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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 09.07.1925
Umfang: 12
die so oft behandelte Frage eines Sicherheitspaktes heraus, wo nach Deutschland, England, Frankreich und Belgien ein Uebereinkommen treffen sollen, in dem die gegenwärtigen Grenzen zwischen Frarüreich und Belgien einerseits und Deutschland anderseits garantiert werden sol len. Den ersten Vorschlag eines solchen Ver trages hat Deutschland gemacht. Rach all gemeiner Ansicht ist es aber von England dazu ermuntert worden. Als dann der deut sche Sicherheitsvorfchlag tatsächlich den Mäch ten der Entente

unterbreitet worden war, war wiederum zu beobachten, wie England sowohl den Franzosen als den Deutschen um den Bart strich, um sie zur Verwirklichung des Planes zu bewegen. Als die Franzosen zunächst den Sicherheitspalt nur einseitig auffaßten, nämlich so, daß derselbe nur di« Unterstützung Frankreichs durch England gegenüber einem deutschen Angriff sichern solüe,'da ist England sofort und entschieden dieser Auffassung entgegengetreten und hat erklärt, daß es dieselbe Unterstützung auch Deutschland

hin, nach welchem stch China richten solle, um die „fremden ka pitalistischen Raubmächte hinauszudrängen.' So wie in China unterstützt das heutig« Ruß land im ganzen übrigen Asien jede Be wegung, die gegen die englische Weltherrschaft gerichtet ist. Für England steht da viel auf dem Spiel«. Man denke nur an das zum englischen Königreich gehörige Indien. • England hat keine Rrche mehr. Die Böl ler dort drüben, sind nicht mehr so WADtzteWsWEMEM ganz uneingeschränkter LHufurcht gegen den weißen * Herrn. wie ehemals

. Dazu kömmt noch die Eifersucht der anderen Großmächte. Es mag. aufgefallen fein» daß England dies mal nicht mehr jo energisch wie vor 25 Jah ren gegen di« Boxerbewegung in China ein- greift. Nach dem ersten Einschreiten der europäischen Polizei zu Beginn der Unruhen hatten sie sich nachher im allgemeinen mit papierenen Protesten gegen die chinesische Regierung betznügt. Es ist kein Zweifel, wenn die Engländer mit Waffengewalt eingriffen, würden die Chinesen, die über derartig« MachtmittÄ nicht verfügen

, bald „kuschen' müssen. Aber die Schwierigkeiten liegen anderswo. Wenn England beispielsweise in China eingreift, dann tun natürlich auch die Franzosen dasselbe, die ebenso wie die Eng länder exterritorialen Besitz, das heißt mit eigener Verwaltung, eigener Polizei, eigener Gerichtsbarkeit ausgestatteten Besitz in China hoben. Bor allem, aber wollten die Japaner und nicht zuletzt die Amerikaner dabei sein. Wenn sie alle eingreifen, fürchtet man, daß sie leicht gegen einander „greifen' könnten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
, ausgenommen an S,nntagen nnd Feiertagen. I Für dl« Schriftleltuag oerastwortlich: Peter ffuch-brsgger. Bozen. — N-tatioa-druck: Buchdrnckerei Tqrolia Bozen S v,lichte! zur Zatilani, Zezuffsn-bNkr. Nr. 133. — 23. Fahrg. Bozen-Meran, Montag, 27. August 1323. Post-Kouto-Korreut Frankreichs WsltvokM. Im Streit zwischen England und Frank reich dreht es sich um ganz andere Din^e, als bloß um das Reparationsproblem oder die Lösung des Ruhrkonfliktes. Die Politik des Herrn Poinare läßt sich kurz so skizzieren

: Er will das politische Te stament des großen Napoleon erfüllen. Herrn Poinare ist es zunächst gelungen, England selber als Vorspann bei der Ausführung sei ner Pläne zu benutzen: das Versailler Dik tat und die nachfolgenden Friedensschlüsse von St. Germain. Trianon, Neuilly schufen eine französische Vormachtstellung in Europa, welche viel stärker und überragender ist, als zur Zeit der höchsten Machientsaltnng Napo leons l. Der Krieg hat Frankreich viel Geld ge kostet, und es mußte bei seinem Bundesge nossen England

und später in Amerika Schulden ausnehmen. Poincares Plan zielt zunächst darauf ab, diese Schulden überhaupt nicht zu bezahlen, und wer aufmerksam seine Reden verfolgt, merkt genau, daß seine Zah- lungsoersprechen von so vielen Bedingungen abhängig gemacht werden, daß es praktisch sür England und Amerika noch billiger ist, auf irgendein? Zahlung von Frankreich kur zerhand zu verzichten. Poincares Absicht und politisches Ziel gipfelt in folgendem Punkt: seinen ehemaligen Alliierten überhaupt

keine Kriegsschulden abzuzahlen. Der erste Angriff aus England erfolgte auf dem Kontinent durch seine Rhein- und Ruhrpolitik. die zunächst von England in ihren Konsequenzen nicht- voll und richtig eingeschätzt wurde. Der zweite, viel gefährlichere und daher stärkere Angriff erfolgte aber in Afrika: und auch dort wandelt Poincare aus napoleoni schen Pfaden. Frankreich rüstet zur Wieder- eroberung Aegyptens, das unter Frankreichs Schutz „vom englischen Joche befreit werden soll'. Wer Aegypten beherrscht, ist Herr

. Unter doppeltem Druck fall England ge zwungen werden, zunächst Frankreich die Bezahlung seiner Schulden zu erlassen. Ge lingt dieser politische Schachzug, dann ist Frankreich erst recht in der Lage, seinen höchsten machtpoiitischen Ansprüchen die Zü gel schießen zu lassen. Auf dem Kontinent, in Frankreich, im Rheinlands und an der Ruhr hält eine wohl ausgerüstete g?oße französische Armee die Wacht, und die von englischen Truppen be setzte Zone ist militärisch bereits derart um zingelt. daß die gesamte

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 22.08.1925
Umfang: 8
, England und Amerika nicht so staö ist. Um den spanischen Verwaltungs- und Kolonialapparat aus eigener Anschauung kennen zu lernen, verschaffte sich der junge Marokkaner nach Abschluß seiner Studien einen Posten in der spanischen Kolonialverwaltung von Nord- afrika und verstand es, dort jahrelang unter einem falschen' Namen zu amtieren. Die auf diesem Wege erworbenen Kenntnisse benutzte er bei der von ihm in jahrelanger emsiger Arbeit vorbereiteten Auf - standsbewegung. Es ist lächerlich, anzuneh men

über ein Jahr lang Hunderte von Händlern, die den spanischen Solda ten und Jntendanturbeamten erhebliche Waffenvor räte abkauften. Nachdem der damalige französische Ministerpräsident Poincare von seinen ersten Erfolgen gegen die Spanier gehört hatte, glaubte er, Abd el Krim von der französischen Einflußsphäre dadurch ablenken zu können, daß er ihm gestattete, Waffen von den Creuzotwerken zu kaufen. Sein Versuch, sich SpezialWaffen zur Bekämpfung von Flugzeugen in England zu verschaffen, scheiterte daran

