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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.09.1885
Umfang: 4
und der Industrie die Welt beherrschte. Seitdem ist noch kein Decennium ver flossen, die Schreier find ziemlich still und klein ge worden, Fürst Bismarck kann mit Stolz und Ge nugthuung auf die immer weiter fortschreitende Gesundung der wirthschaftlichen Verhältnisse des Reiches hinweisen und England mit seinem Frei handel ? Nun, es sprechen seit einiger Zeit alle Anzeichen dafür, daß sich in der Handelspolitik des mächtigsten Industriestaates der Welt ein Umschwung vorbereitet und daß England daran denkt Kraft

des Gebotes der Selbsterhaltung sich den heimischen Markt gegen fremden Import zu sichern. Der neue Minister-Präsident Lord Salisbury hat bereits eine Enquete ins Leben gerufen, welche dazu bestimmt ist, unbefangen die Frage zu er wägen, ob England auf den bisher betretenen Wegen weiter schreiten könne; sollte eine solche Veränderung eintreten, so wäre dies eines der epochemachendsten weltgeschichtlichen Ereignisse in der Entwicklung des Völkrverkehrs. England hat keineswegs in den letzten Jahrzehnten

und jener großartigen Be wegung, welche sich von England auf den Conti- nent fortleitete, gelang es auch, dort Apostel der Freihandelslehre zu gewinnen. Dies dauerte dnrch vierzig Jahre. Aber mit Schrecken sehen jetzt die einsichtigen Staatsmän ner Englands, daß in der Ausführung dieser Theorie zu weit gegangen wurde. England ver mag jetzt nur 68 Perceut seines Getreideconsums zu produciren und es ist demnach auf eine enorme Zufuhr ausländischer Lebensmittel angewiesen. Selbstverständlich

Industrie ein geführt, um die einheimische zu förvern. Man will nun den Kolonien den Vorschlag machen, mit England in den Zollverband zu treren, so daß die überseeischen Gebiete das Mutterland ausschließlich mit Getreide versorgen sollen und diesem ein Vorrecht für feine Industrie ausbe dungen würde. Damit wäre — wie der modernste Ausdruck läutet — ein Sreatsi- öritaii», ein Größer-Bri- tannien, geschaffen und England könnte — gleich' zeitig geschützt gegen auswärtige Industrie Pro ducts

— noch eine Zeit lang seine industrielle Machtstellung behaupten. Denn die Zeit ist vor bei, da England seine Colonien nach Belieben ausbeutete und sogar die Auswanderung engli scher Maschinisten und.Maschinenbauer nach den Colonien verbot, um .sMdasetbst.keine Industrie ent wickeln zu lassen. Diese ausbeutende Politik war seinerzeit die Ursache, daß die Vereinigten Staa ten von Nordamerika sich vom Mutterlande los lösten, und England ist jetzt auf Verträge mit den Colonien angewiesen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.06.1887
Umfang: 8
auf dem Wege der Besserung der finanziellen Verhältnisse des Staates machen. Indessen gibt es in Paris mehrfache Straßendemonstrationen, welche sich feindselig gegen das neue Ministerium äußern und Boulanger hoch leben lassen. Die Regiemng trieb bisher die Krakehler energisch auseinander. : i: : 7 Die Türkei soll, so heißt es, in den nächsten Tagen endgültig die Insel Cy Peru an England abtreten. Aus England meldet man, daß die Bewegung gegen die Zehentzahlung sich steigert. Die diesbezüg lichen Beamten

müssen sich flüchten; die Farmer sind entschlossen, die Gerichtsvollzieher als einfache Einbrecher zu behandeln. ' In militärischer Beziehung war England seine Kriegsmacht zur See abgerechnet nie besonders viel. In unserer Zeit aber, da die großen Staaten ihre militärische Kraft auf das Allerhöchste zu vervollkommnen trachten, spielt es eine geradezu klägliche Rolle. Zu all' dem wurde bekannt daß im Kriegsministerium die allergrößte und be denklichste Unordnung und Unregelmäßigkeit herrscht

. Die Jrländer stehen auf dem allergefpanntesten Fuße mit England und der Regierung. 'Den deutlichsten Beweis dafür hat der Gemeinderath der irischen Hauptstadt Dublin geliefert, indem er es ablehnte, an den Fest lichkeiten zu Ehren der Königin Viktoria, die ihr 50- jähriges Regierungsjubiläum feiert, Theil zu nehmen. Derselbe würde die Theilnahme als eine Ausschreitung gegen die Gefühle der irischen Nation betrachten. Das heißt man energisch auftreten. Rußland ließ den Negns von Abbessinien ver ständigen

verursacht. Sensationsnachrichten kursiren einmal wieder. Eine solche ist die Meldung, daß zwischen Wien, Berlin, London und Rom Verhandlungen im Zuge sind, ein Schutz-und Trutzbündniß abzuschließen, welches ' seine Spitze nach Rußland kehrt. Eine j 'zweite ist die Nachricht, daß Rußland und Frankreich bereits mit- samen ein geheimes Bündniß abgeschlossen hätten. End-, lich wird erzählt, daß England der Türkei ihre asia tischen Besitzungen garantire. Die Türkei würde nöthigen- salls bei einem russisch

