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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 26.01.1924
Umfang: 10
Nr. 70. ^^ 7^ Annoncen und Verwaltung! Bozen, Waltherplatz Nr. 1?« Telephon Nr. 18V. Einzelnummer W Cent« WttDadt KLglich 12 Nhr M, Mittags. ' Nr. 22 Samstag, den 26. Jänner 1924 32. Jahrg^ Blitz WH I«tt Mm Mim mi> Pari;. In England spricht man von Waffengewalt und in Frankreich pfeift man auf die Entente. Die „Vossische Zeitung' meldet aus London: Im außenpolitischen Teil seiner gestrigen Rede legte der liberale Führer Lord Grey die Grund züge einer demokratischen Friedenspolitik dar, die offenbar

aus einer Fühlungnahme der maß gebenden Persönlichkeiten der Arbeitspartei und der liberalen Partei hervorgegangen sind. Voraussetzung einer Friedenspolitik durch den Völkerbund, sagte Redner, ist die Vervoll ständigung des Bundes und Deutsch lands Unterschrift unter seine Satzungen. Wenn Deutschland diese Unterschrift geleistet hat, dann Kann ich mir sehr wohl denken, daß England bereit sein würde, folgendes Angebot an Frank reich zu machen: 1. Wenn in einem Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich beide

Staaten Verstöße gegen die Satzungen des Völkerbundes sich haben zuschulden kommen lassen, wahrt England st r i k te Neutrali- ' tat. ^ 2. Wenn dagegen ^in einem deutsch- französischen Konflikt nur eine von den beiden Parteien die Satzungen des Völ kerbundes verletzt, 'erklärt England sich' be reit, nicht etwa in erster Linie den sich korrekt verhaltenden Staat zu unterstützen, sondern den Staat, der die Satzungen verletzt hat, mit Waffengewalt zur Satzungseinhal- 4ung zu zwingen. . Flugs

haben wir die französische Antwort, die auf diese englische Anrede berechnet ist, wenn sie Poincars auch nicht gestern ausgesprochen hat, sondern schon früher. Im Zusammenhange mit einer vom ehema ligen Premierminister Baldwin ausgesprochenen Drohun g, es könnte tatsächlich auf Schwie rigkeiten stoßen, immer wieder mit Alliierten zu arbeiten, die die Aufgabe gemeinsam vorzu gehen, so schwer machten, äußerte sich Poin- carä gegenüber einem Berichterstatter des „Daily Telegraph' in äußerst scharfer Weise ge gen England

. Nach dem nunmehr veröffentlich ten Berichte erklärte er U. a.: - „Er sei schon seit einiger Zeit der Meinung- daß die Entente cordiale nicht mehr eine cordiale (herzliche) sei und außerdem überhaupt kaum mehr den N a m eneinerEntente verdiene. Er sei daher entschlossen, sich allmählich zu einer : kontinentalen Politik ohne Rücksicht auf . England zu bekennen.' Diese Äeußerungen Poincarss erhalten eine umso größere Bedeutung, als jetzt in England - eine Regierung an das Ruder gekommen ist, die ^voraussichtlich

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.03.1927
Umfang: 8
è-eite ü. »A l pettzei tung' Der englisch-russische Konflikt London rechnet. Moskau rechnet, die Strategen rechnen... Von Unserem russischen Mitarbeiter. Moskau, 1k. März. Diplomatische Noten gingen hin und her: von London «ach Moskau, von Moskau nach Lon don. Man rechnet. Rechnet in London, rechnet in Moskau: Was kostete uns ein Krieg? Was kostet er materiell? Was brächte er ein? Lon don ist seit jeher Hauptsitz der Rechner. Lonoon ist aber auch das Herz Englands, und England ist das Reich

glückte. Er mißlang. Die Westgrenze wurde steif und stieß ab wie elektrisch gelade ner Draht. Da warf man die Kräfte herum: was im Westen mißglückte, sollte im Osten ge sucht, angestrebt werden. Heute ist Rußland wesentlich östlich eingestellt. Dabei stieß es wie der einmal auf England. Nicht zum erstenmal«. Der russisch-englische Gegensatz hinsichtlich asiatischer Belange ist alt. Das Weltkriegsbündnis hat ihn nur beiseite ge stellt, nicht behoben. Großbritannien ist der kostbaren Besitz von Norden

für Indien zusammenzuziehen, falls das indische Aufgebot nicht ausreichte, Rußland die Spitze zu bieten. So eine Ueberseeexpedition großen Stiles ist kein Soldatenspiel. Wie abenteuerlich oerlief nur die Fahrt der Russen- flotte zum Entsätze. von Port Arthur im rus sisch-japanischen Kriege. Und recht umständlich vollzog sich der Transport der europäischen Streitkräfte des Feldmarschalls Grafen.Walder« see im Boxerkriege, obschon daran die Hilfs mittel verschiedener Großmächte beteiligt waren. England

gegen England aufständen, scheint mehr als unsicher. Dazu: Rußland hieß ehedem Koloß' aus tönernen Füßen, es hat heute eher schwä chere, denn stärkere Beine, und England würde allerhand Minen spielen lassen, um die Füße zu schmeißen.-An der leichter, erreichbaren West front der Sowjetunion, auch im Landesinnern. Man kann daher wohl folgern: Beide Teile werden sich einen richtiggehenden Wasfenkrieg wahrscheinlich überlegen, zur Stunde wenig stens, als Hauptkrieg um Indus und Ganges. Frankreich Immer

für ein endgiltiges Abkommen zur Rege lung besonders der Frage der Einfuhr französi scher Weine nach Deutschland festgesetzt. In diesem endgiltigen Vertrag wird Frankreich be züglich der Einfuhr seiner Produkte nach Deutschland als Meistbegünstigte^Nation behan delt werden.'Dafür wird Frankreich für die deut schen Waren ermäßigte Tarifsätze Zur Anwen dung bringen. England Der Blumenstrauß für Kerenski f. London. 18. — Aus Neuyork wird gemel det: Die russische Monarchistin Katharina Vary, welche dem vormaligen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.04.1923
Umfang: 4
öffentlichen Meinung durch Reden und Veröffentlichun gen nach Art des Artikels Nittis das Be wußtsein der politischen Isoliertheit beizu- bringen, einer Isoliertheit, aus der Frank- reich, wie aus der Umgebung Lloyd Geor- k?es wiederholt, zu erkennen gegeben wurde, sich jeden Äugenblick befreien könnte. England gegen eine Zerstückelung Deutschlands. Eine englische Stimme. London. 3. April. Wie der „Observer' berichtet, hat die englische Regierung Lou cheur erklären lassen, daß sie einer Zerstücke lung

