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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 28.02.1885
Umfang: 12
hat, diejenigen im Parlamente verschreit und beim Volke verdächügt, welche uns dem Ruine entreißen, den zerrütteten Haus halt wieder ordnen und uns mit mög lichst geringen Opfern wieder einer bessern, lichtem Zukunft entgegenführen wollen. Iur Weltlage. Europa ist mit Ausnahme von Austtalien der kleinste Welttheil, und doch beherrscht er mit seiner Bildung, seiner Macht, mit seinem Reichthume die übrigen weit größeren Welttheile. England und Ruß land herrschen in Asien; Australien ist von England abhängig

; in Afrika haben Eng land und Frankreich die wichtigsten Küsten länder in Besitz. In Amerika ringen sich die Nachkommen der Europäer zu einer Weltmacht ersten Ranges empor. England ist durch seinen ungeheuren Kolonial - Besitz, seine Industrie, seinen Handel und den daraus hervorgehenden Reichthum die weltbeherrschende Seemacht und sucht eifersüchttg überall die anderen Mächte von dem gewinnreichen Handel fern zu hatten, dieselben untereinander zu entzweien, um durch Stockung der fremdländischen

hereingezogen wurde. Die Aufgabe Frank reichs wurde von Bismarck klargelegt, nämlich Kolonial - Politik zu tteiben und die europäischen Händel ruhen zu lasten. Es folgte dem Winke und griff in Mada gaskar und Tonking zu, wodurch die Eifer sucht Englands nicht wenig geweckt wurde. England hingegen machte auf echt kauf männische Weise den wichügen Suez-Kanal, die neue Welthandels-Straße, von sich ab hängig, und setzte sich nach dem famosen Bombardement von Alexandria und der leichten Besiegung Arabi's

in den faktischen Besitz von Aegypten, wodurch Frankreich in seinen Ansprüchen und in seinem Ehr geize nicht wenig verletzt wurde. Auf diese Weise wurden England und Frank reich auseinandergehalten. Nun war es die Aufgabe Bismarcks, auch Rußland von England abzuziehen. Rußland konnte es noch immer nicht verschmerzen, daß es die Früchte seines kostspieligen und schließlich siegreichen Türkenkrieges im Berliner Kongresse aufgeben und mit leeren Händen abziehen mußte. Deshalb herrschte zwischen Berlin, Wien

und St. Petersburg längere Zeit eine gereizte, fast kriegerische Sümmung. Dieser blutenden Wunde mußte ein Ver band angelegt werden. Man ließ Ruß land in Bulgarien, das es freigemacht und als sein Vasallenland ansteht, zuvor kommend frei gewähren und intriguiren. Das alte Freundschaftsband zwischen den drei Kaiserhöfen wurde wieder angeknüpft und der Friedensbund in der Drei-Kaiser- Zusammenkunst zu Süerniewice besiegelt. Dadurch war England isolirt. Der bestehende Zustand Europas wurde garanürt

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 22.09.1880
Umfang: 10
* übernimmt die Redaction keine Beraatwortimg. I , Augekommeue Fremde , .. vom 14.-21. September, i Billa Adelheid. W. Butler, England. I. GMaiann. Warschau. . Lurie» Piusk. ' ' Ä S < - Peufio» Berger. ' Dr. Lübowski mit Sohn, Warschau. Billa Egger. Frau Lechner mit Tochter,. Zuusbruck. Erzherzog JohlUM. t Frl. Düschler, Schwerili. Frau v. . Etzel, Dresden. H. Sandmann; C. C.' Scharp; H, .. GlaSforth-Bell, England. Dr. v.' Weiretter.mit Fa- Mllie.Win^ H. Sohler. mit Familie; - Genaenach

. v. Heidebrändt'mit Krau/,Stuttgart.' W.Lippit^.mit - > '.'.t Frau, Wien. R. Tykowic mit Tochter, Warschan - i W. Graham - mit Familie». .England. M.. Oliphant mit Familie.: England. D« Warader mit Tochter, England. M. Gulldr mit Tochter, England. A. u. L. EoanS, England. St.Parrltl mit Tochter^ Leng» land. Frau E. Goburek. Ostpreußen. Olga Nebe lung, Ostpreußen, v. Meyrdorf und Frau, Rußland. Erzherzog Rainer, v. Kellermann mit Gattin. Galizien. Fr. Möller mit Familie, Bremen. Frl. Janocha, Ga lizien. Frl

. v. Zagarska, Galizien. M. Graydon, England. M. Higginson mit Familie, Irland. Stencriuspertor Feichter. A. Propper, Krakau. I. Hirschsohn, Krakau. Felseneck. E. Sodomj Steukjor. M. BirkeUnd, Stentjor. Fortuna. Frau Schneiersohn, Warschau. M. Buchweitz, Warschau. Golden s Kreuz. K. Hirzel. Ellwingen. W. Finkh, Reutlingen. C. Aßmann, Hamburg. G. Haußleiter, Atünchen. Fugger, Augsburg. A. Pfister, Inns bruck. I. Haußleirer, Nordlingen. H. BantHannover. Graf von Merau. Gf.Monculier, Paris. FrauCabanis, Berlin

. Frau Berger mit Nichte, Wien. M. Bain, England. M. Camegg, England. W. Becker mit Gemahlin Rheinbayern. Fr. Götsch. H. Feinburg mit Frau Bialystock. Grissewaim, Steinachplatz. C. Sch-ppach, Römbild. Billa Gschaider. Frl. Girgensohn, Riga. Ew. Mathaei, Berlin. Haßfurther. v. Falkner mit Familie, Florenz, v. Bork- mann mit Tochter, Wien. M. Grey, London. M. Skisseff. London, aas Nr. 212. R. Plattau, Pekikau. aus Nr. 274. Alwine May, ivi-Äiadiach. easioa Holzeiseu. W. Krämer. Fürth. Dr. Huuoegger

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1882
Umfang: 4
Zweckmäßigen wohl bedacht, die Arbeiten leitet cm Ingenieur der Etschregulirnng, der sich des ausgesprochenen Vertrauens der Leegsvorstehung wie der anderen Beteiligten erfreut und es ist bei der endlich und hoffentlich constant besser ge wordenen Witterung an dem raschen Erfolge nicht zu zweifeln. K. 5. Bezirkshauptmannschast Bozen, am 2. October 1882. Der k. k. Statthaltereirath: Strobele. Egypten und die Großmächte. Man legt vielfach den Erfolg, den England in Egypten zu verzeichnen

hat, als eine arge Schlappe für Oesterreich'? uud Deutschlaud's conservative trotzdem stehen die beiden groben ColUMNtsMAvne als Wächter darüber da, daß EnMnd Men Mgeii darf, fortan den Herrn in Eaypten zu spiWn. England wird auch nie so weit .konuneu, weil ein erfolgreicher, gewaltsamer Eingriff in die orientalische Frage über kurz oder lang einen weiteren derartigen Eingriff an ande rem Orte nach sich ziehen würde eine Even tualität, welche Niemand so sehr zu fürchten hätte als England

