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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 17.01.1925
Umfang: 10
Schulden ebenso zu behandeln sind wie gewöhn-, liche Geschästsschulden, die man für verkaufte Und' gelieferte Ware vorgcstreckt hat. England hat Viesen Standpunkt geteilt. Denn die Vereinigten Staaten haben von England Zahlung ver langt und England hat gezahlt und zahlt weiter. Es bestehen aber drei schwerwiegende Einwände, die die Anwendung des gleichen Standpunktes Frank reich und Italien gegenüber als untunlich er scheinen laßen. Diese Eimvändc stützen sich aus die Entstehungsart der Schulden

, auch auszurüsten und zu ernähren. Die militärische An strengung Englands war bei weitem nicht so groß wie die Frankreichs,- dafür waren die finan ziellen^ Mittel, die England für den Krieg geopfert hat, viel größer. Den bis zum Eintritt Ameri kas in den Krieg war es die hauptsächlichste Auf gabe Englands, seine finanziell?» Mittel und seine industrielle Kraft für die Ausrüstung und Ernäh rung der anderen Verbündeten ins Treffen zu füh ren. Amerikas Anteil am Kriege war fast aus schließlich finanzieller Natur

. Die Soldaten, die die einen stellten, waren ebenso wichtig, wie das Geld, das die anderen gaben und beides war für . den Erfolg des Krieges in gleicher Weise cntschei- j dend. i Es ist weder England noch Amerika eingefallen, sich von Frank r eich, und Italien die eng lischen oder amerikanischen Granaten bezahlen zu laßen, die aus englischen oder amerikanischen Ka nonen abgefeuert wurden. ES geht daher umso we niger an, sich die englischen oder mnerikanischen Granaten bezahlen zu lasscn.die aus fran

z ö fi schen oder italienischen Kanonen abgeseuert wurden. Denn im zweiten Falle waren die Kosten für England u. Amerika viel geringer, da F r a n k- r e i ch und Italien nicht, nur die Kanonen bci- gestellt, sondern auch die Ausrüstung der Soldaten und die Bezahlung der Verwundetenpcnsionen aus sich genommen haben. Aus diesen Standpunkt-stel len sich aber Amerika und England, wenn sic die volle Bezahlung der interalliierten Schulden verlan gen. Wenn Amerika mehr Soldaten nach Frank reich geschickt hätte

, als es tatsächlich geschehen ist, so wäre es niemanden eingefallen, von Frankreich eine Bezahlung für die Hilfe Amerikas zu fordern. Wenn England seine Truppen nicht nur nach Frank reich, sondern auch nach Italien geschickt hätte, so hätte niemand eine Bezahlung für diese Hilfe von Italien verlangt. Also nur deshalb, weil ameri kanische Soldaten und amerikanische Kanonen nicht an die Front abgegangen sind,^ sondern nur amerikanische Munition, ameri kanisches Getreide und amerikanisches Petroleum

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 19.07.1922
Umfang: 8
die noch Streikenden nicht gemaßregelt werden, wenn sie zur Arbeit zurückkehren. Daraufhin wuros der Streik abgebrochen. Es wird auch in Zukunft nur mit dem christlichen Landarbeiterbund verhan delt. Ter sozialdemokratische Verband dürfte bis zur nächsten Lohnverhandlung ohnehin kaum mehr ein Dutzend Mitglieder besitzen, denn die Flucht aus diesem Verband ist nach dem Streik eine allgemeine. Der Steyrer Landarbeiterstreik dürfte auf ziemlich lange hinaus der letzte in Oberösterreich sein. Italien und England

. Senator Cirmeni legt in einem Artikel der Fr. Px.' dar, wie Italien von Lloyd George sür die politischen Zwecke Englands ausgenützt 5?ird, wie aber der leitende Staatsmann England Nch nicht darauf einläßt, Italien für seine Dienste erkenntlich zu sein, ja auch nur übernommene Ver pflichtungen zu erfüllen. Man müsse Lloyd George wirklich bewundern um der Unerschöpflichkeit seiner Einfälle, der Man nigfaltigkeit seiner Methoden und des Wagemutes willen, mit dem er alles in Szene setzt

, und die Sforza-Linie, die von Frankreich gewünscht wurde, fand bei der Abstimmung im Völkerbund keinen Widerstand. Italien, urplötzlich von England im Stich gelassen,.kam in Europa wie im Orient in eine schiefe Stellung, während Frankreich, das seinen Willen in Oberschlesien durchgesetzt hatte, nun überdies Sonderverträge mit der Regierung von Angora abschloß, die den italienischen Interes sen in Kleinasien zuwiderlaufen. Noch lebt frisch im Gedächtnis aller der Enthu siasmus, den Lloyd George für Italien

zeigte itt den Tagen, da die Konferenz von.Genua zu Ende ging. Es waren aber nur leere Worte. Italien'un^ terstützte in Genua mit bewunderungswürdiger Ausdauer die Politik Lloyd Georges; es verlangte nichts für sich, forderte England nicht auf, sich mit den Lebensproblemen Italiens zu befassen, erin nerte nicht einmal daran, daß England im Vertrage von London feierlich die' Aufgabe übernommen hatte, Italien koloniale Entschädigung dafür zu lei sten, daß es sich die deutschen Kolonien in Afrika

zu verstehen geben, und sie empfanden es auch so, daß England die intime Freundschaft, ja die offene Allianz mit Italien der Frankreichs vorziehe und daß von diesem Augenblick an Italien in der Entente die Stellung Frankreichs einnehmen würde. Und um noch besser verstanden zu werdeii, schloß er unter dem lauten Beifall sei ner Zuhörer: „Wir werden Italien die Rohstoffe zur Verfügung stellen, deren es so notwendig be darf!' Als dann Lloyd George über Frankreich nach England zurückfuhr, hielt

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 21.06.1923
Umfang: 12
, die dieser Kon flikt erfahren soll — nach der zweiten deut schen Note an die Alliierten., Diese Note hat noch immer keine Antwort erfahren und möglicherweise muß man noch lange auf eine solche warten. Zunächst ver handeln einmal die einzelnen Ententemächte untereinander. Derartige Verhandlungen un ter den Alliierten endeten bisher stets, mit dem Siege Frankreichs über die anderen, auch über England. Ja, das große, England ist recht klein geworden vor der furchtbaren Macht Frankreichs. Dieses fortwährende ohn

mächtige Zurückweichen por Frankreich be- ieutet wohl die tiefste Erniedrigung Englands. die feine Geschichte aufzuweisen hat. Niemals in der Vergangenheit hatte es England ge duldet, daß sich ihm gegenüber an der Rhein mündung (in Belgien) eine starke Militär macht festsetzte und heute ist Belgien, das sich mit Haut und Haar dem benachbarten Frank reich verschrieben hat, nichts anderes als eine französische. Festung, eine Pistole, die gegen die Brust Englands gerichtet ist. Und man scheint

auch in England diese Pistole tatsäch lich zu fürchten, sonst könnte man sich sein fortwährendes Nachgeben vor dem unersätt lichen Machthunger Frankreichs nicht erklä ren. Aber nun scheint England doch jeden Tag mehr das Unerträgliche dieses Zustan des zu empfinden. Es beginnt an den Fes seln zu rütteln, die es sich selbst geschmiedet hat, indem es Frankreich auf Deutschlands Kosten zu solch schwindelnder Machthöh» emporgehoben hat. Diesmal wenigstens — ln der Beantwortung der deutschen Note

