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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 04.02.1914
Umfang: 8
-Aöendsperre und auf den Inventar- Verkauf werden wir, wenn nicht Ordnung geschaffen wird, das nächstemal zurückkommen. Ne Ryder des ErZhsrzsgs Aust. Eine Interpellation im Abgeordnetenhaus^ Die Abgeordneten Dr. Hetlinger und Genossen richteten in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom Donnerstag den 29. Jänner an den Justizminister wegen der Kinder des Erzherzogs Ernst nachstehende Interpellation: Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampfe, den eine eheliche Tochter

des Erzherzogs Ernst, die Majorswitwe Klo- tilde von Simicz, um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zugrunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erz herzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bürgerliche, die Advokatenswitwe Skublic, unter dem Namen Ba ronin Wallburg geheiratet. Die Kinder ließ Erzher zog Ernst als Wallburg taufen und als ehelich ein tragen, der Taufakt ist bezüglich zweier Kinder, Hein rich und Laura, in den Matriken zu St. Karl in Wien ersichtlich

. Als Taufpaten erscheinen Erzherzog Wilhelm und Erzherzog Heinrich. Der Taufschein der Frau Klothilde v. Simicz wurde auf hohen Antrag vom Primas von Ungarn, Erzbischof Kardinal Si mon, ausgestellt und unterfertigt. Baronin v. Wall burg starb im Jahre 1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach den: Tode der Hermine Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kinder. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre, dies beweist

der Vormund schaftsakt Wallöurg des Bezirksgerichtes Margareten, wo der Vormund v. Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lakonische Depositionen zu Protokoll gab: „Die Wallburgs, mögen sie von wem immer er zeugt sein, sind eheliche Kinder." Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf sei nem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Grillenvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1868 zu den englischen Fräulein

nach St. Pöl ten gegeben und dort in die Aristokratenkammer ein geweiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung vom Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugeben, demzufolge Erzherzog Rainer dessen Schulden von fünf Millionen Kronen übernahm, wogegen sich Erzherzog Ernst verpflichten mußte, auf I den größten Teil seiner Apanage zeitlebens zu ver Seite 6 1 zichter. und alle ihm eveutuÄl noch in Zukunft an- ' fallenden Erbschaften

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Reuttener Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 06.05.1932
Umfang: 4
Li» König und seine Soldaten... 10 ) Roman von Andre Mairock. (Nachdruck verboten.) „Grüß Gott, Ernst 1" Sie reichte ihm die Hand hin. „Ich bin eigens von München hierher gereist, nachdem ich von deiner Heimkehr erfahren hatte, um dich in der Heimat zu begrüßen." Er hatte sie lange angesehen. . Wie anders war dieser Blick, wie gut, wie freundlich und freund schaftlich 1 Und doch waren die Züge dieselben, die sich vor wenigen Wochen so schroff von ihm abge wendet hatten. . . „Ich danke

dir, daß du gekommen bist, Tylli." Er ergriff ihre Hand. . „Du hast dich verändert. Du bist so ernst, so düster, ganz anders als früher. . „Ich habe manches Schlimme erlebt, Tylli, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben." „Ich weiß alles. Uli hat es mir erzählt. Anfangs konnte ich es gar nicht glauben, daß du noch lebst und daheim bist. . . Denn . . ich hatte bereits für einen Toten gebetet. . ." „Tylli! — Du hast mich noch nicht vergessen ?" „Du hast mich mit einer anderen verwechselt, Ernst

Freunde nicht stören in ihrer ersten Wieder sehensfreude und hatte sich leise davongemacht. Dann saßen die Drei bis zum späten Abend beisammen und erzählten sich aus ihrem Leben. Sie hatten sich wieder gefunden und waren glücklich. . . „Wo wohnst du?" fragte Ernst das Mädchen, als sie sich trennten. „Bei der alten Dame,, die mich früher schon, als ich noch hier war, betreute." „Gut. Ich bringe dich nachhause. Und morgen früh treffen wir uns bei mir daheim, nicht wahr, Uli ?" Dann trennten

sie sich. Ernst nahm einen Wagen und fuhr mit dem geliebten Mädchen davon. . . . Als Uli zurückkehrte, bemerkte er an der Türe einen Mann, der dem Auto lange nachsah. Er trug einen Kinnbart und war mittleren Alters. Dann wollte der Fremde abziehen. . Uli trat auf ihn zu — und dann erkannte er ihn. „Guten Abend, Herr Kommissar!" Der wandte sich erschrocken nach ihm um und sah ihm ins Gesicht. „Guten Abend, Herr Professor." Sie sahen sich schweigend an. Jeder hatte den anderen etwas zu fragen

.... Gegen Abend fuhr er noch zu Tylli Lange und hatte mit ihr eine wichtige Besprechung. . „Ich fürchte, Blender hat erreicht, was er wollte." „Nämlich ?" „Den Haftbefehl für Ernst Kroll. ." Tylli war aufgesprungen. „Uli, wo denkst du hin ? Man wird doch nicht annehmen, daß Ernst die Truhe gestohlen hat!" „Ich habe dir von den Momenten erzählt, die ihn schwer belasten können." „Zufälle!" Die Polizei glaubt nicht an Zufälle. Ernst wird verhaftet, in Untersuchungshaft gesteckt. . und . . ." „Das darf

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 19.11.1930
Umfang: 10
Seile 186. .D»r »trglritb* Sir. 47. „Ja, Jäger." Sie öffnet die Tür, läßt aber die zwei allein drin beim Toren. Sie will noch die Kinder weghoien aus der Stub'n. Ernst wehrt ihr's. „Laß nur. Lis, sie sollen nur beim Vater bleiben." Sterbezimmer eines Armenhäuslers, eines Ge- msindeüberfiüstigen. Still liegt er im elenden Bett. Das Gesicht weniger verdrossen, weniger verbittert. Hat noch große Freud erlebt in den letzten Stunden, Freud und Verzeihung. Der Armenhäusler hat keine Bahre

hat, was mir deine Mutter mitgeben hat. Hilde, hat er g'sagt, bet für den Jäger, er ist der beste Mensch auf der Welt. Er hat mir schon noch viel g'sagt, rch weih es nimmer, ich Hab so viel weinen müssen, weil er vom Sterben g'redt hat." Wieder werden die Augen naß. Ernst legt seine Hand auf ihre Haare und tröstet. „Mußt stark sein, Diendl, nit weinen. Deinem Vater geht's jetzt bester, ist ja gut gestorben. Er bitt für euch im Himmel und das sag ich dir, wenn ihr was braucht, gleich was, kommst ins Forsthaus

— ein Schokolademännchen. Ernst schickt die Aelteste mit den anderen für eine Zeit hin aus. Er will allein sein mit dem Toten und mit Hilde. Er führt sie zu Bartl's Bett. „Hilde, wirst mein Weib, gelt!" „Ernst, wenn du willst, ja, gern!" „Ich will. Gott's Dank, dir, Liebste. Nun aber hilf mir die Kinder von dem zu ziehen. Sie sind arm, verelendet, jetzt ohne Vater und Verdiener. Willst mit tun, mit mir?" „Sollst meine Kraft, so gut sie ist, in Anspruch neh men. Wirst mich neben dir finden, alleweil." „So sind wir eins