Einfluß auf die Zukunft Egypten's gewahrt. England hat zunächst Rußland nnd Frank reich als diejenigen Mächte, welche die größte Neigung zu einer aggressiven Politik im Oriente habe, vor allen Anderen zn sürchren. Diese beiden Mäch« haben das nächste nnd lebhafteste Interesse daran, eine europäische Schlußabrechnung in Egypten zn sordern, Nußland, weil es nicht dul den kann, das; England den Weg nach Indien in seine Hände ^klimmt, während ihm selbst der Weg durch den Bosporus auch fürderbiii ver

liegen soll. In dem Verhältnisse Egyptens zur Türkei wird England in seinem Interesse gut thuu, so w^uig als möglich nnd am besten gar nichts zu ändern-, denn dieses Verhältniß ist ohnehin nur mehr ein sormelles und der Einfluß der Türkei durch die letzten Er eignisse völlig lahm gelegt. Sichert sich England durch ein derartiges maß volles Vorgehen die Fortdauer des „loyalen Wohlwollens' der verbündeten Kaiserreiche, welches es während der letzten Krise so rückhalt los anerkannt hat, nnd gelingt

über Unterdrückung, während die russische Regierung in Warschau an die Schüler aller ^'ebrailstalten ein l'rlii'ü in, aller Lehranstalten ein Verbot erließ, im Verkehre mit einander polnisch zu sprechen. Jeder Stu- dirende wird sofort relegirt, der sich einer andern als der russischen Sprache im Umgange bedient. ^ Allem Anscheine nach sucht England eine Allem wird England in Bezug auf deu <sucz- caual vou jeder Prüpoudcranz in militärischem Sinne Europa gegenüber abstrahiren müssen - da ....... obwohl

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.07.1882
Umfang: 8
französische Republik macht daS ver logene Wort deS dritten Napoleon zur Wahrheit, indem sie alS ihre Devise, aufstellt: Ro- xüblicius, o'est 1s xsi»!' . ^ . England aber fühlte sich durch den fran» höfischen Minister, und Systemwechsel vuq von einem Alp befreit.Nicht nur wären bei eiver Cooperation mit Frankreich die collidireuden z Interessen' beider Staaten -^sofort;,hervorgetreten, sondern England hätte auch da» Odium auf sich ^ nehmen müssen, welches jedeS energische Hervor- ?treten Frankreichs

, bei den Ostmächten und Italien hervorrufen mußte. England für sich allein darf Pch nach der heutigen Weltlage etwas ganz anderes erlauben, alSEnglaud und Frankreich im Bunde. Der Dorn im Auge deS Ostens ^mit Italien) wäre die Herstellung der west» «ächllichen Allianz. Hat doch selbst Rußland gegenüber dem Bombardement Alexanvrien'S durch die englischen Kriegsschiffe beide Augen zugedrückt, da durch die Trennung der West mächte, die leidige Erinnerung au den Krimkrieg aus der Welt geschafft worden. Aeußert

-deS Barons de Ring aufS klarste hervorgeht. ES thut sich da ein Gegensatz der Ansichten und Interessen zwischen England und Frankreich hervor, der jede gemeinsame Action an der Quelle vergiften mußte, nnd deßhalb trieb die englische Politik auf ein isolirteS Vorgehen hin, bei dem Frankreich daS Zusehen hatte. Dabei gewinnt nun die Aeußerung deS deutsche» Reichskanzlers, er fürchte bei einer westmächtlichen gemeinsamen Aetion einen Conflict zwischen Frankreich und England, eine ganz eigenthümliche

Illustration. WaS da alS warnende Meinung erschien, zeigt sich jetzt im Lichte der Thatsächlichkeit beinahe als Zweck. England und Frankreich find verfeindet, vermuthlich auf lauge Zeit, und daS Cabinet Freycinet bekommt die Schläge, denen Gamhetta auS dem Wege ging. Nicht England ist isolirt, sondern Frankreich, welche? noch dazu unter Mithilfe Rußlands, deS permanenten eventuellen Alliirten, in Schach gehalten und unter dem Jubel Italiens zur Regungslosigkeit verurtheilt wurde. ' Die englischen

l Z). R.) WaS weiter in und mit Egypten geschehen oll und muß, daS ist Sache der Conferenz, da- ern sie sich ihres Mandats würdig zeigen will. Ingland wird ruhig mitrathen; sollte aber die Pforte störrig bleiben, die Polemik gegen Eng» and zur Hauptsache machen, fort und fort sich außerhalb deS europäischen AreopagS halten, mit ihren papiernen SonveränetätSrechten weiter spielen; sollte endlich die Conferenz selbst kein wirksames JnterventionSmandat zu Stande bringen: dann allerdings müßte England zusehen, wie eS allein in Egypten

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 28.03.1885
Umfang: 12
nichts, dies hat Frankreich erfahren. Daß mit Geld auf) nicht» zu richten sei, das weiß England a« besten. In Preußen wäre sicherlich die Gefahr schon beseitigt, wenn mit Hilfe der Geschicklichkeit der Regierung etwas erreicht werden könnte. Die Kirche allein kann zwar diese Frage auch nicht lösen; aber es kann dem Uebel nur dann abgeholfen werden, wenn Arbeitgeber und Arbeiter wieder durch die sittlichen und religiösen Bande mit einander verknüpft werden. Arme und Reiche hat eS immer gegeben; die Kluft zwischen beiden

der Königin Viktoria und des Königs von Italien an den Kaiser Wilhelm zu überbringen, eine ganz besondere Bedeutung bei. Bisher war es nur üblich, daß auswärtige Fürsten dem Kaiser schriftliche Glückwünsche über mittelten. Die drei englischen Prinzen sollten die erneuten herzlichen Beziehungen zwischen England und Deutschland greifbar darlegen; desgleichen sollte die Sendung des Herzogs von Genua ein von Italien beabsichtigtes Zeichen für die Fortdauer herzlicher Beziehungen sein, die nur in letzter Zeit

(?) eine vorübergehende Trübung erfahren hatten. Wie lange etwa diese „herzlichen Beziehungen' wieder dariern werden? Von England zurückgestoßen und vor aller Welt bloßgestellt, hat es Italien für gut befunden, sich wieder an Oester reich-Deutschland anzuschmiegen. Die Sammelgelder zu Ehren Bismarck's haben ungefähr 27a Will. Mark ergeben. Die Spenden sollten laut Aufruf für eine öffentliche Stiftung zu nationalen Zwecken verwendet werden. Nun haben jedoch oie tonangebenden Kreise beschlossen, das Bis- marck'sche

an genommen. England. Das Verhältnis Englands zu Rußland wegen der afghanischen Grenz- streitigkeiten ist in den letzten Tagen wieder gespannter geworden. Alan gkai'bt, daß es den Russen mit der Versicherung ihrer friedfertigen Gesinnung nicht Ernst sei, be sonders da dieselben eine so bedeutende Tauppenmachr in Mittelasien aufgestellt haben. In Folge dessen werden zwei brit- tische Armeekorps in Indien marschbereit gemacht und an die Grenze geschickt. Der Ton der amtlichen Blätter in England

wird gegen Rußland täglich kriegerischer. So schreiben die „Daily News': „Wir gestehen, nicht einsehen zu können, wie der Friede erhalten werden kann, falls Rußland seine Ansprüche nicht aufgibt. Sollte der Emir (Fürst von Afghanistan) die nächste Woche (anläß lich seiner Zusammenkunft mit Lord Dusferin) England auffordern, ihn gegen ein russisches Vor rücken zu vertheidigen, so könnte England ein solches Ansuchen nicht verweigern, und der Krieg würde sich dann nicht auf Asien allein beschränken.' Alle Journale

