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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 12
Datum: 19.04.1929
Umfang: 12
.) Die w-ohlgerüche der Lampe umnebelten ihre Sinne und sie sank schlaftrunken auf ihr. Lager. plötzlich vernahm man ein lautes Geräusch vom Gange her. Der Pförtner hatte bereits seine Schlüssel vermißt und war durch die geöffnete Türe Ernst nach gefolgt und betrat jetzt, begleitet von einigen Knechten, das Gemach. Da Ernst ohne Waffen war, fühlte er sich bedroht. Er schleuderte daher die Zaüberlampe zu Boden und plötzlich erschienen im Dunkeln feurige Totengerippe, welche die Knechte so in Entsetzen

und Schrecken ver setzten, daß sie eiligst die Flucht ergriffen. So gewann Ernst das Freie. Auch ihn hatte das Grauen erfaßt und er eilte von Hannen. Als er nach einiger Zeit ermüdet auszuruhen gedachte, wendete er seine Blicke dem Kloster zu und sah eine dunkle -Röte aufsteigen. Das Kloster stand in Flammen. Nun erst erinnerte er sich daran, daß er beim Wegschleudern der Lampe diese nicht ausgelöfcht hatte. So ward er nun auch noch zum Brandstifter geworden. Von Entsetzen erfüllt eilte Ernst weiter und kam

in seiner Hast vom rechten Pfade ab und verirrte sich in einem dichten Walde. Unter einem Baume brach er fast erschöpft zusammen. Doch nicht lange konnte er sich der Ruhe hingeben. Nahende Hufschläge weckten ihn aus seinen Gedanken und bald gewahrte er einen Zug Reiter. Er wollte fliehen, doch bald entdeckten ihn die Reiter, in deren Anführer Ernst den Grafen Herberstein er nannte. „Ernst, was machst du in dieser Wlldms?" wurde er barsch angerufen, „hast du noch nicht genug Ver brechen verübt

, um auch zum Brandleger zu werden? Ergreift den Mörder und bindet Ihn!" ^ Ernst fuhr ekschreckt zusammen: „Wer wagt es, mich Mörder zu nennen?" „Ich nenne 'dich so, du elender Giftmischer, hast du nicht mich und die arme Pedwig durch einen Zauber trank wahnsinnig gemacht und den alten Pilger getötet, um in den Besitz von Menschenblut zu gelangen?" gehässigen Angriffe, die pariser Zeitungen plötzlich gegen Gweir houng richteten, hinreichend und schlagend be- \ wiesen. Nach einigen Tagen schwierigen Auseinander

ihn!" Da Ernst sich nicht zur wehre setzen konnte, lag er bald gebunden und wehrlos am Boden. Graf Herberstein beschloß nun, hier zu lagern, und bestellte zwei Wachen, die abwechselnd den Gefangenen beaufsichtigen sollten. Um Mitternacht konnte sich der gerade Dienst tuende Wächter des Schlafes nicht erwehren. Ernst benützte diese Gelegenheit, um mit den Zähnen seine Hände zu be freien. Als ihm dies gelungen war, zog er seine Glocke hervor und rief Suso. „was will du, Ernst!" „Rettung! Rettung! Bring

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 14
Datum: 31.05.1929
Umfang: 14
Eine Schauergeschichte. Von V. Mitterfteiner, werfen. (Fortsetzung.) In der Nähe befand sich ein alter, verfallener Turm, Dorthin wurde Ernst gebracht und in ein unterirdisches, jestes Gewölbe eingeschlossen, wohin kein Tageslicht kam. hier zollte, wie das Urteil lautete, den Hungertod sterben. Drei Tage schon schmachtete Ernst in dem feuchten Kewölbe, ohne Nahrung. Sein Geizt umnachtete sich Mählich, er war der Verzweiflung nahe. Er suchte anfangs auf Rettung durch Suso und ließ seine Glocke

und verführerischen Suso, erschien. „Ernst," sprach dieser, „deine Reue und Erkenntnis haben mein Mitleid erweckt, so tief du auch gefallen bist, noch ist es dir vergönnt, durch strenge Buße und beharrlichem Gebet deine Uebeltaten zu sühnen. Ist -eine Reue echt, ist es wirklich dein heiliger Ernst, dich $ bessern und wahre Buße zu tun und vieles mit guten Verken wieder gut zu machen. Ich frage dich mit vollem Lrnst, ob du dich nochmals einer Prüfung unterziehen willst, um deine Schwächen endlich abzulegen

'?" „Za, Albin, mein ganzes Leben will ich Buße tun, kann ich dann auf Verzeihung hoffen?" Uebe Buße und Reue. Tritt wieder in die Welt, verzweifle nicket, auch wenn du Jahre hindurch in Lei ben schmachtest; harre aus, und du kannst noch glück- werden." Mit diesen Worten führte Albin den erstaunten Ernst MS dem finsteren Gewölbe in eine andere freundlichere Kegend. Hier ermahnte er ihn nochmals, auszuharren im Leiden und verschwand. Ernst beschloß nun, nach einem heiligen Lande zu pilgern

liegen, ks war ein junger Ritter, in dessen Brust noch der nordende Dolch stack. Ernst befühlte den Rörper und glaubte noch Wärme n ihm zu verspüren. Rasch zog der den Dolch aus der Brust und beugte sich über den Leichnam. Doch im selben Augenblick stürzte eine Schar bewaffneter Männer ms dem Gebüsch, an deren Spitze sich einer in ritter licher Rleidung befand. „O Gott," rief dieser, „mein armer Bruder wurde ermordet, und hier ist auch sein Mörder. Rnechte, er- peift ihn, damit er meiner Rache

nicht entgehe!" vergebens stammelte Ernst seine Unschuld. Seine Peiniger schenkten ihm jedoch keinen Glauben, er wurde Sekunden und auf die Burg des Gemordeten gebracht. Dort wurde er abermals in ein finsteres Gewölbe Morsen. Er konnte sich nicht verhehlen, daß all dies vohl eine gerechte Strafe für seine Missetaten sei, und ir beschloß, in Demut seine Haft, und, wenn es sein nutz noch Schlimmeres zu ertragen. Um Mitternach erschien jedoch Albin und sprach: „Siehe, Ernst, weil du in Geduld dein Schicksal

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 4
Datum: 15.04.1940
Umfang: 4
, im 63. Lebensjahre. Sie wurde in St. Io hann am Sonntag beerdigt. Vor kurzem ist ihre Mutter in Küssen gestorben. Der.Ernst des Lebens Gedanken eines Frontsoldaten. An der Westfront, April 1940. Zum ersten Male in meinem Leben hörte ich etwas von dem „Ernst des Lebens" sprechen, als ich als sechs jähriger Iunge meinen ersten Schulgang antreten sollte. Man sagte mir: „Ietzt ist die schöne Zeit für dich aus. Ietzt beginnt der Ernst des Lebens." Diese mich sehr seltsam dünkenden Reden begleiteten

mir alles viel Spaß, und ich ging mit Vergnügen zur Schule. Der „Ernst des Lebens" wurde mir gar nicht bewußt: so gingen die Iahre dahin, und plötzlich sprach man mir wieder vom nun beginnenden „Ernst des Lebens". Es war die Zeit, wo ich vierzehn Jahre alt geworden war. Es hieß, die fröhliche Kindheit sei nun vorbei, und der „Ernst des Lebens" werde nun an mich herantreten. Ich bemerkte aber gar keinen Unterschied zum bisherigen Leben und war frohgemut und tat das meine, so gut ich konnte oder wollte. Es dauerte

einige Iahre, da hieß es wieder, daß nun wirklich der „Ernst des Lebens" begänne. Ich hatte nämlich mein Abitur bestanden und wollte studieren. Jetzt sei ich vollkommen auf eigene Verantwortung ge stellt und würde den „Ernst des Lebens" — ich mußte schon immer „allwissend" lächeln, wenn ich das Wort hörte — schon kennenlernen. Sicher, es war nicht einfach für mich. Während mei nes ersten Semesters starb schon mein Vater, und ich mußte bald mit geborgtem Geld weiterstudieren und in den Ferien arbeiten

