777 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/03_09_1923/TIRVO_1923_09_03_1_object_7628529.png
Seite 1 von 8
Datum: 03.09.1923
Umfang: 8
'50 Millionen Lire bezahlt sind. JfBt- Weitere Meldungen unter Drahtnachrichten. Englisch-französisches Wett- Auf den lärmenden Notenwechsel der Entente staaten ist wieder eine beschauliche Ruhe eingetre ten. England hat sich von Frankreich und Belgier mehr oder minder deutliche Zurückweisungen ge holt; die Enttüstung darüber, die einige Tage in London hohe Wellen warf, hat sich gelegt und die Regierung Großbritanniens sinnt jetzt wohl dar über nach, ob vielleicht ein anderer Vorschlag zur Güte

bei den Gewaltigen in Paris und Brüssel mehr Amklang finden dürste. Die Geschichte der englischen Negierungen der Nachkriegszeit ist eine Geschichte fortgesetzter diplomatischer Niederlagen, die das früher für solche Schlappen überaus emp findliche britische Weltreich nie aus sich genommen hätte. Immer, wenn England gegen den französischen Imperialismus, der Deutschland vernichtet und den Wiederaufbau Europas stört, ein Wort verliert, lebt, namentlich in Deutschland, die Hoffnung auf, diesmal werde England hart

bleiben. Welche Er wartungen wurden nur an die letzte Note Englands an Frankreich geknüpft! Was ist aber den sehr energischen Worten gefolgt? Nichts! England sinnt heute auf neue Wege und hofft, diese werden zu einer Annäherung der Verbündeten und in weite rer Folge zu einer Lösung der Reparationssrage führen! Diese Haltung ist umso überraschender, da die englische Oessentlichkeit von den Zielen, die der französische Imperialismus am Rhein und an der Ruhr verfolgt, entsetzt ist und in lebhaften Farben

die Gefahren ausmalt, die dem vollständigen Ruin Deutschlands für das englische Wirtschaftsleben entspringen. England sagt offen, daß die vom französischen Imperialismus angestrebte Vereini gung der Ruhrkohle, der Ruhrindustrie mit den lothringischen Erzen in der Hand der französischen Schwerindustrie die größte Gefahr ist und daß die versteckte oder offene Annexion der Ruhr- und Rheinlande, die die militärische Macht Frankreichs gewaltig erhöhen würde, die Sicherheit Englands bedroht. Wie kommt

es, daß England trotzdvm, trotz des Verhaltens Poincares, das das englische Selbstgefühl verletzt, so unentschlossen ist und vor dem selbstherrlichen Auftreten der Pariser Macht haber immer zurückweicht? England ist von der Angst beherrscht, daß eine Verschärfung des Gegensatzes zu Frankreich zu einem Krieg zwischen den beiden heuttgen Bundes- genosien führen könnte, und tut alles, um den Bruch zu vermeiden, der ein Anfang von einer Entwick lung wäre, an deren Ende unweigerlich der Krieg steht. Diese Angst

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/05_07_1923/TIRVO_1923_07_05_2_object_7629642.png
Seite 2 von 8
Datum: 05.07.1923
Umfang: 8
Der englisch-französische Streit. Dir- en-glischffranzösischett AitMnaridMetzungen -dauern fort. Hcmpffächlich bewegen sie sich um die Frage, aus welche Weise Frankreich den englischen Fragebogen beantworten soll. England wünscht eine schriftliche Antwort und legt dabei allem An schein nach das größte Gewicht auf die eine Frage, was Frankreich -unter der Einstellung des passiven Widerstandes an der Ruhr eigentlich verstehe? Die Machthaber des heutigen Frankreichs, die seit fah ren nnt tönenden

, der auch vom Reuterbüro ver breitet wurde und der sehr nachdrücklich erklärte, ^ England werde auf einer schriftlichen Antwort be- I harren. Wenn Frankreich sich weigere, eine solche Antwort zu geben, dann müsie England seine Hal tung ändern. England habe klar und deutlich ge fragt, was Frankreich unter der Einstellung des passiven Widerstandes verstehe, welche Maßnah men Frankreich befriedigen würden itnb in welcher Weise sich die französische Politik bei Durchfüh rung solcher Maßnahmen ändern

würde. Auf diese Fragen will England Antwort haben. Die englische Negierung sei entschlossen, einer Zusam menkunft des englischen Ministerpräsidenten mit Poincare so lange nicht zuzustimmen, bis die schrift liche Antwort vorliege. Der offiziöse Artikel legte dann dar, was Eng land tun werde, wenn Frankreich eine schriftliche Antwort ablehne. England werde zunächst den Fragebogen veröffentlichen, dann die französische Politik öffentlich verurteilen und schließlich mit Deutschland verhandeln und über die Höhe

der Wiedergutmachungssumme, die Deutschland an England zu zahlen habe, eine Vereinbarung tref fen. Kurz und gut, der Artikel erklärt, daß sich England völlig von Frankreich trennen wolle. Diese Ausführungen des englischen Regierungs blattes haben in Paris eine ungeheure Aufregung hervorgerufen. Die Organe des französischen Mi nisterpräsidenten, vor allem der „Temps", stellten den englischen Artikel aus eine Stufe mit der be kannten Emser Depesche, die den Krieg im Jahre 3 870 einleitete. Auch mit dem Ultimatum Oester reich-Ungarns

an Serbien wurde der englische Ar tikel verglichen. Die französische Regierungspresie fordert, daß die englische Regierung feierlichst er- kläre, mit -dem Artikel des „Observer" nichts ge mein zu haben. Diesen Gefallen hat die englische Regierung Frankreich zwar nicht gemacht, aber immerhin ist eine Erklärung erschienen, welche den Artikel des „Observer" etwas abschwächt. Wir sehen, daß sich der Gegensatz zwischen Frank reich und England, der schon bei den Friedensver handlungen vorhanden war, verschärft

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/01_10_1922/ALABO_1922_10_01_1_object_8265312.png
Seite 1 von 12
Datum: 01.10.1922
Umfang: 12
eine Reihe von Mächten die Garantie übernehmen müssen, sonst gibt uns ja niemand etwas, u. zw. sowohl die staatliche als die finanzielle. Nun geht das nicht so einfach. Hiezu braucht es die Zustimmung der entsprechenden Parlamente, wie auch das unsere zu den Bedingungen seine Zustimmung geben rnuß. Bis dorthin wird man sich mit Vorschüssen behelfen müssen. Das nächstemal werden wir sicher in der Lage sein, Endgültiges Mitteilen zu können. Bom griechisch-türkischen Krieg Das blamierte England

