1.095 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1923/19_08_1923/ALABO_1923_08_19_2_object_8265917.png
Seite 2 von 16
Datum: 19.08.1923
Umfang: 16
Partei, von der eine Verwirklichung der Ziele des Kulturbundes zu erhoffen sei, nur die s o z i a l d e m o k r a t i s ch e ist' England und Frankreich. Es verlohnt sich bald nicht mehr, auf das, ich mochte bald sagen, Gezänk zwischen England und Frankreich ein- zugehen, ändern tut sich deswegen doch nichts. England mag sagen und schreiben, was es will, deswegen tut Frankreich doch, was es will. England hat nun Wieda ein Schreiben an Frankreich gerichtet, beziehungsweise den Franzosen schriftlich

dem Sinne nach dar mitgeteist was im englischen Parlament erklärt wurde. DaS Schrei, den ist doch bedeutend entschiedener, als die Regierung, erklärung im Parlament. Bemerkenswert dabei ist da; Einzige, daß England die R e ch t m ä ß i g k e i t dci französischen Vorgehens bestreitet und feststellt, daß da§- selbe gegen den Friedensvertrag verstoße. Die englische Regieung könne der Behauptung nicht beipflichten, daß derpassiveWiderstand ander Ruhr bedin gungslos, als dem Versailler Vertrag

widersprechend, a u f g e g e b e n werden müsse. In der Ant- Wortnote hebt die englische Regierung weiter- hervor, daß England unter der europäischen Krise genau so leide, wie Frankreich während des Krieges unter den Bewli- stungen Nordfrankreichs. Seit Schluß des Waffenstill standes habe England nur an Arbeitslose über 400 Mil lionen Pfund Sterling ausbezahlt, eine Summe, die mehr als genügend wäre, um die zerstörten Gebiete Frankreichs alle wieder vollkommen aufzubauen. Mit daucrn stellt die englische

Regierung fest, daß Frankreich nicht- tue, um seine zerstörten Gebiete wieder herzustellen, sondern den größten Teil der Reparationen für Rüstun gen verwende. Es wird schließlich Frankreich vorgeschla- gen, die Ruhrbesetzung aufzulassen oder die Frage da Zweckmäßigkeit derselben einem internationalen Schieds gerichte zur Entscheidung zu überlassen. Daß man in Frankreich auS dem englischen Jammer und der eng lischen Feststellung nichts macht, ist begreiflich, wenn man weiß, daß England im Jahre 1920

selbst seine Zustirn- 1 mung zur Besetzung von Düsseldorf gegeben und daß irn Jahre 1921 Lloyd George im englischen Parlamente s ankündigte, daß sich England zur Besetzung deS Ruhr- gebieteS Frankreich anschließen werde, wenn Deutschland nicht binnen einer Woche die gestellten Forderungen er- ! fülle. Frankreich rüstet weiter und trägt sich seit neuestem mit ungeheuren, England sehr gefährlichen Plänen. Der S. Bericht des Seren General kommissärs. Unser Herr Obervormund oder GeneralkommM Dr. Zimmermann muß

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1928/23_02_1928/TI_BA_ZE_1928_02_23_2_object_8374636.png
Seite 2 von 16
Datum: 23.02.1928
Umfang: 16
Reife. Gegenwärtig weilt er in Paris, wo er f-amt feinem zaylreichen Gefolge Gast des französischen Staates ist. Im höchsten Grade auffallen -müßte -es, -wenn der König tatsächlich -England nicht besuchen würde, -wi-e von manchen Seiten gemeldet wird. Das wäre ein Zeichen tiefgehender politischer Spannung. Afghanistan ist das Nachbarland Indiens und gilt als -das Einfallstor in diese wertvollste Kolonie Englands. Afghanistan hat den Engländern gewiß wenig Freundliches zu verdanken

