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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1882
Umfang: 4
Zweckmäßigen wohl bedacht, die Arbeiten leitet cm Ingenieur der Etschregulirnng, der sich des ausgesprochenen Vertrauens der Leegsvorstehung wie der anderen Beteiligten erfreut und es ist bei der endlich und hoffentlich constant besser ge wordenen Witterung an dem raschen Erfolge nicht zu zweifeln. K. 5. Bezirkshauptmannschast Bozen, am 2. October 1882. Der k. k. Statthaltereirath: Strobele. Egypten und die Großmächte. Man legt vielfach den Erfolg, den England in Egypten zu verzeichnen

hat, als eine arge Schlappe für Oesterreich'? uud Deutschlaud's conservative trotzdem stehen die beiden groben ColUMNtsMAvne als Wächter darüber da, daß EnMnd Men Mgeii darf, fortan den Herrn in Eaypten zu spiWn. England wird auch nie so weit .konuneu, weil ein erfolgreicher, gewaltsamer Eingriff in die orientalische Frage über kurz oder lang einen weiteren derartigen Eingriff an ande rem Orte nach sich ziehen würde eine Even tualität, welche Niemand so sehr zu fürchten hätte als England

Einfluß auf die Zukunft Egypten's gewahrt. England hat zunächst Rußland nnd Frank reich als diejenigen Mächte, welche die größte Neigung zu einer aggressiven Politik im Oriente habe, vor allen Anderen zn sürchren. Diese beiden Mäch« haben das nächste nnd lebhafteste Interesse daran, eine europäische Schlußabrechnung in Egypten zn sordern, Nußland, weil es nicht dul den kann, das; England den Weg nach Indien in seine Hände ^klimmt, während ihm selbst der Weg durch den Bosporus auch fürderbiii ver

liegen soll. In dem Verhältnisse Egyptens zur Türkei wird England in seinem Interesse gut thuu, so w^uig als möglich nnd am besten gar nichts zu ändern-, denn dieses Verhältniß ist ohnehin nur mehr ein sormelles und der Einfluß der Türkei durch die letzten Er eignisse völlig lahm gelegt. Sichert sich England durch ein derartiges maß volles Vorgehen die Fortdauer des „loyalen Wohlwollens' der verbündeten Kaiserreiche, welches es während der letzten Krise so rückhalt los anerkannt hat, nnd gelingt

über Unterdrückung, während die russische Regierung in Warschau an die Schüler aller ^'ebrailstalten ein l'rlii'ü in, aller Lehranstalten ein Verbot erließ, im Verkehre mit einander polnisch zu sprechen. Jeder Stu- dirende wird sofort relegirt, der sich einer andern als der russischen Sprache im Umgange bedient. ^ Allem Anscheine nach sucht England eine Allem wird England in Bezug auf deu <sucz- caual vou jeder Prüpoudcranz in militärischem Sinne Europa gegenüber abstrahiren müssen - da ....... obwohl

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.03.1885
Umfang: 4
; ga»zj/fl.5.40. ZukellgebÄhr Per Jahr für die tagliche g^straße ?/», u.Frankfurt a.. M. Rudolf Mosse inWien,Berlin u. München, H. Schall Ausgabe S. 1 uu für die zweimalige Ausgabe 50 kr. — Bestellungen franco. ^W«lkzeile12. MorizÄa«.Wmi. Woll»elle22. M.Dute».Men l.Rlemergaffe 1 ^ 55 ' Msntag, den 9. März MZ England und Rußland. England rüstet, die Londoner Presse wüthet. Graf Herbert Äismarck conferirt mit Granville und Rußland spielt den todten Hasen — das ist so ziemlich die Signatur der Situation

, in welcher sich Großbritannien soeben befindet. Auf den Börsen und in anderen politisirenden Kreisen, wo die nervöse Aufregung der täglichen Beschäftigung die Ruhe der politischen Beobachtung Kört, spricht man schon von der Möglichkeit ernster Differenzen, ja sogar von einem Kriege zwischen England und Rußland. Die Dinge stehen nicht so ernst und so schlimm, als man nach verschiedenen Journalmel dungen glauben könnte; es fehlt nicht nur der Kriegsfall, sondern auch die Kriegslust auf beiden Seiten. Die Sackgasse

die Nachrichten der letzten Tage genügendes Licht verbreitet. Wenn man an die stolzen Tage Beaconsfield's denkt, da Königin Victoria zur Kaiserin von In dien geworden, da England Cyvern erwarb und das russische Heer verhinderte, da in Constanti- nopel einzurücken, so kann man es kaum verstehen, daß Großbritannien die heutigen Niederlagen eines Gladstone und Granville in der auswär tigen Politik zu ertragen vermag. Wir wissen sehr wohl, daß englische Ministerien in der Re gel nur wegen innerer Fragen fallen

, daß die konservativen in England immer nur eine sehr mittelmäßige innere Politik gemacht haben: aber muß denn nicht die aus lauter schon eingetre- nen oder doch bevorstehenden Catastrophen eom- binirte Jsolirung der englischen Weltmacht innere Krisen oer verschiedensten Art nach sich ziehen? Und das Schlimmste an dieser Situation ist, daß im Augenblicke, der Bestürzung heute in England eigentlich' Niemand recht weiß, wie aus der Sack gasse herauszukommen wäre. Man spricht zur Stunde in London

nur von Truppensendungen und redet sich ein, daß Eng land eine weitere Borrückung Rußlands gegen Herat nicht dulden werde. Wenn man nur auch in Petersburg so furchtsam wäre, auf solche Dro hungen mehr zu geben, als dieselben werth find! 3n der That scheint an der Newa Niemand an eineu Krieg mit England zu denken, so günstig auch die Chancen für Rußland in diesem Augen blicke stehen mögen. Wozu auch eine kriegerische, Verwicklung, die gefährlich und. kostspielig und mit Ruckficht auf die wahrscheinliche fernere Ent

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.04.1885
Umfang: 4
, sondern auch d,e anderen Signatar- Mächte ihrer aus dem Vertrage resultirenden Ver- pflichtungen entbinden. Die letzte Hoffnung auf Erhaltung des Friedens beruht darauf, dsß Eng land seine Forderung bezüglich einer Untersuchung über das Vorgehen des Generals Komaroff in Penschdeh fallen lassen werde. Dienstag, den 28 April Allerdings bemerken fast alle objectiven Blätter- daß England mit dieser Forderung den sachlichen Boden verlassen und durch Heraufbeschwörung des Ehrenpunktes die Verständigung abgeschnitten

hat.' Einen Weg zu finden, den England ohne Schmäleruns seiner Ehre, wie die „Times' wünscht, aus der jetzigen Lage durch Vermittlung zieht, ist eine unmögliche Aufgabe, die Niemand unter nehmen kann. Sieht Englano auf solchemWegaus dem Streithandel wohl oder übel herauszukommen, w würde sich bei gutem Willen mit Rußland davon reden lassen. Wer könnte nun dieser Vermittler sein? Der in erster Linie berufene Staat wäre Frankreich. Denn Deutschland und Oesterreich stehen in Folge der Zusammenkunft von Skier- niewice

in Beziehungen zu Rußland, welche Eng land nicht geneigt machen kann, gerade sie vorzu schlagen. Mit Frankreich ist aber England eben in einem ernsten diplomatischen Streit begriffrn. Man könnte an den Konig von Belgien oder an die Vereinigten Staaten denken; allein die letz teren würde» kaum England anrufen, und der er stere ist trotz seines hohen Ansehens wiederum mit England sehr liirt. Wir haben soeben die diplomatischen Händel Frankreichs mit England in Egypten er wähnt, und es ist wohl interessant