, daß die englische Regierung den Fabriken in England untersagte, solche Lieferungen auszu führen, weil man in England die große politische Tragweite der marokkanischen Aufstandsbewegung Und die politischen und militärischen Fähigkeiten ihrer Führer zutreffender einschätzte als in Frank reich. Englands gefähröeteswelt- geschäft. Unter dem Vorsitz des englischen SHatzkanz- ilers Sir A. Bal so ur u^ der Mitwirkung der bekanntesten Wirtschaftsstatistiker tagt in London ein Ausschuß, der sich mit der Lage

des englischen Außenhandels beschäftigt. Man hat 5n England nachgerade das beunruhigende Ge- Khl bekommen, daß die Krisis des Wirtschafts lebens nicht, wie man zuerst vermeinte, den Charakter einer vorübergehenden, durch Nach kriegswehen bedingten „Episode' an sich trägt, sondern bedauerlicherweise Züge und Zeichen sowie auch einen Intensitätsgrad aufweist, der durchaus an eine langwierige wirtschaftliche Er krankung gemahnt. Diese Auffassung ist auch neuerdings wieder durch eine viel beachtete Rede

werde. In der Tat: die letzten Ziffern zeigen, daß England in der ersten Hälfte 1925 für 70 Mil lionen Pfund Sterling mehr ein- als ausführte, eine Zunahme des Einfuhrüberschusses von nicht weniger als 52,9 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 1924, während durch die ge sunkenen Frachtraten und andere Umstände die „unsichtbaren Ausfuhren' vermutlich geringer sein werden als im Vorjahr. Dieser Zustand eines tatsächlichen Defizits aus der Zah lungsbilanz ist für England ein völliges Novum. „Wir sind,' sagt Allan

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 14.11.1921
Umfang: 8
Seit? ? ^ Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich sind nicht verschiedenartige Er scheinungen, sondern verschiedene Erschei nungsformen desselben Gebildes. Ganz Europa wird in Trümmer gehen, wenn man nicht die Lebensbedingungen findet, und wenn man nicht das wirtschaft liche Gleichgewicht wiederherstellt, das der Krieg so schwer gestört hat. Eu ropa wartet angstvoll auf den Frieden, den man noch nicht geschlossen hat. Marnm England der Meg- nahme Gberschiestens zuge stimmt

hat. Nach einer ganzen Reihe von Äußerungen aus England konnte in Deutschland erwartet werden, daß England das sogenannte Jndustrie- dreieck für unteilbar hielt und es bei Deutschland belassen zu sehen wünsche. Nach der Entschei dung hat Balsour selbst gesagt, daß kein Eng länder, der in diesem Gebiet reisen würde, die Teilung nicht mit Grauen ansehen würde. Die Grenzlinie, die Deutschland aufgezwungen wer den soll, zerreißt dieses räumlich nicht sehr große Stück, in dem der eigentliche Reichtum Ober schlesiens ruht

. Man fragt sich in Deutschland, was England dazu bewogen haben könnte, von seinem Standpunkt abzuweichen und Frankreich abermals einen Sieg zuzugestehen, der zum Teil in der englischen Presse scharf kritisiert wird und dessen für Deutschland wirtschaftlich nach teilige Folgen auch in England anerkannt wer den. Nachdem Frankreich mit Hilfe feiner Bun desgenossen die Hegemoniemacht in Europa ge worden ist, tritt geradezu automatisch die Richt linie der englischen Außenpolitik seit dem sech zehnten

Jahrhundert gegen Frankreich in Gel tung, daß England immer Gegner der jeweils stärksten Kontinentalmacht in Europa ist. Die stärkste Kontinentalmacht in Europa ist aber heute Frankreich. Trotz des verzweifelten Widerstandes der Franzosen muß sich darum das englisch-französische Bündnis, das seinen Höhepunkt längst überschritten hat, lösen. Für die englische Politik aber kommt die Möglichkeit dazu erst dann, wenn die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und Japan so geregelt si:td, daß sie für England

keine Kriegsgefahr ent halten und ihm eine Rückendeckung an den Ver einigten Staaten geben, um deretwillen die englische Politik unzweifelhaft erhebliche Opfer zu bringen bereit ist. Die Konferenz von Wa shington, auf die die Blicke in London vor allen: gerichtet sind, wird darin keine endgültige E^- scheidung bringen, sie kann erst eine Etappe auf diesem Wege sein. Für diese Konferenz liegt die Hauptschwic- rigkeit für England in dem schier unlösbaren Gegensatz zwischen Japan und seinem Bündnis mit England

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 22.08.1925
Umfang: 10
, England und Amerika nicht so staä ist. Um den spanischen Verwaltungs- und Kolonialapparat aus eigener Anschauung keimen zu kernen, verschaffte sich der junge Marokkaner nach Abschluß seiner Studien einen Posten in der spanischen Kolonialverwaltung von Nord afrika und verstand es, dort jahrelang unter einem falschen Namen zu amtieren. Die auf diesem Wege erworbenen Kenntnisse benutzte er bei der von ihm in jahrelanger emsiger Arbeit vorbereiteten Auf stand sbewegung. Es ist lächerlich, anzunch- men

über ein Jahr lang Hunderte von Händlern, die den spanischen Solda ten und Jntenvaniurbeamten erhebliche Waffenvor- räte abkausten. Nachdem der damalige französische Ministerpräsident Poincare von seinen ersten Erfolgen gegen die Spanier gehört hatte, glaubte er^ Abd el Krim von der französischen Einflußsphäre dadurch ablenken zu können, daß er ihm gestattete, Waffen von den Creuzotwerken zu kaufen. Sein Versuch, sich Spezialwaffen zur Bekämpfung von Flugzwgen in England zu verschaffen, scheiterte daran

, daß die englische Regierung den Fabriken in England untersagte, solche Lieferungen auszu führen, well man in England die große politische Tragweite der marokkanischen Auffwndsbewegung Und die politischen und militärischen Fähigkeiten, ihrer Führer zutreffender einschätzte als in Frank reich. iknglanös gefähröetesVelt- sefchäft. Unter dem Vorsitz des englffchen Schatzkanz lers Sir A. Balfour imb der Mitwirkung der bekanntesten Wirtschastsstatistiker tagt in London ein Ausschuß, der sich mit der Lage

des englischen Außenhandels beschäftigt. Man hat Kn England nachgerade das beunruhigende Ge fühl bekommen, daß die Krisis des Mrtschasts- iefcens nicht, wie mün zuerst vermeinte, den Wharokter einer vorübergehenden, durch Nach- bU^swehen bedingen „Episode' an sich trügt, sondern bedauerlicherweise Züge und Zeichen sowie «uch «inen Jwtensitätsgriü» austveist. der durchaus-cm eine langwierige wirtschaftliche Er krankung gemahnt. Diese Auffassung ist auch neuerdings wieder durch eine viel beachtete Rede