, um etwas hinzuzuverdienen. Man chen Tag in dieser Zeit vor 1933 überlegte ich, ob ich heute wohl warm zu Mittag essen könnte oder nicht. Aber Angst vor dem Ernst des Lebens oder überhaupt Lebensangst kannte ich nicht. Dann war schließlich die Abschlußprüfung bestanden, und als nach einigen Monaten Warten glücklich die erste Stelle angetreten werden konnte, hörte ich wieder den bekannten Schreckruf: „Jetzt wird für Sie der Ernst des Lebens beginnen!" Ich dachte mir: „Wie oft sollte der doch nun schon .beginnen

?" Ich aber arbeitete und fühlte mich wohl. Ich hatte natürlich auch Schwierigkeiten, aber wiederum nie Furcht vor dem angekündigten „Ernst des Lebens". Ich konnte mir das Leben auch gar nicht anders vorstellen. Daß es Sorgen, Röte, Leid und andere Hindernisse gab, war mir selbstverständlich. Aber ebenso selbstverständlich war mir, daß man eben dagegen angehen mußte. Unkraut wird immer wachsen, aber trotzdem oder gerade des halb werden wir nie aufhören können, guten Weizen zu bauen. Aus der lieben Verwandtschaft

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 15.09.1912
Umfang: 16
Mit einem Atemzug der Erleich terung zog sie das Kärtchen hervor. Aber im nächsten Augenblick stieß sie einen unterdrückten Schrei aus Da, auf dem Stückchen Papier, stand ja ganz deutlich sein Name, aber — wieder und wieder las sie: Frau Ernst Berghold— es war kein Zweifel: Seine Frau . . .! Zum Ueberfluß war auch noch Batavia daraufgedruckt, der Ort, wo er geweilt. Wohl war es durch strichen und die neue Adresse in hiesiger Stadt darübergeschrieben, aber was hatte das zu bedeuten gegenüber

« Karoltne am Bahnhof begrüßt. Der Stapellauf eines neuen großen Schwimmdocks auf der Uulkanwerft in Hamburg. Wenn sie nur Gewißheit hätte —! Aber wie sie er langen ■—? Ein Gedanke durch zuckte sie. Aufspringend, schrieb sie eine Rohrpostkarte an Frau Ernst Berghold und teilte ihr mit, daß sie ihre Börse gefunden, und daß sie dieselbe am Nachmittag um drei Uhr bei ihr in Empfang nehmen könne. Danach wurde Emmy etwas mhiger. Ihr Verstand sagte ihr wohl, daß sie ja nichts anderes er wartet

hatte — aber ihr Herz wollte ohne Beweis nicht daran glauben. Emmy Helmers zählte in fieberhafter Hast die Minuten, und versuchte sich immer wieder vorzustellen, wie die Gattin Ernst Bergholds wohl aussehen möge. Durch die Kuft von Paris nach Srrlin: Die Landung des Schweizers Gdmond Audrmars (x) in Johannisthal bei Kerlin m 19. August 1912. E,id Moser. " 1 ü fr fr a TL* £###«###*******

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 27.11.1937
Umfang: 4
ein Iur-Fuß- ballmatch statt. Aufstellung der Friseure: in seine Arme. Er lachte und weinte. Er zitterte. Er fiel auf die Knie und küßte meine Schuhe. Er redete, wie ich noch kei nen Menschen noch hatte reden hören. Er redete, wie kein Dichter Liebe nennen und beschreiben kann. Ich —" Ich will schreien: Hör auf! Nichts mehr! Nichts mehr davon! Aber ich presse nur die Lippen zusammen und schweige. Sie macht eine kleine Pause, wischt mit leise zitternder Hand über ihre Stirn und fährt fort: „Als Ernst

mit Bujukian zurückkam, eilte er ihm entgegen. Er bat ihn als meinen Bruder und einzigen Beschützer um meine Hand. Ich hatte noch kein Wort ge sprochen. Ich wankte auf Ernst zu — und sah ihn an. Es muß etwas in meinem Blick gewesen sein, das Ernst betroffen und unschlüssig machte, und so sagte er, daß diese Werbung mir offenbar doch ein wenig zu rasch gekommen wäre — uüd bat sich für ntich eine Bedenkzeit aus. Ich war ihm so dankbar — 0, wie war ich ihm dankbar. Ich wußte ja, daß er eigentlich darauf

hoffte — es hing soviel davon für ihn ab — für ihn und seine Erfindung. Der Abend ging mit einer Entäuschung zu Ende. Buju kian ließ ,es sich deutlich merken — dann redete er viel von dem unermeßlichen Reich tum Sanakians, von den großen Werten und allem, was dem Freund gehörte. Sein Mund hatte dabei ein häßliches Lachen. Am andern morgen kam Ernst stiller als sonst zum Frühstück. Cr mußte sich beinahe Gewalt antun. mit mir darüber zu sprechen. „Vielleicht könntest du ihn doch lieben lernen

. Ernst drängte nicht mehr — .er wartete ab — dies Warten war eine große Qual für ihn. Es kamen alle Tage Körbe der pracht vollsten Rosen. Armanak selbst brachte mir einen wundervollen Ring. Ich wollte ihn nicht nehmen. Da beteuerte er — daß mich der Ring doch zu nichts verpflichte. Es wäre nur ein Erbstück und er sollte mir Glück bringen. Er saß an meinem Finger, denn ich mußte ihn anstecken — und er gefiel mir nicht — es war ein so, seltsam gefärbter Stein, wie ich nie einen gesehen. Ich glaubte

auch nicht, daß er mir Glück brächte. Wenn Armanak nicht da war, legte ich ihn sofort ab. Aber auch sonst über schüttete er mich mit Geschenken. Ich wehrte angstvoll, aber er lächelte bloß. Mit Ernst sprach er oft lang und eingehend über die Zukunft, wenn ich mich entschlossen hahen wütde, ja zu sagen. Cr wollte fertig stu dieren und dann nach Paris gehen. Ernst sollte natürlich mit uns kommen. Er würde ihm ein großes Laboratorium zur Verfü gung stellen. Mir gegenüber legte er sich — mit sichtbar schwerer Beherrschung

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 19 von 20
Datum: 02.05.1903
Umfang: 20
sein Ruf nichts einbüßen. Das war alles, was Ernst aus den Mitteilungen seiner Mutter, legen. Bon seiner Mutter empfing er monatlich einen Brief, meist nur wenige Zeilen mit der Nachricht, daß sie und Theodor gesund seien und das Geschäft so ziemlich gehe. Sie betrieb es weiter und kein Meister hätte sich der Ordnung schämen dürfen, welche unter ihrer Leitung in der Althofflchen Werkstelle herrschte. Jene zwanzigtausend Taler hatte sie der Innung bar zurückgezahlt - aus eigenem Vermögen, denn wohin

vor zwölf Jahren jene Bank noten gekommen waren, wußte noch heute niemand. Frarr Althoff freilich behauptete noch mit derselben Bestimmtheit wie früher, daß die Bankiers Rodig sie darum betrogen hätten. Restaurierte Gestatt eines Steposaurns. seines Bruders und einiger Bekannten von der Heimat wußte; aber in jedem Briefe, welchen seine Mutter ihm schrieb, klagte sie die Rodigs als Diebe, als die Räuber ihres einstigen Wohlstandes an. Ernst glaubte daran vielleicht ebensowenig als andere, aber allmählich

sich, wie es alten Freunden zu kommt und plauderten von der Vergangenheit, aber Ernst konnte trotz ihrer Herzlichkeit ein gewisses befangenes Gefühl nicht verbergen. „Was ist Ihnen, Ernst?" sprach das Mädchen traurig. „Aber ich frage wohl unnötig. Ihre Mutter haßt den Onkel, meinen Vater, noch im Grabe und mich, alles was den Namen Rodig trägt, und Sie — teilen diesen Haß." „Gewiß nicht," verteidigte sich Ernst Althoff errötend. „Ich weiß, daß Ihr Vater in jener trüben Zeit wochenlang im Bade war, ihn konnte

