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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1882
Umfang: 8
— so schreibt unser Wiener Correspondent unterm 6. ds. — kann fortdauernd als ein ernster bezeichnet wer den. England hat ten Corti'schen Antrag auf europäischen Schutz des Suezcanals mit der Be setzung der Stadt Suez beantwortet und damit einen weiteren eigenmächtigen Schritt außerhalb des euro päischen Concerts unternommen. Dabei wollen die zwischen der Türkei und ^England schwebenden Ver handlungen in Betreff des Vorgehens der ersteren Macht inAegypten nicht recht vorwärts gehen, wäh rend doch schon

habeit, berichtet der Parisex Times-Correspondent Folgendes: In eitler Unter redung mit einem leitenden europäischen Staatsmann erklärte dieser, sobald eine Collisjon zwischen Elig-- lanti und der Türkei droht, würde Europa unfehlbar in zwei feindliche La^er zerfallen. Oesterreich, Deutsch? land und Italien würdeii auf der einen, Russland, Frankreich und England auf der anderen Seite stehen. Der Kampf der Türkei gegen England be deute die Explosion in der ganzen europäischen Türkei, Oesterreichs

Vordringen gegen Salonichi (?) und Constantinopel in Gefahr, eine allgemeine Conflagra- tion und die Vernichtung der Türkei. Weder die Türkei noch Bismarck würden solche Gefahren herauf^ beschwören wollen. England überdies wünsche nichts sehnlicher als eine Verständigung mit der Türkei bezüglich Aegyptens. Dasselbe würde die türkische Souveränetät retten und die Finanzen der Türkei regeln; England würde sich zwar Aegyptens be mächtigen, ohne aber des Sultans Souveränetät in jenem Lande ganz aufzuheben

. Deutschland, Russ land und Frankreich können auch nichts Besseres verlangen, wenngleich Oesterreich einen anderen Aus gang wünsche. Wenn England vernünftig berathen sei, werde es sich mit der Türkei verständigen, wel-

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 14.02.1885
Umfang: 12
, wenn auch die officielle Bestätigung noch nicht eingetroffen ist. Wie schon ein Telegramm unseres letzten Blattes besagt, ist General Gordon «,»»» » -- «. — «vvlvr» uuv «llUtkliv, vrsjri Unglückliche Politik den Helden in den Tod ge° meven, bleibt nun nichts anderes übrig, als betrauern und ihn zu rächen. Es ist .begreiflich, daß die Kunde von Gordon's tra gischem Allsgang m ganz England die tiesste Erregung hervorgebracht hat. Abgesehen von der politischen Bedeutung des Ereignisses, war ja Gordon ein der populärsten

der Schlußstein einer Politik, die seit Jahren ein frevelhaftes Spiel mit Englands Ruhm und Größe treibt, nutzlos taufende seiner Söhne hingeopfert hat. Energischer Anstrengung wird es bedürfen, wenn England seine im Sudan befindlichen Truppen vom vollständigen Unter- gange retten und Macht und Einfluß über die muhammedanische Welt nicht ganz verlieren will. In diesem Sinne ist es auch erklärlich, wenn England einen endlichen und entscheidenden Sieg über die dunklen Heerschaaren des Mahdi nicht der Mithilfe

einer fremden Nation ver danken will; es frägt sich nur, ob Italien sich diesen „Liebesdienst- wird versagen lassen. — Mittlerweile hat General Wolseley respective General Carle im Sudan einen neuen Sieg erfochten, der nicht verfehlen wird, die ver zagten Gemüther in England -^i^igermMen wieder aufzurichten. General Wol-eley Wer. mittelte nämlich dem Londoner Kn'egsavit ^ine Depesche des Generals Brackenbury, datirt Dulka-Jnsel, 10. Februar. Darnach griff! am genannten Tage General Carle die Rebellen

