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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 17.03.1901
Umfang: 16
, welche den Deckmantel für den schon lange geplanten Raubkrieg in Südafrika zu bilden bestimmt waren. Denn nachdem Krüger den Uit- ländern nach langen Bedenken das Geforderte zu gestanden hatte, verlangte man von ihm schließlich die Unterwerfung unter die längst nicht mehr be stehende Suzeränität der englischen Krone, gleich bedeutend mit der Opferung der Unabhängigkeit der Republik. Daß er sich dazu nie verstehen konnte, wußte man, somit war der casus belli gegeben. Er hätte beseitigt werden können, wenn England

Weihe der Prinzipien des Rechts und der Gerechtigkeit' aufgerufen, hat nicht nur diese Unbill geschehen lassen, sondern er hat die einzig noch übrigbleibende Hoffnung der Freunde der Ge rechtigkeit und deS Friedens vernichtet, indem er sich den eindringlichen Bitten um Mediation un zugänglich zeigte. Der Jubel darüber war groß in England. Jetzt war es seiner Beute sicher, denn es wußte, daß weder Frankreich, noch Deutschland für sich allein intervenieren konnten, daß es aber vor einer europäischen

Liga zurückweichen müßte. Ein von einer solchen Liga an England ge stelltes Ultimatum würde von allen Völkern des Kontinents — vielleicht mit Ausnahme der Türkei — mit Enthusiasmus begrüßt worden sein. Die russische Presse beschwor den Zar, sich an die Spitze eines europäischen Staatenbundes zu stellen und auf diese Art England zum Frieden zu zwingen. Das wäre die Aufgabe für einen echten „Friedensfürsten' gewesen. ES ist nicht denkbar, daß Deutschland sich einem Bunde zu solchem Zwecke

und englischen Hof? vorliegt, welchem zufolge England freie Hand in Südafrika belassen wird. Die Ge legenheit, die englische Herrschast in Indien zu brechen, war nie günstiger und in Rußland erzählte man sich, daß Murawiew, der einen sorgfältig aus gearbeiteten Plan für dieses Unternehmen seinein Gebieter vorlegte, sich das Zurückweisen desselben so zu Herzen nahm, daß er, vom patriotischen- Schmerze erfaßt, plötzlich aus dem Leben schied. — Um aber die prekäre Lage Englands und die Noth wendigkeit

, als die ge wählten Angriffspunkte der eng lischen Flotte unerreichbar sind. (Brandt, „Zeitsragen'. Berlin, Paettel 1900.) Offenbar entschädigt sich Rußland für die freie Hand, die es England in Südafrika gewährt, durch Angliederung chinesischer LandeStheile im Wege gütlicher Vereinbarungen mit China, das eines mächtigen Protektors bedarf. Wenn aber die noth- Die KovigsMung Eduatds Vli. Historisch-politisch» Skizze von Ir. Robert itl. Zinne. (Nachdruck verboten.) Im englischen Weltreich« geht, wie in weiland

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 17.02.1900
Umfang: 10
der Flotte. Schon 1898 habe ich Ausdrücklich gesagt, dass es uns gar nicht darauf a«- oumlt, über den jetzigen Bestand hinaus neue Schiffe Au bewilligen. Mau bleibe uns also unt dem Einwand lerne, dass wir überhaupt keine Flotte wollen. Wenn auf England hingewiesen wird und unsere Bündnis- fähigkeit, so frage ich: Sind wir nicht heute schon mehr gesucht, als uns lieb ist? (Sehr richtig! lmks.) Ein Bündnis setzt Uebereinstimmung der Interessen voraus. Deshalb scheint mir ein Bündnis

zwischen uns und Russland ausgeschlossen. Russland verschließt seine Thüre für unsere Producte, England hält sie offen. Combinationen, die an) einen Krieg gegen England hinauslaufen, müssen den Dreibund sprengen, denn Italien ist auf England im Mittelmeere angewiesen. Der Regierung wird schon heute bange vor der Hetze gegen England. Wir finden in officiellen Blättern Warnungen vor der Hetze gegen England, wie wir sie vernünftiger selber nicht schreiben könnten. (Heiterkeit links, Gelächter rechts.) Man weist

hin auf den engli schen Imperialismus. Hüten wir uns, dass wir nicht selber Imperialisten werden. (Lebhafter Beifall links.) Lassen wir uns nicht von Phrasen sangen. Man spricht jetzt viel vom Deutschen Weltreiche. Das Streben nach dem Weltreiche führt zum Streben nach der Welt herrschaft und dann kommt der Weltkrieg. Auch das ist ein Irrlicht, das die Politik in den Sumpf führt. (Lebhafter Beifall links.) England macht böse Erfahrungen mit dies er Weltmachtspolitik und Frank reich hat unter den Napoleoniden

von Tülle, direct an den Minister präsidenten gerichtet. — Die Subscriptionsliste der „Croix' für die gemaßregelten Bischöfe weist bereits 37.132 Francs auf. England. (Entblößung von T? upp e n.) Manchen scheint es bedenklich, dass fast alle Truppen nach Afrika geschickt werden, während das Mutterland entblößt dasteht. Der Kriegsminister tröstete anfangs dieser Woche das Parlament mit folgenden Ausführungen: In England seien gegenwärtig 98.000 reguläre Truppen, 77.000 Miliztruppen und 215.000

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 05.09.1899
Umfang: 10
von den Auf rührern angegriffen. Mohammed Scherif und die Söhne des Mahdi fielen. Ein Osficier und zwei Mann der Egypter wurden verwundet. In Süd-Afrika ziehen sich die Kriegswolken immer dichter zu sammen. Am 26. August hielt der englische Colonienminister Chamberlain zu Birmingham (England) eine Rede über die Lage in Transvaal. Er sagte da ganz unzweideutig, was England wolle. Wenn die Krise noch länger dauere, so werde England seine Ansprüche vermehren (d. h. die Republik zum Kriege zwingen), uttt endgiltig

die englische Vorherrschaft in Süd-Afrika festzulegen. Dass in England eine sehr kriegs lustige Partei den Ausbruch des Kampfes kaum erwartet, ist sicher. Dazu gehören die Chauvinisten, welche nur auf die Vergrößerung der eigenen Nation hinarbeiten, ohne wegen der Mittel dazu ängstlich zu sein; ferner jene, welche die früheren Niederlagen durch die Boeren nicht vergessen können (ebensowenig wie die Franzosen ihr Sedan); endlich, und nicht am wenigsten, die Speculanten, die reichen Ausbeuter