!" Niederegger dreht sich zu Bartl, spricht mit dem Toten. „Bartl, Mann und Weib find eins, soll nichts da zwischen liegen» nichts verheimlicht sein, sie hilft dei- nen Kindern." Er schaut Hilde an. „Du, dem Hab ich heut versprochen. Soll's niemand wissen wie ich und meine Mutter. Wirst mein Weib, mußt es wissen, mußt helfen auch. Versprich mir's, gegen die ganze Welt zu schwelgen, was ich dir sag!" „Ich versprich's, Ernst, dir zulieb!" „Nit, nit mir, dem da und seinen Kindern. Er ist meines Vaters Mörder

." Hilde schaut auf den Toten, entsetzt. Schaut nicht aus seinen Zügen Mord und Diebstahl! Nur Elend, viel, viel Elend. Er erbarmt ihr. Ernst sieht ihr's an. „Ja, er ist ein guter Mensch g'wesen, der Bart-l, ein fleißiger Verdiener, ein braver Vater. Die Leut haben ihn so weit getrieben. Hat's in Verzweiflung getan, das; bitter bereut, aber auch — gebüßt. - Komm heim, bis hin erzähl ich dir alles." Die zwei gehn zur Küche, hören beten für sich. Auch die Kleinen, Kleinsten beten mit. „Hilde, das mutz

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 07.07.1912
Umfang: 12
April und Mai in den Zentralsälen drei öffentliche- Vorträge ab über folgende Themen: „1. Doktor Ernst Hornefser, ein falscher Prophet. 2. Taktik und Wahrheitsliebe der „Münchener Neuesten Nachrich ten". 3. Bericht über die seit meinem letzten Vor trage gemachten Beobachtungen auf spiritistischem Gebiete". (3. April), ferner Dr. Ernst Hornefser, ein falscher Prophet" (18. April), endlich „Die Wunder von Lourdes und die spiritistischen Phä nomene" (11. Mai). Rambacher, der Auseinander setzungen

mit allen Führern und Vertretern der freien Weltanschauung sucht und in der Regel nach fruchtlosen Bekehrungsversuchen heftig über sie her fallt, hatte auch mit Geheimrat Doktor Ernst Haeckel in Jena, mit Dr. Ernst Hornefser und mit dem prak tischen Arzte Dr. Eduard Aigner in München solche Auseinandersetzungen gesucht, die natürlich zu kei nem Ergebnisse führen konnten. Auf den Plakaten, auf denen die Vorträge angekündigt waren, be schäftigte er sich nun auch mit diesen seinen Geg nern. Er behauptete

da u. a., die genaue Prüfung der gegnerischen Angriffe aus Lourdes ergebe bei Zola und seinem Sekundanten Ernst Haeckel böswil lige Verleumdung lund bewußten Betrug, bei Dr. Aigner eine Manie leichtfertigen Aburteilens über Dinge, die er nicht kenne. Dr. Aigner behaupte in öffentlichen Aufrufen, die Verhältnisse in Lourdes eingehend geprüft zu haben, während er in Wirk lichkeit nicht einmal den Fall Rouchel Wissenschaft- wieder vor Gericht lich untersucht habe. Dr. Hornefser warf er Furcht vor der Wahrheit

, Verherrlichung des Hasses, Vn- lust an den Schönheiten der Schöpfung und anor males Empfinden vor. Endlich erklärte der auf einem der Plakate: „Die sogenannten Forscher und Volksaufklärer in spiritistischen Dingen, Leo Erichsen usw., haben entweder nichts im Ernste geprüft oder sie betrügen das Volk des Mammons wegen." Wegen dieser Angriffe ließen Geheimrat Dr. Haeckel, Dr. /Aigner, Dr.,Ernst Hornefser und Schrift steller Leo Erichsen gegen Rambacher die Belei digungsklage stellen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.02.1934
Umfang: 6
und hebt die Schultern. Ihr Gesicht gleitet dabei aus dem Lichtkreis heraus. Nur auf ihren blonden Haaren liegt noch ein Streifen. Ernst Raumer schlürft aus dem Schatten heraus und geht weiter die Landungsbrücken entlang. „Jimmy! He Jimmy!" Der Mann am Laufsteg macht ein paar rasche Schritte auf Ernst Raumer zu. „Jimmy!" Ein ärgerliches „damn‘it“ entfährt ihm, als er seinen Irrtum erkennt. Dann mustert er mit raschem Blick den vor ihm Stehenden. „No jobl“ „Stimmt," sagt Ernst Raumer und weiß

in diesem Augen blick genau: Jetzt kommt etwas. Der Fremde — Steward oder Küchenmeister oder so was — macht ein zweifelndes Gesicht, überlegt. „D’you spcak English?" „Yes. I think it will do." Wieder sieht sich der Steward hastig um. „Jimmy!" Keine Katze antwortet. Hoch oben vom Deck der „Manschuria" ruft irgend jemand ein paar kauderwelsche Worte herunter. Das Mädchen tritt einen Schritt näher. Sie hat die Arme über der Brust gekreuzt und mustert ruhig Ernst Raumer. Immer noch sieht sich der Steward zögernd

, den unser heimatlicher Boden in reichlichstem Ausmaße her vorbringt. Es wird dafür gesorgt werden, daß die Oeffentlich- keit über die Vortelle, die der Holzhausbau in mannigfacher Richtung bietet, aufgeklärt wird. Im Holzhausbau hat sich die „Und der Boß macht mir einen Heidenspektakel, wenn die Crew nicht vollständig ist, ergänzt der Steward nervös. „Ob man nicht einfach . . .?" „Nimm ihn mit," sagt das Mädchen plötzlich entschieden. Ihre Augen lassen Ernst Räumers Gesicht los. Ohne die Anne aus der Verschränkung

zu lösen, dreht sie sich auf dem Absatz um und geht langsam über den Laufsteg zurück an Bord. Der Steward packt Ernst Raumer am Arm. „All right! Kannst mitfahren, mein Junge. Unser Crew- Steward fehlt. Also mach schon, daß du an Bord kommst! Wir werfen gleich los." Ohne eine Zustimmung abzuwarten, schiebt er Ernst Raumer dem Laufsteg zu. In Cuxhaven hat man einige Stunden später die Passa giere an Bord genommen. Das nächtliche Gewimmel von drängenden Menschen, von Koffern und Gepäckstücken

, dir abschiedwinkenden Hände auf dem Kai im Lichte der großen Bogenlampen sind verschwunden. Hinter der „Manschuria" schon liegt die „Alte Liebe". Im fahlen Frühlicht des Mor gens schaukelt steuerbord voraus, triefend, als fei es eben aus Meerestiefen emporgestiegen, das Feuerschiff „Elbe III". Ernst Raumer hat Kartoffeln geschält, Teekannen geschleppt, sich ein paarmal fast den Kopf angestoßen an den ungewohnt niedrigen Deckbalken des Mannschaftslogis, hat die Speise reste, Teller und Geschirre der Freiwache