— will man den Franzosen nicht mehr nach geben, zum mindesten nicht in allen Stücken. Wie ich schon das letzte Mal bemerkt habe, verhält man sich in Frankreich auch den neuen deutschen Friedensvorschlägen gegen über ablehnend und wenn England diesmal nicht etwas vorsichtiger gewesen wäre, hätte Poincare geradeso wie das letztem«! eine schroff ablehnende Antwort an Deutschland geschickt, ohne die Antwort seiner Verbünde ten abzuwarten. Aber England will diesmal um jeden Preis erreichen, daß die deutsche Note

von den Verbündeten gemeinsam be antwortet werde. Die englische Regierung hat nun als Vorbereitung für die geplante gemeinsame Antwort eine Reihe von Vor fragen den Franzosen und Belgiern unter breitet, deren Beantwortung für die aller nächste Zeit erwartet wird. Daraus hofft man zu erfahren, was Frankreich zu tun ge denkt und erst dann wird England weitere Schritte unternehmen. Der passive Widerstand. Die von der englischen Regierung Frank reich unterbreiteten Fragen beziehen sich ins besondere

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1923
Umfang: 8
Fnchsbruzger. Bijen. Ztotatiensdruck: Buchdruckerei Tqrslia Bozen Einzelpreis 25 Cent. Ziir das Inland per Post moiiall L. 5-.S1. Ausland 2. g.— Z»m Abholen monatlich Lire S.—. Die Austrägergebllhr mird eigen» bercchnet^ Ar. 12. — 4?. Zadrg. RMolinis lolltinentaler Block. <Von unserem römischen Vertreter.) Rastignac, der außenpolitische Leitartikler der „Tribuna', hatte in der Nummer vom 9 üälmer die Präludien gespielt: England Hab« sich freiwillig isoliert. Wolle Europa halbwegs weiterieben, so müsse

notwendig ein engeres Zusammengehen zwischen den vier großen Kontinentalstaaten erfolgen. Morelli (Rastig- nac) schrieb elegant, flüssig, klar und doch ver schleiert. Eins längere in der gleichen „Tribu nal-Nummer veröffentlichte redaktionelle No te sprach sich klarer aus: Da England anschei nend m seine beliebte „Splendidisolation' (die doch immer mir äußerliche Form warl) zu- rüÄehren wolle, müssen sich die vier großen Kontinentalmächte Italien, Frankreich, Bel gien imd — „warum nicht?' — Deutschland

hat also di« Idee des koiMienta- len Blocks wiederum aufgegriffen Neu? Ach nein, neu ist ^e Idee gerade nicht. Dante hatte jawohl was Aehnliches geträumt. Und Napoleon durchzuführen gesucht Gegen kiHland. Und mit Gewalt, Eroberung. Daran mußte er scheitern. Mazzini kämpfte für di« „Vereinigten Staaten von Europa'. Und Tirpitz wollte die napoleonische Idee wieder ausgegriffen wissen: er erzählt einmal davon in seinen Erneuerungen. Gegen England soll te dieser Block sich richten. Aber er fand bei den Franzosen

anstreben wol len. daher gegen die eben stärkste Weltmacht, Segen England, anrennen würden. England hat Frankreich und Oesterreich bekämpft, als sie sich gegen das aufstrebende Preußen wchrten: es hat Napoleons Scharen bekriegt, «l» sie den kontinentalen Traum des großen Korsen zu verwirklichen schienen: es hat Deutschland im letzten Kriege bekämpft, als dieses sich unter der ungeheuren Entwicklung sein« Industrie zur Vormacht in Europa zu Zwickel» schien. Und England wird Frank reich bekämpfen, heute

u. morgen auf dem ^plomatischen Felde, übermorgen in seiner W»Njkllen Stellung und in zehn, vielleicht in fünf od« zwanzig Ichren «ms dem «chlachtsewe. Denn England kann keine starke Kontinentalmacht wollen. Äenslkg, 18. Fümer !W. PM-Ks»to-K»nent. Frankreichs Annexionsabsichten. Passiver Widerstand der Deutschen. — Zas wahre Gesicht der Franzosen. — 8n ßngland ficht man den sranMschen Aitzsrsvlg voraus. Ter Proteststreik. Der Kampf sei schwer und könne zu bedroh lichen Verwicklungen führen. Die Ruhe

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1923
Umfang: 8
, um Frank- reich zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Und das ist bei der überragenden Stellung, die hinsichtlich der Führung der auswärtigen Politik die amerikanische Verfassung der Re gierung gegenüber Kongreß und Senat ein räumt, letzten Endes das Entscheidende. So lange Harding und! sein Staatssekretär Hughes ihres Amtes walten, hat Frankreich von Amerika nicht allzuviel zu fürchten. Etwas anders liegt die Sachs bei Eng land. England ist >an den Vorgängen im Ruhrgebiet und an den französischen Ab' sichten

und Plänen in diesem Gebiet viel un mittelbarer interessiert als Amerika. Was für Amerika nur Interessenfragen dritten und vierten Ranges sind, sind! für England Fragen «allerersten Ranges. Der französisch-- Vormarsch ins Ruhraebiet bedroht nicht nur Leben und Zukunft der deutschen Nation, er bedroht auch die Stärke und Sicherheit Englands. Darum hat England, solange es stark war, sich dem französischen Einmarsch ins Ruhrgebiet mit Erfolg widersetzt. Dar um konnte Frankreich seine Aktion durch führen

, als England' durch die griechische Niederlage geschwächt und im Angelpunkt seiner Weltmachtstellung bedroht war. Da- mals wurde die ganze Reparationsfrage und alles, was damit zusammenhängt, für England eine cura posterior, und alles In teresse und alle Sorge wandte sich jenem Punkte zu, an dem das Weltreich am un- mittelbarsten und gefährlichsten bedroht schien. Mit dem türkischen Siege bekam Frankreich ein wunderbares Kompensa tionsobjekt in die Hand gespielt, das es auch geschickt auszunützen verstand

. Es stellte M in der Orientfrage auf die Seite Emlands -- gegen die Türkei, mit der es gemeinsam gefachten hatte! — und ließ sich von Eng land dafür mit Desinteressementserklärun- gen an den Vorgängen im Rheinland und an der Ruhr bezahlen. Ein Handel, der durchaus stimmte. Denn für England lag Deutsches Tagblatt mit den Sonntagsblättern „Fremdenverkehr? und „Heimat' Meran, Samstag, den 3. Februar 1923 Die Leiden des Ruhrgebietes. Bezugspreise! Zum Abholen monatlich 4.80, vlerteljShrl. Ii 14.40

men sei man für einige Jett versorgt. Der englisch-französische Gegensatz in Lausanne. Der Kuhhandel. London. 3. Feber. Lord Curzon hak gestern Pressevertretern erklärt, das, die französische Politik so weit gekommen sei. daß Zsmet Pascha Herr der Friedenskonfe renz sei. England wird es jedoch aus keinen Fall w den Sinn kommen, sich auf den schä bigen Kuhhandel einzulassen. England lasse sich vielmehr nur von seinem Interesse leiten. Lausanne, 3. Feber. Es bestätigt sich, das, die sranzösische

