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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 05.06.1921
Umfang: 14
wieder aus und wurden ihm Ziel und Ende seines Strebens. Mit einer Hartnäckigkeit sondergleichen verfolgt es seit dem Herbste 1918 dieses Ziel. Zuerst wurde Wilson von Clemenceau übertölpelt und dann England nach und nach kirre gemacht, so daß es den franzö sischen Machthabern Schritt für Schritt, wenn auch mit vielem Zögern, nachgab. Mit großem Geschick geangl es ihm, all die kleinen Staaten, die dem Zerfall Oesterreichs ihr Entstehen oder ihre Vergrößerung verdankten, in seinen Bannkreis zu ziehen, so daß heute

. Nun hat England in der Suppe ein Haar gesunden, und das verdirbt ihm die Lust zum wei teren Mittun. England hat nichts dagegen, wenn Deutschlands Industrie ruiniert wird. Es wünscht die Zustände vor 1870 und 80 herbei, wo Deutsch land industriell arm war und jede Nadel und jede Spule Zwirn und jeder Strähn Baumwolle aus England bezogen wurde. In England hat man aber doch Bedenken und fürchtet, wenn die Dinge so weiter gehen, so könnte Frankreich in Europa zu mächtige werden. Nun ist es aber das jahrhun

dertelange Streben und Ziel der englischen Poli tik, in Europa keine Macht übermächtig werden zu lassen. Napoleons Ziel war, sich ganz Europa zu unterwerfen, um dann mit Hilfe ganz Euro pas, England niederzuwerfen. Das furchtet Eng land und sieht es kommen. Andererseits liegt die Gefahr nahe,daß nicht bloß, was die Macht, son dern auch was Industrie und Handel anbelangt, an Stelle des niedergeworfenen Deutschland Frankreich, und mit dessen Hilfe Polen trete. Frankreich schwimmt ja heute schon in Kohlen

, da Deutschland ja monatlich 2 Millionen Tonnen liefern nmß, und kann, wenn es will, billiger ar beiten als England. Würde nun Polen die ober- schlesischen Kchlengebiete mit einer Jahresaus- beute von mindestens 68 Millionen Tonnen zuge- wiesen bekommen, so wäre Polen mit Hilfe fran zösischen Kapitals imstande, seine Industrie der art zu heben, daß es zum guten Teil Rußland be liefern könnte. Daher hat Lloyd George im eng lischen Parlament die oberschlesische Frage zum Gegenstand einer Aussprache gemacht

und sehr offen sür Deutschland Partei ergriffen. Sind» auch nur Deutsche, so muß man ihnen doch Gerech tigkeit widerfahren lassen, sagte er. Er gab auch zu verstehen, daß das Band mit Frankreich nicht unzerreißbar sei, und daß man schließlich auch noch andere Bündnisse schließen könne als mit Frank reich. Wenn man in England sich aus die Gerech tigkeit besinnt, dann weiß man schon, daß es ihm an den Lebensnerv geht, und wenn es von ande ren Bündnissen spricht, weiß man auch, daß schon etwas im Gange

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 14.12.1923
Umfang: 20
be>? Staates notwendig sind, nicht für den König und dessen Regierung oder für einzelne Klassen, sondern für das ganze Volk und so mi t für sich selb er ge bracht werden. Dcrs ist der tiefste Grund, warum Eng land seit länger als einein Jahrhundert in allen Kriegen siegreich geblieben ist, und daß wir Deutsche gegenüber England im Weltkriege dm Kürzeren gezogen haben. Ein Reichsverrat, wie ihn beim Ausgange des Welt krieges die deutschen und österreichischen Sozialdemokraten offen getrieben

und seitdem in mehr versteckter Form fortsetzen, wäre in England ganz unmöglich, bertit auch die englischen Arbeiter standen und stehen opferbereit zum Staate und sind überzeugt, daß es den englischen Arbeitern in dem Grade schlechter gehen müßte, als es dem englischen Staate schlechter ginge. In England wird also auch von den Arbeitern die Partei nicht in Gegen satz gestellt zum Staate und der eingebildete Vorteil der Partei nicht über das Wohl des Staates gesetzt. In dieser Hinsicht sind allerdings

und die Arbeiterpartei. Die Konservativen wollen für das englische Weltreich den Schutzzoll ein führen und dadurch England vom übrigen Europa mög lichst absondern. Nach ihrer Auffassung soll England, nach dem es Deutschland nicht mehr zu fürchten braucht, sich um Europa nicht viel kümmern und auf dem europäi schen Feftlande den Franzosen ziemlich uneingeschränkt die Oberherrschaft überlassen. 'Dafür wollen die engli schen Konservativen die ungeheuren Kolonien Englands mit dem Mutterland in engere Verbindung bringen

und den bisher ziemlich losen Zusammenhang des englischen Weltreiches in eine wirkliche Einheit umwandeln. Nach ihrer Auffassung soll England in Zukunft nur mehr Weltmacht und 'nicht mehr europäische Großmacht sein. Das durch dm: Krieg zugrunde gerichtete europäische Fest land mag selber sehen, wie es sich wieder erholen kann. Für den Verlust der europäischen Märkte und ihrer Kaufkraft sollen durch den Schutzzoll die eigene:: Be sitzungen Englands in allen Weltteilen Ersatz bieten. §ürs diesen Anschauungen