-mdlschen Kriege in Asien Hilss- truppen stellen > « Kunterbuntes. Fazzari veröffentlicht einen neuen Brief, worin er anerkennt, daß der Papst allein competenter Richter in der römischen Frage sei.— Der protestantische Herzog Paul von Mecklenburg ist katholisch geworden. -- Gladstone ist gegenwärtig der populärste Mann in England; überall wohin er kommt, wird ihm gehuldigt. Er.ist, wie unsere Leser wissen, derjenige, welcher Irland mit England aus söhnen und den Iren möglichst gerecht

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 11.10.1882
Umfang: 10
können di- Katholike» Frankreichs ihre Kinder noch in katho lischen Schulen vo« Schulbrüdern und Schwestern erziehen lassen. Solche Schulen suchen die Katholiken unter großen Opfern zu gründen. Früher liebäugelte er mit Rußland. Doch dieses mag ihm die Ka stanie« »icht auS dem Feuer hole«, so lange es bei sich zu Hause Brände zu lösche« hat. Da sucht er sich nun mit England zu ver bilden. Aber auch hier kommt eS »icht zu einem Bündniß. England ist jetzt Herr in Egypten und will Frankreich nicht die Hand

im egyptischen Sacke lasse». Frankreich hat vor zwei Jahren Tunis anutctir:. England folgt diesem bösen Beispiele und will jetzt auch in Egypten Andere nicht mitrede« lassen. Wie der Streit endet, vermag Niemand zu sagen. Aber auch das Ministerium wackelt in Frankreich. Anfangs November treten die Kammern zusammen; dann frägt S sich, was geschieht, entweder bleiben die Minister und oie Kammer» werden aufgelöst oder umgekehrt. Jedenfalls gibt es eine schlimme Verwirrung. Nach alledem scheint

eS, als ob Frankreich noch einmal das Blutbad ver Commune durchmachen Muß, ehe seme Bewohner vernünftig werden. Vergebens mahnt der hl. Vater die Katholike» zur Eintracht. Es fehlt eben an wahrhaft katholischen Männerm Die Frauen sind meist gläubig, die Männer sind Freimaurer und Frei denker, oder sie sind Schlafmütze« bis auf wenige Eifrige. Dar» liegt der Krebsschaden. Gott bessere es! > In Bezug auf Egypten führen die „Times' eine Spräche die an Heuchelei daS Höchste leistet. England wolle, so schreiben

sie, Egypten nicht annektiren, sondern nur zum gemeinsamen- Wohl ver walten. ES verlange deshalb keine außerordentliche Gunstbezeugung von Europa. England sei der Bundesgenosse ganz Europas und bedarf keine besondere» Verträge zur Sanctioniru»g seines Unter nehmens. Der Khedive fühlt sich unter englischem Schutze wohl und zufrieden; ÄS er neulich seine Regierung nach Kairo überlegte, da erwiesen ih« die Engländer Ehrenbezeugungen, wie sie die kühnste orientalische Fantasie nicht glanzvoller denke

» kann. In Frankreich sieht man mit bösen Augen nach England, und i» England fängt man an mit Deutschland-Oesterreich zu liebäugeln.

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 01.09.1888
Umfang: 12
, gegen dessen Berechtigung bekanntlich die „Times' Einspruch erhoben haben. In dem „freien England' herrschen manche eigenthümliche Verhältnisse und einen solchen Fall haben wir hier vor uns. Der Ausländer wird fragen: Wie kann in der Klage eines JrländerS gegen Personen in England ein schottisches Gericht zulässig sein? Das Lawjour- nal (Gesetzblatt) gibt darüber Aufklärung, in dem es ausführt, daß der parlamentarische Son derausschuß in seiner Eigenschaft Court (hoher Gerichtshof) die Vollmacht besitzt, eine Klage

vor einem englischen Gerichtshöfe abzuweisen. Die schottische Jurisdiktion wird in England als ausländische behandelt.' „Die Leichtigkeit', fügt das Blatt hinzu, „mit der dir Klage in Schott- land angestrengt werden konnte, beweist, daß Schottland einen großen Vortheil erlangt hat, indem Engländer von schottische» Gerichten, nicht aber Schotten von englischen Gerichten prozes- sirt werden können, es sei denn, es handle sich um Eigenthum an Land, welches in England liegt und den Beklagten kann die Klage

bei einem Aufenthalte in England persönlich gestellt werden. Vor einem schottischen Gerichte kann ein Jeder einen Engländer verklagen, welcher ihm auch nur eine Stunde einen Schilling schul det. Wenn eine in Schottland herausgegebene, in London verkaufte Zeitung sich einer Verleum dung schuldig macht, so kann vor einem eng lischen Gerichte keine Klage gellend gemacht werden, wenn sich der Zeitungseigenthümer von England fernhält. Gegen den Zeitungsverkäufer kann aber nur dann gerichtlich vorgegangen werden, falls