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 20.11.1923
Umfang: 8
an diesem Scheinsieg keine reim Freude haben. Nach zuverlässigen Informationell aus amerikanischen Kreisen ist man nämlich für die sen Fall in Washington wie in London entschlossen die Frage der interalliierten Schulden unabhängig vom Reparationsproblem zur Sprache zu bringen und Frankreich zu Vorschlägen aufzu fordern, wie es sich seinen Verpflichtungen Amerika und England gegenüber zu entledigen gedenke? Wenige Monate nur trennen die französische Re gierung von den allgemeinen Wahlen. Dem natio nalen Block

mit seinen Kriegsfor derungen ein, so ließe sich irgendeine. Transaktion be werkstelligen: westfälische Gruben als Sicherheit. Aus diese Weise wäre es auch wohl mög lich, England zu halten, das erklärt haben soll „eher Frankreich mit der Waffe in der Hand gegen überzutreten, als zuzugeben, daß Rhein und Ruhr französisches Protektorat würden'. Es steht heute manches für Poincare auf des Messers Schneide, auch wenn es nach außen hin nicht den Anschein hat. Was in diesen Tagen zwi schen den Kabinetten von London

nicht Gold herausschlagen kann.- Andererseits weigert sich Frankreich, seine Einwilligung zu einer Herabminderung der deutschen Schuld zu gewähren, weil die An gelsachsen ihrerseits die Möglichkeit der Herab minderung der interalliierten Schulden nicht anerkennen wollen. Die Unmöglichkeit einer Lösung der euro päischen Krise entspringe folgenden drei nega tiven Tatsachen: 1. Deutschland könne nicht zahlen; 2. Frankreich wolle nicht die deutsche Ent schädigungssumme herabsetzen; 3. England und Amerika

seien nicht geneigt, die interalliierten Schulden nachzulassen, was eine Regelung der deutschen Schuld ermöglichen würde. - „Popow d'Italia' schreibt weiter, daß kein demokratischer Heiliger diese drei Hindernisse überwinden könnte, und kehrt zum italienischen Memorandum zurück, das Mussolini der Londoner Konferenz unterbreiten ließ. Dieses Memorandum sei ein Dokument der Gerechtig keit und der Weisheit und habe eine der dillig sten Lösungen vorgeschlagen. Das reiche und siegreiche England regle

man sich die billigen italienischen Vorschläge anzuneh men. Und wenn England Frankreich und Ita lien unter eintzm schweren finanziellen Druck halten will, so handelt auch Frankreich aus den selben Gründen gegenüber Deutschland und dieser Druck schafft politische und territoriale Pfänder. Solange nun England an seinem Stand- punkt betreffs der interalliierten Schulden fest halten wird, solange wird Frankreich seine For derungen gegenüber Deutschland nicht herab setzen lassen, und dies alles wird nur dazu bei tragen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.12.1920
Umfang: 8
Nche Struktur Deutschland» und srtner GlSubtaer hoben müßte. An diesem Punkte aber scheiden sich die Wege Englands und Frankreichs. Da« Rentnerland Frankreich kann gar nicht genug fremden Arbettssteiß bekommen: für England aber stellte Lloyd George bereits im Nähre 1918. auf dem Höhepunkt seines Revanchewahlkampfes. sest: „Wir werten Deutschland nicht so zahlen lassen, daß unsere Industrie dabei zugrunde geht,' und ganz in diesem Geist malten jeßt dir „Times' das Zchreckzelmnst einer tropi

' (wie Man Konstantin zu nennett be liebt) oder einem in seine ursprüngliche« Grenzen gezwäng ten Königreich mit Konstantin. Englands Haltung zur fran zösischen These ist hier nicht ganz klar zu erkennen. Einmal hieß es, England würdie feilte eigenen Wegs gehen, dann wieder sickerte etwas durch, was einer Unterstützung des Gesichtspunktes des Quai d'Orsey sthr Ähnlich pH. Frankreich und England gehören zu den Schutzmächten Griechenlands. Italien, das sich diesen Ehrenti-el nicht zu- gelegt 'hat, vielmehr

- listische und expansionistische Politik VeirizeloS* würde eines Tages die Macht Griechenlands erschöpfen, ohne der Türkei Frieden und Existenzmöglichkeit zu geben. Italien hat darin klarer gesehen als die WestmÄchjkg, Venizelos konnte den ihm von England' uttd Frankreich hinj- geworsenen Brocken nickt verdauen: er ist daran zugrunde gegangen wie der König an den Folgen deS AffeiMsseS. Da§ griechische Volt erblickte in dem anglo-veniMistischxn Gigantenreick nichts anderes als eine britische Kolonie

rvouen, Sorgen. Und bann erst Rußlarck l Während England mer keine eigenen Wege gegangen Ist, hat Italien le'neiir 0,ploma»ffchen Agenten M 'Reval die Instruktion erteilt, mü den Vertretern der Sowjet in Estland Fühlung zu nehmen, damit'der Telegal der Moskauer Reghorunf^ ungD'ndcyt nach Rom'kommen könnt. 'Rur Frankreich hat es vernnKen, mit den Bolschewisten andere BezLchungen vn^iknüpfctt, als durch Genera? Wrangel... Run wjch heute auS Paris gemel det, daß nunmehr auch Frankreich alleyl^Ernstes

' gibt Saint-Briee eine Ueberstcht über den gegenwärtigen Stand der englisch-französischen Dezie» Hungen. Er führt aus, daß diese unter dem Einfluß von zwei entgegengesetzten Einwirkungen stehen. Auf der' einen Seite führe die Erinnerung an die gemeinsamen Kämpfe zu einem engen Zusammenhalt: andererseits aber habe der Schluß des Krieges die beiden Länder auf verschiedene Wege gedrängt. England hat bereits einen Teil seines Zieles rea lisiert. Frankreich erwartet aber immer noch die wichtigsten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1923
Umfang: 8
der italienischen Diplomatie, die die Ansicht ver trat. der Zwischenfall Italien-Griechenland Hab« mit dem Völkerbund nichts zu schaffen. Zugleich aber betonte die römische Presse diesen Erfolg auch England gegenüber, das die Erledigung des Konfliktes dem Völker bünde zusprach. Nach dieser Richtung hin hat Italien je denfalls in der ersten Phase des Streitfalles «neu diplomatischen Erfolg errungen. Eine Lanze für den Völkerbund bricht aber der .Mondo'. wenn er schreibt: „An gesichts der Annahme der Pariser Note

: »Was konnte der Völkerbund machen? Konnte er Italien zwingen? England hat Üch beeilt, in Rom durchblicken zu lassen, daß es keineswegs an die Zwangsmaßnahmen dächte, von denen unvorsichtigerweise gespro chen worden war. Es blieb also nichts übrig, Äs die Verständigung zwischen Italien und Griechenland mit Hilfe Frankreichs wieder ^rzust-llen. Diese Aufgabe konnte allein der «olschafterrat erfüllen, und das hat er ge- »ui. Selbst in seinem eigenen Interesse und um seiner zukünftigen Autorität willen mußte

soll dann ausschließ lich für ReparaLonszwecke benützt werden. MnssLlim Wer England nnd Fwme. London. 12. Sept. (Ag. Br.) Ministerpräsident Mussolini hat dem Kor respondenten des „Daily Mail' bei seinem Besuch in Mailand wieder eine Unterredung gewährt. Die englisch-italienische Freundschaft. Zu derselben erklärte Mussolini, daß er seit seinem Amtsantritte als Regierungschef Italiens immer sür eine Freundschaft zwi schen Italien und England gewesen sei und alles getan habe, um diese Freundschaft aus zubauen

und nicht Griechenland. „Manche italienische Zeitungen' — fuhr Mussolini weiter, »haben behauptet, daß die englische Regierung die griechische Regierung in ihrem Widerstand gegen Italien stütze. ! Das glaube ich nicht, aber ich kann auch nichts tun. diese Meinung des italienischen ' Volkes zu ändern. Ich verstehe gut. daß es im Interesse Englands ist. Griechenland in seinen internationalen Beziehungen zu un terstützen. weil dessen Lage im Mittelmeer es für England zu einem sehr nützlichen Ver bündeten

machen kann, aber die geographi sche Lage Italiens gleicht der griechischen sehr uud schließlich kann dann auch dis italienische Freundschaft für England genau so nützlich sein, wie die griechische. Ich wiederhole noch einmal, daß ich immer für eine enge Freund schaft zwischen Italien und England war. aber die Vorfälle der letzten Wochen machen mir meine Aufgabe schwer. Die Fiumanerfrage. hinsichtlich der Fiumanerfrage erklärte Mussolini, daß Fiume Italien bisher schon mehr gekostet habe, als eigentlich