floß ganz von selber die bis herige Nachgiebigkeit der konservativen englischen Re gierung gegenüber der Herrschsucht der Franzosen. Ganz anders denken die liberalen Gegner der englischen Konservativen. Diese wollen vom Freihandel nicht lassen und wollen auch die europäischen Märkte' nicht gegen solche in den Kolonien eintauschen. Nach ihrer Anschau ung muß England seinen vollen Einfluß in Europa gerade jetzt geltend machen und darum gegen die fran zösischen Anmaßungen viel schärfer auftreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 17.03.1925
Umfang: 8
Pflichtvernach- läsiiguna schuldig machten, wie würde das in der Oeffenüichkeit von der publizistischen 'bürgerlichen Demagogie gegen unsere Partei ausgebeutet! Die Bank von England und die Arbeitslosigkeit in Oesterreich. In einer Rede, die der Abgeordnete Genosse Dr. Bauer am Donnerstag in einer Bezirksver- sarnmlung auf der Wieden in Wien hielt, wies er darauf hm, daß die Bundesbahnen, die Wasser- krastunternehmungen. viele Länder und Gemein den Investitionskredite im Auslande auszunehmen suchen

und daß die Arbeitslosigkeit wesent lich eingeschränkt würde, wenn die österreichischen Unternehmungen diese Kredite bekämen. Das ge linge aber nicht, weil die Bankvon England ihren Einfluß dazu benützt, der österreichischen Volkswirtschaft die Auslandskredite a b z u t r e i- b e n. Dr. Bauer warf nun die Frage auf. was die Bank von England wohl zu -dieser Oesterreich feindlichen Haltung veranlaßt, und beantwortete diese Frage folgendermaßen: Die Bank von England führt einen schweren Kampf um die Wiederherstellung

eigenen Ueberzeugun- gen ist. Deshalb hat man uns bestraft und d i e Kredite gesperrt. Dies wird wohl so lange geschehen, bis Dr. Reisch keine eigene Meinung mehr hat. Daß dadurch die Zahl der Arbeitslosen auf 210.000 gestiegen ist, das sicht Herrn Norman von der Bank von England nichts an; er braucht ja keine Arbeitslosenunterstützung. Herr Norman würde sich so etwas gegenüber einem anderen europäischen Staat schwerlich erlauben. Aber -Oesterreich, das hat ja nach dem Genfer Vertrag

auf seine Selbständigkeit verzichtet! Mit dieser Kreditblockade bekommen wir zu spüren, was es heißt, sich einer Fremdherrschaft zu unterwerfen! Wir wären zwar auch -ohne den Genfer Vertrag klein und schwach, aber dadurch, daß wir in aller Form uns der fremden Kontrolle unterworfen haben — und die Kontrolle des Finanzkomitees des Völkerbundes bedeutet praktisch nichts anderes als die Kontrolle der Bank von England —, ist es so weit gekommen, daß über die Arbeitslosigkeit in unserem Lande Mr. Norman entscheidet. Herr

Dr. Zimmermann teilt allmonatlich Zensuren aus und die Leute von der Bank von England, als Vertreter des Völkerbundes, tadeln uns dann, weil unser Budget noch v:ht in Ordnung sei. Im Auslande liest man zwar nicht die Berichte, man weiß auch nicht gerade genau, worum es sich handelt, aber so viel hört man heraus, daß bei uns etwas n'cht in Ordnung sei. Die Folge ist. daß w-r un^er dieser Kontrolle und ständigen Kritik kein Geld vom Ausland bekommen! Der Mechanismus der Kontrolle selbst zerstört so den Kredit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 19.05.1923
Umfang: 20
: S ialliberal, proudhonistischen, blanquistischen, las- leanischen und selbst noch weitlingianischen usw. e zweite Internationale fand bei ihrer Begrün- düng 1889 bereits zahlreiche Arbeiterparteien vor; sie waren alle sozialistisch und ihre Praxis, wenn auch nicht immer ausgesprochen der Theorie nach, marxistisch, auf dem Standpunkt des Klassenkamp, ses stehend. Nur in Rußland herrschte noch der ungebrochene Absolutismus, war keine öffentliche Arbeiterorganisation möglich. Das Gegenstück bil dete England

ohne England wäre ein Un ding gewesen. Wollte man aber Organisationen der englischen Arbeitermassen in die Internationale einbeziehen, dann blieb nichts übrig, als neben den sozialistischen Parteien auch die Gewerkschaften in sie aufzunehmen. die 1889 nirgends stärker waren als in England und die damals noch des intor- nationalen Zusammenschlusses entbehrten. Ganz anders jetzt. Eine starke gewerkschaftliche Inter nationale ist erstanden, mit eigenen Aufgaben und Wirkungsweisen

, aber von demselben sozialistischen Geist erfüllt wie die Arbeiterparteien. Das allem ist schon ein ungeheurer Fortschritt; dazu gesellt sich aber noch ein anderer. England hat heute eine selbständige große Arbeiterpartei, eine Partei, die immer entschiedener sozialistische Bahnen ein schlägt. Sie ist mit einem Schlage zur zweitstärk-- sten Partei ihres Landes geworden, und sie schickt sich an, die Zügel der Regierung des reichsten Staates Europas, ja (abgesehen von den Vereinig ten Staaten) der Welt, zu ergreifen