und hat von ihnen viel Schäd- liches erfahren müssen. Immer wieder hat England unter irgendeinem Vorwände -dieses Land -mit Krieg überzogen, um -dessen Unabhängigkeit ein Ende zu machen. Denn England will auch alle Vorländer seines indischen Besitzes zu dessen erhöhter Sicherheit unter feine Herrschaft oder wenigstens unter feinen Einfluß bringen. Der gegen, wärttge König von Afghanistan ist -der erste Herrscher dieses Landes, der in demselben nach europäischem Vor. bild Reformen einfühtt und mit diesen Bestrebungen schon

seines Rücktrittes, um in -einer neuen Rede noch einmal feine Ueberzeugung von der Unvermeidlichkeit eines Krieges zwischen Eng. fand und Nordamerika auszuspvechen. -Er betonte, d-aß England und die Bereinigten Staaten -schon gegenwärtig sich im heftigsten Konkurrenzkampse befinden. Denn beide Staaten -wollen im Welthandel und in der Weltindustrie an der ersten Stelle stchen. Ein -solcher Wetllauf, -d-er nun auch noch in ein Wettrüsten -übsrILgantzen ist' -muß noch An-sicht -des Admirals fruh-er oder später

notwendig zum Kriege führen. Mit -dieser Auffassung dürfte der Ad- miral schließlich leider Recht behauen. Eine Konkurrenz mit En'gland auf dem Gebiete des Welthandels und -der Seege-ltung hat bish-er noch jedesmal zum Kriege mit England -geführt. So -w-ar -es in vergangenen Zeiten b-ei Spanien, Holland und Frankreich und in jüngster Zeit bei Deutschland. Es ist -sehr wahrscheinlich, -daß es bei Nordamerika auch nicht anders fein wird. Admiral Plunkett hat in seiner letzten Rede betont, er halte

den Zusammenstoß zwar für unvermeidlich, aber -durchaus nicht für nah-e bevorstehend. Auch mit d-i-efer Vorhersage dürste er Recht behalten. Amerika ist zu einem solchen Kampfe noch lange nicht gerüstet und England hat aug-en. blicklich so viele andere Sorgen, daß ihm ein Aufschub seiner Auseinandersetzung mit Rord-am-erika nur will, kommen sein kann, -c-olanae der Konflikt mit Rußland and-auert und solange die Gärung in Indien nicht nach. läßt, kann England vernünftigerweise nicht dar-an denken

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1923/14_12_1923/TI_BA_ZE_1923_12_14_3_object_8370605.png
Seite 3 von 20
Datum: 14.12.1923
Umfang: 20
be>? Staates notwendig sind, nicht für den König und dessen Regierung oder für einzelne Klassen, sondern für das ganze Volk und so mi t für sich selb er ge bracht werden. Dcrs ist der tiefste Grund, warum Eng land seit länger als einein Jahrhundert in allen Kriegen siegreich geblieben ist, und daß wir Deutsche gegenüber England im Weltkriege dm Kürzeren gezogen haben. Ein Reichsverrat, wie ihn beim Ausgange des Welt krieges die deutschen und österreichischen Sozialdemokraten offen getrieben

und seitdem in mehr versteckter Form fortsetzen, wäre in England ganz unmöglich, bertit auch die englischen Arbeiter standen und stehen opferbereit zum Staate und sind überzeugt, daß es den englischen Arbeitern in dem Grade schlechter gehen müßte, als es dem englischen Staate schlechter ginge. In England wird also auch von den Arbeitern die Partei nicht in Gegen satz gestellt zum Staate und der eingebildete Vorteil der Partei nicht über das Wohl des Staates gesetzt. In dieser Hinsicht sind allerdings

und die Arbeiterpartei. Die Konservativen wollen für das englische Weltreich den Schutzzoll ein führen und dadurch England vom übrigen Europa mög lichst absondern. Nach ihrer Auffassung soll England, nach dem es Deutschland nicht mehr zu fürchten braucht, sich um Europa nicht viel kümmern und auf dem europäi schen Feftlande den Franzosen ziemlich uneingeschränkt die Oberherrschaft überlassen. 'Dafür wollen die engli schen Konservativen die ungeheuren Kolonien Englands mit dem Mutterland in engere Verbindung bringen