Deutschlands weder in offener noch in versteckter Form unter Mitwirkung des Völkerbundes niemals zustimme»» werde. Der Eindruck Louch^urs. Paris, 9. April. Exminister Loucheur hat am Samstag Poincare über seine Lon doner Besprechungen unterrichtet. Lou cheur erNärte. den Eindruck zu haben, daß man in England Frankreichs und Belgiens Aktion jeßt besser verstehe. Poincare hat den belgischen Ministerpräsidenten samt seinem Außenminister eingeladen, so bald als möglich zu einer Besprechung des Repa

- rationsproblemes nach Paris zu kommen. Ein Meinungsaustausch zwischen Frankreich. Belgien und England? Paris. 9. April. Wahrscheinlich nicht ohne Kenntnis des Außenamtes veröffent licht der «Matin' eine Meldung aus Lon don. wonach ein baldiger Meinungsaus tausch zwischen der französisch-belgischen und englischen Regierung w der Reparations frage bevorsteht und wahrscheinlich eine Einigung zu erreichen sein wird. Neue Besetzungen« Gelsenkirchen. 9. April. Hier haben die Franzosen einen neuen Vorstoß

haben sie nichts zu suchen. ! Kein Staat kann sich auf irgend etwas ande- > res verlassen, als auf die eigene Kraft. We der auf Bündnisse noch Versprechungen oder l gar auf Verträge. In Deutschland hat man um die Jahreswende wieder den alten Feh ler begangen und auf England und Amerika gehofft. Keiner der beiden Staaten rührte einen Finger. Man berechnet drüben nur, was man an der Nulhraktion verdient oder verliert. Der frühere Ernährungsminister ^ Hoover hat mit kühner Offenheit in der mne. rikanischen Presse

lassen. ! Das ist wohl auch der Grund, warum! schließlich alle Völker ein Interesse an der Beilegung des Konfliktes haben. Die Frage bleibt nur. ob die Lösung für Deutschland erträglich ist. Was der „Daily Telegraph' als Vorschläge Loucheurs, dessen Besuch in England nun offen als politisch hingestellt wird, widergibt, begegnet in Deutschland völliger Ablehnung. Dort muß man sich freilich klar sein, daß England schon wieder mit Paris liebäugelt, aber wenn man an die Enttäuschungen denkt

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.08.1929
Umfang: 8
Seil« 2 5>A7p s n Z « N un g' Diskonterhöhung für England hat (England' ist nunmehr gezwungen, mit einer großen Dis konterhöhung aufzuwarten, was eine weitere . Erschütterung seiner Krediilage nach sich zieht) nur eine Vorläufen» weiterer Terrorisierungs- - aktionen ist, die Amerika mit Unterstützung Frankreichs gegenüber England auszuführen ' vermag. Zum 1601. Male zeigt sich, wie eng Politik ' und Wirtschaft miteinander verbunden sind, und wie ungeheuer mächtig dasjenige Land

ist, das die größten Reichtümer in sich aufgenom men hat und dadurch eine kaum beschränkte Hegemonie ausübt, eine Diktatur, die jeden zum Schweigen bringt, der aufzumucken wagt. Jetzt bleibt für England kein anderer Aus weg, als entweder sich zu fügen oder den schwe ren Kampf mit Amerika aufzunehmen. Der «nglisch-cimerikanische Gegensatz, der zuletzt seinen schärfsten Ausdruck in dem Flottenwett- rüsten fand, zeigt sich heute in einem neuen Lichte, im Lichte der Geld- und Goldkrise. Man darf darauf gespannt

. Die Vereinigten Staaten sind an dem Versailler Vertrage nicht beteiligt. San Nemo, 18. bis 26. April 1920: Die Räumung des Maingaues (Frankfurt usw.), dessen Besetzung durch die Franzosen an fangs eine Spannung zwischen Frankreich und England hervorgerufen hatte, soll statt finden, sobald die deutschen Truppen auf den vorgeschriebeilen Stand zurückgeführt seien. Ferner Abschluß eines Geheimabkommens -über Mossul. Boulogne, Cntsntekonferenz, 21. und 22. Juni 1920: Gegen Zugeständnisse in Kleinasien erhält

Frankreich von England freie Hand gegen Deutschland. Schnelle und strenge^Durch- führung der Cnttvaffnung Deutschlands be schlossen (Mannschaftsbestände, Kriegsmaterial, Sicherheit- und Einwohnerwehren). Außer dem Beratungen wegen der angeblich unge nügenden deutschen Kohlenlieferungen, ferner wegen der deutschen Zahlungspflicht sowie über Zwangsmittel gegen Deutschland. Spaa, 5. bis 16. Juli 19M: Vertreter Deutschlands: Reichskanzler Fehrenbach, Alchen- minister Simon und andere Minister. Trotz

, die zur Annahme des Dawes-Planes führt. Ouchl)-Lausanne, 7. Juni 1925: Kon ferenz Briand-Ehamberlaiik. Beschluß, auf die deutsche Initiative, einen Sicherheitspakt zu schließen, einzugehen. London, 1. bis 5. September 1923: Juristen-Konferenz über den Entwurf eines Sicherheitspaktes. Lo e arno, 5. bis 16. Oktober 1925. Haupt sächlichste Ergebnisse: Sicherheitspakt für den Westen, abgeschlossen zwischen Deutschland, Frankreich, England, Italien, Belgien: Schieds- gerichtskonvention zwischen Deutschland