. Und diese Arbeiterpartei kennt nicht bloß englische Inter essen. Den Ausgangspunkt der ersten Internationale hatte England gebildet. Tort war ihre Zeitung und ihr Schwergewicht geblieben. Aber das Inter- esse der englischen Arbeiter für die anherenglischen Arbeiterbewegungen war damals überwiegend selbstsüchtiger Natur. Es entsprang der Furcht, die Arbeiter Europas könnten als Streikbrecher und Lohndrücker England überfluten. Dies ließ die englischen Arbeiter wünschen, gewerkschaftliche-Me thoden und Organisationen

Massen immer mehr zu. Nirgends aber tritt dieser Wandel so aus fallend zutage wie in England. bessere Arbeiter ihre Gleichgültigkeit für das Ausland völlig abqestreift haben und aufs intensivste nicht bloß theoretisch, sondern weit mehr noch praktisch wahrhaft inter nationale Politik treiben. Diese ganze Wandlung bietet uns die Möglichkeit, die erneuerte Interna tionale als bloße Organisation sozialistischer Par teien aufzubanen. Damit wächst die Einheitlichkeit. Und da gleichzeitig die meisten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 08.03.1924
Umfang: 8
den Betrug merkte, kam es zu einem Aufstande, dem auch einige Weiße zum Opfer fielen. Dies war den Engländern der gegebene Anlaß. Ale xandrien zu beschießen und Aegypten zu brsttzen. Die Aegypter wurden veranlaßt, den Getreidebau aufzu geben und dafür den Baumwollbau einzuführen. Damit wurde dieses Land in dauernde Abhängigkeit gebracht. Für England hatte es außerdem den Vor teil. daß dieses sich vom amerikanischen Baumwoll- markte unabhängig machen konnte. Während der na- poleonischen Kriege hat England

will, um die Preisbildung vollständig beherrschen zu können. Hier kreuzen fich die politischen Wege der beiden angel sächsischen Staaten. England hat fich im Weltkrieg verrechnet. Es konnte den Krieg nicht mehr wie in früheren Zeiten mit Subsidiengeldern allein bestreiten, sondern mußte selbst stärker bluten. Es hat nicht mit der Länge des Krieges und nicht mit dem Eintritt Amerikas in den selben gerechnet. Bei KriegSschluß hat eS das erste Mal im Siegestaumel seine gewohnte Besonnenheit verloren und Frankreich

zu mächtig werden lasten. Frankreich ist heute mit Saar- und Ruhrgebiet das reichste Kohlenland in Europa. England fürchtet heute Frankreichs Unterseeboote und Flugzeuge. Es gewahrt mit Schrecken, daß Deutschland zu schwach gemacht wurde. England ist heute ein Bundesstaat im großen Stil. Kanada. Kapland und Australien sprechen in seiner Politik mit. Wichtig ist ihm Indien, das rs mit oller Kraft halten wird. In Indien beherrschen 100.000 Engländer 260 Millionen Eingeborene. Englands Größe beruht

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 21.01.1926
Umfang: 8
drut- scher Familiennamen, welche lateinischen oder italienischen Ursprungs find. Ae drttilche Ber«öh»«ug;lomödie. Von Diettich L i t t m a n n. I. Die Herrenschicht Englands. Wenn bei uns von britischer auswärttger Po litik die Rede ist, wird in der Regel nicht das populäre England, also die breite Volks menge, insbesondere der Briten gemeint sein, von der sie ausginge. Roch weniger kommt das (in genauerer Ausdrucksweise) von den Briten zu un terscheidende Volk der Schotten für die auswär tige

. Das Piraten-England stellt heute eine großenteils überreiche und über- kultivierte Herrenschicht dar, deren zugleich über große Entsittlichung vor kurzfichttgen Blicken durch Macht und Glanz verhüllt ist. Daher lag auch das populäre England in seiner geistigen Rohheit bis nun vor dieser Herrenschicht sozusagen auf dem Bauche, fast stets nur bewundernd und gehorchend. Darin aber bereitet sich ein Wandel ernsthaft vor. Diesen müssen wir aufmerksam verfolgen, weshalb die in unserem Urteil erforder liche

Sonderung zwischen dem Volke und den Herren Großbritanniens ganz außerordenttiche Bedeutung in weiterer Entwicklung der Dinge ge winnen kann und wttd. In Angelegenheiten aus wärttger Polittk kannten wtt Deutsche in aller Geschichte bis noch zum heutigen Tage nur dieses Piraten-Cngland, von dem sein einzig großer Sohn Byron in grauenerfüllter Abwendung die bekannten Worte sprach: Durch England werde die Welt zur Hälfte geschlachtet und zur anderen Hälfte geprellt! Und als dieser Nach- komme eines alten

Normannengeschlechtes, das sich einst erobernd in Schottland festgesetzt hatte, schon viel gereist und reich erfahren war, sprach der an Recht und Wahrheit im Völkerdasein und in England selbst Verzweifelnde den Sah aus, es könne „Revolution allein die Erde von der Höl lenbesudlung erretten". Das war vor einem Jahrhundert; dasselbe ist heute gegenüber britt- scher Herrengewalt, die halb die Welt schlachtet und die übrige Menschheit prellt, nur umso ent schiedener zu sagen. In Asien, in Aegypten-, in Irland grollt

