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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.07.1882
Umfang: 8
, 3. Juli. Arabi Pascha schlug, im Falle einer Landung fren.der Truppen, ei» Massenaufgebot der Bevölkerung vor. Die Be- festigungs-Arbeiten werden neuerdingS energisch fortgesetzt. - Englands polMscher Viedergaug. Die neueren und neuesten Phasen der hohen Politik scheinen immer mehr die schon öfters auf- gestillte Behauptung zu rechtfertigen, daß England bereits den Zenit seiner Macht und Größe überschritten, daß eS sich auf dem absteigenden Aste seiner geschichtlichen Entwickelung befinde

, mit einem Worte, daß eS bergab gehe mit dem stelzen Albion. Thatsache ist, daß der allgemeine politische Einfluß, wie ihn England noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts besaß und ausübte, seit dem Kriwkrieg« langsam aber stetig abge nommen hat. Noch in den Jähren 1S4S/4S, während dcS deutsch-dänischen Krieges, haben die englischen Sympathien für Dänemark nicht wenig dazu beigetrageu, daß der für Deutschland schimpfliche Friede von Malmö abgeschlossen wurde, während bereits 18K4 bei der zweiten Auflage

dieses Krieges Oesterreich und Preußen sich verzweifelt wenig um die geradezu uvver. schämten Drohung«» John BullS kümmerten. Daß aber England, wie dieS zu Zeiteu des BundeStagSjamwerS nicht selten der Fall war, sich heutzutage gär direkt oder indirekt in die inner» oder äußer» Angelegenheiten Oesterreichs und Deutschlands einmische, erscheint der jetzige» Generation undenkbar, ja geradezu spaßhaft, während noch vor dreißig Jahren die meiste» duschen Regierungen eS für einen besonderen Vorzug hielten, voa

sich vor- bereitende» Auflösung deS englischen Weltreiches zu vervollständigen, braucht schließlich nur noch auf Canada hingewiesen zu werden, dessen Zu, sammenhang mit dem Mutterlande so wie so »in nur sehr schwacher ist und wo neuerdingS durch «ine Erklärung deS dortige» Parlaments zu Gunst«» der Selbstständigkeit Irlands der Be weis geliefert worden ist, wie daS Gefühl der politische» Zusammengehörigkeit mit England hinter UnabhängigkeitSteadenzeu zurücktritt. Uud Irland? Kein Mensch weiß, wie sich die Wirren

auf der grünen Insel lösen werden; sicher ist nur daS eine, daß England» Macht uud Ansehen auf keine» Fall hierbei gewinne» kann, mau mag die Lösung annehmen, wie mau will. Giebt Eng land uach, so wird die völlige LoSlösung der Insel daS nächste Ziel der Bewegung sein; giebt eS nicht nach, so bleibt dort eiue latente Revolution zu bekämpfen, welche die Kräfte der Gesammt- Monarchie über Gebühr absorbirt und ihre ActionSfähkgkeit nach außeu ganz außerordentlich beschränkt. Forscht mau des Ursache» uach

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.04.1885
Umfang: 4
Lckllillistrstioll äsr eoust. Losus? 2sitavZ. England und Rußland« Noch nie haben die Ansichten über eine bren nende Frage auf politischem Gebiete so wider sprechend gelautet, wie gegenwärtig über den eng lisch-russischen Konflikt und jeder Tag mit seinen Londoner resp. Petersburger Meldungen trägt dazu bei, die Unsicherheit bezüglich der nächsten Zukunft noch zu erhöhen. Heut ist nun die Stim mung wieder einmal ganz kriegerisch, obgleich es auch an gegentheiligen Mittheilungen nicht fehlt. Nichts kennzeichnet

überhaupt so sehr den Ernst der Situation, wie die fieberhafte Thätigkeit, die in England wie in Nußland seit acht Tagen in Kriegsvorbereitungen entwickelt wird. So hat das Cabinet von St. James beschlossen, eine Flottille von Kanonenbooten einer besonderen Gattung bauen zu lassen, die mit den Geschwadern von Kriegsschiffen operiren sollen, wenn letztere Tor- ' Pedo-Angriffen ausgesetzt sind. Diese neuen Fahr zeuge sollen 125 Fuß lang sein und eine Fahr geschwindigkeit von 19 Knoten per Stunde besitzen

als jeglicher Sieg. Zwischen Rußland und England könne nicht nur ein mehr oder minder erträglicher Aoäus vivsväi, sondern auch Freundschaft herbeigeführt werden. Welche für beide gleich nützlich wäre und besser als die Waffen ihre beiderseitigen Interessen be schützen würd?. Schon angesichts der Möglichkeit eines solchen Ausgleichs sollte man nicht mit dem Säbel rasseln. Wir haben gelegentlich schon einmal darauf hingewiesen, daß. ob England sich im Frieden zu einer demüthigenden Verzichtleistung

entschließe, oder ob es durch einen Krieg zur Nachgiebigkeit gezwungen werde, das Resullat der gegenwärtigen Crisis in einer totalen Verschiebung der europäi» schen Machtverhältnisse seinen Ausdruck finden müsse. Das Hinwegfallen eines Machtelements, wie England es repräsentirt, kann ganz andere Wirkungen haben, als in Deutschland davon er wartet werden. Die Aeußerungen der „Moskauer Zeitnng' lassen das in einem deutlicheren Lichte erscheinen. Wenn England keine Zukunftsansprüche im Oriente mehr

zu vertheidigen hat, dann ist auch die Gegnerschaft zwischen Rußland und Eng land verschwunden, und England bedarf vielmehr der Freundschaft Rußlands, um allen gefährlichen Conflicten auszuweichen. Wenn man von Indien, Persien und Constantinopel spricht, so darf man nicht glauben, daß Rußland mit einem Schlage diese Gebiete erobern wolle; Rußland will jetzt nicht in Indien einrücken und will jetzt auch nicht das persische Reich zerstören. Es begnügt sich voll kommen mit Penschdeh uud Herat und es wünscht

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.05.1884
Umfang: 8
^eriveise in der ^, Familie Störung und Verwirrung ein/ indem die Frauen ihre Würde verlieren, das Vermögen und Schicksal der Kinder unsicher lst. - . (Schluß folgt.) Aphorismen zur Tagcsgcschichte. England in der Klemme. Gladstone hat 1852 Hand in Hand mit Lord Palmerston - Feuer brand der italienischen Revolution ungeheuern Vorschub geleistet. Auch sonst haben beide den UmstuH überall befördert — in Portugal, in Spanien, in Italien. England hat in das arabische Wespennest närrisch hinein gegriffen

und ist dann von den Wespen kindisch davon gelaufen. Sudan ist von England verloren und aufgegeben; der „vernichtete' Dsman Digma ist wohlauf und Herr des Gebietes am rothen Meere; alle Schaaren des Sudan schaaren sich um die grüne Fahne des Mahdi. Ob das wahr ist, was jüngst ein Tele gramm brachte, nämlich daß Kh artu m gefallen und. Gordon nicht mehr unter den Lebmden ser)' wissen wir nicht; wohl aber ist es uns bekannt,' daß Gordon von England 'im Stich gelassen wurde: Jn Egyp te n selbst ist die Höllegegen'England