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 16.02.1924
Umfang: 10
mit Macdonald. Der englische Premier habe in dieser Unterredung erklärt, daß die internationale Konferenz das Ende und nicht der Anfang der Vorstudien zur Klärung der Probleme sein müsse. Zuerst seien aber — erklärte Macdonald — gewöhnliche diplomati sche Besprechungen Zwischen England und Frankreich notwendig. Um Europa von seinen Uebeln befreien zu können, müssen England und Frankreich zuerst einige Fragen mit sammen ins Reine bringen. Frankreich und England müssen moralisch, wirtschaft lich und politisch

Spielers zuge dacht ist. Der englische Ministerpräsident trägt da mit nicht nur der Auffassung seiner engeren Partei genossen, sondern der gesamten öffentlichen Meinung Englands Rechnung. Man hat in England von al lem Anfang an vom Völkerbünde Großes für die Beruhigung Europas erwartet. Die Hoffnungen sind bisher nicht in Erfüllung gegangen. Der Völkerbund ist eben noch immer nicht das, was er sein sollte, eine Versammlung al ler Kulturnationen der Erde. A m erik a hält sich freiwillig fern. Macdonald

, wird vielleicht dem Völkerbunde nicht sobald angehören. Aber es ist Wohl zu verstehen, daß England den Ein tritt Rußlands als einen unschätzbaren Kraftzu wachs für den Völkerbund wertet. Der Völkerbund könnte mit ganz anoerer Auto rität handeln, wenn er ein vollsaftiger Körper wäre und nicht, wie heute, ein Rumpf. Die Rede Mac donalds ist nicht auf Hmimelstürmerei gestimmt, sondern auf ein schrittweises Vorgehen abgestellt. Von der Verständigung mit Frankreich aus will der englische Ministerpräsident im Laufe

des Jahres zu einer gesamteuropäischen Regelung kommen. Der Bericht des Sachverständigenausschusses der Repa- rationskommission soll die Anregung zu bestimmten Vorschlägen bieten. Das letzte große Ziel der eng lischen Regierung ist ein Übereinkommen über die Abrüstung. Die Anerkennung Sowjetrußlands durch England und Italien wird, so hofft man, den Anstoß zu einem breiteren wirtschaftlichen Anschlüsse des gewaltigen russischen Absatzgebietes an die europäischen Indu striestaaten geben. Das wäre

, durch den die Industriellen verpflichtet werden sollten, ihre ausländischen Devisen je weils anzumelden, wurde ebenfalls mit großer Mehrheit abgelehnt. Hafenarbeiterstreik in England. Lon don,^. Februar. (Ag. Br.) Die Direktion des Verbandes der Hafenarbeiter Englands hat M heut» 12 Uhr mittags den Generalstreik ange ordnet, weil sich die Verhandlungen mit den Arbeitgebern zerschlagen haben. Der Arbeits minister hat für 11'/- Uhr die Vertreter beider in Konflikt liegenden Parteien zu einer Aus-, spräche zu sich berufen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1923
Umfang: 6
. Die' diplomati schen Beziehungen mit diesen Staaten sollen auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden, wenn sie auch nicht offiziell ganz abge brochen werden. Aus Paris ist der dcutsch 6 Votschafter bereits abgereist. Der Anschluß Englands von den Alliierten erhofft. Paris, 11. Jänner. Da» auswärtige. Amt schreibt in seinem Zirkular, daß sich Frankreich, Italien und Belgien über die zu treffenden Maßnahmen vollständig im klaren sind und daß zu hoffen sei, daß sich auch England den an deren Alliierten anschließen

werde!. England will zuerst Erfolge sehen! London, 10. Jänner. In Kreisen des aus« wärtigen Amtes w'vrd erklärt, daß England nicht gegen Frankreichs vorgehen prote. stleren werde, falls sich eine Aussicht einfiel» len sollte, daß Erfolge zu erreichen seien. Der englische Vertreter in der Rheinland-Kommission hat auch den Austrag erhalten^ den Franzo sen in keiner Weife entgegen zu treten. „Weil sonst nichts genützt habe.' Brüssel, 10. Iänner. In der Kammer er klärte gestern der Ministerpräsident

sich nun England und Ame rika? Alle englischen Berichterstatter in den Vereinigten Staaten sind darin einig, daß der Bruch in Paris dazu gedient hat, England und Amerika einander näher zu bringen, und daß i'n diesen letzten Tagen die Tendeng einer ame rikanischen Intervention in Europa große Fort schritte gemacht hat. Es sind vor allem die Agrarier, die em großes Interesse daran haben, ?egen Frankreich Stellung zu nehmen, denn sie er als die Industriellen und die Kauf anden, daß Europa immer der beste

' die Agrarvrodukte der Vereinigten ,»st. der dort Baumwolle, Getreide und >sch, cinr-aust, dbe in AimsrOa selbst nicht ab esetzt merden können. Die englische Regierung »aben bessl leute vertu Markt für die Staaten cheint entschlo Zuschauer zu sen zu sein, vorläufig noch den pieken/und Bonar Law hat bis ' jetzt für den nächsten Ministerrat noch keine end- gültige Richtlinie festgesetzt. Es fragt sich nun, ob England an Stelle der Entente mit Frank reich eine solche mit Amerika setzen will, oder ob es nicht besser