werde. In der Tat: die letzten Ziffern zeigen, daß England in der ersten Hälfte 1925 für 70 Mil lionen' Pfund Sterling mehr ein-als ausführte, eine Zuncchme des Einfuhrüberschusses von nicht weniger als 52,9 Prozent gegenüber iem ersten Halbjahr 1924, während durch die ge sunkenen Frachtraten und andere Umstände die „unsichtbaren Ausfuhren' vermutlich geringer sein werden als im Vorjahr. Dieser Zustand eines tatsächlichen Defizits aus der Zah- ungsbilanz ist für England ein völliges Novum. „Wir sind,' sagt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.09.1922
Umfang: 6
für England; während die Erfüllungspolitik Frankreich die Freiheit des Handelns nahm, gab sie England diese Frei heit zurück. Seit Versailles ist nicht mehr Deutschland, sondern ist Frankreich der konti nentale Gegenspieler Englands. Gegen Frankreich brauchte jetzt England Handlungs freiheit. Und diese wurde ihm dadurch gege ben, daß Deutschland durch die Erfüllung des Versailles Vertrages Frankreich verhin derte, die sämtlichen Vertrags-Interessenten gegen es aufzurufen. England hätte

bei einer offensichtlichen Weigerung Deutschlands wohl oder übel mit Frankreich gegen Deutschland gehen müssen. So aber erfüllte Deutschland und England konnte mit: Recht sich auf diesen Erfüllungsivillen Deutschlands gegenüber Frankreich berufen und durch ihn seine Handlungsfreiheit gegen Frankreich bewah ren. So erwies sich die deutsche Erfüllungs politik immer mehr und.mehr als wirksames Sprengmittel für die Entente. Die Erfül- lungspolitik schuf erst Raum für die Inter essengegensätze innerhalb der«Gntente

. Aber in dem Sinne, daß Deutschland nun nicht mehr bloß Objekt eines gemeinsamen Diktats der Feinde, sondern in dem lebendigen Jnteressenspiel der Nationen mehr als eine bloße Null ist. England ist in das Ringen mit Frankreich etngetreten. Die englische Bulldogge, die durch die Jahrhun derte hindurch keinen Gegner gefürchtet, hat in den letzten Wochen den alten Mut und die alte Entschlossenheit zum Handeln wieder ge funden. Der Aufruf an die Dominions zur Mitverteidigung der englischen Datidanellen- Positton

, die Verstärkung der englischen Mtt- telmeerflotte, die Entsendung von mehr als der Hälfte der Garnison von Malta nach Konstantinopel, zeigen daß es England ernst ist. Gleichzeitig zeigt es in der europäischen Politik eine bemerkenswerte Aktivität. Die Abmachungen mit dem Reichsbankpräsiden- ten von Havenstein sind mehr als Abmachun gen Über finanzielle Garantteverhandlun- gen. Sie sind der Ausdruck, daß England mit der Wirrnis in der europäischen Politik, d. h. mit der Reparatstonsfrage, Schluß ma chen

will, daß es auch in Europa neue Wege und neue Orientierung sucht. Die politische Tragweite der Londoner Besprechungen und Abmachungen kann heute noch nicht abge schätzt werden; sie darf aber jedenfalls als nicht zu gering gewertet werden. Sind die Verhandlungen in London wirklich auf der Grundlage zustande gekommen, wie die Be richte, der Presse erkennen lassen, dann be deutet das einen Zwang für Frankreich, seine Stellung in der Reparationsfrage und zu gleich seine Stellung zu England eindeutig zu klären.' Bürgt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1922
Umfang: 8
Sette L „Bozner Nachrichten',. den4>. Jänner 19L2 Nr. Z ^ Gesichtspuuk^ an diMW «»Mche'OrieW poWk, mit höchster Konsequenz festhält, ist, daß G vi echenland unter allen Umständen itt der Bereitwilligkeit erhalten werden mußte, gegebenen falls England sem Heer und seine Flotte zur Ver fugung zu stellen. Die Franzosen streben in Kon- stantinopek und Angora das Gleiche an.''-? ^ Rivalität in Polm und Rußland.. ' .Ebenso unverhüllt wie in her. Levante mani festiert? sich die Rivalität

der Westmächtc in P o l e n und Rußland, und auf diesem Terryin waren die Zusammenstöße sogar noch heftiger. Als auf der Pariser Konferenz im Jännerzwischen Frankreich und England ein Einvernehmen über die Revision des Vertrages mit der Türkei nicht erzielt werden konnte, hieß es in den Pariser Zeitungen, Griechen land und die Türkei seien ja nur das Boresien der Ko'nh?renz, als aber dann ini Feber der Präsident der po.l Nischen Republik, Marschall Pilsudski, beglei tet von seinen Ministern des Auswärtigen

und des Krieges, in Paris, erschien, da erfolgten sehr scharfe Diskussionen zwischen den Diplomaten von Frank reich und England. Sie fanden ein lautes Echo in der Pariser Presse, die von Bruch zwischen England nnd Frankreich, von europäischer Katastrophe sprach. Jn>der englischen Publizistik war die Erhitzung nicht geringer, und auf beiden Seiten wuchs die Leidenschaft noch, als im Mai der Polenaufruhr in Oberschlesien ausbrach: „Die von England und Frankreich gegen über Polen verfolgte Politik^' schrieb

damals Poin- care, „ist ebenso verschieden geblieben, wie sie im Jahre vorher war, als London mit Moskau lieb äugelte und der sranMsche General Wcygand den Polen zu Hilfe eilte.' So mißtrauisch war man in Paris gegen England, daß man einen Zusammenhang witterte zwischen dem deutsch-russischen Handelsab kommen vom Mai 1921, hinter dem der britische Bot schafter in Berlin, Lord d'Abernon, stehen sollte, und angeblichen bolschewistischen Agenten in Berlin, die von hier aus, so glaubte man in Paris steif

gend das letztere Verfahren, aber England stellte sick aussen entgegengesetzten Standpunkt und/ nötigte Frankreich zum Nachgeben.' Diese Macht Ächte sich dadurch, daß sie, nachdem das oberschlesische Plebiszit sehr günstig für Deutschland ausgefallen war, in der umstrittenen Landschaft den Polen-Aufruhr vom !>. Mai hervorrief. Gern hätte Frankreich unter der Hand auch dadurch den Polen etwas geholfen, daß es snne Besahungstruppen in Oberschlcsien verstärkte, aber die englische Diplomatie wußte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 02.12.1922
Umfang: 12
in sich bestimmte. Es war ein Problem, das manches ite Gemeinsame enthielt. für England und Fr_ . hauptträger der Entente — vor allem -auch in dessen Gemeinsamkeiten sur England und Frankreich —. die beiden wweit die vopgenommenkn Le ufw. historischen Inhalt haben. feiner historischen Entwicklung lagen und in dem jedenfalls vitale Interessen der beiden Staaten zunächst und absolut offensichtlich sich nicht schnitten. Diese Situation hat sich mit einem Schlage verändert durch den Sieg der türkischen

Nationalisten über Griechenland, der In seiner weltpolitischen Bedeutung ein Sieg Frankreichs über England war. Hier wurde England an seiner empfindlichsten Stelle getrof. fen. Hier wuchs auch der Gegensatz zu Frank reich in unmittelbarster Schärfe und Unüber» brückba vielt heraus. Dieser Gegensatz wird von jetzt an die europäische Politik bestimmen. Da ran ändert auch die Kabinettsumbildung in England und deren angeblicher fvanzosenfrennd- lieber Charakter nichts. England kann andere taktische Mittel

und Wege wählen, und hat das getan, indem es an Stelle Lloyd Georges und feiner Taktik des -offenen Widerstandes Donar Law und 'seine Taktik der gütlichen Verstände ! jung mit Frankreich setzte. Der Gegensatz zw!» chen England und Frankreich und- der Zwang, bn zu läsen, bleibt nach wie vor bestehen. Es gibt für England keine andere Politik mehr, als die. sich mit Frankreich auseinanderzusetzen. Der -Konferenz von Lausanne -kommt hierbei eine entscheidende Bedeutung zu. Es ist der Versuch Englands

