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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 12
Datum: 19.04.1929
Umfang: 12
.) Die w-ohlgerüche der Lampe umnebelten ihre Sinne und sie sank schlaftrunken auf ihr. Lager. plötzlich vernahm man ein lautes Geräusch vom Gange her. Der Pförtner hatte bereits seine Schlüssel vermißt und war durch die geöffnete Türe Ernst nach gefolgt und betrat jetzt, begleitet von einigen Knechten, das Gemach. Da Ernst ohne Waffen war, fühlte er sich bedroht. Er schleuderte daher die Zaüberlampe zu Boden und plötzlich erschienen im Dunkeln feurige Totengerippe, welche die Knechte so in Entsetzen

und Schrecken ver setzten, daß sie eiligst die Flucht ergriffen. So gewann Ernst das Freie. Auch ihn hatte das Grauen erfaßt und er eilte von Hannen. Als er nach einiger Zeit ermüdet auszuruhen gedachte, wendete er seine Blicke dem Kloster zu und sah eine dunkle -Röte aufsteigen. Das Kloster stand in Flammen. Nun erst erinnerte er sich daran, daß er beim Wegschleudern der Lampe diese nicht ausgelöfcht hatte. So ward er nun auch noch zum Brandstifter geworden. Von Entsetzen erfüllt eilte Ernst weiter und kam

in seiner Hast vom rechten Pfade ab und verirrte sich in einem dichten Walde. Unter einem Baume brach er fast erschöpft zusammen. Doch nicht lange konnte er sich der Ruhe hingeben. Nahende Hufschläge weckten ihn aus seinen Gedanken und bald gewahrte er einen Zug Reiter. Er wollte fliehen, doch bald entdeckten ihn die Reiter, in deren Anführer Ernst den Grafen Herberstein er nannte. „Ernst, was machst du in dieser Wlldms?" wurde er barsch angerufen, „hast du noch nicht genug Ver brechen verübt

, um auch zum Brandleger zu werden? Ergreift den Mörder und bindet Ihn!" ^ Ernst fuhr ekschreckt zusammen: „Wer wagt es, mich Mörder zu nennen?" „Ich nenne 'dich so, du elender Giftmischer, hast du nicht mich und die arme Pedwig durch einen Zauber trank wahnsinnig gemacht und den alten Pilger getötet, um in den Besitz von Menschenblut zu gelangen?" gehässigen Angriffe, die pariser Zeitungen plötzlich gegen Gweir houng richteten, hinreichend und schlagend be- \ wiesen. Nach einigen Tagen schwierigen Auseinander

ihn!" Da Ernst sich nicht zur wehre setzen konnte, lag er bald gebunden und wehrlos am Boden. Graf Herberstein beschloß nun, hier zu lagern, und bestellte zwei Wachen, die abwechselnd den Gefangenen beaufsichtigen sollten. Um Mitternacht konnte sich der gerade Dienst tuende Wächter des Schlafes nicht erwehren. Ernst benützte diese Gelegenheit, um mit den Zähnen seine Hände zu be freien. Als ihm dies gelungen war, zog er seine Glocke hervor und rief Suso. „was will du, Ernst!" „Rettung! Rettung! Bring

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 12
Datum: 26.04.1929
Umfang: 12
nischen Delegierten Morgan und Owen Houng haben während der Reparationskonferenz wiederholt zu erken nen gegeben, daß sie den Standpunkt der Gläubiger, das ist so viel wie Frankreich, nicht teilen. Hoover, der Union neuer Präsident, hat gesagt, er halte an dem fest, :vas sein Vorgänger Loolidge betreffs der Rexarationsange- legenheit erklärt habe, nämlich daß sie mit dem Rriegs- Eine Schauergeschichte. von B. Mtttersteiner, Werfen. (Fortsetzung.) As sich Ernst eines Tages, in Abwesenheit des pgs Runo

mit Zäzilia allein befand, warf er sich, jmssen von ihren Reizen, zu ihren Füßen, und ge- ) seine glühende Liebe zu ihr, verzweifelt um Lr- mg bittend. ölühend färbten sich die Wangen Zäzilias, ihre ide begannen zu zittern und Ernst glaubte sich er- ! und wollte die Schöne in seine Arme schließen. U, Zäzilia, die sich rasch wieder ermannt hatte, stieß Schändlichen von sich und floh, vergebens,rief ihr Ernst nach. Die Herzogin hatte bereits in ihr Zimmer eingeschlossen und sandte it Edelknaben

mit der Botschaft, er möge sich ent- jm, sich fühle sich nicht wohl. Voll Wut stürzte Ernst aus dem Palast. Zu Hause angekommen, trat ihm Hedwig liebevoll legen, er aber stieß sie von sich und eilte in sein mer, wo ihn Suso erwartete. „Ach, Suso, alles ist verloren!" „Ja," gab Suso zurück, „die Herzogin wird nun >n 'Gatten deine schändliche Handlungsweise mitteilen, i wird dich in Gefangenschaft setzen und Schande d über dich sein!" „(D, Suso, hilf doch, was soll ich tun?" flehte Ernst, „höre mich an, Ernst

erworben hatte, gebracht. Dort übergab "L Elende die arme Hedwig einem Diener mit dem Rage, sie strenge zu hüten, denn sie sei dem Wahn- 'veffallen und bilde sich ein, Lrnst's Gattin zu sein. Drei Tage später erschien Suso wieder bei Ernst und warf ihm einen blutigen Dolch vor die Füße. „was soll das bedeuten?" :äef Ernst entsetzt. „Dein Wunsch ist erfüllt! Auf einer Jagd habe ich den Herzog aufgelauert und ihn erdolcht. Jetzt hast du freies Spiel und Zäzilia ist nun dein." Starr vor Schrecken

erwiderte Ernst: „Wieder hast du einen Mord begangen?" und ihm schwindelte. Suso drängte ihm jedoch, zu Zäzilia zu eilen und sein Glück zu genießen. Als Ernst bei Zäzilia eintrat, fand er sie wider Er warten sehr freundlich gestimmt. Sie hatte sein Be tragen bereits vergessen und glaubte, er habe sich ge bessert. Als er so neben ihr saß und freundlich plauderte, vernahm man plötzlich ungewöhnlichen Lärm vor dem Tore. Zäzilia eilte zum Fenster, um nach der Ursache dieses Lärmes zu forschen. Da öffnete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 18.11.1938
Umfang: 10
. Der Menschenstrom, der am Mittwoch bis in die späten Abendstunden an der Aufbahrunqsstätte zur letz ten Ehrung des ermordeten Ernst vom Rath in endloser Reihe vorbeizog, setzte sich auch am Donnerstag von den 'ruhen Morgenstunden an fort. Unübersehbar war die Zahl der Menschen, die dem Toten noch einmal den letz ten Gruß erwiesen. Ganz Düsseldorf trug ein ernstes, feierliches Gepräge. Ueberall ruhte die Arbeit und zu Hunderttausenden drängte sich das Volk des ganzen rhei nischen Landes in den Straßen

und geleitete ihn dann in die Trauerhalle. Mit er hobener Hand grüßte der Führer Ernst vom Rath und nahm dann zwischen den Eltern des Toten Platz. Der Trauerfeier wohnten weiter hohe und höchste Vertreter der Partei, des Staates, der Wehrmacht und der Behör den bei. U. a. sah man auch Vertreter der italienischen Regierung und der französischen Botschaft. Die unsterbliche „Eroica" von Ludwig van Beet hoven leitete die Trauerfeier ein. Dann nahin Gauleiter Bohle das Wort. Er sagte u. a.: Ernst vom Rath

daran, daß Parteigenosse vom Rath am 9. November, dem schicksalsschweren Tag des deutschen Volkes, dem Tag seiner tiefsten Erniedrigung, aber auch seiner größten Wiederauferstehung, die Augen zum ewigen Schlaf ge flossen hat, und stellte fest: Daß Ernst vom Rath sein Blut unb sein Leben für die Ideale unserer Bewegung gab, ist letzte Erfüllung deutscher Mannestreue und sichert ihm einen dauernden Platz in der deutschen Ge schichte. Der Reichsaußenminister fuhr fort: Toter Partei genosse