behaupten, . daß die amerikanische Regierung alles getan halbe, was in ihrer Macht stand und man sich nun keine sensationellen Ereignisse aus dem Weißen Hause erwarten dürfe. Die amerikanische Presse hingegen tritt sehr stark fiir den soforti' gen Eintritt Amerikas in den Völkerbund ein, damit ihm Gelegenheit gegeben werd«. in der europäischen Frage zu interveniere» Frankreich hat die Pariser Konferenz zum Scheitern gebracht, selbst auf die Gefahr hin. eines tiefgehenden Bruches mit England. Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.09.1923
Umfang: 8
«bragger. So»««. - Rotatt-nudruck: Bachdrnckerei Tyrolla Bozea ^ „N-cht-t zur Zahlung der Be,ugs«ebahr. Rr. 2V2. — 23. gahrg. Bozeu-Meran, Dienstag, 4. September 1323. Poft-Koato-Konent Korsu. Als England im Jahre 1862 auf die Schutz herrschost über die Jonischen Inseln, deren größte Korfu ist, verzichtete und die Inseln M Griechenland abtrat, bestanÄ es daraus, daß die Festungsmerke von Korfu geschleift werden und die Inseln für neutral erklärt -»erden. In der Tat wurde am 14. Novem ber 1S63 m London

gehört. Nach der Zerstörung der Republik siel sie an Frankreich. In der Zeit der Napoleonischen Kriege wurde sie von England erobert. Nach 1815 bildeten die Ionischen Inseln einen „Freistaat' unter englischer Schutzherrschaft. Als 1860 in Ita lien die Revolution triumphierte; als sich der snMche Liberalismus für diesen Treiu-nph des Selbstbestimmungsrechtes der Völker, d 's Äaüonalitätsprinzips, begeisterte, fordere cr, daß England dasselbe Prinzip auch zugun- /ka der unter seiner Herrschast

auf ein von ihm beherrschtes Land verzichter hat- Jeder Schuljunge lernt in England die>e Ge schichte des Heimsolls Korfus an da; grie chische Mutterland als ewe Großtat britischen Großmuts. Wie wird es die englische öffent liche Meinung aufnehmen? Nun ist die Insel von Italien vejegt nor den. London ist äußerst beunruhigt und seine Presse läßt es an Mahnungen und sogar versteckten Drohungen nicht fehlen- Es wird äußerste Diplomater.kunst erfordern, die im mer verwickelter werdende Lage im günst^en Sinne zu lösen

sich nicht um das Glück einer Partei oder eines einzelnen Mannes, sondern es geht um Bestand und Ehre der ganzen Nation.' In England haben die letzten Ereignisse die lebhafteste Beiorgni- über ?en Verlauf des italienisch-griechischen Konfliktes weiter gesteigert. Insbel'.mdere in man über Erklärungen der italienischen Regierung in maßgebenden politischen Kreisen enttäuscht, die dahin gehen sollen, Italien lehne jede In tervention in diesem Konflikt ab. In redak tionellen Komenraren erklären englische Vlät- ter

, daß Mussolini setz: beweisen müsse, ob » ein Staatsmann sei. „Westminster Gazette' schreibt, Italien verde erkennen, d?ß in dieser Frage Größe res auf dem Spiele steht, als seine natomale !hre. „Daily Telegraph' hält es für vollkom- England sür den Bötterdund besorgt. Die Londoner Regierung gibt den Aufkrag, eine Vermittlung durch den Völkerbund im ital^-griechischen Konflikt zu erreiche«. Paris. 4. Sept. Ag. Br. meldet: »Echo de Paris' meldet aus London: Die englische öffentliche Mei, ullng

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 29.12.1921
Umfang: 6
die augenblickliche Zahlungsunfähigkeit Deutschlands erklärt und um einen Zah lungsaufschub nachgesucht hat, verhandeln die Briten und Fran zosen endlich über die Frage einer MänderNng der Lasten. Was aus den Verhandlungen hervorgeht, läßt sich nicht über sehen. Das deutsche Volk verfolgt sie mit gespanntem Inter esse. es weiß, daß Kräfte in England am Werke find, eine end liche Konsolidienmg der europäischen Verhältnisse anzubahnen, es weiß aber auch, daß Frankreichs Widerstand gegen jede Lö sung, die Aussichten

', Frankreich sei bestrebt, das Maximum der Entschädigung herauszuholen • und es zu ottomamsioren. während England es für notwendiger halte, eine Grundbedingung des wirtschaftlichen Wiederaufbaues und politischen Friedens Europas mit Deutschland wioderherzu- ftellen, und «demnach auch ein bloßes Moratorium nichts nütze. — Die „Tribuna' hofft, daß Italien diesmal in Cannes ein eigenes, wohl ausgearbeitetes Programm werde vorlegen kön nen. was um so notwendiger sei, da Frankreich, England

In England. Die »Besitzer von Vermögenswerten, welche von England während des Krieges sequestriert wurden, haben an das „-Departement for the Administration of Auftrian Property' das formelle Ersuchen gestelü, es möge die Freigabe ihrer Vermögen dekretiert werden. Der Administrator of Austrian Prope»rty hat -jedoch in zahlreichen Fällen die Auf hebung des Sequesters über G-iiter neuitalienischer Staatsbür ger, wie -auch über solche von Staatsbürgern des alten König reiches verweigert. In -einzelnen

Fällen hat die- englische Be hörde italienische »Staatsbürger sogar davon verständigt, daß ihr Besitz -in England -versteigert werden würde, und »zwar nach »dem 31. Dezember 1921, soferne sie nicht rechtzeitig einen neuen Rekurs einbringen, welcher die Ausführung dieser Maßnahme durch wirksame neue Argumente verhindern »könnte. In den wirtschaftlichen Kreisen der neuen Provingen Italiens wird er klärt, daß »diese Maßregel mit -den Bestimmungen des Frie densvertrages von SaintGermain

