eintraten, stellte sich Italien auf die Seite Englands; es hieß dessen Haltung gut und schien mit einem schärferen Vorgehen Englands einverstanden zu sein, die Engländer trauten aber den Italiener:: auch nicht und schlugen sich dann in die Büsche. Nun fallen die Italiener über den englischen Ministerpräsidenten her und sagen, mit Reden allein sei nichts ausgerichtet. Das trifft wohl zu, England wußte aber jedenfalls genau, daß es in Europa keine Unterstützung zu erwarten habe, wenn es wirklich
eine schärfere Tonart gegen Frankreich anschlagen wollte. Eine italienische Zeitung schrieb über die gegenwärtige Lage in Europa: „Ist denn überhaupt England imstande, Frankreich entgegenzutreten? Kein? einzige Macht der Welt ist stark genug, Frankreichs Hege- moniepläne zu durchkreuzen, denn Frankreich ist nicht nur zu Wasser, Land und Lust furchtbar bewaffnet, son dern es verfügt noch über die Hilfsheere Polens, de: Tschechoslowakei und Jugoslawiens. Wir sehen mi! Schrecken den Tag voraus, da Europa
eine große fran zösische Kolonie wird." In Neapel ist ein Auswandererheim für etwa 6000 Personen errichtet worden, jedenfalls eine sehr wcst!- gemeinte und wohltätige Einrichtung. — Signor M u s - solin: soll noch in diesem Monat nach Südtirol aus kurzen Besuch kommen. England. Aus den letzten Reden, die der englische Minister präsident gehalten hat, ist deutlich genug zu erkennen warum England sich in der: Streit zwischen Frankreich- Belgien und Deutschland und in der Frage der von Deutschland
geforderten Entschädigungen eingemengt hat England leidet selbst Nachteile für seine Industrie und seinen Handel, es erklärt, mit Deutschlands Zusammen bruch müsse auch für ganz Europa die gleiche Gefahr entstehen, daher hat es den Versuch gemacht, zugunsten Dcutschlarrds zu sprechen. Es erfolgte der Meinungsaus tausch zwischen den einzelnen Regierungen, Notenwechsel genannt, der damit endete, daß Frankreich im Satte! blieb. In England' selbst, werden aus maßgebenden poli tischer: Kreisen Stirn men laut
, die es nicht für gilt be fanden. daß sich England so sehr für Deutschland einsetzte, obgleich England eigentlich nur seinen eigenen Vortci sichern wollte. So kam es denn, wie es viele vorausgesagt hatten: England schwenkte ab und überläßt Deutschland