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 09.04.1941
Umfang: 4
unvermutet früher von einem Ausgang zurück und wurde Zeuge eines Gespräches zwischen ihrem Mann und jener Freundin, die er tröstete mit Worten, die sie tödlich übelnahm, die er küßte . . . Jutta empfand dunkel, daß sie damals in blinder Empörung jedes Maß verloren hatte — wie Feinde hatten sie und Ernst sich gegenübergestanden. Die Freundin hatte am selben Tage das Haus verlassen, und ihr höhnisches Lachen zu der verzweifelten Versicherung, daß sie alles miß verstanden und falsch ausgelegt

habe, hatte ihren Mann in eme Wut versetzt, wie sie sie nie an ihm gesehen hatte. Langsam nur schloß sich der Riß — so wie früher wurde es nicht wieder. Keiner von ihnen konnte vergessen. In Jutta brannte wie eine heimlich schwelende Glut das Mißtrauen, die stets bereite Eifersucht, die kein gutes Wort mehr unangezweifelt ließ. In Ernst erwachte Zorn und Bitter keit über das Unrecht, das ihm zugefügt wurde und die Ent täuschung über nutzlos verrinnende Jahre. Niemals sprach er mit seinem Bruder darüber

, aber wenn er einen Blick tat in dessen harmonische Ehe, dann war es, als ob eine schmerzhafte Stelle in seinem Innern zu brennen anfmge. Agathe Redekamp konnte mit der glänzenden Erscheinung Juttas nicht verglichen werden, aber in ihren klaren Augen stand so viel Güte und Verständnis, daß jeder sich wohlfuhlte, der näher mit ihr in Berührung kam. Wenn Ernst seinen Glauben an die Ehe, wie sie ihm von seinen Eltern her vorgeschwebt hatte, nicht verlor, so war es, weil er an seinen Bruder Thilo und dessen Frau jenes Jnem

- anderwachsen von Mann und Frau ahnend miterleben durste. Am so schmerzlicher war sein Entbehren. An diesem besonderen Abend wurde Ernst Redekamp mit Ungeduld von seiner Frau erwartet. Hatte er denn vergessen, daß sie bei Dr. Lenz in Erbach eingeladen waren? Die Fahrt Nahm fast eine Stunde Zeit in Anspruch, und sie hatte aus drücklich versprochen, dafür zu sorgen, daß sie nicht zu spät kommen würden. Sich von Ursel und Sybille loszumachen, war nicht so schwer wie an anderen Tagen, weil am nächsten Morgen

zu werden. Was der kann, solltest du auch können!" „Das läßt sich nicht so genau vergleichen und abmessen —" „Du bist niemals ein solcher Fanatiker der Arbeit gewesen!" Ernst wollte etwas sagen und tat es dann doch nicht. Er dachte, daß sein Bruder nicht nötig habe, sich einen Ausgleich zu schaffen für das, was ihm zu Hause fehlte. Jutta hatte ihn beobachtet, es war, als könne sie die Ge danken von diesem klaren Männergesicht lesen. „Du bist lieber draußen auf dem Werk", sagte sie lauernd, „und du hast es doch hier eigentlich

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 12 von 12
Datum: 25.09.1931
Umfang: 12
zu deiner Verlobung und Hochzeit sein. Wird das reichen, Herr — ?" „Klinger —!" ergänzte Ernst. „Ach so: Herr Klinger! — Ja — na, denn können wir ja wohl ans Maßnehmen denken?" Nach der Prozedur des Maßllehmens goß Meister Brisoleit noch ein Glas Fruchtwein ein. Die Sieger im Wettbewerb um die Deutsche Runstflug. Meisterschaft Oben: Gerd Achgelis errang mit einem Focke-Wulff-Apparat den Meistertitel Rechts: Liefe! Bach verteidigte ihren im Vorjahre gewonnenen Titel mit Erfolg (Pressephoto) Aber der Kunde konnte

die Spitze und siegte in 15 Sekunden (Keystone) „Da ist nichts mehr zu erlauben, mein lieber Herr, nämlich vor allem dieses nicht, daß Sie für Ihren Freund und Stubengenossen Karl Hinfchke/weiterhin Liebesbriefe an mich schreiben. Ein Mann, der sich wie dieser Hinschke die Liebesschwüre von einem andern pünipt, kommt für mich nicht mehr in Frage. Und ein Mann, der für sich und einen zweiten zugleich Liebesbeteuerungen an mich richtet, kommt für mich erst recht nicht in Frage, Herr Ernst Klinger

! Verstanden —?" „Aber, liebes Fräulein Hedwig, wie konnte ich denn ahnen, daß meine Hedwig — erlauben Sie schon, daß ich so sage! — und die Hedwig meines Freundes ein und dieselbe Hedwig sind. Und überhaupt, wie konnten Sie sich von zwei Menschen Briese schreiben lassen —?" „Erstens ist es mein Recht, die Männer auf die Probe zu stellen, und zweitens hat mir in Wirklichkeit ja nur ein einziger Mann geschrieben, was ein gewisser Herr Ernst Klinger ja selbst am besten weiß. Drittens aber hat die ganze

hinwegzukommen. „Die liebe Hedwig kann sich gut verstellen!" dachte Ernst so bei sich und warf Namen und Adresse auf ein Blatt Papier. Fast im selben Augenblick sah es so aus, als schlüge sich Fräulein Hedwig mit der flachen Hand auf das vor schreckhaftem Erstaunen geöffnete Mäulchen. Und da der Vater gerade in den Tuchballen kramte, um ein paar geeignete Stoffe zur Auswahl vorlegen zu können, ließ sich das Töchterchen einige Worte entschlüpfen, die sich ungefähr so anhörten wie: „So ein Schwindel

! Dieselbe Hand schrift! Aber wir sprechen uns heute noch. Nach sieben Uhr abends, am Florian-Platz, verstanden?" Zur festgesetzten Zeit hatte Ernst Kliirger seinen Standort am Flo rian-Platz bezogen. „ Guten Abend,HerrSchwindler I" klang es plötzlich hinter ihm auf. „Aber, erlauben Sie, Fräulein Hedwig —!" 38 - 1931 Ar. I3|in Umarbeitungen sämtlicher Decken werden prompt übernommen. Luise Bieren! Silier: A. einer SnnsDruA, Kosgasse Ar. 8 Tiroler Kartholzgesteck pfeifen, reichste Auswahl, billigste Preise

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Neueste Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 30.03.1934
Umfang: 12
); Englische 21.4025 (21.6425); Französische (Nachdruck verboten.) 26 Jedermannsiland. Roman von Axel Rudolph. „Wesentliche Widersprüche in seinen Aussagen sind nicht vorhanden. Einzig und allein die Tatsache, daß er seinen Namen anfangs verschwieg, brachte ihn in den Verdacht, an dem Mord beteiligt zu sein. Ich bleibe dabei: Sobald wir als Juristen davon überzeugt sind, daß er wirklich Ernst Raumer W, müssen wir seiner eidlichen Aussage, als der eines un bescholtenen Menschen, Glauben schenken

zeigen, wieviel von diesen Kräften in den Fa briken neu eingestellt werden können, ohne den Arbeitsmarkt wieder zu belasten. Da sich aber in den meisten übrigen In dustriezweigen eine übersaisonmäßige Belebung zeigt, glaubt „Wir können diese Frage ruhig offen lassen. Daß der Haft befehl gegen Ernst Raumer aufgehoben werden muß, steht außerhalb jeder Diskussion. Und auch in bezug auf die An geklagte denke ich, können wir endlich zu einer Einigung kom men. Die Aussage des unbescholtenen deutschen

