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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1907
Umfang: 8
. Spenden.Teilnahmserklärungen, Anfragen möge man gefälligst richten an den ergebenst Gefertigten Franz Marthe» Pfarrer in Reith bei Zirl. Der Vertrag zwischen England und Rußland. Vor kurzer Zeit ist zwischen England und Nuß land ein Vertrag abgeschlossen worden, dessen Inhalt nunmehr in großen Zügen bekannt ge worden ist. Wenn in Rußland die Meinung entstanden war, daß mit den Punktationen des Friedens von Portsmouth die furchtbare Kata strophe des japanischen Krieges liquidiert sei, so hat man sich im Zarenreiche

kurzsichtigerweise einer großen, verhängnisvollen Täuschung Hin gegeben. Unser laufendes Jahr 1907 erst offen bart die Verheerungen völlig, die der russisch japanische Krieg an der Machtstellung des Zaren reiches angerichtet hat. Mit der logischen.Folge richtigkeit historischen Geschehens vollziehen sich die Dinge und die Kosten der fucchtbaren Nieder lagen zu Wasser und zu Land im fernen Ost asien — sie werden jetzt in den Verträgen ge bucht, die Rußland jüngst »einerseits mit Japan, anderseits mit England

abgeschloffen hat. Mit dem kürzlich zustande gekommenen Ver trag zwischen England und Rußland ist der russische Bär in Asien sozusagen an die Kette gelegt und muß es ruhig mitansehen, wie sich England an den fettesten Bissen gütlich tut. Wenn man das Ergebnis dieses englisch-russischen Ver trages in einem Bilde festhalten will, so kann man sagen: England schüttelt eine schöne, süße, reife Frucht vom Baum und sorgt dafür, daß zwei andere ebenso süße und schöne Früchte zu seinem Ergötzen reifen, ungestört

von den Ge lüsten des schwerfälligen russischen Bären, den Japan so übel zugerichtet hat. Die reife Frucht ist Afghanistan, das völlig in die Einflußsphäre Englands übergeht und einfach zu einem asia tischen Vasallenstaat des englisch-indischen Im periums wird, während in Persien und in Tibet der russischen Macht jede Erweiterung ihrer Ein flüsse durch den jüngsten Staatsvertrag mit England verboten wird. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann auch Persien und Tibet reif sind, um von England vom Baume

Intrigenspiel, indem sie bald Ruß land, bald England sich zuzuneigen schienen. Die Beherrscherin Indiens, die alte Königin Viktoria, konnte sich keine Stunde des asiatischen Imperiums erfreuen, ohne von dem Gedanken gequält zu werden, daß von Afghanistan aus eine Er schütterung der enMchen Herrschaft drohe. Der neueste englisch-russische Vertrag verschließt nun diese Einfallspforte und Englands Herrscher kann ruhig Hinblicken auf seinen gesicherten indischen Besitz; denn von dieser Seite droht dem indischen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.09.1899
Umfang: 8
fl. 1.1V Die TraumalkriKs. Ein Krieg zwischen England und der Transvaal-Republik in Südafrika scheint, wie die Sachen liegen, eine Frage von kürzester Zeit. Zwar wird noch immer hin und her verhandelt, Note auf Note gewechselt. Zwar hat Königin Wilhelme von Holland ihre guten Dienste angeboten, um womöglich einen Aus gleich des Konfliktes anzubahnen. Es ist aber kein Zweifel, daß man in England den Krieg will, und daß insbesondere der Kolonialmini ster Chamberlain den Augenblick für günstig hält

, Transvaal unter englische Botmäßigkeit zu bringen. Auch die Buren selbst haben augenscheinlich alle Hoffnung auf friedliche Beilegung des Konfliktes aufgegeben, nachdem die weitgehenden Zugeständnisse Krügers von England als ungenügend zurückgewiesen wer den und England bei jeder Bewilligung eines Zugeständnisses mit neuen Forderungen her ausrückte. Die Südafrikanische Republik, das ist seit 1834 der offizielle Name für Transvaal, hat eine ungünstige geographische Lage, weil sie vollständig vom Meere

, die Südafrikanische Republik oder Transvaal und den Oranje-Freistaat bildete. Wiederholt ver suchten die Engländer, sich in den Besitz von Transvaal zu setzen, die Buren brachten ihnen aber zu Beginn der 1380er Jahre einige Nie derlagen bei, und es wurde ein Friedensver» trag abgeschlossen, der allerdings einen Passus enthält, daß, Transvaal Verträge mit aus wärtigen Staaten nur mit Zustimmung Eng lands giltig fassen kann. Das ist der viel- umstrittene Passus des Friedensvertruges, aus dem England das Recht

sich auf die übrigen Nationen und vor nehmlich auf die Schwarzen, denn die Bevöl kerung von ganz Transvaal wird aus etwa 1,200.000 Köpfe geschätzt. Johannisburg ist übrigens die einzige große Stadt der Republik, die übrigen Städte sind Kleinstädte und die Buren selbst wohnen zumeist in Dörfern. Das plötzlich zum reichen Goldlande ge wordene Transvaal war natürlich nun für englische Ansprüche noch weit werthvoller ge macht, und England warf sich bald zum Be schützer und Protettor der in Transvaal woh nenden

hatte, ganz entsprechend. Daß- sie» den heutigen Verhältnissen, wo eine groß« Einwanderung der Landbevölkerung eine groß» Industrie und ein großer Handel entstand«« ist, nicht genügt, ist klar, und Reformen sind gewiß vonnöthen. England verlangt nun seit langem schon sür die llitlanders in TranS» vaal das Recht der Mitbestimmung der Staats^ geschäste, nämlich das Bürgerrecht, eine For» derung, die allerdings nach allgemeinem Völ kerrechte sehr merkwürdig erscheint, denn kein Staat läßt Ausländer