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Alpenland
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Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1924
Umfang: 8
, daß wir 'auch heute noch, trotz der Erfahrungen- eines vierjährigen Krie ges und fünfjährigen Friedens imlmer noch an dik Selbstlosigkeit Englands glauben. Frankreich ist durch den Krieg zu mächtig geworden gegenüber England, das feinen größten ur.'d wichtigsten Kolo nien eine weitgehende Selbständigkeit einrätun-st mußte. Frankreich muß also nach altem englisch» Rezept klein gemacht werden. Der deutsche Kon kurrent ist erledtg't, setzt kcimMt Nummer zwei an die Reihe. In erster «Linie ist -der dummer Deutsche

, damit ja «kein Atom des gerech ten Hasses «der Deutschen und Frastzosen gegen «den ! wahren Erbfeind Europas sich wenden kann, ßür- wa.hr, eine «meistephafte Diplom'atiie, aber dbeniso be- , tvunderungswert ist die Le«ich«tglänbigkeit derer, die nicht alle werden. Im Krieg hieß es „Gott strase England", England war erkannt als Heuchler und . Hauptseind, heute hat «dasselbe England es fertig . gebracht, alle seine Schandtaten vergessen zn lassen ; und sich als den. Retter «Deutschlands hinztistellen. Fürwahr

, Frankreich ist uns ein haßerfüllter «Geg- \ ner, aber der Fein.o ist England." Wann werden die Völker endlich vernünstip wer den und ihre Belange selbst wahrztmehmen ver stehen? Gegen das Dawes-Gutachten. Der „Reichslumd vater'ändischer Upbeitervereine", «öem über 200 Vcr- | eine augehören, Hai sich in einer ENtischlleßnttg ge- t gen das Dawas-Gntackstett ausgesprochen. Die Vogel-Strauß-Politik der Ententewifsenschast ler. Im Jahre 1949 wunde bekanntlich durch den: damals gegrün«deten „International

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.05.1925
Umfang: 8
Konstruktion aus, die er selbst aber nur als mög liche Konstruktion bezeichnet, und Mar die Konstruktion eines europäisch-asiatischen Blocks: Frankreich, Polen, Ruß land. Japan gegen England, das seinerseits bemüht sei, Deutschland aus dem Kontinent 'heraus auf seine Seite zu ziehen. Diesle Konstruktion möchte Tschiffcherin gegen die auf die Verstärkung der Reaktion in allenLändern abzielende Front gegen die Sowjets stellen. „Die Hauptrolle in dieser Front," sagte er. „spielt der anglo-amerrkanischeBund

, bei dem Amerika immer stärker als Schiedsrichter Europas aus- tritt. Die amerikanische Regierung scheint am Dawes-Plan so interessiert, daß sie durch ihre Botschafter mit Drohungen auftritt, falls Europa sich nicht einigt. England als Haupt- saktor der nichtrussischen Front interessiert natürlich am meisten." Tschiffcherin charakterisiert daun die Bedingungen, die zur Ablehnung des mit Macdonald geschloffenen Ver- tvages durch die konservative Regierung führten. „Jetzt stMt England die Forderung, daß Rußland

. Rußland begegnet englischen Agen ten auf allen feinen Wegen, nicht aber französischen. Ueber ein beiderseitiges Entgegenkommen betreffs Deutschlands stellt Tschiffcherin die Erklärung der gegen wärtigen Regierung fest, die früheren Beziehungen zu Ruß land fortzusetzen. Dem widerspreche aber der von England inspirierte Plan eines Garantiepaktes und der Eintritt in den Völkerbund. Bei dem gegenwärtigen Stande wird die Frage des Handelsvertrages besondere Bedeutung haben. Dschitscherin schloß

: „Gegen die Einheitsfront steht das Erwachen der Ostvölker. China, bisher ein Greis unter den Völkern, verjüngt sich. England bemüht sich, für China eine Art Dawes-Vertrag zu schaffen. Marschall Dschang-Tso-Lin soll für England den günstigen Diktator spielen. Die Völker Asiens werden aber einsehen, daß Rußland ihr einziger Freund sei." Ueber die wirtschaftliche Lage der Sowjetunion sprach der Präsident des Rates der Volkskommissär R y- kow. Er erklärte u. a.: Die Industrie, die jetzt durchschnitt- lich 60 Prozent

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
überwachen und ihnen noti- 1 gmfalls mit aller ihnen zu Gebote stehenden Macht entgegenarbeiten". Als Marx diese Worte in seines Jnauguraladresse (1864) zum Pro gramm der Internationale machte, war das Pro letariat selbst in England noch viel zu schwach, um das Programm in die Tat umzusetzen. Heute ist es stark genug dazu fast in allen entscheiden den Staaten. Und heute kann es nicht, wie 1914, durch seine Regierungen überrumpelt werden. Heute sieht es die Gefahr kommen, es bereitet