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 30.01.1924
Umfang: 8
gebenden Persönlichkeiten der Arbeitspartei und der liberalen Partei hervorgegangen sind. Voraussetzung einer Friedenspolitik durch den Völkerbund, sagte Redner» ist die Vervoll« ständigung des Bundes und Deutsch lands Unterschrift unter seine Satzungen. Wenn Deutschland diese Unterschrift geleistet hat, dann kann ich mir sehr wohl denken, daß England bereit , sein würde, folgendes Angebot an Frank reich zu machen: . 1. Wenn in einem Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich beide Staaten Verstöße

gegen die Satzungen des Völkerbundes sich haben zuschulden kommen lassen, wahrt England strikte Neutrali tät. 2. Wenn dagegen in einem deutsch- französischen Konflikt nur eine von den beiden Parteien die Satzungen des Völ kerbundes verletzt, erklärt England sich be reit, nicht etwa in erster Linie den sich korrekt oerhaltenden Staat zu unterstützen, sondern den Staat, der die Ätzungen verletzt hat, mit Waffengewalt zur Satzungseinhal tung zu zwingen. Flugs haben wir die französische Antwort

, die auf diese englische Anrede berechnet ist. wenn sie Poincarö auch nicht gestern ausgesprochen hat. sondern schon früher. Im Zusammenhange mit einer vom ehema ligen Premierminister Baldwin ausgesprochenen Drohung, es könnte tatsächlich auf Schwie rigkeiten stoßen, immer wieder mit Alliierten zu arbeiten, die die Aufgabe gemeinsam vorzu gehen, so schwer machten, äußerte sich Poin- care gegenüber einem Berichterstatter des „Daily Telegraph' in äußerst scharfer Weise ge gen England. Nach dem nunmehr veröffentlich ten

Berichte erklärte er u. a.: „Er sei schon seit einiger Zeit der Meinung, daß die Entente cordiale nicht mehr eine cordials (herzliche) sei und außerdem überhaupt kaum mehr den. Nameneine rEnten te verdiene. Er sei daher entschlossen, sich allmählich zu einer kontinentalen Politik ohne Rücksichtauf England zu bekennen.' Diese Aeußerungen Poincarös erhalten eine umso größere Bedeutung, als jetzt in England eine Regierung an das Ruder gekommen ist, die voraussichtlich noch in stärkerem Widerspruch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.11.1924
Umfang: 8
Unabhängigkeit Mzie. Die englische Regierung hat es an io-mÄzen, schroffsten Maßnahmen nicht fehlen ichen. Nur sehr ungem fand sich England n»t der üiubhängigkert Aegyptens ab, wie sie sei: zsÄuchald Jahren besteht. Die englische Regierung hatte damals unter dem Druck der Umstände gehandelt, da sie nach dem Kiioq Äl Zwßen Schwierigkeiten rang. Sie hatte S-Aaubt. die Aegyptsr würden sich mit einer Lsg scheinbaren Unabhängigkeit begnügen. Wi Rechnung war aber falsch. Sogleich nach !a Verleihung der scheinbaren

UnÄchängig- !eit demühten . sich die Nationalsten um die «ilMdigc Befreiung von britischer Vor- MÄschaft. Die Sudanfvage verwickelte die Äge noch mchr. Seit dem Vertrag von ist der Sudan eine englisch-ägyptische NcherrsciMt, wobei England sich sMftver- släMch den Löwenanteil sicherte. Aegypten !« mir geringen Einfluß auf dessen Ber- -Äaing und hat dort einige Truppenabtei- lAgen, die ader in die englischen Besetzungs- '>?pen eingeordnet sind. Die England» bmügen im Sudan die Gewässer des Nils cuszieHg

zur Bewässerung ihrer Baumwoll- PKanzimgen, wodurch sie den Aegypten, viel Äüser abgraben, die darauf angewiesen siÄ>. Zwei Jahre lang bemühte man sich vor» Ub«i> um einen für beide Teüe anirehm- baren Vergleich. Die Hauptschwierigkeit bot unmer die Si6)erheii des britischen Welt reichs. Sicher ist. daß England mehrmals Ä aller Form die Räumung Aegyptens ver brach, es hat sich aber nie an eine bestimmte Fnst gebunden. Als es 1922 die Ausrufung der llnabhängigkeir zugab, machte es solche Vorhalte, dag Aegypten

ratsächlich unter 5er Herrschaft oder, wie nx°n es schönfär- deüsch nennt, unter dem „Schutze' Englands blieb. Dieses behielt sich den Schutz der Nemden vor, den Schlitz des Suezkanals UÄ des Landes. Das kam einer mili- -^IchM Besetzung gleich. Außerdem erfuhr englische Herrschaft im Sudan, welchen «e Acgyptsr aus geographischen und mora- ^chen Gründen Äs zu ihrem Land gehörig «trachten, keine Aenderung. England Machte seinerzeit das Ervberungsrecht gel tend. da es den Sudan den Madhisten abge- Nom:nen

einer Alters- und Invalidenoersorgung Vorkehrungen treffen will. Im übrigen hält sich sein Programm im Rahmen des Völkerbund-Programmes. Die Folge des günstigen Eindruckes ist eine bedeutende Entspannung der parlamentari schen Lage. Die Opposition erklärte sich zur Mitarbeit bereit. Seutsch-enMcher Luftverkehr. Verhandlungen zwischen Deutschland und England. Berlin. 2S. Nov. (AB.) Wie das Wolss-Bürv meldst, war der eng lische Lustfahrwesen-Leiler, General Bran- ker, dieser Tage in Berlin und besprach

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.09.1924
Umfang: 8
ist. Aufgabe der fünften Session wird es sein, einen Ausweg aus diesem Engpaß zu finden. Es kann nicht un möglich sein; wir haben eben erst in London gesehen, .daß sich ein Weg findet, wo ein Wille ist. England wünscht die Abrüstung ohne Bedingungen', es wünscht sich nicht zu binden, es hat sich darin der Auffassung Amerikas angenähert. Auch das Frankreich Herriots gibt vor, die Abrüstung zu wol len, doch es wünscht sie in Verbindung mit seiner „Sicherung', und wenn die Sicherung durch beson dere