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 25.07.1901
Umfang: 8
um, von wo das kapitalistische System, das dem Bauernstande so übel mitspielt, ausgegangen ist, nämlich in England; Irland lassen wir vorweg aus dem Auge; dieses hat ohnedies seine ganz eigene Geschichte und ist seit Jahrhunderten der Schandfleck Englands, wie es heute der Buren krieg ist. Aber auch in Old-England ist der Bauern stand größtentheils verschwunden. In Hochschott land Hausen heute, wo einst die Bauern lebten, die Hirsche. England, das fruchtbare England führt heute schwere Mengen Getreide und überhaupt

landwirtschaftliche Pcoducte ein. Nun ist England allerdings der erste Industrie- und Exportstaat der Welt und verträgt einstweilen den größten Ausfall der Landesproducte ganz leicht und vermag der Bevölkerung dem größten Theile nach durch die Industrie Arbeit und Verdienst zu verschaffen. England hat die günstigste Küsten entwicklung und die größte Zahl an Kriegs und Handelsschiffen und unter allen Export- und Seemächten das weitaus größte Absatzgebiet. Allein, auch andere Staaten haben hoch entwickelte

Industrien nnd günstige Küstenent- Wicklung; auch andere Staaten sind thätig, ihre Seemacht auszubilden und ihre Herrschaft zur See zu erweitern und neue Absatzgebiete für ihre Industrie zu erschließen. Zudem hat das mächtige England auch seine schwachen Seiten, die heute schon offen zutage liegen, die andere Mächte, die auch nach Expansion streben, zu ge- legener Zeit ausnützen werden, und es ist daher wenigstens denkbar, dass England einmal, zu irgendeiner Zeit — und vielleicht eher, als man heute

denkt — ebenbürtige, vielleicht gar überlegene Rivalen findet, die es ebenso schwächen und verdrängen werden, wie es einst andere Mächte geschwächt und verdrängt hat. Sollte aber England einmal von seiner Höhe als Export macht herabsteigen müssen, dann wird es das ärmste Land in Europa sein, selbst dann noch, wenn sein Export bedeutend höher steht als der heutige Oesterreich-Ungarns. Bon England weg begeben wir uns ohne j weitere Exeursion in unser Baterland. Wie sieht es z. B. in Galizien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 06.02.1900
Umfang: 6
, das sich auf zwei, verhältnismäßig kleine Inseln aufbaut und von ba vber alle Welttheile..ausdehnt. Großbritanien ist ein umgekehrter Kegelstumpf mit recht enger Basis, und ein Umkippen dieses Riesenkegels ist umso leichter, je schmaler seine. Grundlage ist. , Nur so lässt es sich erklären, dass die Boerensiege in Südafrika die englische Weltmacht ganz ernstlich in Frage stellen. England steht vor einem folgenschweren Entweder — Oder. Gelingt es ihnen nicht, die Boeren zu besiegen, so ist Englands Ruf

als Weltmacht dahin, Albions Prestige wäre hiedurch unheilbar geschädigt, ein Aufstand in In dien, wo eine Bevölkerung von über 200 Millionen nur durch die Furcht vor den englischen Waffen niedergehalten wird, wäre in fast sicherer Aussicht. Wenn aber England den aussichtslosen Krieg in 'Südafrika nicht abbricht und beim Entschlüsse verbleibt, welchen das englische Parlament soeben kundgegeben, denKrieg bis zum letztenMann und bis zum letzten Groschen fortzuführen, dann werden sich die Kräfte Englands

in Südafrika bedenklich erschöpfen, seine besten Regimenter werden noch weiterhin unter den Kernschüssen der Boeren verbluten, der schließliche Ausgang des Kampfes ist dabei mehr als zweifelhaft, und sollte England auch Zach jahrelangem Ringen schließ lich Sieger bleiben, so steht es allen andern weltbewegen den Fragen diese ganze Zeit hindurch und wohl noch länger ohne Armee wehrlos und machtlos gegenüber. Entweder Südafrika preisgeben und dadurch unabsehbare Schwierigkeiten in andern Colonien herauf

kann zwar, wie ein Sprichwort sagt, alles, nur aus einem Weibe keinen Mann machen, — aber 100.000 Soldaten aus dem Boden stampfen, kann dieses sonst allmächtige Parlament halt auch nicht. Es ist geradezu lächerlich, wenn die Engländer drohen, solche Truppenmassen nach Südafrika zu werfen, da doch alle Welt weiß, wie sich.^ England schon seit Wochen im Schweiße seines . Angesichtes abmüht, eine weitere — Division für Südafrika auf die Beitle zu bringen. Böse Zungen behaupten, diese Division sei noch immer nicht „flott

portugiesischer Gebietsstreifen das Land vom Meere trennt. In diesem Gebiete Portugals liegt , die vielgenannte D e- lagoa-Bai, durch welche sich die Boeren Geschütze und Gewehre, (als landwirtschaftliche Maschinen verpackt und declariert), sowie alle möglichen Nahrungsmittel ver schafft haben. England macht nun die verzweifelten Anstrengungen, um die Delagoa-Bai in seine Gewalt zu bekommen und dadurch den Boeren in den Rücken zu fallen. Portugal, welches die Delagoa-Bai besitzt, ist voller Staatsschulden

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 18.07.1906
Umfang: 10
weil die Syurpathien der russische« Volksseele sich DeutsMand nur sehr selten zuwenden. England —^ so führt das Blatt aus — ist mit Japan für dreißig Jahre vertragsmäßig ver-, bunden; folglich hat das großbritannische !kö- uigreich seine Mach.tlage im fernen Osten sicher gestellt. Umgekehrt sind Rußlands und Deutsch lands Interessen im fernen Osten gänzlich preis gegeben. Was will denn England durch die Allianz mit Rußland gewinnen? Es will sich in Zentralasien vor der Überhandnähme

der russischen Gefahr schützen, denn England weiß, daß dort sein schwacher Punkt liegt. Ebenso ist mait sich in England auch dessen bewußt, daß England i» Tibet, trotzdem sein Prestige ein wenig gelitten, gleichwohl eine starke Bedeu tung hat; wie andererseits England fast gänz lich außer Stand ist, im Falle eines Krieges seine wertvollen Kolonien vor jedem fremden Eingriff zu bewahren; deshalb will der Brite mit Rußland Freundschaft schließen. Viele rus sische Politiker sind der Meinung, daß es für Rußland

vorteilhaft wäre, auf dieses Bündnis einzugeheu. Allein wir sind der Ansicht, daß es für Rußland von erheblich besserer und von entschieden mächtigerer Bedeutung wäre, ein Bündnis mit Deutschland abzuschließen. Im fernen Osten entstünde dadurch ein bedeutsames Gegengewicht gegen die englisch^apanische Allianz. Rußland bliebe für England eine stete Drohung in Mittelasien. In Europa ist Rußland durch seine wirtschaftlichen Beziehungen gebunden. Die Entwicklung der russischen Industrie, wie des russischen