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.03.1934
Umfang: 6
29 Grad, ganz leicht bewölkt, winstill, Fernsicht sehr gut. mer zu derartigen falschen Angaben kommt? Haben Sie viel leicht jemals Zeichen von Lügenhaftigkeit an ihm bemerkt?" Ein wenig hilflos sieht Professor Habbes vom Staats anwalt zum Vorsitzenden und dann wieder seitwärts auf Ernst Raumer. „Ja, er war immer etwas Phantast, der Ernst Raumer," sagt er dann mit seinem guten, entschuldigenden Lächeln, „viel zu phantastisch und schwärmerisch für einen angehenden Ingenieur. Vielleicht

ist ihm auch in diesem Falle nur die Phantasie durchgegangen. Denn eigentlichen Hang zur Un wahrheit habe ich nie an ihm bemerkt. Im Gegenteil, der junge Raumer war ein guter, ernstzunehmender Mensch." Damit ist die Vernehmung des Professors beendet. Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück. XV. „Bitte nicht zu vergessen, Herr Kollege: Wir verhandeln hier nicht in der Sache Ernst Raumer, sondern in der Sache Ebner." „Aber die Sache Ebner steht und fällt mit der Entscheidung über die Aussage Räumers

des Zeugen Ernst Raumer nicht mehr so stark in Zweifel gezogen werden kann, wie wir dies erst getan haben. Seine Aussage ist, darüber sind wir uns von vornherein einig gewesen, eminent entlastend für die Angeklagte. Die Ueber- einstimmung in den Darstellungen der Angeklagten und des unabhängig von ihr vernommenen Zeugen Raumer konnte nur dann als Entlastungsgrund ausfcheiden, wenn Raumer nachweislich in einem Interessenverhältnis zu der Ebner stand, etwa als ihr Komplice oder Mitwisser. Seine Weige rung

, seine Personalien anzugeben, rechtfertigte zunächst die sen Verdacht und damit auch seine Inhaftierung. Die Fest stellung, daß Ernst Raumer tatsächlich wahrheitsgemäße An gaben über seine Personalien gemacht hat, gibt der Sache nun ein ganz anderes Bild. Dadurch wird nicht nur der Haft befehl gegen Raumer hinfällig, sondern auch der hinreichende Verdacht der Täter- oder Mittäterschaft der Martha Ebner bricht zusammen. Denn wir können nunmehr an der Dar stellung Räumers, wonach die Angeklagte den Brief

von ihm erhalten hat, nicht mehr vorübergehen." „Pardon, Herr Direktor," mischt sich die schneidige Stimme des einen Beisitzers ein, „ich bin nicht dieser Ansicht. Für mich bleibt dieser Raumer nach wie vor unglaubwürdig. Bitte sehr. Er weiß vorzüglich Bescheid über den am 26. Novem ber 1902 in Herne geborenen Ernst Raumer. Aber kann er diese Kenntnisse nicht einer persönlichen Bekanntschaft mit dem wirklichen Raumer verdanken? Er scheint ja auch den Mr. Raumer in Rainy City einigermaßen zu kennen. Es wäre

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 13.06.1936
Umfang: 10
, Hall (761T.); 2. Heiß Rudolf; 3. Winkler Wolf, Lienz; 4. Merl Walter; 6. Kuenz Josef, Zirl; 6. Ritzl Anton. Fügen; 7. Stark Alfons Seefeld; 8. Gaugg Heinrich, Scharnitz; 9. Thomas Riß, Stams; 10. Müller Eugen; N. Wartelsteiner Peter, Wörgl; 12. Müller Josef; 13. Zan- gerle Benerand; 14. Hofreiter Ernst. Schwaz; 15. Ing. Bieder mann Hubert; 16. Bischofer Josef sen.; 17. Mair Sepp; 18. Ruetz Karl, Iungschütze. Oberperfuß; 19. Seelos Hans; 20. Eberherr Otto; 21. Weber Josef, Pfarrer, Silz; 22. 3ng

Romed, Thaur; 43. Schöpf Franz, Ober hofen; 44. Saurer Peter Steinach; 45. Pugnet Leo; 46. Mar- kart Ernst; 47. Obojes Josef; 48. Neuner Moritz, Leutasch; 49. Flür Hans; 50. Mair Josef, Wörgl; 51. Plattner Anton, 2en- bach; 52. Greier Ludwig, Bill; 63. Denifl Josef, Fulpmes; 54. Bischofer Josef jun.. Rankweil; 55. Kunster Josef; 56. Klingen rur Ueberweisung der jetzt fälligen Bezugsgeböhr für das 3. Quartal von S 18 .- oder Juli von i 6.20 liegen der heutigen Auflage bei. Es wird ersucht

, die Einzahlung des Betrages bis spätestens S. Juli vorzunehmen, damit in der regelmäßigen Zusendung des Blattes keine Unterbrechung eintritt I Verwaltung des AwlerAnniga Maximilianstraße 9 69 schmid Josef; 57. Graf Eenzenberg, Schwaz; 58. Purtscheller Josef; 59. Wilhelm Hans, Scharnitz; 60. Blaschke Max; 61. Tusch Josef; 62. Dr. Schüler; 63. Unterschweiaer Peter; 64. Rauth Alois; 66. Stolz Robert; 66. Winkler Luowig; 67. Wöll Ernst; 68. Natterer Karl; 69. Lechleitner Emil; 70. Dürnberger Kufstein (4775

T.) Hauptscheibe: 1. Wilhelm Hans, Scharnitz (403 T.); 2. Gaugg Heinrich, Scharnitz; 3. Angerer Anton, Stumm; 4. Ing. Rauch Leopold; 6. Degenhart Josef, Zirl; 6. Ing. Merk Walter; 7. Bischofer Josef jun.. Rankweil; 8. Riß Thomas, Stams; 9. Knoflach Hans; 10. Thöny Alois; 11. Lentner Franz, Achen- kirch; 12. Flür Hans; 13. Seelos Hans; 14. Weber Josef, Pfar rer, Silz; 15. Denifl Josef, Fulpmes; 46. Fila Anton; 17. Bi schofer Äosef sen.; 18. Hofreiter Ernst, Schwaz; 19. Anker Jo sef, Hall; 20.. Natterer Karl

; 21. Ruetz Anton, Jungschütze, Oberperfuß; 22. Rauth Alois; 23. Pahl Jakob; 24. Kegler Se bastian, Imst; 26. Steiner Josef; 26. Purtscheller Josef; 27. Müller Eugen; 28. Stolz Robert; 29. Graf Enzenberg, Schwaz; 30. v. Mersi Alois; 31. Wartelsteiner P., Wörgl; 32. Markart Ernst; 33. Stockklauser Sebastian; 34. Flunger Bernhard, Hai- ming; 35. Saurwein Robert (1519 T.). Schleckerscheibe: 1. Rorei Franz (122 T.); 2. Natterer Karl; 3. Hofreiter Ernst, Schwaz; 4. Wacker Josef; 5. Bücher Josef, Absam; 6. Mair