und den bisher ziemlich losen Zusammenhang des englischen Weltreiches in eine wirkliche Einheit umwandeln. Nach ihrer Auffassung soll England in Zukunft nur mehr Weltmacht und 'nicht mehr europäische Großmacht sein. Das durch dm: Krieg zugrunde gerichtete europäische Fest land mag selber sehen, wie es sich wieder erholen kann. Für den Verlust der europäischen Märkte und ihrer Kaufkraft sollen durch den Schutzzoll die eigene:: Be sitzungen Englands in allen Weltteilen Ersatz bieten. §ürs diesen Anschauungen

floß ganz von selber die bis herige Nachgiebigkeit der konservativen englischen Re gierung gegenüber der Herrschsucht der Franzosen. Ganz anders denken die liberalen Gegner der englischen Konservativen. Diese wollen vom Freihandel nicht lassen und wollen auch die europäischen Märkte' nicht gegen solche in den Kolonien eintauschen. Nach ihrer Anschau ung muß England seinen vollen Einfluß in Europa gerade jetzt geltend machen und darum gegen die fran zösischen Anmaßungen viel schärfer auftreten

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1928/23_12_1928/ALABO_1928_12_23_2_object_8270145.png
Seite 2 von 20
Datum: 23.12.1928
Umfang: 20
, wenn sie seine angeblichen Anhänger ganz das Gegenteil tun sehen, als man es von ihnen erwar ten könnte und müßte. DM öex hoher, KM,k. Zwei Fragen verschwinden schon seit Jahren nicht mehr von der Tagesordnung, und das ist das Ver hältnis zwischen Deutschland und Frankreich-England und die Mißstimmungen mrd Reibungen zwischen Frankreich und Italien. Zeitweilig treten diese beiden Fragen, um die sich mehr oder weniger die ganze euro päische Politik dreht, wieder in den Hintergrund oder scheinen ganz vom politischen

; denn Deutschland sei noch nicht allen Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag nachgekommen; vor allem habe es seine Wiedergut- machungspflicht noch nicht erfüllt. Die in Artikel 431 des Versailler Vertrages vorgesehenen Zugeständnisse an Deutschland könnten nur dann erfolgen, wenn das Reich seine Reparationspslickten ganz erfüllt habe! Größtes Erstaunen und ziemliches Aufsehen in Deutsch land war die Wirkung. Von England hatte Deutsch land noch am meisten Vernunft und Entgegenkommen erwartet. Nun diese Sprache

Chamberlains! Zuerst Reparation (zuerst zahlen) — dann Räumung! — Un faßbar! Aber das kommt davon: Frankreich und England haben ihre herzliche „Entente" neu belebt und in der Cache der Flottenabrüstung einander erklärt: Lösch mir den Durst, dann kriegst du die Wurst! Frankreich hat England in seinen Bestrebungen zur Niederhaltung der 'amerikanischen Kreuzerflotte unterstützt und da für von England freie Hand zum Bau beliebig vieler Kleinschiffe, Tauchboote und Flugzeuge und zur Aus bildung beliebig vieler