Handels ist vielfach von Deutschland abhängig. Deutschland hat während des Krieges seine Loyalität uud Freundschaft gegen Rußland bewiesen, während England in Fragen der Neutralität zumeist seinem japani- schen Freunde Beistand gewährt hat. Was aber die Politik Deutschlands in Persien und auf dem Balkan betrifft, so war diese stets von der Zustimmung Rußlands — stillschweigend oder iu aller Form — begleitet. ÄZerinisrbtes. (Inn st> r ncker H a n d e l s -- A k a d e m i e.) Tie Direktion der Akademie

zn den bestimmten Terminen zwischen Ägyp ten und England flutet, statt übtt Venedig und die Schweiz über österreichisches Gebiet zu len ken, als die Schaffung einer bequemen inter nationale» Reiseroute von Triest durch das herrlichste Gebirgslaud der Monarchie gegen Westen und umgekehrt. Der Vorschlag wurde von den Herren der Staatsbahnverwaltung für annehmbar erklärt und wäre auch für die Südbahn günstiger, weil die Rentabilität dieses nach und nach von zwei Seiten alimentierten Zuges sicher wäre. Es wäre

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 14
Datum: 21.02.1902
Umfang: 14
. Ueber die einfache, aber wirksame Handlung, der Delmar'schen Dichtung, über die Schönheit, die Schwierigkeit der Huinmel'schen Leidenschaft durchbebteu Musik haben wir gelegentlich der Erst aufführung der Oper im Vorjahre unserer An sicht Ausdruck verliehen. Welch eiu Unterschied Die beharrliche Stellungnahme der deutschen Regierung für England isoliert uns nnd sind wir einmal isoliert, wird schwerlich Euglaud es sein, welches uus im Ernstfalle die Bruderhand reicht. Im Gegentheil

, wenn es die Empfindungen der Völker gründlich gegeneinander in Widerspruch gesetzt hat, zieht es sich schadenfroh hinter die sichere Schutzwehr des Kanals zurück. Napoleon I. kannte England wie Keiner. „Was wollte ich denn von England?' sagte er. „Seine Vernichtung sicherlich nicht! Aber ich wollte das Ende seiner Herrschaft über das Meer, seiner un erträglichen Usurpation, den Genuß uuverjähr- barer, Allen heiliger Rechte, die Freiheit der Meere, die Unabhängigkeit, die Ehre der Flagge aller Nationen

und ich hatte für mich die Macht, das Recht und die Wünsche des ganzen Kon tinents.' Gegen England richtete der Kaiser seine gewal tigen Rüstungen zu Bonlogne, England suchte er mit der Kontinentalsperre zn schaden, England bekämpfte er in den Kriegen aus dein Festlande und das gigantische Unternehmen des russischen Feldzuges entsprang aus dem Wunsche, auf dein Umwege über Asien England in seinen Kolonien zn treffen. Mögen wir nie die Wahrheit der Worte au uns selbst erfahren, die Napoleon in einem seiner Diktate niederlegte

: Es liegt England, überall gegenwärtig, offen und versteckt, mit feinen Räu- Seite 3 aber iu der Verkörperung der Titelpartie! Im Vorjahre Frl. Marsin, Heuer Frl. Rudolph, die ihrer Rolle schauspielerisch uud gesanglich gleich temperamentvolle Züge verlieh. Die Gleichheit und die sichere Beherrschung ihrer me tallifth kräftige», aber auch feiner, weicher Ton färbuug mächtigen uud ausdrucksvollen Stimm- Mittel traten als „Mara' wieder mit großer Wirkung hervor. Ties berührte Frl. Rudolph

nichts geändert. Aber gleich wie Napoleon Recht hatte, wenn er sagte: „Das schreckliche Mar- tyrinm, das mir England auferlegt, wird eine Reaktion zn meinen Gunsten in den Gesinnungen Europa's hervorbringe» nnd mir viele Spinpa- tien znrückgewiuueu, die ich verloren', welche Pro- phezeihuug kurz uach seiner Exilieruug 'ich iu Bezug aus Frankreich iu glänzendster Weise er füllte, nin nach 1821 anch über denen Grenzen hinaus au Boden zn gewinnen, so läßt 'ich anch heute, wenngleich die Staatsoberhäupter

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 25.11.1906
Umfang: 20
und das christliche Volk betrügt. Im deutschen Reichstage hielt der Reichskanzler Fürst Bülow, einer der größten Staats männer Europas, eine hochbedeutsame Rede, in welcher die ganze dermalige Weltlage in vorsichtiger, aber klarer Weise er läutert wurde. Der Kanzler erklärte, daß Deutschland nur von Frankreich eine Gefahr zu befürchten habe. England bediene sich Frankreichs, um Deutschland zu beunruhigen. England will selbst keinen Krieg führen, es schiebt immer nur eine fremde Macht für sich in den Kampf

es sich selbst treu bleibe. Deutschland brauche niemandem nach zulaufen und brauche sich auch nicht vor dem Ausland zu fürchten. Die kraftvolle und kraftbewußte Rede des deutschen Kanzlers ist ein Weltereignis und wird an vielen Orten große Beruhigung hervorbringen. — Man sieht aber auch klar, daß der einzige Störesried Europas im kniffigen Krämerstaat England zu suchen ist. England hetzt in einemsort in Frankreich gegen Deutschland, in Italien gegen Oesterreich; es schürt in Ungarn, Serbien und Montenegro, sucht

die Kleinstaaten znsammenzubandeln, schießt ihnen Geld vor zu Kriegsrüstungen, um gegen Oesterreich ein Feuer anzuzünden. — Serbien z. B. hat jüngst eine für seine kleine Macht unverhältnismäßig große Kanonenbestellung ge macht. Es heißt, daß eine Anzahl der Kanonen an Montenegro abgegeben werden soll. Wahrscheinlich steckt England hinter dem ganzen Handel. — Auf diese Weise bleibt die Lage immer bedrohlich. In Frankreich ist der ärgste Deutschenfresser Clemenceau Ministerpräsident und seine rechte Hand