, dieselben näher zn betrachten. Das von England aus Egypten verdrängte Frankreich pocht nämlich in letzter Zeit mit uugestümer Hand an die Pforten des Nil landes. Es hat den Vorwand gefunden, den Englän dern eben jetzt, im unangenehmsten Moment, auf den Leib zu rücken. Ein französisches Blatt in Cairo, der.Bosphore Egyptien', veröffentlichte jüngst — selbstverständlich nia,t aus Freundschaft für England — eine Proclamation des Mahdi. Der leitende Minister Egyptens ließ das Blatt hierauf unterdrücken

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Volksblatt
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Seite 5 von 16
Datum: 03.01.1880
Umfang: 16
nach England. Die englischen Jungen sind dick und wohlgenährt; sie haben Gtld im Sacke, brauchen nach keinem Menschen um etwas zu fragen, weil ihr Garten durch einen breiten Wassergraben von den andern getrennt ist und keiner hinüberkommt, wenn sie daS Brett über den Graben wegziehen. Sie sprechen eine Sprache» welche sich fast so an hört, als ob sie sich alle den Mund voll Vocabeln gestopft hätten, dieselben rasch durcheinander kauten und sich dann gegenseitig in's Gesicht spuckten. Sie tragen gerne

der Volksvertretung ist, so ist er's in England. Auch sonst gibt es dort gesunde politische Grund sätze, natürlich nicht ohne manche Wenn und Aber. So z. B. stkckt die stiefmütterliche Abneigung gegen Irland tief im englischen Blute. Im grünen Garten Irlands machen sich die englischen Jungen so breit, daß die armen Iren kaum Grundfläche genug haben zu einem Kartoffelfelde, daher in Irland auch die Armuth zu Hause ist. Gerade gegenwärtig wühlt der Hunger, dieser üble Rathgeber, die Hunger leider

auf, daß sie gegen die englischen Jungen ihre derben Fäuste ballen. Daß man sie nicht alle ins Loch steckt, hat seinen Grund darin, weil es mit der Freiheit dort besser steht, als anderswo; die selbe ist nicht der Bastard einer herrschenden Partei, auch sind die englischen Staatsmänner nicht so heickel, daß sie nicht Widerreden verdauen könnten. Uebrigens ist auch in England nicht alles Reich thum und Wohlleben, da es fast nur Reiche und Arme, aber keinen Mittelstand gibt, immerhin ein fataler Umstand für einen Staat. Klug

und weise hat England jedwede Betheiligung mit Pulver und Blei am russisch-türkischen Kriege zu verhüten gewußt, aber hin eingeredet hat es sehr viel und wahrscheinlich noch mehr hineingezahlt. Dafür aber ist in zwei andern Gegenden schon viel englisch Blut ge flossen, nämlich in Central-Asien im Lande Afghanistan und in Afrika bei den Zulukaffern. Afghanistan ist die letzte Grenzmauer zwischen Rußland und den englischen Colonien in Indien. Es ist gar nicht vernünftig, wenn diese Grenzmauer

niedergerissen wird, denn dann stoßen bkide Rivalen in Asien zusammen, und es kann und muß ein verheerendes Kriegsfeuer absetzen. Wie eS sich später als Thatsache herausstellte, hat Rußland in Afghanistan schon lange gewühlt und russische Rubel haben den Friedensbruch zwischen England und r Volksblatt' Nr. 1. . Jäuuer Afghanistan auf dem Gewissen. Im November 1878 kam eS zum Kriege. Drei englische Corps drangen vom Jndusthale in daS Rand gebirge ein, welches sich zwischen dem afghanischen Hochlande

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 26.02.1885
Umfang: 8
, es nicht für zweckmäßig halte, für den Augenblick auf die Interpellationen Camporeales, Brunialtis und Santonofrios zu ant worten. Die Regierung fühle und accepticre ihre ganze Verantwortlichkeit. Nachdem diese Deputierten ihre Interpellationen und Anfragen aufrechthalten, stellt Mancini in Abrede, dass zwischen den von ihm abgegebenen Erklärungen und jenen des Lord Fitz- maurice ein Widerspruch bestehe, indem auch er (Man cini) erklärt habe, dass keinerlei Bertrag oder Con vention zwischen Italien und England

einer internationalen Commission in Kairo zur Ausarbeitung eines auf die Freiheit des Suezcanales bezüglichen Avant-Projectes derzeit sein Abkommen gefunden hat. Es geschah dies über Wunsch des englischen Cabinetes, welches der direkten Verhandlung der Frage zwischen den Cabineten selbst den Vorzug gab. Diese Ver handlungen sind im vollen Zuge. — Im Oberhause erklärte am 23. ds. Lord Granville, Italien habe am 3. November angefragt, ob England gegen die Ausdehnung der Jurisdiction Italiens im Norden von Assab

etwas einzuwenden habe, damit Beilul ebenso unter dieselbe gestellt werde, wie dies im Süden bereits rücksichtlich Raheitas der Fall ist. Die englische Regierung erklärte, sie sei nicht eifersüchtig auf die Ausdehnung des italienischen Einflusses auf diesem Theile der Küste des Rothen Meeres; dieselbe Würde England sogar angenehm sein, indessen könne man nicht das weggeben, was einem nicht gehöre. Es wäre daher wünschenswert, wenn Jtaliln mit der Pforte zu einem Einvernehmen gelangte. Nigra fragte

am 22. December an, wie England die pro visorische Besetzung Zullus aufnehmen würde. Lord Granville erwiderte, da Aegypten nicht das ganze afrikanische Küstengebiet am Rothen Meere halten könne, müssten die Häfen an den Sultan zurückfallen. England rieth dem Sultan an, einige derselben wieder in den Besitz zu nehmen. Wenn Italien einige Häfen zu besetzen wünsche, müsse es sich mit der Türkei verständigen. England habe gegen die Besetzung Zullus, Beiluls und Massauas durch die Italiener nichts einzuwenden