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.03.1927
Umfang: 8
è-eite ü. »A l pettzei tung' Der englisch-russische Konflikt London rechnet. Moskau rechnet, die Strategen rechnen... Von Unserem russischen Mitarbeiter. Moskau, 1k. März. Diplomatische Noten gingen hin und her: von London «ach Moskau, von Moskau nach Lon don. Man rechnet. Rechnet in London, rechnet in Moskau: Was kostete uns ein Krieg? Was kostet er materiell? Was brächte er ein? Lon don ist seit jeher Hauptsitz der Rechner. Lonoon ist aber auch das Herz Englands, und England ist das Reich

glückte. Er mißlang. Die Westgrenze wurde steif und stieß ab wie elektrisch gelade ner Draht. Da warf man die Kräfte herum: was im Westen mißglückte, sollte im Osten ge sucht, angestrebt werden. Heute ist Rußland wesentlich östlich eingestellt. Dabei stieß es wie der einmal auf England. Nicht zum erstenmal«. Der russisch-englische Gegensatz hinsichtlich asiatischer Belange ist alt. Das Weltkriegsbündnis hat ihn nur beiseite ge stellt, nicht behoben. Großbritannien ist der kostbaren Besitz von Norden

für Indien zusammenzuziehen, falls das indische Aufgebot nicht ausreichte, Rußland die Spitze zu bieten. So eine Ueberseeexpedition großen Stiles ist kein Soldatenspiel. Wie abenteuerlich oerlief nur die Fahrt der Russen- flotte zum Entsätze. von Port Arthur im rus sisch-japanischen Kriege. Und recht umständlich vollzog sich der Transport der europäischen Streitkräfte des Feldmarschalls Grafen.Walder« see im Boxerkriege, obschon daran die Hilfs mittel verschiedener Großmächte beteiligt waren. England

gegen England aufständen, scheint mehr als unsicher. Dazu: Rußland hieß ehedem Koloß' aus tönernen Füßen, es hat heute eher schwä chere, denn stärkere Beine, und England würde allerhand Minen spielen lassen, um die Füße zu schmeißen.-An der leichter, erreichbaren West front der Sowjetunion, auch im Landesinnern. Man kann daher wohl folgern: Beide Teile werden sich einen richtiggehenden Wasfenkrieg wahrscheinlich überlegen, zur Stunde wenig stens, als Hauptkrieg um Indus und Ganges. Frankreich Immer

für ein endgiltiges Abkommen zur Rege lung besonders der Frage der Einfuhr französi scher Weine nach Deutschland festgesetzt. In diesem endgiltigen Vertrag wird Frankreich be züglich der Einfuhr seiner Produkte nach Deutschland als Meistbegünstigte^Nation behan delt werden.'Dafür wird Frankreich für die deut schen Waren ermäßigte Tarifsätze Zur Anwen dung bringen. England Der Blumenstrauß für Kerenski f. London. 18. — Aus Neuyork wird gemel det: Die russische Monarchistin Katharina Vary, welche dem vormaligen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.02.1923
Umfang: 6
der italienischen Regierung ist durch vielerlei Erwägungen und Inter essen bestimmt. Am liebsten würde man wohl mit England zusammen gehen, mit dem man durch traditionelle Freundschaft verbunden ist und mit dem man. von vielen anderen Interessen abgesehen, das Interesse an der Erhaltung des europäischen Gleich? gewichtes gemeinsam hat. Aber England hat Italien schlecht behandelt. Für seine ge treuen Sekundantendienste in Genua hat Schanzer trotz aller Versprechungen! Lloyd Georges in London nichts erhallten

. Als man zum ersten Male die Frage der italie nischen Kriegsschulden berührte, erklärte die BaHour-Note, von einer Verbindung von Reparationen- und ' Kriegsschuldenfrage könne keine Rede sein. Als die Italiener die Engländer in Tschanak allein ließen, wurde aiuf Betreiben Englands die Orientkonferenz in Laufanne statt in Venedig abgehalten. Das Londoner Memorandum Italiens, das der englischen Auffassung sehr weit ent gegenkam, hat England so gut wie gar nicht beachtet und das Vradbury-Prosekt in Vor schlag

zu benützen. Des Hall» stimmt Italien in der Reparations kommission immer wieder mit den Fran zosen und Belgiern. Mit England hat Italien somit das poli tische Interesse an der Erhaltung des euro päischen Gleichgewichtes gemeinsam und mit Frankreich das finanzielle in der Kriegs- schulden- und Reparationsfrage. Auch durch gewisse Gefahren ist eine klare Stellung nahme zugunsten des einen oder des ande ren ausgeschlossen. Frankreich würde bei offener Gegnerschaft Italiens die Kleine Entente gegen Ungarn

Parteinahme für Frankreich ist aus ähnlichen Erwägun gen heraus verboten. England hält Italien durch die Kohle gebunden und es hat Ame rika, das einen großen Teil der italienischen Auswanderung aufnehmen soll, hinter sich und beide sind die stärksten Mächte der Welt. Hinzu kommt, daß Italien, wo der Staat in Umgestaltung begriffen ist und von Mussolini das Finanzproblem in den Mittel punkt seiner Politik gerückt ist, dringend den Frieden braucht und diesen dadurch am besten zu erhalten glaubt

, daß es zwischen Frankreich und England eine vermittelnde Stellung einnimmt. Aus diesen Erwägungen heraus hat sich die äußerlich unklare Linie der italienischen Politik ergeben. Italien stimmt in 'der Repa rationskommission für Frankreich und tritt r wirtschaftliche Pfänder ein. Es entsendet arum seine Ingenieure an die Ruhr, um seine wirtschaftlichen Interessen sowohl Frankreich wie Deutschland gegenüber zu wahren. Es erklärt sich aber gegen territo riale Pfänder und militärische Sanktionen und verurteilt deshalb

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 16.06.1922
Umfang: 6
geströmt, wo es ungenützt und wie ein Alpdruck für die ganze Weltwirt schaft liegt. ' Und dieser Midasschatz des. amerikanischen Goldbesitzes und der amerikanischen Goldsorde rungen ist überdies in stetem Wachstum begrif fen. Die Staaten Europas, von England ange fangen bis herunter zur Tschechoslowakei, Oesterreich, Lettland. Esthland, Finnland üsw. sind an die Vereinigten Staaten nach den Be-' rechnungen von Kennes, mit rund zwölf Milli arden Pfund Sterling verschuldet. Nebstdem aber summen