, Pichon, hat den Plan ausgeheckt, einen Fünferbund: Frankreich, England, Rußland, Italien und Ungarn (!) gegen Oesterreich und Deutschland herzustellen. (Recht merkwürdig sind allerdings die gegenseitigen politischen Wallfahrten zwischen England und Ungarn, die immer mehr in Schwung kommen.) Rußland wird sich aber zu dem Spiele nicht hergeben, mit seinem Erbfeind und Schädiger England in der gleichen Hecke zu sitzen und diesem die heißen Kastanien aus dem Feuer zu holen. Viel eher dürfte

sich nach und nach ein Bündnis der Dreikaisermächte: Oesterreich, Deutsch land, Rußland entwickeln. Die Reisen des neuen österreichischen Außenministers, Baron Aehrenthal, nach St. Petersburg und Berlin scheinen darauf hinzudeuten, daß man mit Rußland etwas anzuknüpfen sucht. Es wäre auch gar nicht befremdend, wenn Deutschland und Oesterreich sich für den unverläßlichen Bundesgenossen Italien eine Rückversicherung in Rußland er werben würden. ' ' Aus England muß ich noch etwas berichten, das zwar nicht mehr ganz nen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.01.1900
Umfang: 8
können manche noch nicht verschmerzen. So benützt der Politiker Frafsati die Verlegenheit Englands, die Eolonialträumc der Jta» liener zu wecken. Er betont in der »Huova ^ntoloM« die absolute Nothwendigkeit für Italien, die zweite Aufforderung Italiens wegen Besetzung EgyptenS anzu nehmen. Die erste ergieng 1382, als England Italien zur Theilnahme an der Occupation EgyptenS einlud. Furcht nicht unbegründet war. Aber trotz aller Gefahr können sich die dickköpfigen, westfälischen Bauern von vrsoo 6o Aorts nicht dazu entschließen

. Ludgerus geweiht, oberhalb derselben die Wohnung de» MeßnerS, der nebenbei auch eine kleine Kneipe und Handlung fühlt; unterhalb auf ebenem Rasenplaue das heutige Schulhaus und die Pfarrwohnung^ Die Ansiedelung ist in den 60ger Jahren entstanden und wurde besiedelt von Colonisten, die ursprünglich am Cederbach, dem heutigen Ikeresopolis wohnten. Das Land ist dort nicht von guter Beschaffenheit und Der Verfasser thut dar, dass England den Transvaal- krieg schlechterdings nicht zu Ettde führen

kann, ohne? dass das befreundete Italien durch die zeitweise Besetzung^ EgyptenS den Engländern die freie Entfaltung ihrer ganzen Militärmacht gestaktet, sodann aber, dass Italien ohne alle Gefahr und eigene Ausgaben jeden Augenblick zwei Armeekorps an England abgeben katin, wogegen England natürlich den Italienern die Wiederherstellung des italienischen Einflusses im Mittelmeere verbürgen mus». Der Autor schließt: „Die Sympathie der großen VolkSkreise mit den Boeren dürfe Italien an der Ver- Verfolgung

seiner Lebensinteressen nicht hindern. Außer dem sei das Eingehen auf Englands Wünsche mit keinerlei Gefahr verbunden, da England und die Tripelallianz geschlossen hinter Italien ständen. Also müsse Italien den Augenblick benützen und «agen.' Wie man der „N. Fr. Presse' aus Rom telegraphiert, erklärt man gegenüber dieser Auslassung und anderen gleich artigen Gerüchten gegenüber in der Confulta auf das bündigste, England habe einen Antrag auf Mitbesetzung EgyptenS nicht gemacht, daher hätten Verhandlungen darüber

nicht stattgefunden. Die Sache könnte auch wirklich für England fehr gefährlich »erden, da eS in Egypten bereits gätzrt u»d der Respect der Unzufriedenen vor Italien gewiss nicht sehr groß ist. Frckltkreich. Die officiellen Empfänge im ElysSe fanden am NeujahrStage mit dem üblichen Ceremonie!! statt. Der Nuntius Msgr. Loreuzelli als Vertreter deS diplomatischen Corps hielt eine Ansprache,, auf welche Präsident Loubet dankend erwiderte und faste: Die Ausstellung von 1900 und die großartige Kundgebung

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 10
Datum: 30.01.1901
Umfang: 10
iu England. In den vaticanifcheu Kreisen wird, wie mau der „P. E.' aus Rom berichtet, daraus hingewiesen, dass während der Reg'crungSzeit der Königin Victoria der Katholicismus im großbritannischen Reiche einen großen Ausschwung erfahren hat. Im Jahre 1335 zählte man im vereinigten Königreiche und den c>olo'!'en, von Irland abgesehen, nur zwei Millionen Katholiken, während ihre Zahl nunmehr daö dreifache betrag!. Man hegt in diesen Kreisen die Ueberzeugung, König Eduard der VII. werde die sreiheitlichcu

Traditionen seiner Mutter auch auf religiösem Gebiete ansrecht- erhalten. Für die Gesinnnngcn des VaticanS ist auch ein Artikel des „Osseroatore Romano' bezeichnend, in welchem dem neuen Könige großes Lob gespendet nnd seine vorzüglichen Eigenschaften hervorgehoben wurden. — Aus Eonstautinopel werden dem obcngenanntcn Blatte neuerdiugS Kundgebungen der dortigen Presse über den Hingang der Königin Victoria übermittelt. Der „Jkdam' schreibt: „Der Tod der Königin Vic toria betrübt nicht nur England

, sondern die ganze civilisierte Welt. Die Königin hatte durch ihre großen Tugenden die aufrichtige Licbc n:d Verehrung ihrer Unterthanen, sowie die Slchiun.; anderen Voller und aller Herrscher, die sie gleichsam als Mmter ver- chrteu, gewonnen.' Das Blatt zählt sodann die großen Fortschritte auf, welche in England nnlcr dcr Herrschaft der Königin Victoria gemache woidcn sind, erinnert an die Knndgebnngen der Sympathie i>nd Verehrung sür die Königin -rnläsölich ihres letzten RegierungS- jubiläums