Staatsange hörigen Ernst Raumer bestätigt die Verantwortung der Ange klagten, wie sie zu dem Brief der Mrs. Cornmaker gekommen ist. Ein gewisses Verdachtsmoment bleibt nach wie vor be stehen, aber es ist nicht mehr hinreichend, den Haftbefehl auf recht zu erhalten, geschweige denn genügt er zu einer Ver urteilung. Der Mord an Mrs. Cornmaker, für den als Täter auch weiterhin der verschwundene Jimmy Oswoth in Frage kommt, bleibt vorläufig unaufgeklärt. Die Bearbeitung des Falles geht an die Kriminalpolizei

. — Zu 2: Der Haftbefehl gegen Unbekannt alias Ernst Raumer wird aufgehoben." * DR.OETKER'S BACKPULVER! - man, daß diesmal die Besserung auf dem Arbeitsmarkt an- halten wird und der Jahresdurchschnitt der Arbeitslosigkeit wesentlich unter dem des Vorjahres liegen könnte. Eine japanische Handelszentrale in Triest. Japanische Unterhändler erwägen die Möglichkeit einer kauf männischen Bearbeitung der Balkan- und Mittelmeermärkte, die nunmehr durch die Errichtung eigenerHandelszen- tralen in Triest, Konstantinopel

, daß zahlreiche Ort schaften von den Wassermassen ernstlich bedroht werden. Die Stadt B a q u e d a n o ist überschwemmt. Die Einwohner flüch teten in die Berge. Viele von ihnen ertranken unterwegs. Auch die Stadt C o p i a d o, die 20.000 Einwohner zählt, steht zum Teil unter Wasser. Die Brücken und Gleise der Antofagasta- Boliviabahn sind an mehreren Stellen zerstört. Infolge der Zerstörung der Wasserleitungen herrscht überall großer Man gel an Trinkwasser. In tiefer Bewegung schließt Ernst Raumer

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Reuttener Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 26.02.1932
Umfang: 6
." „Soviel ich weiß, wurde sie von dem verstorbenen Forscher Dr. Kroll entdeckt und erworben." „Stimmt. Und nach dessen Tod ging sie als Erbe auf seinen Sohn Ernst Kroll über." „Welch kostbares Ding 1" mußte Herr Waser ein über das anderemal rufen. „Wie teuer wurde sie eingeschätzt ?" „Sämtliche Sachverständige einigten sich auf die runde Summe von 150 Millionen Mark." „Ich fürchte, daß das stimmt." „Sie fürchten ?" „Verstehen* Sie mich recht, Herr Doktor. Ein Gegenstand von 150 Millionen hätte

Untersuchungen aus den Jahren 615 bis 625. Doktor Kroll entdeckte sie in der Familiengruft der Sassa- nidenfürsten bei seinen Grabungen. Mit großen Schwierigkeiten gelang ihm der Erwerb vom Groß sultan. Aber er war mit einem Schlage ein reicher Mann. Wie ich Ihnen schon sagte, hinterließ Dr. Kroll die Truhe seinem Sohne Ernst. Dieser Ernst Kroll trat nach Beendigung seiner Studien in die Fußstapfen seines Vaters. Auch er unternahm Expeditionen und Forschungsreisen. Noch hatte er ja wenig Erfolg

zu verzeichnen und stieß allmählich auf finanzielle Schwierigkeiten, die ihm auf seiner Lebensbahn einen plötzlichen Einhalt geboten. Eines Tages kam dieser Kroll zu mir in meine Privatwohnung und ich schloß an diesem Abend ein bedeutsames Geschäft mit dem jungen Manne ab. Vertraglich bleibt die Truhe hier im Museum verwahrt, aber der eigentliche Besitzer bleibt Ernst Kroll. Unsere Verpflichtungen gehen dahin, daß die Expeditionen von uns finanziert werden müssen und seine, daß die Truhe nach seinem Tode

alleiniger Besitz des Museums wird." Otto Waser war aufgesprungen und blickte sein Gegenüber entgeistert an. „Ernst Kroll ? Der junge Forscher Ernst Kroll, der seit drei Jahren vermißt wird ?" „Derselbe !" „Dann, dann haben Sie gut spekuliert." „Noch ist er nicht tot erklärt." „Aber er kehrt nicht mehr zurück. Wo denken Sie hin ? Drei Jahre vermißt 1 Da müßte schon ein Wunder geschehen. Jedenfalls scheinen Sie vom Glücke äußerst begünstigt." „Geschäft, mein Lieber Waser, Geschäft." „Ich darf wohl

gratulieren?" „Danke. — Hören Sie weiter. Im Mai 28 brach Ernst j Kroll mit einer größeren Expedition nach Quertaro auf, erlitt Schiffbruch, konnte sich aber mit vier Mann retten und seine Reise fortsetzen. Aber plötzlich verstummten seine Nachrichten. Die Behörden wurden beauftragt, aber er war und blieb verschwunden. Wo er hingekommen, weiß kein Mensch. — Schade um den jungen Mann, schade um seinen Geist und seinen Mut. Er war der würdige Sohn seines Vaters." Dr. Schell verschloß den Schatz

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 04.02.1939
Umfang: 10
. W. Rößl Böhmer Alfred, Essen. Klausner Degenhardt Cecil und Frau, Berlin. Kitzbühelerhof Degenhard Cecil und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe Dreyer Gertrud, Hamburg. Erika Dimitriadic Maria, Griechenland. Grandhotel van Driesum Johann A., Holland. W. Rößl Diepeveen-Nitz E. A., Holland. Grandhotel v. Dittrich Margarethe, Innsbruck. A. Hechenberger Duvivier Claude und Frau, England. Erika Dittmar Hans, Rendsburg. Resch L. Dittmar Ernst, Nürnberg. Resch L. McDowall John H., England. Grandhotel Dambeck Willy

, Stralsund. Villa Margit Heß Eugenie, Kassel. Kitzbühelerhof Houtappel Matjas, Holland. Reisch Horsköppen Heinz, Köln. Reisch Heck Klara, Zürich. Erika ! Hermes Emmy, Wuppertal. W. Rößl Dr. Hartmann Robert, Viersen. Grandhotel Härtel Ernst, Bingen. Kaiser Hesse Walter und Frau, Darmstadt. Klausner Heeren Chr., Barbara u. Michael, Belgrad. Lebenberg Hartl Klara, Schmiedmühlen. Neuwirt Hoermann Gertrud, Hamburg. Alpenhaus Haubitz Richard und Frau, Berlin. Reisch Fotohandlun^ Reisdtiliof Wtnr

I. I., Holland. W. Rößl Blansjaar Jan, Zndustr., Holland. W. Rößl Bernhardt Emmy, Halle. R. Egger Berner Ernst, Nürnberg. Reisch v. Baum Gerhard, Wuppertal. Reisch Brassey Christa, London. Kaps Tauermeister Hermann und Frau, Göttingen. Barbara Dr. Bauer Artur und Frau, Zwonitz. Ehrenbachhöhe Braun Paul, Köln. Grandhotel Boegner Alice, Paris. Grandhotel Breuer Hildegard, Düsseldorf. Steineckhütte Dipl.-Jng. Bertram Gerhard und Frau, Berlin. Hölzt Englibert Victor und Frau, Holland Grandhotel Elinslie Doreen

Flender Alfred, Fabr., u. Frau, Bocholt. Ehrenba chh. Fanning Hugh, England. W. Rößl Höffner Wilhelm, Industrieller, Berlin. Grandhotel Hofsmann Reinhold und Frau, Berlin. Tiefenbrunner Hoppsch Georg und Frau, Wien. Grandhotel Herzog Karl und Tochter, Ludwigshafen. Holzner Dagemann Ernst u. Frau, Sgan.-Guinea. Klausner Hptm. Gädke Erich und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe Hellmann Rudolf und Frau, Celle. Grandhotel Heming Jan, London. Tiefenbrunner Heinicke Walter, Berlin. Patscheider Dr. Hüdepohe

v. Behr Hans, Wien. Grandhotel Beier Max, Sachsen. Bichlalm Ing. v. Brasseur-Kehldorf Egon, Wien. Eckingerhof Franovich Eugenie, Wien. I. Berger Dr.-Jng. Florian Wilhelm, Hannover. W. Rößl Frank Wilhelm, Halle S., Kitzbühelerhof Fischel Hans und Frau, Berlin. Bichlalm Ing. Finch Otto, Rendsburg. Kaiser Frühwald Hella, München. Schweizerhof Dr. Frik Wolfgang, München. Alpenhaus Fröhlich Ernst und Frau, Aschaffenburg. Reisch Fearing Vera, USA. Eckingerhof Leg.-Rat Freytag Reinold u. Frau, Berlin. Kaps