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.03.1934
Umfang: 6
dem Rechtsanwalt vor, daß er durch die Vernaderung nicht gibt er es auf und geht mit hängenden Armen und Schultern zur Türe. Setzt sich draußen im Korridor auf eine Bank und vergräbt den Kopf vornübergebeugt in den Händen. Ernst Raumer ist sitzen geblieben wie Martha Ebner. Aber er sieht nicht mehr hinüber zu der lichten Krone über dem Armensünderbänkchen. Seine Augen wandern teilnahmslos durch den Saal, über die leeren Stühle hinter dem Richter tisch, zu den hohen Fenstern, durch die ein Stück Himmel scheint

. Seine Gedanken ziehen mit den Wolken. Er weiß nicht, ob zehn Minuten oder zwei Stunden vergangen sind, als draußen die elektrische Klingel schrillt und die Prozeßteil nehmer und die Zuhörer wieder hereinzuströmen beginnen. „Nur Mut," nickt ihm der Verteidiger zu. „Die Sache wird bestimmt vertagt." Ernst Raumer sieht ihn verständnislos an. Der Verteidiger behält Recht. Es kommt nicht zu Plädoyers. Der Vorsitzende verkündet den Gerichtsbeschluß: Die Ver handlung wird zwecks Erhebung weiterer Ermittlungen

und Ladung einiger neuer Zeugen auf den 12. Oktober, vor mittags zehn Uhr vertagt. Ein heiserer Schrei entfährt Ernst Raumer! Erschrocken springt er auf. „Protest. Herr Vorsitzender! Ich erhebe Ein spruch! Bis zum 12. Oktober! Das sind noch fünf Wochen! In vierzehn Tagen läuft meine Frist ab! Wenn ich dann nicht in Rainy City bin, geht mein Claim verloren! Dann verfallen alle Anrechte, die ich habe! Ich bitte, ich bitte, Herr Vor sitzender!" Dr. Landsberger hebt beruhigend die Hand, aber Emst Raumer läßt

sich nicht unterbrechen. „Oder lassen Sie mich frei! Lassen Sie mich hinüberfahren, damit ich mein Recht vertreten kann! Ich schwöre Ihnen: Ich komme wieder! Ich stelle mich pünktlich zum Termin! Lasten Sie mich meinet wegen bewachen, ich . . ." Ernst Raumer bricht ab. Sein Blick ist auf das gelangweilt lächelnde Gesicht des Staatsanwalts gefallen. Einen Augen blick hat er das Gefühl, daß er irgend etwas ergreifen muß. irgend etwas Wuchtiges. Es mit aller Kraft hinoinzufchleudern in dieses Gesicht, nur feine

über die Aufhebung des Haftbefehls reden," sagt Dr. Landsberger gelassen. Ernst Raumer schlägt mit den Fäusten an die Brust. „Ich heiße Ernst Raumer! Ernst Raumer! Geboren in Herne am 25. November 1902! Und ich bin Mr. Raumer, der Besitzer des Claims Nr. 8777! Der Claim ist eingetragen beim Crowagent in Galworty. Die Bestätigung liegt in mei nem Hause in Rainy City!" Seine Stimme schnappt über vor Erregung. „So glauben Sie mir doch! So geben Sie mir doch Gelegenheit, den Beweis zu erbringen! Lasten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 22.10.1943
Umfang: 8
in ihr siegreich gegen jeden Verdacht, die sagte: Nein, es ist nicht wahr! Es kann nicht wahr sein! — Und ihre Tochter Luise bestärkte sie tapfer in dieser Auffassung. Ihren Bruder, von dem sie wußte, daß er Michael für -schuldig hielt, hatte Frau Körner nach einem heftigen Wort wechsel gebeten, doch in die Wohnung der Verstorbenen hinaufzuziehen, da es ihr unangenehm sei, mit dem An kläger ihres Sohnes in der gleichen Wohnung hausen zu müssen. Ernst Ewert war daraufhin in ein Hotel über gesiedelt. Am sechsten

Tage nach Angelas Tod ließ er sich plötz lich in der Villa wieder sehen. Frau Körner erhob sich zit ternd beim Eintritt ihres Bruders, auch Luise war sehr un willig über den Besuch. „Ich wäre nicht gekommen," begann er, wenn nicht —" Berta hob rasch den Kopf. „Ist — ist etwas Neues —?" „Ich komme soeben vom Untersuchungsrichter." „Haben sie ihn verhaftet?" schrie Frau Körner auf. „Ja!" sagte Ernst Ewert einfach. Einige Sekunden blieb es totenstill. Dann richtete sich Frau Körner empor und strich

oorhielt. was sagte er da?" „Er leugnet natürlich. Mit Entrüstung weist er jeden diesbezüglichen Verdacht zurück. Aber, wenn er unschuldig wäre — Berta, bedenke selbst — warum verweigert er jed-e Auskunft über die Zeit vom 22. bis zum 25. November?" „Warum — ja warum?" flüsterte Frau Körner, und große Schweißperlen traten aus ihre Stirn. Dann sah sie ihren Bruder plötzlich wieder angstvoll an. „Ernst — hältst Du ihn noch für schuldig?" Ernst Ewert schwieg und seufzte. Aber die Frau sprang auf und ries

flammend: „Und ich sage Dir, er ist unschuldig! Mag er so leichtsinnig gewesen sein, wie immer — schlecht war er nre! An diesem Verbre chen ist er bestimmt unschuldig! Das konnte er nie und nim mer tun!" Auch jetzt schwieg Ernst immer noch. Nur der Ausdruck des Mitleids in seinem Gesicht vertiefte sich. Frau Körner jedoch fuhr fort: „Du glaubst es nicht? — Oh, Ernst — es gibt einen Gott, und er wird mir helfen, die Unschuld meines armen Sohnes zu beweisen!" Die Beweise gegen ihn sind erdrückend, liebe

Berta!" „Für Euch vielleicht, die Ihr ohne Milde, aber voller Vorurteile daran geht, sie zu prüfen. Für mich nicht. Ich glaube seiner Versicherung!" „Liebe Berta — sei vernünftig! Denke nur gründlich nach. — Wer sonst könnte so gehandelt haben? Wer hat die Umstände so gekannt? Wer hatte ein Interesse —" „Genug!" Frau Körner wandte sich stolz ab. „Ich sehe, Du bist mein.Gegner, Ernst. Es ist schmerzlich für mich. bitter schmerzlich, daß ich nun mit Luise ganz allein stehen soll, aber wir müssen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 18.02.1939
Umfang: 10
. Posthof Ostenrieder Heinrich, Köln. Pension Fischer Pfeiffer Ernst, Mannheim. Kaps Parker Phyliis, England. Nebesky Pohnert Viktor, Fabr., Prag. Luise Resch Panitz Alfred, Chemnitz. Freiblick Puchert Fritz, Berlin. Patscheider Pflügt B., München. Posthvf Dr. Platzer Rupert, Wien. Ehrenbachhöhe Pantaenius Kurt, Argentinien. Haus Goebel Roelants Wini, Holland. Villa Mine Raufer Josef, München. Tiefenbrunner v. Rihmer Mägda, Budapest. Tiefenbrunner Rüster Else, Berlin. Stang Reumann Walter, Eichberg