, bei welchem Aulasse England die Welt namentlich durch seine maritime Macht iu Erstaunen setzte und fährt dann fort: „Königin Victoria befolgte während ihrer ganzen Regierung dcr Türkei gegenüber eine Politik dcr anfrichtigen Frenndschaft. Die Bc ziehungen zwischen dcr Königin und dem Sultan waren durchaus freundschaftlich. Infolge dessen hat der große Verlust, welchen England erlitten, den Sultan und die Ottomatten tief berührt.- Dcr „Sabah- führt a»S: . ...... .»t.',,1t . .... ,;Der Totz. einer erlauchten

Herrscherin, welche-, während 64 Jahren regiert, stets freundschqstliche Gtsi^uu^ei, für die türkische Regierung gehegt, und deren Sfegieruisg mit der Türkei immer aufstchlige Beziehungen.uutep- halten hat, muss die ottömanische Nation yothwerjdigtr- welse betrübe».' Das Palastorga» „Malümat' äußert sich in gleichem Sinne und drückt die Ueberzeugung aus, dass König Eduard VII. von England ..infolge feiner friedlichen und Humanitären Gesinnungen dazu beitragen werde, den Schmerz, welchen der Tpd

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 12.08.1900
Umfang: 12
se Mer<mer Ieit»»G. Äene 9 A«» sZer Welt. Meran, 11. August lSmerikanischeSEifenbahnwesen.^ Ueber die Entwicklung des EisenbohowesenS der Beretnigten Staaten, insbesondere im Vergleich« zu einigen anderen großen Staate», hat in jüngster Zeit die .Eclentific «meriean' «in» sehr lnteressaute Zusammenstellung ver öffentlicht. Den Angab«» des BlattiS lt«gen di» Betriebs- ergebnisse des J-hr«S 18S3 zu Scund«, und find zum Bergleiche bloß Deutschland, England, Frankreich, Ruß land und — Britisch

. — WaS nun die Tesammlänge der Eisenbabnen betrifft, so stehen die Bereinigten Staaten mit 184.S32 englischen Meilen ist gleich 302,834 Mlom, an der Spitze, die andern fürs erwähnten Staaten haben zusammen nur 126,000 Meilen, atso um 63,000 Mitten Echleneniänge weniger. (Die Tesammtlänge der österr. Eisenbahnen betrug 13,597 Kilometer.) Wa» di« Anzahl d«r in Gebrauch st«henb«n Lokomotiven betrifft, stehen ebenfalls die Bereinigten Staaten mit 36,740 an der Spitze, dann kommt England mit 19,602, Deutschland mit 16,842

, Frankreich mit 10.502, Rußland mit 8748, Britisch-Jndten «It 42S8, Oesterreich virsllgt über 4847 Lokomotiven. Im Berhältntsse zur Schienenläng» «er lügt aber England über di» meisten, die Bereinigt,n Staaten und Indien über die wenigsten Lokomotiven. WaS di« Anzahl der Personenwagen betriff«, so vertügt England über 62.2S2, Deutschland über 34.590, di, «ger einigten Staaten über 33,893; allerdings muß hier in Betracht gezogen werden, daß am den amerikanischin Bahnen ausschließlich große acht-äderig

« Drehgestell- waggonS in Verwendung stehen, dir natürlich eiu«n weit größer enFassungSraum haben al« insbesondere dieklstniu vierrädertgen Wagen Englands. Otsterreich verfügt« 1898 über 10,84? Wagen. Bei den L-stwagen überrag,» di» Bereinigten Staaten mit 1,284,807, England nahezu um das Doppelte. Deutschland und Frankreich um das Vier fache, wei auch hi»r noch der bedeutend größere Tonnen gehalt zu Gunsten der Bereinigten Staaten in di» Wag schale iLllt. Die österr. Statistik weis» sür Lastwagen

einen Stand von 108,446 aus. Eine vollkommen« Ber- schiebunz tritt bei der Berücksichtigung de» jährlichen Personenverkehr«» ein. hier steh» das räumlich kleinste England mit 1,082911.000 Personen außerhalb jeder Konkurrenz, die Berein. Staaten folgen mit 698,342,000, in welcher Ziffer aber di« 18Z 000 000 Passagtere der New-Korker Hochbahn einbegriffen find, dann Deutsch« land mit 646.461.000, Frankreich mit 332,240,000, Britisch-Jndten mit 160,000.000. Rußland mit ungeläbr 97.000.000 Passagieren

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1900
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 20. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 15. Februar 1S0S. Jahrg. XU. Kriege, sondern mit fast noch größerem Accente von der Erhaltung und Vertheidigung des briti schen Weltteiches. Die großen englischen Zei tungen verlangen die sofortige Mobilisierung der gesauimten Flotte und die Einberufung der ganzen Miliz; ja einzelne Blätter plaidieren sogar für die Zwangsrecrutierung, welche doch sonst in England so furchtbar unpopulär ist. Diese Thatsachen beweisen, welch jäher Schrecken

sich Albions bemächtigt hat. Mit den Buren allein würde das große, geldkräftige und meer gewaltige England ja schließlich doch fertig werden müssen, wenn nicht durch das Glück dsr Waffen, so doch durch jahrelange systematische Aushungerung; schließlich müsste doch das kleine Burenvolk dem großbritanmschen Riesen erliegen. Aber England ist sozusagen in der ganzen Welt engagiert und hat in allen Welttheilen die wichtigsten Interessen gegen andere Großmächte wahrzunehmen. Die europäischen Großmächte

, insbesondere Frankreich und Russland, machen neue Miene, Englands Verlegenheiten ausgiebig auszunützen. Der Thronwechsel in China soll nach einer allerdings noch nicht verbürgten Nachricht ein Werk dieser zwei Mächte sein mit der Spitze gegen England; der Aufmarsch eines russischen Armeecorps gegen die afghanische Grenze, an geblich zum Zwecks einer Prodemobilisierung, gibt den Engländern sehr viel zu denken. Als englische Blätter sich darüber aushielten, erklärte ein russisches Regierungsblatt

sehen, wie entweder ihre Vorherrschaft in Asien oder in Südafrika oder am Ende beides verloren geht. Frankreich hat seine Demüthigung in der Faschoda- und Maseatsrage noch nicht vergessen, und der Englandshass ist in Frankreich so groß und intensiv, dass die Franzosen gegen England sogar ein Zusammengehen mit Deutschland nicht rundweg abweisen würden. Dazu kommt noch, dass die öffentliche Meinung ganz Europas, ja der ganzen Welt — Nordamerika nicht ausge nommen — auf Seite der Buren steht, und dass

sich allüberall eine charakteristische Abneigung gegen das stolze, rücksichtslose, habsüchtige und ländergierige England mit elementarer Gewalt geltend macht, so dass eine ausgiebige Demüthi gung Englands in fast allen Ländern als eine erlösende That empfunden und begrüßt werden würde. Bedenkt man dazu, dass England im eigenen Hause einen unversöhnlichen Feind be herbergt, das durch Jahrhunderte schändlich unterdrückte irische Volk, und wenn man weiter erwägt, wie es der so protzig sich zeigende eng lische