'-'- lös?5' Alles - ist in großer GahÄng, Massenerhebungen' gegen ' England sind zu befürchten! Es steht sehr zu befürchten, daß .andere große Kolonien/ -'besonders^ BL.stt'ifH -Fn d'ie n/ an! ^ dek'. Sudanesen ein böses Beispiel nehmen werden. Gladstone hat die ihm vom Sultan angebotene türkische Hilft zur Unterwerfung des Sudans stolz zurückgewiesen;, jetzt, da England flehentlich darum bittet,'will der Padischah nicht mehr/ Gladstone^ steht da als' Stümper in der Politik, England als unfähig

im Landkriege und m der Verwaltung eines fremden Landes. Gladstone hat )emer Zeit die Diplomäten-Conferenz wegen Egypten zu Ko n- stantinopel unfruchtbar qemacht und sich ^as Privi legium von Europa erzwungen, selbstständig. am Nil Ordnung zu schaffen. Nun steht er. da wie ein Schul- jnnge, der sich in die Brust geworfen hat/ nun aber sein Pensum nicht hersagen kann., England hat es fertig gebracht, am Nil ein neues Irland zu schaffen und das früchtbarste Land der Erde in' einem Äahre'' an dett Bettelstab

zu bringen. Egypten ist am Bankerott angelangt'. Nun trommelt Gladstone die Großmächte Euröp a's zu einer Conserenz zusammen, um die sinan- zielle Lage Egyptens zu ^regeln; sie sollen England die heißen Kastanien aus dem Feuer Holen. Ob sie es thun werden? Nach einem Telegramm der „Kölner Zeitung', das mit den sonstigen Nachrichten übereinstimmt, wird die französische Regierung ihre Zustimmung zur Conse renz nur dann geben, wenn die ehemalige Finanz- Controle unter Mitwirkung Frankreichs wiederherge

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 22.09.1880
Umfang: 10
* übernimmt die Redaction keine Beraatwortimg. I , Augekommeue Fremde , .. vom 14.-21. September, i Billa Adelheid. W. Butler, England. I. GMaiann. Warschau. . Lurie» Piusk. ' ' Ä S < - Peufio» Berger. ' Dr. Lübowski mit Sohn, Warschau. Billa Egger. Frau Lechner mit Tochter,. Zuusbruck. Erzherzog JohlUM. t Frl. Düschler, Schwerili. Frau v. . Etzel, Dresden. H. Sandmann; C. C.' Scharp; H, .. GlaSforth-Bell, England. Dr. v.' Weiretter.mit Fa- Mllie.Win^ H. Sohler. mit Familie; - Genaenach

. v. Heidebrändt'mit Krau/,Stuttgart.' W.Lippit^.mit - > '.'.t Frau, Wien. R. Tykowic mit Tochter, Warschan - i W. Graham - mit Familie». .England. M.. Oliphant mit Familie.: England. D« Warader mit Tochter, England. M. Gulldr mit Tochter, England. A. u. L. EoanS, England. St.Parrltl mit Tochter^ Leng» land. Frau E. Goburek. Ostpreußen. Olga Nebe lung, Ostpreußen, v. Meyrdorf und Frau, Rußland. Erzherzog Rainer, v. Kellermann mit Gattin. Galizien. Fr. Möller mit Familie, Bremen. Frl. Janocha, Ga lizien. Frl

. v. Zagarska, Galizien. M. Graydon, England. M. Higginson mit Familie, Irland. Stencriuspertor Feichter. A. Propper, Krakau. I. Hirschsohn, Krakau. Felseneck. E. Sodomj Steukjor. M. BirkeUnd, Stentjor. Fortuna. Frau Schneiersohn, Warschau. M. Buchweitz, Warschau. Golden s Kreuz. K. Hirzel. Ellwingen. W. Finkh, Reutlingen. C. Aßmann, Hamburg. G. Haußleiter, Atünchen. Fugger, Augsburg. A. Pfister, Inns bruck. I. Haußleirer, Nordlingen. H. BantHannover. Graf von Merau. Gf.Monculier, Paris. FrauCabanis, Berlin

. Frau Berger mit Nichte, Wien. M. Bain, England. M. Camegg, England. W. Becker mit Gemahlin Rheinbayern. Fr. Götsch. H. Feinburg mit Frau Bialystock. Grissewaim, Steinachplatz. C. Sch-ppach, Römbild. Billa Gschaider. Frl. Girgensohn, Riga. Ew. Mathaei, Berlin. Haßfurther. v. Falkner mit Familie, Florenz, v. Bork- mann mit Tochter, Wien. M. Grey, London. M. Skisseff. London, aas Nr. 212. R. Plattau, Pekikau. aus Nr. 274. Alwine May, ivi-Äiadiach. easioa Holzeiseu. W. Krämer. Fürth. Dr. Huuoegger

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1882
Umfang: 4
Zweckmäßigen wohl bedacht, die Arbeiten leitet cm Ingenieur der Etschregulirnng, der sich des ausgesprochenen Vertrauens der Leegsvorstehung wie der anderen Beteiligten erfreut und es ist bei der endlich und hoffentlich constant besser ge wordenen Witterung an dem raschen Erfolge nicht zu zweifeln. K. 5. Bezirkshauptmannschast Bozen, am 2. October 1882. Der k. k. Statthaltereirath: Strobele. Egypten und die Großmächte. Man legt vielfach den Erfolg, den England in Egypten zu verzeichnen

hat, als eine arge Schlappe für Oesterreich'? uud Deutschlaud's conservative trotzdem stehen die beiden groben ColUMNtsMAvne als Wächter darüber da, daß EnMnd Men Mgeii darf, fortan den Herrn in Eaypten zu spiWn. England wird auch nie so weit .konuneu, weil ein erfolgreicher, gewaltsamer Eingriff in die orientalische Frage über kurz oder lang einen weiteren derartigen Eingriff an ande rem Orte nach sich ziehen würde eine Even tualität, welche Niemand so sehr zu fürchten hätte als England

Einfluß auf die Zukunft Egypten's gewahrt. England hat zunächst Rußland nnd Frank reich als diejenigen Mächte, welche die größte Neigung zu einer aggressiven Politik im Oriente habe, vor allen Anderen zn sürchren. Diese beiden Mäch« haben das nächste nnd lebhafteste Interesse daran, eine europäische Schlußabrechnung in Egypten zn sordern, Nußland, weil es nicht dul den kann, das; England den Weg nach Indien in seine Hände ^klimmt, während ihm selbst der Weg durch den Bosporus auch fürderbiii ver

liegen soll. In dem Verhältnisse Egyptens zur Türkei wird England in seinem Interesse gut thuu, so w^uig als möglich nnd am besten gar nichts zu ändern-, denn dieses Verhältniß ist ohnehin nur mehr ein sormelles und der Einfluß der Türkei durch die letzten Er eignisse völlig lahm gelegt. Sichert sich England durch ein derartiges maß volles Vorgehen die Fortdauer des „loyalen Wohlwollens' der verbündeten Kaiserreiche, welches es während der letzten Krise so rückhalt los anerkannt hat, nnd gelingt

über Unterdrückung, während die russische Regierung in Warschau an die Schüler aller ^'ebrailstalten ein l'rlii'ü in, aller Lehranstalten ein Verbot erließ, im Verkehre mit einander polnisch zu sprechen. Jeder Stu- dirende wird sofort relegirt, der sich einer andern als der russischen Sprache im Umgange bedient. ^ Allem Anscheine nach sucht England eine Allem wird England in Bezug auf deu <sucz- caual vou jeder Prüpoudcranz in militärischem Sinne Europa gegenüber abstrahiren müssen - da ....... obwohl