. Am 10. Jänner theilte er (Granville) Musurus Pascha mit, es sei bedauer lich, dass die Türkei die Häfen nicht besetzt habe. Als die Pforte gegen die italienische Besetzung pro testierte, habe er die Hoffnung ausgesprochen, dass die Türkei und Italien die Angelegenheit freund schaftlich regeln würden. Gleichzeitig habe er Mu surus verständigt, dass England jede Verantwortung ablehne, nachdem die Pforte den Rath Englands, die Hascn zu besetzen, nicht befolgt hat. Im Unterhaus? brachte Northcote das bekannte

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.05.1888
Umfang: 4
Z. I. , essch.- «lg, No- Keiseilder, England und Ztalim. Die widerspruchsvolle Art, mit welcher das Verhältniß Englands zu Italien vielfach bespro chen wird, ließ den Zweifel als nicht unberech tigt erscheinen, ob wirklich gewisse Abmachungen zum Zwecke der Abwehr unberechtigter Eingriffe in die Interessensphäre der beiden Staaten be stehe. Der italienische Ministerpräsident Crispi hat nun in seiner letzten Rede in der Kammer eine Thatsache erwähnt, welche für die Beur theilung der Sachlage von größter

Wichtigkeit ist. Crispi bezeichnete es nämlich als den Wunsch Englands, daß Italien mit dem Negus Frieden schließe. England hat ganz außerordentliche Mit tel angewendet, um den König von Abhssinien von einem Angriffe uegen die Italiener abzuhal ten, damit Italien nicht seine besten Kräfte ver schwende, die vielleicht früher oder später in einer weitaus wichtigeren Frage zur vollen Geltung zu bringen wären. England hat Italien unzweifel haft einen großen Dienst in Afrika erwiesen und drängt

nun das befreundete Reich, dem afrikani schen Engagement durch einen formellen Friedens schluß ein möglichst rasches Ende zu bereiten. Englands Drängen hat aber auch einen tieferen Sinn. Die leitenden Staatsmänner des britischen Reiches sehen den Einbruch von Ereignissen in Europa voraus, wobei Interessen in Frage kom men, die England und Italien in gleicher Weise berühren und wobei man selbst vor Ueberraschun- gerl nicht sicher ist. Von der guten Organisation der italienischen Armee überzeugt, sucht nunmehr

England auch seinerseits im Heerwesen gründ liche Reformen und Verbesserungen durchzuführen, um ebenbürtig dem befreundeten Staate in mili tärischer Hinficht zu sein. Thatsächlich könnten die beiden Staaten bei einer eventuellen kriegerischen Verwicklung gemeinsam ganz gut operiren, indem Englands Macht zur See den Fewd in Schach zu halten vermag, während Italiens Landmacht ohne Kräftezersplitterung, wie sie eine gewissen hafte Küstenbewachung bedingen würde, sich jedem Feinde gegenüberzustellen

vermöchte. Daß die Verständigung Englands mit Italien über eine gemeinsame Aktion sich einzig und allein gegen Rußland richtet, empfindet man in Petersburg sehr wohl. Schon der Druck auf den König von Abyssinien seitens England, um ihn von dem Kriege, zu welchen ihn Rußland ermun tert, abzubringen, hat die Petersburger Kriegs partei arg verstimmt. Nun erst, da die Englän der zu rüsten beginnen, macht sich der Groll der Panslavisten erst recht Luft. Man fühlt es schmerzlich, daß das, was den Italienern

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 15.01.1885
Umfang: 8
des Prinzen von Wales, Prinzen Albert, gilt in ita lienischen Kreisen als sprechender Beweis, dass die deutsch-englischen Beziehungen weit von jenem Cha- rükter der Spannung entfernt sind, der ihnen in der püblicistischen Discussion theilweise zugeschrieben wird, Und dass die freundschaftlichen Beziehungen Italiens zU England absolut keinen Grund einer Entfremdung zwischen Deutschland und Italien abzugeben ver mögen. Unterm 13. ds. wird der „Pol. Corr.' aus Paris mitgetheilt, dass die Vorschläge

einzelne delicate Fragen zwischen England und Deutschland entstehen könnten, sei wohl möglich, doch liege kein Anlass zu ernstlichen Missverständnissen vor. England sei verpflichtet, die legitimen Rechte der übrigen Mächte zur colonialen Ausdehnung zu ächten. In Europa habe England Deutschland stets als große Sicherheit für den Weltfrieden anzusehen. Ebenso liege auch in der Entfaltung der Eolonisa tionS-Unternehmungen seitens Deutschlands kein An lass zu Beunruhigungen für England. Der „Stan dard

' sagt: Mit Deutschland deshalb zu streiten, weil es genommen habe, was England vor ihm hätte nehmen können, sei lächerlich. Nichts sei einer großen Nation unwürdiger, als vage, unpraktische Eifersüch teleien. — Die „Times' melden aus Tsien-Tsin vom 12. ds., dass die Koreafrage zwischen China und Japan beglichen sei. Es verlautet, dass der Vcrtrag am 9. ds. in Seul unterzeichnet wurde. 5*5 Bezüglich der vorgestern in dem Privat-Tele- gramme aus Wien gemeldeten Einfälle von Arnauten in serbisches

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.01.1881
Umfang: 4
der Eine den Andern verräth. DaS wird immer das Schicksal der Erhebungen sein, so lange die indischen Völkerschaften sich selbst überlassen bleiben. Wird dies aber auch der Fall sein, Sire, wenn England in Indien durch eine andere europäische Macht angegriffen würde? Wird Indien den Engländern treu bleiben? Nein! Neutral zwi schen dem Angreifer und England? Nein! Die Jndier werden immer die Verbündeten von Englands Feind sein, sei er wer er wolle und komme er wie und warum er wolle. Sire, wer wie ich fünfzehn Jahre lang

die Newa zu festem Crystall, in den kaum der Meißel seine Scharten schlägt. Glauben Sie mir, Sire, England, das nur stark ist gegen Tippu-, Sahib- oder Amir-Khan. England wird schwach sein, sobald ein Käm pfer von gleicher Kraft aus Europa kommt, um mit ihm an den Usern des Indus zu streiten. Sobald der erste Stoß geschehen, wird der Boden erzittern und die Luft sich bewegen; die Elemente werden in einen Wirbel gezo gen und eine neue Gestaltung der Dinge beginnt. Dann wehe England

! Von diesem Augenblicke an wird eS erfah ren, wie sehr eS gehaßt ist. Je länger der Kampf dauert, desto ausgedehnter der Abfall, desto allgemeiner der Ver rath. Ein gewaltiges Meer von Feinden wird sich aufbäu» men und seine Woge» von Kabul herab bis Bengalen werden England auf seine Schiffe jage» und glücklich wird es sich nennen können, wenn es die Häfen von Madras, Kalkutta und Bombay erreicht.' „Sie find bewunderungswürdig, Sire,* sagte Alexan- Minister zusammenberief und an seinen Bericht über die eben