, auf dessen Antiltz tiefer Ernst lag, mit einem laugen Händedruck von den Eltern und Brüdern des toten Helden. Noch einmal verweilte er in stillem Ge denken vor den sterblichen Ueberresten des Gefallenen. Mit erhobener Hand nahm der Führer des Reiches Ab schied von dem Mann, den ei: jüdischer Mörder allzu früh aus feinem Leben und Schaffen riß, das nur Deutschland und dem Führer galt. Mit seiner Begleitung verließ der Führer hierauf die Rheinhalle. Ser Tranerznq Nach der Trauerfeier in der Rheinhalle setzte

sich der Trauerzug zum Friedhof in Bewegung, wo Ernst vom Rath in der Gruft feiner Ahnen die letzte Ruhe findet. Ein Spielmanns- und Musikzug der SA eröffnete den Zug, dem der Fahnenblock und ein Ehrensturm der SA, die Ehrenkompanie der Wehrmacht und der SS- Verfügungstruppe, eine Ehrenhundertschaft der Schutz polizei und eine Ehrenabordnung des Reichsarbeits- dienstes folgten. Vor dem Sarg, den die sechsspännige Lafette trug, schritten vier SS-Männer mit dem Kranz des Führers und ein NSKK-Führer mit dem Ordens

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 4
Datum: 15.04.1940
Umfang: 4
, im 63. Lebensjahre. Sie wurde in St. Io hann am Sonntag beerdigt. Vor kurzem ist ihre Mutter in Küssen gestorben. Der.Ernst des Lebens Gedanken eines Frontsoldaten. An der Westfront, April 1940. Zum ersten Male in meinem Leben hörte ich etwas von dem „Ernst des Lebens" sprechen, als ich als sechs jähriger Iunge meinen ersten Schulgang antreten sollte. Man sagte mir: „Ietzt ist die schöne Zeit für dich aus. Ietzt beginnt der Ernst des Lebens." Diese mich sehr seltsam dünkenden Reden begleiteten

mir alles viel Spaß, und ich ging mit Vergnügen zur Schule. Der „Ernst des Lebens" wurde mir gar nicht bewußt: so gingen die Iahre dahin, und plötzlich sprach man mir wieder vom nun beginnenden „Ernst des Lebens". Es war die Zeit, wo ich vierzehn Jahre alt geworden war. Es hieß, die fröhliche Kindheit sei nun vorbei, und der „Ernst des Lebens" werde nun an mich herantreten. Ich bemerkte aber gar keinen Unterschied zum bisherigen Leben und war frohgemut und tat das meine, so gut ich konnte oder wollte. Es dauerte

einige Iahre, da hieß es wieder, daß nun wirklich der „Ernst des Lebens" begänne. Ich hatte nämlich mein Abitur bestanden und wollte studieren. Jetzt sei ich vollkommen auf eigene Verantwortung ge stellt und würde den „Ernst des Lebens" — ich mußte schon immer „allwissend" lächeln, wenn ich das Wort hörte — schon kennenlernen. Sicher, es war nicht einfach für mich. Während mei nes ersten Semesters starb schon mein Vater, und ich mußte bald mit geborgtem Geld weiterstudieren und in den Ferien arbeiten

, um etwas hinzuzuverdienen. Man chen Tag in dieser Zeit vor 1933 überlegte ich, ob ich heute wohl warm zu Mittag essen könnte oder nicht. Aber Angst vor dem Ernst des Lebens oder überhaupt Lebensangst kannte ich nicht. Dann war schließlich die Abschlußprüfung bestanden, und als nach einigen Monaten Warten glücklich die erste Stelle angetreten werden konnte, hörte ich wieder den bekannten Schreckruf: „Jetzt wird für Sie der Ernst des Lebens beginnen!" Ich dachte mir: „Wie oft sollte der doch nun schon .beginnen

?" Ich aber arbeitete und fühlte mich wohl. Ich hatte natürlich auch Schwierigkeiten, aber wiederum nie Furcht vor dem angekündigten „Ernst des Lebens". Ich konnte mir das Leben auch gar nicht anders vorstellen. Daß es Sorgen, Röte, Leid und andere Hindernisse gab, war mir selbstverständlich. Aber ebenso selbstverständlich war mir, daß man eben dagegen angehen mußte. Unkraut wird immer wachsen, aber trotzdem oder gerade des halb werden wir nie aufhören können, guten Weizen zu bauen. Aus der lieben Verwandtschaft

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.02.1934
Umfang: 6
und hebt die Schultern. Ihr Gesicht gleitet dabei aus dem Lichtkreis heraus. Nur auf ihren blonden Haaren liegt noch ein Streifen. Ernst Raumer schlürft aus dem Schatten heraus und geht weiter die Landungsbrücken entlang. „Jimmy! He Jimmy!" Der Mann am Laufsteg macht ein paar rasche Schritte auf Ernst Raumer zu. „Jimmy!" Ein ärgerliches „damn‘it“ entfährt ihm, als er seinen Irrtum erkennt. Dann mustert er mit raschem Blick den vor ihm Stehenden. „No jobl“ „Stimmt," sagt Ernst Raumer und weiß

in diesem Augen blick genau: Jetzt kommt etwas. Der Fremde — Steward oder Küchenmeister oder so was — macht ein zweifelndes Gesicht, überlegt. „D’you spcak English?" „Yes. I think it will do." Wieder sieht sich der Steward hastig um. „Jimmy!" Keine Katze antwortet. Hoch oben vom Deck der „Manschuria" ruft irgend jemand ein paar kauderwelsche Worte herunter. Das Mädchen tritt einen Schritt näher. Sie hat die Arme über der Brust gekreuzt und mustert ruhig Ernst Raumer. Immer noch sieht sich der Steward zögernd

, den unser heimatlicher Boden in reichlichstem Ausmaße her vorbringt. Es wird dafür gesorgt werden, daß die Oeffentlich- keit über die Vortelle, die der Holzhausbau in mannigfacher Richtung bietet, aufgeklärt wird. Im Holzhausbau hat sich die „Und der Boß macht mir einen Heidenspektakel, wenn die Crew nicht vollständig ist, ergänzt der Steward nervös. „Ob man nicht einfach . . .?" „Nimm ihn mit," sagt das Mädchen plötzlich entschieden. Ihre Augen lassen Ernst Räumers Gesicht los. Ohne die Anne aus der Verschränkung

zu lösen, dreht sie sich auf dem Absatz um und geht langsam über den Laufsteg zurück an Bord. Der Steward packt Ernst Raumer am Arm. „All right! Kannst mitfahren, mein Junge. Unser Crew- Steward fehlt. Also mach schon, daß du an Bord kommst! Wir werfen gleich los." Ohne eine Zustimmung abzuwarten, schiebt er Ernst Raumer dem Laufsteg zu. In Cuxhaven hat man einige Stunden später die Passa giere an Bord genommen. Das nächtliche Gewimmel von drängenden Menschen, von Koffern und Gepäckstücken

, dir abschiedwinkenden Hände auf dem Kai im Lichte der großen Bogenlampen sind verschwunden. Hinter der „Manschuria" schon liegt die „Alte Liebe". Im fahlen Frühlicht des Mor gens schaukelt steuerbord voraus, triefend, als fei es eben aus Meerestiefen emporgestiegen, das Feuerschiff „Elbe III". Ernst Raumer hat Kartoffeln geschält, Teekannen geschleppt, sich ein paarmal fast den Kopf angestoßen an den ungewohnt niedrigen Deckbalken des Mannschaftslogis, hat die Speise reste, Teller und Geschirre der Freiwache