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.08.1882
Umfang: 4
in Wien. Berlin und München, Rotter und Comp. in Wien, l, Riemergasse 12. 180. Mittwoch, den 9. August 1882 England und der italienische Vorschlag. Es besteht kaum mehr ein Zweifel darüber, daß Herr Gladstone alle Anforderungen an die Pforte nur unter der Voraussetzung gestellt hat, daß die Pforte sich ablehnend verhalten würde. Denn bis zur Stunde hat jede Nachgiebigkeit von Seiten des Sultans nur neue Forderungen zur Folge gehabt. Die konstantinopeler Botschasterconferenz ist zur völligen

Bedeutungslosigkeit jheradgedrückt worden, da England durch die Beschlüsse der Kon ferenz sich in keiner Weise gebunden erachtet und selbst auf die thatsächlichen staatsrechtlichen Ver hältnisse keine Rücksicht nimmt. Unter Berufung aus die Zustimmung des Khedive Tewfik Pascha, dessen Unfreiheit außer jedem Zweifel steht und trotz des Protestes des Herrn von Lesseps haben die englischen Truppen Suez besetzt und damit das erste Beispiel in der Nichtachtung der Neu tralität des Kanals gegeben. Die Berufung

auf die Zustimmung des Khedive ist staatsrechtlich völlig haltlos, da eine Genehmigung zur Occu- pation in Egypten ausschließlich von dem Padi- schah ausgehen kann, nicht aber von einem nur halbautono-nen Statthalter. England hat sich zu dieser Maßregel aller Wahrscheinlichkeit nach ent schlossen, um sür seine indischen Truppen einen bequemen und sicheren Landungsplatz zu gewinnen. So begreiflich aber der Beweggrund für Englands Vorgehen ist, so sehr steht die Widerrechtlichkeit desselben außer Frage

würden. Indessen sind es vorderband nur schöne Pro- jecte von allerdings äußerst gemeinnützigem Eharac- ter sür den Handelsverkehr, die aber stark Gefahr laufen, von den Engländem über den Haufen geworfen zu werden, bevor sie überhaupt noch aufrecht stehen — Suez ist bereits besetzt, und die britischen Befehlshaber sind am Werke, alle übrigen wichtigen Punkte des Kanals zu besetzen. Wenn nun auch die zwischen England und der Pforte schwebende Frage eine friedliche Lösung findet, so dürfte hieraus ein Conflict

mit Europa erwachsen, der eine kriegerische Lösung sehr wahr scheinlich macht. Wir verweisen nur auf die rüh rige Thätigkeit, mit der man in Italien an der Herstellung der gesammten italienischen Flotte für alle Eventualitäten arbeitet. Solche politische und militärische Dispositionen werden nicht ohne ein Einvernehmen mit Deutschland getroffen — auch durch die französische Ministerkrisis hat Italien nur eine Ermuthigung mehr in seinem Frontmachen gegen England erhalten. Wie die Pforte sich zu England

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 15.04.1885
Umfang: 10
der ersten Armee- reserde von 60.000 Mann, der ganzen Miliz und der Flöttenreserve für Vertheidigungszwecke nothwendig Pin wird. Aus der Conferenz in Rawail Pindi geht hervor, daß der Emir von Afghanistan lebhast ein Bündniß mit England wünsche, aber auch Waffen, Munition und GeÜjMrstW^M^We^Me^.WiMnA gestand diese Forderungen zu und verspricht dem Emir, , die Integrität seines Gebietes aufrecht zu erhalten; englische'aber 'nicht^e VrenW über- schxeit^sÄenn, ^ie Afghanen es nicht selbst verlangen. Rußland

weliigsten zu besetzen/ das lasse sich mcht voraussagen. Und die russische Unschuld wurde von dem bösek Nächbar immer angegriffen, sie mußte zu ihrer Selbsterhaltung Aber die Grenzen und' iim der Wiederholung solcher Attentate vörMmW'WschwMm^' Völker und 'Länder in den weiWZöHensack' deS'Mo8KMtets'?'/So' ^at sich der russische Äöloß gegen 'die Türkei, Pnsien, China vor geschoben, m einer ^ es ' ihn Indien zu, dem weiten Gebiete ddr britischen Krone. Man hat in England M'Mhi^'GHährÄWÄckanich es wurden

dem begehrlichen- Nachbar auch die ' Zähne gewiesen, aber in einem Kriege mit Rußland/ setzt England un gleich mehr 'auf's Spiel; es kannwemggewinnen, aber ' . Alles verlieren. Begreiflich^, daß' eS in solcher Lage, die durch die Ereignisse in Sudan schwieriger als je ist/sich aufs UnterhändÄnverlegte. Rußland stieN dabei genau die alte Rolle. Die bekannten VersicheickngeN, verklaüsulirt mit dem hergebrachten „Wenn' und) „Aber' wurden abgeMm md/ Na^rmd mM Ä MgläÄ dieselben gMiAen odn Ächt ^ waren Russen

und Afghane« aneinander. Die ErregUng- welche darob in England entstanden,ist begreislich,denn jetzt hängt der Krieg nur wehr an einem Faden. '' Die WiWchast in'der Türkei illustrirt am besten/ folgendes NtMm. ' Der/türkisW FinÄtzminister wmde . am 30. Mär^ in Mnstantinöpel von erbosten Weibe gefahrdrohend bestürmt. Die Wüthenden stürzten kreischend und gestikülireud ins Bureau des Ministers,'und forderten vön ihm untet -laÄen Nohungen den' rückständigen Gehalt' ihrer Männer. Die 'Lage des Ministers wurde

'worden.'- ' - ' - -i.- j Religiöses Gebiet. In/England Äachst die- katholische Minderheit von Tag zu Tag und hat sich seit' 40 Jahren Heinähe verdoppelt. Es gibt heute mehr als 1 ! Million Katholiken in Großbritanim.' Man zählt 2193 Priester und 1295 Kirchen und Kapellen. ' Die Männerorden stellen beiläufig dien 4. Theil des Elerus. Die meisten Niederlassungen^ besitzen die Jesuiten und Benediktiner. Jn den letzten 30 Jahren haben sich mehr als 60() englische Edelleute ^ bekehrt. - Die katholischen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1884
Umfang: 8
, deren einziger Gott der Geldsack ist, kann man nicht an „Revanche' denken, wenigstens nicht ernsthast. Das gegenwärtige, im Materialismus verkommene Frankreich ist. nur ge eignet, Schlachten zu verlieren und sich von einer Armee wie die deutsche —- Prügel zu holen,. aber. ganz und gar nicht geeignet, sür die Niederlagen von 1870/71 Revanche zu nehmen. Alle solche Redereien sind thörichtes Gerede und purer Schwindel. England hat sich dem Einspruch der Großmächte gegen den von England angeordneten

gesucht. Und jetzt, da alle Mächte Protestiren, wäscht England seine Hände in Unschuld und protestirt. gleich falls gegen die That seiner eigenen Drahtpuppe Nubar Pascha!— England geräth in die Klemme bald überall, wo es zu thun hat. Die Fortschritte der Boers im Betschuanalande gleichzeitig mit der Besitz ergreifung eines beträchtlichen Theiles der Westküste durch Deutschland bedrohen England in seiner wichtigen Eapcolonie. England will nun gegen die Boers vor gehen; aber es hat gegen diese schon

wiederholt den Kürzeren gezogen. Nachdem England in Egypten so empfindlich engagirt ist, nachdem es in Jnd^n in große Nothlage gekommen, scrners bei der durchwühlten innern Lage Altenglands, bei der Gährnng in Irland und Schottland, kommen die Zustände im Capland für Eng land doppelt ungelegen. Bor Kurzem wurde über den Zustand der englischen Flotte gesprochen, daß dieselbe gar nicht mehr dem Fortschritte der Zeit entsprechend sei. Nun kommen wieder Nachrichten, welche ein trau riges Bild