, welche die Diamant- und Goldgruben des Boerenstaates in die Hände bekommen wollen. Es fehlt in England aber auch nicht an solchen, welche sehr energisch gegen einen „ungerechten und verhängnisvollen Krieg' sich aussprechen. Präsident Krüger habe schon sehr großes Entgegenkommen gezeigt; er habe alles, was England ursprünglich verlangte, bewilligt, und noch mehr dazu; aber nach jedem neuen Zugeständnis erhalte der Vertreter Englands, Milner, den Auftrag, neue Forderungen zu stellen. — Wenn England auf diese Weise

Bei fehlshabers gelandet war, verhafte^ aber am 31. August wieder freigelassen. Er begab M sofort nach San Domingo zurück, wo der recht mäßige Präsident Figuereo zu seinen Gunsten, zurücktrat. In China droht ein Conflict zwischen England und Ruß land. Aus Shanghai wird berichtet, dass iw Hankau eine englische Firma ihren Besitz inner, halb des russischen Gebietes wollte einzäunen, lassen; aber Kosaken vertrieben die Arbeiter. Dk ließ der englische Consul Matrosen landen und die Geschütze gegen das russische

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 06.03.1900
Umfang: 6
vorsichtiger Kriegsminister. General Cronje hat, wie „Daily Telegraph' am 2. d. meldet, nunmehr das burische Banner zum letztenmäle gesehen. Er befinde sich jetzt unter briti scher Flagge und werde unter derselben verbleiben. Nach dem Entsatze von Ladysmith schwindet das Misstrauen gegen den General Buller und in Eng land gewinnt die Hoffnung an Boden, dass England am letzten Wendepunkte des Krieges angelangt sei. Der Vormarsch der Engländer auf Bloemsontein in Verbindung mit der Vorwärtsbewegung

? Großes Aufsehen erregt in der diplomatischen Welt eine Londoner Correspondenz im „New Jork Herald', worin es heißt, dass die allgemeine Stimmung in England darauf hinausläuft, dass ein Krieg mit Frankreich unausweichlich geworden ist. Wenn der Krieg in Süd-Afrika beendet sein wird, wird die Stunde der Abrechnung mit Frankreich schlagen Man denkt und spricht das überall in England. Der Schluss der Ausstellung wird das Signal zu ge wichtigen Ereignissen fein. Keine Beleidigung seitens Frankreichs wurde

vergessen. England, mit Cham- berlain an der Spitze, wird dem kriegerischen Gefühle, welches die Herzen Britanniens belebt, nachgeben und Frankreich eine definitive Abrechnung aufzwingen. Englands Armee-Altdget und Alotten-Ansgaven. Das englische Armee-Budget für 1900/1901 weist die ansehnliche Höhe von 61,499.400 Pfund Sterling bei einem Mansch aftsstande 430.000 Mann auf. Das Vorjahr erforderte 20,617.200 Pfund Sterling bei einer Präsenzstärke von 184.853 Mann. Als die gegenwärtige Regierung vor fünf

Jahren ans Ruder kam, gab England für seine Flotte jähr lich I8V2 Millionen Pfund Sterling aus, heute da gegen 2 7Vs Millionen! Damals hatte England durchschnittlich 139 Kriegsschiffe mit 25.000 Mann im Dienst, heute dagegen 258 mit 56.000 Mann. Russlands asiatische Politik. Geräuschlos, aber sicheren Auges und Griffs geht die russische Diplomatie ihre Eroberungswege in Asien weiter. So meldet die „Deutsche St. Peters burger Zeitung': In allernächster Zeit wird sich in Petersburg eine Gesellschaft

keine Bahnconcessionen mehr an fremde Ge sellschaften ertheilen werde, sondern in eintretenden Fällen selbst bauen wolle, antwortete Sinowjew, dass seine Regierung diesem Plane in Bezug auf das nordöstliche Kleinasien entgegentreten müsse und auf dem ihr ausschließlich zu bewilligenden Baurechte be harren werde. Diese deutliche Sprache wird auch deutlich verstanden werden. Aus Stadt und Land. Die Konigin Wictoria nach Girol. Die Königin Victoria von England, die sich nach Bordrghera an )er Riviera begibt, gedenkt

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Lienzer Zeitung
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Seite 24 von 24
Datum: 18.06.1904
Umfang: 24
erfolgreich gepflegt; der Schwer punkt seines Schaffens liegt jedoch auf symphonischem Gebiete und dem der Kammermusik. — Bon seinen acht Opern wurde „Der Bauer ein Schelm' auch auf deutschen Bühnen aufgeführt. Butter jährlich, im Jahre 1860 betrug die Einfuhr nur 37,000 Tonnen, heut? aber 169,000 Tonnen. Den größten Teil davon liefert Dänemark, während Frankreichs Buttereinfuhr nach England vo» Jahr zu Jahr ab um int. Stj. Anton Dvoräk -f. (Mit Text.) Widerspruch. Sommerfrischler

so hochnäsig?' — „Dem sind seine Chefs seit zwei Monaten das Gehalt schuldig und da bildet er sich jetzt ein, daß er an dem Unter nehmen finanziell beteiligt ist!' Das mißglückte Inkognito. Der Großherzog von Weimar, Karl August, bekam einmal bei seinem Aufenthalte in England Lust, ganz allein und im strengsten Inkognito auf dem Verdecke einer Diligence zu reisen. Es gelang ihm auch, sein Inkognito festzuhalten, und er amüsierte sich königlich.' Er kehrte in einem Gasthofe ein und übernachtete daselbst

haben beinahe noch einmal so viel Kühe als Deutschland und produzieren daher auch das Doppelte an Käse und Butter. In Europa übertrifft nur Rußland Deutschland durch seinen Reichtum an Kühen (Rußland 10,000,000, Deutschland 8,950,000). Kein Land produziert im Verhältnis zu seiner Ausdehnung und seiner Be- wohnerzahl so viel Butter als Dänemark. England und Frankreich erzeugen gleich große Mengen Butter, trotzdem Frankreich noch einmal so viel Kühe als England besitzt. Die Butter ist infolgedessen

in Frankreich bei weitem teurer als in England. — In den Jahren 1889—99 hat sich die Gesamt produktion an Butter um 700,000 Tonnen vermehrt, noch etwas stärker ist dagegen der Verbrauch desselben gewachsen, nämlich um 820.000 Tonnen. In England kommen 4 Kilogramm, in Frankreich 8, in Dänemark 10, in Deutsch land 5 Kilogramm auf den Einwohner. England impornert große Mengen Spinatsuppe. Man nimmt einige Handvoll frischen Spinat; derselbe wird gelesen, gewaschen, in siedendem Salzwasser 8 Minuten gekocht