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 09.06.1906
Umfang: 10
anzusprechen!' Ich entgegnete: ,Vielleicht gefährlich für Sie, nicht für mich!' — .Was machen Sie denn da?' fragte er. — .Ich komme gerade in einem Ballon übers Meer aus England/ — ,Dann sind Sie wohl ein verrückter Engländer?' — Ich antwortete: ,Jch bin weder Engländer, noch verrückt.' Nun verlangte der Bauer den Ballon zu sehen und als er ihn erblickte, faßte ihn Staunen. Er breitete die Arme aus und sagte mir bewundernd: ,Was für ein großartiger Bursche bist du!' Nur mit Mühe konnte

Weißblatt ausgegeben, in dem der Stand der großen Weltflotten um 31. März 1906 dargestellt wird. Die Zahl der Linienschiffe der großen Welt flotten ist danach folgende: England 61, Frankreich 29, Rußland 12, Deutschland 31, Italien 16, Ver einigte Staaten 15, Japan 11. An gepanzerten Küstenverteidigungsschiffen besitzen Frankreich 9, Rußland 6, Deutschland 11. die Vereinigten Staaten 11, Japan 3. An Kreuzern aller Klassen besitzen England 114, Frankreich 57, Rußland 13, Deutschland 47, Italien

25, die Vereinigten Staa ten 35, Japan 36. Die Torpedoflotte besteht in England aus 251, in Frankreich aus 301, in Ruß land aus 247, in Deutschland aus 128, in Italien aus 152, in den Vereinigten Staaten aus 54 und in Japan aus III Schiffen. Höchst auffällig sind die Zahlen auf dem Gebiete der Unterseeboote. Frank reich steht mit 39 dieser Boote an der Spitze. England folgt mit 25 und Rußland mit 13 Unter feeboten. Die Bereinigten Staaten haben nur 8 derartige Bote, Japan 5, Italien 2 und Deutschs land begnügt

sich mit einem einzigen. Die englische Flotte ist nach dem Weißblatt die einzige, die so genannte Patrouillenschiffe, Scouts, besitzt. Das Verzeichnis der im Bau begriffenen Schiffe laßt erkennen, daß England 6 Linienschiffe 1. Klasse. 10 gepanzerte Kreuzer. 18 Zerstörer und 15 Unter seeboote im Bau hat. Frankreich baut 6 Linien schiffe 1. Klaffe, 23 Zerstörer, 52 Torpedoboote und 32 Unterseeboote. Rußlands im Bau begriffene Schiffe bestehen aus 4 Linienschiffen 1. Klasse, 4 gepanzerten Kreuzern, 1 gedeckten Kreuzer

für jeden Sitzungstag nebst Reisespesen, Bulgarien und die Schweiz 20 Franks und Freifahrt, Dänemark 6 Mark 75 Pfennig Diäten, Reisevergütung und Freiplatz im Theater, Norwegen 13 Mark 50 Pfennig, Reisevergütung und freie ärztliche Behandlung in Krankheitsfällen. Portugal gewährt nur Freifahrt, bedürftige Abge ordnete erhalten durch die von ihnen vertretenen Gemeinden 15 Mark Tagegeld. In England wer den keine Diäten an die Unterhausmitglieder ge- zahlt. Im Gegensatze zu dem Mutterlande bezahlen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 05.09.1908
Umfang: 10
Kongresses in London dürs ten einige Mitteilungen über die katholische Hier» archie in Großbritannien willkommen sein. Nach der Trennung von Rom im 16. Jahrhundert konnte sich die katholische Kirche in England nur unter den größten Schwierigkeiten behaupten. Erst Papst Gregor XV. (1621—1623) konnte wieder einen Bischof nach England und Schottland senden. In nozenz XI. ernannte 1685 einen apostolischen Vikar sür ganz England; drei Jahre später jedoch teilte er das Königreich in vier Vikariate

ein. Dieser Zu stand dauerte sort bis zum Jahre 1840, als Gre gor XVI. die Zahl der apostolischen Dikariate ver doppelte. Nach Verlauf von weiteren zehn Jahren ordnete Pius IX am 29. September 1850 die Wiederherstellung der Hierarchie in England an, indem er 16 Bistümer schus, welche dem Erzbischof von Westminster als Metropolitan unterstehen. ES find: Westminster, Birmingham, Cliston, Hexham und Newcastle, Leeds, Liverpool, MiddleSbrough, Newport, Northampton, Nottingham, Plymouth, Portsmouth, Salsord, Shrewsbury

, Southwark und (1898) Menevia. Wie bekannt, enthob Pius X. England der Jurisdiktion der Propaganda und nahm ihm dadurch den bisherigen Charakter eines Missionslandes. Nach der Statistik von 1907 zählt England bei einer Bevölkerung von 35,252.426 Einwohnern 1,687.584 Katholiken. In den sechzehn Diözesen befinden sich 21 Bischöse, 3443 Priester, wovon 2150 dem Weltklerus und 1293 den Orden angehören. England zählt 17 katholische Seminare mit 1199 Zöglingen, 2071 Kirchen und Kapellen, sowie 677

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.03.1900
Umfang: 8
zu dem nächsten großen Lchlage ausholen, welcher vermuthlich wieder in einem eom- binierten Vorgehen weit von einander entfernter HeereS- abtheilungen bestehen und wobei wohl auch dem Ge neral Buller in Natal eine wichtige Rolle zufallen wird. Ueber die Rechtsfrage zwischen England und der Transvaal-Republik liegt heute das Urtheil eiucS her vorragenden deutschen Gelehrten vor, der niil den in den leitenden Kreisen Englands herrschenden Auffassungen genau vertraut ist. Es ist dies ein Brief von Pro fessor Max