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.03.1934
Umfang: 6
29 Grad, ganz leicht bewölkt, winstill, Fernsicht sehr gut. mer zu derartigen falschen Angaben kommt? Haben Sie viel leicht jemals Zeichen von Lügenhaftigkeit an ihm bemerkt?" Ein wenig hilflos sieht Professor Habbes vom Staats anwalt zum Vorsitzenden und dann wieder seitwärts auf Ernst Raumer. „Ja, er war immer etwas Phantast, der Ernst Raumer," sagt er dann mit seinem guten, entschuldigenden Lächeln, „viel zu phantastisch und schwärmerisch für einen angehenden Ingenieur. Vielleicht

ist ihm auch in diesem Falle nur die Phantasie durchgegangen. Denn eigentlichen Hang zur Un wahrheit habe ich nie an ihm bemerkt. Im Gegenteil, der junge Raumer war ein guter, ernstzunehmender Mensch." Damit ist die Vernehmung des Professors beendet. Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück. XV. „Bitte nicht zu vergessen, Herr Kollege: Wir verhandeln hier nicht in der Sache Ernst Raumer, sondern in der Sache Ebner." „Aber die Sache Ebner steht und fällt mit der Entscheidung über die Aussage Räumers

des Zeugen Ernst Raumer nicht mehr so stark in Zweifel gezogen werden kann, wie wir dies erst getan haben. Seine Aussage ist, darüber sind wir uns von vornherein einig gewesen, eminent entlastend für die Angeklagte. Die Ueber- einstimmung in den Darstellungen der Angeklagten und des unabhängig von ihr vernommenen Zeugen Raumer konnte nur dann als Entlastungsgrund ausfcheiden, wenn Raumer nachweislich in einem Interessenverhältnis zu der Ebner stand, etwa als ihr Komplice oder Mitwisser. Seine Weige rung

, seine Personalien anzugeben, rechtfertigte zunächst die sen Verdacht und damit auch seine Inhaftierung. Die Fest stellung, daß Ernst Raumer tatsächlich wahrheitsgemäße An gaben über seine Personalien gemacht hat, gibt der Sache nun ein ganz anderes Bild. Dadurch wird nicht nur der Haft befehl gegen Raumer hinfällig, sondern auch der hinreichende Verdacht der Täter- oder Mittäterschaft der Martha Ebner bricht zusammen. Denn wir können nunmehr an der Dar stellung Räumers, wonach die Angeklagte den Brief

von ihm erhalten hat, nicht mehr vorübergehen." „Pardon, Herr Direktor," mischt sich die schneidige Stimme des einen Beisitzers ein, „ich bin nicht dieser Ansicht. Für mich bleibt dieser Raumer nach wie vor unglaubwürdig. Bitte sehr. Er weiß vorzüglich Bescheid über den am 26. Novem ber 1902 in Herne geborenen Ernst Raumer. Aber kann er diese Kenntnisse nicht einer persönlichen Bekanntschaft mit dem wirklichen Raumer verdanken? Er scheint ja auch den Mr. Raumer in Rainy City einigermaßen zu kennen. Es wäre

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 9 von 12
Datum: 12.04.1929
Umfang: 12
Negerstammes -er Mastai. Oie Masken stn- aus buntbemattem Hoh gefertigt, -as Kostüm ist ein eigenartiges öewebe von Saumfafern er barsch angerufen. ,,^r ou noctf ru»ri brechen verübt, um auch zum Brandleger zu werden? Ergreift den Mörder und bindet 'ihn!" ^ Ernst fuhr ekschreckt zusammen: „Wer wagt es, mich Mörder zu nennen?" „Ich nenne 'dich so, du elender Gifttmscher, hast du nicht mich und die arme "Hedwig durch einen Zauber trank wahnsinnig gemacht und den alten Pilger getötet, um in den Besitz

von Menschenblut zu gelangen?" vertrauen und vernichte die weiße Seite deines Stabes, dann bin ich imstande, auch ohne der Glocke Ton dich zu beschützen." Ernst folgt diesem Rat und brach die weiße Seite von seinem Stabe um sie weit von sich zu schleudern. Lin geisterhaftes winseln ließ sich hören und kalter Schauer durchrieselte seine Glieder; zu gleicher Zeit aber stand Suso als schwarzer Reiter vor ihm und erklärte, per mm 10 Grosch. per mm 15 Grosch. gen Ermäßigung per 1000 8 Schill. Jahrgang. nstag

, bis werden sollte, eg zu Hedwigs Rater, nde des Kloster in ein n hatte. Der Tag, an Hartstein halten sollte, .gen zur Hochzeit wur- pracht und den Reich- ie nicht wenig erstaunt. ze, Hedwig hat ihren falten, vorüber waren glichen »Herzensergüsse gegenüber. Lr suchte 'or, daß ihm Geschäfte nahm dies alles mit u ruckhalten und schickte t mit, daß er mit ihr en Hoflager fand Ernst Seine Liebe zu Pracht bald Freunde und er : die reizendsten Damen, her ihm stets zur Seite t daß soeben ein Herzog sei, dessen Gattin alle bertreffe

. l die Begierde in Ernst >iese neue Schönheit zu erobern. <Lr verjcyaffte stcy vald Eingang in ihre Ge sellschaft jund wußte sich die Freundschaft der Her zogin zu erwerben und glaubte schon sein Ziel erreicht zu haben. Aber Zälilie, so hieß die Gattin des Herzogs, war eine tugendhafte Frau, die mit seltener Treue an ihrem Manne hing. (Fortsetzung ' ) , „ New ||ork Itntes>

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1934
Umfang: 8
der a l l g e m e i- nenGemeindevcrwaltung, bestehend aus den Her ren: Kommerzialrat Fritz Miller, Buchhalter Adolf Plat ter, Kommerzialrat Karl Lettner, Gehilfe Hans Maier, Regierungsrat Dr. Franz E g e r t, Johann Max M a s k u s, Dr. Artur A n d r e a t t a, Sekretär Hans Frei, Hauptschul lehrer Ambros Mayr, Dr. Peter Paul B a ch l e ch n e r, Franz P e t r u, Dr. Viktor S ch i b ä ck, Josef Haller. 2. Einen Wirtschaftsbeirat, bestehend aus den Her ren: Hofrat Ing. Rudolf Schober, Kaufmann Ernst M a r- t i n, Rechtsanwalt Dr. Franz

hat, hört auch der Omnibusverkehr von Lindau her auf dieser Strecke auf. Die Betriebseinstellung erfolgt mit Dienstag, den 3. April. Die noch laufenden Fahrscheinhefte werden von den Betriebsleitungen in Bregenz und Lindau bis Ende April eingelöst. (Nachdruck verboten.) 28 Äeöerrnannsiland. Roman von Axel Rudolph. lieber diese Erkenntnis hat Ernst Raumer den Weg zur Wirklichkeit gefunden. Er hat keinen Abschiedsbrief an Martha Ebner geschrieben. Aber er hat durch einen Rechtsanwalt eine reichliche

ist auch der Mann, der sich Jimmy Oswoth nannte und der sie dort hinunterstieß, längst nicht mehr unter den Lebenden. Gespenster der Vergangenheit. Seitdem der blonde Traum Zerronnen ist, machen sie Ernst Raumer nicht mehr viel Be schwerden. In seine Augen ist wieder Lonelys klarer, scharfer /lick gekommen, der nüchterne Blick der Wildnis. Was geht >dn Mrs. Cornmaker an. Wenn er fetzt ruhig darüber nach denkt, war's nicht eine törichte Uebereilung, alles stehen und liegen zu lassen, um Martha Ebner zu helfen

, daß er den Claim zu treuen Händen für ihn bewahren würde. Auch über Winifred Tayne denkt Ernst Raumer jetzt ruhiger. Das Telegramm ist nicht wegzuleugnen. Aber muß es wirklich von Winifred stammen, weil ihr Name darunter steht? Wie war es doch damals mit dem Brief, den dieser Stevenage gefälscht hatte? Wahrscheinlich steckt wieder so ein Gaunerstreich dahinter. Oder sollte . . .? Ernst Raumer schlägt sich plötzlich mit der Hand vor die Stirn und beginnt stoßweise laut zu lachen. Er, er selber ist ja schuld

. Wie Martha! Es ist kein Schmerz mehr in dem Gedanken an die Verlorene, nie Besessene. Nur ein bißchen Wehmut. Vorbei. Der Traum ist verflogen. Die Wirklichkeit ruft. Und die Wirklichkeit ist klarer Tag. Sein Claim, der Claim 8777 wird niemals mehr Iedermannsland werden. Er wird zurückkommen und die Bedingungen erfüllen. Und auch die Heimat kommt zu ihrem Recht. Mit tiefer innerer Befriedi gung denkt Ernst Raumer an die Unterredung, die er vier Stunden vor der Abfahrt in Bremen mit den beiden Ver tretern