Garantiepakte mit einzelnen Staaten als be denklich abgelehnt wird, dann verlangt Frankreich eine andere, die allgemeine Sicherung. Auch wünscht Frankreich die gesamte Wehrkraft eines Staates als Ei«heit betrachtet zu sehen; eine einseitige Ab rüstung nur zu Lande würde nach der Pariser An^ ficht eine bedenkliche Verschiebung der Machtverhält nisse bedeuten. Wenn Frankreich seine Soldaten ent lassen müßte und England seine Schiffe behielte, dazu Deutschland mit in einigen Jahren vielleicht doppelter

vertreten läßt. Es mag noch zu früh sein, und es wird notwendig sein, die Durchführung des Exper- ,tenplanes, die Räumung der Ruhr und die erhoffte Annäherung abzuwarten. So wie in London, fo wird Macdonald auch in Genf eine mittlere Linie finden, auf welcher sich England uiid Frankreich be gegnen, und dann wird gewiß auch Deutschland sich bald auf ihr einfinden. Der Gegensatz in der Ab- rüstungs- und Garantiepaktsrage zwischen England ^ und Frankreich ist ohne weiteres aus der Lage der beiden Staaten

, „die bolschewistische Gefahr sei ein Phantom, das der Regierung gegen die Op position Dienste leisten soll. Der „Popolo' bemerkte auch, daß die Handels- und Jndustriekreise einer Beseitigung des faschistischen Systems nicht durch aus abgeneigt wären. Für den Faschismus seien nur die Großgrundbesitzer. Einepreisgekrönteßrieöens- Denkfthrift. Vor einiger Zeit hat Eduard A. Filene. aus Boston in Nordamerika für Italien, Frank reich, Deutschland und England einen eigenartigen Wettbewerb ausgeschrieben. Er stif tete

in den genannten Ländern je 200.000 Franken als Preise für die besten Arbeiten über das Thema: „Wie sollen Sicherheit und Wohlstand in Italien (bezw. Deutschland, England, Frankreich und in Europa durch internationale Zusammenarbeit wiederhergestellt werden?' Dieser Wettbewerb ist in Frankreich soeben ab geschlossen worden. Das Komitee teilt mit, daß nicht weniger als 5319 Arbeiten eingelaufen sind. Die Verfasser, unter denen sich auch viele Frauen befinden, gehören den verschiedensten Berufen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 02.02.1923
Umfang: 8
Seite 2 in der Ruhrfrage herausgetreten sei, obwohl doch zwischen England und Frankreich weit tiefere Gegen sätze bestehen? Ein so kühner Bersaglieri auch Mus solini war, er setzt sich doch nicht, wie er sagte, einem Mißerfolge aus. Daher der italienische Botschafter Della Torretta m L o n d on die Gespräche mit Bo- nar Law fortführt. Man wird nicht weit fehlgehen, wenn man auf das Konto dieses gewiegten sizilia- nischen Diplomaten das Wort Mussolinis setzt, daß noch nicht der totePunkt

in der Ruhr frage erreicht ist, in dem dann Italien zu inter venieren berufen sein wird. Denn dies stimmt mit den englischen Presseäußerungen überein, die gleich falls das Motto ausgeben: AbwartenundTee trinken, bis sich beide Teile im Ruhrlande so festgerannt haben, daß sie uns rufen! Auch dann wird Italien dabei sein und vielleicht neben England eine für sich vorteilhafte Rolle spielen. Ist auch in dem Ringen Poincare—Mussolini dieser der größeren Schlauheit des Elsässers verfallen, die Par tie ist nock

allianz wieder auf, das für das nächste Menschen- alter die Austragung der deutsch-französischen Riva lität bannen soll, um die nun einmal von Frankreich ausgegangene Vernichtung des Gleichgewichtes zu parieren, wenigstens auf so lange, bis England und Amerika das entscheidende Wort sprechen werden, das Man in Italien so heiß von ihnen ersehnt. Kurze vslWe MMten. - „Echo de Paris' meldet aus Boppard, 30. v. M., daß sich dort am 29. -ein ernster Zwischenfall ereignet habe. Der Bürgermeister von Boppard

Wildlinge. Unter den Ver letzten ist auch ein Kaplan, der von einem weißen Offizier mit der Reitpeitsche geschlagen wucke, und ein Polizeibeamter/ der auf der Straße seinen Dienst versah. Bittere Stimmung in England. „Daily News' veröffentlicht einen Artikel Gardiners mit Bezug auf die französische Aktion gegen Deutschland. Gardiner schreVt, Frankreich hccke seine Feinde entwaffnet, feine Freunde be waffnet und sich das Monopol der Munitions Herstellung gesichert, alle Hilfsquellen, der Macht in Besitz

genommen und stehe aufrecht und un- hevausgefordert auf einem zu Boden lie genden Europa. Die Maske sei jetzt abge worfen. Die Reparationsfrage trete in den Hin tergrund. Der letzte Kampf, in welchem England eine so unwürdige Rolle spielte, sei vorbei. Die deutsche Nation, ennoaffnet und jeder Macht- quelle beraubt, liege hilflos vor ihrem Henker. Ihr wirtschaftlicher Untergang ebne den Weg sür ihre politische Zerstückelung. Der Zusam menbruch Deutschlands in balkanisierte Staaten sei der nächste

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 30.01.1924
Umfang: 10
aus einer Fühlungnahme der maß gebenden Persönlichkeiten der Arbeitspartei und der liberalen Partei heroorgegangen sind. Voraussetzung einer Friedenspolitik durch den Völkerbund, sagte Redner, ist die Vervoll ständigung des Bundes und Deutsch lands Unterschrift unter seine Satzungen. Wenn Deutschland diese Unterschrift geleistet hat, dann kann ich mir sehr wohl denken, daß England bereit sein würde, folgendes Angebot an Frank reich zu machen: 1. Wenn in einem Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich beide