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.09.1885
Umfang: 4
und der Industrie die Welt beherrschte. Seitdem ist noch kein Decennium ver flossen, die Schreier find ziemlich still und klein ge worden, Fürst Bismarck kann mit Stolz und Ge nugthuung auf die immer weiter fortschreitende Gesundung der wirthschaftlichen Verhältnisse des Reiches hinweisen und England mit seinem Frei handel ? Nun, es sprechen seit einiger Zeit alle Anzeichen dafür, daß sich in der Handelspolitik des mächtigsten Industriestaates der Welt ein Umschwung vorbereitet und daß England daran denkt Kraft

des Gebotes der Selbsterhaltung sich den heimischen Markt gegen fremden Import zu sichern. Der neue Minister-Präsident Lord Salisbury hat bereits eine Enquete ins Leben gerufen, welche dazu bestimmt ist, unbefangen die Frage zu er wägen, ob England auf den bisher betretenen Wegen weiter schreiten könne; sollte eine solche Veränderung eintreten, so wäre dies eines der epochemachendsten weltgeschichtlichen Ereignisse in der Entwicklung des Völkrverkehrs. England hat keineswegs in den letzten Jahrzehnten

und jener großartigen Be wegung, welche sich von England auf den Conti- nent fortleitete, gelang es auch, dort Apostel der Freihandelslehre zu gewinnen. Dies dauerte dnrch vierzig Jahre. Aber mit Schrecken sehen jetzt die einsichtigen Staatsmän ner Englands, daß in der Ausführung dieser Theorie zu weit gegangen wurde. England ver mag jetzt nur 68 Perceut seines Getreideconsums zu produciren und es ist demnach auf eine enorme Zufuhr ausländischer Lebensmittel angewiesen. Selbstverständlich

Industrie ein geführt, um die einheimische zu förvern. Man will nun den Kolonien den Vorschlag machen, mit England in den Zollverband zu treren, so daß die überseeischen Gebiete das Mutterland ausschließlich mit Getreide versorgen sollen und diesem ein Vorrecht für feine Industrie ausbe dungen würde. Damit wäre — wie der modernste Ausdruck läutet — ein Sreatsi- öritaii», ein Größer-Bri- tannien, geschaffen und England könnte — gleich' zeitig geschützt gegen auswärtige Industrie Pro ducts

— noch eine Zeit lang seine industrielle Machtstellung behaupten. Denn die Zeit ist vor bei, da England seine Colonien nach Belieben ausbeutete und sogar die Auswanderung engli scher Maschinisten und.Maschinenbauer nach den Colonien verbot, um .sMdasetbst.keine Industrie ent wickeln zu lassen. Diese ausbeutende Politik war seinerzeit die Ursache, daß die Vereinigten Staa ten von Nordamerika sich vom Mutterlande los lösten, und England ist jetzt auf Verträge mit den Colonien angewiesen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.03.1880
Umfang: 4
und wenigstens thrilweijen Herabmindsrung der Steuerlasten gewidme ten Gesetze, welche sich alS die Frucht der gegenwärti gen Session darstellen, mit Befriedigung hinweisen und zu dem Schlüsse gelangen: Regierung und Abge- ordnete ohne Unterschied der Parteistellung haben ihre Pflicht im vollen Umfange gethan. Zur Wahlbeweguug in England. Am Mittwoch erfolgte in einer Nachmittagssitz' ungl die Auflösung deS englischen Parlamentes durch Verlesung einer Thronrede, die zunächst der Volksver tretung den Dank

sind in diesem Augen« blicke bereits in alle Gegenden des britischen Insel- reiches zur Versendung gelangt und in den nächsten Togen wird daS freie England der Schauplatz einer Agitation werden, 'wie sie gleich lebhaft kaum in einer früheren Epoche dtr englischen Geschichte stattgefunden hat. Wir haben bereits hervorgehoben, daß die Situ ation gegen die Möglichkeit eines wirklichen Erfolges der Liberalen ist. An eine vollständige Niederlage der Liberalen darf man jedoch nicht glauben. Diese Partei hat in letzterer

eS doch Hauptiäi^lich ankommt, das Einspruch-, recht deS Staates Metr''t>ie Hu prüfenden Geistlichen anerkannt ist. Die Wahlreden der Engländer halten dieBismarck' sche „N. All. Ztg.' in Athem. Neuestens bemerkt sie zur Wahlrede, die Lord Hartington am 25. dies Mts. hielt: Man könnte in England und Frankreich nach Har- tingtons Worten zu dem Schlüsse gelangen/ daß 'die österreichische oder deutsche Politik eine feindliche Richtung gegen Frankreich v?r-olge. Wir halten es nöthig, zu constatiren. daß Hartingjon

nch nstt seiner Voraussetz ung im Irrthume befindet. Deutschland so Mnig'wie Oesterreich-Ungarn haben ein Interesse oder den Willen feindlich gegen Frankreich zu wirken, noch, weniger die Absicht. England für eine solche Politik zti gewinnen. Weder Oesterreich noch Deutschland haben irgendwelche Tendenzen gegen 'eine dritte Macht, gegen Frankreich so' wenig, wie gegen Rußland: beide sind verbunden durch das ginieinfame Interesse, das jeder von ihnen an der Erhaltung des europäischen Friedens

hat. Man darf annehmen, daß beide bereit sind, den eigenen Frieden gegen eine Stötung durch einen Dritten nach Möglichkeit zu schützen. Ein Versuch Englands, die Betheiligung an diesem Schutze des Friedens zu ge winnen, ist unseres Wissens bisher von keiner Seite gemacht oder beabsichtigt worden. Es ist weder Deutsch lands, noch die Aufgabe Oesterreich-Ungarns. England für dieses System zu gewinnen. ES liegt nicht im Interesse dieses Systems, England von Frankrei.) zu trennen. Bei den leitenden Politikern

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.03.1885
Umfang: 4
; ga»zj/fl.5.40. ZukellgebÄhr Per Jahr für die tagliche g^straße ?/», u.Frankfurt a.. M. Rudolf Mosse inWien,Berlin u. München, H. Schall Ausgabe S. 1 uu für die zweimalige Ausgabe 50 kr. — Bestellungen franco. ^W«lkzeile12. MorizÄa«.Wmi. Woll»elle22. M.Dute».Men l.Rlemergaffe 1 ^ 55 ' Msntag, den 9. März MZ England und Rußland. England rüstet, die Londoner Presse wüthet. Graf Herbert Äismarck conferirt mit Granville und Rußland spielt den todten Hasen — das ist so ziemlich die Signatur der Situation