H a n d e l s- e m p o r i u m für den Verkehr mit dem Orient zu betrachten sei. England würde sich verpflichten, sinanziell zum Ausbau bcp Hafens tsrfö der Verbesserung der Schiffahrtsverhältnisse beizu tragen. Die rumänischen, klcinasiatischen und kaukasi schen Petroleumminen sollen von England und Italien gemeinsam ausgcbeutet werden. Hinsichtlich der 'Petroleumkonzessionen in Al banien, um die sich bisher England und Italien in gl«eicher Weise bemüht haben, soll ein beson deres Abkommen getroffen werden. Die englische Regierung

. Während des Weltkrieges hob sich die englische Spielwarenindustrie sehr schnell, ging aber seit 1919 ebenso rasch wieder zurück, als die deutschen Spielwaren wieder auf dem Welt märkte erschienen. Von 1919 bis Ende vorigen Jahres mutzten von den 300 englischen Spiel warenfirmen bereits 82 schließen und die 44.000 Arbeiter dieser Fabriken gingen in der gleichen Zeit auf 5000 zurück. Die Herstellung der Spiel waren in England stellt sich heute doppelt so hoch wie in Vorkriegszeiten, während die deut sche Ware

der französische Fiskus über 1 Milliarde Frauken ' Zwischengewinn sich aus den Reparations lieferungen herausgeschlagen hat. Der Zinsfuß der Dank von England. Aus London. 16. d. M., wird uns telegraphiert: Die Bank von England hat den Zinsfuß von 4 auf SH v. H. herabgesetzt. Danksagung. Außerstande jedem einzelnen zu danken für die Teilnahme während der Krankheit und beim Ableben unserer lieben, unvergeßlichen Tochter, Schwester, Schwägerin, des Fräulein Marie Pederiva sowie für die zahlreiche Beteiligung beim

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.10.1922
Umfang: 8
Besetzung der Aheinland« als Garantie in Betracht käme. Wie lange Frankreich sein altes Spiel treibt, »der wann und wie es vielleicht a>Ä>ere Kar ten ausschlägt, um sich endlich am Rhein fest zusetzen, wird wohl davon abhängen, wie sich die russisch-französische Allianz, von der !» den letzten Tagen so viel gesprochen wurde, und der italienisch-französisch« Akkord be währen wird. Jedenfalls sucht Frankreich »üch neuen Genossen, die es wie die Türken «igen England in Bewegung letzen kann. Vielleicht

ist es eben selber lange schon inner lich überzeugt, daß es wie unter Nikolaus II. Rußland die Haick reichen müsse. (Denn Frankreich und England wissen ganz genau, daß sie ewig im Gegensätze zu einander ste hen, und daß die Vernichtung Deutschlands im Sinne Frankreichs nichts anderes ist, als «ine Stufe für die „große Nation' auch über knglaiH zu herrschen. Wenn Frankreich auch scheinbar mit Hilfe Kemals eine solche Stufe erstieg, so dürste diesmal die Reparations frage. oder eine der beiden Allianzen

»- kommission oerllmtet, daß Morqan einzuwilli gen erklärt habe, wenn alle alliierten Mächte damit einverstanden find. Die Präsidentenwahl in Deutschland. Berlin. IS. Oktober. Parteien und Regie- , rung haben sich dahin geeinigt, die Amts- dauer des gegenwärtigen Reichspräsidenten bis M. Juni lS2S zu verlängern. Morgen wird der Vorschlag vor den Reichslag kommen. Jer Fslam gegen England. AnZora, IS. Oktober. Lloyd Georges Rede vom letzten Samstag hat ln allen muselmänni- schen Ländern großen Unwillen erregt

. I» Teheran fanden am Sonntag grohe »n«- landfeindllche »nndgebungen statt. Die Ver anstalter derselbe« waren mesopotamische Na- ttonatlsten. Die ürise in England. London. IS Ottober. Alles ist gespannt auf das Ergebnis der morgen stattfindenden Kon ferenz der llnionisten. Zn politischen Kreise» ist «an geteilter Anficht, ob die Uniontste» bei Lloyd George bleiben weichen »dor nicht. Sollt«, fie die Koalition sprenge«, so ««de Lloyd George wahrscheinlich Lock Deeby Platz machen müssen, da Lord Balssnr

, die kaukasischen Sowjetrepubliken, Türkei. Per sien, Buchara. Afghanistan und die Mongo lei teilnehmen sollen, bedeutet aber eine Warnung an ganz Europa — also gegen Frankreich so gut wie gegen England. Daß aber auch England für kommende Dinge sich wohl vorzubereiten versteht, beweist die Al- llanz England-Irak, die nichts anderes be zweckt als eine Sicherung, eine Barriere für sein« indischen Besitzungen aufzurichten. Ebenso scheint England sehr wohl zu wis sen, wie es um einen eventuellen Wkord zwi schen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 15.12.1923
Umfang: 8
liens Ansprüche deutlich unterstrich, leistete ihm die heimische Presse, einmütig wie stets, stramme Se kundantendienste. Der Einwand des „Petit Pari sien', es handle sich vor allem um ein geographisches Ereignis, insoserne nur die Anrainer, nämlich Frankreich, Spanien und England, dieses wegen des Besitzes von Gibraltar, betroffen werden, wurde schon damals von der italienischen Presse glattlvez abgelehnt. Der englische „Manchester Guardian' kam da mals Italien zu Hilfe und erklärte, daß gerade

des Finanzministers.) Man erinnert auch an die Tatsache, daß England ebenfalls seine Interesselosigkeit an Marokko erklärt hatte, und daß dieses England dennoch zur Tanger-Konferenz ein geladen worden ist. So erkennt man, daß es sich . um eine Frage der Macht dreht. England hat Gibraltar und mit diesem muß Frankreich rechnen. An Italien glaubt Frankreich vorbeikommen zu können. Der britische Plan geht dahin, die Neu- ' tralität Tangers im Kriegsfälle, die Aufrechterhal tung der offenen Tür

und die zwischenstaatliche Ver waltung der Stadt auf der Konferenz durchzusetzen. Das erwartet sich England, wie nicht minder Ita lien, das in Mittelmeerfragen besonders empfind lich ist. Im Juli v. Js. war Italien genau so wie heute von der Konferenz ausgeschaltet worden, die Frank reich im Verein mit England und Spanien abhielt, um dieselbe Frage zu lösen. Damals ist die Kon ferenz in Brüche gegangen, weil weder Frankreich noch Spanien dem englischen Vorschlage zustimm ten, die britsche Herrschaft im Gebiete

von Gibraltar zu stärken, wie andererseits England und Spanien auf den französischen Plan nicht eingingen, datz Tanger dem Sultan zurückgegeben werden sollte. ' weil sie sich sagten^ die Rechte des Sultans seien noch ' geringer als Ijene des Bei von Tunesien. Italien verhehlt sich keinen Augenblick, daß es Frankreich nur darauf ankommt, Tanger zu befestigen und zu bewaffnen, wie es Biserta zu einer der mäch tigsten Seefestungen im Mittelmeer ausgebaut hat, obwohl Biserta sozusagen unter der Herrschaft

deS tunesischen Beis steht. Man wußte, daß sowohl Eng land wie Spanien Italiens Teilnahme an der neuen Konferenz gerne gesehen hätten. Und es hieß vor etlichen Wochen sogar, England habe den Vorschlaz gemacht, auch die Bereinigten Staaten von Nord amerika zuzuziehen. Aber es nützte alles nichts: Frankreich war nun einmal gegen Italien und sträubte sich gegen dessen Beschickung der Konferenz. Mussolini hüllte sich in eisiges Schweigen. So oft er gefragt wurde, wie er über diesen wunden hasts abgsehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1921
Umfang: 8
Settel wiß nicht allein die Schuld Deutschlands gewesen, wie es gegenwärtig nicht durchaus die Schuld Englands oder Frankreichs ist. Man dürfe nicht den Fehler begehen, den die Nationalisten machen, die das des Goldes, der Rohstoffe, der Arbeits» Iräfte und Traditionen entbehrende Italien bei spielsweise England gleichgestellt zu sehen wün schen. Das „Giornale d'Jtalia' tritt, unter dem Ein fluß des französischen Geldes, das Varrere dem Blatte reichlich zu spenden pflegt, mit Wärme