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 30.08.1882
Umfang: 4
hier die bezeichneten Todten aus ihren Gräbern hervor, schlugen ihnen die Köpfe ab und hie ben die Leichen in Stücke, damit es ihnen so unmöglich werde, wieder ihre Ruhrstätte zu verlassen und unter die Lebenden zurückzukehren/' Neueste Post. Paris, 28. August. Die „Agencc Havas' mel dete, daß die Militär - Convention zwischen der Türkei und England bereits unterzeichnet sei - diese Nachricht konnte weder seitens der Regier ung noch von den Botschaften bisher verifieirt werden. London, 28. August. Heute

hat sich noch kein Morgenblatt über die Annahme der Militär-Con vention durch die Pforte ausgesprochen, dagegen telegraphirt der Constantinopeler Times-Kor respondent eine spaltenlange Auseinandersetzung über die England feindliche Politik Nußlands. Dieses verlange jetzt, daß England nach Been digung des egyptischeu Krieges ebenfalls das euro päische Verdiet über sich ergehen lasse, sowie Nuß land dies nach dem türkischen Kriege sich gefallen lassen mußte. Oesterreich beobachte diesbezüglich eine ähnliche Haltung

wie Nußland. Es wünsche ebenfalls die europäische Controle der englischen Action in Egypten-, doch während Nußland von Haß gegen England erfüllt ist und selbst eine schwere europäische Verwicklung riskiren würde, zeigt Oesterreich eine versönliche Hal tung und keine Spur einer systematischen Feindschaft gegen England. Im Vergleiche zu Rußland stelle Oesterreich die konservative Macht dar, da eine Katastrophe des türkischen Reiches auch Oesterreich gefährden könnte, weshalb Oester reich im Oriente lieber

'. Berlin, 29. August. Die schutzzöllnerische Presse weist daraus hin, daß England ein Verbot, äußer- englische Kohlen in Egypten einzuführen, erlassen habe, und fordert Deutschland auf, feine berech tigten nationalen Interessen wahrzunehmen. Berlin. 28. August. Das österreichische Kron- priuzenpaar trifft am 10. September Abends in Breslau ein. London, 29. August. Einer Meldung der „Ti mes' aus Caleutta zufolge haben ernste Krawalle religiöser Natur zwischen Hindus und Mahome- dancru iu Salem, Provinz

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Volksblatt
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Seite 1 von 16
Datum: 13.10.1880
Umfang: 16
sich einige«. Zum Schlüsse der Note wahrt die Pforte auch die Rechte, welche ihr in Betreff der Schleifung der Donausürstenthümer und der Besetzung der Balkan-- Pässe zustehen-, Daß auf hiefe.Note die Mächte nicht gut zu reden sind, versteht sich, aber Lust zu energischen Maßregeln zeigt vorläufig lmr Rußland und. England. Ersteres möchte gerne, aber durch den Mund Englands, die Kohlen zu einem hübschen Brande anblasen. Vielleicht thut ihm England den Gefallen, denn wie man hört, soll es schon bei den, Mächten recht

hübsche Vorschläge circulire« lassen. Man spricht vy» einer Blockirung der türkischen Häfen, Beschlagnahme der Zolleinnahmen von Smyrna, Besetzung einer größern Insel als Faustpfand, Absetzung deS Sultans u. s. w. Durch die Blockirung der türkischen Häfen würden die Einkünfte zu dem Zwecke abgeführt, um die Gläubiger der Türkei zu bezahlen. Wir haben obep, England und Rußland genannt, denn man muß mit der Thatsache rechnen» daß diese beiden Reiche, seit Glad- stone ans Ruder gekommen

, in der auswärtigen Politik Hand in Hand gehen. In dem Bestrebe», die türkische Herrschäst zu zertrümmern, sind England und Rußland einig, aber nicht in ihren Endzielen. Während England allein nur darauf denkt, sein Handelsübergewicht in der -Türkei gegenüber der drohenden österreichisch -deutschen Con- currenz ausrecht zu erhalten und Rußlands Vordringen in Asien in der Richtung auf Indien zu verzögern, arbeitet Rußland an der Errichtung eines Großbulgarien und Großserbien. WäS Großbulgarien umfassen

soll, melden wir unter der Rundschau. Dem Großserbien soll Serbien, Montenegro, Bosnien und die Herzegowina und jene österreichischen Kronländer einverleibt werde», in denen die serbische Sprache und das griechische Bekenntniß vorherrscht. Sind die Um stände günstig, so würde auch Rumänien über den Haufen geworfen, damit Rußland eine direkte Verbindung mit seine» südslavischen Vasallen hätte. England wünscht an der Stelle der Türkei eine Reihe von mehr oder minder unabhängigen Staaten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 05.10.1886
Umfang: 8
Abgeordnete haben sogar vor der Abstim mung daH Haus verlassen. Deshalb^.war, auch..diß Majorität eine^^uberaus/große. Nichtsdestoweniger känn 'man'Mt'.'gmem Drunde. anyehmen,. .dass^ Grqf ,.PLrie)stepossen, den,! hurch.^Tisza I s-i^eS'MÜngen^e^.M juM.^jaät.W/consolidie^t Ägiexungspartei Hilfe , zu Führers zu berauben.! GegenwSrtigl scheine die Frei heit Bulgariens,-wie-^auch die Serbiens undRliMä- .niens stark, compromittiert. Diese ernste Frage.-'er rege natürlich große Aufmerksamkeit in England