. Alpenhaus Dr. Riedler Wolfgang. Suben. Tennerhof Stichlin Elfriede, Beierfeld. Freiblick Scheid List, Regensburg. Tagwerker Schuh Meta, Waldershof. Tagwerker Ing. Sachs Robert und Frau, Berlin. Bichlalm Dr. Stemmer Walter und Frau, Stuttgart. Klausner Schlosser Heinrich und Frau, Düsseldorf, Seehof Dr. Schreiner Karl, München. Tiefenbrunner Spieß Ernst und Frau, Heilbronn. Ehrenbachhöhe Sabel Karl und Frau, Köln. Eckingeryöhe Dr. Seifert Karl und Frau, Oederau, Nitsche Sonnenburg Kurt und Frau, Berlin

Alfred, Chemnitz. W. Rößl Dr.-Jng. Saeftel Fritz u. Frau,. Ingbert. W. Rößl Schneller Gerda und Ernst, Ostpreußen. Villa Rosa - Stichel Hans, Marburg. Klavora Sauerländer Renate, Detmold. Montana Ing. Steinfeld Kurt, Berlin. Burian Scheerer Martha, Göppingen. Reisch Schulze Karl und Frau, Berlin. Jakob Iiepl Dipl.-Jng. Schnieke Konrad u. Frau, Chemnitz. Reisch Schulz Else, Heidelberg. Grandhotel Dr. Spanner Hans, Berlin. Haus Barbara Schmaching Erika und Dora, München. Grandhotel Dr. Schütz Georg

Luise und Tochter, Berlin. Anna Werner Prantl Carla, München. Grandhotel Pohl Hildegard, Detmold. Montana Pieronka Günter, Berlin. Hölzl Petry Susanne, Wiesbaden. Kitzbühelerhof Pukall Margot, Berlin. Hvlzner Ouednau Werner u. Margarete, Berlin. Steineck Rieger Josefine, München. Sixt Roesch Ernst, Regensburg. Tischler Huber Rüttinger Anneliese, Bad Kissingen. Reisch Ing. Richter Horst, Chemnitz. Klara Schnepf Ries Liesl, Pirmasens. Ehrenbachhöhe Rittnleister Friedhang Ernst, Berlin. Pagl »0551. BAR

(Hotel Weisses Rössl) 5 Uhr Tee Tanz — Stimmung Musik - Gesang abends ab 9 Uhr, Ende??? Guf bürgerlicher Gasthof „NöUWirt“ Fleischhauerei, Touristenproviant Telefon 86, Florianigasse 19 Billige Fremdenzimmer — Autogarage Ing. Schlegel Fritz, Berlin. W. Rößl Dr. Strauch Willi, Heppenheim. W. Rößl Scholz Margarete, Berlin. Hvlzner Schlegel Hermann, Berlin.' Neuwirt Simonski Wilhelm, Berlin. Seehvf Schlieper Liselotte, Düsseldorf. W. Rößl Seiler Ernst, Berlin, v. Stradiot Stahlberg B. C., Holland

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Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 24.04.1939
Umfang: 6
" fand am 22. d. M. in Mann heim statt und führte zu einem großen Erfolg des 36jährigen ost- märkischen Dichters. Die Darstellung ließ nach dem Willen des Dich ters dem Menschlichen breiten Raum. Sie vermied jedes Pathos, gab aber in der Herausarbeitung der nationalen Idee um jo mehr. Stür mischer Beifall rief Dichter und Hauptdarsteller immer wieder an die Rampe. - Paul-Ernst-Tagung in Leipzig. Die sechste Reichstaauna der Paul-Ernst-Gesellschaft wird unter dem Vorsitz von Will Vesper in der Zeit

vom 10. bis 14. Mai in Leipzig abaehalten. Die HI. be- teiligt sich an der Veranstaltung mit einer Feierstunde, in deren Ver lauf der Dichter Eberhard Wolfgang Möller sprechen wird. Auf dem Tagungsprogramm stehen weiterhin außer der Mitgliederver sammlung mehrere Feierstunden, von denen je eine dem Kämpfer, dem Epiker und dem Erzähler Paul Ernst gewidmet ist. Das Leipziger Alle Theater bringt die Tragödie „Demetrios" und das Lustspiel „Pantalon und seine Söhne" zur Festausführung. Auch der Reichs sender Leipzig

wird mehrere Sendungen Paul Ernst widmen. Die Deutsche Bücherei veranstaltet aus Anlaß der Tagung den ganzen Monat Mai hindurch eine Ausstellung, die das Schaffen des Dichters und das gesamte Schrifttum über Paul Ernst aufzeigen wird. --- Deutsche Kulturlagungen in Rumänien und Jugoslawien. In Kronstadt wurde eine Volksdeutsche Kulturtagung abgehalten, m deren Verlaus der Leiter des Kulturamtes der Deutschen in Rumänien, Herwart S ch e i n e r, eine bedeutsame kulwrpolitische Rede hielt. Wie der Redner

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 27.03.1934
Umfang: 6
man Kardinal I n n i tz e r, Bundespräsident M i k l a s und Gattin, die Ge mahlin des Bundeskanzlers Frau Alwine D o l l f u ß, die Bun desminister Schmitz und Dr. S ch u f ch n i g g. Die Bühnen bilder waren von Klemens H o l z m e i st e r; die Regie führte Direktor R ö b b e l i n g. Ernst Raumer betrachtet die drei, die ihn mit mißtrauischen Blicken anschielen, nimmt seine Gedanken energisch zusammen und zeigt schließlich auf die erste: „Das hier ist Frau Lüders, meine Wirtin." Am Richtertisch gibt

es ein Flüstern. Die Mienen des Staatsanwalts spiegeln deutlich eine peinliche Ueberraschung. Donnerwetter! Er hat richtig getippt. Das ist wirklich Frau Elisabeth Lüders aus Hamburg. Auch Frau Lüders selbst bestätigt es. „Stimmt," sagt sie erstaunt, „ick bün Frau Lüders, Averst wer sünd denn Sie?" Ernst Raumer lächelt. „Aber, Mutter Lüders! Ich bin doch Ernst Raumer. Ich habe doch vier Monate bei Ihnen ge wohnt. Bis Sie mich rausschmissen, weil ich arbeitslos war und die Miete nicht mehr bezahlen konnte

und Paul Küng, Geldwarte Karl Kacicnik und Wilhelm Laviat (zugleich Kinoreferent), Zeugwart und Gruppenführerstellver treter Josef Lawatsch, Gerätewart Ferdinand Lamprecht, Gruppenführer Jakob Schüler und Franz Rohm, Gruppen führerstellvertreter Alois Rauth. Als Vertreter der beitragen den Mitglieder in den Verwaltungsausschuß wurden wieder gewählt: Professor Dr. Burkhart Breitner, Direktor Theodor Stößlein und Dr. Siegfried Thaler. Als Rechnungsprüfer wur den bestimmt Ernst Küng, Gustav Nessizius

sowie dem Medizinalrat Dr. Otto P r i tz i. Alle diese Arzte haben sich im vergangenen Jahre in uneigennütziger Weise der mühevollen Arbeit unterzogen, das Schenkt verglanclbücher! Ernst Raumer will den Mund aufmachen, zuckt aber die Achseln und schweigt. „So reden Sie doch, Mensch! Beweisen Sie der Frau, daß sie sich irrt," zischelt ihm der Verteidiger ins Ohr. Aber Ernst Raumer ist zu müde. Winifred, klagt es in seiner Seele, Winifred! Wenn die ihn verleugnen kann, warum soll dann die Mutter