— Griechenland im Stiche gelassen. Die Waffen ruhen; die Griechen haben den Boden Kleinasiens verlassen, weil ihnen ja nichts anderes übrig blieb und die Türken warten ein mal die weiteren Ereignisse ab. Mittlerweile haben sich Engländer, Italiener und Franzosen in Paris zusammengesetzt, um die Lage und die For derungen der Türken zu beraten. Man setzte all gemein sehr wenig Hoffnung aus diese Bespre- ‘'him/* meii mnti nTmibte. daß England es eher aufs Aeußerste ankommen lasten werde, als in diesem Falle

den Engländern gegen über eine Sprache, wie wenn sie es mit dem ge schlagenen Griechenland oder noch einer kleineren Macht zu tun hätten. Die englische Antwort darauf ließ nicht auf sich warten. England er klärte folgendes: „Nach der Ansicht der englischen Regierung wurde die Erfüllung deb türkischen Forderungen den völligen Verlust der Ergebnisse des letzten Weltkrieges, bedeuten. Die englische Regierung hält die Freiheit der Meer engen (Dardanellen) als für die Weststaaten von unbedingter

zur Verfü gung stehende Truppenkontingent ver stärken. Alle englischen Kreuzer der Mittelmeer-Flotte haben Befehl erhalten, mit allen Mitteln eine Verletzung der neutralen Zone oder eine Landung am europäischen llfer zu ver hindern." Das war eine kräftige Sprache. Wohlgemerkt war diese Erklärung eine amtliche und nicht die Meinung einer Zeitung oder einer Amtsperson. Wie man sieht, führte England sein schwerstes Geschütz dabei auf. Begreiflich; es handelt sich für England wirk lich um die Früchte

seines Sieges im Weltkrieg. Diese Früchte sind: Wenn auch nicht dem Namen nach, so doch der tatsächliche Besitz von Konstanti- nopel. Der alte Napoleon hat einmal den Aus spruch getan, wer Konstantinopel hat, hat den Schlüssel zur Weltherrschaft. Was Europa anbe langt, so hat dieses Wort zweifellos viel Wahres, zumal wenn etwa eine Macht wie England im Besitze Konstantinopels gekommen wäre. Die zweite Frucht war der endgültige Besitz Messopo- tomiens, Palästinas, Arabiens und schließlich Aegyptens

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/23_03_1922/ZDB-3059538-1_1922_03_23_2_object_8088618.png
Seite 2 von 14
Datum: 23.03.1922
Umfang: 14
und mit ihm über die .Konferenz von Genua zu ver handeln. Die Unterredung solle am Montag in London statt- finden, falls bis dahin die Pariser OrienWnfsfeNz beendigt' ist. Die ,-Times" sabotiert die Konferenz. Ep. London, 21 . März. Eigenbericht. Die „Times" schreibt, daß trotz aller Vorbereitungen und aller Proklamationen UngewiWeit über der Konferenz von Genua schwebe. Sie sagt: Wahrhaftig, wir können die Gründe nicht einsehen, warum England an der Konferenz von Genua teilnehmen soll, so wenig wir verstehen können, warum

erholt haben wird. Was die privaten Schulden anbelangt, fordert England Ga rantien, daß die Befriedigung eines Landes nickt auf Kostens eines anderen gehen dürfe. Um alle Streitigkeiten zu losen, wären Schiedsgericbtshöfe in Rußland einzusetzen. Der eng lische Bericht über Rußland ist gestern verteilt worden; heute wird der italienische Berückst vorgenommen werden. Ep. London, 21. März. Eigenbericht. Die alliierten Sachverständigen hielten am Montag zwei Besprechungen ab. Es wurde beschlossen

Außoniminisier Schantzer tritt m norm Gespräch mit 'dem Korrespondenten des „Matin", den italie- nifchen MättermÄdungen entgegen, daß bei der Orieutkon-- fereuz er die Rolle des Vermittlers zwischen England und Frankreich über nehmen werde; er glaube, daß pvischen der französischen und englischen Regierung heute keine wesent- tichsn Meinungsverschiedeuheiteu mehr bestchen. Curzen stabe sich der französischen Ansicht bedeutend genähock und Poincare scheine entschlossen zu fein, die Forderungen der Kema^listsn

rigkeiten zu beseitigen, die den wirtschaftlichen Wiederausbar. wrchmdern.' England «nd China. Vk. Washiugton, 3. MLr». England muß es immer mehr am eigenen Leibe ver spüren, daß es im Weltkriege einen Phyrrusfieg errungen hat. In Aegypten muß es die Patrioten auS dem Lande werfen, rveil es nicht mehr die Kraft hat, sie anderweitig zu überwinden; in Kleinasien sieht es die andern Mächte sich Vorteile verschaffen, muß aber selbst dabei stehen, ohne etwas zu bekommen. In Indien müssen Hunderte

, und dann würde China gar schnell vergehen, daß man es in Tokio verraten hatte, während man es in Peking streichelte. Aber England vergaß dabei einige Posten, die e- früher in seiner Rechnung gehabt hatte und mit denen es jetzt nicht mehr auswarten konnte. Da war zuerst das Geld der englischen Banken und ihrer getreuen Gefolgsleute aisi deni europäischen Kontinent. Früher erschien England in gefährlichen Augenblicken in Peking immer als der Retter in der Not. Um zu reorganisieren, wie man es so schön nannte

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/24_04_1922/TIRVO_1922_04_24_1_object_7628540.png
Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1922
Umfang: 8
. Ein flußreiche Kammerabgeordnete forderten von der französischen Regierung nicht mehr und nicht weniger, als die Abberufung der französischen Delegation, also praktisch die Sprengung der Konferenz von Genua. Der französische Mini sterpräsident überbot die rabiat gewordenen Kammermitglieder an Mltschnaübenden Redens arten. Allein die Macht der Tatsachen war dies mal stärker als die Unversöhnlichen von Paris. Die ungeheuere Arbeitslosigkeit in England zwingt die englische Regierung mit allen Mit teln

für die wirtschaftliche Wiederherstellung der furchtbar zerrütteten europäischen Volkswirt schaft, im besonderen der russischen, zu wirken. Und Wenn Lloyd EZeorge gestattet hätte, daß die französischen Chauvinisten die .Konferenz erschla gen, aus die man gerade in England die größten Hoffnungen seht, dann wäre er in England po litisch erledigt. Lloyd George wirkte also in Ge nua dämpfend. Am Freitag, wo Poincare seine Drohungell aussprach, erklärte der englische Pre mierminister in Genua öffentlich, für ihn sei

der Zwischenfall erledigt. Mit dieser Erklärung, die eilte klare, eindeutige Festlegung der englischen Politik war, sah sich Frankreich vor die Mahl ge stellt, entweder dem englischen Standpunkt Rech nung zu tragen oder sich zu England in Gegen satz zu stellen und sich damit zu isolieren. Frank reich wählte einen Mittelweg. Es gab seine An sicht, die Konferenz zu sprengen, aus, bemühte sich aber, bei seinen Verbündeten durchzusetzen, eine neue Note an Deutschland zu richten, in der die Ueberprüfuug des deutsch

-russischen Vertra ges in Aussicht gestellt und der Botschafterkonfe renz das Recht reklamiert wird, jene Bestimmun gen des deutsch-russischen Vertrages, die zu den Friedensverträgen im Widerspruch stehen, zu annullieren. Lloyd George hat, wie oft früher, vor den Franzosen kapituliert. Er gab allerdings unzweideutig zu erkennen, daß es England nie zulasten würde, daß das der Botschafterkonserenz reklamierte Recht, den deutsch-russischen Vertrag zu überprüfen, zu neuen Streitigkeiten führe. Lloyd George

Präzisierte bei der Beratung der Note an Deutschland den Standpunkt Englands dahin: England sei bereit, mit den Alliierten zusam- menzuarbeiten, aber dieser Bund dürfe nicht zum Zerwürfnis mit den anderen Mächten führen, mit denen Großbritan nien herzliche Beziehungen wieder aus zunehmen wünsche. Wenn England zu der Ueber- zeugung gelangen sollte, daß einzelne seiner Freunde den Frieden in Europa zu stören su chen, so würde es vorziehen, eine Verständigung zu suchen, unter welchen! Himmelsstriche immer