, 11. ds. wird ge meldet: Staatsminister Blochaufen erklärte in der Kammer, die Min isterkrif i s fei beendigt und die Frage der Thronfolge durch die Erklärung des Königs entschieden, daß er die Rechte des Herzogs von Nassau anzuerkennen gewillt sei. Die Kammer gab kein Votum ab. — „Reuters Bureau- meldet aus Kairo vom 11. ds.; Nubar Pascha benachrichtigte den deutschen und den ruffischen diplomatischen Vertreter, daß England der Vertretung Deutsch lands und Rußlands bei der Staatsschul den c as s e zustimme; Italien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 27.01.1880
Umfang: 8
einen Krieg provoziren. Das Traurigste der ganzen Sache liege darin, daß durch die Militärvorlage der schreckliche Zustand des bewaffneten Friedens enthüllt werde, in welchem Europa nur von einem Tage zum andern lebt. England müsse sich unter solchen Um ständen von allen unnöthigen Verbindungen freihal ten, um nöthigenfalls im kritischen Augenblicke, wenn vielleicht der ganze Lauf der europäischen Geschichte geändert wird, seine Stimme gebührend geltend machen zu können. In Europa stehen jetzt größere

Dinge ans dem Spiele, als in irgend einem andern Welt theile. und England wird vielleicht eine wohlthätigere Rolle als jemals zn spielen haben. Um dies zu können, muß England stark sein nnd Frieden haben. Die „Daily News' höhnt und eifert gegen den Militärismns, welchem nur die Ruhmsucht zn Grunde liege, von welcher leider auch die jetzige englische Regiernng erfüllt sei. Die Gründe für die Rüstun gen Deutschlands sei:n absurd; es ist nicht nöthig, daß Deutschland verarmen müssen, um Frankreich

zu gleichem Schicksale zu zwingen. Nur Träumer können hoffen, England werde diesem Beispiele nicht folgen. Der „Daily Telegraph' erblickt in der Vor lage Bismarck's eine Antwort auf die russischen Truppenansaiiinilliiigeii au derWestgränze und findet dieselbe daher gerechtfertigt. England müsse auch seine nationalen'Kräfte stärken nnd vermehren, an statt abstrakten Ideen von Spaisamkeit nachzugehen, wenn es seine Stimme ferner im Rathe und bei Leitung der Nationen behalten wolle. Der „Stan dard' spricht

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 27.10.1888
Umfang: 8
werde an alle Mächte appel- liren, daß sie ihn von der Tyrannei Italiens befreien. Die Lage in England ist so lange eine unerquick liche, ehe die große irische Frage nicht ausgetragen ist. Der Zustand in Irland bildet eine klaffende Wunde in der inneren Politik. Wahre Patrioten sind also nur jene Männer, welchen es vom Herzen ernst ist, die Zustände in Irland in gedeihliche umzugestalten. Mit Freuden lesen wir- daher folgende Notiz: Die irische Frage wird praktisch gelöst. Irische Bauern und zwar bäuerliche

Eigenthümer, eine Rarität srüher aus der „grünen Insel', dem „Schmaragd der See', dem „Eiland der Heiligen' u. s. w. werden seit Kurzem Tausend um Tausend geschaffen. Jetzt verkauft der Herzog von Abercom Wl) Pächtern sein Land und empfängt die Zahlung- durch den im Parlamentswege dazu bevollmächtigten „Land-AnkaUss-Gerichtshof', au welchen dann jeder bäuerliche Eigenthümer in Raten feine Schuld abzutragen hat. Sind in England die wunde Stelle die irischen Zustände, so gibt es an dem französischen Staats

müsse. In Frankreich fühlt man nur zu gut, daß die Antritts- Visiten des deutschen Kaisers bei den Monarchen (man spricht jetzt auch noch von «iner Reise des deutschen Kaisers nach Spanien und Portugal, nach Belgien, Holland und England) ihren actuellsten Zweck darin haben, gegen die französischen Kriegs-und Rückeroberungs- gelüste eine große europäische Friedens-Liga zustande zubringen ; man hat in Berlin die begründete Ueber- zeugung, daß in erster Linie von Frankreich ein kriege- ! risches