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 22.10.1943
Umfang: 8
in ihr siegreich gegen jeden Verdacht, die sagte: Nein, es ist nicht wahr! Es kann nicht wahr sein! — Und ihre Tochter Luise bestärkte sie tapfer in dieser Auffassung. Ihren Bruder, von dem sie wußte, daß er Michael für -schuldig hielt, hatte Frau Körner nach einem heftigen Wort wechsel gebeten, doch in die Wohnung der Verstorbenen hinaufzuziehen, da es ihr unangenehm sei, mit dem An kläger ihres Sohnes in der gleichen Wohnung hausen zu müssen. Ernst Ewert war daraufhin in ein Hotel über gesiedelt. Am sechsten

Tage nach Angelas Tod ließ er sich plötz lich in der Villa wieder sehen. Frau Körner erhob sich zit ternd beim Eintritt ihres Bruders, auch Luise war sehr un willig über den Besuch. „Ich wäre nicht gekommen," begann er, wenn nicht —" Berta hob rasch den Kopf. „Ist — ist etwas Neues —?" „Ich komme soeben vom Untersuchungsrichter." „Haben sie ihn verhaftet?" schrie Frau Körner auf. „Ja!" sagte Ernst Ewert einfach. Einige Sekunden blieb es totenstill. Dann richtete sich Frau Körner empor und strich

oorhielt. was sagte er da?" „Er leugnet natürlich. Mit Entrüstung weist er jeden diesbezüglichen Verdacht zurück. Aber, wenn er unschuldig wäre — Berta, bedenke selbst — warum verweigert er jed-e Auskunft über die Zeit vom 22. bis zum 25. November?" „Warum — ja warum?" flüsterte Frau Körner, und große Schweißperlen traten aus ihre Stirn. Dann sah sie ihren Bruder plötzlich wieder angstvoll an. „Ernst — hältst Du ihn noch für schuldig?" Ernst Ewert schwieg und seufzte. Aber die Frau sprang auf und ries

flammend: „Und ich sage Dir, er ist unschuldig! Mag er so leichtsinnig gewesen sein, wie immer — schlecht war er nre! An diesem Verbre chen ist er bestimmt unschuldig! Das konnte er nie und nim mer tun!" Auch jetzt schwieg Ernst immer noch. Nur der Ausdruck des Mitleids in seinem Gesicht vertiefte sich. Frau Körner jedoch fuhr fort: „Du glaubst es nicht? — Oh, Ernst — es gibt einen Gott, und er wird mir helfen, die Unschuld meines armen Sohnes zu beweisen!" Die Beweise gegen ihn sind erdrückend, liebe

Berta!" „Für Euch vielleicht, die Ihr ohne Milde, aber voller Vorurteile daran geht, sie zu prüfen. Für mich nicht. Ich glaube seiner Versicherung!" „Liebe Berta — sei vernünftig! Denke nur gründlich nach. — Wer sonst könnte so gehandelt haben? Wer hat die Umstände so gekannt? Wer hatte ein Interesse —" „Genug!" Frau Körner wandte sich stolz ab. „Ich sehe, Du bist mein.Gegner, Ernst. Es ist schmerzlich für mich. bitter schmerzlich, daß ich nun mit Luise ganz allein stehen soll, aber wir müssen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 27.03.1934
Umfang: 6
zu klären, und bittet um die Vernehmung der von der Ver teidigung geladenen Zeugen. Der Vorsitzende blättert wieder in den Akten. „Es ist eine ganze Reihe von Zeugen geladen, Herr Ver teidiger. Ich habe nichts dagegen, wenn wir ihre Vernehmung vorwegnehmen. Auch ich verspreche mir manches von der Lüftung des Schleiers, den der Zeuge um seine Persönlichkeit Zu hüllen bestrebt ist." Die Zeugen werden aufgerufen. Einer nach dem andern. Da ist zunächst der Konrektor Adams, der ein Freund von Ernst Räumers

Vater gewesen sein soll, ein altes, zitteriges Männchen, der sich — wenn er etwas sagen will, nicht anders zu helfen weiß, als daß er wie ein Schuljunge den Zeigefinger hebt. Er besieht Ernst Raumer lange und gründlich, wendet sich dann ängstlich an den Richtertisch. „Bitte, Herr Land gerichtsdirektor. ich muß sagen, daß ich nicht unter meinem Eid sagen kann, ob der Herr Zeuge der Sohn meines ver storbenen Freundes Raumer ist. Es sind vierzehn Jahre her," fügt er entschuldigend hinzu

gen im Laufe der Arbeitsschlacht eingesetzt werden. Der Staatssekretär gab weiter bekannt, daß bis zum Monat März 191.584 Ehestandsdarlehen bewilligt wurden, im Monat April würden weitere 5000 Bewilligungen erteilt werden. Vorsitzender: „Aber Sie müssen doch feststellen können, ob es der Sohn Ihres verstorbenen Freundes ist." Zeuge, schüchtern: „Ja, jawohl. Eine Aehnlichkeit, eine gewisse Aehnlichkeit ist schon vorhanden. Oder doch nicht. Der kleine Ernst war ein weicher, träumerisch veranlagter

Knabe. Der Herr Zeuge steht aber, wie mich dünkt, viel männlicher aus." Vorsitzender: „Stellen Sie einige Fragen an den Zeugen, Herr. . . hm . . . Raumer." Mit müder Stimme wendet sich Ernst Raumer an den alten Mann. „Denken Sie mal nach, Herr Adams. Wie oft haben Sie bei meinen Eltern in der Stube gesessen, auf dem grünen Kanapee und . . ." „Einen Augenblick," wirft der Vorsitzende ein, „Sie woll ten etwas sagen, Herr Zeuge Adams?" Das alte Männlein fuchtelt erregt mit den Armen. „Ein Irrtum

nur, Herr Landgerichtsdirektor, den ich verbessern möchte. Das Kanapee im Haufe meines Freundes Raumer war braun. Nicht grün, sondern braun. Das weiß ich ganz gewiß. Jawohl, ganz gewiß. Ich stehe unter Eid, Herr Land gerichtsdirektor." Ernst Raumer zuckt resigniert die Schultern. Es hat ja keinen Zweck. Der nächste Zeuge ist der Ingenieur Hans Foller, ein for scher Mensch, mit betonter Eleganz gekleidet. Er hält sich nicht lange mit der Vorrede auf. Kaum vereidigt, wirft er einen kurzen Blick auf Ernst

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 04.04.1941
Umfang: 4
^ “ M zu haben. (Nachdruck verboten) 5 Or.-Ing.Zritz Thielecke Roman von Elisabeth Fries Copyright by Karl Köhler & Co., Berlin-Schmargendorf Sie sah an ihm vorbei. Fröstelnd hob sie die Schultern. „Daß du es aushältst ohne Ueberzieher! Die beiden brauchen lange." „Da kommen sie!" Aufatmend ging Ernst Redekamp dem Lehrling entgegen, der seine Sachen brachte. Sein hübsches, männliches Gesicht sah wieder ebenso bedrückt aus wie am Morgen. „Onkel Ernst, du hast ja eine fabelhafte Sekretärin", sagte gleich darauf im Wagen