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1924/13_01_1924/ALABO_1924_01_13_3_object_8266218.png
Seite 3 von 16
Datum: 13.01.1924
Umfang: 16
dazu. l Vor allem England möchte gar zu gerne die französische Uebermacht zurückorängen, aber cs fehlt ihm Mut und y | Kraft dazu. Aber so hinten herum fördert England heute b > schon alle Bewegungen, die daraus abzielen, Frankreichs I Einfluß zu beschneiden, so z. B. scheint England die ' letztbin in Erscheinung getretene Annähenmg zwischen ^ Italien und Spanien, die ja aus nichts anderes hinaus- - : lauft, als Frankreichs Einfluß im Mittelmcere zurück- ^ I zudämmen, im Geheimen' kräftig zu unterstützen. Gleich falls

scheint sich der englische Einfluß in Polen sehr stark ! bemerkbar zu machen, wenn er auch noch lauge nicht i so weit geht, daß man etwa davon reden könnte, daß Polen sich England anschließen würde. England und | ; noch mehr Italien hat seine Hand auch in Bulgarien mit im Spiele. Bulgarien nimmt heute ganz offen eine feindselige Haltung gegen Jugoslawien, dem Freunde Frankreichs, ein. Wenn man bedenkt, daß Bulgarien vor einem Vierteljahre noch vor Jugoslawien zusammen- knickte wie ein Taschenveitel

, dann weiß man auch, daß hinter Bulgarien jemand stehen muß, der ihm den Rücken steift. Englands Zeitungen können sich auch nicht genug tun, um Frankreichs Politik gegenüber Deutschland zu mißbilligen. England gibt auch dem grinnnigsten Gegner des gegerUvürtigen Serbenstaates, dem kroatischen Bauernführer Radic, in London Unterstand und Gehör. Das Böseste, was aber Frankreich zur Zeit angetan wird, ist die Erschütterung seines Geldwesens. Der französische Franken sinkt in bcn letzten Wochen von Tag

hat und daß der Finanz- minister gezwungen wird, urrunterbrochen innere An leihen aufzunehmen, Anleihen zu immer schwereren Bo- ' dingungen. So ist die schwebende Schuld heute bereits über v i e r h u n d e r t M i l l i a r d e n, um etwa sieb zig Milliarden größer als im Jahre 1922. Das Defizit betrug durchschnittlich etwa dreißig Milliarden Franken, j Statt der fälligen Rückzahlungen soll nun Heuer eine Verlängerung derselben erfolgen. Das hat nun die von England und Deutschland beeinflußte Bankwelt zum Anlaß

kann England und seine geheimen Freunde führen, ohne daß man es fassen kann und da gegen nützen den Franzosen auch alle Luftschiffe nichts. Frankreich wird in der nächsten Zeit sehr böse Wochen durchzumachen haben. Bis es ihm gelingt, seine Ein kommen aus dem Ruhrgebiet zu vermehren, wird es heißen, alles ausbieten, um das Volk zu beruhigen, denn ein Geldsturz ist etwas furchtbar Gefährliches. Uebrigens wird England bald Nachkommen: auch sein Geld sinkt und sinkt. Frankreich weiß aber gut, wohin

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1923/14_01_1923/ALABO_1923_01_14_2_object_8265503.png
Seite 2 von 12
Datum: 14.01.1923
Umfang: 12
unschwer bereinigen lassen. Der gute Wille fehlt aber in Frankreich gänzlich. Am 15. d. M. sollen dann auch die Barzahlungen in Gold wieder ausgenommen werden, die Deutschland nicht leisten zu können er klärt». Die Konferenz in Paris sollte nun Mr Löstm- bringen. Me hat auch eine gebracht, aber eine cm- dere» allerdings eine, die früher oder später kom- men mußte. England war mit einem ganz bestimm ten und sehr vernünftigen Vorschlag zur Konferenz gekommen. Er war kurz folgender: Deutschlands Schuld

. Bei so einer Sachlage wäre eben Schweigen Gold gewesen und eine strenge Zei- tungszensur mehr als Silber. Doch Deutschland hat auch wie wir die sozialistische Preßfreiheit, wo jeder Unsinn gesä-rieben werden darf, aus dem die Geg- ner Kapital schlagen können. England ließ aber diesmal nicht mit sich handeln. Nach 3tägiger Ver handlung wurde die Konferenz geschlossen. Der englische Vertreter verließ mit allen Zeichen des Mißvergnügens Paris. Man ersieht sofort den Un terschieb zwischen Lloyd George und dem neuen

. Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten ta* bei. dann wird einnrarsckiert; Foch hat 300.000 Mmm bereit. Belgien und Italien werden suchen» möglichst viel cm Gold und Goldeswerl zu bekom men. Unü England? Das ist die große Frage. Manche glauben, England werde sich in Zukunft um Europa nicht mehr kümmern. Wer das glaubt, kennt England schlecht. Vorläufig hat England im Orient mit den Türken zu tun genug. Es mag sehen, daß ihm das Feuer, das ihm Frankreich in der Türkei angezündet, nicht all

seine Kriegsbeute verbrennt. Es mag es daher nicht gar so ungern sehen, daß Frankreich seine Aufmerksamkeit mehr Deutschland zuwendet. Hat es aber fein Schäfchen im Orient im Trockenen, dann wird Frankreich die englische Macht in ihrer ganzen Schwere zu fühlen benommen. Mittlerweile wird man in England bestrebt sein, Frankreich und Ita lien Schwierigkeiten zu machen, so viel als mög- lich und so heimlich als möglich. Der Anfang wurde damit bereits aemackt. Während des Krieges be wog England sowohl Italien

als auch Frankreich, ihren Goldschatz nach London zu überführen. Es hieß, damit werde die englische Währung gestützt. England sei aber der Einkäufer für alle, darum also komme der Höchststand der englischen Währung allen zugute, da England billiger einkaufen könne. Jetzt verlautet, Englanb habe den beiderseitigen Goldschatz nach Amerika überführt! Darob ellen lange Gesichter in Paris und Rom, es handelt sich für Frankreich allein um eine Milliarde in Gold. Die Folge wird sich sehr bald im Kurse bemerkbar

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/31_03_1922/ZDB-3059538-1_1922_03_31_2_object_8088098.png
Seite 2 von 14
Datum: 31.03.1922
Umfang: 14
Englands ist durch seinen Ausfuhrhandel bestimmt. Politisch ist England dazu gehalten, die Zerstückelung Europas zu wünschen und in Europa Wirtschastsbedingun- gen' zu schaffen, die große Wirtschaftsgruppen unmöglich machen. Frankreich dagegen genügt sich wirtschaftlich selbst. Es ist aber den Invasionen ausgesetzt. Es sieht dazu die wrnationalen Fragen aus ihren politischen und militari- n; > Gesichtswinkel an. Wir sind die Vertreter des Na- in - litätenprinzips. Wir können darum in Genua

werden soll. Die Entschließung gibt außerdem bekannt, daß die gemischte Kommission für die Ausarbeitung eines allgemeinen Ab. rüftungsplanes erweitert worden ist. indem ihr folgende Persönlichkeiten beigeben wurden: Gustav Ador für die Schweiz, Lord Robert Cecil für England. Honhoris für Spanien, Lebrun für Frankreich, Ritti für Italien. Fürst Sapieha für Polen, Urritia für Kolumbien. Diese Kommis sion wird sich sobald wie möglich versammeln. Der Döl» kerbundsrat fordert die Negierungen aus. ihm eine Dar. stellung

zwischen den Brückenköpfen. Die belgische Forderung nach Zusammenschluß der Brückenköpfe mutet die deutsche Presse geradezu grotesk au zu einem Zeitpunkt, wo man sich in Deutschland, Amerika wie auch in England und Italien amtlich darüber den Kops zerbricht, wie die politisch und wirtschaftlich gleich verhäng nisvolle Besetzung abgekürzt werden kann. Es erscheint un glaublich, daß die Regierung eines demokratischen Staates ernstlich den Gedanken der Ausdehnung dieser vernichtenden und nur korrumpierenden Errichtung