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 24.06.1899
Umfang: 10
Zweite Beilage zum „Tiroler Bolksblatt' Nr. 5V. vom Samstag. 24. Juni 1899. Der Bankerott der Welt. In einem weitverbreiteten Londoner Blatte bemüht sich eben eine Statistik auf Grund eines ausgiebigen Quellenmaterials zu beweisen, dass die ganze Welt bankerott sei — vom statistischen Standpunkte — und dass die Verschuldung der Welt so enorm groß sei, dass eine Abtragung derselben geradezu ein Ding der Unmöglichkeit geworden ist. Ist die Welt bankerott? Diese Frage ist nicht allein für England

. fl.) ausmacht oder, falls ver theilt auf Familien anstatt Individuen, würde die Schuldenlast jeder Familie ungefähr 70 Pfd. St. (840 fl.) betragen. Im reichen England läuft jedoch weder das Familien oberhaupt, noch auch das Individuum Gefahr, zur Be zahlung seiner Quote der Nationalschuld plötzlich auf gefordert zu werden. Im Gegentheil, die englische Re gierung enthält sich nicht allein schon seit vielen Jahren vom Entrieren neuer Schulden, sondern macht in der Schuldentilgung derartige Fortschritte, dass

die Verschuldung per Kopf^jedeS Jahr um 5 Schillinge reduciert wird, und in weniger als 60 Jahren auto matisch getilgt sein und England regneriert und schuldenfrei dastehen wird, immer vorausgesetzt, dass die jetzige Nationalschuld von 580,000.000 Pfund St. nicht durch neueS Schulden machen erhöht wird. Geradeso wie das Mutterland, haben auch die Colo- nien des britischen Weltreiches ihre Nationalschulden, die für Indien, Canada, Australien und andere mehr sich auf gewaltige Summen beziffern und zusammen

genommen das merkwürdige Ergebnis liefern, dass die Colonialschuldenlast des britisches Reiches fast doppelt so groß ist, als die englische Schuldenlast selbst, so dass die Totalverschuldung des gesammten englischen Besitzes mit rund 1.000,000.000 Pfd. St. angegeben wird, gleich 3 Pfd. St. für jeden Unterthan der Königin Viktoria von England. Und sollte der eng lische Schatzkavzler auf den Gedanken verfallen, diese Schuld aus der Welt zu schaffen, indem er zu ihrer Tilgung einen Sovereigu per Secunde

jene des ganzen britischen Weltreiches weit hinter sich. Seine Schuld- vttbiudlichkeitea. bckmfm sich auf 1.240,000.000 Pfd. St., oder fast auf ein Fünftel der Gefammtschuld der ganzen Welt. Es kann sich rühmen, die schwerste Schuldenlast zu tragen, respective mehr Schulden gemacht zu haben, als irgend eine andere Station der Welt und, verglichen mit England, ist die Verschuldung Frankreichs 32 Pfd. St. per Kopf gegen 14-5 Pfd. St. in England. Civilisation und Schulden machen gehen überall Hand in Hand

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 28
Datum: 23.12.1900
Umfang: 28
IbS - - war daS von der imperialistischen Partei ohne Rück halt aufgestellte und von der öffentlichen Meinung in England mit Akklamation aufgenommene Pro gramm. Hiezu bemerkt M. v. Braudt, ehemaliger Gesandter in China („Zeitfragen', Berlin 1S0V): »DaS Endziel der britischen Politik richtig erkannt und sich aus den seit Jahrzehnten als unvermeidlich angesehenen Entscheidungskampf vorbereitet zu haben, ist ein unzweifelhaftes Verdienst der Regierung der beiden Burenrepubliken. ES ist daher

einem viel schwächeren Gegner durch den AuSbruch der Pest in dem türkischen Feldzuge 1823/2S erfahren. Uebrigens versichern genaue Kenner der Verhält nisse in Südafrika, daß erst nach Bezwingung deS letzten Guerillahaufens der Regierung die schwierigste Aufgabe bevorstehe; daß England überhaupt, so lange man daS Regime Chamberlain» walten läßt, nie einen ruhigen Besitzstand in Südafrika erringen werde, der Versuch aber, das verwüstete Land durch englisch? Kolonisten und Reservemannschaften zu besiedeln, ganz

eines Schiedsgerichtes hintanzuhalten bestrebt war; daß Chamberlain durch Verweigerung dieses einzigen friedlichen Auskunftsmittels, fowie durch sein arg listiges Verfahren den casus delli geschaffen und zugleich die msla K6es der englischen Politik dar- geHan hat; daß Krüger bis zum AuSbruch des Krieges stets nur ein internes, d. h. ausschließlich auS Briten und Afriknderv zusammengesetztes Schiedsgericht postuliert ha», weil England jede Anrufung fremder Mächte kategorisch abgelehnt

Zeit erst hat sich der internationale SchiedSgerichtshof in Haag vollständig konstituiert, und eS stünde, wenn England sich jetzt einer Mediation geneigter zeigen sollte, nichts im Wege, daß eine neutrale Macht über Anrufen KrügerS dieselbe übernehme. Die Ansicht, daß nur die Unterzeichner der Haager Konvention vom Schiedsgerichte Gebrauch machen können, ist in der Konvention nicht be gründet. Artikel I derselben bestimmt: „daß die unterzeichneten Mächte ihre Bemühungen darauf richten

für Truppen geliefert; *) wir haben nicht gewagt, unser» Stimme zu erheben gegen die von England betriebene rechtswidrige Ausschließung der Buren-Staaten von der inter nationalen Haager Friedenskonferenz. dabei aber haben wir dem Schwachen zur Unterwerfung, d.h. zur Selbstvernichtung gerathen, obgleich wir wußten, daß dieser den Tod der Unterjochung vorzieht und Krüger, wenn er auch eingewilligt hätte, von seinen Bürgern weggefegt worden wäre. Wir haben ihn schließlich, als er dem Deutschen Kaiser