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 09.05.1903
Umfang: 16
Ur 19» Anterhliltimgsbllltt m „Tiroler Land-Ieiluug". 1998 Der Äröeik golöener ^oöen. Eine Erzählung von Hans Richter. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) „Der gute Theodor, ein schüchterner Primaner mit einem Gesicht, in welchem man jetzt schon den berühmten Professor erkennt, der sicherlich einmal aus ihm wird." „Er will studieren," seufzte Ernst. „Die Mutter sträubte sich lange, bis alle seine Lehrer für seine glänzende Begabung eintraten. Da gab auch sie nach, und so kann ich mich schon

im voraus freuen, der Bruder eines großen Gelehrten zu werden, während ich nur ein ein facher Tischler bin." „Tut Ihnen das letztere leid?" ! „Gewiß nicht," versicherte der junge Mann ernst; „ein jeder soll j seinen Beruf nach Neigung und Geschick wählen. Ich wäre gewiß ein schlechter Gelehrter oder ein mittelmäßiger Beamter geworden, während ich ein ganz brauchbarer Tischler bin. Das letztere ist der Welt und mir mehr nütze als das erstere. Von Kindheit auf habe ich es ja auch nicht anders gewußt

, was glänzt und ich habe, glaube ich, Ursache, Sie zu beneiden." Fast traurig sah sie den Jugendfreund an. Er mochte nicht for schen, worüber sie zu klagen haben könnte, brachte das Gespräch auf ihren Aufenthalt in Paris und mit der Fröhlichkeit, die ein so schönes Vorrecht der Jugend ist, vergaßen sie ihre bisherigen trüben Gedanken und plauderten recht lustig, bis Ernst aufbrach, mit dem Versprechen natürlich, wenn möglich vor Margaretens Abreise noch einmal wieder zu kommen. „Er ist ganz so geworden

gehabt?" begann er nach kurzem Gruß. „Ein junger Herr, wie der Kellner sagte." „Ernst Althoff! Er arbeitet hier in Paris, ich traf ihn zufällig auf der Straße." Der Bankier prallte förmlich zurück und rief: „Aber Mädchen, was fällt Dir ein? dieser Tischlergeselle, dieser jedenfalls würdige Sohn seiner Mutter, welche —“ „Darum kümmere ich mich nicht," schnitt ihm das Mädchen das Wort ab. „Er ist mein Lebensretter und übrigens ein junger Mann, der mir besser gefällt, als die faden Herren

. Unablässig trieb der Strom des Geschäftslebens seine Menschen-, Geld- und Warenmengen hindurch. Die kleinen altertümlichen Bürgerhäuser mit ihren Gärten hatten prachtvollen, modernen Industriepalästen Platz gemacht, und nur das Althoff'sche Haus lag noch ganz wie einst mitten drinnen wie die Reliquie einer alten Zeit. Es war aber noch mehr, was Ernst Althoff bei seiner Rückkehr verändert fand. Die stattliche, hübsche, glückstrahlende Frau Emma war vor der Zeit alt geworden. Unablässige Arbeit und schwere

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 24.10.1934
Umfang: 8
des Staatsanwaltes zu niedrig Zürich. 23. Oktober. (Schweiz. Dep.-Ag.) Das Zü richer Obergericht verurteilte den 51jährigen Direktor der Autogarage der Automobil AG. Zürich, Ernst Diggelmann. wegen wiederholten Betruges in der Höhe von 1.2 Millionen Franken und Betrugsverfuches im Betrage von 210.000 Franken zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr verlust. Der Angeklagte hatte durch falsche Angaben und Bilanzfälschungen einen Rechtsanwalt zur Aktienzeichnung und drei Banken zu hohen Krediten veranlaßen

des Tiroler Samariterbun des, die sich um das Zustandekommen des Kurses besonders bemüht hat, den herzlichsten Dank ausgesprochen. Er gab zugleich der Erwartung Ausdruck, daß die mühevolle Ar beit gute Früchte bei den Samariterabteilungen Tirols tragen wird. nur „Petrova" nennen. Ernst entnahm den Worten der Prinzessin, daß sie ihn wirklich für einen Aristokraten hielt. ^„Gut," sagte er, „nennen Sie mich . . . sagen wir Kovacs, das ist bei uns ein Dutzendname und heißt, wörtlich über setzt: Schmidt

." Dann plauderten sie noch eine ganze Weile miteinander und es war schon spät in der Nacht, als sie sich verabschiedeten. Ernst fühlte, daß, da die Prinzessin ihr Inkognito ihm gegenüber zu wahren schien, er ihr nicht zeigen durfte, daß er wüßte, wer sie sei. noch durfte er von ihrem Stande und Titel Kenntnis nehmen. Er wird sie also ganz einfach, wie sie es wünschte, Petrova nennen. Sie trafen einander am folgenden Tage und auch die Tage nachher. Petrova gab sich so einfach und liebenswert, daß Ernst

, ohne daß es anfänglich in seiner Absicht gelegen wäre, ihr erzählte, wie er ohne einen Pfennig Geld dastünde. Es war, als hätte die Prinzessin darauf gewartet. Am folgenden Tag kam sie noch einfacher gekleidet und ganz ohne Schmuck. Auf Ernsts fragende Blicke winkte sie leicht mit der Hand. Ein Teil des Schmuckes sei falsch gewesen und den echten hätte sie verkauft, um ihre und Ernsts Hotelrechnung zu be zahlen. Sie fuhren zusammen nach Paris. Ernst hatte einen längeren Nachurlaub erwirkt und konnte

so noch eine Weile sein ihm gerade jetzt mehr als zusagendes Inkognito wah ren. Petrova wollte, er solle arbeiten. Sie behauptete, kei- neu dekuragierten Aristokraten neben sich dulden zu kön nen. Man müsse dieser Generation zeigen, daß die ver feinerte, überkultivierte Kraft der Ahnen in den Nach kömmlingen weiterlebe. Auch sie wollte arbeiten. Und sie arbeiteten alle beide und lebten glücklich und froh. Ernst hatte nur immer Angst, Petrova könnte erfahren, daß er nur ein einfacher Beamter sei

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 10.02.1914
Umfang: 12
Erste Beilage zu Nr. 12 der „Lienzer Zeitung' vom 10. Februar 1914. Die Kinder des Erzherzogs Ernst. ver proxess Ser Llenxer 5tMamsnswltwe. In unserer Nummer 98/99 am 12. Dez. 1913 berichteten wir über den Ehrenbeleidigungs- Prozeß, welchen die Majorsgattin Klothilde Edle von Szimics gegen den ehemaligen Sekretär des Erzherzog Rainer, Hofrat Baron Dr. Gianellia, angestrengt hatte, weil dieser dem Vertreter der Frau v. Szimics, Dr. Heilinger gegenüber, geäußert habe, daß diese Person — Frau

v. Szimics weder die Tochter des Erzherzogs Ernst, noch eine Baronin sei. Die Verhandlung endete damals mit einem Frei spruche, weil die beleidigende Aeußerung nicht an einem öffentlichen Orte gefallen sei. Unterdessen hat Frau v. Szimics, be kanntlich die Witwe des im Jahre 1890 verstorbenen Lienzer Stadtarztes Dr. Pegger — weitere Prozesse geführt, um die Erbschaft nach ihrem Vater Erzherzog Ernst herauszubringen. Die ganze Angelegenheit, die in der Wiener Hofgesellschaft schon lange pein liches