meinen Abrüstung und schließlich die Auferlegung einer Ent schädigungslast. die Deutschland auch tragen und die eine verantwortungsbewußte deutsche Regierung wirtlich auch aui sich nehmen könne. Die Antwort Elemenceaus weist alle diese Erwägungen kühl zurück, und zwar mit dem einen Argument, daß England sich mit den Entschädigungen und Sicherungen gesättigt habe, und daß Frankreich jetzt aus seinen Anteil bedacht sein müsse. Verfahre man anders, so werde das von einem schlechten Einfluß

aus die Nachkriegsbeziehungen der Verbündeten sein. Wie gesagt, man hat alle diese Gedanken» gange seit jener Zeit in französischen Zeitungen in Hunderten von Artikeln wiederkehren sehen. Und aus der Drohung Elemenceaus, der dem englisckM Warner und Mahner fran zösische Feindschaft ankündigte. ist inzwischen schon zu einem guten Teil Wirklichkeit geworden. Die Sprache vieler eng lischer Zeitungen gegen Lloyd George und seine Politik Hai an haßerfüllten Ausfällen nichts zu wünschen übrig gelassen. Und England spürt heute aus Schritt

8
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1923/28_08_1923/NEUEZ_1923_08_28_1_object_8152596.png
Seite 1 von 4
Datum: 28.08.1923
Umfang: 4
bleibe» und damit den Lebensnerv Deutsch lands abschneiden. Angesichts der gestrigen Rede Poin- cares mutz mau wieder alle Hoffnungen begra be». Scharfer Angriff des „Figaro" gegen England. Paris, 32. August. Der „Figaro" veröffentlicht am 1?. d. M. einen vom Besitzer des Blattes F. Coty unter- Mneten sch a r f e n Artikel gegen England. Mit einer Brutalität und einem Zynismus sondergleichen, W der Verfasser, zeigt jetzt England der Welt sein wahres Antlitz, wie die Geschichte es schon seit 600

Jahren ! kennt: arrogant, perfid, vom wildesten Egoismus erfüllt. Sticht aus Sympathie für Frankreich ist es im Weltkrieg an die Seite Frankreichs getreten, sondern nur darum, weil es wußte, daß seine Zukunft mehr als die Frank reichs bedroht war. Bor Beendigung des Krieges schon, noch mehr nach dessen Ende hat England daran gearbeitet, sich eine Vormacht st ellung zu schaffen. England ist schuld, daß die Jndustriemagnaten Deutschlands ihre Milliarden aus dem Lande bringen und einer Ergreifung

entziehen konnten. England setzt alles daran, eine B e r - ständigung zwischen Frankreich und Deutschland zu verhindern, denn England fürchtet, daß sich daraus eine Lage ergeben könnte, die seinen egoistischen Hoff- NMgen nicht entspräche. Als Lloyd George sich allzusehr kompromittiert hatte, ließ ihn England zwar fallen, aber öie franzosenfeinöliche Haltung gab es nicht auf. England fällt es nicht ein, Lord 5"A b e r n o n. den Berliner Botschafter, abzuberufen, der die Seele des deut schen

Widerstandes ist. Es ist offensichtlich, datz er nach Instruktionen des Foreign Office handelt. Wir müssen also, so sagt das Blatt, in England einen Feind sehen, der um so gefährlicher ist, rveil er unter der Maske eines Freundes auftritt. Der Kampf gegen die kommunistischen Umtriebe in Deutschland. KB. Berlin, 27. August. Die Sonntagnmnmer der koummnistischen „R o t e n F a h n e" ist in der Nacht vom Sonntag, kurz nachdem die ersten Exemplare das Hans verlassen hatten, beschlagnahmt worden

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1924/28_11_1924/TI_BA_ZE_1924_11_28_2_object_8371556.png
Seite 2 von 20
Datum: 28.11.1924
Umfang: 20
. Dieser Regierungswechsel hat aber nicht ;?nen Sinn wie etwa der kürzlich io lzogene Regierungswechsel in England, roo mit oer neuen Regierung ein vö.liger Systemwechsel sich bockogen hat. Bei uns wird im Ge genteil mit allem Nachdruck betont, daß am bisherigen System absolut nichts geändert werden soll. Darnach hätten nrir cö also bloß - einem Personenwechsel zu trrn, und auch dieser ist nur ein teilweiser. Denn vier.Minister der früheren Negierung gehören auch dem 5ck'abinett Na- rnek

sind, und Dr Seipel an dren Spitze steht, und her neue Bundeskanzler cm besonderer Vertrauensmann A)r. Seipels ist, kann man mit Recht sagen, daß sich eigentlich nichts Wesentliches geändert hat. Die neue Regierung ist zu werten als ein Ministerium Dr. Seipel genannt D r. R a m e ?. Es ist aber zu erwarten, daß die denn Regierungswechsel gesammelten mat zurückgekehrt sind. Es mag England noch manches Jahrzehnt gelingen, diese widerstrebenden Geister nie- dcrznhalten. Aber eö wird doch uns hbar auch an Eng land

wahr werden, was em englischer Minister wahr nd des Weltkrieges nach der Marneschlacht Lster Deutsch- land gesagt hat: „Deutschland hat die Par i? schon ver loren, denn wir werden ihm von jetzt ab einen unab lässig wachsenden Widerstand entgegensetz :nY J Auch ote von England unterjochten Vö'ker w t'-eu u ea stetig wachsenden Widerstand entgegensetzen, lis sie en li b ihre Freiheit wiedererlmgen. Augenb i klich het Eng and be sondere Schwierigkeiten in Aegypten. D'eseZ für den Weltverkehr überaus

! Berechtigung weggenommen worden. S itd m stehn die Aegypter unter englischer Oberherrschaft. D § aufstre bende Land will sich aber 2>as nicht mehr l'it'ger g/- sollen lassen. Unter dem Drucke der ügyp ischm F. ih its- bewegnng hat England nach dem We tkriege den Aegyp- tern tvenigstens einen Schein von Unabhängigk it zu- gestanden. Damit sind aber die Jungägypter nicht zu frieden, sondern fordern dre volle Unabhängigkeit und. die Zurückgabe des ägyptischen Hinterland's im Sudan. Da England

noch unter der Regierung Maedoua d bei des verweigerte, entstand in Aegypten eine furchtbare Aufregung.'welche zu Meutereien im S rdan und jüngst zur Ermordung des englischen Oberstkommandi. rcnden führte. England will nun gegen Aegypten wieder mit Gewaltmaßnahmen vorgehcn. Damit dü fte für den Augenblick wohl eine scheinbare Ruh? zu err ichen s in, aber die Unzufriedenheit wird gl ichzeitit einen reich-, ren Nährboden finden u.nd noch tiefere Wurzeln schlagen. Jedenfalls bleibt Aegypten eine offene Wunde am Reichs