über die heillose Kriegführung Englands auch zu Lande entwerfen. Dieselbe ist in Egypten fast eine kopflose und zudem^ungeniein kostbare. Eine ganz regellose Art von Entwersung von Kriegsplänen kenn zeichnet die englische Heeresführung. Im Asghonenkriege hatte England an Kameelen allein einen Geldverlust von circa 5 Mill. Gulden. Etwas Aehnliches scheint sich auch wieder in Egypten zu wiederholen. Kurze Nachrichten. Mit der Entfernung der Festungswerke vonKöniggrätz wurde bereits begonnen. Der Gesammtbetrag

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 14.08.1880
Umfang: 8
in den Defileen von Ghilai schwere Kämpfe zu bestehen haben, well die Bevölkerung sich erhoben hat. Selten wohl hat ein Großstaat in einer Reihe von aufeinander folgenden Jahren so viele empfindliche Niederlagen erlitten wie England. Es muß denselben doch endlich ein Licht aufgehen, daß eS mit seinem Militär nicht weit her ist. Was England bisher durch die Macht der Waffen nicht erreichte, that die Macht des Goldes. Ein mit Gold beladener Esel schlägt «och heutzutage unter Umständen ein ganzes Armeecorps

in die Flucht. So lange England unter seinen Feinden die Zwietracht aufrecht zu erhalten wußte, so lange es mit königlichen Belohnungen die eine Hälfte seiner Feinde gegm die andere Hälfte aufzureizen wußte — so lange war England Meister über seine halbwilden Nachbaren. Auf die Dauer hat sich ein solches Kriegsführen in diplomatischer Manier noch nie bewährt. Es kommt immer einmal der Weg, wo den Irregeführten die Augen sich öffnen und diese sich dann empfindlich zu rächen wissen. War dies bei den Kaffern

und Hottentotten im vorigen Jahre der Fall, so mußte England diesmal bei den Afghanen dieselbe böse Erfahrung durchkosten. Auffallend ist es, wie eine so anschliche Truppenmacht der sich die Engländer bei Kandahar gegenüber sahen, urplötzlich austauchen konnte, ohne daß General Burrow eine rechte Ahnung hiervon hatte. Es beweist das, wie wenig in der englischen Armee die Vorsichts maßregeln beobachtet werden und wie sehr schlecht es ferner mit der strategischen Gewandtheit der Führer bestellt sein muß

. Die schlimmen Erfahrungen, die nun England mit feinen Generälen und Soldaten in den letzten Jahren gemacht, haben aber den militärischen Ruf Englands in eine» recht herben Mißkredit zu bringen gewußt. Natürlich wird man sagen, daß England noch nie Gewicht auf sein Landheer gelegt habe, und von demselben auch sonst nicht viel halte. Es bleibt nur noch die englische Flotte über, auf die sich das Lanze militärische Gewicht Englands stützt. Die britische Marine hat sich noch immer vorzüglich bewährt

, wo sie ins Feuer gekommen ist. ^ber es ist schon lange her, seitdem England seine letzte Seeschlacht Zuschlagen. Darüber ist nun schon bald ein Menschenleben mit allen feinen Veränderungen, Neuerungen uud Erfahrungen dahin gerauscht ^ an Stelle der alten Kriegsfahrzeuge ist uuumehr ein ganz neues System von Panzerschiffen getreten, bei denen der Wind von der Dampfkraft verdrängt und die altm Kanonen durch gewaltige Riesen geschütze ersetzt worden sind. Die Taktik ist eine ganz neue

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 30.09.1882
Umfang: 12
b«. trachtet die jetzige Berwickelqijg als ein geeignetes Mittet zur TrennungderMestmächte «i«. zä der Verhinderung jeneS rgsstsch französisch-englischen W>l«r»eh«e»s, jäz^m als einem Gegengewicht gegen das «itteseuropäisch« Lündniß von mehre re» Seiten Arbeitet qird. Er hat sich ziemlich entschieden g>n England avgeschloffen. D«r frühere französische Botschafter in Berlin Graf Sk Ballier hat vaß. H,na Ducl«rc gegenüber deutlich moti virt./ D»x deutsche Reich«klWMB»MLM» England» so lange ihm in Frankreich

Frehcinet tea Fried«» v«rbürgte; mit dem Sturze. heS, letz, ttttn i durch Gambetta trat die Riederhaltuug Frankreichs wieder für den Kanzler i» die erste Reihe der Nothwendigkeit und in demselben Ver hältnisse näherte er sich England,. 2m,.Zebrigen ist e.S nicht richtig, daß sich Fürst BiSmarck in der egyptischen Frage I geschlagen fühlt; ex hat der Pforte beständig ein rechtzeitiges Einschreiten- in Egypte»! angerathen; als sie dieS halb auS Träg heit, halb auS Persidie versäumte, ließ er sie ihr« Wege

allein geh««.- Da wer den Schade» hat nicht sür de» Spott zu sorge» braucht, wird die Ä Pforte jetzt von England noch in den KaU-v höhnt. Graf Dufferin läßt daS englische M in Konstantinopel, den „Tastern Expreß', 1^«. - Sulta» zu dem Siege der ihm verbunditz»,^ Engländer glückwünschen^. Die anerkannt tapfere türkische Armee habe zwar an der Niederwersang der ägyptischen AutoritätSfeinde keinen Antheil genommen; dafür aber set auch kein türkischer Soldat gefallen und kein Par» d«S türkischen

»Staatsschatzes' ausgegeben worden. Ein empfind licherer Spott ist kaum denkbar; der sonst für feinfühlend geltende Graf'Dufferin hat da» höh- nische VerschieppungSsystem dir türkische» Diplo matie freilich lang« genug seinerseits ertragen müssen^ Wenn jetzt »Daily NewS' melde», daß England der Pforte die ägyptische Suz«räuität erhalten woll«. f5 ist daS gewiß sehr irlats» zil verstehen. Einstweilen freut sich der armselige Khedivp an der Demüthigung seiner zWÄräbt übergegangen gewesenen Bttwandtem

AlS Zt^m die Ibrahim, Hamid und Kamit aufwart«» woll ten, ließ er ste einig« Stunde» im Vorzimmer stehen «nd schickt« sie da»» fort. Angeblich ist bereits am !S. d. M„ zwei Tag« nach Tek-et» Khebir,. von dem Ähediv« M Vertrag unt«rzeich» net worden. Nach dich« besetzt England di« Ministerien und. höhe«» Deamtenstellelh Kairo, Alexandriea^ Damlett/, Suez,, Uinail« u»D>Wrt Said erhalten englisch« Besatzungen- ^ SonDitchtS? - AuS Mekka wir!^ die Absetzung deS Großscherifö »i gemeldet Dichlbe häygtz oss«ffhq« ! n«ren