. Die Behauptung. England habe an. der Frage kein ernstes oder materielles Interesse, scheine ihm zu wenig begründet.—Englands Sympathie mit der Freiheit der Nationen ' sei althergebracht und.bilde die Grundlage für die traditionelle auswärtige Politik Englands. Europa danke einen wesentlichen Theil seiner nationalen Freiheit den Bemühungen Englands, durch die auch Deutschland und Niederland zuerst von dem Despotismus Philipps von Spanien und später Ludwig XIV. befreit worden seien. Beacons- field

habe im Jahre 1378 die junge Freiheit der Balkanstaäten, welche nahe daran gewesen sei, aus dem Regen der türkischen Missverwaltung in ,die Traufe^ der,,russischen Autokratie zu fallen, gerettet. Die Rede Tiszas im ungarischen Parlamente zeige, dass'die Erhältung der Freiheit und Unabhängigkeit der Donau-Fürstenthümer und der Balkanstaaten,zu den Hauptlebensfragen der österreichischen Politik:ige- höre; daher sehe England mit größter Genugthuung, dass die Macht, welche am direktesten und tiefsten dabei

interessiert, sei, den Anfang, in dieser großen internationalen Arbeit mache. Wie Lord Salisbury im Jahre 1378 in Manchester gesagt, stehe Oester reich als Wachtposten auf^den^Zinnen, und die die Freiheit gewährende^ Politik des Berliner Vertrages wepde ohne Zweifel sorgsam und wachsam gehütet. Welche Modificationen England in seiner auswärti gen, Politik infolge dieser wichtigen Thatsache auch eintreten lassen möge und in wiefern diese Thatsache auch Englands isoliertes Risico und eigene, Verant

und freundschaftlichste Einver nehmen unter allen fremden Staaten aufrecht zu er halten, > stets freundliche, versöhnende Rathschläge^ zu ertheilen, um nationale Rivalitäten friedlich zu lösen. Sollten sich jedoch Umstände ereignen, deren gewich tige und gefährliche Natur England zwingen würde, zu wählen, so werde zweifellos die Sympathie'und sogar die ^Unterstützung'Englands denjenigen Mächten zutheil werden, welche den Frieden Europas und,? die Freiheit der Nationen anstreben. Englands Eintreten zu deren Gunsten

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 10.09.1886
Umfang: 8
zustimmen. England habe keine Verbindlichkeiten oder besondere Interessen in Bulgarien; die Verbindlichkeiten, die es habe, habe es durchaus gemeinsam mit den anderen Großmächten, deren Zustimmung zur Wahl eines Fürsten von Bulgarien eine einstimmige sein müsse. Die englische Regierung habe große Hoffnung auf die Geschicklich- keit und großen Eigenschaften des Fürsten Alexander gesetzt, sie beklage den Verrath und die Gewaltthat, die an ihm verübt worden. Die „Morning Post' hofft, England werde bald

Gelegenheit haben, die russische Diplomatie zu überzeugen, dass, wenn deren Balkan-Action theilweise sich auf die Annahme stütze, England mache sich nichts daraus, ob Bulgarien ein unabhängiger Staat bleibe oder als Brücke für den Marsch der Russen nach Constantinopel diene, das St. Petersburger Cabinet die Rechnung ohne den Wirt mache. Nicht das Schicksal Bulgariens, son dern der Triumph der russischen Balkan-Politik be rühre England sowohl als große mohammedanische wie auch als europäische Macht

; Englands traditio nelle Politik gegenüber der Türkei sei nicht auf gegeben. Falls England nicht seine Stellung in Europa wie im Orient aufgeben wolle, müsse es vor bereitet sein, Opfer zu bringen. Das St. Peters burger Cabinet müsse nicht zu hastig Schlüsse ziehen, die mit der traditionellen Politik Englands und den Interessen der civilisierten Welt nicht übereinstimmen. — In der Sitzung deS Unterhauses am 7. ds., in welcher sämmtliche Positionen des Kriegsbudgets er ledigt wurden, erklärte

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 27.02.1886
Umfang: 12
BKG. Meran- — 2. März: Welschmicharl, St. Johann K. Lizzanella B. Der Ministerwechsel in England ist ein Ereignis von weitgehender Wichtig keit. Marquis of Salisbury wurde von Mr. Gladstone abgelöst. Das bedeutet nicht blos einen Personen-, sondern einen vollständigen Systemwechsel. Das Staatsruder wurde den Konservativen von den Liberalen aus den Händen ge wunden, die ganze jüngste Thronrede der Königin Viktoria wurde mit einem Streich durchaus vernichtet. Die Königin erklärte feierlich

E r i n' der vollständigsten Frecheit und Un abhängigkeit. Von der „jungfräulichen' Königin Elisabeth 1684 unterworfen, kämpften sie unverdrossen beinahe 2 Jahr hunderte hindurch, bis ihnen endlich 1779 die selbständige Gesetzgebung zu gestanden wurde. Jedoch nicht lange erfreuten sich die Iren dieses Zugestände niffes, denn schon 1798 entstand unter ihnen eine Empörung gegen England, bei welcher 30.000 Katholiken um das Leben kamen und infolge deren Irland mit Eng land vereinigt wurde und die gesetzgebe rische