, den Gegensatz zwischen Eng land- und Frankreich aus schiedlich friedliche Weise zu losen. Der Versuch kann bereits jetzt als gescheitert angesehen werden.. Der Wille zum Zusammengehen mochte vorhanden sein, er -ist aber- jedenfalls schon an der ersten prak tischen Probe gescheitert. Lausanne wird ein- Fiasko und eine Besiegelung des endgültigen Zusammenbruches der Entente werden, weil dem geeinigten Osten der uneinige Westen ge genübersteht. Nicht England und nicht Frank reich. die untereinander uneinig

. Die Lausanner Konferenz wächst sich immer mehr zu einem vollen Mißerfolg aus. Die Vor gänge in Griechenland haben wesentlich dazu beigetragen. die Lage zu erschweren. England hat die diplomatischen Beziehungen abgebrochen und darauf ist es auch» wohl zuruckzuführen, daß gestern fein Hauptdewgierter an der Sitzung nicht teilnahm, üebrigens fehlte Ven-izelos auch. Die Vorgänge in Athen haben eine ungeheure Entrüstung in der -ganzen Welt erregt. Die Be gründung des Todesurteiles kann Niemand uberzeuge

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 17.05.1922
Umfang: 6
hat. denen es aus Berechnung einen Anteil an der Herrschaft gibt, dahinschmelzen wie Märzenschnee In der Sonne. Je der wird sich beeilen, nicht zu spät zu -kommen. |Y Kampflos wird England seine reichste und einträg- liä»'e Kolonie gewiß nicht preisgeben: das wäre nicht englische Art. Kolonien -sind im allgemeinen lange nicht so einträglich, wie man sich vorstellt: sie sind meist ein Geschäft auf lange Sicht und bedürfen großer Investitionen. Aber Indien war für England ein gutes Geschäft

. Es hatte freilich ein eigenes Bud get, in dem Einnahmen und Ausgaben Im Gleich gewicht standen. Aber innerhalb dieses Budgets gab es Posten, die eben nichts anderes darstellten, als einen Tribut an England. Das waren die zahlreichen Pensionen an englische Beamte und Offiziere, die sämtlich in England verzehrt wurden. Da war vor allem das Budget des indischen Heeres. Die Indischen Truppen fochten in allen englischen Kolonialkriegen, uletzt auch im Weltkriege und immer ging es auf 'öfters Indiens, dem England

nicht einen Schilling dafür vergütete. Schon -vor Jahren hat der Enalän- der Digby ein dickleibiges Buch unter dem Ironischen Titel „Das blühende Indien' geschrieben, In dem er nachweist, wieviele Millionen Inoer unter der engli schen Herrschaft des Hungertodes gestorben sind: ekn großer Teil davon hätte wohl am Leben bleiben können, wenn die Einkünfte des Landes diesem ver blieben wären. England hat das hochstehende Ge werbe Indiens systematisch ruiniert, um Raum für die englischen Massenwaren zu schaffen

. Spinnereien und Webereien waren In Indien mit einer beson deren Steuer belegt, um die englische Textilindustrie wettbewerbsfähig zu erhalten. Es handelt sich hier um Werte, die weit mehr bedeuten, als -vor dem Kriege die deutsche Konkurrenz. Aber um den ein heitlichen Willen des Indischen Volkes nlederzubrechen, würde eine Armee, wie England sie im Weltkriege aufgestellt hat. kaum genügen. Sie kann mit Ma- fchinengewehren In die Menge hlnelnlchleßen, Blut bäder -veranstalten, das Land zur Wüste

machen, aber sie kann nicht 330 Millionen Menschen zwingen, für England zu fronen. -Und wenn England' schließ lich darauf angewiesen ist, seine Herrschaft nur mit weißen Truppen aufrecht zu erhalten, dann werden die Kosten so groß, daß aus dem guten -Geschäft ein schlechtes wird. In dem englisch-japanischen Bündnisvertrag, der nicht erneuert worden ist, gab es einen Punkt, der Japan zur Hilfeleistung an England In Indien ver pflichtete: wenn indes irgendwo die Redensart, „den Teufel durch Welzebub austrelben' anwendbar

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 21.06.1923
Umfang: 12
, die dieser Kon flikt erfahren soll — nach der zweiten deut schen Note an die Alliierten., Diese Note hat noch immer keine Antwort erfahren und möglicherweise muß man noch lange auf eine solche warten. Zunächst ver handeln einmal die einzelnen Ententemächte untereinander. Derartige Verhandlungen un ter den Alliierten endeten bisher stets, mit dem Siege Frankreichs über die anderen, auch über England. Ja, das große, England ist recht klein geworden vor der furchtbaren Macht Frankreichs. Dieses fortwährende ohn

mächtige Zurückweichen por Frankreich be- ieutet wohl die tiefste Erniedrigung Englands. die feine Geschichte aufzuweisen hat. Niemals in der Vergangenheit hatte es England ge duldet, daß sich ihm gegenüber an der Rhein mündung (in Belgien) eine starke Militär macht festsetzte und heute ist Belgien, das sich mit Haut und Haar dem benachbarten Frank reich verschrieben hat, nichts anderes als eine französische. Festung, eine Pistole, die gegen die Brust Englands gerichtet ist. Und man scheint

auch in England diese Pistole tatsäch lich zu fürchten, sonst könnte man sich sein fortwährendes Nachgeben vor dem unersätt lichen Machthunger Frankreichs nicht erklä ren. Aber nun scheint England doch jeden Tag mehr das Unerträgliche dieses Zustan des zu empfinden. Es beginnt an den Fes seln zu rütteln, die es sich selbst geschmiedet hat, indem es Frankreich auf Deutschlands Kosten zu solch schwindelnder Machthöh» emporgehoben hat. Diesmal wenigstens — ln der Beantwortung der deutschen Note

— will man den Franzosen nicht mehr nach geben, zum mindesten nicht in allen Stücken. Wie ich schon das letzte Mal bemerkt habe, verhält man sich in Frankreich auch den neuen deutschen Friedensvorschlägen gegen über ablehnend und wenn England diesmal nicht etwas vorsichtiger gewesen wäre, hätte Poincare geradeso wie das letztem«! eine schroff ablehnende Antwort an Deutschland geschickt, ohne die Antwort seiner Verbünde ten abzuwarten. Aber England will diesmal um jeden Preis erreichen, daß die deutsche Note

von den Verbündeten gemeinsam be antwortet werde. Die englische Regierung hat nun als Vorbereitung für die geplante gemeinsame Antwort eine Reihe von Vor fragen den Franzosen und Belgiern unter breitet, deren Beantwortung für die aller nächste Zeit erwartet wird. Daraus hofft man zu erfahren, was Frankreich zu tun ge denkt und erst dann wird England weitere Schritte unternehmen. Der passive Widerstand. Die von der englischen Regierung Frank reich unterbreiteten Fragen beziehen sich ins besondere