Staaten Verstöße gegen die Satzungen des Völkerbundes sich haben zuschulden kommen lassen, wahrt England strikte Neutrali tät. 2. Wenn dagegen in einem deutsch- franzöfischen Konflikt nur eine von den beiden Parteien die Satzungen des Völ kerbundes verletzt, erklärt England sich be reit, nicht etwa in erster Linie den sich korrekt verhaltenden Staat zu unterstützen, sondern den Staat, der die Satzungen verletzt hat, mit Waffengewalt zur Satzungseinhal tung zu zwingen. Flugs haben wir die französische

Antwort, die auf diese englische Anrede berechnet ist, wenn sie Poincarö auch nicht gestern ausgesprochen hat. sondern schon früher. IM Zusammenhänge mit einer vom ehema ligen Premierminister Baldwin ausgesprochenen Drohung, es könnte tatsächlich auf Schwie rigkeiten stoßen, immer wieder mit Alliierten zu arbeiten, die die Aufgabe gemeinsam vorzu gehen. so schwer machten, äußerte sich Poin- carä gegenüber einem Berichterstatter des „Daily Telegraph' in äußerst scharfer Weise ge gen England. Rach

zur Stelle fein sollten. Die Metallmengen, die in diesen Hnnder- mehr den Namen einer Entente verdiene. Er sei daher entschlossen, sich allmählich zu einer kontinentalen Politik ohne Rückficht auf England, zu bekennen.' Diese Aeußerungen Poincarös erhalten eine umso größere Bedeutung, als jetzt in England eine Regierung an das Ruder gekommen ist, die voraussichtlich noch in stärkerem Widerspruch zur französischen Politik geraten wird, als dies während der Amtsführung des Kabinettes Bald win der Fall

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1925
Umfang: 8
Seite 2 der Situation in Londoner politischen Kreisen ist weder optimistisch, noch pessimistisch. Man glaubt, daß die begonnenen Unterhaltungen ge- gegen Ende des Sommers zu einer allgemeinen Konserenz über die Sicherheitsfrage unter deut scher Beteiligung führen werden. Was Frankreich dreinredet. ^ Frankreich-verlangt vor allem> daß Deutschland m den Völkerbund ohne irgendwelche Bedingungen zu stellen eintrete. Zuvor müßte England sich zum Abschluß einer Militärallianz mit Frankreich

wahrscheinlich überhaupt nicht zu- standekommen könnten. Aber über diese Bedenken wolle man sich hinwegsetzen, doch müsse Deutsch land die Verpflichtungen der Völkerbundsakte auf . sich nehmen, vor allem, wie erwähnt, den Durchzug ^ fremder Truppen „im Notfalle' gestatten. Was die zweite französische Bedingung anlangt, nämlich den Abschluß einer Militärallianz mit England und Belgien, so erklärt man in Paris, daß man - bereit wäre, England das Zugeständnis zu machen, daß es militärische Hilfe

nur für den Fall zusichern müsse, daß Frankreichs Grenzen angegriffen wür den, daß aber England zugunsten Polens keine ei genen Verpflichtungen eingehen müßte, - sondern . ^ daß es „genügen' könnte, wenn England erklärte, , es wolle, wenn Polen angegriffen würde, alle Be- ^ dingungen erfülle/!, denen sich jedes Mitglied des ' Völkerbundes unterziehen müßte. Sie öftere. Sanierung vor öem Völkerbund. Genf, 11. März. (A. B.) Der Völkerbund beschäftigte sich gestern in der öffentlichen Sit zung mit der Sanierung

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 10.06.1925
Umfang: 10
Niederlage ber Franzosen. Man weiß aus der Geschichte, mit welchen ungeheuren Schwierigkeiten bisher alle Kolonialkriege durchgefochten werden mutzten. Wir brauchen uns nur daran zu erinnern, daß England vor jetzt bald 25 Jahren insgesamt 600.090 Mann nach Südafrika werfen mußte, um die Buren niederzuwerfen. Nach zuverlässi gen NaUrichten >hat die französische Armee in Marokko jetzt einen Bestand von 150.000 Mann. Frankreich ist aus erklärlichen Gründen mit seinen Meldungen sehr zurückhaltend. Wer

vertragsmäßige Forderungen gegenüber England endgültig festlegen sollen. In dieser Hinsicht ist also die Konferenz von großer Bedeutung für die wei tere Verhandlung des europäischen Sicherheits problems.' Was der Sekretär erklart. Chamberlains Sekretär Selby fügte dieser Aeu- ßerung Chamberlains noch folgendes in einem Ge spräch mit englischen und französischen Pressevertre tern.hinzu: - ' „Ich glaube,-der englischen und der gesamten Presse einen guten Dienst zu tun, wenn ich auf den in der Juni-Nummer

haben wird. Bis dahin wollen wir uns jedoch mit der Aufgabe befassen, den Frieden am Rhein, zu Kern. Die Ostgrenzen ruhen bis zum Wiedereintritt Rußlands in die europäische Politik auf Treibsand.' In dem von Selby erwähnten Aufsatz ist beson ders darauf hingewiesen, daß England in der Frage des von Frankreich verlangten englisch-französisch belgischen Schutzpaktes volle Handlungsfreiheit ge sichert wird, weil Nordamerika weder den Versailler Vertrag ratifiziert hat, noch in den Völkerbund ein getreten ist. Ferner

nur 100.000 Mann in Bereitschaft haben darf, was absoluter Wehrlosigkeit gleichkommt. Bekanntlich führt die alliierte Entwaffnungs note die Verzögerung der Räumung Kölns auf die Haltung der deutschen Regierung zurück. Die Haltung des mit dem Standpunkt der Londoner Regierung vertrauten Verfassers des „Round Table'-Artikels steht also in vollkommenem Widerspruch mit den in der Entwaffnungsnote ent haltenen, gegen die Deutschen gerichteten Vorwür fen. England betrachtet die hartnäckige Verteidigung Polens

und die Unantastbarkeit der östlichen Ver träge Frankreichs als eine theatralische Geste der französischen Regierung. Man erinnert daran, daß Briand auf der Konferenz von Cannes bezügliH Polen nachgiebig war, und die europäische Politik Poincares, der zusammen mit Polen und der Ts che» choslowakei ein England ausschaltendes Kontinentalbündnis schaffen wollte, nie mals gebilligt hat. So erzählte Chamberlains Sekretär am Sonn tag, 7. Juni, den Journalisten. Das waren Wen dungen, bei denen auch die Deutschen angeregt