Sowjetrußlarrds find, lauten: Gegenseitige Enthaltung von Feindseligkeiten, was einem Waffenstill stände gleichkommen würde, Heimbeförderung der bei derseitigen Kriegs- und Zioilgefangenen, gegenseitiges Abkommen auf Gutmachung der zugefügten Privatschä den, wobei England auf der sofortigen Zahlung besteht. England anerkennt die von der Sowjetregierung bezug- lich des Warenaustausches ausgestellten Bedingungen. Der ruffische Volkskommissär Tschitscherin hat mitge- teilt, daß die Sowjetregierung

diese Bedingungen vorbe haltlos annimmt und daß sie selbe als Grundlage über einen Frieden zwischen Rußland und England geeignet betrachtet. Gleichzeitig hat Tschitscherin an den Sowjetvertreter Kamenew einen Funkspruch gerichtet, worin er ihn auj^ fordert, der Regierung mitzuteilen, daß die russische Re gierung der polnischen Regierung auf die Nachricht hin, daß diese auf die Vorschläge der russischen Regierung, betreffend dcs Waffenstillstandes und der Friedensver handlungen eingehe, geantwortet

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 10.07.1924
Umfang: 4
beim Unterrichtsminister Dr. Schneider das vollste Verständnis .für die Angelegenheit. Max Reinhardt fand Gelegenheit, dem lUnterrichtsminister sowohl wie Herrn Hofrat Marx ein ausführ liches Programm zu entwickeln, dem beifälligst zugestimmt wurde. Reinhardt denkt unter anderem auch an die Errichtung einer Schule für Regisseur«. Vorläufig sitzen solche Schüler aus Amerika, England, .Holland und Deutschland in den Proben des Josefstädter Theaters. Alle dies« Studierenden iverden in Hinkunst

ließ in keiner Hinsicht auch nur das geringste zu wünschen übrig. Ueber dem Stadion lag freundliche Feststimmung. Das Wetter lächelte ebenfalls wohl wollend, kurz, es fehlte nirgends und an nichts. Nach dem feierlichen Einzug der Ve r t re t« r v o n 43 Nacio - neu erklärte Präsident Doumergue di« Olympischen Spiele für eröffnet und die Wettkämpfe begannen Abrcchmnson (England) schlägt dis Arnrrikomse und gewinnt den 100.2Neter.Lauf. Paris. 7. Juli. Im 106-Meter-Finale siegte Ab rah

a ms on (England) in 10.6 Sekunden vdr Scholz (Amerika) und Porritt (Südafrika). Vom Fünfkampf wurden der Weitsprung und das Speerwerfen abgehalten. Le Gendre (Amerika) sprang 7.28, 7.32 und 7 Meter, und erzielte eine Wurfweite von 671- Meter. Oesterreich hätte Chancen im Wasserpolo. Oesterreich sollte unbedingt die Wasserballmannschaft nach Paris schicken. Sie wird unbedingt in das Semifinale kommen, denn sie müßte in der ersten Runde über Irland siegen und in der zweiten Rund über die Tschechoslowakei. 3000

mit 12 Minuten 2 Sekunden. Osborne gewinnt den Hochsprung. Im Hochsprung siegte Osborn (Amerika) mit 198 Zentimeter (olympischer Rekord). Osborn versuchte mit 202 Zentimeter einen neuen Weltrekord aufzustellen, was ihm jedoch knapp mißlang. Im Semifinale über 800 Meter placierten sich für das Finale im ersten Lauf Stalard (England) in 1:54.2 vor Richordson (Amerika) und Martin (Schweiz). Zweiter Lauf: Love (England) 1:56.8 vor Houghton (England) und Walters (Amerika). Der Schwede Lundgren schied

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1929
Umfang: 8
unter dem ündruck der französischen Revolution und ihres Zusammen bruches 18s§ abflaute. In der Anti-Kornzoll-Bewegung. die um die Zeit der Gründung des Ladens in der Krötengasie begonnen hat und die Zornzölle zu Fall bringen und England dem Freihandel aewinnen sollte, kämviten die beiden Gruvpen allerdings Das erste Gefecht an der Bürgerkriegsfront war herauf beschworen. Es ist erreicht! Zwei Tote und sechzig Ver wundete blieben nach dem Halali auf der Strecke. Es wer den nicht die letzten

haben. Lange schien es, als wenn in England die Sozialresormer, die Politiker und die Chartisten besiegt hätten. Fast fünf zig Jahre später feiert die politische Organisation der Ar beiterklasse in England ihre Auferstehung. Keine der bei den Bewegungen, weder die der Chartisten, noch die der Assozialisten, hat allein gesiegt, sie haben gemeinsam die größten Erfolge errungen. Das Ziel der Chartisten ist er reicht: England hat eine Arbeiterregierung. Aber auch das Ziel der Assozialisten ist erreicht