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 17.02.1888
Umfang: 14
bei dem Oberkoiumandirenden, welchem sie ihre Unter werfung anzeigte» nnd versprachen, ihr Land zu vertheidigen. Der nachgesuchte Schutz wurde ihnen zngesagt. England. Die Thronrede der Königin lantete fried lich. Sie hob hervor, daß die Absteckung der afghanischen Grenze nun glücklich erfolgt sei; bedauerte das Scheitern ihrer Vermittlungsversuche in der italienisch-abessynischen Frage, während in der Suczlanal'Angelcgcnheit und Hinsicht« lich der N. Hebriden Gutes erreicht worden sei; eS werde die Bildung eines eigenen

Geschwaders znm Schlitze Au straliens geplant; die Lage in Irland qest.ilte sich günstiger. — Depeschen vom 1!!. d. nield.n daü England von einem russisck'frauzösisch'euglisclictt Bündnisse nichts wissen wolle. Sei England aber auch derzeit nicht in der Lage Allianz n abzuschließen, wolle es doch die Tripel-Allianz (Dentschland- Oesterreich-Jtalien) moralisch unterstützen und gegebenen Falles sein Gewicht zur Aufrechterhaltung des Friedens in die Wagschale werfen. Kußland. Aus St. Petersburg kommt nnterm

. London, 10. Februar. Im Unterhau,e beantwortete Unter- StaatSsecretär Fergnsson eine Anfrage dahin, daß die Regierung Feinerlei England zu einer materiellen Aktion verpflichtende Ab- machung einging. Berlin, 11. Februar. Der „Boss. Ztg.' nach fand gestern in Petersburg ein Militärrath beim Zarren statt. Wohlinformirte Offiziere behaupten, die Generale Richter, Gurko und Konstanda rathen entschieden ab, weitere Truppen an die Westgrenze vorzu schieben. Der Zar hätte geäußert: „Bismark hat recht

werden. R o m, 13. Februar. Der Agenzia Stefani wird anS Maf saua gemeldet: „Die Eisenbahn ist bis zum Bahnhof von Dogali fertiggestellt und hat heute Früh der regelmäßige Verkehr bis Do« gali-begonnen, wohin die. Militär-VerpflegungSmagazine verlegt wurden. London, 13. Februar. Der „Standart' sagt: Die Politik Salisburys gehe dahin, die Verträge, die England unterschrieben, ausrecht zu halten; sollte von einer außerhalb der Tripel-Allianz stehenden Macht der Frieden gebrochen werden, so werde England sein Gewicht

an die Friedens liga, England werde sich betreffs des Schutzes türkischen Territoriums die maritime Operation Beaeonssield's zur Zeit des Vertrages von San Stesano zum Muster nehmen; falls Italien engagirt würde, übernehme England dessen Küstenschutz und würde auch Dänemark veranlassen, bei einer kombinirten französisch-russischen Attaque volle Neutralität zu bewahren. Rom, 14. Februar. Die „Tribuna' berichtet, der Kriegs minister habe Alles zur eventuel sofortiger Mobilifirung von 12 Armeekorps

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.09.1882
Umfang: 6
der egyptischen Frage. Allgemein nimmt man an, daß der Sieg bei Tel-el-Kebir ein entscheidender und daß Arabi, selbst-wenn sich das Gerücht seiner Gefangennahme nicht bestätigt, überwunden ist. Die ganze Mili tär-Convention zwischen England und der Psorre hat nunmehr nur noch eine politische Bedeutung, während die militärische ganz in den Hintergrund tritt. Sie documentirt, daß England nichl blos die Zustimmung des Khedive, sondern auch die des Sultans hat und so in seiner Actiou diplo matisch

durch die in Egypten constituirten Ge walten gedeckt ist. Lord Dufferin hat in der Wetl- bewerbuug, welche Rußland und England in Eou- stantinopel übten, den Vortheil davongetragen; wenn England die Verhaudluug der egyptischen Frage ans einem Kongresse vereiteln will, so wird es sich darauf beziehen, daß es in Uebereinslim- mnng mit dem Souverän und dem Khedive ge handelt habe und lediglich deren Interesse ver trete. Dann wird sich die diplomatische Lage, die noch keineswegs bestimmte Züge trägt, klären müssen

. Der Erfolg der englischen Waffen bei Tel-cl-Kebir nnd der englischen Diplomatie in Constantinopel wird voraussichtlich oie Thätig keit der anderen Cabinete anfeuern. Von der Politik des Fürsten Bismarck rühmt die englische Diplomatie, daß sie von Anfang an eine gegen England „loyale' gewesen ist. Aber englische «stimmen sind darüber einig, der Poli tik deS Reichskanzlers gerade diese Bezeichnung zn geben, in deren steter Betonung anscheinend ein nach anderer Seile gerichteter Gegensatz zum Vor schein

. Die Herstellung deS Ansehens des Khedive und der ocialen Ordnung dürste Monate beanspruchen und ei eine Aufgabe, bei welcher England den Bei tand anderer weder brauchen noch zulassen werde. Die Hand, welche gekämpft und gesiegt habe, müsse die Friedensbedingungen vorschreiben. Die Nation, welche ihr Blut und ihr Geld an das Werk gewendet habe, müßte die Regelung bewir ken. Glücklicherweise sei Grund zu der Annahme vorhanden, diese Anschauung werde sich der gesun den Vernunft Europa's empfehlen

, vertheidigen. Wosür wir aber kämpfen, ist uns ganz und gar unbegreiflich. Zu sagen, daß diese Expedition nach Egypten ge sandt worden ist, um d-A. Thron Tewfik's von neuem auszupolstern und -'/eine rebellischen Unter thanen zu ihrer Lehenstreue zurückzuführen, ist Unsinn. England hat stets das Recht anderer Völ ker anerkannt, sich ihre eigene Negierungsform zu wählen. Die Egypter haben aber nur gegen Tewfik in seiner Eigenschaft als Vicekönig Egyp ten» revoltirt, und Thatsache ist, daß der gegen wärtige

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.04.1885
Umfang: 4
, sondern auch d,e anderen Signatar- Mächte ihrer aus dem Vertrage resultirenden Ver- pflichtungen entbinden. Die letzte Hoffnung auf Erhaltung des Friedens beruht darauf, dsß Eng land seine Forderung bezüglich einer Untersuchung über das Vorgehen des Generals Komaroff in Penschdeh fallen lassen werde. Dienstag, den 28 April Allerdings bemerken fast alle objectiven Blätter- daß England mit dieser Forderung den sachlichen Boden verlassen und durch Heraufbeschwörung des Ehrenpunktes die Verständigung abgeschnitten

hat.' Einen Weg zu finden, den England ohne Schmäleruns seiner Ehre, wie die „Times' wünscht, aus der jetzigen Lage durch Vermittlung zieht, ist eine unmögliche Aufgabe, die Niemand unter nehmen kann. Sieht Englano auf solchemWegaus dem Streithandel wohl oder übel herauszukommen, w würde sich bei gutem Willen mit Rußland davon reden lassen. Wer könnte nun dieser Vermittler sein? Der in erster Linie berufene Staat wäre Frankreich. Denn Deutschland und Oesterreich stehen in Folge der Zusammenkunft von Skier- niewice

in Beziehungen zu Rußland, welche Eng land nicht geneigt machen kann, gerade sie vorzu schlagen. Mit Frankreich ist aber England eben in einem ernsten diplomatischen Streit begriffrn. Man könnte an den Konig von Belgien oder an die Vereinigten Staaten denken; allein die letz teren würde» kaum England anrufen, und der er stere ist trotz seines hohen Ansehens wiederum mit England sehr liirt. Wir haben soeben die diplomatischen Händel Frankreichs mit England in Egypten er wähnt, und es ist wohl interessant