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 27.04.1900
Umfang: 16
TranSwaalS ab. Die unter dem Titel der Philantrophie von England geübte Protektion der schwarzen Rasse in Südafrika hat jedoch, wie die Erfahrung lehrt, ihren Zweck ver fehlt und ist am wenigsten geeignet, eine staatS? rechtliche Einmischung zu rechtfertigen. Artikel 10 der Verfassung TranswaalS bestimmt: „Das Volk will weder Sklavenhandel, noch Sklaverei in der Republik dulden' und Artikel 9: „Das Volk will keine Gleichstellung der farbigen mit den weißen Eingeslssenen zugestehen.' Diese Bestimmung

, wie sie den Menschen oft zu ihrem Heile durch Unglück aufgenöthigt werden muß. DaS heutige England mir feiner rücksichtslosen Handelspolitik, seiner Ländergier, seinem Hochmuth auf großen Geldbesitz, mit seiner geringen Sympathie bei anderen Nationen, gleiche weit mehr dem Handels» staate Karthago, als dem mächtigen Rom. Auch wenn eS siegreich au? dem Kriege hervor geht, werde eS eine Militärdiktatur für ein Menschenalter nicht nur in den eroberten Ländern, sondern auch in der freien Kapkolonie einrichten müssen

, wozu eS weder die Macht, noch den historischen Beruf habe und der Abfall der ganzen südafrikanischen Besitzungen würde das Nachspiel deS Abfalles der „Vereinigten Staaten' sein. „Deßhalb bleibt sür die Engländer auf keinen Fall etwa« anderes Vernünftiges übrig, als: Diejenigen welche sie in den Krieg gehetz!, von sich abzu schütteln, und mit den Republiken Frieden zu schließen.' — „Die Buren führen jetzt den Krieg nicht gegen, sondern fast ebenso sehr für das wahre England, das wir lieben

und das ungehemmt von Anderen zur Geltung kommen muß. Einstweilen aber ist das großartige England der Cromw ell'schen Repub likim Feldlager der Buren und das offizielle England spncht wieder die Sprache der „Kavaliere.' Der Autor ist im Allgemeinen kein Friedens freund; er vindiziert dem Kriege eine große regenerierende Kraft und hält ihn für eine gute Schule zur Charakterstärkung und Erziehung beider kriegsührenden Theile, ja, er wünscht jcder Republik von Zeit zu Zeit eine solche Prüfung ihrer mora lischen

, intelligentes, auch gegen den Feind gerechtes und mildes Volk bekannt. „DaS Leben ist überhaupt der Güter Höchstes nicht. Die, welche auf dieser Seite im Kriege fallen, haben ihr Leben möglichst gut angewendet und die Ueberlebenden werden ein besseres und kräftigeres Volk sem, als sie vorher es waren, jedenfalls das Beste, welches dermalen auf Erden existiert.' Die glücklichste Lösung der seit einem Jahrhundert zwischen England und Südafrika bestehenden Differenzen sieht Hilty in der Vereinigung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.09.1900
Umfang: 8
, werden diese einsprachig bleiben müssen.' „Das heutige England.' Unter diesem Titel enthält da» jüngste Hest von Harden'S »Zukunst' au» der Feder de» Dr. Alexander Tille einen Aussatz, welcher der aus dem Festlande seit einem Jahr zehnt herrschenden Überschätzung Englands entgegenzutreten bestimmt ist. Till» war bekanntlich Professor an der Universität in Glasgow, wo «r da» Opfer der rohesten Ausartung de» englischen Chauvinismus wurde. Aus Grund eines Ver dachtes, in einer auswärtigen Zeitschrift die englisch

sein« sachkundigen LuSsührungeu über englische Zuständ« besonder« Beachtung. Wi« da» Recht der freien Meinungsäußerung in Eng land respektiert wird, lehren die in allen Zeitungen b«- sprocheoen skandalös«« StraßensZjesse gegen Manifestationen liberal Denkendtr. .Der' Polizei wegen kann Jeder freilich in England au»sprech«n waS »r will. Nur riskiert «r dabei Von d«e B»selllchast bohkvtti«rt und vom Pöbel halb todt geschlagen zu werden.' »Wenn irgend wo in der Welt da» Erhalten d,» Rechte» an Geld gebunden

und daß da» Gesetz, welche» die Ecgälijung der abgängigen Miliz durch das Loo» vor schreibt, nmgangen wird. Die 80.000 Freiwilligen, die sich zum Dienst in Südafrika meldeten, waren mehr oder weniger verkommene Leute. Unter ihnen waren so wenig diensttauglich, daß di« Anforderungen herabgesetzt werden mußten, um «S möglich zu machen, auch nur 1S00V aufzubringin. Nur der große Geldreichthum hat England in den Stand gesetzt mit Hilfe eines ungeheuren MenschenmaterlalS das winzige Volk der Bur«n zu »drücken

«, sind nicht gestellt worden; bei and«ren ließ man RhodeS ruhig die Auskunft verweigern. Allerdings ist der Prozeß »öffentlich' geführt worden. Die» schließt aber ein „verlogenes- Scheinverhör'' nicht aus. Wollt« man ihn ernstlich strafen, so hätte man ihm nicht d«n Rest der Strafe geschenkt.' »Durch seinen Angriff aus dt»S Nein« arisch» Kulturvolt der Buren hat England mit dem dimokcalisch.liberalen Prinzip«, da» ihm zw«i M«nschenalt» lang als AuShäng- schild dient«, gebrochen. Mit ganz demselben Recht

« könnte Deutschland die Schweiz od«r dt« Ni«d«rlande so lang« drangsalieren, bis e» zum Kriege käme.' Wi« wenig England sich der Pflicht«», di« «in Wiltriich auf«rl«gt, b«wußt f«t, z«ig« sein Verhalten gegen Indien, wo «S ? Millionen eigener Unterthanen dem Hungertod« über lasse, da es keine Hilf» geleistet habe, di« d»m Umfange der HungerSnoth »ntsprSch«. Wenn di« Verbrksnng de» Bundes der Herzen und Schwerter mit Australien oder richtiger — mit einigen australischen Kolonien gerühmt wird, so ver schweige