Almut in ihrer heiteren Unbefangen heit. „In der Schönheit hatte ich die kleine Schreiner gar nicht erkannt —" „Findest du sie schön?" fragte Ernst Redekamp ohne Teil nahme. „Das ist dir wohl noch gar nicht aufgefallen?" lachte Almut. „Na ja, sie mag nicht dein Typ sein. Gründlicher als sie sich von deiner schönen Frau unterscheidet, kann man sich freilich kaum etwas denken —" „Bitte, Almut, laß das. Es ist schlümn genug, wenn die Männer keinen Unterschied machen zwischen ihren Frauen

du es nicht gemerkt? Ich bin fest über zeugt, Onkel Ernst hatte noch gar nicht gesehen, wie Renate Schreiner aussieht!" In Juttas sprechenden Zügen spiegelte sich alles, was sie dachte. Als ob sie es ausgesprochen hätte, so genau wußte Almut, daß sie daran nicht glaubte. Ihr war nicht zu helfen — und dem armen Onkel Ernst vermutlich auch nicht. Ein anderer an seiner Stelle würde sich sagen, wenn sie mir doch ewig mißtraut, kann ich ja die Konsequenzen ziehen und wirklich so sein, wie sie annimmt — dachte Almut

haben, aber das konnte man nicht vorher wissen", sagte Ernst. „Na, und dann die Jugend — wenn erst getanzt wird, ist ja kein Ende abzusehen." „Jutta nimmt es darin noch mit den Jüngsten auf, findest du nicht?" Ernst nickte nur. Darauf hätte sich viel sagen lassen, z. B. daß sie es manchmal nur tue, um ihrer ungebändigten Lebens lust ein Ventll zu schaffen . . . Aber solche Dinge spricht man nicht aus, es ist schlimm genug, daß die Verwandten sie trotz dem nicht übersehen. Denn Jutta war nicht die Persönlichkeit

, sich ihre Stimmungen nicht merken zu lassen ... Entschlossen gab sich Ernst Redekamp einen Ruck und richtete sich gerade auf. „Sollten wir nicht lieber von anderen Dingen reden?" fragte er, „der heutige Tag kann doch von schwerwiegender Bedeu tung für uns sein." „Cr entscheidet über Sein oder Nichtsein, darüber sind wir nicht im Zweifel, was sollen wir noch groß davon reden?" Thilo sprach leise, fast wie zu sich selbst. „Es liegt alles klar und offen, nun mag der große Hellwig seine Entscheidung treffen

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 27.11.1937
Umfang: 4
. Er ivrach davon, daß er hier sein müsse der Mdien wegen, sein Vater wolle es so — oaß er zuweilen Heimweh habe, und ob ich das verstände — und daß er Ernst so be wundere. „Warum?" fragte ich ihn. „Seines Genies halber. Ich Pin über zeugt, er wird einmal ein großer Erfinder." „Es machte mich stolz und glücklich, daß er das sagte. Er redete leise fort — daß es wohl das Befriedigendste sei im Le- dm, eine Entdeckung zu machen, die der Menschheit von Segen sei — und lo weiter. Dann sprach

waren, war es schon spät. Als wir uns Gute Nacht sagten, Emst und ich — fuhr er mit der Hand sanft über mein Haar, lächelte und sah mich eigentümlich an. Armanak Sanakian kam öfter. Er kam beinahe jeden Sonntag. Wir fuhren immer mit dem weißen Wagen über Land. Gegen Ernst war er von einer werbenden Freundschaft. Ob er ihm das oder jenes zur Verfügung stellen dürfe. Und einmal, wenn die Entdeckung gelänge, würde er ihm gerne helfen, sie zu verwerten. Emst drückte die schmale bronzene Hand. Er war erfreut

. Ohne dies wäre nichts anzufangen mit dem Ganzen. Arma nak bat beinahe demütig, wahrscheinlich ist das so Sitte in seiner Heimat, um unse ren Besuch bei ihm. Ich zögerte. Aber Ernst meinte, es läge doch nichts daran. Eine bes sere Begleitung als den leiblichen Bruder könne ich doch nicht haben. Wir könnten es ruhig tun. So wurde der Tag feftgcklegt. Es sollte der nächste Sonntag sein. Am Samstagabend lag ein wundervolles Kleid von einem fremden und sicher sehr kost baren Stoff auf meinem Bett

. Ich war er schrocken und bös. Warum denn? Er hat doch gesagt, es sei keine große Gesellschaft. Es sei nur noch ein Freund von ihm da. Und — das sieht doch so komisch aus! Ernst beruhigte mich. Er habe um Erlaubnis gebeten bei ihm. Es sei so Sitte in seiner Heimat. Ich merkte es Ernst an, daß es ihn verstimmte, daß ich ablehnen wollte. Da ließ ich es. Ich hatte Sorgen. Wenn nur Ernst sich nicht in Hoffnungen wiegt, die sich dann doch nicht erfüllen werden. Ich hatte immer eine Scheu zu überwinden, wenn seine braune

Hand nach der meinen faßte und seine brennenden Lippen sich darauf niedersenkten. Es war eine eigentümlich er zwungene Rühe in ihm. Hinter ihr mußte ein — Vulkan fein. Ich fühlte das. Der Sonntag war da. Ich zog das Kleid an. Es war von einem so wunderbaren tiefen Blau wie ein funkelnder Edelstein. Ich habe nie mehr so ein Blau gesehen. Ernst war begeistert. Er redete allerhand dummes Zeug — und mir war so beklommen zu Mute. Wir fuhren in einer Taxe zum Odeonplatz 6. In einem großen vornehmen Haus

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 25.03.1934
Umfang: 8
, bewölkt, mittel starker Südwind, Nebelreißen, Fernsicht zeitweise gut, Schnee verhältnisse sehr gut. 2 durch Deutschlands größten Komiker RICHARD ROMANOWSKY und das Sprühteufelchen LUISE ULLRICH in dem ausgelassenen Lustspielschlager der Ton-Kanunerlichtspiele: STUNDEN KÖSTLICHSTER UNTERHALTUNG VMER WERDEN 1S7 DOSH SCHWER {GLUCK SH SCHLOSS) Nun wird Ernst Raumer warm. „Ja." sagt er überzeugt, „der Ansicht bin ich, weiß Gott! Ich melde mich freiwillig beim deutschen Konsulat in Newyork. Ich komme

freiwillig herüber. Ich lasse mein Haus, meinen Claim drüben im Stich, um meiner Erklärung Nachdruck zu geben. Ich verliere viel leicht Millionen dadurch. Und das Gericht sollte mir nicht glauben?" „Anonyme Aussagen haben immer etwas Zweifelhaftes. Sie verschweigen Ihren Namen." „Ich verschweige ihn nicht mehr! Ich Hab' ihn jo genannt! Herrgottsdonnerwetter nochmal — na ja," lenkt Ernst Rau mer ein, als ihm sein Verteidiger beruhigend zuwinkt. „Es ist aber doch auch, um den Verstand zu verlieren

sich ein Mißbehagen. Die Stimmung ist Ernst Raumer nicht günstig. „Sie wollen damit andeuten, daß Sie identisch sind mit dem Minenbesitzer Mr. Raumer in Nainy City?" „Das Hab' ich ja schon hundertmal gesagt. Und ich verlange, daß man an Miß Winifred Tayne oder an ihren Vater, Mr. Tayne. kabelt, damit diese Ungläubigkeit endlich aufhört." „Miß Tayne kennt Sie gut?" „Sehr gut." „Ich meine: Miß Tayne würde Sie nicht so leicht mit einem andern verwechseln?" „Schwerlich. Herr Vorsitzender." „Und Miß Tayne, behaupten

Sie, weiß genau, daß Sic zur Zeit nicht auf dem Claim bei Rainy City sind?" Ernst Raumer lacht kurz auf. „Da sie selber dort wohnt, wird sie wohl wissen, ob ich zu Hause bin oder nicht. Das Blockhaus hat nur drei Zimmer." Bedächtig nimmt der Vorsitzende das Telegramm aus den Akten. „Anfrage unverständlich stop Mister Raumer befindet sich dauernd hier in seinem Hause in Rainy City stop Winifred Tayne." „Was sagen Sie dazu — Mister Raumer?" Ernst Raumer sieht den Vorsitzenden verdutzt

an. „Was ist das?" „Die Antwort Miß Taynes auf die von Ihnen gewünschte Anfrage." Ernst Raumer sitzt plötzlich ein Kloß im Halse. „Darf ich — darf ich das Telegramm einmal sehen?" „Das dürfen Sie." Der Vorsitzende legt das Blatt vor ihn hin. Mit großen Augen buchstabiert Ernst Raumer die Worte . . . unverständlich . . . Mr. Raumer befindet sich . . . Wini fred . . . Die Buchstaben beginnen vor seinen Augen zu flir ren. Langsam legt er das Blatt wieder hin. „Nun. Was sagen Sie dazu?" Ernst Raumer schweigt. Hat es überhaupt