Landreserven erhalten. London ist heute von Paris eingesponnen und tanzt auch in der Räumungs- und Reparationsfrage nach der französi schen Fidel. Kein Wunder, wenn auch die endgültige Regelung der Reparationssrage nicht vom Flecke will. Wie Frankreich, so stellt sich auch England auf den Standpunkt, datz die Siegerstaaten mindestens ebenso viel Reparationen von Deutschland erhalten müssen, als sie selber den Vereinigten Staaten an Darlehen Zurückzahlen müssen, samt einem Zuschutz für den Wiederaufbau

und einberufen lassen. Damit kann sich Deutschland nur mit Widerstreben abfinden, weil es da ja nicht vertreten ist. England hat sich in b.cier Sache abermals von Frankreich ins Schlepptau neh men lassen. - . Noch dringlicher verlangt die Prcsie Italiens,- daß endlich der Schlußstrich unter das Kapitel der Wieder gutmachung gezogen werde, damit sich Europas Wat schast wieder ruhig erholen könne. Die Faschistenblät- ter fragen mit Mißtrauen: „Was haben denn die Be satzungstruppen im Rheinland noch zu schaffen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/31_01_1922/ZDB-3059538-1_1922_01_31_1_object_8088835.png
Seite 1 von 12
Datum: 31.01.1922
Umfang: 12
von 16,5 Milliarden, der Haushalt für die Ausführung des Friedensvertrages ein Anleihebedürfnis von 171 Milliarden Mark. Die Versuche, die ungeheuren Lasten des Fr redens- Ueber die Eröffnung des Kredites von 21/* Millionen Vertrages im Jahre 1921 zu erfüllen, haben zur Zerrüttung Mund durch England liegen heute keine amtlichen Mel- /des Markkurses und unserer gesamten Wahrung beigetragen, düngen vor. Die Steigerung, die der .Kurs in Zürich er- Bevor das Reparationsproblem in einer unserer Lcrstungs

ist überzeugt, - 'dann auch die Entente der Erkenntnis nicht verschließen. daß daß eine Enttäuschung diesmal viel weittragender und be - Deutschland alle denkbaren Anstrengung^ macht, iim das deutender wirken müßte, als es bis jetzt der Fall war. Ge. 1 Höcksttniaß an Steuern aus ferner Wirtschaft herauszuhmen. rade deshalb aber erscheint es notwendig, sich vor Augen zu Wenn in den Veröffentlichungen m England und vor allem halten, daß die Flüsiigmachung eines immerhin bedeutenden Kredites nicht so rasch

ob England auch ohnedies den Kredit für Oesterreich flüssig Ausführungen, ist dre Relchsregieriing seit längerer Zeit mit machen will. Im letzteren günstigen Falle bleibt weiter- verschiedenen auswärtigen Regierungen in Verbindung ge hin zu bedenken, daß England diesen Schritt vor seiner treten, um Verträge über dre Vermeidung, vonDoppels Oeffentlickkeit verantworten mutz, nachdem der englische besteuevung und über -dre gegenseitige Rechtshche abzu- Schatzmeister Sir Ge d des eben ein Programm entworfen

Verhandlungen über das Un t er Pfand, über dre Reparationsfrage Mitteilung gemacht und von ihm Ratschläge Smb wenn nicht Direktiven, verlangt. Dubois glaube, daß dre kand hiekür mrf dre Solleinnahmen Dekterrerchs seine Hand ^Scheidungen, die von ihm und seinen Kollegen verlangt legen will und als Garantie kur den Kredit zu nehmen be- :*%,.» w.**»*.;*;;* hsis*™ mtK Di-» sßemprurto abfichtigt. Diese Meldung scheint insoferne w ah r sch ern- weroen. ! i ch, als nicht an,umehmen ist, datz England

ohne jedes ^ Unterpfand den Kredit gewährt. Es muß dabei aber dar auf verwiesen werden, daß die Solleinnahmen ein Vielfaches dieses Kredites ausmachen. Mithin wird die Flüsiigmachung des Kredites selbst für den Fall, daß England in die Ge währung einer Anleihe einwilliat. mindestens eine gergilme Zeit in Ansvruch nehmen. — Ob sie überhaupt zur Aus führung geplant ist, wird erst der Tag der tatsächlichen Er füllung zeigen. ^ Ein AyyM des internattovalen MetaNarbeiterhnndes. Men. 30. Jänner. (Korrbüro