, die jeder andere christl. Unterthan unbestritten genoß. Der Er folg dieser langen glorreichen Aktion war die Emanzipationsakte von 1829, worin den Katholiken vollständige Rechtsgleichheit gewährt wurde. Von da ab kämpften die Jrländer unausgesetzt und mit allen, mit unter auch Gewaltmitteln, um die Auf hebung der Vereinigung Irlands mit England zu bewerkstelligen und wieder ihre altverbriefte Freiheit und Selbstän digkeit zurückzuerobern. In diesem Kampfe waren sie niemals ihrem Ziele näher als jetzt, wo Gladstone

wieder an's Staats ruder gekommen, ist und zwar mit Hilfe ihrer Vertreter im Parlamente, mit Hilfe der Parnelliten. Während Salis bury und seine konservativen Parteigänger an der Vereinigung Irlands mit England steif nnd unerbitterüch festhalten, während diese die großen Grundherren in Irland auf jede mögliche Weise begünstigen und die Masse des erbgeseffenen Volkes zu deren Sklaven und Arbeitsthiere machen und in diesem freiheitliebenden Volke jedes Streben nach Selbständigkeit und Unab hängigkeit

können, welche dem alten irischen Rechte und den eigenthümlichen Verhältnissen Rechnung tragen. Frei und unabhängig soll Irland von Eng land sein, nur die gleiche Königin soll in Irland herrschen, welche in England gebietet und die Person der Königin soll Irland mit England verbinden. Ein solches Ver hältnis nennt man Personalunion und eben eine solche Personalunion und sonstige völlige Unabhängigkeit ist es, worum gegenwärtig die Iren unter Füh rung Parnells im Londoner Parlamente kämpfen. Der Minsterwechsel

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 08.11.1888
Umfang: 4
ihm nahezu eine halbe Million. ?o»do»> 7. Nov. Salisbury erklärte im Ober hause, in Folge der jüngsten Ereignisse beschloß Deutschland, wirksamere Maßnahmen zu ergreifen und die Ausfuhr von Stkaben und die Ein fuhr von Waffen in Ostafrita zu verhindern. England habe sich entschlossen, mit Deutschland Hand in Hand zu gehen. Die Maßnahmen sind nur maritimer Natur; es ist nämlich beabsichtigt, daß die deutschen Schiffe die Küste der deutschen Schutzgebiete üb'rnehmen, die britischen die Pro vinzen

, welche der Sultan vm. Zanzibar dem englischen Schuy unterstellte. Frankreich hat zu» gestimmt, diese Blokade an der Küste von Oft« afrika anzuerkennen. Diese Anerkennung gebe England das Recht, jedes Schiff, welcher F.agge auch immer, es durchsuchen. Frankreich werde ebenfalls eiu Schiff dorr stanouiren, um mit Deutschland und England zusammenzuwirken. Io»i»oa. 8. November. ES verlautet/ der repu blikanische Kandidat Harrison habe bei der Präs identschaftswahl in Nordamerika die Majorität, P«i», 7. Nov

. Der Pariser „Matin* will von Abmachungen Eng lauds und Jt a l iens wissen, wonach im Kriegsfalle Italien die Dardanellen und den suezkanal besetzen, England die italie nische Küste schützen wird und den gegenwärtigen Besitzstand im Mittelmeer garantirt. (?) ?rögel. 7. Nov. Die katholischen Mächte kamen überein, die letzte päpstliche Note unbeant wortet zu lassen. ^ Litterarisches. Taussig'S illustrirter Wiener Haus» .frauea-Kalender pro 138S. 10. Jahrgang. (Verlag von Moritz Perles i« Wien, l., Bauern

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 23.03.1887
Umfang: 4
werden. Frankreich will auch auf Vorschlag eines Generalresidenten in Tuntsien Reformen in Tunis anbahnen. Zeit wäre dazu. — Die Anarchisten feierten den Jahres tag der „Comune' mit Banketten und Reden, ohne jedoch viel Schaden damit anzurichten. England. Die irische Frage macht dem Cabinette starkes Kopfzerbrechen. Neuerdings wnd aus Irland gemeldet, daß der katholische Geistliche Keller in Dublin, dessen Verhaftung jüngst im Unterhause Anlaß zu einer hitzigen Debatte gab, unter volkstümlichen Ovationen

im Wagen des Majors nach dem Gerichtshöfe ge bracht wurde. Da Keller sich weigerte, Zeugniß abzulegen, wurde er wegen „Verachtung des Ge richts' ins Gefängniß abgeführt. — Auch die londoner Radikalen hielten eine Jahresfeier der Panser Comune ab, wobei es viel rothe Mützen und rothe Reden gab. Den Mittelpunkt des Abends bildete Bürger Fürst Krapotkin. Die Unruhen in Afghanistan halten das In teresse fortwährend wach, da England dahinter stets den Russen als wahren Feind vermuthen muß. Nußland

, die im wesent lichen darin besteht, daß China sich auf sich selbst und nicht aiis fremde Hilfe verlassen sollte. In dieser Beziehung sind die Rückgewinnung und die Befestigung Port Hamiltons, sowie die Beschützung des Binnenlandes von Korea, worüber China erst kürzlich einen Vertrag mit England abgeschlossen hat, die jüngsten Vorgänge, denen in amtlichen Kreisen eine hohe Wichtigkeit zuerkannt wird. Li-Hung-Tschaiig ist der Hauptvertreter dieser Po litik. Admiral Lang, unter dessen Aufsicht

die mit der chinesischen Regierung abgeschlossenen Contrakte in England ausgeführt werden, wird sich nach Stettin begeben, um die zwei dort im Bau begriffenen 21-Centimeter-Geschütze tragenden gepanzerten Kreuzer zu besichtigen. gen soll dieses Monopol, das in Frankreich dem Staate ein Einkommen von 14 Millionen Franks abwirft, den Ungarn 4 Millionen Gul den abwerfen können. Bald wird e- in Ungarn heißen: „Es lebe der Feuerschwamm! (ürr Minister des Acußcrn.) Graf Kalnokyhat ich nach Ofen an das kaiserliche Hoflager