, dieselben näher zn betrachten. Das von England aus Egypten verdrängte Frankreich pocht nämlich in letzter Zeit mit uugestümer Hand an die Pforten des Nil landes. Es hat den Vorwand gefunden, den Englän dern eben jetzt, im unangenehmsten Moment, auf den Leib zu rücken. Ein französisches Blatt in Cairo, der.Bosphore Egyptien', veröffentlichte jüngst — selbstverständlich nia,t aus Freundschaft für England — eine Proclamation des Mahdi. Der leitende Minister Egyptens ließ das Blatt hierauf unterdrücken

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 02.08.1884
Umfang: 8
Neuheiden besteht, und die Mehr-; zahl der Studenten ist auch von diesem Kaliber? .da paßt denn alles prächtig zusammen. Frankreich. Auffällig ist ein Sensations artikel des Pariser „Figaro', dessen Spitze sich gegen England kehrt. Der Artikelschreiber ist böse aus Eng land zu reden, welches überall und immer den Fran zosen entgegenarbeitet. England sei ein Feind des fran zösischen Einflusses und seiner kolonialen Ausdehnung. Frankreich müsse sich darüber klar werden, daß zwischen England und Frankreich

einmal wieder eine Nachricht, -die ganz dazu. geeignet ist/ dex- Lage der Dinge dort selbst, verstehe im Sudan, eine Um W ä l zung zu geben. Der König Negus von Ab e ssy n i en betheiligt sich nun wirklich an einer Expedition gegen Mahdi, d. h.. er schließt sich nicht' defl Egyptern oder Engländern an, ! sondem kriegführt auf eigene Faust, wenn auch im Ein? Verständniß mit England. Es sollen 40.000 Mann ans dem Marsche , nach Kassala begriffen sein. ,,Die Abessynier..find freilich., ganz anders dazu geeignet^ dort Krieg

todtgeschwiegen.; aber..die..bösen Zeitungsschreiber kamen doch dahinter. Die Sache ging so zu: Die Franzosen wagten einen Angriff auf die Hovas, die sich aber so tapser wehrten und mit den von England gelieferten Gewehren so gut schössen, daß die Franzosen linksum machten, die noch gesunde Glieder hatten. Madagaskar, nächst Borneo die größte Insel der Erde und- mit einer Bevölkerung von 3—4 Mill., wäre sreilich eine vortreffliche Colonie, aber haben muß man sie zuerst. . Kurze Nachrichten. Die Berliner

Gebiet. Die erste Diöcesan - Synode seit der Reformation wurde in England und zwar in Aberdeen am 9. v. M. eröffnet. — In den letzten Jahren sind in England, wo die katholische Heligion sich, so srei wie in wenigen Ländern entfalten kann, wieder ein halb Dutzend Priester-Seminarien errichtet, worden.. — Der, gottlose Pöbel in Itali e n macht in Religionshaß. In Genua z. B. wollte die gutkatholische Bevölkerung das Fest des hl. Josef Labn- recht festlich begehen. Eine Musikkapelle spielte

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1885
Umfang: 8
abgeschlossenenHandelsvertrages,aus dem höchst wahr scheinlich ein Schutz- und Trutzbilydniß Preußens mit den holländischen Boeten^ England herauswachsen.'HiA.i?' . Daß zwischen, deütschen Marrnetruppen und den Eingebörne n von Kamerun am Vorabende des. Christtages p. Z. ein. blutiges. Gefecht war,, haben wir schon gemeldet. Es- kamen M dieses? Tag^e drei deutsche Corvetten , im Flusse Kamerun . an. und; begannen aMald...eine ^gwße.MqünHa^' ans^ Land?zu setzen. Die.Eingehornen, /.imfgerejz^ von-dm Engläl^'em> die des Handels , wegen

geführt. Aber auch die Bezichnngen zwischm P eu t sch l a n d«yd Z t a l z.e«, sipd UWemüthlich.. Daran ist MmeuMch-der-. Umstlqib.-Schuld,, daß Italien voll ^Län^-Sej^ier/yzitz England s^m Gehumeld ^Hn lange pactirte, um einen ergiebigen Theil Afrikas annexiren zu können. Die italienische Asfab-Expedition hat Englands volle Zustimmungerwünscht sogar daß .Italien ^dle jHafejl des ^-roth^^Ml^Ä-'t^e^^wel^e belang' poAEng^ndeMtbesetzt^e^alt^^wurd^^^ dl^ j dädurch va^ayt Igewordxnen^ Truppen zur ^pdat

. afrikanische ^Wste ^ annWven... mWe. ^Aas geheime Paktiren zwischen Ztalien und England . mißfällt in Frankreich auch sehr... . ^ ... . FTankreich?>.ist) auf England;<deßwegen Micht( weniger als gut zu-redeti. Gegenwärtig verletzt' der Um stand das französische Volk, daß England den französischen Schiffenz- verwehrt,^.in Wen, Hongkong und Singapur ' Kohlen > Hnd Lebensmittel^ zu fassen und Reparaturen '? voMnehmen;^feryeH «eil England-<den,Chinesen einer Anleihe von 30 Mill. Mark verholfen

hat. Auch hat die französische Regierung beschlossen, den Wächten, namentlich- England zu bedeuten, daß. die/ französischen . Kpmmandaytm)den Befehl erhalten haben, die neutralen Schiffe, -welche^ die Blokade von Formosa - zu.durchbrechen suchen, einer strengen Untersuchung zu unterwerfen.-Das werdeni die Engländer-'schwep verdauen, n 7Z . . Wird Engl and Egy Pte n in dauernden Besitz nehmen? Bismarcks Politik will eS nicht, der-Englands Hände vom Suezkanal wegheben will, . Frankreich

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Der Burggräfler
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Seite 11 von 18
Datum: 06.04.1889
Umfang: 18
, wonach die gesammten in England gültigen Arbeiterschutzbestimmungen auf Indien ausgedehnt werden sollen, „weil die arbeitenden Classen in Indien gegenwärtig mehr ausgenützt tverden, als ihre Constitution ohne Schaden vertragen kann.' Das klingt sehr human, thatsächlich entspricht aber diese anscheinend so lobenswerthe menschenfreundliche Theilnahme einem nichts weniger als edlen Beweggrund. Die indische Industrie, besonders die Textilindustrie, hat im Laufe der letzten Jahre sehr bedeutende

sich die wöchentlichen Arbeitsstunden bis zur Zahl 84 aus); aber es sollte doch selbstverständlich sein. daß man nicht in allen Ländern der Erde genau dieselben Arbeitergcsetze einführen kann, daß Klima, Reichthum, Körperentwicklung und Bedürfnisse mehr oder minder Arbeit vertragen oder verlangen, daß es also zu weit gegangen wäre, ganz denselben Arbeiterschutz, wie er in England besteht, Indien auszuoctroyiren. Jedenfalls sollten die Herren in England ihren ja theilweise berechtigten einschlägigen Bestrebungen