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/25_05_1922/ZDB-3059538-1_1922_05_25_1_object_8088415.png
Seite 1 von 8
Datum: 25.05.1922
Umfang: 8
Funkenstation Fm Hotel „Astoria", dem Sitze der Reparationskommission, beginnt heute Vormittag die Konferenz der internationalen Bankiers über die Anleihe für Deutschland. An den Arbeiten nehmen der belgische Delegierte in der Reparationskommission Delacroix, der den Vorsitz führt, A n n e r i o für Italien. Tugent für Frankreich, Ktndersby für England, Se- kib a für Japan, Pierpont Morgan für die Urnon- staaten, Vißering für HMand und Bergmann für Deutschland teil. Der „Matin veröffentlicht Aeußerungen

irMMMe WMMH M MM MiMWWMG. ^ 4 „Der Feind" U bezeichnet! England nach der Ksnierenz. Gl. Innsbruck, 24. Mai 1922. Die Geschichte Großbritanniens lehrt, daß die britttchr Politik von dem Augenblicke an, wo ein Widersacher altz „d e r F e i n d" bezeichnet worden ist. geduldig, zäh und ent schlossen mit allen Atttteln und auf allen Wegen alles tut um diesen Feind mit Hilfe aller erreickibaren Staaten, ent weder zurückzudrängen, abzuschnüren, kurz mit „jmedttchev Mitteln" zu besiegen

oder ihn mit Wassengewatt zu ver. Nichten. Es gibt keinen Staat, der eigene Wege zu größerer Geltung beschritten hatte, ohne daß England den Entscheidungs kampf aufnahm und — durchsochtt Spanien 1588 (Vernich tung der großen Armada), die Niederlande 1654. Frankreick im Zeitalter Napoleons I., Rußland 1856 durch den Krun- krieg und 1904 durch den mandschurischen Krieg waren dik historischen Leidtragenden — das deutsche Volk der tebendrgr Zeuge dieser zielbewußten und bewährten Methoden, die gegen uns 1904

kann, galt das erste Streben beider Mächte der „Abrüstung", die ihrerseits in eine See- und L a n d a b r ü st n n g zerfiel. E r st e r e war in Hinblick auf Japan Amerikas große Borge, letztere in Hinblick aus Frankreich und dessen europäische Nachläufer für E n g l a n d von Bedeutung. Da die ..silbernen Krrgeln", von denen Low Gvey im Herbst 1914 -sprach, während des Krieges von England nach Amertta ge sollt waren und England den alten Grundsatz: „Geld regiert die Welt" wohl würdigt, so mußte zuerst

den Vereinigten Staaten der gute Dienst erwiesen werden, die bedrohlich er scheinende Seemacht Japans l a h m z ulegen. Die sen Zweck verfolgte die Washttrgtoner Konferenz, auf der England sein zwanzigjähriges Bündms mit Japan dem „ge rechten" Zweck „opferte", um die in amerikanischem Besitz angehäuften Silberkugeln in friedlicher Wirtschaftskonkur renz wieder einer „gerechten" (lies englischen) Wertvertei- lung zuzuführen. Japan, eingeengt zwischen der Entschei dung isoliert zu schlagen oder isoliert

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/21_10_1921/ZDB-3059538-1_1921_10_21_1_object_8083526.png
Seite 1 von 12
Datum: 21.10.1921
Umfang: 12
. Nicht, daß sich die Brrten eine andere Ausgabe gefetzt hätten. — Die britische Weltherrschaft war und bleibt für jeden Engländer eine Selbstverständl: chkert. E.n Unterschied zwischen jetzt und vor dem Kriege besteht aller dings. Galt es vorher Deutschland, das erst trn Begriffe war der englischen Vormachtstellung gefährlich zu werden, aus ^em Felde zu schlagen, so befindet sich England heute eme Maast gegenüber, die chm diese Stellung zum Telle bereits entrrgen hat. Das Verlorene wiederzugewinnen ist das Ziel der brr