, so bleibt der Vertrag übrig. In England und Italien hat die Publizistik die Konsequenzen des Wiesba dener Abkommens klar gezeichnet: es bedeutet eine Durchbrechung der bisherigen einheitlichen Aktion der Alliierten und den Beginn eines Pro zesses, der zur Ersetzung des Versailler Vertrages durch Einzelabkommen mit den beteiligten Mäch- WÄlÄattlick jWe» M d« Bundes? Tirole«- genossen Frankreichs übers Ohr geHaut. Sie ha ben die Empfindung, daß sich Frankreich tatsächlich in irgend einer Art

den Löwenanteil gesichert hat. Wahrscheinlich werden England, Belgien und Ita lien sich jetzt beeilen, selbständige Vereinbarungen mit Deutschland zu treffen. Jedenfalls enthält der Wiesbadener Vertrag Bestimmungen, die eine Interessengemeinschaft zwischen der französifchen und deutschen Schwer industrie begründen. So ist das Projekt Stinnes, dessen Verwerfung ihm jene kräftige Geste von Spa entlockte, doch in wesentlichen Teilen zur Ver wirklichung gelangt. Je mehr sich das Unheil ausspricht

Genugtuung wird in der italieni schen Oessentlichkeit das nach langen Verhandlun gen mit England erfolgte Zustandekommen der Italiens Sonderinteressen an einem unabhängi gen und in seinen Grenzen gesicherten Albanien anerkennenden Formel aufgenommen. Für die Adria- und Balkanpolitik Italiens ist die Unab hängigkeit Albaniens von den Ansprüchen seiner Nachbarn und die Zuerkennung eines besonderen Interesses Italiens an dieser Unabhängigkeit, also daß Italien von den Völkerbundesstaaten im Not falle

nach der im Jahre 1913 erfolgten Festsetzung. Die Auffassung ist jedoch nicht endgültig anerkannt, dein, England möchte an der Nordgrenze den Serben einige Zu geständnisse machen, und diese Wunsch Englands, daß die Serben bei dieser Gelegenheit eine kleine Entschädigung erlangen sollen, sowie das Vorge hen Iugoslaviens und Griechenlands, stößt auf den Widerstand Italiens und läßt die Grenzfrage noch ungelöst erscheinen. Aus England sind in den letz ten Tagen recht ärgerliche Stimmen über diesen Widerstand

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 22.09.1923
Umfang: 8
äußerst zurückhaltend ist. Es scheint also doch nicht jenes lückenlose Uebereinkominen erzielt socken zu sein, nach welchem, laut französi scher Blättermeldungen. England ganz den Standpunkt Frankreichs teile. Ebenso aber läßt sich wohl auch sagen, daß England, wmn es auf seinem Standpunkte, die Ruhr- besetzung fei ungesetzlich, beharrt, zwar cheoretisch gegen Frankreichs Politik auftritt, in der Tat jedoch seinem Verbündeten nicht in den ArM fällt. Welche Entscheidung Eng- lind sür seine Politik

fällt, ob es weiterhin passiv bleibt, oder ob es Schritte unternimmt, die den Gang der Politik Poincares durch ließen, läßt sich vielleicht sagen, wenn Bald- oin seinem Kabinette über die Pariser Unter haltung Bericht erstattet hat. Jedenfalls darf sich Deutschland von England nichts Beson deres erwarten. Der „Popolo d'Jtaiia' schreibt über die Unterredung der beiden Premiers: „Man bewertet die Unterredung in der Presse als einen entscheidenden Schritt zu einer englisch- jianzö fischen Annäherung

in der Politik Frankreichs und Englands kann kaum die Me sein, solange England nicht zugibt, daß Frankreich im Ruhrgebiet verbleibt. Und das ist das Wesentliche. „Baldwin', schreibt Rille, .ist sich darüber klar, daß viele seiner Mitarbeiter nicht daran glauben. aus Deutschland Geld herauszuschlagen, solange Frankreich die Ruhr besetzt hält. Cr wünscht vielmehr, daß die Ruhrbesetzung ihren mili tärischen Charakter ablege, und dieselbe je eher desto besser die Form einer Zivilkon trolle annehme

der deutschen Zah- dmgen.' Dazu bemerkt der „Popolo d'Ita- ka': „Ein Zusammengehen ist also noch weit entfernt. Man muß sich jedoch vor Augen holten, daß England seine Stellung von Tag Zu Tag ändern könnte. Sollte Deutschland kapitulieren, würde England, so versichert ?'in. gegen Frankreich entgegenkommender INN. Der Enthusiasmus der französischen presse scheint also kernen andern Zweck zu haben, als eine solche Kapitulation zu be schleunigen.' Die Kommentare des „Daily Expreß' uiÄ» -^aLy Telegraph' besagen

, daß sich di« bei- «n Premiers nicht auf den französischen Standpunkt einigen konnten. Tn italienischen Blättern urteilt man auch, daß nun ein neuer Schrat ^von Seiten Deutschlands zu erwarten sei- Es scheint, nach 'im „Avanti', als liege ein neues Anbot Was WM England? Da» englisch-französische Duell. London, 22. Sept. <Ag. Br.) Die Reuler- Agentur bringt eiue Rote, in der u. a. ge sagt wird: Obwohl der Touwechsel der eng lischen Presse große Befriedigung ausgelöst hat, so erklärt mau iu wohliaformierlea Kreisen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1923
Umfang: 8
. .Manchester Guardian' glaubt, ein Uebereinkommen zwischen England und Frankreich in der Ruhrsrage sei unmöglich. „Daily Mail' schreibt. England anerkenne die Ruhrbesetzung als eine vollzogene Tat sache. „Manchester Guardian' hingegen hält dafür, Poincare hätte sich überzeugt. England anerkenne die Ruhrbesetzung nicht, weshalb er mit Deutschland separat oerhan deln wolle. Aus den widersprechenden Mel dungen geht hervor, daß die Politik Bald- wins vor Poincare die Segel zu streichen scheint

und daß von England für Deutschland nichts zu erwarten ist. Paris. ZI. September. (Ag Br.) Am Mitt woch nachmittags fand zwischen Poincare und dem englischen Ministerpräsidenten Bald- win eine Unterredung stakt, noch deren Schluh eine amtliche MillcUung an die Presse ausgegeben wurde, in der gesagt ist. daß die beiden Staatsmänner bei der Prüfung der allgemeinen politischen Lage keine grund sätzlichen Meinnngsvcrfchisdenheilen feststell ten und daher ein? Zusammenarbeit zwischen Frankreich und England