Lüders ausgerechnet ihn kennen wollen! Wieder ein neuer Zeuge, diesmal von der Staatsanwalt schaft geladen. Der Vorsitzende spricht zum soundso vielten Male die Eidesformel vor, eintönig, leiernd. Mechanisch steht Ernst Raumer mit den anderen auf. Mechanisch setzt er sich wieder, als der Zeuge Franz Novotschek den Eid geleistet hat. „Novotschek Franz, Steward, geboren am 5. Juni 1898 zu Angermünde, zur Zeit in Stellung an Bord der „Hammo- nia", unbescholten," stellt der Vorsitzende die Personalien

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 10.02.1914
Umfang: 12
Erste Beilage zu Nr. 12 der „Lienzer Zeitung' vom 10. Februar 1914. Die Kinder des Erzherzogs Ernst. ver proxess Ser Llenxer 5tMamsnswltwe. In unserer Nummer 98/99 am 12. Dez. 1913 berichteten wir über den Ehrenbeleidigungs- Prozeß, welchen die Majorsgattin Klothilde Edle von Szimics gegen den ehemaligen Sekretär des Erzherzog Rainer, Hofrat Baron Dr. Gianellia, angestrengt hatte, weil dieser dem Vertreter der Frau v. Szimics, Dr. Heilinger gegenüber, geäußert habe, daß diese Person — Frau

v. Szimics weder die Tochter des Erzherzogs Ernst, noch eine Baronin sei. Die Verhandlung endete damals mit einem Frei spruche, weil die beleidigende Aeußerung nicht an einem öffentlichen Orte gefallen sei. Unterdessen hat Frau v. Szimics, be kanntlich die Witwe des im Jahre 1890 verstorbenen Lienzer Stadtarztes Dr. Pegger — weitere Prozesse geführt, um die Erbschaft nach ihrem Vater Erzherzog Ernst herauszubringen. Die ganze Angelegenheit, die in der Wiener Hofgesellschaft schon lange pein liches

Aussehen erregt, ist in einer Interpella tion dargestellt, welche der R.-Abg. Dr. Hei linger im Abgeordnetenhause an den Justiz minister eingebracht hat. Dieselbe hat den folgenden Wortlaut: „Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampf, den eine eheliche Tochter des Erzherzogs Ernst um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zu Grunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erzherzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bür gerliche

1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach dem Tode der Baronin Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kin der. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre. Dies beweist der Vormundschaftsakt Wallburg des Bezirksgerichts Margarethen, wo der Vormund von Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lako nische Depositionen zu Protokoll brachte: „Die Wall- burgs, mögen sie von wem immer geboren

sein, sind eheliche Kinder.' Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf seinem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Zwillonvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1863 zu den Englischen Fräulein nach St. Pölten gegeben und dort in die Aristokratenkammer eingereiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung von Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugehen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 07.04.1934
Umfang: 12
Paaren nach. Wie hübsch Ernst aussah, und wie gut das junge Mädchen. die Anna, zu ihm paßte. Er groß und dunkel, sie zart und blond. Sie waren wirklich ein reizendes Paar. Gräfin Altenklingen seufzte. „Ernst hat wenig Geld und sie gar keins", murmelte sie. „Außerdem scheint der Grottkau Feuer gefangen zu haben. Na. der kann sich wenigstens eine arme Frau leisten." Nein, Grottkau hatte kein Feuer gefangen. Aber es machte ihm Spaß, Anna ein wenig zu hofieren. Er hätte auch Fritzi den Hof gemacht

, Hermann Brix, Hans Hais, Müller-Reitzner und Ernst Richling. Büh nenbild Ernst Nepo. Gemeinschaftsbühne Gruppe C, Farbe weiß. Samstag, 8 Uhr, in neuer Einstudierung „Die Förster- christl", Operette in drei Akten von Georg Jarno. In der Titelrolle der Christine Fräulein Toni Gerhold. Den Kaiser Franz Josef II. wird Eduard Cossooel zur Darstellung brin gen. In den übrigen Rollen Ritta Funk, Josef Graf als Gast, Othmar Fabro und Ernst Richling. Sonntag, 11 Uhr vormittags, Werbeoorstellung

. „Um die Erhaltung des Theaters." Musik, Tanz, Gesang und Werbe vortrag. Preise von 30 Groschen bis 1 Schilling. Sie ließ sich von Hans von Grottkau .die Schlitt schuhe anschnallen und trödelte solange herum, bis der Prinz mit Anne in graziösen Bogen entschwunden war. „Schnell, Fritzi", ärgerte sich Grottkau. „Ernst und Fräulein Weber sind schon aus und davon." „Nanu, warum nennen Sie Anna plötzlich „Fräulein Weber"?" wunderte sich Fritzi. „Weil es Seine Durchlaucht nicht hört", grinste Grott kau

. „Wenn es Meersburg hören kann, sage ich Anna, weil er dann blau vor Wut wird. Er ist ein gräßlich Zeremonieller Mensch und kann es nicht ausstehen, wenn ich die junge Dame kurzweg beim Vornamen nenne." „Pah, glauben Sie, daß das der einzige Grund ist?" „Natürlich. Ernst ist der personifizierte gute Ton in allen Lebenslagen." „Hänschen, Sie sind p dämlich! Einfach mit dem Klammersack gepudert." „Waaaas?" Grottkau starrte auf die kleine, krausköpfige Per son, die ihn vergnügt anlachte. „Mit dem Klammersack

des Himmels!" „Und dann malen Sie sich aus, wie Ihr Gehirn nach dieser Prozedur durcheinandergekommen ist!" „Phantastisch! Mir ist schon bei der bloßen Vor stellung ganz dumm zumute." „Na also. Und so dumm, wie Ihnen zumute ist, sind Sie auch, Hänschen. Sehen Sie denn nicht, daß der Prinz in Anna verliebt ist?" „Ausgeschlossen!" „Warum denn? Anna ist sehr schön." „Ernst liebt eine ganz andere." „Wen denn?" „Eine Fata Morgana!" „Quatsch! Er liebt Anna!" Fritzi schoß im eleganten Bogen davon, in der ent

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 04.02.1939
Umfang: 10
Schlafholt Adolf, Buer. Klausner Steiger Walter, Köln. Klausner Dr. Schütz Walter, Hannover. Villa Margit Schmalz Anny, München. I. Berger Ob.-Jng. Schier Richard, Berlin. Güttler Dr. Stoll Willi und Fraiu, München. Reisch Seiling Ernst mit F!am., München. Tiefenbrunner Sorge Otto und Frau, Berlin. Holzner Steuermayer Elisabeth, Frankfurt. Reisch v. Schrottenberg Ferdinand, Bamberg. Tiefenbrunner Dr. Sternfeld Norbert und Frau, Danzig. Reisch Troppmann Berta, Aschaffenburg. Rainer Thurmayr Anna