- tischen Staatsmänner der Gegenwart. Daran muß sestge- halten werden um verstehen zu können, daß England drepun Ziel zu Liebe auch dort. Nachgiebigkeit an den Tag legt, wo seine ureigenen Interessen Beharrlichkeit erfordern würben. Auf dem europäischen Festland ist nach dem beendeten Dolker- rrngen eine Neugruppierung der Mächte am Gange. Nocq Lasten sich kaum die Ansätze dieses Kriställafataonsprozestes erkennen; was häufig als möglich, ja mitunter ichon als ge wiß erscheinen kann, erweist sich kurz

daraus als aai!»geschlosten. Dementsprechend fällt es England nicht ein, sich am Kontinent nach einer Richtung hin festznlegen. Bloß ;ener Macht, gegen über, die England heute die Weltherrschaft strittig macht, weist die Politik des Londoner Kabinettes eme Konstante aus. Maa es nun Lloyd George, Churchill, Chamberlain oder wer immer sein, aus allen Reden britischer Staatsmänner klangt es heraus: d a s g u t e E i n v e r n e h m e n m a t den Ber- einigten Staaten -bildet die Grundlage

der b r i t i s ch e n A u ß e n p o l i t i k. Äser nacht so sehr dae Ge meinsamkeit der angelsächsischen Raste bestimmt England um oie Freundschaft seines nunmehr größten Konkurrenten zu buhlen: .der Not gehorchend, nicht dem eigenen Tr-aebe, handelt in richtiger Abwägung der beiderseitigen Kräfte Downmg- street Leicht macbt es ja Amerika den Engländern wahrlM) nicht;' schreitet es an die Durchführung seines Flottestban- progvammes, so ist es im Jahre 1925 am Besatz der stärksten Schlachtslotte der Welt; nicht minder umfangreach sind lerne

, hinsichtlich der bevorstehenden Washingtoner Beratungen auffallende Zurückhaltung ubt. Trotz aller Freunds chaftSbeteueruugen zieht England auch dae Möglichkeit des völligen Scheiterns in Betracht. So lange daher die britisch-amerikanische Freundschast in sich bloß aus den Austausch von Phrasen beschränkt ist und nicht auch an einer Einschränkung der Ausrüstung zarr See einen sichtbaren Niederschlag findet, kann von England nicht -erwartet werden, daß es durch einen Bruch mit Frankreich seine dern Festland

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1925/19_11_1925/TI_BA_ZE_1925_11_19_2_object_8372494.png
Seite 2 von 16
Datum: 19.11.1925
Umfang: 16
und Neubelastungen möglichst zu verhindern. Was gibt es Neues in der Welt? Am 1. Dezember sollen die Verträge von Lo carno in London feierlich unterzeichnet werden. Bis dorthin ist es nur mehr eine kurze Spanne Zeit. Es frägt sich nun, ob bis dort die Parlamente der beteiligten Staaten ihre Zustimmung werden gegeben haben. Bei der Volksvertretung von England, Frankreich und Bel gien war wohl nie ein Zweifel daran. Zweifelhaft war nur die Zustimmung des deutschen Reichstages, und zwar nach dem Ausscheiden

, der schließlich nach Locarno geführt, über. Anraten Englands gemacht hat. England spielt den Ratgeber und Helfer Deutschlands durchaus nicht aus Nächstenliebe, sondern im wohlver- standenen eigenen Interesse. Die Freundschaft Englands zu Frankreich ist schon längst erkaltet und hat einer heim lichen Gegnerschaft Platz gemacht. Denn England war immer der Gegner jenes Staates, der jeweils auf dem europäischen Festlande der mächtigste ist. Und dieser Staat ist heute ohne Zweifel Frankreich. Den Engländern graut