, in welcher sich Großbritannien soeben befindet. Auf den Börsen und in anderen politisirenden Kreisen, wo die nervöse Aufregung der täglichen Beschäftigung die Ruhe der politischen Beobachtung Kört, spricht man schon von der Möglichkeit ernster Differenzen, ja sogar von einem Kriege zwischen England und Rußland. Die Dinge stehen nicht so ernst und so schlimm, als man nach verschiedenen Journalmel dungen glauben könnte; es fehlt nicht nur der Kriegsfall, sondern auch die Kriegslust auf beiden Seiten. Die Sackgasse

die Nachrichten der letzten Tage genügendes Licht verbreitet. Wenn man an die stolzen Tage Beaconsfield's denkt, da Königin Victoria zur Kaiserin von In dien geworden, da England Cyvern erwarb und das russische Heer verhinderte, da in Constanti- nopel einzurücken, so kann man es kaum verstehen, daß Großbritannien die heutigen Niederlagen eines Gladstone und Granville in der auswär tigen Politik zu ertragen vermag. Wir wissen sehr wohl, daß englische Ministerien in der Re gel nur wegen innerer Fragen fallen

, daß die konservativen in England immer nur eine sehr mittelmäßige innere Politik gemacht haben: aber muß denn nicht die aus lauter schon eingetre- nen oder doch bevorstehenden Catastrophen eom- binirte Jsolirung der englischen Weltmacht innere Krisen oer verschiedensten Art nach sich ziehen? Und das Schlimmste an dieser Situation ist, daß im Augenblicke, der Bestürzung heute in England eigentlich' Niemand recht weiß, wie aus der Sack gasse herauszukommen wäre. Man spricht zur Stunde in London

nur von Truppensendungen und redet sich ein, daß Eng land eine weitere Borrückung Rußlands gegen Herat nicht dulden werde. Wenn man nur auch in Petersburg so furchtsam wäre, auf solche Dro hungen mehr zu geben, als dieselben werth find! 3n der That scheint an der Newa Niemand an eineu Krieg mit England zu denken, so günstig auch die Chancen für Rußland in diesem Augen blicke stehen mögen. Wozu auch eine kriegerische, Verwicklung, die gefährlich und. kostspielig und mit Ruckficht auf die wahrscheinliche fernere Ent

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 15.04.1885
Umfang: 10
der ersten Armee- reserde von 60.000 Mann, der ganzen Miliz und der Flöttenreserve für Vertheidigungszwecke nothwendig Pin wird. Aus der Conferenz in Rawail Pindi geht hervor, daß der Emir von Afghanistan lebhast ein Bündniß mit England wünsche, aber auch Waffen, Munition und GeÜjMrstW^M^We^Me^.WiMnA gestand diese Forderungen zu und verspricht dem Emir, , die Integrität seines Gebietes aufrecht zu erhalten; englische'aber 'nicht^e VrenW über- schxeit^sÄenn, ^ie Afghanen es nicht selbst verlangen. Rußland

weliigsten zu besetzen/ das lasse sich mcht voraussagen. Und die russische Unschuld wurde von dem bösek Nächbar immer angegriffen, sie mußte zu ihrer Selbsterhaltung Aber die Grenzen und' iim der Wiederholung solcher Attentate vörMmW'WschwMm^' Völker und 'Länder in den weiWZöHensack' deS'Mo8KMtets'?'/So' ^at sich der russische Äöloß gegen 'die Türkei, Pnsien, China vor geschoben, m einer ^ es ' ihn Indien zu, dem weiten Gebiete ddr britischen Krone. Man hat in England M'Mhi^'GHährÄWÄckanich es wurden

dem begehrlichen- Nachbar auch die ' Zähne gewiesen, aber in einem Kriege mit Rußland/ setzt England un gleich mehr 'auf's Spiel; es kannwemggewinnen, aber ' . Alles verlieren. Begreiflich^, daß' eS in solcher Lage, die durch die Ereignisse in Sudan schwieriger als je ist/sich aufs UnterhändÄnverlegte. Rußland stieN dabei genau die alte Rolle. Die bekannten VersicheickngeN, verklaüsulirt mit dem hergebrachten „Wenn' und) „Aber' wurden abgeMm md/ Na^rmd mM Ä MgläÄ dieselben gMiAen odn Ächt ^ waren Russen

und Afghane« aneinander. Die ErregUng- welche darob in England entstanden,ist begreislich,denn jetzt hängt der Krieg nur wehr an einem Faden. '' Die WiWchast in'der Türkei illustrirt am besten/ folgendes NtMm. ' Der/türkisW FinÄtzminister wmde . am 30. Mär^ in Mnstantinöpel von erbosten Weibe gefahrdrohend bestürmt. Die Wüthenden stürzten kreischend und gestikülireud ins Bureau des Ministers,'und forderten vön ihm untet -laÄen Nohungen den' rückständigen Gehalt' ihrer Männer. Die 'Lage des Ministers wurde

'worden.'- ' - ' - -i.- j Religiöses Gebiet. In/England Äachst die- katholische Minderheit von Tag zu Tag und hat sich seit' 40 Jahren Heinähe verdoppelt. Es gibt heute mehr als 1 ! Million Katholiken in Großbritanim.' Man zählt 2193 Priester und 1295 Kirchen und Kapellen. ' Die Männerorden stellen beiläufig dien 4. Theil des Elerus. Die meisten Niederlassungen^ besitzen die Jesuiten und Benediktiner. Jn den letzten 30 Jahren haben sich mehr als 60() englische Edelleute ^ bekehrt. - Die katholischen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1884
Umfang: 8
, deren einziger Gott der Geldsack ist, kann man nicht an „Revanche' denken, wenigstens nicht ernsthast. Das gegenwärtige, im Materialismus verkommene Frankreich ist. nur ge eignet, Schlachten zu verlieren und sich von einer Armee wie die deutsche —- Prügel zu holen,. aber. ganz und gar nicht geeignet, sür die Niederlagen von 1870/71 Revanche zu nehmen. Alle solche Redereien sind thörichtes Gerede und purer Schwindel. England hat sich dem Einspruch der Großmächte gegen den von England angeordneten

gesucht. Und jetzt, da alle Mächte Protestiren, wäscht England seine Hände in Unschuld und protestirt. gleich falls gegen die That seiner eigenen Drahtpuppe Nubar Pascha!— England geräth in die Klemme bald überall, wo es zu thun hat. Die Fortschritte der Boers im Betschuanalande gleichzeitig mit der Besitz ergreifung eines beträchtlichen Theiles der Westküste durch Deutschland bedrohen England in seiner wichtigen Eapcolonie. England will nun gegen die Boers vor gehen; aber es hat gegen diese schon

wiederholt den Kürzeren gezogen. Nachdem England in Egypten so empfindlich engagirt ist, nachdem es in Jnd^n in große Nothlage gekommen, scrners bei der durchwühlten innern Lage Altenglands, bei der Gährnng in Irland und Schottland, kommen die Zustände im Capland für Eng land doppelt ungelegen. Bor Kurzem wurde über den Zustand der englischen Flotte gesprochen, daß dieselbe gar nicht mehr dem Fortschritte der Zeit entsprechend sei. Nun kommen wieder Nachrichten, welche ein trau riges Bild