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 17.12.1884
Umfang: 10
der Gottlosen heraus, daß bei 2000 in den Registern eingetragenen Kindern nur eine einzige Mütter sich gegen die Taufe aussprach. i . - Verlassen wir das unglückliche Frankreich und eilen wir hinüber über den Kanal nach England. Dort sitzt die Gottlosigkeit wenigstens nicht Amt und Pflicht, denn der bekannte Gottesleugner Brodlaugh wurde unlängst zu einer Geldstrafe von 30.000 Mark ver urtheilt, weil er an den Sitzungen des Parlamentes theilgenommen hatte, ohne vorschriftsmäßig den Eid ab gelegt

zu haben. Also im Parlamente will man von Gottesleugnern nichts wissen, aber aus den Universitäten in England scheint es Punkts Religion arg zu fehlen, indem die irischen Bischöse neulich Beschlüsse faßten, aus denen u. A. hervorgeht, daß der Glaube der katho lischen Studenten an der neu errichteten freien königl. Universität Dublin schweren Gesahren ausgesetzt sei.. Leider sind in Irland wieder die Ag rarver brechen an der . Tagesordnung und wurden in der letzten Zelt wieder mehrere verübt. — Nicht in EgYPten allein

, auch in den Capcolonien hat England Pech. Die Gährung dortselbst ist im^Steigen und sind es namentlich die holländischen Elemente der Colonisten- bevölkerung, welche gegen England feindliche Stellung nehmen. - Kommen wir nach Belgien herüber, wo die Frei maurer noch immer wüthend sind über die Niederlage, die sie erlitten, und geschworen haben, die Waffen nicht aus der Hand zu legen, bis sie nicht wieder oben sitzen. Bei einem neulichen Bankett in Antwerpen nahm sich der Brüsseler Bürgermeister Buls den Mund voll

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 20.12.1884
Umfang: 14
nur eine einzige Mutter sich gegen die Taufe aussprach.' Verlassen wir das uuglückliche Frankreich und eilen wir hinüber über den Kanal nach England. Dort sitzt die Gottlosigkeit wenigstens nicht Amt und Pflicht, denn der bekannte Gottesleugner Brohlaugh wurde unlängst zu einer Geldstrafe von 30.000 Mark ver urtheilt, weil er an den Sitzungen des Pailamentes theilgenommen hatte, ohne vorschriftsmäßig den Eid ab gelegt zu haben. Also im Parlamente will man von Gottesleugnern nichts wissen

, aber auf den Universitäten in England scheint es punkto Religion arg zu fehlen, indem d»e irischen Bischöse neulich Beschlüsse faßten, aus denen u. A. hervorgeht, daß der Glaube der katho lischen Studenten an der neu errichteten freien königl. Universität Dublin schweren Gefahren ausgesetzt sei. Leider sind in Irland wieder die Agrarver brechen an der Tagesordnung und wurden in der letzten Zeit wieder mehrere verübt. — Nicht in Egypten allein, auch in den Capcolonien hat England Pech. Die Gährung dortselbst

ist im^Steigen und sind es namentlich die holländischen Elemente der Colonisten- bevölkerung, welche gegen England feindliche Stellung nehmen. Kommen wir nach Belgien herüber, wo die Frei maurer noch immer wüthend sind über die Niederlage, die sie erlitten, und geschworen haben, die Waffen nicht aus der Hand zu legen, bis sie nicht wieder oben sitzen. Bei einem neulichen Bankett in Antwerpen nahm sich der Brüsseler Bürgermeister Buls den Mund voll und erklärte, daß das ganze Land nichts sei im Vergleiche

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 05.10.1886
Umfang: 16
Aus lassungen, die wir in den letzten 6 Wochen ge nießen dursten, und auch die Besorgnisse wenig stens zum großen Theil zerstreute, welche bezüglich einer zu weitgehenden Connivenz Oesterreich-Un garns gegen Rußland von allen ernster denkenden Patrioten gehegt wurden. Die zweite Enunci- ation, > die wir zu verzeichnen haben, ist eine Rede, die Lord Churchill am 2. ds. in Dratford gehalten. Dieselbe betont den'Ernst der Situa tion und gibt der Genugthuung Ausdruck, die England ob der Mittheilungen

sich consolidirt hatte, die Regierungsautorität des Fürsten zu Paralysiren uüd Bulgarien des sein Vertrauen genießenden Führers zu be rauben. Gegenwärtig scheine die Freiheit Bul gariens, wie auch die Serbiens und Rumäniens stark compromittirt. Diese ernste Frage errege natürlich große Aufmerksamkeit in England. Die Behauptung, England habe an der Frage kein ernstes oder materielles Interesse, scheine ihm zu . wenig begründet. Englands Sympathie mit der Freiheit der Nationen sei althergebracht und bilde