Müller in Oxford, welcher zum Abdrucke für die „Deutsche Revue' bestimmt, der deutschen Ver lagSanstalt in Stuttgart nach Schluss des Aprilhcfteö zugieng und seiner Actualität halber in einem Separat- abdrncke pnbliciert wurde. Der bekannte Gelehrte gibt eine fortlaufende historische Darstellung der Entwicklung der Verhältnisse in Südafrika seit dem Wiener Coü- gresse, in welchem England das Recht der Oberhoheit in diesem Gebiete zugesprochen wurde, ohne dass von irgend einer Seite ein Widerspruch

erhoben worden wäre, und gelangt in seinen Ausführungen zu folgen dem Schlüsse: „Mir liegt nur daran» historisch zu zeigen, wie die Buren und Holländer seit dem Wiener Congresse immer unter englischer Botmäßigkeit gestanden haben und wie eben ihre bis 1334 immer wiederholten Ver suche, von England neue Concessionen zu erlangen oder sich frei zu machen, es soiinenklar beweisen, dass England eben die Oberhoheit in Südafrika besaß und allein imstande war, Concessionen zu machen oder zu verweigern

canLk den Göttern gefällt, aber selbst die Besiegte gefällt dem Kato, und an solchen fehlt es auch iu Deutschland nicht. Für den, der wie ich, so viele Jahre dem Laufe der Weltereiguisse zugeschaut, gilt Recht mehr als Mücht. England hat viele Feinde und Neider, das hat der letzte Krieg recht deutlich ge zeigt, aber England hat auch Freunde, und an Orten, wo man'es am wenigsten erwartete, ja selbst in Deutschland. Uiid wa» auch komme, Niederlage oder Sieg, England kann'mit Stolz sagen: Viel Feind

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 06.03.1900
Umfang: 6
vorsichtiger Kriegsminister. General Cronje hat, wie „Daily Telegraph' am 2. d. meldet, nunmehr das burische Banner zum letztenmäle gesehen. Er befinde sich jetzt unter briti scher Flagge und werde unter derselben verbleiben. Nach dem Entsatze von Ladysmith schwindet das Misstrauen gegen den General Buller und in Eng land gewinnt die Hoffnung an Boden, dass England am letzten Wendepunkte des Krieges angelangt sei. Der Vormarsch der Engländer auf Bloemsontein in Verbindung mit der Vorwärtsbewegung

? Großes Aufsehen erregt in der diplomatischen Welt eine Londoner Correspondenz im „New Jork Herald', worin es heißt, dass die allgemeine Stimmung in England darauf hinausläuft, dass ein Krieg mit Frankreich unausweichlich geworden ist. Wenn der Krieg in Süd-Afrika beendet sein wird, wird die Stunde der Abrechnung mit Frankreich schlagen Man denkt und spricht das überall in England. Der Schluss der Ausstellung wird das Signal zu ge wichtigen Ereignissen fein. Keine Beleidigung seitens Frankreichs wurde

vergessen. England, mit Cham- berlain an der Spitze, wird dem kriegerischen Gefühle, welches die Herzen Britanniens belebt, nachgeben und Frankreich eine definitive Abrechnung aufzwingen. Englands Armee-Altdget und Alotten-Ansgaven. Das englische Armee-Budget für 1900/1901 weist die ansehnliche Höhe von 61,499.400 Pfund Sterling bei einem Mansch aftsstande 430.000 Mann auf. Das Vorjahr erforderte 20,617.200 Pfund Sterling bei einer Präsenzstärke von 184.853 Mann. Als die gegenwärtige Regierung vor fünf

Jahren ans Ruder kam, gab England für seine Flotte jähr lich I8V2 Millionen Pfund Sterling aus, heute da gegen 2 7Vs Millionen! Damals hatte England durchschnittlich 139 Kriegsschiffe mit 25.000 Mann im Dienst, heute dagegen 258 mit 56.000 Mann. Russlands asiatische Politik. Geräuschlos, aber sicheren Auges und Griffs geht die russische Diplomatie ihre Eroberungswege in Asien weiter. So meldet die „Deutsche St. Peters burger Zeitung': In allernächster Zeit wird sich in Petersburg eine Gesellschaft

keine Bahnconcessionen mehr an fremde Ge sellschaften ertheilen werde, sondern in eintretenden Fällen selbst bauen wolle, antwortete Sinowjew, dass seine Regierung diesem Plane in Bezug auf das nordöstliche Kleinasien entgegentreten müsse und auf dem ihr ausschließlich zu bewilligenden Baurechte be harren werde. Diese deutliche Sprache wird auch deutlich verstanden werden. Aus Stadt und Land. Die Konigin Wictoria nach Girol. Die Königin Victoria von England, die sich nach Bordrghera an )er Riviera begibt, gedenkt

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 26.09.1907
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 116 Donnerstag, und derzeit am wenigsten in der Lage ist, der wirtschaftlichen Konkurrenz Englands mit Erfolg zu begegnen, so erscheint es zweifellos, daß die ihm eingeräumte Interessensphäre im Norden Persiens sich für Rußland als ebenso unhaltbar erweisen wird wie jene in der Mandschurei gegenüber Japan. Schließlich wird durch deu englisch-russischen Vertrag noch dem Vordringen Rußlands in Tibet Einhalt geboten. Nach dieser reifenden Frucht schiett England schon seit langem

. Für die Herr schaft in Indien ist Tibet uahezu ebenso wert voll als Afghanistan und England hat bereits während des russisch^japauischen Krieges ein wenig den Banm geschüttelt, um Zu erproben, ob die Frucht bald zeitig ist.. Man erinnert sich wohl noch des interessanten Zuges, den der Oberst Donughusband vor einiger Zeit nach Tibet unter nommen hat. Rußland hatte schöne Beziehungen zum Dalai-Lama, dem geistlichen Oberhaupt Tibets, das sonst in einem losen Abhängigkeits verhältnisse zu China steht