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 03.04.1909
Umfang: 8
lehren. Obwohl die englische Diplomatie im Bunde mit Jswolsky eine schmähliche Niederlage erlitten hat, hat es Sir Grey doch verstanden, wieder ein kleines „Profitchen' einzuheimsen. Die per sischen Hoffnungen wurden zwar nicht gerecht fertigt, dafür gibt sich der Brite für den Augen blick auch mit Aegypten zufrieden und wartet auf eine günstigere Gelegenheit, um durch einen neuen europäischen Konflikt Rußland von Persien abzulenken. England hat sich schon lange mit dem Ge danken getragen

, das Nilland, das nur mehr nominell zur Pforte gehört, in Wirklichkeit schon längst in die habgierigen Taschen des Briten ge wandert ist, zu annektiere n. Bereits im Herbst, nachdem Oesterreich Bosnien annektiert hatte, plante England ein gleiches mit Aegypten. Der serbische Konflikt rief in England Hoffnungen zu größeren Erfolgen wach und man glaubte Aegypten demnach ganz sicher. Die Rechnung war aber ohne den Wirt gemacht und sührte zu einem kläglichen Fiasko und jetzt muß man sich in London zur „Lösung

der ägyptischen Frage' entschließen, um doch einen greifbaren Vorteil zu haben. England besitzt wahrscheinlich Rechtsansprüche, nach denen es das Nilland annektieren darf! Ja muß es nicht zu diesem Mittel schreiten, indem die Verhältnisse ähnlich wie in Bosnien liegen? Mit nichten. England kann sich bei seiner neuen „Erwerbung' nicht auf einen einzigen Rechtstitel stützen, denn die Briten haben Aegypten auf eigene Faust, ohne Zustimmung der Mächte, nicht wie Oesterreich Bosnien, okkupiert. Wir sehen

also, daß England sich die Zu stimmung zur Annexion Bosniens nicht allzu billig erkaufen ließ und den größten Vorteil von allen Mächten gezogen hat, denn wenn auch Frankreich ein Stück Marokko annektieren und den Russen die Durchfahrt durch die Dardanellen freistehen wird als Belohnung für die Zustimmung zum österreichischen smt aeeornpli, so sind das ver schwindend kleine Erfolge gegen die Besitznahme Aegyptens, wodurch England offen als der Herr des Mittelländischen Meeres erklärt wird. Z«m firbte« Male

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 14.11.1899
Umfang: 8
dieses Urtheil dem Präsi denten und seinen Räthen gefallen hat, ist natür lich. So wird, wenn die Regenzeit vorüber ist, die „Paeificierung' mit Waffengewalt wieder fortgesetzt. In Baden haben die Landtagswahlen stattgefunden. Dabei haben die Nationalliberalen (24) zwei Sitze ver loren; das Centrum (22) einen und die Social demokraten (7) zwei Sitze gewonnen. Mit der Vorherrschaft des Liberalismus ist es also auch im „Musterland' desselben vorbei. England gefällt sich, trotzdem alle Welt seinen Krieg

waren. England suche keine Goldfelder, keine Gebiets erweiterung (??), sondern die Gleichberechtigung aller Rassen. England werde keine Intervention zulassen. Die Samoa-Frage gelöst. England hat es für klug gehalten, mit Deutsch land wegen der Samoa- oder Fischer-Inseln im großen Ocean sich abzufinden, um sich die Aus sichten in Südafrika nicht zu verderben. Es fallen die beiden Samoa-Jnseln Upolu und Savai, sowie die anliegenden kleinen Inseln als freies Eigen thum an Deutschland, die Insel Tutuila

und ihre Nebeninseln an Amerika. England verzichtet auf jedes Anrecht auf die Samoa-Jnseln, Deutschland verzichtet auf alle Ansprüche an den Tonga-Inseln und Savage-Jsland zugunsten Englands und tritt die beiden östlichen Samoa-JnselN Choiseul und Jsabel nebst ihrer Umgebung an England ab. Dieses Abkommen bedarf zwar noch der Zustimmung der Vereinigten Staaten, welche aber als gesichert gilt. Original-Correspondenzen. Abdruck unserer Orig.-Cvrrekpondenze» nur mit Quellenangabe gestattet. Lienz, 11. November

dieselbe, ich habe Ihnen ein gutes Zeugnis aus gestellt.* — Ist auch in unserem „katholischen' Oesterreich schon dagewesen. Für Einführung der Prügelstrafe setzen sich gegenwärtig, etwa nicht „clericale', sondern un verfälscht deutsche und liberale Berliner Zeitungen ein. Es sind nämlich von unbekannten Thätern vier Marmorgruppen in der Sieges- Allee, welche Kaiser Wilhelm II. der Stadt ge schenkt hatte, in boshafter Weise verstümmelt worden. Die Zeitungen Berlins weisen darauf hin, dass in England und Nordamerika, den Ländern

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.03.1908
Umfang: 8
des Kaisers Salutschüsse abzufeuern und der „Hohenzollern' dann das Geleite nach Korfu zu geben. — Wie aus Venedig berichtet wird, ist das Torpedoboot „Sleipner' dort eingetroffen: man erwartet auch den Kreuzer „Hamburgs. Besuch deZ. holländischen KönigK- Paares in England. Es bestätigt sich, daß die Königin Wilhelmine und ihr Prinzgemahl im Lause des Monats Juni einen amtlichen Besuch am englischen Hofe abstatten werden. Türkische Rüstungen gegen Ruß land? Das Oktobristenblatt „(Solos Moskwy' schlägt

über die Stärke der englischen Kriegsflotte am Platze. In der Stärke der Kriegsflotten der Groß mächte sind in den letzten fünf Jahren erhebliche Verschiebungen eingetreren. Noch Anfang l903 rangierten die Kriegsflotten in folgender Reihe: England. Frankreich. Rußland. Ternsches Reich. Vereinigte Staaten, Italien, Japan und Oefter- reich-Ungarn. Im Zahre t907 hatten sich jedoch die Verhältnisse bereits soweit verschoben, daß die Mächte in Beziehung auf die Stärke ihrer Kriegs flotten folgendermaßen rangierten