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/14_01_1924/TIRVO_1924_01_14_1_object_7635726.png
Seite 1 von 8
Datum: 14.01.1924
Umfang: 8
Regierung, daß sie zu weiteren Verhandlungen be reit ist, was beiläufig besagt, daß sie es ablehnt, iden deutschen Vorschlägen ohne Aenderungen und 'Korrekturen beizustimmen. Da Frankreich sich mit der allgemeinen Erklärung bescheidet und dar aus verzichtet hat, Gegenvorschläge zu machen, drängt sich die Auffassung aus, daß die franzö sische Regierung Zeit gewinnen will. Sie wird in konkrete Verhandlungen nicht erntreten, bevor England eine neue Regierung hat. Finden in England die Konservativen wider

alles Erwarten eine Mehrheit im Unterhause, dann dürfte Frank reich im Vertrauen, England zur Nachgiebigkeit umstimmen zu können, sich Deutschland gegenüber sehr unnachgiebig zeigen und seine auf die Ab trennung der Rheinlande und des Ruhrgebietes eingestellte Politik fortsetzen. Kommt in England aber die Arbeiterpartei ans Ruder, dann weiß Frankreich, daß seine imperialistische Politik in London auf schärfsten Widerstand stoßen wird. Macdonald hat in seiner bekannten Rede eindeutig und klar die Aufgaben

der Arbetterregierung um schrieben; Frankreich weiß, daß es sich mit dem Widerstand gegen das auf die Sicherung des Friedens, Verständigung der Völker und auf den Wiederaufbau Europas eingestellte Programm zu isolieren beginnt. Die französische Regierung wird einer Auseinandersetzung mit England, in die Poincarö mit der Arbeiterpartei geraten müßte, wahrscheinlich durch den Versuch, sich mit 'Deutschland in Verhandlungen zu einigen, auszu- , weichen versuchen. Kommt also die Arbeiterpartei in England ans Rüder

, dann wird die in der französischen Antwortnote ausgesprochene Ver- !handlungsbereitschast auch bald zu Verhandlungen führen. Bleibt aber in England das Kabinett Baldwin, dann wird Frankreich in Verhandlun- >gen kaum eintreten. Die Antwort auf die deutsche Note hat hinhaltende Tendenz Poinoar6 will, je nach der Entwicklung der Dmge in England, so -und auch anders handeln können. ; Die Entscheidung wird übrigens bald fallen. Morgen Dienstag tritt das englische Unterhaus Zusammen. In einer der ersten Sitzungen wird Baldwin

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1924/22_02_1924/TI_BA_ZE_1924_02_22_3_object_8370809.png
Seite 3 von 20
Datum: 22.02.1924
Umfang: 20
bildet, und daß ein 70-Millionen-Volk wie die Deutschen nicht in den Abgrund gestoßen werden kann, ohne viele andere mitzurcißen. Heute si ht man es mehr und mehr ein, welch ungeheure Dummheiten mit den in Paris ausgekochten Friedensvertrügen gemacht wor den sind. Diese Einsicht ist schon so weit fortgeschritten, daß gemeldet wird, England und Amerika dächten be reits allen Ernstes an eine neue Friedenskonferenz, auf welcher die bestehenden Verträge abgeändert werden sollen. So weit dürste

es nun allerdings noch nicht sein. Aber Tatsache ist es, daß Engländer und Amerikaner jene Verträge immer allgemeiner verwünschen. Diese prak tischen Handelsvölker, deren Sinn hauptsächlich dem Ge schäft zugewendet ist, sehen ein und fühlen es von Jahr zu Jahr stärker, daß es nur ihr Schaden ist, wenn die Deutschen immer mehr verarmen und infolgedessen we der von England noch von Amerika in jenem Ausmaße Waren kaufen können, wie in den Zeiten vor dem Kriege. Jeder Dorfkrämer weiß es, daß unter einer ganz armen

Bevölkerung, die nur dasjenige zu kaufen vermag, was zur Lebensnotdurft unbedingt notwendig ist, keine großen Geschäfte zu machen sind. Nur die Gewaltmenschen, welche den Friedensvertrag von Versailles gemacht, haben diese Binsenwahrheit nicht gekannt oder nicht kennen wollen, und haben deshalb in blinder Wut um sich geschlagen Man freute sich unendlich, bi/ deutsche Henne schlachten zu können, und übersah dabei ganz, daß sie vor dem Kriege auch für Frankreich, 'England, Italien und Ame- rika goldene Eier

gelegt hatte. England und Amerika möchten der erlangten besse ren Einsicht Folge leisten und die Deutschen wi der zu Atem kommen lassen. Die Franzosen aber sind in ihrer Rachsucht und Eitelkeit und noch mehr in ihrer un geheuren Furcht vor den 'Deutschen noch immer auf dem Standpunkte, daß man Densschland gegenüber gar nicht grausam genug sein kann. Dieser Widerstreit der Inter essen und Meinungen macht sich bei den ehemaligen Ver bündeten fort und fort geltend. England und Amerika gehen dabei

mit ebensoviel Klugheit und Rücksicht als Entschlossenheit ihren Weg. Sie wollen keinen Krieg mit Frankreich, aber sie wollen die Zurückführung des französischen Uebermutes auf ein erträgliches Maß. Tie von England und Amerika verlangte Ueberprü- fungskommission, welche tk heutige Zahlungs fähigkeit Deutschlands untersuchen und daraus gegründete Vorschläge über jene Beträge machen soll, welche von Deutschland in den kommenden Jahren billigerwcise ge fordert werden können, ist nach Ueberwindung vieler

12
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/11_02_1922/ZDB-3059538-1_1922_02_11_1_object_8088667.png
Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1922
Umfang: 8
. Eigendraht. Wie der „I n t r a n s i g e a nt" meldet, hat England der französischen Regierung die Abänderung der Artikel 217 bis 222 des Vertrages von St. Germain und der Artikel 200 bis 205 des Vertrages von Trianon vorgeschlagen. * . Die Artikel 217—222 des St. Gerniainer-Verkrages beinhalten die Bestimmungen über den Durchgangsverkehr vvn Waren der alli ierten und assoziierten Mächte durch Oesterreich, die Zollbehandlung dieser Waren, Ausfuhr von Waren, Natur- und Gewerbserzeugnis aus Oesterreich

in die Länder der alliierten DLächte und Zollerleich terung fiir die Ausfuhr solcher Waren. Aehnliche Bestimmungen enthalten die Artikel 200—205 des Trianoner Vertrages Die Btteffs vors Washington. Ein AuZZUÄ. „Um dies (den angelsächsischen Frieden) zu erreichen, muß Friede. Freundschaft und Abrüstung gepredigt werden wie im Haag Anno 1899. Daher werden Amerika und England gegenwärt i a Wege finden, um gemeinsam Japan nieder- zu halten: trotz nachdrücklichen Ableugnens werden beide eine neuerliche enrenie

aus seinem Herzen kerne Mördergrube; seine Vertreter sprachen von „Reparationen und Sicherheiten", von „Strafbesetzung und Rüstungszwang' — das war der Militarismus' . e Nun reisen sie heim vom prunkvollen Schauspiel: Amerr ka E n g l a n d und I a p a n als die Großen der Welt, die ande ren als Figuren und Statisten — jeder einzelne und alle zu sammen afret mit gemischten Gefühlen : England iind Ame rika befriedigt, weil sie den Weg fanden, der in den ^näch sten Jahren ruhiges Genießen Zu gewährleisten scheint

gestellt werden kann, zumal wenn der glückliche Besitzer selbst Kriegführender sein müßte. Daher sind die Vereinigten Staaten jetzt wirklich aufrichtige Vertreter der friedlichen Nebeneinander-Konkurrenz, weil sie sich das. was sie sich z. B. in China noch wünschen, kaufe n können ohne es sich erringen oder erobern zu müsten . England will auch Ruhe, gegenwärtige Ruhe. Es hat alles das erobert, was überhaupt im vergangenen Kon- sunktusmoment eroberbar war —- aber England h a 4 Schulden. Schulden

sind nun keinesfalls ein Zeichen kauf männischer Konsolidiertheit, noch weniger aber die kaufmän nische Basis, um auf ihnen großartige Baupläne auszuführen. Daher ist England solange Vertreter der friedlichen Neben einander-Konkurrenz, bis es sich von Kapstadt über Kairo nach Indien „konsolidiert", bis es innerliche Organisations fragen des Reiches bereinigt, bis es die Schulden gedeckt und neue Reservefonds geschaffen hat. Da Amerika aber den Frieden ernstlich wünscht, und England den Frieden ernstlich b r a uch