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 20.11.1937
Umfang: 4
sehr wohl, warum es sich an England hält. Die Reise des englischen Lords ist ein Zeichen dafür, wie ernst England die Lage anficht, aber auch dafür, daß es die Unruhe dieser Zeit untör allen Umständen beendigen will. Von dem Ergebnis der Aussprache Lord Halifar' mit Hitler hängt vielleicht die Zukunft Europas ab. . . . * Der Kriegsbericht aus China meldet uns den Fall von Schanghai. Nach mör derischen Kämpfen ist es den Japanern gelungen, Schanghai in ihren Besitz zu bringen. Vorbereitet wurde der Fall

im Bayrischen Wald, wo moßpapa ein Gut hatte. Großmama war lchon tot. Es war nur der Onkel Fritz da mit seiner Frau, der Tante Emma. Die bewirtschafteten dort, denn der Groß papa war schon alt und hatte seit dem Tode seiner Frau alles übergeben. Nur die Glashütte hatte er sich behalten. Für Ernst und mich war der Abschied vom Pa pa schwer. Ich weiß noch dunkel, daß man Rch mit Gewalt von seinem Halse lösen Mte und daß ich nur noch seinen sporn- ilmgenden Schritt auf der Treppe verklin gen hörte, so schnell

. Dann — viel später T" erwachte ich in meinem Bett. Ich weinte lagelang. Ernst weinte mit, dem ich, ohne zu wissen, so verbunden war, wie nie mals Menschen verbunden sind, die nicht son Ewigkeit als ein Doppelfunke ausge- >Mdt sind. Wir saßen still, Hand in Hand, M der großen steinernen Bank und redeten von nichts anderem als von Papa. Es kümmerte sich niemand viel um uns. Wir waren da und bekamen zu essen. Der Gar ten war groß, und da konnten wir spielen. Geschehen konnte uns nichts. Tante Emma war eine große

, daß wir uns nicht verirren konnten. So, wie sie uns ge zogen wurden. Aber — das war unser Le ben. Da haben wir mitsammen Steine und Beeren gesucht und haben geträumt und ge redet. Zu den Sagen, die wir gehört ha ben von der alten Köchin, haben wir neue dazu erdichtet. So waren wir immer bei sammen. Wir wären so glücklich gewesen, wenn der Gedanke an Papa nicht gewesen wäre. Es hat geheißen, er hat das Eiserne Kreuz. Ernst war stolz auf ihn. Ich auch. Aber meine Angst war -größer. Lieber hätte er kein Eisernes Kreuz

haben sollen, und es wäre kein Krieg. Da konnte Ernst bös werden und sagen, ich wäre eben ein Mädel und verstünde das nicht. Im Herbst kamen wir in die Schule. Es war eine drei- klafsige Dorfschule. Der Lehrer machte viel Aufhebens. Wenn er sagte: „Hedwig von Berntheim, weißt du —?" so horchte die ganze Klasse atemlos auf das, was ich antworten würde." Ich mache eine rasche Bewegung und sie stockt. Da lächle ich und sage bittend: „Er zähle weiter, Hedwig!" Sie streicht mit der weißen Hand über ihre Stirne

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 24.06.1934
Umfang: 8
auf dem Verbandssportplatz F. C. Wacker gegen Sportverein Hötting (Meisterschaft), vorher die Reserven. Paddeln: 9 Uhr vormittags Start in Telfs, bzw. 9.15 Uhr vormittags Start in Martinsbühel zur Tiroler Kajakmeister- fckaft 1934 auf dem Inn auf der Strecke Telfs (Martins bühel)—Innsbruck (Löwenhaus). Vom ^cfeicfisigmi O Hochzettsschietzen in Brixlegg Am 17. Juni fand auf der Schießstätte in Brixlegg zu Ehren der Schützenbrüder Alois Schlapp, Franz Sock, Ernst Neuner, Franz Heisjackl und Johann Mayr sowie deren

die Bestgewinnerliste: Hochzeitsscheiben: Anton Ritzl, Fügen; Anton Plattner, Ienbach; Hans Bodner, Fügen; Dr. Schneider, Rattenberg: Franz Heisjackl, Brixlegg: Hans Gang jun., Kramfach; Andrü Dürnberger, Kufstein; Ernst Wöll, Innsbruck; Georg Fischer, Wörgl; Josef Malaun, Brixlegg; Wilhelm Schüler, Kramfach; Joses Heider, Münster; Josef Wöll, Brixlegg; Alois Schlapp jun., Brixlegg: Franz Thurner, Rattenberg; Josef Guggen bichler sen., Rattenberg; Dr. Proxaus, Brixlegg; Hans Mayr, B" Josef Plaseller, Innsbruck

; Josef Guggenbichler jun., Rattenberg; Josef Geisler, Ienbach, Adolf Springer jun., äwmjei; Frieorich Hell, Rattenberg; Erwin Grimm-Pitzin- ger, Wörgl; Pahl, Hötting. Hauptscheibe: Rudolf Schüler, Kramfach, 380 Teiler; Georg Kögl, Brixlegg; Bartlmä Schwarzenberger, Brixlegg; Ernst Neuner, Brixlegg; Ernst Wöll, Innsbruck; Josef Geisler, Ien bach: Hans Mauracher, Fügen; Franz Heisjackl, Brixlegg; Georg Fischer, Wörgl; Hans Gang jun., Kramfach, 1225 Teiler. Schleckerfcheibs: Anton Ritzl, Fügen

, 98 Teiler; Ernst Wöll, Innsbruck; Josef Guggenbichler jun., Rattenberg; Josef Pla seller, Innsbruck; Hans Bodner, Fügen; Hans Gang jun., Kramfach; Josef Guggenbichler sen., Rattenberg: Hans Mau racher, Fügen; Alois Schlapp sen., Brixlegg; Heisjackl, Brixl egg: Josef Mühlbacher, Brixlegg; Dr. Schneider, Rattenberg; Georg Fischer, Wörgl; Josef Geisler, Ienbach: Andrä Dürn berger. Kufstein, 649 Teiler. Serie zu 3 Schuß: Georg Fischer, Wörgl, 28 Teiler; Josef Plaseller, Innsbruck; Ernst Wöll, Innsbruck

; Anton Ritzl, Fügen; Josef Guggenbichler jun., Rattenberg; Dr. Schneider, Rattenberg; Andrä Dürnberger, Kufstein; Josef Geisler, Ien bach; Adolf Springer jun., Kitzbühel; Hans Mauracher, Fü gen; Josef Guggenbichler sen., Rattenberg; Hans Bodner, Fügen. 24 Teiler. Fünfzehnsrferie: Ernst Wöll, Innsbruck, 126 Kreise; An ton Ritzl, Fügen; Josef Geister, Ienbach; Hans Mauracher, Fügen; Josef Plaseller, Innsbruck; Georg Fischer, Wörgl; Dr. Schneider, Rattenberg; Joses Guggenbichler jun., Ratten- berg

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 10
Datum: 14.07.1934
Umfang: 10
auf dem Bezirkshauptschießstand Kitzbühel abgehalten wurde, beteiligten sich 444 Schützen. Als Beftgewinner gingen hervor (Liste wegen Raummangel teilw. gekürzt): Bunde 'sscheibe: 4 Müller Mart., Kitzb., 2 Plattner Ant. Jenbach, 3 Riedhard Josef Jenbach, 4 Recheis Karl Hall, 5 Gstier Mart. Fieberbrunn, 6 Wöll Ernst, Jnnbr., 7 Hundertpfund E. Jnnsbr., 8 Pfeffer Pet. Maishofen, 9 Köhle Wilh. Kufstein, 40 Rechner Karl Jnnsbr., 44 Wöll Jos. Brixlegg, 42 Frenner Fr. Hopfgarten, 43 Steinwander St.Joh., 14 Hell Jos. Jenbach, 45 Rieder Joh