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 30.09.1921
Umfang: 12
die Gefahr durch den Äinzulritt deutscher Interessen zu denen Oesterreichs im nahen Orient. — Die 200 jäh rige Herrschaft der Franzosen in Elsaß-Lothrin gen nach deren Raub durch Ludwig XIV. konnte nur ein Zwischenspiel sein. Der größte deutsche Fehler war die osn Caprioi eingeleitete Ab kehr von Rußland. Sie schuf das russisch- französische Bündnis von 1896; vsn da an waren Frankreich und Rußland wie zwei Berg steiger auf Leben und Tod aneinandergeseilt. Diesem Bündnis gesellt? sich England 1904

ohne Zwang zu. Damit stellte es der russischen korrupten Militärpartei einen Freibrief aus, jederzeit den Wellkrieg zu entfesseln. Von den Verpflichtungen, die England gegen Frank reich einging, wußte in England niemand außer den drei Ministern Grey, Asquith und Haldane! Das österreichische Ultimatum an Serbien findet Graf Loreburn berechtigt; falsch war, daß es den Bogen überspannte. Es wollte keinen Krieg und rechnete noch am 27. 3uli auf die Unterstützung Englands! Ebenso wenig wollte Deutschland

den Krieg; fein Fehler war, daß es Oesterreich freie Sand ließ. Die deutsche Regierung hat stets für den Frieden gewirkt; am ZV.Iuli war volle Einigung zwischen Deutschland und England erzielt. — Die Nach richt von der russischen Desamt-Mobilmachung, die mindestens feit dem 2S. Juli im vollen Gange war. vernichtete diese neue Friedens' Hoffnung: sie machte den Ausbruch des Krieges unabwendbar. England konnte den Krieg unbedingt verhindern. Es hätte einmal nach der Ermordung dos österreichischen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 21.02.1923
Umfang: 4
und verweilt bei der Stel lung der englischen „Labour Party' und der für Frankreich »verächtlichen Protektion' Musso linis; er verschwelgt al'er, daß es besonders in England auch andere Stimmen gibt. Die offene uder versteckte Feindschaft der ganzen Welt gegen Frankreichs Politik steht ihm fest, und er glaubt, daß die offiziellen Stellen darum zu zwei Sophismen greifen, um ihre Unterneh mung zu rechtfertigen. Einerseits behaupten sie, die Intensive Propaganda Deutschlands ent fremde Frankreich

im, Menste belassene Personal wird mit den entsprechenden Uebergangsbestiinmun- gen denselben Vorschriften unterstellt, wie sie für das gesamte Personal der Staatsverwaltung gelten. Dies gilt auch für Aie im Ruhestande befindlichen Angestellten. Ausland. Die Ruhrakkion und die Stimmung ln England. Symptoms einer langsamen und- unaufhaltsamen Auflösung der Entente. Es gehen in gewissen Kreisen von London Gerüchts von einem geheimen Einverständnis zwischen England und Frankreich um. dessen Kern darin

bestehe, daß Frankreich für freie Hand an der Ruhr England „oavte blanche' in Mesopotamien gibt. Die Zeit allein wird lehren, ob an diesem Gerede irgend etwas Wahres ist. Es Ist allen, die sich für auswärtige Politik in teressieren, klar, daß die starre Hallung Angoras hauptsächlich aus das Wohlwollen Frankreichs zurückzuführen ist, und Lord Cur^on hat in Lau sanne kein Geheimnis daraus gemacht, daß Eng-- land die Kontrolle' über Mossm. das beißt natür lich über die Oelquellen von Mossul, nicht aus-

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Volksbote
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Seite 3 von 14
Datum: 24.08.1922
Umfang: 14
ihm über alles. Cs hat mit Vergnügen bei den Fri«- densverträgen mitgetan, um Deutschland als Seemacht zu zerstören. Es hat die deutschen Kolonien eingesackt, die deutsche Handels- flotte zerstören lassen, kurzum es ist gar nicht glimpflich mit den Deutschen umgegangen. Aber die französischen Quälereien macht England nicht mit. Der Deutsche ist ein guter Kunde für gewisse englische Waren. Ein Kunde ist aber nur dann gut, wenn er kauf- und zahlungskräftig Ist. Wird der Deutsche von den Franzosen in einer geradezu ver nichtenden

Art und Weise behandelt, so ist es mit der deutschen Kundschaft für England aus. Dann muß man noch folgendes beden ken: früher hat England, das eine Insel ist, auf dem europäischen Festland immer einen Verbündeten gehabt, so daß es meistens in der Lage war, einen ihm unangenehmen Staat in Schach zu halten. Seit den Frie densverträgen ist das ganz anders gewor den. Seit dort ist Frankreich die unbestrit tene erste Macht in Europa und das paßt den Engländern durchaus nicht in den Kram. Aus ähnlichen

Gründen hält der Italiener mit den Engländern. Auch er braucht sin zahlungskräfttges Deutschland; auch ihm ist die Macht Frankreichs ungemütlich. Aber man sieht schon, weder England noch Italien denken daran das Unrecht der Friedensvec- träge gutzumachen. Cs ist bloß der liebe Ei gennutz, der ihnen rät, daß man jemand, den man gut brauchen kann, nicht ganz um- jbringsn läßt. Aber noch ein Partner ist bei dem Spiel: Amerika. Zwar hat die amerikanische Regierung seit der großen Bla mage Wilsons

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