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1923/25_03_1923/ALABO_1923_03_25_3_object_8265630.png
Seite 3 von 14
Datum: 25.03.1923
Umfang: 14
von V e r h a n d l u n- g e n k e i n e R o d e sein. In Frankreich dagegen erklärt man, ehevor man keine bessere Sicherheit habe, daß Deutschland das Seinige leiste, könne da von keine Rede fein, das Ruhrgebiet zu räumen. Wie man sieht, hat man sich, wie mir vorkommt, beiderseits in eine Sackgasse verrannt, aus der es nur dann eine Rückkehr gibt, wenn man umkehrt, das ist, den Rechtsstand des anderen als gültig anerkennt. Das ist nun bcwerfeits mehr als schwer. Es sind daher verschiedentlich Gerüchte auf getaucht, daß England demnächst vermitteln

werde. Der englische Ministerpräsident hat aber offen er klärt, dazu könne sich England nicht entschließen, da es gar wohl wisse, daß Frankreich eine Ein mischung in diese Angelegenheit als einen feind seligen Akt betrachten würde. Es könnte aber der Welt kein größeres Unglück begegnen, als daß England und Frankreich einander feindlich gegen überstehen. Der eigentliche Grund, warum Eng land den Dingen ihren Lauf läßt, ist neben seiner militärischen Schwäche der, daß England jetzt glänzend verdient

. Dies wird auch von französischer Seite festgestellt. In der „Republique Francaise" beweist dies der bekannte politische Schriftsteller Bardoux und kommt zu dem Schluß, daß Englands Wirtschaft der Ruhraktion neuen Aufschwung verdanke und daß England deshalb keine Veranlassung habe, den Ruhrkonflikt zu beklagen Die von Bardoux veröffentlichten Angaben be ziehen sich auf den Jänner dieses Jahres, und es ist anzunehmen, daß die Februarzifser für England noch günstiger ist. Englands Ein- und Ausfuhr Hai im Jänner eine Höhe

, aber die Metallindustrie hat sich von der 1921 eingetretenen schweren Krise er holt. Die Stahlproduktion zum Beispiel erreicht mit 624.000 Tonnen im Jänner dieses Jahres fast den Monatsdurchschnitt von 1913. die Eisenerzeu gung ist auf 567.000 Tonnen gestiegen. Während in Frankreich seit dem Beginn der Ruhraktion ein Hochofen nach dem anderen aus- geblasen wird, sind in England im Jänner 14 neue Hochöfen in Brand gesetzt worden; augenblicklich sind 182 Hochöfen ip England unter Feuer, das heißt, 103 mehr

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/09_08_1922/ZDB-3059538-1_1922_08_09_1_object_8089227.png
Seite 1 von 8
Datum: 09.08.1922
Umfang: 8
erhöhte Bedeutung beigemesten, nicht allein in deutschen Politischen Kreisen, sondern auch seitens des Aus landes. So nennen die »Times" die Konferenz in London die wichtigste aller bisherigen Konferenzen seit der Friedenskonferenz. Man scheint sich in England nachgerade darüber klar zu werden, daß es nun einmal gilt, den Starrsinn Frankreichs zu brechen und daß hftfür der entscheidende Augenblick für England nunmehr gekommen ist, wenn sich nicht Lloyd George endgültig in das Poincare'sche Schlepptau

und der Gnrnd dafür, daß Frankreich auf seinen wahnwitzigen Reparationsforde rungen bestehen zu müsten glaubt. Einige Zahlen geben uns ein Bild über den wahren Finanzstand der Sieger. Die Alliierten schulden an Amerika 10.150 Millionen Dollar, England allein belastet eine Schuld von 1020 Millionen Pfund gegenüber Amerika und den Dominions, während die übrigen Alliierten an England insgesamt 2017 Millionen Pfund schulden. Weiter hat Frankreich von feinem ehe- maligen Kriegsgen osten 15.180 Millionen Francs

zu sor- dern, schuldet jedoch an England 584 Millionen Pfund, an Amerika 2950 Millionen Dollar und an Japan 131 Mil lionen Yen. Es ist daher sehr gut zu verstehen, wenn die Mahnung Englands an seine Schuldner, die just kurz vor dem Begrüne der Londoner Beratungen ergangen ist, wie eine Bombe wirkte. Mit der Erledigung dieser Schuldenfrage wäre auch das schwierige Reparationsproblem lösbar. Nach der Note Bal fours wäre England bereit, drei Viertel der ihm von seinen Alliierten geschuldeten Summen

im Interesse der Herab- iekung der Reparationen zu streichen. Diese Ermäßigung der englischen Forderungen hätte jedoch zur Voraussetzung, daß Amerika gegenüber England ein gleiches Entgegen kommen beweist. Was aber der Onkel überm Master dazu sagen wird, der sich nicht sein gutes Geschäft, das er mit dem Kriege gemacht hat, verderben läßt, muß abgewgrtet werden? Andererseits hat sich auch der Gegenpartner mit der ganzen Stärke seiner Haßfansare schon vor der Konferenz genügend hören lasten

Unterseeboote — obschon diese immer verpönt waren, solange Deutschland, sie gegen die Aushungerung seines Volkes verwendete — aber auch England bleibt nicht zu- rück und hat just in den letzten Unterhausberatungen mit gewistem Nachdruck, der in Paris die Wirkung nicht ver fehlen sollte, die Bestellung von 500 neuen Flugzeugen be schlosten. All diese Vorkehrungen deuten daraus hin, die Beziehungen zwischen den Herren diesseits und jenseits des Kanals nicht allzu freundschaftliche sind. Aber die Po litiker

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/28_04_1922/ZDB-3059538-1_1922_04_28_1_object_8088751.png
Seite 1 von 12
Datum: 28.04.1922
Umfang: 12
" erscheint, ab. Vanderlip erwartet von „ xrmö eine Politische Neugruppievung Europas in zwei -sger. Erstens England, Deutschland, Skandinavien, Velg ren, Italien, die Tschechoslowakei wie alle Länder die etm der xlgWMUeberillduMaMWllg druigenÄ spuchx Markte brauchen, zweitens von Frankreich gesührt Polen, Jugoslawien und Rumänien mit ausschließlich imperialisti schen und militärischen Tendenzen. Lloyd George bleibt in Genua. Rauen, 27. April. Aufnahme der eigene« Funke rrstatrou. ,(,ach einer Londoner