Aussehen erregt, ist in einer Interpella tion dargestellt, welche der R.-Abg. Dr. Hei linger im Abgeordnetenhause an den Justiz minister eingebracht hat. Dieselbe hat den folgenden Wortlaut: „Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampf, den eine eheliche Tochter des Erzherzogs Ernst um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zu Grunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erzherzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bür gerliche

1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach dem Tode der Baronin Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kin der. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre. Dies beweist der Vormundschaftsakt Wallburg des Bezirksgerichts Margarethen, wo der Vormund von Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lako nische Depositionen zu Protokoll brachte: „Die Wall- burgs, mögen sie von wem immer geboren

sein, sind eheliche Kinder.' Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf seinem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Zwillonvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1863 zu den Englischen Fräulein nach St. Pölten gegeben und dort in die Aristokratenkammer eingereiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung von Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugehen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 05.11.1937
Umfang: 6
Rekordleistungen des deutschen Sportes. (Scherls Bilderdienst.) Kraftrad mit Seitenflosse. Ernst Hennes Maschine bei den Rekordversuchen auf der Reichsautobahn Frankfurt am Main—Darmstadt. Der Focke-Wulf-Hubschrauber im Flug. Hanna Reitsch führt auf dem Flughafen Tempelhof in Berlin den Hubschrauber in neuen Rekordslügen. Warum Fenne den Mvtorrad-Weltrekvrd nicht verbessern konnte. In der „B. Z. am Mittag" lesen wir darüber: Ernst Henne sah sich gezwungen, den Angriff auf den absoluten

Weltrekord aufzugeben, weil er mit der gegenwärtigen BMW- Stromlinienmaschine technisch undurchführbar ist. Schon im vorigen Jahre fuhr Ernst Henne mit der vollkommen ge schlossenen BNV^-Kompressor-Mafchine den Weltrekord von 272 Kilometer nur unter äußerster persönlicher Gefährdung, weil sein Rad bei Höchsttempo ins Schleudern kam. Die Ursache der damaligen Gefahr war darin zu suchen, daß nach bekannten Stromliniengesetzen ein sich durch die Luft bewegender Stromlinienkörper eine umso schlechtere Gerade

führung aufweist, je günstiger seine aerodynamische Form ist. Direktor Schleicher, der Konstrukteur der Rekord-BNW, ließ deshalb auf Grund von Windkanalversuchen die diesjährige Maschine am Schwanzende mit Stabilisierungsflächen ver sehen. Trotzdem ergaben sich bei den ersten Probefahrten dieselben gefährlichen Schwingungen wie im Vorjahre. So bald Ernst Henne mit seiner Maschine über 250 Kilometer Geschwindigkeit hinauskam, was mit dem leistungsfähigen Kompressormotor leicht zu erreichen war, begann

das kritische Geschwindig-keitsgebiet. Fernihough und Taruffi machen dieselbe Erfahrung. Interessant ist nun, daß Ernst Henne sich auf der Autobahn sowohl mit dem Engländer Fernihough, der im Vor jahre als erster mit 273 Kilometer Hennes Höchstleistung über bot, als auch mit dem gegenwärtigen Inhaber des absoluten Motorradweltrekordes, dem Italiener Taruffi, unterhalten konnte, die beide nach Franffurt gekommen waren, um den Rekordversuchen zuzusehen. Fernihough hatte im Vorjahre ebenfalls eine geschloffene

ist. Henne hat deshalb recht, wenn er sich der höheren Gewalt der Naturgesetze zunächst unterwirst und seinen Weltrekord angriff zunächst aufgibt. Sowohl Fernihough als Taruffi und Henne stimmen darin überein, daß keiner dieser drei Fahrer mit den bisher benützten Maschinen noch einmal auf Höchst tempo zu gehen wagt. » Der österreichische Meisterboxer Weiß in Paris unterlegen. h. Paris, 5. Nov. Der österreichische Meister im Feder- und Bantam gewichtsboxen Ernst Weiß, der sich auch in Paris großer Volks

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 04.02.1939
Umfang: 10
Schlafholt Adolf, Buer. Klausner Steiger Walter, Köln. Klausner Dr. Schütz Walter, Hannover. Villa Margit Schmalz Anny, München. I. Berger Ob.-Jng. Schier Richard, Berlin. Güttler Dr. Stoll Willi und Fraiu, München. Reisch Seiling Ernst mit F!am., München. Tiefenbrunner Sorge Otto und Frau, Berlin. Holzner Steuermayer Elisabeth, Frankfurt. Reisch v. Schrottenberg Ferdinand, Bamberg. Tiefenbrunner Dr. Sternfeld Norbert und Frau, Danzig. Reisch Troppmann Berta, Aschaffenburg. Rainer Thurmayr Anna

. Ehrenbachhöhe Foto Tirol Wilhelm Angerer neben dem Kino Beste Ausarbeitung Ihrer Fotos, Projektion Ihrer Kinofilme. Kleinbildspezialist aus Lust und Liebe. — Die schönsten Postkarten. PENSEOII V611A H@12l Zimmer mit allem Komfort, nächst Grand hotel, schönste Lage. Tel. 87. 5 Min. vom Zentrum. Garage. Mäßige Preise I. Tiroler Keramik und Kunstgewerbe Freie Besichtigung Trommler Ernst, Fabr., Zwonitz. Ehrenbachyöhe Tschick Adolf, Innsbruck. W. Rößl Tigler Hermanrt und Frau, Düsseldorf. Ehrenbachhöhe

Trützschler Willy mit Fam., Crimmitschau. I. Berger Tesars Hertha und Tochter, Wien. Herold Tensfeldt Ernst mit Fam., Berlin. Grandhotel Tallenberg Helmut und Frau, Schweden. Ehrenbachhöhe Urban Alice, Wien. Eckingerhof Uebemann Fritz und Frau, Köln. Reisch Voß Paul, Berlin. S. Gams Dr. Volötter Egon unb Frau, Königsberg. W. Rößl Viechtbauer Franz, München. W. Rößl Vogel Josef, Konstanz. S. Gams Vinke Herman Jan, Holland. Bavaria Vollering Ernst, Lübeck. Daurer Ing. Vieritz Ernst und Frau, Berlin

. Gärtner Karl, Den Haag. Bodenseer Hartmann Traute, Hamburg. W. Rößl Hösel Siegfried, Oederau. R. Koller Hagen Johannes, Bremell. Tiefenbrunner Haas Adolf, Innsbruck. Straßhofer Hammond Sarah und Suzanne, USA. Erika Huber Ernst und Frau, München. Reisch Hilger Karl, Pfarrer, Düsseldorf. Pfarrhvf „Von den bckän§eln und dero böigen" VCenn die Drüsen kaum mehr hießen Dann gibts der Pillen vielerlei, Die bringen Fluß und Lust herbei. Die Pillen aus der Apotheke St. Johann i. T. Inhaber: Dr. Mag. E. Vogl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 03.08.1955
Umfang: 6
für die Hahnenkammbahn. In den Ta rifen ist ei n billiges Jännerabonnement (zur Ueberwindung der üblichen Jännerlücke im Fremdenverkehr) und ein „Generalabonne ment" für sämtliche Bahnen und Lifte in Kitzbühel während einer Saison (2000 S) vor gesehen. Nach einer lebhaften Debatte wurde Für den 42jälirigen Ernst Wischatta, un steten Aufenthaltes und ohne Beruf, war die von einem Einzelrichter des Landesgerichtes Innsbruck (LGR. Dr. Hauser) verhängte ein jährige schwere Kerkerstrafe für das Ver brechen des versuchten

die Un tersuchung an und bestand weiters unbe dingt darauf, daß die Kellnerin eines be stimmten Zillertaler Alpengasthofes persön lich als Zeugin vernommen werde, weil ihm ja die Anklage vorwarf, daß er dort versucht habe, einen Diebstahl zu begehen, aber von ihr verscheucht worden ist. Die Kellnerin sagte aus, daß Ernst am Vortag der dann nicht voll ausgeführten Tat — es war der 5. Juni — abends ziemlich freigebig gewesen sei. Nach ihrer Aussage habe er innerhalb weniger Stunden 6 Fla schen Bier getrunken