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 27.04.1885
Umfang: 8
habe England gegen über sich verpflichtet, die englischen Truppen in den größeren Städten Aegyptens durch italienische zu er setzen, sowie Suakim und Berber zu besetzen und eventuell im englisch-russischen Conflicte mit England zu kooperieren, bezeichnet „Popolo Romano' als jeder Begründung entbehrend. Die „Agenzia Ste- fani' bestätigt die Richtigkeit dieses Dementis. 5*5 Die „Ag. Havas' meldet: Die am 23. ds. dem französischen Generalconsul in Kairo zuge kommenen Jnstructionen schreiben

. Corr.' wird unterm 22. ds. aus London geschrieben: „Eine wichtige Depesche ist von Seite Lord Dufferins eingetroffen. Er zeigt an, dass die nach Indien gedrungenen Gerüchte von Con cessionen, welche England dem russischen Cabinete in der Afghanensrage zu machen bereit sei, daselbst einen überaus üblen Eindruck gemacht haben, und dass für den Fall, als das englische Cabinet nicht die Absicht hätte, auf einer Grenzlinie zu bestehen, die für wei teres Vordringen der Russen ein ernstes Hindernis bildet

und Entschlossenheit sehr gewinnen wird. ES zweifelt hier eigentlich gar niemand mehr am Ausbruche des Krieges und ebenso zweifelt niemand an dessen für England günstigem Schlussresultate, indem England den Krieg mit heroischer Anstrengung so lange zu führen entschlossen, und auch in der Lage ist, bis Russland aus finanzieller Erschöpfung zu Boden liegt und trotz etwaiger Waffenerfolge den Frieden zu suchen sich genöthigt sieht. ES werden Anstalten zur Räumung Aegyptens getroffen, aber die Armee des Generals

Graham verbleibt bis auf weiteres in der Umgebung von Suakim, um im Bedarfsfalle zur Einschiffung nach Indien bereit zu st.hen.' AuS Petersburg wird dagegen der „N. Fr. Pr.' unterm 24. ds. telegraphiert: Im gleichen Verhältnisse, wie die politische Lage sich zuspitzt, tritt die Abneigung gegen einen Krieg mit England greisbar hervor. Hier noch mehr als in Moskau ist die öffentliche Mei nung stricte gegen einen Krieg, dessen schlimme Fol gen in jeder Beziehung nicht aus dem Auge gelassen werden. Darin

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 10.02.1885
Umfang: 8
bezeichnet, start verstimmt sind. Italien werde nicht mehr auf dem Boden der Aufrechthaltung des Frie den» stehend angesehen« demnach wäre von der Zu gehörigkeit Italiens zu dem mitteleuropäischen Frie- denSbund keine Rede mehr. Weder Italien noch England verständigten die anderen Mächte irgendwie über eine etwaige Cooperation und andere Pläne. Auch mit der Pforte fanden keinerlei Verhandlungen statt, so dass die heutige Lage nicht frei von der Möglichkeit größerer Verwicklungen erscheint

. Die Pforte würde kaum die Macht zu einem Widerstand haben; auch erhielt ich die bestimmteste Versicherung, dass keine sonstige Macht, am wenigsten Russland/ die Lage zu selbstsüchtigen Zwecken ausnützen wolle; dennoch müsse man auf Ueberraschungen gefasst sein. Meine Gewährsmänner sehen es als zweifellos an, dass England durch einen besonderen Vertrag Ita lien die ganze Westküste des Rothen Meeres von Suakim an mit dem entsprechenden Landgebiete zu gesichert, aber jetzt auch Italien zu einer ernsten

Kriegshilfe verpflichtet habe. Ein grundsätzlicher Gegensatz zu Italiens Länder-Erwerb sei zwar nicht vorhanden, doch wäre ein Ausgleich mit der Pforte dringend erwünscht. Der Protest der letzteren werde als nicht unbegründet bezeichnet. Wie die Vertreter -der Pforte nach Stambul berichten, würde die Ein nahme von Khartum durch den Mahdi gewisser maßen für England und Italien günstig bezeichnet, insoferne als dadurch die Missbilligung der europäi schen Mächte gegen das eigenmächtige Vorgehen der ersteren

, der sogenannten Pentarchisten, sagte nämlich Crispi, die auswärtige Lage habe sich derart verändert, dass die Opposition sich über ihre im Parlamente zu beobach tende Haltung einigen müsse. Die Opposition er kenne ihre patriotischen Pflichten und glaube, dass, wenn Italien England gegenüber Verpflichtungen ein gegangen habe, es dieselben ohneweiters erfüllen müsse. Man beschloss einstimmig, die Regierung in der noth wendig erscheinenden Action zu unterstützen. Dem entsprechend wurden in der Sitzung der Kammer

am 6. ds. mehrere Anfragen an die Regierung gerichtet. So interpellierten Mussi und andere Deputierten über die Verpflichtungen, welche Italien England gegenüber eingegangen, und über die möglichen finanziellen Con- seqaenzen derselben. Parenzo verlangte Auskünfte über die Existenz von Engagements Italiens gegen über England und die Ausdehnung derselben, Conim über die Lage, welche Italien durch den Fall von Khartum bereitet werden könnte, sowohl mit Rück sicht auf das italienisch-englische Uebereinkommen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 28.06.1882
Umfang: 8
gar noch eine Verfassung und eine Notabelnkammer. erhielt. Leider hat sich diese Annahme als eitel Lug und Trug erwiesen. Die Civilisation, welche Egypten in seine» Regierungsforme» zur Schau trug, ist nichts als ein äußerer Anstrich, der bei der geringsten Ver anlassung verschwindet. Die europäische» Staaten, voran England und Frankreich, tragen hievon selbst die Schuld. Sie haben sich um die wahre und wirkliche Wohlfahrt deS egyptische« Volkes oder um Verbreitung wahrhaft civilifatorifcher

Grundsätze niemals gekümmert. Die Regenten EgyptenS konnten in SauS und BrauS in ihren Harems und bei Festlichkeiten den in Geld verwandelte» Schweiß der Fellah 'S zum Fenster hinaus werfen, sie konnte» ganz und gar nach orientalischem Gebrauch ein WtllkürSregiment über ihre eingeborne Bevölkerung führen, wenn nur die Europaer dadurch nicht getroffen wurden und die europäische» .Gläubiger pünktlich ihre Wucherzivsen erhielten. Als gar England und Frankreich eine aus Europäern gebildete Finanzcontrol

in Egypten können wir wohl bei Seite lassen. Sie charakterifirt sich als ächt orientalisch, indem brüske Drohunze», dem Khevive gegen über mit Abbitte und servile» Demonstrationen abwechselten. Dieser Wechsel i» de» äußere» Forme» des VcrkehrS der Nationalpartei mit de» Khedive hat sie indeß nie gehindert, ihr Endziel scharf im Auge zu habe». Egypten de» Egyptern — diese Parole wurde nicht auS dem Auge gelassen. Selbstverständlich war dieser Ruf besonders Frank reich und England verhaßt. Die rege