: England, Ver einigte Staaten. Deutsches Reich, Frankreich, Japan, Italien, Rußland und Oesterreich-Ungarn. DaS Deutsche Reich hatte also Rußland und Frank reich und Sie Vereinigten Staaten außerdem, aber auch das Teutsche Reich überholt. Nach den Flotten plänen des Deutschen Reiches uild der Vereinigten Staaten wird aber. das. Deutsche Reich In den nächsten Jähren die Vereinigten Staaten wieder überholen, nnd somit hinter England an zweiter Stelle stehen. Soweit die Schlachtschisfe in Be tracht kommen

obsten Seemächten überlegen ist. Das wird natürlich in dem Maße schbrerer. als die Kriegsflotten des. Deutschen Reiches und der Vereinigten Staaten sich als die zweier aufstrebender Seemächte rascher entwickeln, tvä'hreivd England bereits an. der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angelangt ist. und zwar nicht so sehr in finanzieller Beziehung, als hinsichtlich der Bemannung, da die englische Handelsmarine keine genügende Mannschaftsreserve bildet, weit ihre Leute höchstens, zu einem. Drittel Engländer

sind. Das verschiedene Tempo ergibt sich ans den Budgets für 1908. Das englische Parlament hat sür dieses Jahr nur den Bau eines neuen Schlacht schiffes bewilligt, während der deutsche Reichstag bis zum Jahre 19l4 den Bau von 9 Schlacht schiffen genehmigte und die Vereinigten Staaten in dein laufenden Jahre 4 Schlachtschiffe bauen. Allerdings heißt e-, daß südamerikanische Staaten 3 Schlachtschiffe bauen, die eigentlich sür England bestimmt sind und daraus erklärt es sich wohl auch, daß iin englischen Parlament

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 14.01.1900
Umfang: 16
, seinen Bericht über die Stärke der englischen militärischen Position, welcher eine vernichtende Kritik der englischen Heeres macht in I n d i e n enthält, erstattete, wesentlich anders über die Gefahr, die in einem Engagement mit England in Tran^kaukasien liegen würde, denkt, aber trotzdem ist die Ansicht, daß Rußland heute au eine Agression denkt, zurück zuweisen (?) Für eine Okkupation Afghanistans find heute alle Vor bereitungen getroffen, aber das auslösende Moment ist, so w.e die Dinge heute liegen

, erst dann gegeben, wenn sich in» tzuo in diefem Lande etwas ändert. Der Tod oder die Regieruugsunsähigkeit des Emir würde eine solche Veränderung sein. Um seine Nachfolgerschaft streiten sich gwei Prinzen, der eilte wird von England, dcr and.'ievon Rußland unterstützt und beide würden, so wie em Thron wechsel bevorsteht, ihren respectiven Alliirten um Schutz nnd Unterstützung gegen die andere Partei bitten. Dieser Schutz würde ihm gewährt werden. Sowie also der Emir stirbt, geht der Tanz los. Wer

dann zuerst mit dem größten Nachdruck austreten kann, ist des Ersolges ziemlich sicher, und Rußland ist heute in der Lage, mit ganz außerordent licher Schnelligkeit Herat, Mesar-i-Scheris und vielleicht auch die südlichen Plätze zu besetzen, daS aber nur dadurch, daß es sich in Kuschk und Karki die festen Plätze schuf. Vermuthlich wird die jetzige Truppendislokation in England als eine Drohuug, oder direkt als eine Aggression angesehen werden? aber man weiß in Rußland sehr wohl, daß.vollendete

und unvorhergesehene Thatsachen gewöhnlich ziemlich ruhig hingenommen werden) so ist beispielsweise russischerseits gegen die Okkupation von Nuschki und Kelat durch die Engländer im vorigen November, so wenig ange nehm sie war, nichts Ernsthaftes unternommen worden, höchstens kann? dieß jetzige Verstärkung der russischen Posi tionen an den kongrüeuteu Punkten nördlich von Afghanistan als Quittung dafür angesehen werden. - Das.Verhältnis zwischen Rußlaud und England ist in der letzten Zeit dadurch ganz erheblich

verändert worden, Äaß dle maßgebenden Kreise, wie nmn aus sehr gut informirter Duelle erfährt, Heute das bestimmte Gefühl haben, die sherige zarte Rücksichtnahme auf En g- tÄ !i d fei durch a u s u u eitge m ä ß. Die «ber auschenden Streifblicke, welche die Ereignisse in Südafrika ^auf die Fähigkeit der englischen Armee werfen, sowie die Einsicht, daß England auch in Indien militärisch viel schwächer ist, als „man annahm und endlich die Ueberzeugung, daß eö> wie das Vorgehen gegen neutrale Schiffe zeigt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 03.11.1908
Umfang: 12
Schuljugend, Veteranen, Feuerwehr und Frauenbund, sowie die Knabenhorte und Vereine des Bezirkes 'Spalier. Unter jubelnden Ovationen und unauf hörlich freundlich grilßend legte der Kaiser den Weg zurück unid führ um 6 Uhr an der Blauen Stiege vor. Der Monarch zog sich alsbald in die Appartements zurück. Auf dem Wege vom Bahnhof zum Schönbrunner Schloß wurden dem Kaiser drei Bittgesuche überreicht, die der Monarch ent- gegennMn. Der deutsche Kaiser und England. ^i< Mamte auswärtige Presse beschäftigt

mir meine Aufgabe sehr schwer, meine Aufgabe, die ohnehin nicht leicht ist. Das vorherrschende Gefühl in den großen und 'breiten Schichten der unteren Klassen meines Volkes ist unfreundlich für England und ich befinde mich deshalb sozusagen in einer^ Minorität in meinem eigenen Lande. Es ist dies ickber eine ehrenhafte Minorität, ebenso ehrenhaft wie die, in der sich die Freunde Deutschlands in. Engjland befinden. Das ist der andere Grund, weshalb ich es bitter empfinde, daß meine Worte von England

nicht freimütig aufgenommen, werden. Ich bemühe mich unaufhörlich, die Beziehungen zu verbessern, aber ihr erwidert mir, daß ich Euer Erzfeind bin. Ihr macht es mir wirklich sehr schwer. Warum?' In der wei teren Unterredung bespricht der ^deutsche Kaiser sehr diskrete politische Angelegenheiten, so z. B. daß die deutsche Regie rung zur Zeit des Burenkrieges von Frankreich und Ruß land angegangen worden sei, eine gemeinsame Aktion gegen England vorzunehmen und England aufzufordern, dem .Kriege ein Ende

zu machen. Die Regierungen von Frank reich und Rußland meinten damals, der Äugenblick sei ge kommen, nicht nur um die Burenrepublik zu retten, sondern auch um England bis in den Staub zu demütigen, ferner plauderte der Kaiser aus, daß er s e lbst den Feldzugsplan nach den ihm 'gegebenen Ziffern für die Engländer ausge arbeitet habe, nach dem später Lord Roberts im Burenkrieg erfolgreich operiert habe. Man dürfe also Wohl den Kaiser nicht als Feind Englands ansehen. Diese Enthüllungen ha ben natürlich in England