über die heillose Kriegführung Englands auch zu Lande entwerfen. Dieselbe ist in Egypten fast eine kopflose und zudem^ungeniein kostbare. Eine ganz regellose Art von Entwersung von Kriegsplänen kenn zeichnet die englische Heeresführung. Im Asghonenkriege hatte England an Kameelen allein einen Geldverlust von circa 5 Mill. Gulden. Etwas Aehnliches scheint sich auch wieder in Egypten zu wiederholen. Kurze Nachrichten. Mit der Entfernung der Festungswerke vonKöniggrätz wurde bereits begonnen. Der Gesammtbetrag

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 09.11.1886
Umfang: 16
mtes Blatt der Meraner Zettuna Nr. 134 vom 9. November 1886. HoGeiteu in England. jzi, Wilhelm F. Brand im „Bund'. M altes englisches Gesetz schreibt vor, daß Trauung in England nur dann giltig ist, dieselbe vor der Mittagsstunde vollzogen m. Der Grund für diese seltsame Verord- ist heute kaum noch einem aus der Zahl hundert Freiern bekannt; aber obschon diese jchtlmg auch ihre außerordentlichen Unzu- !chkeiten besitzt, so halten die Engländer dn ihnen eigenen Borliebe für die alten ohnheiten

von der Braut zugesandt, während er seinerseits der Braut wie auch den Brautjungfern ein größeres Bouquet hat zukommen lassen. Alle sollten selbst bis auf die etwaigen Atlasschleifen, welche die einzelnen Blumen zusammenhalten, ausschließlich weiß sein. Aehnlich dem Bräutigam sind auch vie übrigen Herrn angethan, indem helle Far ben, abgesehen von den Röcken, an einem solchen Freudenfeste möglichst prädominiren. Nur die Frauen erhalten in England Trau ringe, nicht auch die Männer. Es wäre aber unrecht

sie jetzt in dem des Gatten mit diesem davon. Uebrigens entspricht die Bezeichnung „briäs' nicht ganz unserem „Braut'. In England ist eine Dame nicht Braut, sobald sie sich verlobt — einEreigniß, welches auch nicht etwa öffent lich angezeigt, noch auch in gesellschaftlicher Hinsicht für so osficiell betrachtet wird, als etwa in Deutschland, obschon es auch wieder für so bindend gilt, daß eine Verlobte, welche „sitzen gelassen' ist, auf Schadenersatz klagen kann —, sondern „Braut' heißt eine Dame genau ge nommen

nur an dem Tage der Hochzeit. Man nennt sie dann auch wohl kurze Zeit vorher so und noch länger spricht man von einem „Braut paar? nach der Hochzeit, so lange etwa, als man in Deutschland von demselben als „das junge Ehepaar' redet. So kommt .es, daß ein Engländer nicht leicht verstehen kann, wie Schil ler eines seiner Dramen „Die Braut von Mes sina' nennen konnte. Das Hochzeitsmahl findet auch in England allemal im Haufe der Braut statt und wird wunderbarerrmise nicht NeääiaF ämusr oder VVeäämZ luucd

fehlen! — eine schwierige Sache- sein muß, so ist vielleicht darin der Grund zu suchen, daß es in England so viele alte Jung fern gibt! Sobald der Kuchen angeschnitten, beginnen die Trinksprüche, voch werden sie in neuerer Zeit immer mehr gekürzt, wenn nicht ganz fort gelassen. Was aber gesprochen wird, geht streng nach der Schablone, wie bei allen englischen atter-Zillnsr-spösekss. Aber auch das hat seine Vortheile. Wem wäre es nicht in Deutschland schon Passirt, daß, wenn er eben glaubt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.09.1882
Umfang: 6
der egyptischen Frage. Allgemein nimmt man an, daß der Sieg bei Tel-el-Kebir ein entscheidender und daß Arabi, selbst-wenn sich das Gerücht seiner Gefangennahme nicht bestätigt, überwunden ist. Die ganze Mili tär-Convention zwischen England und der Psorre hat nunmehr nur noch eine politische Bedeutung, während die militärische ganz in den Hintergrund tritt. Sie documentirt, daß England nichl blos die Zustimmung des Khedive, sondern auch die des Sultans hat und so in seiner Actiou diplo matisch

durch die in Egypten constituirten Ge walten gedeckt ist. Lord Dufferin hat in der Wetl- bewerbuug, welche Rußland und England in Eou- stantinopel übten, den Vortheil davongetragen; wenn England die Verhaudluug der egyptischen Frage ans einem Kongresse vereiteln will, so wird es sich darauf beziehen, daß es in Uebereinslim- mnng mit dem Souverän und dem Khedive ge handelt habe und lediglich deren Interesse ver trete. Dann wird sich die diplomatische Lage, die noch keineswegs bestimmte Züge trägt, klären müssen

. Der Erfolg der englischen Waffen bei Tel-cl-Kebir nnd der englischen Diplomatie in Constantinopel wird voraussichtlich oie Thätig keit der anderen Cabinete anfeuern. Von der Politik des Fürsten Bismarck rühmt die englische Diplomatie, daß sie von Anfang an eine gegen England „loyale' gewesen ist. Aber englische «stimmen sind darüber einig, der Poli tik deS Reichskanzlers gerade diese Bezeichnung zn geben, in deren steter Betonung anscheinend ein nach anderer Seile gerichteter Gegensatz zum Vor schein

. Die Herstellung deS Ansehens des Khedive und der ocialen Ordnung dürste Monate beanspruchen und ei eine Aufgabe, bei welcher England den Bei tand anderer weder brauchen noch zulassen werde. Die Hand, welche gekämpft und gesiegt habe, müsse die Friedensbedingungen vorschreiben. Die Nation, welche ihr Blut und ihr Geld an das Werk gewendet habe, müßte die Regelung bewir ken. Glücklicherweise sei Grund zu der Annahme vorhanden, diese Anschauung werde sich der gesun den Vernunft Europa's empfehlen

, vertheidigen. Wosür wir aber kämpfen, ist uns ganz und gar unbegreiflich. Zu sagen, daß diese Expedition nach Egypten ge sandt worden ist, um d-A. Thron Tewfik's von neuem auszupolstern und -'/eine rebellischen Unter thanen zu ihrer Lehenstreue zurückzuführen, ist Unsinn. England hat stets das Recht anderer Völ ker anerkannt, sich ihre eigene Negierungsform zu wählen. Die Egypter haben aber nur gegen Tewfik in seiner Eigenschaft als Vicekönig Egyp ten» revoltirt, und Thatsache ist, daß der gegen wärtige