Handelsthätigkeit beider Reiche, ihn Colonialpolitik in Indien, wie in Algier und Tunis, ihre poli tische Rivalität im Mittelmeer hatte beide Mächte in besonders nahe Be ziehungen zu Egypten gebracht. Ueber 1000 Mill. Gulden europäische» Capitals, die in Egypten angelegt sind, stamme« zumeist anS Frank reich und England. Beide Mächte hätten von Anfang an am liebste« auf eigene gemeinsame Rechnung unter Vorbehalt gemeinsame» Mißtrauens i» Egypten gegen die Nationalpartei für den Khediven militärisch inter

. Dann sind aber auch die Erwerbsverhältnisse all der Geschäfte, welche in Egypten Handel triebe», sehr empfindlich gestört, so zwar, daß ei» großer Rückschlag auf die finanziellen Verhältnisse der Westmächte unaufhaltsam ist. Daraus entziffert sich das Resultat, daß Frankreich und England in der egyptischen Frage unwieder bringlich bereits große finanzielle Verluste an Privatcapital zu verzeichnen haben, die ihre Rückwirkung auf de» Weltmarkt sicher finden werdm. Die politische Seite der egyptischen Angelegenheit ist minde stens ebenso

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Seite 1 von 6
Datum: 06.04.1880
Umfang: 6
Moffe i» Wien, Berlin und München, Rotirr uud <lomp. l» Wien, I. Rieaergaffe lg. . 77. Dienstag, den k. Äpril Parlamentswahl in England. DaS wichtige politische Ereignis, auf welches sich in diesem Augenblicke Aller Blicke lenken, ist die Neuwahl für das englische Parlament. Es scheint fast, als ob Lord Beaconsfield keine sehr glückliche Idee mit der Auflösung des Parlamentes ausgeführt hat, denn die Neuwahlen, so weit sie bis jetzt stattgefunden haben, zeigen jedenfalls einen Zuwachs

englischer Parteiverhältnifse wird man gut thun, von den üblichen Bezeichnungen abzU' sehen, und mehr auf das eigentliche Wesen der Par teien, als auf ihre allgemeine Stellung entscheidenden Werth zu legen. Auf dem Kontinent bezeichnen die Worte liberal und conservativ ganz bestimmte Begriffe, und bei aller Dehnbarkeit derselben, bei aller Verschie» denhett. die den Parteibezeichnungen in den einzelnen Ländern anhaftet, sind die Grenzen derselben doch überall die gleichen. Anders in England. Die Par

teien der TorieS nnd Whigs, obwohl diese Bezeichnun gen allgemein als Synonyma für conservativ und liberal betrachtet werden, find ganz wesentlich anders gestaltet, als nach der bei uns üblichen Parteischablone. Unter der Herrschaft der englischen Whigs find reactio- näre. unter der, der TorieS? außerodentlich liberale Gesetze erlassen worden. Wir erinnern daran, daß beispielsweise die Wahlreform in England, eine durch aus liberale Maßregel, nicht von den Whigs, sondern von den Tories in die Hand

genommen und, wenn auch nicht im radicalen Sinne, durchgeführt worden ist. Die Parteibezeichnung in England hat mehr eine historische Geltung, fie resultirt aus der Entwickelung eines Jahrhunderte alten ConstitutionaliSmus. Unter solchen Umständen wird man eS begreiflich finden, daß man auf dem Kontinent die englischen Verhältnisse nicht nach einem allzeit fertigen Partei- Schema beurtheilt, sondern vom Standpunkte ver Interessen, die ja auch in erster Linie die Gestaltung oeS Parteilebens in England

die augenblicklich friedliche Stimmung einigermaßen stören würden, und obwohl man auf den Sesseln der Regierung die DnHe gemeinhin ganz anders zu sehen pflegt; wie aufdenm der Opposition, so ist doch die Möglichkeit'eintt Stö rung durch einen whigistischen CablnetSwechsel genü gend. um den Wunsch zu rechtfertigen/M mögen M TorieS bei den eben jetzt stattfiNVeuden Parlaments- wählen in der Majorität bleiben. ' ' UebrigenS scheint die Einigkeit, die innerhalb der liberalen Partei in England eine ziemlich

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 24.04.1888
Umfang: 6
besichtigte der Kaiser das neue Gerichtsgebäude und das im Baue begriffene Krankenhaus. Um halb 6 Uhr war Diner, zu dem nur die beim Empfange anwesenden Herren geladen waren. Um halb 7 Uhr verlieb der Monarch die Hofburg um mit dem Ex preßzug um k Uhr 40 Min. nach Wien zurückzukehren. Der Kaiser grüßte vom Fenster aus die wieder zahlreich erschienenen Bewohner der Stadt. Möge der geliebte Landesvater glücklich in die Reichshauptstadt gelangen. Der greisen Königin von England aber wünscht gewiß

dem Papst einen längeren Besuch ab. Der Kardinalstaatssekretär Rampolla hat Namens des Papstes beim König den Besuch er widert. (Südbah») Wie uns mitgetheilt wird, ist der Gesammtverkehr über den Brenner seit gestern den 23. April wieder eröffnet; der gestrige Son derzug der Königin von England hat die be schädigt gewesene Stelle nach deren vorhergegan gener commissioneller Erprobung anstandslos be fahren. Derselbe bestand aus 15 Waggons.' (lalldwirthschaftl. Zezirksgtusffcuschast Sozm-Um- gtbuug

dkejmalerische Zigew (Zerstreutheit.) Der zerstreuteste aller zerstreu ten gelehrten Herren ist wohl der hochangesehene Mathematiker Professor Sylvester in Baltimore. Derselbe befand sich vor Kurzem in England, wurde aber plötzlich nach Baltimore zurückberu fen. In Philadelphia angekommen, entdeckte er zu seinem größten Verdruß, daß er ein höchst interessantes Manuskript zurückgelassen habe. Spornenstreichs reiste er über den Ozean zurück, fand aber kurz vor der Landung in England das vergessene Manuskript

zie hat neulich aus Anlaß seiner silbernen Hoch zeit von dem deutschen Kaiserpaare eine goldene Schale erhalten, deren Boden aus lauter Gold münzen aus der Zeit Friedrich's des Großen gebildet ist. — (Zas LeisegeM der Nlligia Victoria.) Die Kö nigin von England führt wie der Pariser „Fi garo* meldet, in ihrem Reisegepäck unter Anderm folgende Gegenstände mit sich: Ein Bett, eine Badewanne, einen Schaukelstuhl, zwei Fauteuils, ein Kanape, einen Schreibtisch, zwei Porträts ihre? verstorbenen Gemahls