werden, wenn Concurrenten anderswo im Stande wären, ohne solche Beschränkungen und während beliebiger Stunden zu arbeiten. Thatsächlich sucht neuerdings auch die englische Regierung Indien das englische Fabrikgcsetz auszuzwingen. Wie schwer vielfach, trotz aller Fortschrittstheorien, bei dem am Alther gebrachten hängenden Sinn in England selbst sich fast aufztvingende Neuerungen Eingang finden, zeigt drastisch die Thatsache, daß noch heutzutage das Decr- malsystem in Münze, Gewicht und Maß in dem ersten Handelsland

der Welt nicht eingeführt ist. Es ist das um so unbegreiflicher, als seit einer Reihe von Jahren die brittischen Handelskreise seine Einführung wünschen und der englische Handelstag alljährlich einen entsprechenden Antrag annimmt, wie das auch heuer tvicder geschehen. Doch hat der Schatzkanzler Göschen der die Bitte vortragenden Deputation erklärt, England sei für das Decimalshstem noch nicht reif! In der jüngsten Generalversammlung führte der Referent aus, die eng lischen Tabellen für Münze, Maß

auf dem Rechtsgcbiete zu beklagen, auf welchem über haupt in England wenig beneidenstverthe Zustände bestehen; das Recht ist nicht codificirt, die Justiz ist theuer. Handelsgerichte gibt es nicht rc. Der heu rige Handelstag tadelte fpeciell die Verwirnmg. welche daraus entsteht, daß oft Theile von Gesetzen durch Parlamentsacte außer Kraft gesetzt werden, während andere Theile der alten Gesetze neben den neuen bestehen bleiben, was sich stellenweise in inüuituM wiederholt; da eine Codification nicht stattfindet

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 14.04.1885
Umfang: 12
?c. sind an die Redaction zu richten. - r. ÄS Dienstag, 14. April 1885. XIX Jahrg. Telegramme siehe ü. Seite. Meran, den 13. April, der afghanische Conflict zwischen England Rußland ist durch das Bekanntwerden blutigen Zusammenstoßes zwischen Russen Afghanen in ein neues, kritisches Stadium ten. Der Streit dreht sich um das Khanat Weh, welches die Afghanen seit Zum Jahres besetzt haben und als zu Asgha- il gehörig betrachten, obwohl daS Gebiet Pendschdeh vorher nicht zu Afghanistan ge- Die Besetzung Pendschdehs

Lec- ntheilt. Er hat die circa 4000 Mann A Afghanen angegriffen, total geschlagen, W Pendschdeh vertrieben, seine Positionen dann wieder hinter dem Kuschlslusse bezogen, es die englisch-russische Grenzcommisfion der art hatte. Die meisten englischen Blätter >an nun, daß England zum Schutze Afgha- und der Grenzen Indiens ' das Schwert ^ Rußland ziehen müsse, wenn Rußland genügende Aufklärung über den Schritt General Komarow gebe. Es ist ja nun zweifellos, daß der ganze afghani^'e Grenz- vur

Spiegelfechterei und die'^?aire ein zwischen England und Rußland um Mchtsphäre in Centralasien ist, aber es ' M sehr, ob Rußland wirklich jetzt A Absicht hat, einen Kampf auf Leben ak ^land um Indien zu beginnen, ^Fand ernstlich die Zeit gekommen » ? Legen Rußland mit Aufbietung n» M vertheidigen. Die Beant- . 6 'teser Fragen allein entscheidet über >,,? zwischen England und Ruß- ü . untergeordnete Streit Ruß- Wanistan um das Steppenland a ^ I^gMein geht nun auch die Auf- w°d» Rch. vock ''ylii, oaß wever Nuß

. Es dürfte also England nahezu unmöglich sein, mit einem wirk lich bedeutenden Heere in Centralasien gegen Rußland austreten zu können, auch sind die Afghanen äußerst bedenkliche und dann auch ziemlich werthlose Bundesgenossen Englands, denn das afghanische Heer befindet sich in einer sehr schlechten Verfassung und der jetzt scheinbar England geneigte Emir von Afghanistan dürfte auch den russischen Rubeln zugänglich sein. Petersburger Nachrichten betrachten den Zusam menstoß mit den Afghanen

auch nur als einen fatalen Zwischenfall, der die friedlichen Ver handlungen mit England über den afghanischen Grenzstreit nicht stören dürfe; dasselbe hat auch der leitende russische Minister, Herr v. Giers, der englischen Regierung mitgetheilt, und betont, daß es die ernste Hoffnung des Kaisers Alexander sei, die Streitsrage gütlich geschlichtet zu sehen. Man nimmt auch an, daß Deutschland und Oesterreich ihren Einfluß im ^'edlichen Sinne geltend machen werden und eventuell ein Schieds gericht eingesetzt

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1886
Umfang: 8
auch Rußland. Wenn der Erzherzog auch nichts mittheilen könne, was als Gmndlage unserer Beziehungen zu Oesterreich und Deutschland dienen kann, so ergebe sich auf diesem Wege doch Material zu späteren Verhandlungen Giers mit den ausländischen Ministem. England verhülle nicht seine durch Oesterreich anstatt durch die Türkei das Andrängen Rußlands zum Meere aufhalten Zv lassen. Indem England in Wien vorspiegle, es würde selbst ein. österreichisches Vorgehen bis zu den Dardanellen billigen, wisse es sehr wohl

, daß damit der österreichisch-russische Krieg fertig wäre und England daher leicht sein Schäfchen scheeren könne. In dieser Richtung dürste bei diesem Besuche auch Manches jetzt geklärt werden.' Wahlen nnd Zahlen. Daß England mit seinen Parlamentswahlen fertig geworden, und daß in Folge dessen das Ministerium Gladstone die Entlassung ge nommen, haben wir gemeldet. Hier fügen wir nur eine Bemerkung hinzu: In dem reichen, protestantischen England, das seit Jahrhunderten einen giftigen und vernichtenden Haß gegen das arme

Irland genährt und bethätigt hat, in diesem England fanden sich nahezu anderthalb Millionen Stimmen, die ein altes Unrecht Unen und Irland ein Parlament und Land — „vier Aucharten und eine Kuh' — gewähren wollten. Andert halb Millionen einer solchen ungeheuren Wahlaufregung gegenüber, wobei Bier und Schnaps in Strömen flössen, ist eine gewaltige Zahl; das ist eine Zahl, die England und dem alten Gladstone zur höchsten Ehre gereicht; das ist eine Zahl, die mit Sicherheit einen ästigen Sieg verheißt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 16.05.1882
Umfang: 10
lo« jn »erde». L) ? Der KHedivi Tewfik Pascha, anschekaend in Uebereinstimmung mit einigen europäischen Kon» weigerte sich in Folge dessen, da» Urtheil «»-nuteychreihen» and da seia Kabinet vnter , Hührnag-«arädi Bey» ihn gewaltsa« dazn zu ,, drängen snchte, rektamirteTefwik nicht nur bei ^ den Vertreter» »er Großmächte, sondern legte änch der Pforte daß Unheil zur eadgiUlge» S»t- scheidnng vor. Zu Uebereinstimmung mit dem SMu nnd n»ter Bntheißnag Fran?r»ich» und , England» erließ' sodann der Khediv