. Ehrenbachhöhe Foto Tirol Wilhelm Angerer neben dem Kino Beste Ausarbeitung Ihrer Fotos, Projektion Ihrer Kinofilme. Kleinbildspezialist aus Lust und Liebe. — Die schönsten Postkarten. PENSEOII V611A H@12l Zimmer mit allem Komfort, nächst Grand hotel, schönste Lage. Tel. 87. 5 Min. vom Zentrum. Garage. Mäßige Preise I. Tiroler Keramik und Kunstgewerbe Freie Besichtigung Trommler Ernst, Fabr., Zwonitz. Ehrenbachyöhe Tschick Adolf, Innsbruck. W. Rößl Tigler Hermanrt und Frau, Düsseldorf. Ehrenbachhöhe

Trützschler Willy mit Fam., Crimmitschau. I. Berger Tesars Hertha und Tochter, Wien. Herold Tensfeldt Ernst mit Fam., Berlin. Grandhotel Tallenberg Helmut und Frau, Schweden. Ehrenbachhöhe Urban Alice, Wien. Eckingerhof Uebemann Fritz und Frau, Köln. Reisch Voß Paul, Berlin. S. Gams Dr. Volötter Egon unb Frau, Königsberg. W. Rößl Viechtbauer Franz, München. W. Rößl Vogel Josef, Konstanz. S. Gams Vinke Herman Jan, Holland. Bavaria Vollering Ernst, Lübeck. Daurer Ing. Vieritz Ernst und Frau, Berlin

. Gärtner Karl, Den Haag. Bodenseer Hartmann Traute, Hamburg. W. Rößl Hösel Siegfried, Oederau. R. Koller Hagen Johannes, Bremell. Tiefenbrunner Haas Adolf, Innsbruck. Straßhofer Hammond Sarah und Suzanne, USA. Erika Huber Ernst und Frau, München. Reisch Hilger Karl, Pfarrer, Düsseldorf. Pfarrhvf „Von den bckän§eln und dero böigen" VCenn die Drüsen kaum mehr hießen Dann gibts der Pillen vielerlei, Die bringen Fluß und Lust herbei. Die Pillen aus der Apotheke St. Johann i. T. Inhaber: Dr. Mag. E. Vogl

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 19.02.1937
Umfang: 6
, in dem Menschenleben der Kunst des Arztes anvertraut waren, vergaß sie ihren eigenen Schmerz. Was war ein persönliches Unglück gegen all das Schwere, das so viele durchmachen mußten? Auch sie mußte mit sich fertig werden. Still und ernst wurde sie in diesen Tagen, ihr Gesicht schmaler und herber. Oft fuhr wie eine eisige Hand die Angst um Michael ihr ans Herz. Niemand wußte um ihn, nicht die Freunde, die auch vor dem schlechten Wetter und ihrer trüben Stimmung aus den Bergen zurück nach München geflüchtet

waren. Sie hatten das alte Leben wieder ausgenommen. Keiner wagte, vor Erdmuthe den Namen Michael zu nennen und keiner auf die Frau anzuspielen. Ernst Grün hatte sich bei der Wirtin Michaels erkundigt. Er war noch nicht zurück- gekehrt und hatte auch keine Nachricht gegeben, wann man ihn erwarten könnte. Ob er mit Beginn der Vorlesungen wieder da sein würde? Oder ob diese Frau ihn auch von der Arbeit fortlocken würde? Es war ein angstvolles Fragen in den Kameraden. Michael stand kurz vor dem Examen

. Er war zwar einer der Besten, aber schließlich, wenn's zum Examen ging, mußte jeder arbeiten. Michael durfte ja noch weniger Zeit verlieren als sie alle, denn er hatte am wenigsten Mittel. Aber wenn Ernst Grün mit Rudi Goerner allein war, dann mündete jedes Gesprächsthema immer wieder in Michael und dieser Frau. „Einmal muß er doch erfahren", sagte Rudi Goerner finster, „wie er von dieser Tänzerin betrogen wird." „Vielleicht wird er gar nicht betrogen", wandte Ernst Grün ein. „Vielleicht weiß er Bescheid." Dann schüttelte

denn doch nicht zu. Innerlich ist er ein sauberer Kerl. Wenn er Bescheid wüßte, dann wäre es aus mit ihm und dieser Anka." Eines Tages saß er mit Ernst Grün im Spatenbräu. „Neueste Abendzeitung gefällig, Herr Doktor?" fragte die Zenzi, die sie immer bediente. Sie legte die Zeitungen vor die beiden Freunde hin. Rudi blätterte gleichgültig in den Seiten. Plötzlich wurden seine Augen starr: „Ernst, hier höre mal, was hier steht." Ernst Grün sah erstaunt von seinem Teller auf. Was war denn mit dem Rudi? Der sah ja ganz komisch

?" fragte Ernst Grün, „das ist doch —" Rudi Goerner nickte: „Jawohl, das ist er —" „Wir können es nicht länger verantworten, Michael im un klaren zu lassen. Zum mindesten müssen wir feststellen, weih er oder weiß er nicht. Weiß er und bleibt trotzdem in diesen Kreisen, dann ist ihm nicht mehr zu helfen. Dann müsien wir auch innerlich radikal Schluß machen mit ihm. Weiß er nicht, so rüttelt ihn diese Geschichte vielleicht noch auf. Am liebsten führe ich gleich morgen zu Michael rauf." „Wie willst

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 29.04.1941
Umfang: 4
von Elisabeth Fries Verlegt bei Karl Köhler & Co., Berlin-Schmargendorf Es schien auch, als ob alles gut ginge; Ernst mußte zuerst eine Weile allein im Zimmer seines Bruders warten, denn seine Schwägerin und Almut hatten Besuch. So saß er still und versuchte, das Abendblatt zu lesen, um seinen Gedanken zu entfliehen, bis er merkte, daß er die Nachrichten dreimal las, um dann doch nicht zu wissen, was er gelesen hatte. Endlich kamen die Damen und holten ihn herüber, aber es dauerte noch eine ganze Weile, ehe