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.04.1927
Umfang: 8
nach London unternommen. Zweck der Reise mar, England anzubieten, den Rest der Kriegsschulden an Stelli in jährlichen Teilzahlungen sofort in einem auszuzahlen. Tableau! Frankreich, das arme, valuten unsichere Frankreich, bietet heute, neun Monate nach dem argen Sturz des Francs, England die nicht unbedeutende Summe von 37 Mil liarden in barem, sofort zahlbar, an und ver setzt England in eine kritische Situation. Wie so? Sehr einfach. Frankreich erhielt die Summe, von SV Millionen geliehen

gegen eine Sicherstellung von 18 Millionen in Gold, die die Bank von England Im Jahre 1931 nach Einzahlung sämtlicher Jahrzahlungen zurück geben sollte. Frankreich kommt nun und bietet diese gan zen Jahrzahlungen auf einmal an und ver langt selbstverständlich die sofortige Rückerstat tung der Goldgarantie, die in der Bank von England deponiert ist. Die Bank von England hat aber mit dem Goldfundus bis 1931 ge rechnet und auf Grund dieses Goldfundus seine Notenausgabe geregelt. Wenn also Frank reich jetzt die Rückgabe

dieses Goldfundus ver langt, stellt es die Bank von England vor ein sehr unangenehmes Dilemma. Den Goldfun dus sofort zurückgeben, bedeutete für England eine fühlbare Verschlechterung seiner valutari- fchen Grundlagen. Frankreich ist nun in der Lage, als Schuldner seinem Gläubiger Forde rungen zu. stellen. Welche lustige bizarre Um drehung! Es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Bank von England das Offert der sofortigen Zahlung der Schulden durch Frankreich ab lehnen wird. Dagegen wird England Frank reich

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 20.05.1925
Umfang: 8
Montecatint Vtat lenri Une» vontflch« F»rr. » « » « » G IS. Ma, lv. Ma» 1VSS.- 1V71- 7S7- 70». 44S.— 447.- S02^- SlS.- sso. 231.— V6S.- VS2^- öS».- L90^- t»4.- 124.- 07S.- öSt— DGOO»O««GGGOOGOOOGGOO»OO»chOO»O»»GO«»»GOG«»»»»»G^ Alercurllaak Alersa l)d «r« Vtat,»prom«a»ck« »«» m Die SteuerverhSlwisse in England und Ikallen. yn der Angelegenheit der Regelung der inter> alliierten Schulden haben die industriellen Ver bünd« von England und von Italien den Regie rungen ausführlich« Memorandums überreicht

> alliierten Schulden cingehendst beleuchtet. Eng' land zahl außer den dreißig bis vierzig Millio- n«n des eigenen Zinsendienstes seiner Schuld an Amerika noch jährlich rund 1W Millionen Pfund Sterling für den Zinsendienst der An leihen, welche England übernommen hatte, um seinen Verbündeten aushelfen zu können. Das Verhältnis verteilt sich so. daß heute der britische Steuerträger aus seiner Einkommensteuer für die Schulden Frankreichs 7 Pence. für sie Schuld Italiens 6N Pence und SX Pence für die Schulden

der übrigen alliierten Staaten (al lerdings einschließlich Rußland) bezahlt. Rech net er dazu noch die Ktt «Pence, welche er für den eigenen Zinsendienst bezahlen muß, so macht das zwei Schilling uns 7Ä Pence, wovon er aber 1 Schilling und 11 Pence für den Zinsen dienst der fremden Staaten leistet. Mit diesen Zinsen aber macht England, bezw. das englische Golk, seinen Verbündeten jährlich ganz enorme Geschenke, und zwar an Frankreich jährlich 31 Millionen, an Italien 27 Millionen und an die übrigen

gezogen, weder auf finanziellem Gebiete, noch auf territorialem, noch auf wirb- schaftlichem, u. daß die englischen Rheeder. und Transportunternehmungen und Kohlengeschäfte am meisten durch diesen Transport gewonnen hätten. Än das Merl tum übergehend, führt die Schrift schließlich aus, daß England in weit besseren Verhältnissen sich befinde, als Italien. In Italien sei die Steuerbesastung viel größer als tn England. Das englische Volkseinkommen belaufe sich jährlich runv auf 3000 Millionen Pfund

Sterling und sei mit rund 680 Millionen Pfund Sterling Steuer belastet, also mit rund ISA. Das Einkommen des italienischen Volkes belaufe sich rund auf SV Milliarden Lirs und fei mit 1? Milliarden Steuern belastet, also rund mit ISN. 'Die Belastung sei also größer als in England. Auch in den einzelnen Steuer- abteilungen sei eine große Verschiedenheit zu bemerken. England zahle an indirekten Steuern rund K.2A des Nationaleinkommens und an Umsatzsteuer rund 1 bis 1.5N! Italien dagegen zahle

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
l. 8.—, ganzjährig t. 1K.—. Für das Ausland viertel- l. 7 —, halb l. >3 50, ganzjährig 27.—. Durch Erzeugungskosten bedingte Vreiserhöhnng vorbehalten. Anzeigen aller Art finden die lohnendste Verbreitung und wird die einspaltige Vetitzeile mit 40 Cent berechnet. Bestellungen zu richten an die Buchdruckers: H. Mahl, Brunico Nr. 20 Freitag, den 14. Mai 1926 HliliMA N»AeMl»i. Der Streit in England. — Die Rolle RnhlandS. Der Flaggenstreit in Deutschland. Der Streik in England ist also doch nicht in den ersten

24 Stunden erledigt worden, wie man allgemein gehofft hatte und hat im Laufe der nächsten Tage im Gegenteil weitere Forme» ange nommen. Auf den Straßen, von London stehen kampfbereite Tanks und in mehreren Städten, darunter in Glasgow ist es zn Unruhen gekommen, ' die auch Tote forderten. Der Streik in England ist etwas für das Lebensbedürfnis der Nation so Unnatürliches und wird von Tag zu Tag Un natürlicher. Auch die Arbeiterführer erkennen dies an und es ist ihnen vielleicht am wenigsten wohl dabei

hat. Ausdrücklich heißt es dabei, daß die Annahme ein Agitativnsmittel gegen die Arbeiter gewesen wäre. Damit ist viel gesagt. Tie Ar-' beiter sind nicht kommunistisch. Ter Kommunis mus erfreut sich in England einer sehr kleinen Beliebtheit und die englische kommunistische Partei ist eine der kleinsten der Well. Die Ardeiter der Gewerkschaften sind nicht in den Streik getreten, um das Proletariat aufzurichten, um die Herrschast der Internationale zn verkünden, sondern lediglich um bessere Lohnverhältnisse

zu bekommen. Obwohl England die Heimat des GewerkschaslSgedanken ist und obwohl Karl Marx hier in London seine größten Ideen gefaßt hat, zu verwirkliche» ist Lou- don und England ein schlechter Boden. Der Eng länder ist nie international sondern immer national, immer Engländer. Es ist eigentlich das erste Mal, daß die Engländer selbst sich so in das Fleisch schneiden mit diesem Streik, der bereits seine Aus wirkungen zu machen beginnt. Nur traut man ihm weder auf dem deutschen Markt