aus seiner Abstinenzpolitik heraustreten. ES ist immer gefährlich, sich bei wichtigen politischen Fragen gar zu sehr im Hintergrund zu halten. Rußland verliert, die Gegner gewinnen Terrain. Wenn die Hauptfeinde dann mit ihren inneren Fragen fertig sind, werden sie zur gemeinsamen Action gegen Rußland schreiten. Die unversöhnlichsten Feinde Ruß lands sind Deutschland und England. Deutschland wird Rußland schließlich total isoliren.' Rundschau. Inland. Interessant ist die Meldung, daß das Oberhosmeisteramt angewiesen wurde

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 06.08.1889
Umfang: 6
nicht als Anverwandten des Königshauses, sondern als Herrscher deS mächtigsten Reiches des Continents, als Haupt einer uns befreundeten Race. Jeder Freund des Friedens hofft, eS möge dem Kaiser gelingen, mit den die Friedensliga bildenden Bundesgenossen fest vereinigt zu bleiben, denn davon hängt der Fortschritt Europas, ja, die Sicherheit der Menschheit für diese Generation ab. Ungeachtet der gelegentlichen Proteste unverantwortlicher Politiker weiß England wohl, daß es mehr Gemeinschaft mit Deutschland

deS Schlosses führt. Als der Kaiser erschien, ging die Kö nigin in Begleitung der Prinzessin Beatrice die Treppe hinab und küßte ihn herzlich auf beide Wangen, indem sie ihn in England herzlich willkommen hieß. Die Majestäten traten sodann, gefolgt von den anderen Anwesenden, in feier- fouviel, aS werd schun fou sein oder sou kearn, und mir hobm weiter geköglt; a Marend auSgethun. Der uene Hot gor nix getroffen, der andere nit viel und sou Hot norr der dritte, nou döi Partie die Kugl untern Stiez

der Speisesäle. Zum Ehrendienst bei Kaiser Wilhelm wäh rend der Zeit seines Aufenthaltes in England sind General Gardener, Sir Henry Ewart und Admiral Hornby commandirt worden. Die königlichen Gärten um Schloß Osborne waren prächtig illuminirt, die Bai von Cowes und die von Osborne erglänzten im Scheine der Tausende von Lichtern aus den dort ankernden Dachten. Die Flottenschau bei Spithead, an welcher nicht weniger als 73 englische Panzerschisse und 38 Torpedoboote Theil nehmen sollen, wurde

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 14.05.1880
Umfang: 12
. Das „Fremdenblatt' nennt dieselbe eine vollständige und nach jeder Richtung hin befriedigende. „Liberale wie konservative Mini ster in England haben tiotz jeweiliger anders klin gender Parleimanifestationen bewiesen, daß sie auf , die Erhaltung freundschaftlicher Beziehungen zwischen Wien und London den höchsten Werth legen.' „So wenig überraschend es für uns ist — fährt das Blatt fort — daß das Ministerium Gladstone Alles aufbietet, um dem britischen Reiche die Freundschaft unserer Monarchie zu erhalten

, daß die in den letzt n Wochen in England künstlich hervorgerufene Ani mosität gegen Oesterreich schwinde.' — Daß aller dings Gladstone's „Nevocation' seine Stellung im eigenen Lande etwas er schütt, rn könnte, will sich die „Presse' nicht verhehlen und diesem Gedanken geben auch einige andere Blätter Ausdruck. Nachdem uns nun die stenographischen Pro tokolle über die Sitzung des Abgeordneten hauses zugegangen, sind wir in der Lage nach träglich unseren Lesern aus der Budgetdebatte fol gende Tirol betreffende

das politische Verhältniß zwischen zwei Staaten nicht be- . rühren. Er verweist auf das Beispiel Frankreichs, welches zu England in sehr guten politischen Be- ziehungeu steht und trotzdem seine Zölle immer mehr erhöht. Abg. Sochor erklärt, er werde gegen die Resolution stimmen, weil dieselbe ohne allen Grund der Regierung eine gebundene Marschroute vor schreibt. Abg. Friedr. Sueß bemerkt, das Appre- turvei fahren sei nichts anoeres als eine Prämie für den Import ausländischer Jndnstricproduktc