, zur Hofburg. Die Straßen waren reich beflaggt. Um 2 Uhr empfing Se. Majestät die Königin Viktoria von England: der Monarch umarmte dieselbe und führte sie am Arme in die geschmückten Bahnhofappartements, wo das De jeuner eingenommen wurde. In Begleitung der Königin trafen Prinzessin Beatrice und Prinz Heinrich von Battenberg ein. Bei der Ab« reise dankte die Königin freundlich nickend für die Hochrufe des zahlreich angesammelten Publikums. Der Kaiser kehrte nach der Verabschiedung von der Königin sofort

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1881
Umfang: 6
England interes» firte: wir meinen den Militär-Aufstand in Kairo, wel- chir den Khedive zwang, seine Minister zu entlassen, andere Minister nach dem Wunsche seiner Soldaten zu nehmen und Resormen zu versprechen, die er spontan nicht in Angriff genommen haben würde. Es zeigte sich in geradezu überraschender Weise, daß der Egyp- tische Khedive in seinem Lande machtlos ist. daß dort ein undi-ciplinirter Soldatenhaufe die Fähigkeit hat, die Staatsleitung nach seiner Willkür zu modeln. Der erste Gedanke

in England war, daß nunmehr eine Annexion Egyptens nothwendig sei. Durch die Annexion wäre allerdings das englische Interesse in Egypten nach menschlicher Berechnung sicher gestellt ge wesen, der Besitz der Suez-Canal-Actien wäre für Eng land durch den Besitz EgYplenS selbst erst fest fundirt worden. Nun hat aber England nicht allein in Egypten Interessen zu vertreten; Frankreich ist nicht minder betheiligt, und auch andere Mächte haben wenigstens daran ein Interesse, daß kein einzelner Staat ausschließ

lich Einfluß in Egypten besitze. Dem mußte von eng lischer Seite insofern Rechnung getragen werden als, England sich außer Stande fühlte, ohne Allianzen in der angedeuteten Richtung vorzugehen. Frankreich war ielbstverständlich als meistbetheiligter Rivale aus geschlossen ; Rußland konnte so wenig in Betracht ge zogen werden wie Italien, weil es nicht die nöthig e Macht hat, um einen ausreichenden Bundesgenossen abzugeben. Da endlich Deutschlands Politik jeden Ge danken an eine directe Einmischung

in die orientalischen Angelegenheiten ausjchließt, so blieb nur Oesterreich übrig, welches man in England durch anderweite Ber- sprechungen gewinnen zu können glaubte. Unter der Präsidentschaft desselben Gladstone, der vor anderthalb Jahren das brutale „Hände weg' der österreichischen Regierung zugerufen hatte, wurde aus einmal erklärt, daß Oesterreich recht eigentlich berufen sei, sein Gebiet über die Balkan - Halbinsel auszudehnen und sogar daS Königreich Griechenland unter sein Protectorat zu nehmen

bei der Ausübung der beubsichtigten Re formen zwei Kommissäre abschicke. Der Khedive nahm diese Ankündigung ohne Widerspruch entgegen und fand darin keinen Eingriff in seine Befugnisse; Eng land aber zeigte für den Khedive eine große Empfind lichkeit und erhob Protest gegen türkische Einmischung bei dieser Angelegenheit. Dieser officielle Protest, wel chem beizutreten die übrigen Mächte eingeladen wurden bielet für England das Mittel, die Aufmerksamkeit Europas von seinen Plänen zur Theilung der Türkei

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Seite 1 von 4
Datum: 23.03.1883
Umfang: 4
Kit 52 ikknftr. Unter!mktllng8-Keikagen Emunlloierzlgster Jahrgang. unä ^ ikkuür. k'nnäw. Seiten..Ge^onom'. 67 Freitag, den 23. März 1883 England und der Selagernngszustand. Die Explosion in London wird noch immer von allen englischen Blättern als Hanptrhema behan delt und als nächste Folge der Schandthat wird allseitig constatirt, daß die Aufregung im ganzen Königreich eine ungeheure und viel intensiver ist als nach den bekannten Ermordungen im Phönix-' park in Dublin. Ueberall werden Meetings

ge halten und die Stimmung gegen Irland verwil dert selbst dort, wo srüher die größte Sympathie vorhanden war. Der „Spectator', welcher bisher sogar Parnell's Landbill und die Forderungen der Landliga auf's wärmste vertheidigte, schreibt neuntens: „Die Schandthat werde den Jrländern beweisen, daß das englische Volk, selbst wenn jeder Einzelne mit gewaltsamen Tode bedroht ist, sich nichts durch Terrorismus abzwingen lasse. Die einzige Wirkung des Attentates werde darin be stehen, England den eisernen

scheint einen bei weitem größeren Werth auf die gestern mitgetheilte Meldung der „Mor. P.' zulegen, daß der Dynamitkrieg mwmehr in großem Styl.auf englischem Boden beginnen werde, weshalb im Ministerrath die Frage erör tert worden sein soll, die irischen Ausnahmege.setze auch auf England auszudehnen. Dieser Plan, in Menglaud eine Art Bela gerungszustand einzuführen, wäre, wenn die Re gierung nicht gewichtige Motive dazu hätte, uner hört, denn nach britischen Begriffen ist es ganz unfaßbar, daß wegen

vereinzelter, wenn auch noch so gemeinschädlicher und gefährlicher Verbrechen der englische Staatsbürger in seiner Heimath jener Freiheirsgarantien verlustig gehen sollte, welche seinen wohlberechtigten Stolz bilden, die er als ei« altererbtes Heiligthum der Nation von Kindesbeinen an zu verehren gewöhnt ist. Die irischen Ausnahmegesetze auf England über tragen, hieße ja kaum etwas Anderes, als für eine gewisse Frist die Nagn» Cluu-ta und was sich aus derselben an Bürgschaften der persön lichen Freiheit

entwickelt hat, suspendiren. Des Engländers Haus wäre dann nicht mehr seine Burg, weil die Polizei auch ohne richterlichen Befehl in dasselbe eindringen und Durchsuchungen vornehmen könnte. Hat sich doch die liberale Partei im Parlamente lange gesträubt, die Ir- läuder, auf die sie höchlichst erbost war, mit dem Belagerungszustand zu strafeu. ^ Uud nun berieth der englische Ministerrath die Eventualität einer Einführung der irischen Aus nahmegesetze in England. Erfolgt ein derartiger Beschluß in der That