. Es ist kanm anzuiiehiiien, daß von der Existenz eines solchen Planes die Oesfent- lichkeit im Wege der Zeilung erfahren würde. Was aber durch dieses Gerücht nicht in Abrede gestellt wird, im Gegenteil, das ist die Unterstützung Nuß lands (trotzdem die englischen Arbeiter den Scheck zurückgeschickt haben), es kein Mittel unversucht laßt, sich durchzusetzen, das haben die legten Jichre zur Genüge bewiesen. Speziell in England ist die russische Propaganda groß gewesen und seit jeher war England

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 10.11.1923
Umfang: 8
und vereinbarten, daß die Feiheit der Meere von den Friedensverhandlungen ausge schlossen sein solle. Damit hatte England seine Weltsee Herrschaft behauptet und seine insulare Sicherheit gewährleistet. Amerika aber hatte das eigentliche Ziel seiner Teilnahme am Kriege verloren. „Konnte man von Amerika verlangen, daß es sich verpflichtet, England auf dem europäischen Kontinent zu verteidigen, wenn England sich weigerte, irgendeine Garan tie gegen die Gefahren einer Vorherrschaft zur See zu geben? Jetzt lag

die Gefahr für Amerika in England, nicht in Deutschland und man wollte, daß es sich mit England gegen Deutsch land verbündete?' Die weitere Konsequenz war. daß. nachdem England seine militärische Sicher heit verbürgt hatte, Frankreich denselben Anspruch machte und nunmehr seine Forderung der Rheingrenze und der dauerndenKnech- wng oder der Auflösung Deutschlands aufstellen konnte. Zunächst wurde darum noch heftig gekämpft, aber die Dinge haben ihre innere Folgerichtigkeit, die sich allmählich durchsetzt

. Das ganze Wirrsal. unter dem die Welt heute leidet, ist die Auswirkung jener ersten Abmachung Zwischen den beiden Staats männern der Westmächte. Amerika, um sei nen Siegespreis betrogen, hat sich tief gekränkt zurückgezogen und überläßt Europa seinem Schicksal. Frankreich, ganz erfüllt von der Wahnvorstellung, ein großes kriegerisches Volk wie das deutsche für alle Zeit würgend am Boden halten zu können, arbeitet sich immer tiefer, ohne von England daran gehindert zu werden, in eine Politik hinein

.' Die Franzosen berufen sich darauf, daß Deutschland den Vertrag von Versailles unter schrieben habe und sein Wort halten müsse. Ferrero hält ihnen entgegen, daß sie von 1871 bis 1914 den Grundsatz vertreten haben, daß ein erzwungener Vertrag die Völker moralisch nicht binde und sie selber den Frankfurter Frieden und die Abtretung Elsaß-Lothringens niemals anerkannt hätten. Man fragt jetzt vielfach in Deutsckland und in der Welt, weshalb England es sich ge fallen lasse, daß Frankreich seine Krieaspolitik

gegen Deutschland fortsetze, ohne sick um die mit dem Bundesgenossen getroffenen Vereinbarun gen zu kümmern. Die nächste Antwort ist, daß Lloyd George sehr kurzsichtig war. als er zuaab und mit daran arbeitete, daß Deutschland so vollständig entwaffnet wurde. Ferrero aber gräbt noch etwas tiefer. Er zeigt, daß das egoistische englische Interesse es war. welches Lloyd George so die Augen verblendete. Er dachte an nichts als an die englische Seeherr- schaft und sah nicht, daß. wenn er England die See sicherte

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 10
Datum: 10.11.1923
Umfang: 10
von den Friedensverhandlungen ausge schlossen sein solle. Damit hatte England seine Weltseeherrschaft behauptet und seine insulare Sicherheit gewährleistet. Amerika rcker hatte das eigentliche Ziel seiner Teilnahme am Kriege verloren. „Konnte man von Amerika verlangen, daß es sich verpflichtet. England auf dem europäischen Kontinent zu verteidigen, wenn England sich weigerte, irgendeine Garan tie gegen die Gefahren einer Vorherrschaft zur See zu geben? Jetzt lag die Gefahr für Amerika in England, nicht in Deutschland

und man wollte, daß es sich mit England gegen Deutsch land verbündete?' Die weitere Konsequenz war, daß, nachdem England seine militärische Sicher heit verbürgt hatte. Frankreich denselben Anspruch machte und nunmehr seine Forderung der R h e i n g r e n z e und der dauerndenKnech- tung oder der Auflösung Deutschlands aufstellen konnte. Zunächst wurde darum noch Heftig gekämpft, aber die Dinge haben ihre innere Folgerichtigkeit. die sich allmählich durchsetzt. Das ganze Wirrsal. unter dem die Welt heute leidet, ist die Auswirkung

jener ersten Abmachung zwischen den beiden Staats männern der Westmächte. Amerika, um sei nen Siegespreis betrogen, hat sich tief gekränkt zurückgezogen und überläßt Europa seinem Schicksal. Frankreich, ganz erfüllt von der Wahnvorstellung, ein großes kriegerisches Volk wie das deutsche für alle Zeit würgend am Boden halten zu können, arbeitet sich immer tiefer, ohne von England daran gehindert zu werden, in eine Politik hinein, die notwendig früher oder später mit einer neuen fürchterlichen Katastrophe

, daß Deutschland den Vertrag von Versailles unter schrieben habe und sein Wort halten müsse. Ferrero hält ihnen entgegen, daß sie von 1871 bis 1914 den Grundsatz vertreten haben, daß ein erzwungener Vertrag die Völker moralisch nicht binde und sie selber den Frankfurter Frieden und die Wtretung Elsaß-Lothringens niemals anerkannt hätten. Man ftagt jetzt vielfach in Deutschland und in der Weit, weshalb England es sich ge fallen lasse, daß Frankreich feine Krieaspolitik gegen Deutschland fortsetze

, ohne sich um die mit dem Bundesgenossen getroffenen Vereinbarun gen zu kümmern. Die nächste Antwort ist, daß Lloyd George sehr kurzsichtig war. als er zuoab und mit daran arbeitete, daß Deutschland so vollständig entwaffnet wurde. Ferrero aber gräbt noch etwas tiefer. Er zeigt, daß das egoisttsche englische Interesse es war. welches Lloyd George so die Augen verblendete. Er dachte an nichts als an die englische Seeherr schaft und sah nicht, daß. wenn er England die See sicherte, er damit den Kontinent an Frank reich auslieferte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.05.1922
Umfang: 6
der U««i>-:-c> 1 ’ubi'licuä h.ili.iiu. — Bezugspreis: bei Abholung in de» Geschäfts- und Derschleißstellen monatlich L 4 —, vierteljährig L 1-'.—; bei Zustellung d >rch Post ode, Anstiäger monatlich L > vierteljährlich Ll3-'>«-; mnnatliche Bczugsgebühr für Deutschösterreich d -ö K 7' , Deutschland Mk. -In —, Tschechojlomakei tschech. K 2 «-. , übriges Ausland L Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nummer 122 England ohne Europa. Von unserm —nt—--Berichterstatter. i l I Seit dem Zusammenbruch der Konferenz