, denn England hat die größten Erfolge erzielt, indem es die Wirtschaft des ein zelnen Arbeiters zur Wirtschaft der Arbeiterklasse zusam mengefaßt und die größte und erfolgreichste Gemeinwirt, schast aufgebaut hat, die die Welt kennt: die große englische Genostenschaftsbewegung. Beide Hände haben gut ge arbeitet. die rechte und die linke. Beide Hände und beide Ziele sind der Arbeiterklasse notwendig. Welche Hand die Stunde regiert, das entscheidet nicht die Arbeiterklasse allein das entscheiden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 28.11.1920
Umfang: 16
des 18. Jahrhunderts, die in England am offenbarsten als industrielle Revolution auftrat, in Frankreich als politische, wurde in Deutsch land zu einer bloßen Revolution in den Köpfen. Während die Revolution der Dinge in Deutsch land viel langsamer und vollständiger vor sich ging als in Frankreich und in England, wurde dafür die Revolution der Ideen umso gründ licher besorgt. Ihren Höhepunkt erreichte diese in der Hegelschen Philosophie. Vom Standpunkt diewr ^'^'n^hje ist alles in beständigem Flusse. Weit entfernt

wiffenschast- licker Forschung wurden, dafür sorgte bet En gels seine praktische und theoretisch-ökonomische Schulung. ! In England, dem Mutterlande des Kapita lismus. erschloß sich seinem ökonomisch und philosophisch geschärften Blicke das Getriebe der kapitalistischen Produktionsweise. Deutlicher als anderswo konnte er dort die Lüge des Proleta riats erkennen, leine Leiden, aber auch seine historische Zukunft. Sein Jntereffe für das Proletariat wurde mächtig gesteigert und bald finden wir ihn mitten

» schloffen sich, die wirkliche Welt — Natur und Geschichte — so aufzufassen, wie sie sich felfeftj einem jeden gibt, der ohne vorgefaßte idealistt-? sche Schu len an sie heran tritt. I Wie tief Engels den Geist der kapitalistischen^ Produktionsweise begriffen hatte, zeigte das^ von ihm verfaßte Buch „Die Lage der arbeiten* - den Klaffen in England". . ; Engels sah im Elend nicht bloß das Elend, wie die Sozialisten seinerzeit, sondern die Keime einer höheren Gesellschaftsform, die es in seinem Schoß trug

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.04.1924
Umfang: 8
ist für Deutschland ein Pfad in den Abgrund, aus dem es keine Wiederkehr und keine Auferstehung gibt. England unüWtalien. Zwischen Großbritannien und Italien herrschte in den letzten Wochen wieder einmal, wie man in der italienischen Presse zu sagen Pflegt, „bewegte See'. Sie tritt merkwürdigerweise mit Sicherheit allemal dann ein, wenn die Reparationssrage sich einer neuen Entscheidung zu nähern scheint. Dann wird in einer gewissen italienischen Presse irgend eine Frage aufgegriffen und akut gemacht

, um auf diese Weise der Weiterentwicklung eines guten italiensch- englischen Verhältnisses einen Knüppel zwischen die Nader zu werfen und ein etwaiges Zusammengehen beider Mächte in der Reparationsfrage zu verhin dern. Zu gleicher Zeit zeigt sich eine unverhohlene Abneigung gegen England, nicht nur, weil es demo kratisch-sozialistisch regiert ist, sondern weil die De mokraten und die Sozialisten Italiens die Regie rung Macdonalds als Beginn einer neuen Aera, in der der Zug nach Links gehe, begrüßen. Deshalb

werden die italienischen Demokraten und Sozialisten immer wieder darauf hingewiesen, wie imperiali- stisch.wie militaristisch, wie kapitalistisch England un ter der Macdonald-Regierung geblieben sei. Nichts habe sich im Vergleich zu den früheren bürgerlichen Regierungen geändert, nur daß diese in der Außen politik kompetent und in der Innenpolitik stark ge wesen seien, während die neue nur die gegenteiligen Eigenschaften aufweise, im Innern die Arbeiter nicht ruhig zu halten vermöge und in der Außenpolitik lauter

Schnitzer begehe. Außer dem allgemeinen Vorwurf, daß es demo kratisch-sozialistisch sei, richtet man gegen England noch einige besondere. Macdonald hat die Sowjet- Republik, wie es in seinem oftmals ausgesprochenen Programm lag, sofort und ohne weiteren Handel juristisch anerkannt. Er ist damit Mussolini nicht nur zuvorgekommen, sondern hat ihn gleichzeitig in. eine recht peinliche Lage gebracht, da die Russen als bald die Unterschrift unter den bereits fertig da liegenden russisch-italienischen Vertrag

Einheiten zurückgelassen worden waren. Die ita lienische Marine wurde dadurch vermöge ihrer inne ren Qualität mit einem Schlage zur stärksten des Mittelmecres. Dieselbe italienische Zeitung, die das Thema der englischen Flottenverlegung angeschnit ten hat, frohlockte, als im Februar 1915 die „Queen Elizabeth' im Mittelmeer wieder erschien und wies darauf Hill, daß England doch seine Schiffe für das Mittelmeer frei habe. Dieselbe Zeitung hat dann alles getan,, um Italien zur Intervention

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.11.1924
Umfang: 8
ist das Streben nach allgemeiner Abrüstung. Der Völkerbund ist bereits eine große Hoffnung: aber es heiße die Augen vor den Tatsachen verschließen, wollte man vergessen, daß, solange es soziale Gegensätze gibt, auch die Kriegsgefahr bestehen bleibt. I Seiner Partei rief Vandervelde zu, es hänge von ihr ab, ob sie das 40jährige Jubiläum ihres Be standes, das im nächsten Jahre bevorsteht, im Glanze eines Sieges feiern wolle. Der Konflikt zwischen England und Aegypten. Das Ringen zwischen England und Aegypten