über die Feststellung der Einheit der Ge sichtspunkte in den großen politischen Ange legenheiten zwischen Frankreich und England verhehle. Bei der Pariser Unterredung sei besonders die Frage behandelt worden, wie sich die Lage im Falle der Aufgabe des passiver» Widerstandes in de« von Frankreich u. Bel gien besehten Gebieten gestalte. Die Haltung Poincares in diesem Punkte sei äußerst ver söhnlich gewesen. Es sei betont worden, daß auf Seite Frankreichs absolut nicht der Wunsch vorliege, die deutsche Wirtschast

zu Vernich- ten. Wenn Deutschland befriedigende Vor- schlage für die Bezahlung feiner Schulden mache, so könne die Frage eines Moratoriums sofort geregelt werden. Deutschland hat an England keinen Rückhalt. Berlin. 21. Sept. (Ag. Br.) Das Wolff- Vüro meldet offiziös: Die aus Paris ein-' getroffenen Nachrichten über den Verlauf der Unterredung zwischen Poincare und Bald- win lassen noch keinen Gesamteindruck fest stellen. Man muß aber damit rechnen, daß Deutschland an England keinen Rückhalt mehr

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 01.10.1926
Umfang: 6
hatte die jüngste Zusammen kunft zwischen Briand und Stresemann in Thoiry einige Besorgnis hervorgerufen. Doch es besteht kein wie immer gearteter Grund zu Besorgnissen. Die Zusammenkunft von Thoiry ist eine direkte Folge der Verträge von Locarnv» deren Garantie Italien und England auf sich genommen haben. Nach den Verträgen von Locarno ist die deutsch-französische Wiederannäherung etwa« gcmz Natürliches und wird von England und menhang und in der Folge aus jenem Vertrag Kalten, die für die Rheingrenze

einstehen, al» ein Hauptangelpunkt de« europatschen Frieden« betrachtet. ' Da Italien und England erwachsen könnten, eine« Sinnes sein werden, ssolini letzt mit unermüdlichem Arbeits- seine sichere Friedenspolitik fort und nach der Besprechung mit Thamberlain wird er in Rom den bulgarischen Außenminister begrüßen, der dort am Dienstag, ö. Oktober, ankommen wird. i Bulgarien ist von dem Wunsche beseelt, seine Beziehungen zu den Nachbarvölkern definitiv zu regeln. Nachdem nun die Frage der bulgari schen

Office. Außerdem wäre ein Bünd> nis, angesichts des Charakters der Probleme, die Italien und England zu prüfen und zu lösen haben, praktisch nicht durchführbar. Das kann leicht aus der Tatsache abgeleitet werden, daß bei dieser Begegnung wahrschein lich detaillierte Fragen, die Italien und England betreffen, besprochen werden. Es wird ein Meinungsaustausch stattfinden, dessen Folge »in« Verstärkung der gemeinsamen Mittelmeer politik sein wird, eine Prüfung der allgemeinen europäischen Lage

, als Resultat der Verträge von Locarno. Da aber ein Bündnis immer genau umschrie bene Ziele hat, ist es klar, daß ein solches zwi schen Italien und England nicht nur unmöglich ist, sondern, wenn es zustande käme, den Wert der Verständigung zwischen den beiden Ländern herabminderte. Zum Schlüsse darf nicht ver gessen werden, daß Italien und England Firma tarmächte des Locarnopaktes sind und als solche an und für sich schon verbündet sind. I In politischen Kreisen bestätigt man den Weit blick

der mussolintschen Politik, der den Vertrag von Locarno auch ohne Garantie der Brenner grenze unterzeichnet hatte. Durch diese Politik wurde Italien auf dieselbe Stufe mit England gestellt. pfliàtungen von Locarno au! ?untt stehen, so ist es auch enllber den Ver- emselben Stand- ttrlich. dah pe auch effs aller Frag«, dt« eventuell im Aujam- Ver Ministerrat verschoben p. Rom» LS. — Der Ministerrat, der de- kanntWch «um 3V. ds. hätte stattfinden sollen, wurde auf einen noch zu bestimmenden Zei«t- punkt verschoben

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 04.02.1920
Umfang: 8
gewillt ist. Die Wirkungen dieses Verhaltens Amerikas sind aber für den weiteren Bestand der europäischen Entente von größter Bedeutung gewesen. England hat das von Clemenceau mit Hochdruck betriebene Defenftiv- bündnis gegen Deutschland abgelehnt mit der Be gründung, daß es nur mit Amerika ein solches Bündnis eingehen würde. Die Verhandlungen, die anfangs Jänner neuerdings zwischen Frankreich und England über diese Frage stattfinden sollten, haben sich bis jetzt zerschlagen. Der wahre Grund liegt

in der englischen Wei gerung, sich an einem Desensivbündnis gegen irgend eine andere europäische Macht zu beteiligen, die wieder ein Teil der Politik tst, die England feit Jahrhunderten mit eisener Konsequenz verfolgt hat und von der einer der obersten Leitsätze lautet: Freiheit des Handels für England. England denkt nicht daran, sich bei der gegenwärtig völlig unge klärten europäischen Lage die Hände binden zu lassen. Umsoweniger, als zwischen Frankreich und England, soweit nicht Deutschland in Frage steht

, z. B. in Kieinafien erhebliche Schwierigkeiten be- - stehen. Dazu kommt noch, daß England allen Grund hat, sich durch die rasende Schnelligkeit des ameri kanischen Flottenbaues aus dem Westen neu bedroht zu sehen. Es ist daher kein Zufall, wenn jetzt neuerdings aus englischen Dlplomatenkreisen ver lautet, daß das englisch-japanische Bündnis, daS 1921 abläuft, bestimmt wieder erneuert wird. Diese Ansicht ist umso begründeter, als England ganz offen Japan trete Hand in Sibirien läßt und es in seinen Plänen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 23.09.1922
Umfang: 12
. Aber es hat den Anschein, vag England allein dasteht und einen etwaigen kriegerischen Zusammenstoß, mit den Türken. Wie Bundesgenossen zu bestehen haben werde. England besitzt im Mittelmeere bereits in Gi braltar und Aegypten zwei feste Posten, die ihm uie Herrschaft mehr als genügend sichern. Würde England auch noch sich in Konstantinopel und an den Dardanellen häuslich einrichten, dann wäre das Mittelmeer überhaupt nur mehr ein Attischer Binnensee. Seit hundert Iahrey er strebt England die Herrschaft

Konstantin hat den' Paris, 23. Sept. Die „Associated Preß' KriW verloren, den Veniselos begonnen.^ Die meldet aus Konstantinopel, daß aller Seever- Nwderläge der Griechen ist .aber. auch eine- AH? -zwischen' dem-Schwärzen Meere, Bosporus. Schlappe für England, in Kemals Lager steyt und den Häsen des Marmarameeres untersagt obeWrein Frankreich. -das ^wieder- ein^^neuei ^^dett ist. Den Dampfbooten ist es verboten, Stufe zur Vormacht Europas erklommen hat. j abends nach halb 5 Uhr Passagiere zu befördern

stantinopel, dessen letzter Kaiser Konstantin Pcv- laeologos hieß, wieder, gewinnen, und eine Kö nigin in die Hagia Sophia einziehen. Das grie chische Heer. kam aber nur bis zu der von den Mächten um Konstantinopel gezogenen nMtra- , len Zone, vor der nun auch Kemals siegreiche? Frankreich wirk sich das „Einverständnis' mit England teuer Abkaufen lassen. Nachstehend die letzten Meldungen: Ein Vermittlungsvorschlag Frankreichs. Paris, 23. Sept. Gestern nachmittags wurden die Orientbesprechungen