von genua mrd der Problematik, di« seit ihrer Ge- «irt über der Zusammenkunft im Haag schwebt, -„ehren sich in England die Stimmen, die auf >en Spuren der Vereinigten Staaten eine Ab ehr Englands vom europäischen Kontinent pre digen. Der Gedanke liegt bereits einige Monate urück, ja, im Grund« genoinmen, gehört er ztim deenarsenial des Chamberlainschen Protektio nismus. der den engsten Handels- und zollpoliti- chen Zusammenschluß des Mutterlandes, seiner Dominions und Kolonien zum Programm erhob llitd

ein wachsender Widerstand gegen die Einfuhrvorherrschaft Eng lands. In das Raisonnement, es Amerika gleich zu tun, spielen n cht nur psychologische Eitel- keits-, sondern auch rechnerisch kühle Wirtschafts momente hinein; das übrige Europa ist an Eng land bis über die Ohren mit mehr als 1.8 Mil liarden Pfund verschuldet, und es ist gewiß ver nünftiger, an Amerika und Kanada, denen Eng land selbst schuldet, zu liefern, als an Europa, dessen Berbirchlichkeiten an England dadurch noch zunehmen. «Für englische

Köpfe hat der Gedanke. England ohne Europa, unendlich viel Verlockendes. Die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit seit Versailles haben gelehrt, daß man mit diesem phantastisch aufgeblähten Frankreich nicht arbei ten kann: «die Vorurteile der vorjüngsten Bergan- JAHrer der deutschen Wirtschaft. Hugo Stinnes. Später -erst Äs ln den Industrieländern der Angelsächsischen -Welt, England und insbesondere Nordamerika hat sich ln Deutschland der Typus des großen Ändiustnerkapttäns hsrausgebudet

, der eine politische Annäherung vorangehen und folgen müßte. Zwischen die Wahl eines Blockes England-Deutschland-Ruß land oder Frairkreich-Bel-gien-Polen-Tschechasla- wakei gestellt, sagt ein Teil der politischen Mei nung in Großbritannien: „Weder das eine nach das andere, sondern ohne alle beide, im Verein mit den eigenen Ue-berfeeländern mit Nord- und Lateinamerika und den noch unabsehbaren Möglichkeiten in China.' Diesen Zukunstsmusi- kanten halten die Männer der Gegenwart die Statistik der Wirklichkeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.08.1923
Umfang: 8
viel bÄZeu'.enderc Summen for derte, wie man heute le zu erkalten erwarten könne. Belgien schon mehr erhalte, als fsde andere beteiligte Macht. Hiezu komme, daß es völlig von feinen 'iriegsschulden an die Alliierten befreit normen sei, die nahezu :-00 Millionen Pfund Sterling belogen. Das den französischen Anspruch aus ?6 Millnird^n Goldmark über die SViumtichuld an Amerika und England hinaus anbelangt, welch letztere 27 Milliarden beträgt, Sir aestlnldet seien, so gehe diese Forderung ungefähr aus dos

. Trotzdem aber wäre die englische Regierung glücklich, wenn man eine andere Form dieser Kommission finden würde, und würde zustimmen, wenn die verschiedenen Regierungen sich verpflich teten, der Reparationskommission zu empfeh len. die Ergebnisse de? Arbeit dieser Kom mission entweder roll anzunehmen oder diese Kommission mir als beratende Instanz anzu hören. Die englische Note geht dann zu einer Schil derung der Verluste finanzieller und materiel ler Art übet, die England erlitten habe. Die englische

Regierung könne keinen Grund ein sehen, weshalb das Verteilungsabkommen von Spaa revidiert werden solle. Nachdem die No> te noch weitere von England erlittene Schä den aufzählt und vor allem darauf hinweist, daß England seit dem Waffenstillstand über 4M Millionen Pfund Sterling für die Ar- beitsloseNfürforge ausgegeben habe, wird er klärt, daß England der einzige Verbündete sei, der augenblicklich seine Zinsen für die im Kriege aufgenommenen Schulden an Ame rika in einer gegenwärtigen Höhe

von einer Milliarde abzahlt. England allein habe bis her im Interesse seine? Alliierten aus die Er füllung von Verpflichtungen durch andere ver zichtet, die sich auf 700—800 Millionen Pfund beliefen und die andernfalls eine wesentliche Hilfe für die Zahlungen an Amerika darstel len würden. Nichtsdestoweniger habe England im Jänner auf der Pariser Konferenz sich er boten, auf alle seine Rechte auf Schadenersatz zu verzichten, und seine Bereitschaft ausge drückt, die Schulden seiner Alliierten dadurch zu vermindern

der lausenden deutschen Zahlungen durch ein Konrrollsystem herbeiführen, welch letzteres aber von wirtschaftlich ungesunden Hemmnis sen. wie die militärische Okkupation der Ruhr, erst frei fein müsse. Wenn solche Schritte un ternommen würden, eine sichere Summe für die deutschen Reparationsverpflichtungen auf zustellen, und diese Zahlungen zu sichern, so sei England gerne bereit, sich in eine Diskus sion über die alliierten Schulden an England einzulassen. Diese Bereitschaft dürfe ober nicht so ausgelegt

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 04.06.1921
Umfang: 8
zerstört, -die Ernte von 60 Gütern verbrannt worden. Diese Liste Ke8e sich noch «weitem.' Mir be gnügen Uns ab«: mit diesen wenigen Zahlen, um auch unserer OeffentlkchM zu zngen. wUch eine drückende Har- schast England in Irland aufgerichtet hat — jenes Eng land. das während des Weltkrieges immer verkündet, es müsse Krieg führen zur Befreiung und zum Schutze d« kleinen Völker in Oesterreich. Den Dölkem in Oesterreich ifehlte es nicht lau Freiheit. Sie haben sie emgebützt erst als Oesterreich

zertrünnnert und dessen Erbe andere angetreten haben. Aber England hätte im eigenen Lande Gelegenheit zur Dökkerbefreiung genug gehabt. «ßttkÄWk l» 6M- M Wltllgk» ia 9er nafftm wi Rn«. Uirt AusMalern, Wanderern, Bergsteigern usiv. die Erfüllung ihrer Ctzristmpslicht an Sonn- und Feiertagen zu «leichtem, bringen wir aus der UmgebMrg die Got tesdienste zum Abdruck: BberM'ckl: 7 Uhr. Ulgnnd: (in der Pfarrkirche) während der Sommexmv- Irlands Leiden. Die Leiden des irischen Volkes werden in einer Denkschrift

des -Parlaments der irischen Republik, die diese den parlamentarischen Vertreter ftemder Natio nen Überreicht hat, in einer Weise geschildert, die es verständlich macht, wie das von England Jahrhunderte lang bedrückte irische Volk sich aufbäumt gegen die Ge waltherrschaft der englischen Machthaber. Wenige Zahlen werden beweisen, in welcher Weise England es verstan den hat, Irland wirtschaftlich und finanziell auszusaugen und zum Älbsterben zu bringen. Während die Bevöl kerungszahl Englands seit 1801 von mnd