, angeknüpft. Durch den neuesten Vertrag zwischen England und Rußland werden nun diese Beziehungen unter bunden. Die beiden Mächte verpflichten sich, an der Souveränität Chinas in Tibet nicht zu rühre» und sich auch keine einseitigen Privilegien zu sichern. Der böse Znfall will nun, daß England bereits ein Privilegium besitzt und zwar das wertvollste, nämlich das Privilegium der starken Hand, die frisch zugreift. Aus der Zeit der er wähnten tibetanischen Expedition des Obersten Aounghusband schuldet Tibet

nämlich eine Kon tribution. England hat nun als Pfandschilling einige Täler, zweifellos die strategisch und handelspolitisch wichtigsten, besetzt und dieser Status muß natürlich gewahrt bleiben. Die Frucht wird für England reifen und zwar reifen, ehe der russische Bär es meint, der mit ver bissenem Ingrimm heute schon sehen muß, daß er in Asien an eine gar kurze Kette gelegt ist, an eine Kette, mit der ihn König Eduards meisterhafte Politik gefesselt hat. Die Kosten der furchtbaren Niederlagen

bei Abwesenheit der Smdenten.' An den vielen Kirchen ist kaum zu zweifeln. Und sind anch davon keine Reste übrig, so beweist dies nnr, wie „Brixen er Chronik.' 2, seiuem Innern gesundet, dann wird der russische Bär wieder seine Zahne und seine Pranken scharf uud kraftvoll fühlen, dann wird er sich kaum uoch einmal eine solche Kette um deu Hals werfe« lassen wie die des jüngsten Vertrages mit England. Kreisemtsilmtg m Tirs!. (Äom Mg. Dr. Schopps er.) Die Zeitungen haben unlängst die Meldung gebracht

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 3 von 28
Datum: 23.12.1900
Umfang: 28
IbS - - war daS von der imperialistischen Partei ohne Rück halt aufgestellte und von der öffentlichen Meinung in England mit Akklamation aufgenommene Pro gramm. Hiezu bemerkt M. v. Braudt, ehemaliger Gesandter in China („Zeitfragen', Berlin 1S0V): »DaS Endziel der britischen Politik richtig erkannt und sich aus den seit Jahrzehnten als unvermeidlich angesehenen Entscheidungskampf vorbereitet zu haben, ist ein unzweifelhaftes Verdienst der Regierung der beiden Burenrepubliken. ES ist daher

einem viel schwächeren Gegner durch den AuSbruch der Pest in dem türkischen Feldzuge 1823/2S erfahren. Uebrigens versichern genaue Kenner der Verhält nisse in Südafrika, daß erst nach Bezwingung deS letzten Guerillahaufens der Regierung die schwierigste Aufgabe bevorstehe; daß England überhaupt, so lange man daS Regime Chamberlain» walten läßt, nie einen ruhigen Besitzstand in Südafrika erringen werde, der Versuch aber, das verwüstete Land durch englisch? Kolonisten und Reservemannschaften zu besiedeln, ganz

eines Schiedsgerichtes hintanzuhalten bestrebt war; daß Chamberlain durch Verweigerung dieses einzigen friedlichen Auskunftsmittels, fowie durch sein arg listiges Verfahren den casus delli geschaffen und zugleich die msla K6es der englischen Politik dar- geHan hat; daß Krüger bis zum AuSbruch des Krieges stets nur ein internes, d. h. ausschließlich auS Briten und Afriknderv zusammengesetztes Schiedsgericht postuliert ha», weil England jede Anrufung fremder Mächte kategorisch abgelehnt

Zeit erst hat sich der internationale SchiedSgerichtshof in Haag vollständig konstituiert, und eS stünde, wenn England sich jetzt einer Mediation geneigter zeigen sollte, nichts im Wege, daß eine neutrale Macht über Anrufen KrügerS dieselbe übernehme. Die Ansicht, daß nur die Unterzeichner der Haager Konvention vom Schiedsgerichte Gebrauch machen können, ist in der Konvention nicht be gründet. Artikel I derselben bestimmt: „daß die unterzeichneten Mächte ihre Bemühungen darauf richten

für Truppen geliefert; *) wir haben nicht gewagt, unser» Stimme zu erheben gegen die von England betriebene rechtswidrige Ausschließung der Buren-Staaten von der inter nationalen Haager Friedenskonferenz. dabei aber haben wir dem Schwachen zur Unterwerfung, d.h. zur Selbstvernichtung gerathen, obgleich wir wußten, daß dieser den Tod der Unterjochung vorzieht und Krüger, wenn er auch eingewilligt hätte, von seinen Bürgern weggefegt worden wäre. Wir haben ihn schließlich, als er dem Deutschen Kaiser

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 4 von 12
Datum: 15.11.1899
Umfang: 12
2000 da unter Kultur sind. Der englische Landbesitz betrug nur 14.000, der amerikanische nur 8000 ha, und davon war nur sehr wenig unter Kultur. Ferner verzichtet Deutschland auf -alle Ansprüche an die Tonga- inseln und an Savage-JSland zugunsten England«. Im Grunde genommen hat weder Deutschland, noch England Ansprüche auf die Inseln; der Verzicht bedeutet also nur, daß Deutschland nicht«-' dagegen hat, wenn England diese Inseln in seine Machtsphäre einbezieht. Die Tongainleln

oder Freundschaftsinseln sind eine selbständige Insel gruppe südwestlich von Samoa; sie umfassen zirka 150 kleine und 32 größere Inseln mit 997 Quadratkilometer und 19.500 Einwohner; die größte dieser Inseln ist Tongatabu, 422 Quadratkilometer groß. Am Handel auf diesen unter der Herrschaft eine» Königs stehenden Inseln sind Deutschland und England betheiligt. irr fü^afvifa. Die Nach richten vom Kriegsschauplätze stocken, denn England übt eine ausreichende Zensur an den Meldungen. Ueber die Lage der Engländer

. — Gegen über dem Protest des Burengenerals Joubert gegen den.-Gebrauch der Lydditgeschosie (ein neuer furcht barer Sprengstoff) erklärt England amtlich, daß die Anwendung solcher Explosivgeschosse nur gegenüber den Truppen derjenigen Staaten unzulässig sei, welche die St. Petersburger Deklaration von 1868 unterzeichnet hätten; die beiden Burenrepubliken gehören aber nicht zu den Unterzeichnern. Man kann abwarten, wie die öffentliche Meinung in England mit dieser traurigen Erklärung sich ab finden wird. Außerhalb

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