'5 im^ ungarischen Parla mente zeige, daß die Erhaltung der Freiheit und Unabhängigkeit der Donausürstenthümer und der Balkanstaaten zu den Hauptlebensfragen der österreichischen Politik gehöre; daher sehe England mit größter Genugthuung, daß die Macht, welche am direktesten und tiefsten dabei interessirt sei, den Anfang in dieser großen in ternationalen Arbeit mache. Wie Lord Salisbury im Jahre 1878 in Manchester gesagt, stehe Oesterreich als Wachtposten auf den Zinnen, und die Freiheit gewährende Politik

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 14.06.1884
Umfang: 12
. Dieser letztere ist von den ihn behandelnden Aerzten bereits aufgegeben. England. Lord Granville hat an die türkische Regierung ein Schreiben gerichtet, worin er dieselbe aufforderte, die ägypttschen Häfen des rothen Meeres, sowie den Sudan mit ihren Truppen zu besetzen. Wie wir unsern Lesern bereits berichtet haben, hat England sämmrliche europäische Mächte zu einer Konferenz eingeladen, um mtt ihnen über die Bändigung des Mahdi und seines Anhanges in Aegypten zu berachen und um deren Mithilfe anzusuchen

. Die Pforte lehnte es entschieden ab, die Konferenz zu beschicken, wenn dabei nicht die ganze ägyp- üsche Frage berachen werde oder nicht vor her ein Einvernehmen über diese Frage zwischen England und der Türkei erfolge. i f Daß Serbien und Bulgarien sich gegenseiüg den Fehdehandschuh vorgeworfen und die Gesandten abberufen haben, wurde bereits in der letzten Nummer gemeldet. Im Uebrigen verweisen wir unsere Leser auf den heuttgen Leitarttkel. Rußland drängt sich immer weiter in Mittelasien

vor der Beeidigung, daß der russische Kaiser nur aus besonderer Gnade und um die Turkmenen aus chrer Ordnungslosigkeit zu befteien, dieselben in seine Unterthanenschaft aufnehme. Ganz gewiß ist aber bei dieser Geschichte, daß England wegen dieses Vordringens Ruß lands gegen Indien für seine dorttgen Be sitzungen in großer Besorgnis ist und eine genaue Festsetzung der Grenze von der russischen Regierung fordert. Wriefe. E. Lava, 12. Juni. Heuer wird's wieder schön werden um „Peter und Pauli', wann nur das Wetter

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 27.07.1881
Umfang: 10
aus die Balkanhalbinsel imputieren. Trotz- ialledem werden Oesterreich-Ungarn bei Versolgung seiner berechtigten Forderungen auf der Balkanhalb- rnsel allenthalben Schwierigkeiten bereitet, so dass trotz jahrelanger Verhandlungen die Donau- und die Eisenbahnsrage noch immer offen sind. In der ersteren ist es hauptsächlich Rumänien, welches sich, gestützt auf England, dem österreichischen Projekt bezüglich der Uferstaaten-Commission wider setzt. Oesterreich verlangt nämlich, dass ihm in der gedachten Commission

, welche die Schiffahrt auf der Donaustrecke Eisernes Thor-Galatz überwachen soll, der Borsitz und zudem bei Fragen, bezüglich welcher sich Stimmengleichheit ergibt, die ausschlag gebende ^ Stimme zukommen solle. Rumänien und England widersetzen sich namentlich dem Letzteren und England bietet Alles auf, um die Uferstaaten- Commission zu einem bloßen Subcornitä der inter nationalen Donau-Commission herabzudrücken: Das ist aber ein Borhaben, dem sich Oesterreich auf das nachdrücklichste entgegenstemmen

es in den Händen Oesterreichs liege, zu verhindern, dass die Vollmachten der Donau-Commission, die im Jahre 1LL3 ab- laufe», eine Erneuerung erfahren, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ist eS ober nnr zu billigen, dass das Wiener Cabinet den Gladstone'jchen Winkelzünen mit Energie entgegentritt und England daran erinnert, dass es österreichische Interessen nicht schädige» könne, ohne sich selbst noch größeren Schaden zuzu fügen. Nicht minder energischen Einschreitens wird es noch bedürfen, um die Frage

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 12
Datum: 28.01.1885
Umfang: 12
enthalten. Allerdings erstreckt sich die Gil- tigkeit dieses Vertrages vorläufig und zu nächst nur auf das Königreich Preußen, aber Fürst Bismarck wird nicht säumen, denselben dem Reichstage zur Genehmigung vorzulegen und dadurch zu einem deutsch- russische^ zu erweitern. Es verlautet, daß auch zwischen Oesterreich-Ungarn und Ruß land die Abschließung eines ähnlichen Ver trages bevorstehe. Indeß wird dadurch verzwei felt wenig erreicht werden, da Frankreich, England und die Schweiz

. — Der Krieg, den Frankreich gegenwärttg ohne Kriegserklärung mit China führt, droht das in China blühende Werk der kathol. Missionäre schwer zu schädigen, wenn nicht geradezu zu vernichten. Wie aus Hong kong unterm 14. Dezbr. v. I. gemeldet wird, ist der Bischof von Kanton mit 30 Missionären vom Vize könig aus letztgenannter Stadt ausgewiesen worden. Der Bischof ist mit seinen Miffionären nach Hongkong gewandert und dort von den Engländern gastlich aufgenommen worden. England beabsichügt nach den „Daily