und England» im Nilthal spekulireud, kehrte sich nicht au gewisse internationale Abmachungen. Ja der That konnten trotz unleugbarer Ver höhnung durch ZSmael da» Lonoonee und oas Pariser Kabinet sich nicht zu einer gemein» samen Aktion iu Egyptea zusammenfinden. Beide wurden bei ihrer Zurückhaltung wohl durch ge wisse Rücksichten anf die allgemeine europäische Politik bestimmt. Gladstone und Gumbetta (al» leitender Staatsmann ohne Portefeuille hinter den Konlissen) mochten sich nicht zu stark in Egypten

seine Faailieojnwelea zur, Befriedigung seiner Schuld anbot. Mit einem Schlage war so Deutschland auch an den Ufern de» Nil» maß- gebend geworden. Da» verdroß aber Gladstone und Gambetta so sehr, daß fiesosort einen noch höheren Trumpf auSznspkelen gedachten. Bilmarck hatte den Khedive nur zur Nachgiebigkeit angehalten, Gladstone nnd Gambetta gi»ge» weiten sie setzten JSmael Pascha mit Zustimmung der Pforte ab. Der äußerste Effekt dieser That war zwar ein recht in die Auge» fallender. Aber wa» hatte» England

die Bahn zu Intriguen und zu Thron- Revolten eröffnet. Die jüngsten Vorgänge, sowie die fabelhafte Karriere Aarabi Bey» vom ge wöhnlichen Frontofficier zum Kriegsminister und Kronprätendenten kennzeichnen dies zur Genüge. Für England ist Egypten der Schlüssel Indien», eS kann denselben aber nicht ruhig in die eigene Tasche stecken, weil Egypten auch für da» Mittel meer von zu großer Wichtigkeit ist, und im Mittelmeer muß Frankreich fich eine selbststän dige Politik und deshalb auch einen entsprechende

» Einfluß in Egypten bewahre». Nun aber wollen L°ute vom Schlage Aarabi BeyS gar noch „Egypten für dle Egypter' reklamiren, und der Sultan hat nicht minder Lust, seine Hand aus die reiche Provinz zu legen. Kein Wunder, daß Angesicht» dieser Viel» streitigkeit der Interessen Deutschland und da» ihm eng verbundene Oesterreich-Ungarn sich jetzt jeder Einmischung enthalten können. Der im Frühjahr 1879 gethane Schachzug de» Fürsten BiSmarck, England und Frankreich in Egypten, überhaupt in Nord-Afrika gehörig

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 04.06.1884
Umfang: 12
in demselben Saale stattfinden, wo die Conferenzen der Donau- Commission stattfanden. Wenn Lord Granville durch Unwohlsein verhindert wäre, zu präsidieren, würde Hartington ihn ersetzen. In offenbarem Zusammen hang mit der ägyptischen Frage und der Conferenz steht auch ein Artikel der „Fortnightly Review* über die ansivärtige Politik Englands als dessen Urheber man Gladstone bezeichnet. Dieser Artikel führt aus: Wenn Fürst Bismarck sich jüngst England gefällig zeigte, geschah dies mir, weil es seinen Zwecken

passte; knrz, Fürst Bismarck zeigte sich nur England gefällig genau in dem Verhältnisse, in welchem er wahrnahm, Englands Ehrlichkeit und dessen Achtnng für die in ternationale Moral zu seinem eigenen Äortheile wen den zu können. Er nützte Englands Ehrlichkeit aus, damit es für ihn die Kastanien aus dem Fener hole. Ferner wird dargelegt, Englands wichtigste Interessen gehen Hand in Hand mit ^ denen Frankreichs und Rnsslands, und historisch nachgewiesen, dass das englische Misstrauen gegen Russland

immer nur England geschadet habe. Früher sei dieser Antagonis mus noch verständlich gewesen, da die Ansicht vor herrschte, der Weg nach Indien führe über Constan- tinopel; allein hente könne England die Etablierung Rnsslands in Constantinopel gleichmüthiger ansehen, als andere Mächte. Mit Deutschland verbinde Eng land nur das Interesse der Erhaltung des Friedens, welchen Deutschland als die heute tonangebende Macht sichern könne; allein das Hauptaugenmerk Englands müsse die Erhaltung freundlichster

Beziehungen mit Frankreich fein. Der Verfasser lobt ungemein Jules Ferry nnd betont, England dürfe nicht vergessen, dass Frankreich auch Interessen im Nillhale besitze, welche desto mehr wachsen, je mehr das französische Colonialreich sich vergrößert. Gegen dessen Ausdeh nung dürfe England keine Feindschaft zeigen, so lange die 'Vergrößerung nicht auf Kosten Endlands statt findet. England nehme als enropäische Macht kaum mehr eine leitende Stellnng ein. desto mehr müsse

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.06.1887
Umfang: 8
auf dem Wege der Besserung der finanziellen Verhältnisse des Staates machen. Indessen gibt es in Paris mehrfache Straßendemonstrationen, welche sich feindselig gegen das neue Ministerium äußern und Boulanger hoch leben lassen. Die Regiemng trieb bisher die Krakehler energisch auseinander. : i: : 7 Die Türkei soll, so heißt es, in den nächsten Tagen endgültig die Insel Cy Peru an England abtreten. Aus England meldet man, daß die Bewegung gegen die Zehentzahlung sich steigert. Die diesbezüg lichen Beamten

müssen sich flüchten; die Farmer sind entschlossen, die Gerichtsvollzieher als einfache Einbrecher zu behandeln. ' In militärischer Beziehung war England seine Kriegsmacht zur See abgerechnet nie besonders viel. In unserer Zeit aber, da die großen Staaten ihre militärische Kraft auf das Allerhöchste zu vervollkommnen trachten, spielt es eine geradezu klägliche Rolle. Zu all' dem wurde bekannt daß im Kriegsministerium die allergrößte und be denklichste Unordnung und Unregelmäßigkeit herrscht

. Die Jrländer stehen auf dem allergefpanntesten Fuße mit England und der Regierung. 'Den deutlichsten Beweis dafür hat der Gemeinderath der irischen Hauptstadt Dublin geliefert, indem er es ablehnte, an den Fest lichkeiten zu Ehren der Königin Viktoria, die ihr 50- jähriges Regierungsjubiläum feiert, Theil zu nehmen. Derselbe würde die Theilnahme als eine Ausschreitung gegen die Gefühle der irischen Nation betrachten. Das heißt man energisch auftreten. Rußland ließ den Negns von Abbessinien ver ständigen

verursacht. Sensationsnachrichten kursiren einmal wieder. Eine solche ist die Meldung, daß zwischen Wien, Berlin, London und Rom Verhandlungen im Zuge sind, ein Schutz-und Trutzbündniß abzuschließen, welches ' seine Spitze nach Rußland kehrt. Eine j 'zweite ist die Nachricht, daß Rußland und Frankreich bereits mit- samen ein geheimes Bündniß abgeschlossen hätten. End-, lich wird erzählt, daß England der Türkei ihre asia tischen Besitzungen garantire. Die Türkei würde nöthigen- salls bei einem russisch

-mdlschen Kriege in Asien Hilss- truppen stellen > « Kunterbuntes. Fazzari veröffentlicht einen neuen Brief, worin er anerkennt, daß der Papst allein competenter Richter in der römischen Frage sei.— Der protestantische Herzog Paul von Mecklenburg ist katholisch geworden. -- Gladstone ist gegenwärtig der populärste Mann in England; überall wohin er kommt, wird ihm gehuldigt. Er.ist, wie unsere Leser wissen, derjenige, welcher Irland mit England aus söhnen und den Iren möglichst gerecht

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