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.04.1885
Umfang: 4
, sondern auch d,e anderen Signatar- Mächte ihrer aus dem Vertrage resultirenden Ver- pflichtungen entbinden. Die letzte Hoffnung auf Erhaltung des Friedens beruht darauf, dsß Eng land seine Forderung bezüglich einer Untersuchung über das Vorgehen des Generals Komaroff in Penschdeh fallen lassen werde. Dienstag, den 28 April Allerdings bemerken fast alle objectiven Blätter- daß England mit dieser Forderung den sachlichen Boden verlassen und durch Heraufbeschwörung des Ehrenpunktes die Verständigung abgeschnitten

hat.' Einen Weg zu finden, den England ohne Schmäleruns seiner Ehre, wie die „Times' wünscht, aus der jetzigen Lage durch Vermittlung zieht, ist eine unmögliche Aufgabe, die Niemand unter nehmen kann. Sieht Englano auf solchemWegaus dem Streithandel wohl oder übel herauszukommen, w würde sich bei gutem Willen mit Rußland davon reden lassen. Wer könnte nun dieser Vermittler sein? Der in erster Linie berufene Staat wäre Frankreich. Denn Deutschland und Oesterreich stehen in Folge der Zusammenkunft von Skier- niewice

in Beziehungen zu Rußland, welche Eng land nicht geneigt machen kann, gerade sie vorzu schlagen. Mit Frankreich ist aber England eben in einem ernsten diplomatischen Streit begriffrn. Man könnte an den Konig von Belgien oder an die Vereinigten Staaten denken; allein die letz teren würde» kaum England anrufen, und der er stere ist trotz seines hohen Ansehens wiederum mit England sehr liirt. Wir haben soeben die diplomatischen Händel Frankreichs mit England in Egypten er wähnt, und es ist wohl interessant

, dieselben näher zn betrachten. Das von England aus Egypten verdrängte Frankreich pocht nämlich in letzter Zeit mit uugestümer Hand an die Pforten des Nil landes. Es hat den Vorwand gefunden, den Englän dern eben jetzt, im unangenehmsten Moment, auf den Leib zu rücken. Ein französisches Blatt in Cairo, der.Bosphore Egyptien', veröffentlichte jüngst — selbstverständlich nia,t aus Freundschaft für England — eine Proclamation des Mahdi. Der leitende Minister Egyptens ließ das Blatt hierauf unterdrücken

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1885
Umfang: 8
abgeschlossenenHandelsvertrages,aus dem höchst wahr scheinlich ein Schutz- und Trutzbilydniß Preußens mit den holländischen Boeten^ England herauswachsen.'HiA.i?' . Daß zwischen, deütschen Marrnetruppen und den Eingebörne n von Kamerun am Vorabende des. Christtages p. Z. ein. blutiges. Gefecht war,, haben wir schon gemeldet. Es- kamen M dieses? Tag^e drei deutsche Corvetten , im Flusse Kamerun . an. und; begannen aMald...eine ^gwße.MqünHa^' ans^ Land?zu setzen. Die.Eingehornen, /.imfgerejz^ von-dm Engläl^'em> die des Handels , wegen

geführt. Aber auch die Bezichnngen zwischm P eu t sch l a n d«yd Z t a l z.e«, sipd UWemüthlich.. Daran ist MmeuMch-der-. Umstlqib.-Schuld,, daß Italien voll ^Län^-Sej^ier/yzitz England s^m Gehumeld ^Hn lange pactirte, um einen ergiebigen Theil Afrikas annexiren zu können. Die italienische Asfab-Expedition hat Englands volle Zustimmungerwünscht sogar daß .Italien ^dle jHafejl des ^-roth^^Ml^Ä-'t^e^^wel^e belang' poAEng^ndeMtbesetzt^e^alt^^wurd^^^ dl^ j dädurch va^ayt Igewordxnen^ Truppen zur ^pdat

. afrikanische ^Wste ^ annWven... mWe. ^Aas geheime Paktiren zwischen Ztalien und England . mißfällt in Frankreich auch sehr... . ^ ... . FTankreich?>.ist) auf England;<deßwegen Micht( weniger als gut zu-redeti. Gegenwärtig verletzt' der Um stand das französische Volk, daß England den französischen Schiffenz- verwehrt,^.in Wen, Hongkong und Singapur ' Kohlen > Hnd Lebensmittel^ zu fassen und Reparaturen '? voMnehmen;^feryeH «eil England-<den,Chinesen einer Anleihe von 30 Mill. Mark verholfen

hat. Auch hat die französische Regierung beschlossen, den Wächten, namentlich- England zu bedeuten, daß. die/ französischen . Kpmmandaytm)den Befehl erhalten haben, die neutralen Schiffe, -welche^ die Blokade von Formosa - zu.durchbrechen suchen, einer strengen Untersuchung zu unterwerfen.-Das werdeni die Engländer-'schwep verdauen, n 7Z . . Wird Engl and Egy Pte n in dauernden Besitz nehmen? Bismarcks Politik will eS nicht, der-Englands Hände vom Suezkanal wegheben will, . Frankreich

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 07.03.1885
Umfang: 10
dem Hörigen Sommer haben wir von England 123.. Noten von zy- ^ sammen, 700 Seiten erhalten; Soviel haben wir in drei- ^ -undzwanzig Jahren von allm anderen Mächten zusammen nicht erhalten.'. V Meinung gefragt äußerte er; sich dahiu^„Jchsagte, daß' M als Dilettant in' der englisch«; Molitik, ^ und/weuu? . ich selbst englischer Minister Aegypten zu . annectiren , - wohl ^ aber -in Aegypten ^ als! Mittelglied zwischen England und Jndien ein? SMung ^ zu haben, durch welche die . englischen Interessen gewahrt

Z Mürden, dadurch daß, ich deS Sultaus Vermittlung suchen - würdet - So würde England vermeiden, die RivalM Frmck- reHs her^ zu foÄem. Ich MtkHmzu, sollte England es l vorziehen,^: Aegypten., zu lMeÄ^^ .so. würden Dir es i nicht als unsere Aufgabe , ansehen, .es daran zu hindern. ? Die Freundschaft mit England sei uns mehr werH, als die Zukunft Aegyptens.' Uebrigens sieht man alB der. ganzen Rede, daß zwischen England und Deutschland! eine gründliche Verstil^mung eMetreten ist. Die Jtttlieuer in Äsrika

/in ^g^alid an^ 'um^ genaU zu er- ' mittels Feld gestellt' toeÄen kann, '^//mbersSchi^su eiMlner'TMhenab-1 theilnngen /im/Sudan/ erfährt man in LondöN/'vöch immer/ nichts ein trauriges AäzeHhy.^ Äicht ällein die BeziehÄ^ Englands zu Ä^ü^Mild kassen Viel zu wMchen/übrig; auch die' lanL'' 'st^W^MD/M'Hste». ' Nach dem Mtandard' hat . Lord Gränvllle itt Petersburg mittheilen lassen, daß England beschlossen habe, den russischen.Ansprüche m BeM/auf die äfghMiM Grenze.'auf' das ent- Gewalt entgegenziüreten