über Konstantinopel, die Darda nellen und Thrazien bis zur Maritza zugesichert werden. .. England „wünscht' keine Feindseligkeiten. London, 23. Sept. Eine Reuternote mel det, daß die englische Regierung trotz der Ver stärkung der Schutztruppen an den Dardanellen die Feindseligkeiten nicht zu beginnen wünsche, wenn die Kemalisten die neutrale Zone nicht verletzen. Die Entscheidung über Krieg oder Frieden liege also ganz in den Händen Kemal Paschas. Die englische Regierung wünsche nichts' sür sich, verfolge

zur Fortsetzung des Kriegs gegeben» bis die im nationalen Pakt vorgesehenen Be-. dingungen erfüllt find. Die Nationalversamm-5 lung wird an die Alliierten eine Note richten, jtt Txr Vertrag °von war eben^sckMlk !ertig wie die andern Vertrage, , pinem Mann mit der eisernen Kaust, die er un. ^ Samthandschuh verbirgt', wie der eng sch . ^'7 der'die Räumung Thraziens von Seiten der glerung von Angora eme Botschaft aufgesetzt ^ habe. Wenn England damit einverstanden ist, werden die Verhandlungen in Paris sofort

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.10.1924
Umfang: 8
den Versailler Vertrag sür ändcnmgsbedürftig: noch viel weniger ist Amerika dafür zu haben. Diese Hoffnun gen sind «ndgiltig begraben. Die Bündnisse Frankreichs sind hinwiederum ein recht schwacher Ersatz für einen Garantievertrag mit England oder mit Amerika. Sowohl Pomcare als mich Herriot taten zwar alles zur Förderung der kleinen Entente, mit allen Mitteln wollten sie diese besonders gegen England zur Geltung bringen, aber im Ernstsall dürfte sie wohl wenig ausrichten und überdies sagt man ihr wegen

machen, aber es soll auf jeden Fall auch diese Bedingung nicht stellen. Für die deutsche Regierung gibt es in die ser Sache noch ein schweres Bedenken, die Sanktionen. Das Genfer Protokoll verpflich tet die Volkerbimdsstaaten zur Teilnahme an etwaigen kriegerischen Unternehmungen gegen unbormähige Staaten. Die Englän der sträuben sich dagegen, daß ihre gewaltige Flott« do^u dienen soll, bei «usteheiUtsn Streitfällen zwischen den hadernden Völker» Frieden zu stiften. Wenn England seine Flotte Mm Schug der eignen Interessen

ge rade anderswo braucht, warum soll es sie für den Völkerbund einsegen? Soll Deutsch- Ilnw mit seinem kleinen Heer Verpflichtun gen eingehen, von welchen England mit sei ner großen Flotte nicht viel wissen will? Ge setzt den Fall, der Völkerbund würde zugim- sten Polens gegen Rußland vorgehen: da müßte Deutschland als Völkerbundsstaar den Truppendurchinarsch gestalten, das deutsche Gebiet würde Kriegsschaupwtz und mußte mir seinem lM.MV Mann hilflos Mschcn. !ln!z oas alles für Polen, jenes Polen

in England so viel Staub aufwirble, sei eine plumpe Fäl schung. Das gehe schon daraus hervor, daß der Brief vom 15. September aus Moskau datiert !e>. ivährend er sich an diesem Tage aus Gesundheitsgründen in Kislooodsk be fand und daher keinen Bri«f unter,zeichnen konnte. Weilers gebe es gar keine militä rische Abteilung in der kommumjtischen Par tei Englands, die die Reoolurionierung des Heeres und der Marine Großbritanniens I vorbereiten sollte. Die englischen Kommu- ! nisten hätten

eine viel wichtigere Ausgabe. ! die darin besteht, die Ideen des Kommunis mus den Arbeiterinassen bekannt zu inachen. Aus lehr glaubwürdigen russischen Erhebun gen scheine hervorzugehen, daß der Brief a«s polnischer Quelle stamme. Man müsse an nehmen. daß in 'Polen eine Gruppe von Abenteurern bestehe, die Surch den polnischen Spionagedienst solche Dokumente ausgefer tigt erhalten und sie den Regierungen aus folgen, welche diese aus irgendwelchem Grunde brauchen. Heute Wahltag in England. London, 29. Ottober. Heut

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 10
Datum: 03.06.1927
Umfang: 10
Staaten sind zu große gewesen, als daß sie hätten nebeneinander bestehen können. Und der Bruch datiert eigentlich auch seit einem Jahre. Er geht zurück auf die Unterstützung des englischenBergarbeiterstreikes durch dieKommunisten vor einem Jahre. Auch im allgemeinen General streik, der voriges Jahr England wirtschaftlich so herunterbrachte, war Moskau die treibende Kraft und es ist eigentlich zu wundern, das gerade jetzt erst der Bruch erfolgt, wo der Grund wirklich bei den Haaren herbeigezogen wurde

Krieg. Heute ist das anders geworden. Die Welt hat noch genug vom letzten Kriege und will nichts davon wissen. Zu einem bewaffneten Zusammen stoß zwischen England und Rußland wird es in absehbarer Zeit wohl kaum kommen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Bruch nur erfolgt ist, um Deutschland zu einer klaren Stellungnahme gegenüber Rußland und gegenüber England zu zwingen. Die Stellung Deutschland zwischen diesen beiden Staaten wird immer gesährlicher. Einer seits ist Deutfchlaud

von England überrumpelt werde. Das hatte England natürlich nicht voraussehen können und es war dabei auch ziemlich verdutzt. Obwohl dies — in der Presse — ein reiner Zufall war, so lag doch der Zweck dieses Zufalles auf der Hand. Er hat auch an scheinend seine Wirkung nicht verfehlt. Die Ver handlungen. welche Tschitscherin in den letzten Tagen mit Briand führte und über welche so augenscheinlichesStillschweigenbewahrtwird,deuten darauf hin, daß bei der Rechnung Englands ein Rechenfehler sein muß

und daß die außerordentlich betonte Herzlichkeit des gegenseitigen Einverständ nisses und Zusammengehens zwischen England und Frankreich wohl auch mehr auf dem Papiere steht als in der Praxis ausgeübt wird, namentlich dann, wenn es sich um Dinge handelt, wo beide Par teien die gleichen Interesse aber aus verschiedenem verfolgen. ' Das ist der zweite Punkt dieser Rechnung. Erstens hat sich Deutschland nicht mitreißen lassen, trotz der Londoner Festtage, die nicht znletzt an seine Adresse gerichtet waren und hat sogar

den Schutz russischer Interessen in England übernom men und hat die Niederlassung der Arkos in Deutschland gestattet, andererseits hat Frankreich nicht mitangezogen und so ist England wieder ein mal allein, innerhalb zweier Monate der Welt politik. Einmal in China und nun in Rußland. Von den europäischen Staaten bliebe noch Ita lien. Aber Italien hat gar keinen Grund sich in diesen englisch»rnssischen Streit einzumischen, weil die Beziehungen zwischen Italien und Rußland gute

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