. Jnnsbr., 5 Steinwander St.Johann, 6 Mauracher Hans Fügen, 7 Plattner Jos. Kitzbühel, 8 Wurzer Andrä Fulpmes, 9 Kranebitter Ernst Zixl, 40 Morgenstätter Jenbach, 44 Wöll Ernst, Jnnsbr. 42 Sock Franz Brixlegg, 43 Mairhofer Thiersee, 44 Plat zer Karl Zell a. Z., 45 Rietzl Ant. Fügen. Schleckerscheibe: 4 Wurzer Andr. Fulpmes, 2 Egger Jos. sen. Kitzbühel, 3 Gasteiger Seb.Härmg Egger Peter Kitzbühel, 5 Ing. Biedermann Jnnsbr., 6 Bodner Hans Fügen, 7 Bader Jakob Hall, 8 Fischer G. Wörgl, 9 Geisler Jos

. Jenbach, 40 Springer Ad. Kitzbühel, 44 Höck Georg Krtzbühel, 42 Exenberger Anton Kitzbühel, 43 Rieder Kufstein, 44 Graf En zenberg Schwaz, 45 Höck Viktor Kitzbühel. Serien zu 5 Schuß: 4 Wurzer And. Fulpmes. 2 Denifl Jös. Fulpmeö, 3 Ritzl Ant. Fügen, 4 Hof reiter 'Ernst Schwaz, 5 Biedermann Jnnsbr., 6 Wöll Ernst Jnnsbr., 7 Pfeffer Peter Maishofen, 8 Platt ner Jos. Kitzbühel, 9 Guggenbichler Rattenberg, 40 Knoflach Hans Jnnsbr., 44 Fischer Gg. Wörgl, 42 Plattner Ant. Jenbach, 43 Geisler Jos. Jenbach

, 44 Höck Viktor Kitzb., 45 Hupfauf Jos. Fulpmes Me ist er sehe ibe zu 45 Schuß: 4 Plattner Jos. Mtzb. , 2 Hupfauf Jos. Fulpmes, 3 Ritzl Anton Fü gen, 4 Denifl Jos. Fulpmes, 5 Fischer Gg. Wörgl, 6 Hofreiter Ernst, Schwaz, 7 Biedermann Jnnsbr., 8 Mauracher Fügen, 9 Wurzer A. Fulpmes, 40 Wöll Ernst Jnnsbr., 44 Hummel Jost Schwaz- 42 Knyf-. lach Jnnsbr., 43 Bachler Jochberg, 44?Faller Ludw. Kufstein, 45 .Geister Jost Jenbach. Prämien: a) für die drei besten 5er-Serien: 4 Biedermann Jnnsbr., 2 Denifl Jos

): 4 Berloger Mais hofen, 2 Dürnberger Kufstein, 3 Madl Heim. Jen-, bach, 4 Säpelze'r Jak. Kitzbühel, 5 Glätzle Alois Kitzb., (Serien): 4 Brunner Jos. St. Joh., 2 Pramsoller Jenbach, 3 Kröll Joh. Fügen, 4 Bücher Jos. Absam, 5 Hechenberger Häring. Bu tt d e s m eist er sch a f t a) 4.K l a s s e: 4.Him- mel Jos. Schwaz, 2 Plattner Jos. Kitzb., 3 Hupfauf Jos. Fulpmes, 4 Wurzer Ändr. Fulpmes, 5 Wöll Ernst Jnnsbr., 6 Ritzl Ant. Fügen, 7 Knoflach Jnnsbr. b) 2. Klasse: 4 Faller Ludw. Kufstein, 2 Guggen bichler

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 16.09.1906
Umfang: 16
. Zum 80. Geburtstag- des Kevzogs Ernst *<w Sachsen- Attenbnvg. In seltener Rüstigkeit sowie körperlicher und geistiger Frische begeht am 16. September Herzog Ernst von Sachfen- A ltcnburg die 80. Wiederkehr seines Geburtstages, und nicht bloh in dem Herzogtum selbst, sondern weit über dessen Grenzen hinaus nimmt man herzlichen Anteil an diesem freudigen Feste. Herzog Ernst ist am 16. September 1826 zu Htldburaqausen als Sohn des Prinzen Georg von Hildburghausen und seiner Ge mahlin der Prinzessin von Mecklenburg

-Schwerin geboren. Da mit denr Herzog Friedrich IV. am 11. Februar 1825 der Mannes stamm der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg erloschen und eine Teilung deS Erbes unter den gleichberechtigten fürstlichen Agnaten nötig geworden war, so verlegte der dreiundsccyzigjährige Herzog Friedrich, dem als Erbe daö neu geschaffene Herzogtum Alten burg zusiel, seine Residenz von Hildburghausen nach Altenburg. Das Jahr 1848 brach e in dein Leben des Prinzen Ernst eine unerwartete We»du»tg, indem der Herzog Joseph

am 30. Novem ber die Negierung in die Hände seiries Bruders legte. Damit wurde Prinz Ernst Erbprinz von Altenburg. Am 12. Oktober 18. 2 ver lobte er sich mit der ältesten Tochter des Herzogs Leo pold von Anhalt-Dessau, der Prinzessin Agnes, und am 28. April 1853 folgte die Vermählung. Bald darauf muhte bei dem üblen Gesundheitszustände des Herzogs Georg der Erbprinz die Leitung der NegierungSgeschäfte übernehmen, und am 3. August 1853 folgte er seinem Vater auf dem Throne. Wenn auch Herzog Ernst

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 10.02.1914
Umfang: 12
Erste Beilage zu Nr. 12 der „Lienzer Zeitung' vom 10. Februar 1914. Die Kinder des Erzherzogs Ernst. ver proxess Ser Llenxer 5tMamsnswltwe. In unserer Nummer 98/99 am 12. Dez. 1913 berichteten wir über den Ehrenbeleidigungs- Prozeß, welchen die Majorsgattin Klothilde Edle von Szimics gegen den ehemaligen Sekretär des Erzherzog Rainer, Hofrat Baron Dr. Gianellia, angestrengt hatte, weil dieser dem Vertreter der Frau v. Szimics, Dr. Heilinger gegenüber, geäußert habe, daß diese Person — Frau

v. Szimics weder die Tochter des Erzherzogs Ernst, noch eine Baronin sei. Die Verhandlung endete damals mit einem Frei spruche, weil die beleidigende Aeußerung nicht an einem öffentlichen Orte gefallen sei. Unterdessen hat Frau v. Szimics, be kanntlich die Witwe des im Jahre 1890 verstorbenen Lienzer Stadtarztes Dr. Pegger — weitere Prozesse geführt, um die Erbschaft nach ihrem Vater Erzherzog Ernst herauszubringen. Die ganze Angelegenheit, die in der Wiener Hofgesellschaft schon lange pein liches

Aussehen erregt, ist in einer Interpella tion dargestellt, welche der R.-Abg. Dr. Hei linger im Abgeordnetenhause an den Justiz minister eingebracht hat. Dieselbe hat den folgenden Wortlaut: „Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampf, den eine eheliche Tochter des Erzherzogs Ernst um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zu Grunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erzherzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bür gerliche

1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach dem Tode der Baronin Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kin der. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre. Dies beweist der Vormundschaftsakt Wallburg des Bezirksgerichts Margarethen, wo der Vormund von Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lako nische Depositionen zu Protokoll brachte: „Die Wall- burgs, mögen sie von wem immer geboren

sein, sind eheliche Kinder.' Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf seinem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Zwillonvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1863 zu den Englischen Fräulein nach St. Pölten gegeben und dort in die Aristokratenkammer eingereiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung von Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugehen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.03.1934
Umfang: 6
Um Vordeck herabzuklettern. Aber in ihrer Stimme liegt etwas Selbstverständlich-Kollegiales. Man versteht sofort, daß sie trotz ihres gepflegten Aeußeren im Grunde eben nur eine Stewardeß ist, eine kleine Angestellte, der Arbeit und Lebens- M nicht fremd find. Nach einer Viertelstunde weiß sie genau, woher Ernst Raumer kommt und was er gelitten hat. Es ist ja nichts Besonderes. Tausenden geht es so in dieser Zeit, manchen Ni viel, viel schlimmer. Als Ernst Raumer sich vor stellen

will und ihr seinen Namen nennt, wehrt sie lachend ab. »Ihren Namen lassen Sie man vorläufig schwimmen. Hier an Bord sind Sie Jimmy Oswoth. Das ist der Mann, für den Cie eingesprungen sind. Lassen Sie sich bloß nicht mer ken. daß Sie anders heißen. Wenn der Head-Master oder aar der dritte Offizier die Schiebung erfährt, gibt's ein Schlamassel." Das hat der Obersteward auch schon Ernst Raumer gesagt. Aber im privaten Verkehr kann man doch ... Die Stewar deß lacht. „Ich nenne Sie einfach Jimmy. Das ist doch ein Ichöner