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Der Burggräfler
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Seite 12 von 18
Datum: 06.04.1889
Umfang: 18
einen Antrag angenommen, welcher ein zur Zeit auch für den deutschen Reichstag angeregtes Ziel anstrebt: daß nämlich Gesetzesvorlaaen, welche in einer Session ein gewisses Stadium der Behandlung erreicht haben, nicht bei Sessionsschluß ganz unter den Tisch fallen, sondern in demselben Stadium in einer späteren Session des gleichen Parlaments wieder aufgenommen werden können. Bekanntlich hat man in England jüngst schon für einige wichtige Gesetze eine Ausnahme gemacht, wie man bei uns den gleichen Erfolg

durch die bloße Vertagung statt Schließung der Session herbeigeführt hat. Im Patentwesen beklagten sich die englischen Handelskammern, daß Ausländer vor den brittischen Industriellen einen Vortheil genießen, indem das englische Patentgesetz ihnen einen Schutz gegen die Anfertigung ihrer Erfindungen in England insofern gewähre, als es ihnen den ausschließlichen Verkauf von im Ausland unter einem solchen Patent hergestellten Artikeln gestatte. Gewünscht wird ferner eine Verbesserung des Actiengesetzes, worüber

wir uns, um nicht zu ausführlich zu werden, weiterer Ausführungen enthalten. Es ist eine bekannte Sache, daß in England, dem Seefahrerland xur t^oyjiv, für die Sicherung des Lebens der Seeleute durch Gesetz und Wohl- fahrtseinrichtungen verhältnißmäßig wenig geschehen ist. Seit Jahren hat es aus den Kreisen der Vereinigten Handelskammern auch auf diesem Gebiet an nützlichen Anregungen nicht gefehlt; leider ist aber der Humanität mit der Theorie und schönen Worten allein wenig gedient, und es macht einen pein lichen Eindruck

nicht nur den reellen Handel, sondern beein flusse auch in schlimmer Weise die Production, die Löhne der Arbeiter rc. Der Referent implorirte den Schutz für einen alten und hochbedeutsamen Handels artikel Englands, der noch eine schöne Zukunft habe, „wenn dieser Krebsschaden der Speculation mit der Wurzel ausgerottet worden.' (Beifall.) Wie schon unzählige Mal, so hat auch heuer der englische Handelstag einen Antrag auf Errichtung einer Forstschule in England einstimmig ange nommen. Auch gegen diese eigentlich

. Damit war die Audienz zu Ende. Heuer betonte der Referent, England sei der einzige große civilisine Staat der Welt, der keine eigene Forstschule habe. Er führte aus, wie in Deutschland und Frankreich unter Beihülfe von Wissen schaft und Technik das Größtmögliche zur Bebauung öder Flächen geschehen, wie aber England nichts thue, obwohl es durch einen vernünftigen Waldbau leicht die kolossalen Summen für den immer wachsenden Holzimport sparen könne. Dazu kommen die enormen Interessen Englands an der Walddultur

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 25.09.1880
Umfang: 10
, dem sie von Rechtswegen zuze- sprachen wurde, zu übergeben. Am besten fährt unstreitig bei d.r Affaire der Fürst Nikita von Montenegro. An der Spitz- seiner Schaaren kann er ruhig, Gewehr bei Kuß, dem Verlause der Dinge zuschauen, um dann als Eigenthümer die billige Beute in Besitz zu nehmen. Ob Oesterreich, Deuischland, Frankreich und Italien auch noch mitspielen, wenn eS, wie England plant, zu einem Bombardement der Stadt kommt, oder ob sie ihre Schiffe zurückziehen , und England und Rußland allein oie Ehre

zurück, dann sprengen sie auch zugleich daS europäische Konzert und ertheilen England und Rußland im Orient gewissermaßen oarts blauolis, ganz abgesehen davon,')i>ah!'Ae .dies« beiven Mächte dann geradezu zu Bundesgenossen pressen würden. Daß dies nicht politisch wäre, begreift auch der Laie. Man darf unter solchen Umständen gespannt sein, wie sich die Dulcigno-Affaire entwickeln wird. Lassen sich die Rebellen durch daS Erscheinen der groß» mächtlichen Kriegsschiffe nicht einschüchtern, dann beginnt

das Erscheinen dieses Bande? mit Sicherheit zu erwarten sein.'' ! > - - - Angekommene Fremde (vom 22. bis 2S. September.) i. Villa Ader». v.Schönberz mit Gattin, Dresden. - ^ «Lermanu'. N. Danziz mir Frau. Grodnö. Lculscht» Haus. W.BykowSlin, St. Petersburg. J.Tschary mit Gattin, Prag. > > Erzherzog Zohano. F. Buernheimer mit Gattin, Bayern. M. Slyn uud M, Bill, England. S. Opeaheimer. München. L. Hörtl, München, v. Wege mit Gattin» Krakau. C. Berger, Trieft, v. Grüner mit Gattin. Prag. Heßlein mit Gattin

, Bamberg. v. Macsonyi mit Familie, Ungarn, v. Miller mit Familie, Wie». H. Bird, Darmstadt. M. Mowert, Canada. Nichzlso» mit Familie, England. M. u. W. Hagan. England. Erzherzog Kainer. F. Dulon, Berlin. P. Koevnik mir Frau Stargard. ' Frau Vogel, Berlin. M. und M. Graydon, England. U Ftora. R. Seidel, Magdeburg. Dr.Kisch mit Gattin, Prag. Sermaaia. Frau Baß, München. A. Steril. S. Gellner, ^ Bruno./ ^ Soltene« Krenz. R. Seidel, Magdeburg. . C. Zaditz, München Zos.Wolf, Mlminz. ö-Moser, Sarntheim

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.03.1880
Umfang: 8
von Mohamedanern zum Christen- Ihume. Nächste Sitzung morgen. Eiue Fürstevbegeglluag. Eine Begegnung des deutschen Kaisers mit der Königin Victoria von England fleht in nächster Aussicht,. Diese Kunde, die der Telegraph eben durch die Lande trägt, berührt zunächst etwas auffallend, — das läßt siH. gar nicht leugnen. Es Hot dies aber nur seinen ^ Grund darin» daß znnn au^daS Hervortreten der Köllig'la.D0N. England nicht gewohnt iß. die seit langer Zeit mit keinem regierenden Fürsten zusammentraf

, die man noch nie persönlich eingreifen sah in den Gang der politischen Geschäfte. DaS Befremdliche an der Londoner Nach richt. dasjenige was uns stutzig macht an ihr. ist «bey,- daß sie hochpolitisch aussieht und es doch in Wirklichkeit durchaus nicht ist. Die Monarchen von Deutschland und England treffen zusammen. Wie klingt das so bedeutsam, wie sieht das ,o ganz nach einer historischen Begebenheit ersten Ranges auS. Gerade in diesem Augenblicke scheint das umso wichtiger, als ja Deutsch, land und England

. In diplomatischen Kreisen war seit einiger Zeit schon die Rede davon, daß im Frühjahr eine Zusammenkunft des. Kaisers von Deutschland mit der Königin von England stattfinden werde. Bei dem Umstände, daß der Deutsche Kaiser in Wiesbaden und die Königin Victoria gleichzeitig in Baden - Baden verwejlen wird, ist solch' eine Begegnung vollständig im Bereiche der. Wahrscheinlichkeit. In dem Maße, in welchem ,die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg tühlxr geworden find, hat das Verhältniß

zwischen Deutschland und England an Intimität zugenommen. DieHeLegnung der Königin Victoria mit dem Kaiser Wilhelm wird wohl dazu beitragen, den Glauben ^an diese Intimität zu erhalten und zu stärken. Aber die englisches Politik wird in der nächsten Zeit nicht von. Wlndsor oder Baden-Baden od^r sonst einem Orte, welHex^ der Königin zum Aufenthalte dient, dir/girt werden, Ländern ausschließlich von den WahMmpssn.- harrtd>r A..,, ..^ ^ . L,.-z KömarZG'mich Dl^diesem Monatz senk Ä«! PattitM«? ist öWlSst

die Rede gewesen, diejenigen, die sie erwägen,, müssen.», kennen, daß England in einem ^Kriege-gegen Mßlä^d' für die Deutschen ein natürlicher und äußerst werth» Voller Verbündeter wäre. Die franzöfifchruflische Allianz ?- die, lvdenbei gesagt,, wieder aus dem politischen«' Gesichtskreis'- berschvmnK'n-.ist ' würde dukch eine! deutsch»englisch-österreichische Intimität von vornherein ' ^ °' ' ' — - - HolÄfeke Aeber^Ht. ' ' Bvzen^'19. MSrz. Ral? einer Vereinbarung deS Präsidenten des Ab geordnetenhauses