, welche in England in 80 oder 100 Jahren lebten. Diese hätten dem Lande eine Regierung der Gerechtigkeit und Gleichheit gebracht, es seien Männer, die entschlossen wären, niemand seiner Frei heit zu berauben, so lange er sie nicht mißbrauche und niemandes Gewissen ver letzen bezüglich der Religion und in seinen Pflichten gegen sich selbst und seine Kinder. Indessen trat uns ein angreifender Libe ralismus der Theoreüker und Verfassungs krämer aus Frankreich in seiner schlimm sten Periode gegenüber

. Es war eine Polittk, die sich nicht auf Bedürfnisse und Wünsche des Volkes, sondern auf lufttge Lehrsätze und politische Hirngespinnste heid nischer Republikaner gründet und durch die Pedanterie der französischen Revolu- tton hindurchgeseiht ist. Solch' ein Libe ralismus könnte nur von England Besitz nehmen in Folge einer Eroberung, die schlimmer wäre als die der Skandinavier und Normannen.' Wriefe. Schenna, 27. Jänner. (Der verfallene Nußbaum.) Gestern beschäftigte man sich den ganzen Tag mit de« Nußbaum-Stamm

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 10.01.1883
Umfang: 8
ohne Resultat g blieben wären. N^ch den bis jetzt vorliegenden Analysen führt-die Note eine etwas schroffe Sprach? und ist im- allgemeinen bloß berichtend gehaktem 'England verlangt weder eine europäische Sanction des von ihm Ausgeführten, noch ladet es die an deren Mächte zu einer Meinnngs-Aeußerung bezüg lich des noch Vorzukehrenden ein. Es sagt vielmehr einfach, dass es, obgleich es kein europäisches Man dat erhielt, die ganze Intervention in Aegypten ans eigene Verantwortung ausführte und somit

in dieser Hinsicht durchaus keine bindenden Znsicherungen. Während die Circular- Note also bezüglich der. zulünftigen Regelung der ägyptischen Verhältnisse weder Vorschläge macht, noch solche verlangt, macht sie bezüglich eines Punktes einen definitiven Vorschlag: England ladet nämlich die europäischen Mächte ein, alle zusammen im Prin cipe die freie Schiffahrt auf dem lsuez-Eanal anzu erkennen, das heißt, der Canal foll wie ein Meer- Ärm angesehen, werden und zukünftig den Schiffen aller Nationen und jeder Art

leidend und bedürfe der Ruhe. Der Besuch Gladstones bei seinen Wählern in Mid-- lothian wurde des halb aufgegeben. Der Nothstand in West - J.rland nimmt immer größere Dimensionen an. Die Verwalter des Fonds, welcher zur Vertheidigung der der Ermordung von Lord Leitrim angeklagten Personen aufgebracht wurde, haben an die Contribnenten zu diesem Fonds, „meistentheilsJrländer in England und Schottland', ein Rundschreiben bezüglich dieses Nothstandes ge richtet. worin sie sagen, dass Tausende ohne Nah

ernennt. Stach dem den Repräsentanten der Mächte am 6. ds. unlerbreueten Entwürfe würde Aegypten zwei Mitglieder haben, welche die Stellen des Präsidenten und des Vicepräsidenten einnehmen; England, Frankreich, Italien, Deutschland, Oester reich, Nussland und die Vereinigten Staaten würden je ein Mitglied ernennen, während Dänemark, Holland, Portugal, Spanien und Schweden collectiv durch ein Mitglied vertreten sein werden. Local- und Movinziat-Gßronik. Cortiua» 6. Jän. Rücksichtlich der in Jbrem

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 26.05.1880
Umfang: 8
eine sehr vorsichtige. Sie will nichts unternehmen ohne Einvernehmen der übrigen Mächte. Namentlich sind eS England und Oesterreich, auf welche die französischen Staatsmänner zu hören sich bemühen. Seit der merkwürdigen „Abbitte' Gladstones, seitdem die Beziehungen Oester reichs zu England wieder intim geworden, stieg das Ansehen Oester reichs in Frankreich und auf der Balkan Halbinsel. Namentlich aus dieser letzteren wurden viele Selbsttäuschungen vernichtet, und die Balkanvölker begreifen

gehören die Montenegrinische und griechische Frage. Die versprochenen Deformen sind nicht einmal eingeleitet worden; administrative Ver- Hwendung und Betrug sind noch immer an der Tagesordnung. Europa ist der Geduld längst überdrüssig. Das Eintreffen Mr. ^)chens in Konstantinopel dürste einen entschiedenen Fort- ichritt in den orientalischen Angelegenheiten herbeiführen. England hat in Konstantinopel ein Ultimatum abgegeben, unt dem es von der Pforte die Ruheherstellung und sichere Ueber gabe

Europa's, welchem sofort Folge geleistet werden muß. Die Initiative kann nicht von England ausgehen, denn die Türken haben sich daran gewöhnt, den Schutz des Beaconsfield'schen CabinetS gegen daS an zuflehen, was sie europäische Einmischung in ihre inneren Angelegen heiten zu nennen belieben; sie wird aber wahrscheinlich von Frank reich — auf Wunsch der Mächte — ergriffen werden und dürste eines raschen Erfolges sicher sein, da Europa der lächerlichen Situation der Türkei gegenüber müde ist. Die Pforte

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