übernahm, da war die Hoffnung allgemein, daß es ihm gelingen würde, weitere Zu geständnisse von England zn erreichen. Zaghlul Pascha kehrte jedoch von den Verhandlungen in London, in denen er den Abzug der englischen Truppen und die Verwaltung des Suezkanals, wenn nicht durch Aegypten selbst so doch durch den Völkerbund durchzusetzen versuchte, unverrichteter Dinge nach Hause zurück. Der englische Imperialismus verteidigt zweierlei: Er verteidigt die Herrschaft über dre wichtigste Ver

haben könnte. Es ist also ein Streit um das Wasser des Nils, zugleich aber auch ein Streit um das ganze sudanesische Land, dessen Vereinigung mit Aegypten selbst aus nationalen und aus wirt schaftlichen Gründen von den Aegyptern gefordert wird. Die Abberufung der Truppen, die ln der eng lischen Note verlangt wurde, mußte daher in Kairo wie ein leichtfertiges Abdizieren, wie ein Verzicht auf alle Aussichten einer nahen, reicheren Zukunft erscheinen. Was kann nun England tun. um Aegypten sei nen Willen aufzuzwingen

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Alpenland
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Seite 9 von 14
Datum: 08.10.1920
Umfang: 14
in den Wanderjahren, „quält und ängstigt mich: es wälzt sich heran wie ein Gewitter, langsam, langsam: aber es bat seine Richtung genommen, es wird kommen und treffen." Zahl reiche Arbeiteraufstände lenken ihre zerstörenden Energien auf Fabriken und die brotlas machenden Maschinen, vor allem in England, wo die maschinelle Produktion . in der Baumwoll- und,Tuchfabrikation große Massen aus die Straße setzte. In den Fabriken selbst herrschte gerade in dem gotteS- fürchtigen England ein Stzstem der wüstesten

Ausbeutung der arbeitenden Menschen. Frauen- und Kinderarbeit, 16 bis 18stündige Arbeitszeit, der Aufenthalt in ungesunden Ar beitsräumen und ein gewissenloses Trucksystem führten zu einer Methode der härtesten Ausbeutung. Friedrich Engels gab 1845 in seinem Buche über die Lage der arbeitenden Klaffen in England ein erschütterndes Bild- Erst mit dem Einsetzen der Fabrikinsvektionen und der Fabrikgesetzgebung und dem Wirken der Gewerkvereine besserte sich die Sache- Auch in der deutschen Industrie lagen

die Verhältniffe nicht viel bester, wenn auch nicht so arg wie in England. Doch blieb in Deutschland unter dem lahmenden Einflüsse des politischen Msolufismus das Verständnis für die soziale Frage, die im mer mebr in der Arbeiterfrage kulminierte, weit zurück. Das ganze öffentliche Leben war von den politischen Klassenkämw fen in Ansvruch genommen und die ökonomischen Fragen gingen in ihnen unter, Die beiden Rheinländer Marx und Engels sandten im Jahre 1847 ihr ökonomisches Glaubens bekenntnis

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.08.1924
Umfang: 4
bekannten »Erinnerungen' des Großadmi rals, lmd er berührt, inldem er eingehend die Frage behandelt, wozu die deutsche Flotte ge baut wurde, ein politisches Kernproblem, das nicht nur In angelsächsischen Ländern, sondern auch In Deutschland noch ilmnner die Geister in verschiedene Lager spaltet. An der Hand unwiderleglici)er Zahlen weist Tirpitz nach, daß es niemals Ziel des deut schen Mottend aues gewesen ist, mit Englands Flotte zu rivalisieren. Nicht nur England und die Vereinigten! Staaten

deshalb sonderbar erscheinen^ warum England miß trauisch immer an uns mir die Trage stellte, warum wir bauten. Das Ziel der deutschen WiottenrutsAmg mar klar im Flottengesetz von IvlXZ umschrieben. Es war kein Angriffs-, son dern ein ausgesvrochenes Verteidigungsziel: die deutsche Flotte 'sollte so stark sein, daß sie auch dem stärksten Gegner ein beträchtliches Risiko, sie anzugreifen, bedeuten mühte. Eingepreßt von kriegerischen, unsere Sicher heit und Einheit seit einem Jahrtausend bedro. heniden

Staaten^ mitten im Herzen Europas gelogen ohne natürliche Grenze»^, bvauchten wir ew dem Amerikaner in seiner Ulnwngreifbarkeit imim verständliches Maß von Sicherung nach außen. Und gerade England gegenüber, das nächst Frankreich am Mvtsten während des gan zen letzten Jahrhunderts gegen Preußens und Deutschlands Erwartung gearbeitet hatte, das ein ausgesprochener Gegner unserer industriel len und Handelsentwickbunfl mit Ablauf des vorigen Jahrhunderts wurde, brauchten wir ein höheres Maß

unterlassen hätten, so hätte uns das keineswegs vor der englischen HandelseifersuM unldi ihren Folgen geschützt. Tirpitz sagt Wörtlich: „Glaubt irgend ein Ame rikaner. England hatte geduldet, daß ein zur See völlig ohnmächtiges Deutschland es wirt» schaflltch übeicholt hätte, ohne uns wenigstens eine Prohibitivtaxe aufzuliegen, groß genug, um unsere Wirtschaft zu Wmen?' Und er beant- mottet damit indirekt die viel umstrittene Frage, ob es von Deutschland richtig Mar, das englische Bündnisangobot 1S01