durch England. Irland ist das Land, welches neben Holland «die höchste Eeburteryiffer in Europa aus- zuweisen hat. So betrugen in Irland die ehelichen Ge burten bei 1000 Frauen in den Jahren 1876—85 250, im nächsten Jahrzehnt 245 und von 1896 bis 1905 264. Hätte Irland unter gleichen Verhältnissen gelebt wie die übri gen Staaten Europas, so würde es heute eine Beoöl- kerungszahl von rund 16 iMillionen Einwohnern auf- weisen. Eine -er wichtigsten Ursachen dieses Rückganges der Bevöllerung Irlands

ist die systematische Vernichtung des wirtschaftlichen Wohlstandes und die finanzielle Aus beutung des Landes durch England: so sind beispiels weise in den letzten-56 Jahren die Einnahmen, welche England aus Irland bezog, uon rund 18 Millionen Pfd. Sterling auf-rund öM/s Millionen Mund, Sterling ge stiegen. Im Jahre 1920 betrug der Ueberschuß aus den irischen Einnahmen nach Abzug der Ausgaben rund 21 Millionen Pfund Sterling. Nach der Denkschrift beträgt die Gesamtsunknie, ldie England kn den letzten 120 Jahren

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 25.11.1926
Umfang: 10
zu veranlas sen, in den Auslagen die Detailpreise der Oes- fentlichkeit bekanntzugeben. 6. In sämtlichen Gemeinden proportionierte Preistarife aufzustellen, die die Detailpreise mit den Engrospreisen in à richtiges Verhält- ns bringen auf Grund lokaler Nachforschungen, die obligatorisch in ganz Italien anzustellen sind. England Unruhen in Irland pr. London. 24. — Gestern morgens ist es in Irland zu neuen Stnnfetnerumuhen gekom men. In Trumblin bei Dublin wurde die Gar« nifon der Bürgerwehr von bewaffneten

60 Verhaftungen vorgenommen. Die Redaktionen revolutionärer Blätter wurden durch A ist nationale Wicht dle Llttorialanlelhe zn zeichnen ucht. Man nimmt an, daß die Unruhen als Kundgebungen der Sinnfeiner gegen die Polii k des Präsidenten Cosgravs auf der Reichskonferenz zu betrachten sind. Die Sinn feiner fürchten nämlich, daß Cosgravs auf der Konferenz die Beziehungen zwischen England und Irland enger gestalte, als es mit der Frei« heit Irlands verträglich sei. Griechenland Slu griechischer

Gewerkschastsinternationale), Lossowski, er klärte, der englische Streit werde weiterdauern. Der Beitrag der russischen Gewerkschaften^für den englischen Streit betrage bisher eine Mil lion Pfund. Rußland gegen England Von Dr. Paul Osti«» alt». Wie einstmals dlas zaristische Rußland, steht auch dvs bolschewWsche in einem harten Rin gen mit England, Nur daH à ENergieentfaltung Moskaus in diesem politischen Spiet diejenige der früheren Petersburger DlPilomc^is um ein Bedeutendes übertrifft. Denn das gprMsche Rußiland wandte

seine politische AuIsmerHainkelt und sàe dipànatische Energie immer nur eiiner Età M, der Steele des geriNGten Wider standes, während Moskau heNIIe lseinen àmpf gegen England M allen Fronten mit lgrößter Teàleibsmntelii! Writ und dabei eine Zähigkeit «d Ausàer der Energie enthaltet, ,wie sie^ idva 'LaiZseriliche Rußland nicht tiainnte. Mögen die Aussichten Mr evsoilgirekche WerhandlilMgen auch- noch so gering sein, mögen sie zu Mißerfolgen sichren, unermüdlich setzt Moskau' immer und immer wieder den Keil

von ne-uem un dieselbe Stelle, um ihn schließlich doch vorwärts zu trei ben und d>er von England gegen Rußland be triebenen EiinjkreisungspoWL den Boden zu ent ziehen. Nim deutlichsten ist das zunächst Hervorge treten bei seinen W àr Nähre hindurch ge führten Verhandlungen mit Japan. Trotzdem >anf japanischer Seite aus Furcht vor det bol- -fchswiistilschen Anjsteàig und Ms politischer Rlücksicht Ms England und Frankreich der Wille zu einem Weriglleich mit Mußlland nur in gerin gem Maße vorhaàn

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.12.1926
Umfang: 8
Seite g »Alponzeltung- Damstag, den Dezember Mg, Verliert England Indien? Von Dr. Walter Hag e mann. Die Anschauung, daß Indien aufgehört hat, eine englische Kolonie zu sein, hat sich seit dem Eerschàen des Buches von Earthill „Der ver lorene Herrschaft' mich auf dem europäischen Festlands allmählich durchgesetzt, wo mai« an eine so bedeutende Verschiebung der englischen Machtverhältnisse nur zögernd glauben will. England hat es ànk der Beherrschung der Kabel und der Weltpresse verstanden

und Besuchern Jndieirs, wie «dem Verfasser dieser Zeilen, bestall!gt werden lmnß. Nun lwoiß jeder >in Wen und Europa, daß Indien für England nicht eine beliebige Kolonie, sondern d>e Basis seiner We Machtstellung ist, linQ daß die Awfrechàrhaàng der!i!nidischen -Herrschaft die Dassönsfrage >des englischen Welt reiches bedmted. Daher die Schärfe, mit wel cher Birkenhead noch vor einem Jahre jeden Gedanken einer Homerule zurückgewiesen hat: „Es wlird kerne tverlorene Herrschast geben, ehe nicht der Zeitpunkt

geloM worden und hat nichts von «ihrer Schärfe verloren. Das indiche Par lament ist anstelle des wirtschaftlichen ^Boykotts das Kainpfnliittel gegen England yewochen. „TnLien hat die Non-EooperMon nur iausge- geben, um hinter den Schutzmall der Konsti tution umso heftiger Oppasitiion M treiben und alle Maßnahmen der Regierung zu boykot tieren' (MM,mm Vincent, k. 2. 1925 iSm Parla- ment zu Delhi). Diese Opposition reichtet sich gc>gen «lies, Was die englische NegienlMg durch- zuiführen oersucht

, um die poli Oschs Macht an sich zu reißen. Die Richterschcht und alle wich- tigeren Boimtenstellen sind von Vertretern der nouen aniieuropäischen Ge>istesströmung beletzt, die in Europa den Haß gegen Europa gelernt haben. Die von Englanid lange Zeit absichtlich t'erniachlässdgte Schulbildung hat nnter der l>be- »«len Verwaltung der letzten Jahre sich bedeu tend ausgebreitet und auch sozial tiefer stehende Schichten an den politischen Vorgängen inter essiert. Die liberalen Methoden, welche von England

bis an die Grenzen Indiens ihre Wellen und Mahatma «Gandhi sichrte mit dem großen Wirtschaftsboykott einen schweren Schlag ge>gen England. Ueber das zukünftige Verhältnis Indiens zu England gehen die Meinungen weit auseinan der. Die Radikalen, welche idie Mehrheit im Parlament darstellen, verlangen eine restlose Auflösung von Engànd, während dke Gemäßig ten ein vorläufiges Fortbestehen im Nahmen des englischen Wàetches zulassen wollen. Sie glauben, die militärischen und polltischen Macht- NiÄtel Englands

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