; nach seiner waren es mindestens zwölf, nach der Anzeige der Gendarmerie gar ein ganzes Kistl (25 Fla schen). Dem Personal zahlte er einige Ljter Wer mut — „um dann im Trüben zu fischen, wenn alle betrunken sind“, meinte Staatsanwalt Dr. Fally. Das stellte Ernst jedoch entschieden in Abrede. E r wollte angeblich nur einmal seine gute Seite zeigen und niemand könne ihm das verargen. Die Kellnerin erzählte, wje sie dann den Ernst mit männlicher Assistenz in ejn Nachbargebäude gebracht habe, als er Das Ka mm er Orchester

sind Abfahrtenverbesserungen ge plant. schon ziemlich voll war. Nach kurzer Zeit aber entdeckte sie ihn — unter dem Tisch in der Stube. Wje er dort hingekommen war, das be. zeichnete Ernst auch «ls ein Rätsel; denn er will sich an nichts erinnern. „Ja, was wollten Sie denn eigentlich dort.“ wollte der Richter natürlich wissen. Wischatta wollte vorerst mit der Sprache nicht herausrücken, meinte dann aber doch: „Wjssen S', Herr Rat, wenn i bsoffn bin, dann bin i so viel weiberleitisch!“ — „Das glaub ich Ihnen hjer nicht“, antwortete

darauf der Richter, „denn es waren ja nur zwei Frauen da, davon war die eine sehr jung und von der zweiten ist der Mann da gewesen!“ Worauf Wischatta seelenruhig antwortet: „Dös war ja koa Hindernis . . . !" Nach dieser Entdeckung wurde Ernst, der sich total betrunken stellte, neuerdings in das Nebengebäude gebracht. Nachts hörte aber die Kellnerin wieder Schritte im Haus und nachdem ihr der Wirt, der mit Zivil“ courage nicht gerade gesegnet zu sein schien, aus einem anderen Zimmer zugerufen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 29.04.1941
Umfang: 4
von Elisabeth Fries Verlegt bei Karl Köhler & Co., Berlin-Schmargendorf Es schien auch, als ob alles gut ginge; Ernst mußte zuerst eine Weile allein im Zimmer seines Bruders warten, denn seine Schwägerin und Almut hatten Besuch. So saß er still und versuchte, das Abendblatt zu lesen, um seinen Gedanken zu entfliehen, bis er merkte, daß er die Nachrichten dreimal las, um dann doch nicht zu wissen, was er gelesen hatte. Endlich kamen die Damen und holten ihn herüber, aber es dauerte noch eine ganze Weile, ehe

. Ernst Redekamp hob die Schultern. „Es sieht beinahe aus, als hätte er zu früh davon geredet", meinte er gepreßt. „Diel- leicht war er zu siegessicher —." „Das wäre zu dumm —", erwiderte sein Bruder. „Ich hatte jedenfalls auch den Eindruck, als wenn Hellwig damals bei der Besichtigung die größten Hoffnungen auf Thielecke gesetzt hätte." „Man sollte denken, wer selbst Erfinder wäre, müßte genau wissen, wieviel Zufälligkeiten da Zusammenwirken können", gab Frau Agathe zu bedenken. „Erzählt

er dir denn nichts?" fragte Jutta ihre Nichte in dem Versuch, sich an dem Gespräch zu beteiligen. „Du scheinst doch auf sehr vertraulichem Fuß mit ihm zu stehen?" „Warum auch nicht?" lachte Almut, „ich mag ihn gern, und es macht Spaß, nicht nur zu fachsimpeln, wie mit den Kollegen. Aber von seiner Erfindung ist er seit einiger Zeit sehr still geworden —." Ihr kluger, sprechender Blick hing eine Sekunde an Ernst Redekamp fragend auf sie gerichteten Augen, als ob sie ihm eine Mitteilung, die nur für ihn bestimmt wäre

sehr davon eingenommen —." „Da ist jetzt ein famoses Cafe eröffnet", sagte Almut, „zu den drei Ringen" — das kennst du wohl auch?" „Za natürlich. Wir haben dort gegessen — „In dem Tanzlokal?" entfuhr es Jutta scharf. „Allerdings! Daran siehst du, wie schlecht du unterrichtet bist", erwiderte Ernst trocken. „Wieso? Meine Quelle ist sogar vollkommen einwandfrei!" Ernst Redekamp machte ein spöttisches Gesicht. In dem Be streben, die Situation zu retten, fiel Almut hastig ein: „Was heißt überhaupt heute

Tanzlokal? Ich habe selbst schon mit meinen Bekannten dort getanzt, das hindert aber nicht, daß auch andere Gäste — ich meine, die nicht tanzen wollen — da verkehren, und jedenfalls würde ich mir sehr ver bitten, wenn sich jemand erlauben wollte, mir deshalb etwas anzuhängen —." „Das werden sich andere Leute wohl auch verbitten", rief Ernst Redekamp schroff. „Genau, wie ich mir verbitten werde, daß mein Mann unter dem Deckmantel von wichtigen Geschäften —." Das war zu viel! Der Angegriffene sprang

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 20.10.1936
Umfang: 6
bruck 5, 13; 5a. Fiegl Ernst, Innsbruck 1, 13.2; 5b. Hörtnagl Karl, Innsbruck 4, 13.2; 5c. Wörndle Adolf, Hall, 13.2; 6. Kripp Martin, Hall, 13.4; 7. Lamprecht, Innsbruck 4, 14.1; 8. Eisenegger K., Innsbruck 4, 14.4; 9. Eisenegger B., Innsbruck 4, 16.7. Nach Ueberprüfung und Ermittlung der Mehrkampfwertung folgen nachstehend die Ergebnisse: Wölflingskampfe 60-Meter-Lauf: 1. Fasch.ang Walter, Pradl, 9.8 Sek.; 2a. Haselwanter Herbert, Pradl, 10; 2b. Peychar Hans, Pradl, 10; 2c. Singewald

10; 8a. Müller 10.1; 3b. Eliskases Adolf, Hall, 10.1; 4a. Steiner, Innsbruck 4, 10.2; 4b. Hansel Franz, Hötting, 10.2; 4c. Pöttinger Fritz, Pradl, 10.2; 4d. Veigl Bruno, Hötting, 10.2; 4e. Zeiger Josef, Innsbruck 4, 10.2; 5a. Norz Herbert, Hall, 10.3; 5b. Partner Herbert, Pradl, 10.3; 5c. Schnaller Karl, Hötting, 10.3; 6. Auer Hans, Pradl, 10.4; 7. Agstner Hubert, Hötting, 10.6; 8a. Thaler Karl, Hötting, 10.8; 8b. Wörndle Ernst, Hall, 10.8; 8c. Warmer Franz, Innsbruck 4, 10.8; 8d. Neuböck, Innsbruck 4, 10.8

; 9. Oefner Hubert, Hötting, 10.9; 10a. Süß, Innsbruck 4, 11; 10b. Pirchner Josef, Hötting, 11; 10c. Meischl 11; 10d. Leitl 11; 10e. Lie pert Karl 11. Weitsprung: 1. Haselwanter Ernst, Pradl, 364 Meter (3.63); 2. Faschang Walter, Pradl, 3.61 (3-39); 3. Groß Wille, Hötting, 3.53 (3.22); 4. Müller Edgar, Innsbruck 4, 3.43 (3.43); 5. Auer Hans, Pradl, 3.37 (3.09); 6. Veigl Bruno, Hötting, 2.30 (3.30); 7a. Gruber Alfred, Hötting, 3.27 (3.23); Weitsprung: 1. Wörndle Adolf, Hall, 4.12 Meter (3.83); 2. Fiegl