, da ein Teil der selben auf dem amerikanischen Markt aufgelegt werden soll. Zur Frage der interakrierten Schulden. Genna, 27. April. (Korrbüro.) Eine englische offiziöse Bcitteilung stellt bezüglich der Lage der Genueser Konferenz fest, daß die Diskussion über die Frage der interalliierten Schulden sich verdichte. England, das sich verpflichtet habe. Amerika die Schulden zurückzuzahlen, sei nicht in der Lage, seinerseits die Schul den zu annullieren, welche ihm gezahlt werden sollen. Es wäre für England

unmöglich, aus die russischen Kriegsschulden zu verzichten und so Sowjetrußland eine Vorzugsbehandlung angedeihen zu lassen, auf welche Frankreich und die anderen Schuldner zumindest ein glei ches Anrecht hätten. Die Anerkennung der Kriegsschulden an England und an die anderen Staaten von Seiten Ruß lands ist ein wesentlicher Grundsatz, obwohl ein Morato rium auch die spätere Zahlung ermöglichen würde. Es ist dabei zu bedenken, daß sechs Siebentel der Kriegsschaldm Rußlands von seiten Englands gegeben

eordiale gefährdeten. „Pall Mall Gazette" schreibt, Poincare irre im Glau ben, die wenigen Beisallsäußerungen in England, die sich für ihn Wiedergaben, seien ein beachtenswerter Teil der engli schen Meinung. ? tS°K^ng d«,W,M°chMtm ftitf Sjite.p;- Frankreichs drchende Gchen. ■ i v Von besonderer Seite. -- Die rechtliche HaMosiMt der Drohmgen Wöincares. MnisterPräDent Poincare hat in seiner letzter: Rede in Bar le Duc für Frankreich das Recht in Anspruch genommen, in gewissen Fällen allein

. Es könnte sonst sich sogar der Widersinn ergeben, daß ein Staat Ansprüche be werben könnte, die ihm allein gar nicht zuftchen. Einlenkeu Frarrtteichs? Die Äußerungen, die Poincare zu Vertretern der französi schen Presse in Paris getan hat, muten wie ein Rückzug an. Man darf sich aber dadurch nicht täuschen lassen, solange man nicht die Beweggründe kennt, die zu diesen Aeußerun- gen geführt haben. Es ist möglich, daß Poincare durch das Echo, das seine Rede in Bar le Duc in der ganzen Welt vor allem aber in England

16
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1927/28_07_1927/TI_BA_ZE_1927_07_28_2_object_8374096.png
Seite 2 von 18
Datum: 28.07.1927
Umfang: 18
Sprachgebrauche wird nämlich Englands U e b e r gewicht mit Vorliebe Gleichgewicht geheißen. So hat es England seinerzeit gegenüber Deutschland gemacht, um es schließlich bis zum Kriege kommen zu lassen. Heute möchte England eine ähnliche Methode gegenüber den Vereinigten Staaten von Nordamerika probieren. Es scheint aber dabei an den ganz Unrichtigen gekommen zu sein. Nordamerika zeigt sich entschlossen, England keiner- lei Vorrechte bezüglich der Flottenrüstungen zu lassen. Wie um Amerika zu schrecken

, hat England sogar die Er- Neuerung des Bündnisses mit Japan wieder in Er- wägung gezogen. Der Konflikt zwischen Albanien und Jugoslawien ist vorläufig wenigstens soweit beigelegt, daß er nicht mehr eine unmittelbare Kriegsgefahr bildet. Eigentlich ist es ein Konflikt zwischen Italien und Jugoslawien ge- wesen, denn Albanien ist ja nur mehr eine Kolonie oder ein Schutzstaat Italiens. Der Gegensatz zwischen Italien und den Südslawen kann zeitweilig überkleistert, er kann aber mit bloß friedlichen Mitteln

, welche die großen See mächte England, Japan und Nordamerika schon seit mehreren Wochen zum Zwecke der Beschränkung der Flottenrüstungen pflegen, haben bisher noch zu keiner Einigung geführt. Die Vereinigten Staaten von Nord- amerika wollen unbedingt das Recht sich wahren, eine ebenso starke Flotte wie England haben zu dürfen, wäh rend England um jeden Preis so wie bisher die größte Seemacht sein und bleiben will, und zwar sogar auf Grund eines Vorrechtes, so daß jede mißliebige Flotten verstärkung

konkurrierender Staaten von England als bald als Störung des bisherigen „Gleichgewichtes" be-

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/04_03_1924/TIRVO_1924_03_04_1_object_7630635.png
Seite 1 von 8
Datum: 04.03.1924
Umfang: 8
. Par is, 2. März. (Wolfs.) In einem Schreiben, das Premierminister Ram- say Macdonald am 29. Februar an den Mi nisterpräsidenten Poincare gerichtet hat. heißt es: In England ist das Empfinden weit verbreitet, daß Frankreich entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages eine Lage zu schaffen versucht, die ihm das verschaffen soll, was es während der Friedensverhandlungen zwischen den Alliierten nicht hat durchsetzen können. Gewiß seien ver schiedene Erwartungen Frankreichs enttäuscht worden

Kollektivgarän- tien und Ueberwachung, oder durch irgendein an deres Mittel, das ist, glaube ich, eine Angelegen heit, in der der Völkerbund durch gleichzeitige Er örterung und eventuell durch eine Aktion eine wichtige Rolle spielen könnte. Man müßte die Zu stimmung und den guten Willen sämtlicher Länder Europas im Sinne einer derartigen Politik sest- stellen. Aber es handelt sich hier auch um eine Politik, die nur in Gang kommen kann, wenn Frankreich und England sich vorher darüber ver- ständiat

Ihr und mein Land einander näher bringen werden. Ich sehe keinen Grund, der etwa hindern könnte, daß dieses Problem, wenn es im weitesten Sinne erfaßt und in Verbindung mit dem verwandten Problem .fet interalliierten Schulden einer Prüfung unterzogen wird, in einem baldigen Zeitpunkt gelöst wird, so daß England auf die wirtschaftliche Stabilität in Europa hoffen darf und Frankreich die Zusiche rung erhält, daß seine gerechten Forderungen be friedigt werden. Am Schlüsse seines Schreibens sagt Macdonald

, die die den Frieden liebenden Völker nicht mchr den Unternehmungen kriegerischer Nationen aus- setzt. Der Ministerpräsident fragt, ob es wirklich Engländer gebe, die annehmen könnten, daß Frankreich brudermörderische Vorbereitungen ge gen ihr Land treffe, und sagt, er könne ebenso wenig wie Mavdonald begreifen, daß Frankreich und England getrennte Wege gehen oder gleich gültig nebeneinander bleiben sollten. Nicht nur Frankreich und England, sondern ganz Europa, ja, die ganze Menschheit würden das Lehrgeld

für diese Meinungsverschiedenheiten zahlen. Wir schulden der Zivilisation, einig zu bleiben. Da beide Völker sich dieser Pflicht bewußt sind, ist es ausgeschlossen, daß wir uns nicht verständigen sollten, um sie zu erfüllen. Das Echo in der Pariser Presse. Paris, 3. März. (Wolfs.) Die Blätter be grüßen den Briefwechsel zwischen Poincarö und Macdonald, der geeignet sei, das Vertrauen zwi schen Frankreich und England wieder herzustellen. Auserwähltes Volk. Die feindlichm Brüder von München. Ueber die blutige Münchener Hanswurstkomödie

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/20_06_1923/TIRVO_1923_06_20_2_object_7627077.png
Seite 2 von 8
Datum: 20.06.1923
Umfang: 8
ohne Rücksicht ans Frankreich -die deutsche Note als Herhandlungsbasis annehmen. Wenn Italien oder Belgien oder Ledde Staaten mit England gehen, so sei dies sehr zu begrüßen, wenn nicht, dann müsse England allein Vorgehen und den Prä sidenten der Vereinigten Staaten oder den Völker bund Litten, 'den Anteil Englands an den deutschen • Reparationen festzusetzen. England wer'de dann freilich darauf dringen müssen, daß man Deutsch land in Ruhe arbeiten läßt, damit es die festgesetz ten Summen

an England zahlen kann. Die letzte Bemerkung richtet sich natürlich gegen Frankreich, das Deutschland in seiner Arbeit stört und seine Zahlungsfähigkeit vernichtet. Wir halten es nicht für unmöglich, daß diese Haltung Englands, wenn sie fest bleibt, in Paris einigermaßen ernüchternd wirkt, zumal Poincarv in 'der Kammer seine übergroße Mehrheit verloren hat und einige Nachwahlen zur Kammer mit einer großen Niederlage für die Regierung endeten, wo durch der Beweis erbracht worden

ist, daß sich die Bevölkerung von Frankreich von der Wahnsinns- Politik der heutigen Machrhaber abzuwenden be ginnt. Die nächsten Tage werden uns wohl volle Klarheit bringen. Das eine ist aber heute schon völlig sicher, daß eine Halsstarrigkeit der Macht haber Frankreichs die französische Republik völlrg isolieren und die deutsche Republik in eine fnrcht- ■ bare Katastrophe treiben muß, die Frankreich und ganz Mitteleuropa in den Abgrund reißen wird. * Frankreichs Antwort an England. Aus London wird berichtet