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 24
Datum: 12.11.1908
Umfang: 24
Nr. 260 „Bozner Nachrichten', Donnerstag, 12. November 1908 führung im allgemeinen, die der Kaiser in einem Briefwech sel mit der verewigten Königin Viktoria ausgesprochen hatte. Es war eine theoretische Betrachtung ohne praktische Bedeu tung für den Gang der Operationen und für den Ausgang des K'rieges. Der Generalstab hat niemals einen Feldzugs plan oder eine ähnliche, auf den Burenkrieg 'bezügliche Ar beit des Kaisen geprüft oder nach England weitergegeben. Gegenüber dem Vorwurf

, daß die deutsche Politik den Buren gegenüber eine Zweideutige gewesen fei, betont der Reichs kanzler, daß Deutschland die Regierung von Transvaal recht zeitig gewarnt und darauf aufmerksam gemacht hat, daß sie im Falle eines Krieges mit England allein stehen würde. Deutschland legte ihr direkt nahe, sich friedlich mit England zu verständigen, weil über den Ausgang eines kriegerischen Konfliktes kein Zweifel bestehen könne. Zwischen Deutsch land und England fanden ernste und bedauerliche Mißver ständnisse statt

; aber ich weiß mich einig mit dem ganzen hohen Hause in der Auffassung, daß das deutsche Volk auf der Bksis gegenseitiger Achtung friedliche und freundliche Beziehungen zu England wünscht. Es wurden uns feind liche Pläne gegen England untergeschoben, an die wir nie ge dacht haben. Der Kaiser ist mit Recht von der Ueberzeugung durchdrungen, daß dieser Zwischenfall für beide Länder ein Unglück und eine Gefahr für die zivilisierte Welt ist, und er hält unentwegt an dem Ziele W, freundschaftliche Bezieh ungen

zwischen Deutschland und England herbeizuführen. Ueberhaupt geschieht dem Kaiser mit jedem Zweifel an der Reinheit und an den Absichten seiner idealen Gesinnung ein schweres Unrecht. Der Kaiser werde fernerhin auch in Privatgesprächen jene Zurückhaltung beobachten, die im .In teresse einer einheitlichen Politik und für die Autorität der Krone gleich unentbehrlich ist. (Lebhafte Bravorufe.) Wäre es nicht so, so könnte weder ich noch mein Nachfolger die Verantwortung auf uns nehmen. (Wiederholte Bravo rufe.) Firr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 09.02.1901
Umfang: 10
- - ' . ° - I . '. - . '' .' S ».Der Ttr » leV Samstag, 9. Februar 1901 solche von Schottland die dritte ihres Namens ist. Wer ist diese in solcher Würde selbst den meisten Politikern völlig unbekannte Maria? Niemand an ders als die von König Karl I. von England, der bekanntlich aus dem Schaffst endete, abstammende und nach dem in England erscheinenden „keKitinust OaloQäar' das derzeitige Oberhaupt der Familie Stuart darstellende Gemahlin des bairischen Prinzen Ludwig. Aus dem gleichen Grunde

würde der bairische Erbprinz Prinz Rupprecht den Titel eines Prinzen von Wales annehmen können. König Jakob II. von England wurde durch Parlaments beschluss vom 26. Jänner 1689 des Thrones ver lustig erklärt und die katholische Linie der Stuarts von der Regierung ausgeschlossen. ES folgte am 43. Juni 1701 ein noch weitergehender Parlaments beschluss, der die ganze ältere Linie der Stuarts vom Throne ausschloss und die Erbberechtigung den weiblicherseitS vom Stnart-König I. abstammen den Hannoveranern zusprach

. Die Stuarts selbst haben alles dies nie anerkannt. Noch 1746 unter nahm der damalige stuartische Prinz von Wales. Karl Eduard, einen anfangs und bis zu der ver nichtenden Niederlage von Culloden erfolgreichen be waffneten Einfall in Schottland und England. Mit Karl Eduards Bruder^ dem Cardinal. Heinrich von Aork (die Legitimisten nennen ihn Heinrich IX.) starb 1807 der letzte männliche Stuart aus der königlichen Linie. Die von jetzt an nur noch theo retisch und nicht mehr praktisch bethätigten Thron

ansprüche giengen nunmehr auf die weibliche Nach kommenschaft des StuartSkönigs Karl I. über. Es würde zu weit sühren, im einzelnen darzulegen, wie die Könige Karl Emanuel IV. und Victor Ema nuel I. von Savoyen, sowie Herzog Franz V. von Modena weiblicherseitS von Karl I. von England abstammen. Das Endergebnis ist, dass Prinzessin Ludwig als Ururururururur-Enkelin dieses unglück lichen Königs ohne manche „wenn' und „aber' auf dem englischen Throne sitzen würde. ES braucht wohl kaum hinzugefügt

immer weiter aus. Schließlich wird die Welt noch ausgetheilt unter Russland und England. — Die deutschen Missionen in Schangtung erhielten vollen Schadenersatz durch die Vermittlung des mit dem Gouverneur in per sönlichen Verkehr stehenden Bischof Anzer. — Lord Roberts veröffentlicht einen Befehl zur Aus hebung von Freiwilligen für Afrika, das heißt als Kanonenfutter. Vielleicht geht'S ihm, wie der deutschen Regierung eS unlängst in einer Garnisonsstadt bei Anwerbung von Freiwilligen für China

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.05.1901
Umfang: 8
dieses Ersatzmittels getrieben worden ist. Dabei wird aber auch hin und wieder auf die schädigende Concurrenz hingewiesen, welche der schwunghafte Handel mit Margarinbutter der Land wirtschaft bereitet hat. In Dänem a r k scheint der betrügerische Handel nicht recht aufgekommen zu sein, allein der Butterexport dieses Landes nach England hat sehr gelitten unter dem Schwindel, der in Holland! und England selbst getrieben wurde. Interessant ist, was über die Vereini g t en Staaten von Nordameeika berichtet