. Ernst Redekamp hob die Schultern. „Es sieht beinahe aus, als hätte er zu früh davon geredet", meinte er gepreßt. „Diel- leicht war er zu siegessicher —." „Das wäre zu dumm —", erwiderte sein Bruder. „Ich hatte jedenfalls auch den Eindruck, als wenn Hellwig damals bei der Besichtigung die größten Hoffnungen auf Thielecke gesetzt hätte." „Man sollte denken, wer selbst Erfinder wäre, müßte genau wissen, wieviel Zufälligkeiten da Zusammenwirken können", gab Frau Agathe zu bedenken. „Erzählt

er dir denn nichts?" fragte Jutta ihre Nichte in dem Versuch, sich an dem Gespräch zu beteiligen. „Du scheinst doch auf sehr vertraulichem Fuß mit ihm zu stehen?" „Warum auch nicht?" lachte Almut, „ich mag ihn gern, und es macht Spaß, nicht nur zu fachsimpeln, wie mit den Kollegen. Aber von seiner Erfindung ist er seit einiger Zeit sehr still geworden —." Ihr kluger, sprechender Blick hing eine Sekunde an Ernst Redekamp fragend auf sie gerichteten Augen, als ob sie ihm eine Mitteilung, die nur für ihn bestimmt wäre

sehr davon eingenommen —." „Da ist jetzt ein famoses Cafe eröffnet", sagte Almut, „zu den drei Ringen" — das kennst du wohl auch?" „Za natürlich. Wir haben dort gegessen — „In dem Tanzlokal?" entfuhr es Jutta scharf. „Allerdings! Daran siehst du, wie schlecht du unterrichtet bist", erwiderte Ernst trocken. „Wieso? Meine Quelle ist sogar vollkommen einwandfrei!" Ernst Redekamp machte ein spöttisches Gesicht. In dem Be streben, die Situation zu retten, fiel Almut hastig ein: „Was heißt überhaupt heute

Tanzlokal? Ich habe selbst schon mit meinen Bekannten dort getanzt, das hindert aber nicht, daß auch andere Gäste — ich meine, die nicht tanzen wollen — da verkehren, und jedenfalls würde ich mir sehr ver bitten, wenn sich jemand erlauben wollte, mir deshalb etwas anzuhängen —." „Das werden sich andere Leute wohl auch verbitten", rief Ernst Redekamp schroff. „Genau, wie ich mir verbitten werde, daß mein Mann unter dem Deckmantel von wichtigen Geschäften —." Das war zu viel! Der Angegriffene sprang

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Neueste Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 25.06.1938
Umfang: 14
werden. Um 10 Uhr, heißt es, beginnt die Probe und der harmlose Besucher steht fünf Minuten vor 10 Uhr mit gezücktem Füll federhalter vor dem Theater. Es ist bezeichnend, daß er zuerst doch die Bekanntschaft eines „Alten" macht. Ludwig Auer kommt mit seinem Hunde heran und macht uns gleich aufmerksam, daß man es mit dem „Pünktlich- Anfangen" nicht so tragisch nehmen darf. Besonders den Damen gegenüber ist er in dieser Hinsicht sehr skeptisch ein gestellt. Ilse als „Bua" mit Ernst Auer in Meises Lüstspiel

uns allen das Jahr undenkbar ohne die Innsbrucker Monate. Wir sagen jährlich eine Menge von günstigen Gastspielen ab, nur, um in Innsbruck spielen zu können." Ernst Auer „Aber was kommt nach Innsbruck?" „Wenn die Innsbrucker Spielzeit vorüber ist, geht's wieder nach Wien, und von dort zu unseren üblichen Gastspielen nach München und Berlin." Bei dieser Gelegenheit exzählt Ilse auch, daß sie schon ein mal beim Führer eingeladen war, in der Reichskanzlei, an läßlich seines Geburtstages vor zwei Jahren

Sie nicht doch lieber auf einer anderen Bühne spielen — ich meine, es sind doch schließlich auf einer anderen Bühne oft mehr Möglichkeiten einer Darstellung —" v „Nein, nein! Auch das mit den vielen Möglichkeiten ist eigentlich nur eine Täuschung. Gerade bei uns gibt es ja unbegrenzte Möglichkeiten, weil keine und keiner von uns ein bestimmtes, eng umrissenes „Fach", wie es auf anderen Büh nen üblich ist, vertritt." „Sehen Sie, dort kommt Ernst Auer! Mit dem-müssen Sie auch noch sprechen. Ernst Auers Ehrgeiz liegt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 03.03.1934
Umfang: 6
in elegantem Strandanzug versperrt dem Laufenden plötzlich den Weg. „Geht Sie einen Dreck an, Herr!" Raumer will atemlos an ihm vorbei, aber der Elegante gibt sich eine würdevolle Haltung. „Wenn Sie etwas von Miß Tayne wünschen, so wenden Sie sich gefälligst an mich. Ich bin der Freund der jungen Dame." „Ach so!" Ernst Raumer bleibt stehen und holt sich seinen Wem zurück. „Sie sind ein Freund der Dame dott? Na, dann bestellen Sie ihr, bitte, daß sie sich unnötig geftirchtet hat. Ich sprang nur ins Wasser

eintreffen. Im Mittelmeer becken ist es ruhiger geworden, die Stürme über die Adria haben nachgelaffen. Wetteraussichten für morgen: Noch keine wesentliche Erwärmung, Kälteeinbruch erst in zwei bis drei Tagen. Wetterbericht der Innsbrucker Nordkettenbahn. Hafelekor (2300 Meter Seehöhe). Am 2. d. M., 14.30 Uhr: Barometerstand 572 Millimeter, steigend, Temperatur — 1.3 Grad, Feuchtigkeit 100 Prozent, ganz bewölkt, leichter Südwind, Fernsicht gut. Ernst Raumer sieht eine Sekunde auf den Schein, eine zweite

in das kalt-verächtliche Gesicht des Herrn. Brummt dann etwas, das verdächtig nach einer Verbalinjurie klingt, und schüttelt den Kopf. „Wie Sie wollen." Der Gentleman steckt den Schein achtlos wieder in die Hosentasche und wendet sich zum Gehen. „Lassen Sie es sich nicht einfallen. Miß Tayne noch weiter zu belästigen," ruft er über die Schulter zurück und fügt, schon in sicherer Entfernung, laut hinzu: „Sie — Strolch!" Ernst Raumer zuckt zusammen. Was hat der Kerl gesagt? Strolch

? Da soll doch . . . „He! Sie! Mister! Wenn Sie das Wort noch mal in den Mund nehmen, gibt's eine Tracht Prügel, verstanden?" Aber der Elegante antwortet nicht mehr. Er ist bereits den Strand hinaufgeeilt und schreitet neben der Hellblauen der Promenade zu. „Was wollte der Mann nur, Ralph?" ftagt die hellblaue Nixe, einen besorgten Blick zurückwerfend zu Ernst Raumer, der sich unten am Strand wie ein Pudel schüttelt. „Ach, nur ein Trick von dem Kerl. Gab an, dich retten zu wollen. Dich, die beste Schwimmerin vom St. Lawrence Col

, hat auch Ernst Raumer sich auf den Weg ge macht. Die Sonne scheint warm. Da trocknen die Kleider schnell am Leibe. Er schlägt sich seitwärts der asphattietten Autostraße in die Anlagen, findet an einem sonnigen Platz eine versteckte Bank, streckt die Beine von sich und duselt ein, müde von dem ungewohnten Bade. „Keinen Tabak, Kamerad?" Ernst Raumer öffnet blinzelnd die Augen. Vor der Bank steht ein zerlumpter, alter Kerl, ein Tramp, wie er im Buche steht. Eine Sekunde schließt Ernst Raumer nochmals die Augen

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