Ernst, Innsbruck 1, 3.81 (3.77); 3. Rauth Robert, Hötting, 3.75 (3.69); 4. Feuerstein Wilhelm, Innsbruck 5, 3.68 (3.65); 5. Bester, Innsbruck 4, 3.67; 6. Mühltaler Paul, Innsbruck 1, 3.66; 7a. Knoll Josef, Innsbruck 1, 3.46; 7b. Reißigl Hans, Innsbruck 1, 3.46; 7c. Wacker Siegfried, Hötting, 3.46; 8. Hörtnagl Karl, Innsbruck 4, 3.36; 9. Neuböck, Innsbruck 4, 3.35; 10. Lamprecht, Innsbruck 4, 3.33. Kugel, 3 Kilogramm: 1. Rauth Robert, Höt ting, 9.22 Meter; 2. Wörndle Adolf, Hall, 8.36; 3. Knoll Josef

, Innsbruck 1, 7.47; 4. Wacker Sieg fried, Hötting, 6.65; 6. Reißigl Hans, Innsbruck 1, 6.68; 6. Fiegl Ernst, Innsbruck 1, 6.31; 7. Mühl taler Paul, Jnnsbvyck 1, 6.26; 8. Feuerstein Wil helm, Innsbruck 5, 6.23; 9. Hörtnagl Karl, Inns bruck 4, 6.61; 10. Eisenegger B., Innsbruck 4, 5.42. Dreikampf: 1. Rauth Robert, Hötting, 32 Punkte; 2. Wörndle Adolf, Hall, 30; 3. Knoll Io- sef, Innsbruck 1, 26; 4a. Wacker Siegfried, Hötting, 25; 4b. Fiegl Ernst, Innsbruck 1, 26; 5a. Reißigl Hans, Innsbruck

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 28.11.1934
Umfang: 8
, Hötting: 6. Seiler Johann, Zirl; 7. Trenkwalder Willi, Zirl; 8. Ruetz Anton. Zirl: 8 Lair Franz, Zirl; 10. Schnaitter Josef, Zirl 11. Kranz Josef sen.. Zirl; 12. Hosrat Rauch, Stams; 13. Bei- räther Oskar, Zirl; 14. Schöpf Franz, Zirl: 15. Scheirma Franz. Zirl: 16. Setter Josef. Zirl: 17. Kransbitter Ernst, Zirl: 18. Kuenz Josef juru, Zirl: 19. Kuen Max. Zirl 20. Schöpf Franz jun., Zirl: 21. Degenhart Josef, Zirl: 22. Ruetz Karl, Zirl; 23 Kuen Franz, Zirl: 24. Wacker Josef, Hötting; 25. Kuen Jakob

, Zirl (2843 Teiler). Haupt: 1. Ing. Biedermann (287 Teiler): 2. Pahl Jakob; 3. Lair Franz: 4. Seiler Johann; 5. Wacker Josef; 6. Schnaitter Josef: 7. Kranebitter Ernst; 8. Ruetz Karl: 5. Kuenz Josef sen.; 10 Ruetz Anton: 11. Weirather Oskar; 12. Albrecht Josef: 13. Setter Josef; 14. Kuenz Josef jun. (2283 Teiler). Serie zu 5 Schutz: 1. Ina. Biedermann (46 Kreise): 2. Ing. Hofrat Rauch: 3. Trenkwalder Willi; 4. Kranebitter Ernst: 5. Ing. Merl Walter: 6. Ruetz Anton: 7. Kuen Max; 8. Schnaitter Josef

; 9. Weirather Oskar: 10. Lair Franz; 11. Kuenz Josef jun.: 12. Albrecht Josef; 13. Degenhart Josef; 14. Seiler Johann (37 Kreise). 15er-Serie: L Ing. Biedermann (126 Kreise): 2. Krane bitter Ernst; 3. Ing. Hosrat Rauch; 4. Trenkwalder Wi t; 5. Ing. Merl Walter; 6. Kuen Max: 7. Degenhart Josef: 8. Seiler Johann; 6. Ruetz Anton: 10. Lair Franz: 11. Schnait ter Josef: 12. Kuenz Josef jun.; 13. Weirather Oskar; 14 Pahl Jakob (99 Kreise) Prämie für 3 Karten: 1. Ing. Biedermann (368); 2. Trenk. walder Willi (339

): 3. Ing. Merl Walter 312): 4. Ruetz An. ton (309); 5. Schnaitter Josef (3°8); 6. £u.c Franz (305). Fangschüßen: 1. Ruetz Karl (325 Teiler): 2. Trenkwalder Wttli; 3. Ruetz Anton: 4. Schöpf Franz jun. (16 Kreise). Schlecker: 1. Ing. Biedermann (155 "stler); 2. Ing. Merl Walter; 3 Weirather Oskar; 4. Lair Franz: 5. Kuenz Icfef fen.; 6. Kranebitter Ernst: 7. Albrecht Josef: 8. Ing. Hofrat Rauch; 9. Seiler Josef; 10. Kuenz Josef jun.; 11. Schöpf Franz; 12. Degenhart Josef. 13. Pahl Jakob: 14. Seiler Johann

; 15. Kuen Max; 16. Scheiring Franz; 17. Kuen Ja- kob; 18. Schnaitter Josef (1877 Teiler). Schützenkönig 1934-35: Kuenz Josef jun. z. 30 Schuß 243 Kreise. Nobler 1934 zu 39 Schutz: Kranebitter Ernst (237 Kreise): Seiler Josef. (225): Ing. Merl Walter (225); Degenhart Josef (223); Thaler Karl ( 221 ). BUdfcheibe, gespendet von Anna Kuen: 1. Kuenz Josef sen.; 2. Pahl Jakob; 3. Albrecht Josef: 4. Lair Franz; 5. Krane bitter Ernst; 8. Ing. Biedermann; 7. Weirather Oskar:'8. Schnaitter Josef; 9 Trenkwalder

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.07.1934
Umfang: 8
. Diese Urlaubsverkürzung für die SA. soll im gan zen Reich durchgeführt werden. Eine Ausnahme soll aller dings für die SA.-Gruppe Berlin-Brandenburg in Aussicht genommen sein, die von der Korruption der SA.-Führer angeblich am meisten ersaßt worden ist. (In Wirklichkeit scheint sich diese Sache so zu verhalten, daß die Berlin-Brandenburger SA. Mer die Erschießung ihres Führers Ernst so empört ist, daß ihre Wiedereinberu- sung zu gefährlich wäre.) Belgien . «. . wird autoritär! Brüssel. 19. Juli. (Havas.) Die Kammer

: der Oberführer Fiedler der 32. SA.-Brigade, der Ober führer Schwarz der 20. Brigade, die Standartenführer Marcus, Heck und Krause, der sächsische SA.-Führer Fra- sellhauser, ein Bruder des gleichnamigen Generals. Die Hinrichtung des Gruppenführers Ernst lieber den Verlauf der Verhaftung und der Exekution des Obergruppenführers Ernst teilt das Blatt folgendes mit: Ernst hatte kurz vor seiner Abreise bei Blomberg und Göring angefragt, ob irgendlvelchc Aktionen geplant seien, welche Frage mit Nein beantwortet

wurde. Am Sams tagvormittag, als Ernst mit seiner Gattin sich auf dem Weg nach Bremerhaven befand, wurde er von einem SS.- Wagen überholt und zum Halten aufgefordert. Als er dem Befehl nicht nachkam, wurde er von seinen Verfolgern be schossen. Ernst erwiderte das Feuer. Bei der Schießerei wurden seine Gattin und der Chauffeur am Hals verletzt. Er konnte daher die Fahrt nicht mehr weiter fortsetzen. Er wurde verhaftet, nach Berlin gebracht, von der SS. bis zur Bewußtsosigkeit verprügelt und nachher

Ver brechen der Reichstagsbrandstiftung kommt an den Tag. Erst jetzt erfährt man, daß sich unter den SA.-Männern. die sich vor dem Gemetzel in die Tschechoslowakei gerettet haben, auch einige der wirklichen Brandstifter befinden. Ein Teil dieser Leute dürfte sogar im Besitze von Dokumen ten sein. Auch der erschossene Obergruppenführer Karl Ernst. s»in Bruder Walter Ernst, der Fememörder Heines, der Statthalter von Hamburg Kauffmann und der Statt halter von Thüringen Sankel sollen

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