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Seite 2 von 4
Datum: 10.08.1882
Umfang: 4
hier „Auf der Sazepja' eiu fürchterlicher Brand ans. Fünf Gassen und Nebengassen wurden von den Flammen eingehüllt. Der Brand dauenc bis in die Nacht hinein und vernichtete zwei Viertel. Abends brannte die ' große Fabrik Butikoff am Moskawafluß bis auf den Grund nieder. Der Schaden ist unermeßlich.' -X Der Katholizismus g ewinnt in E n g- land mehr kund mehr an Boden. Sticht allein, daß seit der Austreibung der Mönche und Non nen aus Frankreich in England mehrere Mönchs und Nonnenklöster erbaut wurden

der Conferenz. Bei den Berathungen der Letzteren nimmt Lord Dnfferin „im Principe' alles an, was die Mächte nur irgend wollen, England dagegen thut in Wirk lichkeit in Egypten Alles, was es felbst will, un bekümmert um dieConferenz — ein unvergleichlich angenehmer Zustand. Zum Glück legt die Unge schicklichkeit der eigenen Generale den Engländern Schwierigkeiten in den Weg und serner wird es auch von Tag zu Tag gewisser, daß die Mächte sich England entgegenstellen werden, wenn es später darangehen

will, die Früchte seiner egypti schen Gewaltpolitik einzuheimsen. Jetzt hält es England für nothwendig, eine Art von Sieg zu verkünden, und meldet von einem großen Erfolg gegen die Truppen Arabi's. Man wird gewiß gut thun, die Thatsachen und Ziffern, wie sie England officiell angibt, kritisch aufzunehmen, — die dreifache Censur, unter welche die Zeitungscorrefpondenten gestellt sind, erhöht nicht das Vertrauen in die officiellen Meldungen Englands. Erstaunlich aber ist's, wie erst Arabi mit den Thatsachen

den Eanal mit dem östlichen See. Der Isthmus, auf welchem Kasr-el-Douür liegt, ist auf diese Weise durch große Vertheidigungswerke abgeschnitten. Arabi scheint entschlossen, den Angriff der Engländer abzuwarten und nicht selbst die Offensive zu er greifen.' Das Verhältniß zwischen England und der Pforte ist noch wie vor unbestimmt. Bekanntlich brachte „Morning-Post' die sensationelle Mittheilung, die britische Regierung habe am Freitag ein Ulti matum an die Pforte abgesendet, welches der Botschafter

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.01.1885
Umfang: 4
der schuldtrageude Beamte sofort entlasse». <A«sta»d.) Die Rede, welche Fürst BiS- marck in? Erwiderung der Windthorst'schen Be merkungen über England am Samstaz im ReichS- tag gehalten^ hat in der Londoner Presse all gemeine Zustimmung gefunden. Der „Standard' sagt: Mit Deutschland deshalb zu streiten, weil es genommen habe, was England vor ihm hätte nehmen können, sei lächerlich. Nichts sei einer großen Nation unwürdiger, als vage, unpracti- sche Eifersüchteleien. — ..Daily News' sagt, so weit sie sehe

, habe die deutsche Eolonial-Politik überall der unverständlichen Panique, welche ste zuerst in England erregte, den Boden entzogen. Italien's ColonialpoUtik. In einer vsn dem deutschen Wahl-Comits der Pilsener Handelskammer veranstalteten Versamm lung hat der Abg. von Fürch eine interessante und bedeutsame Rede gehalten, auf deren Einzel heiten wir nicht eingehen, aus der wir jedoch nachstehenden Passus anführen: „Ich gehöre, sagte der Redner, seit dem Jahre 1878 einer Ge sellschaft schweizer- und rheinischer

England geschlagen,, erfreute sich keineswegs der Billigung der Italiener und als in diesen Tagen die Frage, ob Trieß oder Genua Kopfstatiön der deutschen Dampferlinie nach Austra lien werden solle,zu Ungunsten Italiens entschieden worden zu sein schien, sprach man bereits allen Ernstes von einer Demission Mancini'S, des Mi nister des Aeußerem ' ' ' Heut hat sich die Lage über Nacht wesentlich geändert, mit zwei einfachen kleinen' Notizen hat die Regierung dAPchM'W'HffjAchm MK. nung zu. hesäWgen

gewußt und zugleich Hoff nungen rege gemacht,, die, wenn auch ihre Erfüll barkeit Von vielen Sehen bW.eifelt wirk hin reichen, um. OppMion üyd Presse zu hindern, mit ihren Angriffen gegen die auswärtige Politik fortzufahren. Der „Nabab', ein dem auswärtigen Amt nahestehendes Organ, meldet unterm vorgestri gen Datum ans sicherer Quelle: „In Folge eines zustande gekommenen Vertrages zwischen England und Italien wird in den maßgebenden Kreisen und in der Diplomatie die Möglichkeit in Aus sicht, gestellt

werde. Der „Diritto' dementirte allerdings diese Mel dung, abe,? er fügte hinzu; es sei für ein so an gesehenes Blatt, wie der „Esercito' eine Patrio tische Pflicht, Nachrichten von solcher Wichtigkeit nicht in die Welt hinauszuposaunen, auch wenn ste wahr sind. Alles in Allem genommen, dem widersprechen selbst die Organe der Regierung nicht, ist eine Aktion Italiens in der afrikanischen Frage in Aussicht genommen, die die einzige Erklärung für die Freundschaft, die jetzt Italien mit England fd innig verbindet

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Seite 1 von 4
Datum: 10.02.1885
Umfang: 4
perhorrescirt; auch betrachtet man die von England bis in die letzte» Tage fortge setzten Unterhandlungen mit der Pforte bezüglich einer Kooperation als ein nicht correctes Manö ver zur Deckung der Pläne Italiens. Andererseits versichert die „N. Fr. Pr.' daß die österreichische Regierung diese Anschauungen der deutschen Reichs regierung theilt. Die Franzosen haben in Tonking einen ziemlich bedeutenden Erfolg zu verzeichnen; sie haben bei Dongson drei Föns erstürmt und setzen ihren Marsch nach Langson fort

. Dagegen gingen die Chinesen auf Formosa zur Offensive über. Bei Kelung wuraen die Positionen des Admirals kor bet angegriffen, und wenn auch das französische Bulletin meldet, daß der Angriff zurückgeschlagen wurde, so zeigt der Vorstoß doch von bedeutendem Selbstvertrauen der Chinesen, die sich auf der Insel hartnäckig vertheidigen und dem Feinde jeden Fuß breit Boden streitig machen. Es scheint, als ob die Chinese» auf Formosa von fremden Officieren befehligt würden. In England ist die Bestürzung

, den Feldzug durchführe bis znr Niederwerfung der Jnfurrection. O'Donovan Nossa diktirte im Hospital ein lan ges Manifest, in welchem er erklärt, daß England den individuellen Meuchelmord inangnrirt hat und daß englische Emissäre ausgesandr seien, um amerikanische Bürger zu ermorden. Der englische Gesandte in Amerika, sagte er, ist an der Ver schwörung betheiligt und sollte als Verschwörer von den amerikanischen Behörden verhaftet we?» den. Rossa fährt dann fort, indem er sagt, daß es bisher das Prinzip

der Dynamitarden gewesen sei, in keiner Weise Engländer in Amerika anzu greifen oder zu belästigen. Aber jetzt, nachdem England seine Meuchelmörder nach Amerika ver pflanzt hat, sagt Rossa, wolle er sehen, ob das amerikanische Volk, welches so viel Lärm in Bezug auf die Explosionen in dem Parlamentsgebäude und dem Tower geschlagen hat. nun, da England durch seine Meuchelmörder Krieg gegen amerika nische Bürger erklärt hat, wissen wird, was es zu thun hat. Mrs. Dudley erklärte einem Bericht erstatter gegenüber