Strutt das Gespräch mit Renner folgendermaßen dar: Nenner: „Ich wünsche, England möge Trup pen nach Oesterreich schicken." Strutt: „Warum?" Renner: „O, sie sind so nett und ordentlich. Wir möchten sie gerne herumgehen sehen." Aus dieser Bemerkung, die, wenn sie wirklich ge macht worden ist, eine bissige Ironie war, folgert nun der englische Oberst, daß ihn Renner um Ent sendung von Truppen gebeten habe und die gawe Narrengesellschaft um Czernin zieht aus der irour- scheu Bemerkung den gleichen Schluß

, denn kein Mensch in Oesterreich wird glauben, daß Renner ein Ersuchen an England um die Okkupation Oestereichs mit den Worten eingeleitet hätte, die Strutt wiedergibt. * * Die Wehrmacht soll ein Instrument der Besitzenden werden. Ausschluß von Arbeiterkindern von der Osfiziers- lausbahn. Der christlichsoziale Heeresminister V a u g o i n gibt sich die erdenklichste Mühe, die Wehrmacht im Sinne des t u. k. Musters rückzubilden. Es regne: nur so Erlässe des in dieser Hinsicht äußerst berrieb- samen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/27_08_1922/ALABO_1922_08_27_3_object_8265290.png
Seite 3 von 12
Datum: 27.08.1922
Umfang: 12
noch einige ihr Leben einbüßen. Lord Northcliffe, Napoleon der Presse gestorben. Wer Lord Northcliffe ist oder war, dürste den „Bötl"- Lesern aus der Kriegszeit her bekannt sein. Dessen Name wurde damals oft genannt und zugleich über sein fluch würdiges Treiben berichtet. Er war einer der größten der politischen Größen in England, nicht an Geist und an Charakter, sondern an Macht, an politischem Ein fluß auf Millionen, an Gesinnungslumperei und Gewis senlosigkeit. Er wat der Pressekönig Englands, der die Großmacht

. Der Verstorbene entstammte einer jüdischen Familie mit Namen Stern Ms Frankfurt a. M. Er übersiedelte noch jung an Jah ren nach England und änderte seinen Namen. Er nannte sich Harms Worth. Der gleichgesinnte verstorbene König Eduard VH. von England erhob ihn für seine .Verdienste" um England in den Adelstand und wan delte den ehemaligen Frankfurter Juden Stern in Lord Northcliffe um. Neben Wilson und der Vertrauens seligkeit der durch Wilson hinters Licht geführten Opfer hoben die Zentralstaaten Europas

„Times" selbst und schließlich gehörten zu seinem Konzern (Gesellschaft, Ring) auch „Daily Er preß" und „Welly Dispatsch". Aber nicht auf England beschränkte sich feine Einflußnahme. Auch die Newyorker Blätter „Herold", „Tribüne", „San" und „Newyork Times" sind heute Harmsworth-Blätter, ebenso seit 1912 die Petersburger „Nowoje Wremja". Starke Interessen verbanden ihn auch mit dem „Matin" in Paris. Als Harmsworth 1905 zum Lord Northcliffe ernannt wurde, war er sozusagen der mächtigste Mann Englands

dazu dien ten, den Haß in England, Frankreich, Rußland, Amerika gegen das Deutschland zu wecken und in Flammen zu halten. Die Einkreisungspolitik gegen Deutschland war zum Großteil Northcliffes Werk. Damit nicht genug. Seine Blätter brachten auch zahlreiche Illustrationen nach photographischen Aufnahmen über Greueltaten der Deutschen an Nichtdeutschcn, die gar nicht geschehen, son dern ebenso erfunden waren wie viele seiner Tele gramme. Um sich eine Vorstellung von der ungeheuren Ver breitung

der Northclissepresse zu machen, sei darauf hin- gcwiesen, daß sich unter Northclifss Leitung allwöchent lich mehr als 30 Millionen Exemplare von Zeitungen und Zeitschriften über England und fast die ganze Welt ergossen haben. Das täglich erscheinende- illustrierte Blatt „Daily Mirror" hat allein eine Auslage von 850.000 Exemplaren. Der Wert des Papierverbrauchs seiner Zeitungen wurde schon vor dem Kriege jährlich auf rund 20 Millionen Mark geschätzt. Bemerkt sei noch, daß Lloyd George, der derzeitige erste

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1924/20_06_1924/TI_BA_ZE_1924_06_20_2_object_8371146.png
Seite 2 von 16
Datum: 20.06.1924
Umfang: 16
gibt cs heute nicht mehr im Verkehre der Staaten unter einander. Da gibt es nur Selbstsucht, aber stets unter der heuchlerischen Maske von Recht und Freiheit und Menschenliebe. Was dre Siegerstaaten und darunter namentlich England und Amerika dazu getrieben hat. Die Behaglichkeit tn der Familie wird erhöht durch den Einkauf von erstklassige« Nahrungsmitteln. Deshalb sollte als Kaffee-Zusatz nur eine als verläßlich und vorzüglich bekannte Qualitätsware verwendet werden, wie es der echt« OberNnciober

wie Nord amerika nicht früher zu beginnen, als bis ihr Land die Folgen des furchtbaren Erdbebens besser überwun den haben wird. Auch stehen sie heute ohne verläßlichen Bundesgenossen dar. Denn das frühere Bündnis mit England ist von letzterem nicht mehr erneuert worden, hauptsächlich ans Rücksicht ans Nordamerika. Japan muß mit der Möglichkeit rechnen, daß ihm von den Angelsach sen ein ähnliches Schicksal zngedacht ist wie Deutschland durch den Weltkrieg. Man hat die Japaner mit Rech die Preußen

des Ostens genannt. Wie die Preußen in Europa überraschend schnell emporgekommen und da durch den anderen Völkern unbequem geworden sind, ist auch Japan in fabelhaft kurzer Zeit Mir Weltmacht emporgestiegen und dadurch zum Gegenstände des Nei des und der Eifersucht geworden. Es ist mehr als wahr scheinlich, daß England trotz aller Freundschastsversiche- rungen sich mit der Absicht trägt, die japanische See macht bei sich bietender guter Gelegenheit ähnlich w jene Deutschlands zu vernichten. Denn England

ist es nicht gewohnt, neben sich einen Rivalen länger, als es sein muß, zu dulden. Ueberdies sieht England in Japan den geborenen Führer im künftigen Freiheit-- kämpfe der Asiaten, der sich hauptsächlich gegen englische Interessen richten würde. Unter solchen Umständen hat Japan keine Sicherheit, ob England im Fall eines ja panisch-amerikanischen Krieges nicht auf Seite Amerikas stehen wird. Unter den heutigen Staaten gibt es über haupt keine Aufrichtigkeit und kein wirlliches Vertraut England sieht sowohl

21