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.05.1884
Umfang: 4
Wüstenritt und 40.000 L. zur Bestechung und Belohnung sudanesischer Häuptlinge. Aber mit einem Entsatzzuge verglichen war die Sen dung immer noch billig; daher genehmigte man sie. Kaum aber sprach Gordon von der Nothwen digkeit britischer Hiifstruppen. so gab man ihn auf und verfiel dann auf die ultim» ratio diplo matischer Ohnmacht, die Conferenz. Die Conferenz, d. h. die Großmächte, sollen die Lösung des egyptischen Räthsels finden. Es wird viel von bestimmten Vorschlägen gesprochen, die England

dort unterbreiten soll; aber irr der Haupt sache überläßt es sich dem Ungefähr, der Vorsehung. Handelte es sich um einen Congreß und nicht um eine bloße Conferenz, so würde Gladstone vielleicht dem Beispiele Beaconsfield's folgen und selbst 5ie Vertretung Englands übernehmen. Die Groß mächte würden dann aus bester Quelle erfahren, daß England bis jetzt Egypten vor dem Bank bruche bewahrte, in Zukunft aber keine Lust mehr habe, für die Börsenspeculanten Europas die Ka stanien aus dem Feuer zu holen. Allein Glad

bleibt. Anders würde sich die Sache gestalten, wenn England sich zur Uebernahme wirklicher Verant wortlichkeit entschließen könnte. Es hätte dann die Mehrzahl der Mächte und unmittelbar auch Frank reich auf seiner Seite. Wenn es beispielsweise die Absicht bekundete, die egyvtische Schuld zu übernehmen und in dreiprocentige Consols umzu wandeln. dafür aber eine festere staatsrechtliche Stellung in Egypten, s:i es durch eine Schutzherr schaft oder eine Einverleibung, beanspruchte, so würde ihm Egypten

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.06.1888
Umfang: 4
Orthographie nich mehr zu lernen.' (Ziest« ist ss sihUm» ergasgea.) Vom Nyassasee in England eingetroffene briefliche Nachrichten melden, daß der Missionär Johnson und der stell vertretende britische Konsul Buchanan, als sie von dem zur Mission gehörigen Dampfer „Charles Janson' bei den am Ostende d^s See's lebenden Makansilas landeten, von den Eingeborenen ge fangen genommen wurden. Ihre Habe wurde konfiszirt. ein Diener des Konsuls büßte bei dem Versuche, zurück aufs Schiff zu gelangen, sein Leben

ein, Johnson und Buchanan mußten Löse geld zahlen. Den Dampfer behielten die Einge borenen, welche den beiden Engländern übel mitspielten. Der Konsul mußte feine Kleider ausziehen und Johnson wurden sie sogar vom Leibe gerissen. Der Ort wird von Sklavenhändlern viel besucht. Die fortschrittlichen deutschen Blätter in Oester reich verachten einen- solch unwürdigen Ton und ühren herzliche theilnahmsvolle Sprache. I» Italien und in England hat der Tod Kaisers Friedrichs einen tiefen Eindruck gsmacht. Ka iser