- Handel bereits seit der Erfindung des Oleomargarins und der Fabrication des Margarins durch Möge- Mouries. Der Betrug im Butterhandel kannte bald keine Grenzen mehr, Margarin wurde, mit Butter gemischt, als Naturbutter für 120 Francs bis 150 Francs pro i/z Kilogramm verkauft.' Von England heißt es (liest): „Auch in England machte sich in der Mitte des vorigen Jahrzehntes eine heftige Agitation gegen die bis dahin stark betriebenen Betrügereien im Butter- Handel geltend. Insbesondere in Holland wurde

Margarine für den englischen Markt hergestellt und in Naturbutterverpackungen der verschiedensten Länder nach England gesendet. Die von Rotterdam exportierte und in Parkeston täglich ankommende Menge wurde auf 40 Tonnen geschätzt. Dieselbe wurde zwar in Holland als Margarin declariert, aber die Ver- z-, - Packungen waren denen in Schleswig-Holstein, Däne mark, Frankreich und Irland gebräuchlichen Butter- Fustagen genau nachgebildet und mit Bränden, Stempeln u. s. w. versehen, welche den Inhalt

als Naturbutter der betreffenden Länder erscheinen ließen. In England wurden dann große Mengen als Natur butter verkauft. . Solche große Zufuhren von Marga rine unter der Flagge der Naturbutter mussten

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 25.01.1901
Umfang: 12
. Die Ueberreste werden in der Grust am Schlosse an der Seite deS Prinz- Gemahls beigesetzt werden. London, 23. Jan. Amtlich wird gemeldet: Der neue König, Kaiser Wilhelm und die Mit glieder der königlichen Familie begaben sich nach London London, 23. Jan. Die Beisetzung der Königin wird in S bi» 10 Tagen stattfinden. Bi» dahin beiden sämmtliche Theater geschlossen. Berlin, Z5. Jan. Der königliche Hof legt für die Königin von England vier Wochen Trauer an. Brüssel, 24. Jan. Die Repräsentantenkammer beschloß

eine BeileidSkundgebung, anläßlich des Ablebens der Königin von England, worauf die Sitzung zum Zeichen der Trauer geschlossen wurde. Wien, 24. Jan. Die „Wien. Äbendpost' meldet: Der Kaiser und König richtete an den König von England folgende» Telegramm: „Da» Hinscheiden Deiner guten Mutter hat mich tief ergriffen. Ich spreche Dir zu diesem unersetzlichen Verluste mein innige» Beileid aus. Die Verewigte war mir durch viele Jahre eine treue und gnädige Freundin und diese Gefühle der gegenseitigen freund schaftlichen

nach dem Marlboroughhouse wurde der König lebhaft akklamiert. Die Proklamation deS Königs wird heute Vormittag durch Herolde verkündet. Athen, 24. Ji>n. Die Kammer beschloß eine Trauerkundgebung anläßlich des Todes der Königin von England, worauf die Sitzung geschlossen wurde. London, 24. Jan. Nach Berichten aus CoweS sei vorläufig eine Schaustellung der Leiche weder in Osdorne noch in Windsor in Aussicht ge nommen. Der Tag der Leichenfeier ist noch nicht bestimmt. Unausgesetzt laufen unzählige Trauer kundgebungen

ein. Rom. 24. Jan. Der Senat beschloß, nachdem Visconti Venosta der verschiedenen Königin Viktoria einen warmen Nachruf gehalten, eine Beileids« depesche an das englische Oberhau» zu senden und zum Zeichen der Trauer die Sitzung aufzuheben. London, 24. Jan. Der König ist nach Osborne zurückgereist. Berlin, 24. Jan. Der deutsche Kronprinz begibt sich zur Beisetzung nach London. Bukarest, 24. Jan. Der König und die Regierung kondolierten dem Könige von England beziehungsweise der englischen Regierung

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 15.09.1901
Umfang: 18
ergehen ließen, auch die Macht haben, ihre jeder ehrlichen Krieg führung Hohn sprechende Absicht wirklich aus zuführen. Auch die Thatsache fällt nicht ins Ge wicht, daß das militärische Unvermögen Eng lands den letzten Anstoß zu Kitcheners Änkündig- nng von Maßregeln gegeben hat, die in der zivili sierten Welt unerhört uud durch die Beschlüsse der Haager Friedenskonferenz ausdrücklich ausge schlossen sind. Selbst wenn sich England auf den Standpunkt stellen dürfte, die südafrikanischen Freistaaten

im Jahre 1896. Der Gewinn von Kolonialbesitz, den der geheime deutsch-englische Vertrag dem deutschen Reiche möglicherweise bringen könne, wiege niemals den sicheren Verlust auf, den das Deutfchthnm durch die Preisgabe Südafrika's erleide. Wie Bülow in seiner großen Reichstagsrede durchblicken ließ, lagen hier politische Gründe zwingender Natur vor. Es sollen dem Kaiser in Windsor Aktenstücke unterbreitet worden sein, welche das Anerbieten Frankreichs an England darlegen, im Falle eines deutsch

-englischen Konfliktes offensiv auf Eng lands Seite Stellung zn nehmen. Dadurch sei England in die Lage verseht worden, zwischen Frankreich und Tenlschlaiid z» optiere» und der Erfolg war die deutsch-englische Annähernng. Wenn man aber in Betracht zieht, daß der damalige französische Ministerpräsident Vour geois und der betheiligte französische Gesandte dieses vorgebliche Anerbieten offiziell in Abrede stellen, und sich der >tette von Fälschungen er innert, welche vor und während des Burenkrieges seitens

englischer Machthaber begangen worden sind, anch der Thatsache gedenkt, daß Deutschland bei jeder Gelegenheit von England hintergangen worden ist, so läßt sich der Verdacht nicht ab weisen, daß es England, welches sich in seiner asiatischen Position durch Rußland bedroht sieht, dnrch eine politische Intrigue gelungen sei, den segensreichen Prozeß einer Annäherung der kon tinentale» Staaten zn unterbrechen uud sich gleich zeitig iu Südafrika freie Hand zn verschaffen. Eine derartige Intrigue stände

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