Name. Oder gefällt er Ihnen nicht?" Ueber Ernst Raumer liegen noch die schweren Schatten der Wen Hungermonate. Er kann sich nicht recht in den fröhlich- echten Ton hineinfinden. Grübelnd lenkt er ab. »Haben Sie Jimmy — ich meine meinen Vorgänger — Tut gekannt?" »Wieso gut? Ich Hab' ihn nur ein paarmal gesehen bei der Arbeit. Mein Revier ist oben auf dem L-Deck." fügung. Diese Wagen, die zum größten Teil von eigenen Wagenführern gelenkt wurden, waren Tag und Nacht unun terbrochen im Betrieb

dem Master geraten und nun sind Sie an Bord. Immer besser als am Hafen rumlungern oder nicht?" Ernst Räumers und des Mädchens Augen lösen sich lang sam voneinander. Irgendein Unausgesprochenes geistert zwi schen den beiden Menschen. „Also schlafen Sie gut, Jimmy." Martha Ebner schüttelt gewaltsam das sonderbare Gefühl ab und strecke dem Manne die Hand hin. „Ich Hab' jeden Abend um neun Freiwache, wenn Sie mich etwas fragen wollen." Und hastig, als fürchte sie, der Mann könne das falsch auffassen, fügte

sie hinzu: „Aber Sie können ja- auch den Master fragen." Ernst Raumer sieht ihr nach, wie sie die steile eiserne Leiter emporklettert. Geschmeidig strecken sich ihre Glieder. Ueber dem schwarzseidenen Stewardeßkleid Hüpfen die Hellen Haare. Eine Weile noch steht er und starrt hinaus auf die rollenden Nordseewogen. Dann geht er in die Kabine. Sein Crew kamerad schläft schon längst. Emst Raumer setzt sich auf die Kante der schmalen Koje und sinnt den Begebenheiten der letzten vierundzwanzig Stunden

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Lienzer Nachrichten
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Seite 7 von 16
Datum: 23.07.1912
Umfang: 16
■if- 231 Prinz Ernff Ruguft von Cumberland hat wenige Tage nach dem Tode seines ältesten Bruders, der am 20. Mai 1912 bei einer Automobilfahrt verunglückte, am deutschen Kaiserhofe in Berlin einen Besuch abgestattet, um den Dank seines Hauses für die herzliche Teilnahme zu übermitteln, welche die kaiser- _ licke Familie bei dem tragischen Unglücksfall bewiesen hatte. Sein Vater, der in Gmunden in der Verbannung lebende Herzog Ernst August von Cumberland, hat auch einen seiner Begleiter

zu dem Prinzen Eitel Friedrich von Preußen gesandt, um seinen Dank für die Teil nahme des Prinzen und seiner Brüder auszu- sprecken. Prinz Ernst August von Cumberland ist am 17. November 1887 als zweiter Sohn des Her zogs Ernst August und seiner Gemahlin Thyra, Prinzessin von Dänemark, geboren und dient als Leutnant im 1. Schweren Reiterregiment zu München. Du sein Vater seine Ansprüche aus Brauuschweig und Hannover nicht aufgegeben, würde nunmehr die Anwartschaft auf die Nachfolge auf den jungen Prinzen

Ernst August übergehen. Er hat indessen bereits erklärt, seine vermeintlichen Rechte auf. Hannover aufgeben zu wollen und er könnte, selbst wenn sein Vater für seine Person sich diesem Verzicht nicht anschließt, ohne Bedenken auf den braunschweigischen Herzogssitz zuge lassen werden. Schon die Tatsache, daß der Prinz der deutschen Armee angehört, beweist, daß er nicht als Thronprätendent aufzutreten gedenkt. Prinz Ernst flugujt von Cumberland. Alfred Ritter von Ziegler. Z»m Bau be$ neuen deutschen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 21.01.1936
Umfang: 6
, Innsbruck; Alois von Mersi senior, Terfens; Rundl Leonhard, Mühlau; Former Josef, Innsbruck; Ing. Hubert Biedermann, Innsbruck; Riß Thomas, Stams; Santer Josef, Mühlau; Knoflach Wilhelm, Neustift; Plattner Anton, Ienbach; Pallhuber Anton, Weer; Hosreiter Ernst, Schwaz; Direktor Ernst Markart, Innsbruck; Handle Franz, Landeck; Mayr Michl, Mühlau; Bader Jakob, Hall; Rammersdorfer Sepp, Inns bruck; Wöll Ernst, Innsbruck; Anker Josef, Hall; Pahl Jakob, Höt- ting; Müller Josef, Innsbruck; Denifl Josef

, Hungerburg; Ruetz Josef, Obcrper- suß; Angerer Anton, Stumm im Zillertal (167 Teiler). Schleckerscheibe: Dr. Anton Schüler, Innsbruck (6 Teiler); Ing. Hubert Bieder mann, Innsbruck; Maier Martin, Alpenjäger, Innsbruck: Kugler Josef, Innsbruck; Koch Johann, Rätters; 'Maier Michl, Mühlau; Einer Franz, Thaur; Rorai Franz, Innsbruck; Müller Josef, Inns bruck; Wolf Franz, Tarrenz; Minatti Jakob, Mühlau; Pallhuber Anton, Weer; Rundl Leonhard, Mühlau; Hofreiter Ernst, Schwaz; Dr. Posch, Mühlau; Knoflach Hans

). Fünferserie: Mayr Michl, Mühlau (64 Kreise)); Ing. Hubert Biedermann, Innsbruck; Müller Josef, Innsbruck; Wahl Hugo, Schwaz; Knoflach Wilhelm, Neustift; Kugler Josef, Innsbruck; Denifl Josef, Fulpmes; Wolf Franz, Tarrenz; Hofreiter Ernst, Schwaz; Hummel Josef, Schwaz; Rammersdorfer Sepp, Innsbruck; Reheis Alois, Stanz bei Landeck; Brunner Romed, Thaur; Hummel Ludwig, Schwaz; Handle Franz, Landeck; Koch Hans, Rätters; Mayr Josef, Innsbruck; Rorüi Franz, Innsbruck; Pallhuber Anton, Weer; Knoflach Hans

. Hubert Biedermann, Innsbruck (188 Kreise); Kugler Josef, Innsbruck; Mayr Michl, Mühlau; Müller Josef, Innsbruck; Wahl Hugo, Schwaz; Denifl Josef, Fulpmes; Wolf Franz, Tarrenz; Hofreiter Ernst, Schwaz; Knoflach Wilhelm. Neustift; Pallhuber Anton, Weer; Rundl Leonhard, Mühlau; Koch Johann, Rätters; Gurschler Sebastian, Mühlau; Brunner Romed, Thaur; Hummel Ludwig, Schwaz; Hummel Josef, Schwaz; Handle Franz, Landeck; Wöll Ernst, Innsbruck; Reheis Alois. Stanz bei Landeck; Rorai Franz, Innsbruck; Kuen

). Prämien für die drei besten Fünfzrhrrsrsrrirn (Meisterkartru): Ing. Hubert Biedermann, Innsbruck (555 Kreise); Kugler Josef. Innsbruck (545); Mayr Muhel, Mühlau (544); Müller Josef, Innsbruck (539); Hofreiter Ernst. Schwaz (530); Denifl Josef, Fulp mes (529); Woff Franz, Tarrenz (523); Gurschler Sebastian. Mühlau (522); Rorai Franz, Innsbruck (518); Reheis Alois, Stanz bei Landeck (517). Prämie für die sechs besten Fürrfzehnerserien (Melsterkarten): Ing. Hubert Biedermann. Innsbruck (Sllberpokal

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