Wilhelm ll. theilte die Tadesnachrlchr sofort elegraphisch der Königin Victoria von England, dem König Humbert von Italien und dem Papste und allen übrigen Höfen mit, deßgleichen auch dem Präsidenten der franz. Republik, Sadt Carnot. — Unser Kaiser erhielt die Trauer botschaft in Pest bald nach seiner Rückkehr vo« Rakosfelde, wo er eine Truppenrevue abgehal- en hatte. Man war übrigens bei Hofe auf den Eintritt der Katastrophe vorbereitet, nachdem aus Berlin nahezu stündlich Depeschen einliefen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.07.1881
Umfang: 4
. Trotzdem wäre es wohl möglich, daß Bismarck den Franzosen bei ihrer Mittelmeer-Action Vorschub leistet, weniger um Frankreichs, als um jener anderen Mächte Willen, die unter jener Activ» zu leiden hätten, wenn «S nämlich dem großen Kanzler in den Kram taugt, diese Mächte seinen starken Arm suhlen zu lassen. Wünschen wir uns Glück dazu, daß der Streich, zu dem Fürst Bismarck vielleicht eben ausholt, nicht unsere Freunde trifft. Zwar leben wir sowohl mit England als mit Italien in leidlich guten

Beziehungen, aber die Gesinnungen, welche Gladstone gegen Oesterreich hegt, sind weder durch die bekannte nothgedrungene Erklärung bei seinem Amtsantritte noch durch Göschen's jetzige Lobsprüche ausgetilgt worden, und was Italien betrifft, so können wir die Minister des Königs Humbert von dem Lorwurfe einer zweideutigen Haltung gegen Oe sterreich nicht ganz freisprechen. Es sügt sich nur für uns sehr vortheilhast, daß es sowohl England als Italien durch ihre eigenthümliche Politik zu einer Jsolirung

gebracht haben, die bereits in beiden 'Aeichen von der öffentlichen Meinung sehr stark empfunden wird. Italien fühlt sich in Folge dieser Jfolirung gedrungen, durch den Anschluß an Oesterreich die verlorene Bedeu tung im europäischen Concert wieder zu gewinnen und in England wird dem Cabinet Gladstone durch die Mißerfolge seiner auswärtigen Politik immer mehr der Boden unter den Füßen entzogen. Oesterreich wird selbstverständlich nicht zögern, in die ihm von Italien dargereichte Hand einzuschlagen

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 03.03.1886
Umfang: 10
Herzog v. Si Villa, wurde bekanntlich wegen seines Versuches eine Palastrevo- lution zu bewerkstelligen, vorn Kriegsge richte zu 8jährigem Gefängnis und Verlust seines militärischen Ranges verurtheilt. Dies Urtheil wurde nun unterm 26. v. M. vom obersten Kriegsgericht in Madrid bestätigt. England. Während Lord Salisbury sich zu einer Reise in das Ausland rüstet, um seine angegriffene Gesundheit zu kräftigen, arbeiten seine Anhänger zu Hause und allen voran Lord Churchill mit allem Eifer

gegen das Ministerium Gladstone und seine irische Politik. Obwohl dieser jugendliche Exminister vor kaum 7* Jahre den Parnelliten Versprechungen machte, die weit über das hinausgingen, was Gladstone ihnen darbietet, so ist er doch in letzter Zeit auf die entgegengesetzte Seite hinübergesprungen und kämpft für das bisherige Abhängikeitsverhältnis Irlands von England. Dieser jugendliche Heißsporn predigte in Ulster den protestantischen Iren, daß sie sich erheben sollen gegen ihre katholischen Mitbürger

und dessen Abkommen mit Bulgarien zu stimmen. Die Pforte hat sich deshalb an Deutschland und England gewendet, um durch deren Vermittlung mit Rußland in diesem Puntte ein Einverneh men herzustellen. — Die Friedensverhand lungen sind noch zu keinem Ergebnis ge kommen. — In Griechenland haben die Mächte dadurch, daß sie auf Haltung des Frievens mit der Türkei bestanden sind, das Ministerium Delyannis gezwungen, seine Entlassung zu nehmen. Trikupis, der unmittelbare Vorgänger Delyannis, wurde zum König befohlen

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