, daß Rossa nach seiner eigenen Aussage beabsichtige, den Carlton-Club, das Ar. fenal in Woolwich. Sandhnrst College und die Bank von England in Trümmer zu legen. Als ihr bedeutet wurde, daß sie ins Gefängniß oder in eine Irrenanstalt geschickt werden dürste, erwie derte sie: „Nun, ein Gefängniß hat für mich keine Schrecken: und was eine Irrenanstalt betrifft, so habe ich keinen Wunsch, mich der Verantwortlich keit meiner That zu entziehen; ich werde mich nicht durch Irrsinn zu schützen suchen. Ich wußte

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 27.10.1886
Umfang: 8
aufnehmen zu können. Ein entschlossener Schritt russischerseits werde mit einem Schlage die Sachlage zu Gunsten Rußlands wenden. Die Gegner Rußlands würden gezwungen sein, die ge heimen Intriguen aufzugeben und offen Farbe zu be kennen. Von Bulgarien könne sich Rußland nicht los sagen; wozu also zaudern? Das stehende Militär in England steht in gar keinen Verhältnisse mit dem Militarismus in den übrigen europäischen Staaten. Die faktische Stärke der Armee beträgt ohne Reserve und indische Truppen

nur 202.923 Mann. In Bezug auf die Fortdauer der englischen Besetzung in Egypten wird gegen England eine Aktion geplant. Man will die einseitige Behandlung Egyptens durch England nicht länger mehr gestatten. Es soll ein vollständiges Einvernehmen zwischen Frankreich und dem Sultan bestehen und sie sollen der Unterstützung Rußlands sicher sein, um die egyptische Frage nächstens auszuwerfen und bestimmte Erklärungen von England zu fordern, bis wann es Egypten räumen, eventuell diese Angelegenheit

, welche vertragsmäßig eine europäische ist, der einseitigen Behandlung durch England ent ziehen wolle. Amerika. Am 28. d. findet die Enthüllung des riesigen Standbildes statt, welches auf der kleinen Insel Bedloe in der Bai von New-Iork als Leuchtthurm errichtet wurde. Es stellt die „Freiheit' dar, welche mit /hocherhobener Fackel die Welt erleuchtet. Die Strahlen der Fackel und die Lichtstrahlen des Hauptes sind elektrisches Licht. Das Standbild selbst ist so groß, daß in dessen großer Zehe ein Mann bequem stehen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.03.1885
Umfang: 12
worden sein. Von den Be hauptungen des „Gaulois' könne man sagen: so viel Worte so viel Lügen; die Behauptnuc. dzr „Nowosti' aber, Fürst Bismarck wolle, wcit .?tid Frankreich in China, England mit Rußland und dem Sudan beschäftigt sei, als'unbeschrijiiktec Herr in Europa schalten und walten, habe für einen praktischen, wesentlich nationalen Politiker wie Bismarck nur eine lächerliche Seite. England und Nußland in ÄfglMistllN. Aus Paris wird der „N. Fr. Pr/ l>on. ihrem dortigen Correspondenten

- bräuchlich beherrscht wurde, dem Schah w^ber tributär machte. Was jedoch in der Oefftnt- lichkeit bisher nicht hervorgehoben wurde, ist, daß seinerzeit Lord Salisbury in einer Note an den Grafen Schuwalow die Zusichei mg seitens England gab, dieses werde die Selbst- ständigkeit Afghanistans respectiren. Obwohl England im Lause der Jahre nicht nur diese Zusicherung nicht hielt, sondern vielmehr durch allerlei Mittel, ja selbst durch Gewaltschritt: i>m Emir gänzlich zum englischen Unterthmm herabdrückte

, hat Rußland im Interesse gr.^r freundschaftlicher Beziehungen zu England uu- noch weder Vorstellungen, noch ernste Einw.'nd- ungen erhoben. Aber es mußte doch die Zeit kommen, wo angesichts der Machterweitci.ng Rußlands im turkmenischen Gebiete, äuge,chtL der Unterwerfung verschiedener turkmeilu'M Stämme eine definitive Grenzregulirung M Auge gefaßt wurde, denn in dem zwischen Turkestan und Afghanistan gelegenen Wiisten- gebiete mit wandernden Völkerschaften küjn.'te sich weder die Beschaffenheit

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.05.1882
Umfang: 8
Judeufrage. London, 10. Mai. Die Regierung hat 10,000 PfundSterling (120.000 fl.ö W.) als Belohnung für die Ergreifung der Mörder Cavendish'SundBourkeS auSz«. setzt. Der am Montag in Maynoth als der That verdächtig inhaftirte Charles Moore mußte, da er ein Alibi beizu bringen vermochte, wieder iu Freiheit gesetzt' werden. — Trevelyan wurde zum Staatssekretär für Irland ernannt. — Die Auf- . reguqg im ganzen Königreiche ist im Wachsen, man befürchtet Ausschreitungen deS Volkes gegen die in England

lebenden Jrländer. Die Regier» ung trifft Voisichttmaßregeln. Die Situation ist eine sehr ernste. Der Doppeword i» Dublin. Die Ermordung deS neu ernannten Staats sekretärs für Irland, Lord Frederik Caven» dish, und deS UnterstaatSfecretärS ThomaS Bourke hat England in furchtbare Aufregung versetzt. Die politische Situation wird vollständig dadurch geändert, alle Ereignisse der letzten Woche, der Versuch der Versöhnung mit Irland, find vernichtet, Försters Anschauung der Lage daselbst ist plötzlich

, sondern daß die fenische Partei zeigen wollte, fie besitze auch noch Macht in Irland, und daß, wenn Parnell auch Frieden mit England schließe, eine andere ge» Heime Macht Irlands dies nicht thue. In einem von der Landliga erlassenen, von Parnell, Dillon und Davitt unterzeichneten und an daS irische Volk gerichteten Manifeste heißt eS, am Vorabende einer glücklichen Zukunft habe daS traurige Geschick, von welchem Irland seit Jahrhunderten verfolgt werde, die Hoffnungen der Jrländer getroffen. Die Landliga sprecht

zurück, an dessen Schwelle mit Blut geschrieben steht: »Keine Rente l' und .Ewiger Haß gegen England!' und treten in da« gegenübersteheude Hau», woselbst »Gesetz und Vertragstreue' über der Thüre prangt. Al» ob e» nicht Parnell gewesen, der daS Uo-Lsoii-Mani» fest erlassen, al« ob e» nicht Davitt gewesea, der die Losung »Ewiger Haß gegen England' aus gegeben hat, wa» beide» von Kapitän Mondschein blutröth gegengezeichnet ist! Man kennt daS Fenierthum al« den Inbegriff der Heimtücke und Verlogenheit

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