schon längst vor den gewaltigen Kriegsrüstungen Frankreichs und sie stellen immer öfter die Frage, a eaen wen eigentlich diese Rüstungen gemeint sein können, nachdem doch Deutschland vollständig entwaffnet und deswegen in keiner Weise medr»5 fürchten ist. Ueberdies fühlt sich England in seinen Kolo- nien schwer bedroht und stößt dort an verschiedenen Orten auf die unverhüllte Eifersucht Frankreichs. Die fortae- setzte Agitation der russischen Bolschewiken droht ganz Asien in absehbarer Zeit

gegen England in Brand zu stecken. Es wäre für Englands Zukunft eine ungeheure Gefahr, wenn Deutschland mit den Russen gemeinsame Sache machen wollte. Also nicht aus Nächstenliebe, son- - dern aus eigener Not spielt England heute den Heiser Deutschlands. Letzteres soll ein natürliches Gegengewicht bilden gegen allzu weitgehende Gelüste Frankreichs und ebenso auch ein Gegengewicht gegen den zu Revolution und Krieg entschlossenen näheren und weiteren Osten. Cs ist wohl kein Zweifel, daß die deutschen

Staatsmänner ?! dieser Lage der Dinge Rechnung tragen und das Gute ! aus den Verträgen von Locarno annehmen, ohne sich von England ins Schlepptau nehmen und mißbrauchen zu j! lassen. InItalien geht das Wüten der Faschisten unge- !l stört weiter. Die Anhänger des Diktators wollen den 'I wirklichen oder vielleicht bloß vorgegaukelten Attentats, j versuch auf ihren Meister zur Vernichtung ihrer politi- !> scheu Gegner gründlich ausnützen. Demgemäß werden j| mißliebige politische Parteien kurzerhand verboten

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/25_03_1926/TI_BA_ZE_1926_03_25_2_object_8372820.png
Seite 2 von 16
Datum: 25.03.1926
Umfang: 16
haben das Aeußerste getan, um die bisherige ganz verfehlte Zollpolitik in bessere Bahnen zu lenken und sie haben unter den schwierigsten Verhältnissen be reits bedeutende Erfolge erzielt. reich haben ihren Teil an der Schuld. Deutschland wäre im Recht, wenn es diesen Mächten den Vorwurf machen wollte, man habe hinterhältig an ihm gehandelt und die Treue nicht gehalten. Denn Deutschland war ge flissentlich die wichtige Tatsache verschwiegen worden, daß England und Frankreich an Polen einen Ratssttz ver sprochen

auf die Regierung. Den willkommenen Anlaß dazu bietet der Mißerfolg in Genf. Solche Versuche auf Ministersturz werden aus Schweden, England, Deutschland und Frankreich ge meldet. Man macht den Vorwurf, daß die Vertreter in Genf ihre Pflicht nicht getan und jedenfalls eine höchst ungeschickte Politik gemacht haben. Namentlich in Eng land zeigt sich ein Teil der öffentlichen Meinung höchst aufgebracht über die Politik des englischen Außen ministers Chamberlain. Man wirft dem Minister vor, seine Politik

ein Teil der englischen Staatsmänner von der notwendigen Noblesse in der eng lischen Auslandspolitik zu reden anfängt. Denn kein Staat hat von jeher eine so wenig noble Auslandspolitik getrieben wie England, das immer und überall ausschließ lich nur seinen Vorteil gesucht und auch gefunden hat. Es ist nur zu wahr, was Kaiser Wilhelm II. von der eng lischen Außenpolitik gesagt hat: Sie befindet sich jenseits von Gut und Böse, das heißt sie hält sich weder an gött- liches, noch an menschliches Recht

gegen über handelt, halten in England alle Parteien fest zu sammen und verteilen unter sich für das aufzuführende Theaterstück die Rollen. Ein solcher Fall scheint wieder vorzuliegen. Man hat Deutschland tüchtig betrogen, ein Teil der Engländer spielt darob Entrüstung, aber es bleibt beim gelungenen Geschäft. Neugierig mag man sein, was nun die d e u t s ch e n Parteien machen werden. Die Regierung verlangt vom Reichstage die ausdrückliche Billigung ihres Ver haltens in Genf. Sollte der Reichstag