, die uns zwar nicht auf den unsinnigen Gedanken brachte. England anzugreifen^ venu nur durch Frieden konnten wir gewinnen, aber auf der anderen Seite, fall» wir angegriffen wurden. England so schädigen konnte. daß es seine Monopolstellung zur See verlor, wir wollten uns eine Sicherung de» Friedens schaffen und Großbritannien ver anlassen. die Lebensinteressen Deutschlands, wenn sie auch gelegentlich dem englischen Kan del unbequem waren, zu respektieren uud bei Meinungsverschiedenheiten mit uns auf glei chem Fuße zu verhandeln

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.10.1925
Umfang: 6
. Eigenberich.) Das Kabinett hat einen sehr interessanten Kommentar Min Patt herausgegeben, der sich Im wesentlichen mit der deutschen Auf fassung deckt. Er stellt die Frage, in wel chen Fällen Kriege »lach dem Pakte möglich sind, was fiir England ja von besonderer Bedmtung ist. Die Engländer sind der Auf fassung, daß drei Fälle einen Krieg herbei führen können- Die Selbstverteidigung eines angegriffenen Staates, ein? Aktion des Bölkei t'Uiid>'s auf Grund des Art. 1t> und, was besonders bemerkenswert

für die Räumung der Kölner Zone geschaf fen sind. Wie aus London verlautet, wird England Ende November niit der Räumung der Kölner Znae beginnen, '.^!>> Truppen werden in den Raum von Koblenz verlegt werden. Doumergue und Hwdenburg zur Unter zeichnung in London. - London, 22. Okt. (Ag. Br.) T. U. mel det: Die britische Regierung hat den fran zösischen Staatspräsidenten eingeladen, am 1. Dezember zur Unterzeichnung der Ver träge von Locarno nach London zu kom men. Doun'.ergue hat zugesagt. An den deutschen

, so offenbarte sich hierin nur der französische Appetit auf fremdes Land und frenides Gut, der gleich stark geblieben ist seit der Zelt des glor- reichen Sonnenkönigs ülldwig XIV. Soweit man <u>s den Berichten über die Konferenz in Locarno entnehmen kann, ist Vor Garant der Westpackte England. Das ist bedeutungsvoll, zumal England damit eine Schwenkung in seiner früheren Politik, .vorgenommen hat. Seit den napoleonischen Kriegen begann i'ich England immer mehr von Europa zurückzuziehen, woziu

es seine insulare Lage befähigte. Es kam die Politik der „Spletldid Isolation'. Äsmehr sich nun England in die außereuropäische WeltpoMk stürzte, umso stärker wurde sein Desinter- essement an Curmia. Wenn trotzdem von König Eduard VII. die Einkreisungspolitik gegen Deutschlmid ausging, lind England daher Mich maßgebend in den Weltkrieg ein - griff, so geschah es an, wenigsteil, um das europäische Gleichgewicht zu stören, sondern nur deshalb, weil es England unangenehm geworden war, daß die deutsche Flagge immer

mehr auf allen Ozeanen der engl, be gegnete, geschah es, weil Deutschland auch seilt Recht anf ein Plätzchen an der Troppen sonne geltendmachte. Außereuropäische Welt Politik bestimmte England, sich in die euro^ viiischen Händel zu mengen. Der Alisgang ves Weltkrieges war für England keines wegs glinstig. Mit seiner Vormachtstellung in der W?ltpolitik ist es aus. Diese Rolle ist all Amerika tibergegangen. Durch den Krieg habenj die europäischen Kilegsstaaten 510 Milliarden Äoldniark eingebüßt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.12.1924
Umfang: 8
, als sie die Regierung eines Weltreiches antrat, eigent lich noch sehr jung war: sie ist noch kaum ein Vier teljahrhundert alt. Ihre Entstehung vollzog sich unter der Wirkung dreier Umstände, die heute noch ihr ganzes Wesen beeinflussen. Vor allem ist in England die politische Partei nach den Gewerkschaften und aus ihnen entstan den, also zu einer Zeit, da die englische Arbeiter schaft bereits seit fünfuudfiebzig Jahren im Besitze des Koalitionsrechtes war und mächtige, muster gültige wirtschaftliche Organisationen

— die älte sten Arbeiterorganisationen der Welt — aufgebaut hatte. Das erklärt die merkwürdige und im Aus lande noch oft mißverstandene Organisationsform der Labour Party, die vielfach als das Ideal der umfassenden Klaffenorganisation des Proletariats ' angesehen wurde, nun über auf die Probe ihrer Vorzüge und Nachteile gestellt scheint: in der Tat ' taucht in England gerade in der letzten Zeit die erst halb ausgesprochene Frage aus, ob diese Orga- ' uisationsform auf die Dauer beibehalten

, sozialen und kulturel len Verhältnisse des von den Kommunisten be herrschten Riesenreiches zu gewinnen. Die Delegation ist nun nach England zurückge- kehrt und hat, wie aus London gemeldet wird, am letzten Samstag einen kurzen vorläufigen Bericht über ihre Reise veröffentlicht. Darin wird gesagt: 1. daß das Ergebnis der Reise die Politik der Arbeiterpartei aus volle diplomatische und wirt schaftliche Anerkennung Rußlands rechtfertigt; 2. daß Millionen von neuen Kapitalien und volle Sickerbeit

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