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 07.01.1880
Umfang: 8
. Schon sollen 400 Türken von den Behörden fest genommen worden fein, um diesem Zwischenfalle die Schärfe zu nehmen. ^ Der Haß gegen England wird in der Türkei immer all gemeiner; denn den Türken leuchtet es immer mehr ein, daß England gegen die, Türkei, im letzten Kriege den Verräther gespielt hat. In Asien hätte England ohne viele Anstrengung die russischen Siege ver hindern können; es Hass nicht gethan. So ist es gekommen, daß England dem Sultan die famose kleinasiatische Garantie-Convention

abpreßte, wodurch die asiatische Türkei ganz unter die „Schutzherr schast' Englands kam. Diese Convention ist die seidme Schnur, . welche England dem „kranken Manne' um den Hals gelegt hat und all- mälig leise, leise zusammenzieht, bis der Tod erfolgt. Sie gibt England im Grunde das Recht der Civil- und Militäradministration daselbst, im Namen des Sultans, der nur die finanziellen Ueberschüsse etwa erhält, wenn es solche gibt. Zunächst ließ England sich Cypern abtreten, well es ein kleines Lager

und eine Flotte nahe dem zu ver waltenden Lande gebraucht, um im Falle der Noth von hier Militär nach Kleinasien zu werfen. Darauf reorganisirte sie den englischen Consulardienst rein militärisch; dann sorgte England dafür, daß lauter solche türkische Beamten nach Asien kommen, welche „englisch' gesinnt und dem englischen Einflüsse zugänglich sind. Uebrigens ist Englands Politik in Asien eine reine Handelspolitik; es will einfach neben dem Suez-Canal, wenn derselbe etwa unpraktisch werden sollte, eine zweite

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 14.04.1885
Umfang: 12
?c. sind an die Redaction zu richten. - r. ÄS Dienstag, 14. April 1885. XIX Jahrg. Telegramme siehe ü. Seite. Meran, den 13. April, der afghanische Conflict zwischen England Rußland ist durch das Bekanntwerden blutigen Zusammenstoßes zwischen Russen Afghanen in ein neues, kritisches Stadium ten. Der Streit dreht sich um das Khanat Weh, welches die Afghanen seit Zum Jahres besetzt haben und als zu Asgha- il gehörig betrachten, obwohl daS Gebiet Pendschdeh vorher nicht zu Afghanistan ge- Die Besetzung Pendschdehs

Lec- ntheilt. Er hat die circa 4000 Mann A Afghanen angegriffen, total geschlagen, W Pendschdeh vertrieben, seine Positionen dann wieder hinter dem Kuschlslusse bezogen, es die englisch-russische Grenzcommisfion der art hatte. Die meisten englischen Blätter >an nun, daß England zum Schutze Afgha- und der Grenzen Indiens ' das Schwert ^ Rußland ziehen müsse, wenn Rußland genügende Aufklärung über den Schritt General Komarow gebe. Es ist ja nun zweifellos, daß der ganze afghani^'e Grenz- vur

Spiegelfechterei und die'^?aire ein zwischen England und Rußland um Mchtsphäre in Centralasien ist, aber es ' M sehr, ob Rußland wirklich jetzt A Absicht hat, einen Kampf auf Leben ak ^land um Indien zu beginnen, ^Fand ernstlich die Zeit gekommen » ? Legen Rußland mit Aufbietung n» M vertheidigen. Die Beant- . 6 'teser Fragen allein entscheidet über >,,? zwischen England und Ruß- ü . untergeordnete Streit Ruß- Wanistan um das Steppenland a ^ I^gMein geht nun auch die Auf- w°d» Rch. vock ''ylii, oaß wever Nuß

. Es dürfte also England nahezu unmöglich sein, mit einem wirk lich bedeutenden Heere in Centralasien gegen Rußland austreten zu können, auch sind die Afghanen äußerst bedenkliche und dann auch ziemlich werthlose Bundesgenossen Englands, denn das afghanische Heer befindet sich in einer sehr schlechten Verfassung und der jetzt scheinbar England geneigte Emir von Afghanistan dürfte auch den russischen Rubeln zugänglich sein. Petersburger Nachrichten betrachten den Zusam menstoß mit den Afghanen

auch nur als einen fatalen Zwischenfall, der die friedlichen Ver handlungen mit England über den afghanischen Grenzstreit nicht stören dürfe; dasselbe hat auch der leitende russische Minister, Herr v. Giers, der englischen Regierung mitgetheilt, und betont, daß es die ernste Hoffnung des Kaisers Alexander sei, die Streitsrage gütlich geschlichtet zu sehen. Man nimmt auch an, daß Deutschland und Oesterreich ihren Einfluß im ^'edlichen Sinne geltend machen werden und eventuell ein Schieds gericht eingesetzt

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1886
Umfang: 8
auch Rußland. Wenn der Erzherzog auch nichts mittheilen könne, was als Gmndlage unserer Beziehungen zu Oesterreich und Deutschland dienen kann, so ergebe sich auf diesem Wege doch Material zu späteren Verhandlungen Giers mit den ausländischen Ministem. England verhülle nicht seine durch Oesterreich anstatt durch die Türkei das Andrängen Rußlands zum Meere aufhalten Zv lassen. Indem England in Wien vorspiegle, es würde selbst ein. österreichisches Vorgehen bis zu den Dardanellen billigen, wisse es sehr wohl

, daß damit der österreichisch-russische Krieg fertig wäre und England daher leicht sein Schäfchen scheeren könne. In dieser Richtung dürste bei diesem Besuche auch Manches jetzt geklärt werden.' Wahlen nnd Zahlen. Daß England mit seinen Parlamentswahlen fertig geworden, und daß in Folge dessen das Ministerium Gladstone die Entlassung ge nommen, haben wir gemeldet. Hier fügen wir nur eine Bemerkung hinzu: In dem reichen, protestantischen England, das seit Jahrhunderten einen giftigen und vernichtenden Haß gegen das arme

Irland genährt und bethätigt hat, in diesem England fanden sich nahezu anderthalb Millionen Stimmen, die ein altes Unrecht Unen und Irland ein Parlament und Land — „vier Aucharten und eine Kuh' — gewähren wollten. Andert halb Millionen einer solchen ungeheuren Wahlaufregung gegenüber, wobei Bier und Schnaps in Strömen flössen, ist eine gewaltige Zahl; das ist eine Zahl, die England und dem alten Gladstone zur höchsten Ehre gereicht; das ist eine Zahl, die mit Sicherheit einen ästigen Sieg verheißt

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