Blamage für Chamberlain und Briand und ebenso auch für Dr. Stresemann und Luther angesehen. Die Stellung dieser Staatsmänner gilt als ernstlich er schüttert. In England und Deutschland haben die aus Genf heimkehrenden Vertreter die schwersten Angriffe von Seite der parlamentarischen Opposition zu gewärtigen. In England heißt es heute schon, man sei gegen Deutschland unehrlich gewesen und in Deutschland wird es heißen, unsere Vertreter sind nicht klug genug gewesen, diese Unehrlichkeit rechtzeitig

9
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/08_11_1921/ZDB-3059538-1_1921_11_08_2_object_8086031.png
Seite 2 von 12
Datum: 08.11.1921
Umfang: 12
in ihrer Folge 253 vom 5. November einen Auszug aus einer der letztzeitigen häufigen Reden des ehemaligen Bundeskanzlers Mayr. ' in welcher dieser auch die Stellung Englands zum Anschluß- Problem darlegte, wie sie Lord Curzon persönlich gegeben ha ben soll. Die diesbezügliche Stelle lautet: England interessiert dieses Oesteereich eigentlich gar nicht. Bezüg lich des Anschlusses hat der Minister für Äeutzeres, Curzon. erklärt: Ihr seid merkwürdige Leute. Ihr schreck mit eurer Abstimmung her

Grenzarbeiten beginnen kann. Dt« durch die Verringerung derdabei tätigen Kommissare erm /mm vnoifvntlirfip sinan ri elle^ntlastuna mit sich bringt. MrWesisn Md 3 rton&. f (Von besonderer Seite.) Die europäische Politik bietet für den geschichtlich denken- den Beobachter wieder ein Bild, das an die Zeiten erinnert, als England und Frankreich in 100jährigen Kriegen um du Weltherrschaft rangen, als sogar Friedrich der Große, )o ge- waltig sein Kampf um die Freiheit Preußens auch sem mochte, nur eine Figur

im englischen Weltschachspiel wav Damals gewann England. Friedrichs -^ieg bei Roßvack brachte England>Kanada. Trafalgar und Blüchers Emgreifeu bei Waterloo sicherten ihm die Weltherrschaft. Heute ist dl« Lage Englands ungünstiger. Die preußische Hilfe vor Roßbach irnd Waterloo fehlt. England ist zunächst im diplo. matischen Kanipf gegen Frankreich unterlegen. Betrachten wir kurz die Lage? Frankreich besitzt zurzeit-du stärkste Armee der Welt. Gestützt hierauf und auf die ge waltigen Heere seiner slawischen

mit einer ganzen Reihe von Schwierigkeiten und Gefahren, von den^n die größte und gefährlichste Irland heißt. Es ist von ganz eigen artigem Interesse zu beobachten, wie jedesmal, wenn Eng land gegen Frankreich anfzutreten versuchte, die irische Ge fahr akut wurde. Irland ist der Schlüssel zum englischen Hause, der Besitz Irlands ist die Vorbedingung zur engli schen Weltpolitik. Irland bat von je im Kampfe zwi schen England und Frankreich es als Stützpnnkt und Bundes genossen gegen England benutzen

wollen. Der jetzige Frei- yeitskampf Irlands gegen England kommt für Frankreich außerordentlich gelegen iind es wird einmal eine Aufgabe von ganz besonderem Reize sein, die Fäden zu verfolgen, die zwischen Frankreich und dem katholischen Irland ge sponnen worden sind.

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1925/28_07_1925/TIRVO_1925_07_28_2_object_7635138.png
Seite 2 von 8
Datum: 28.07.1925
Umfang: 8
sind längst behoben, aber die Lieferungspflicht besteht für Deutschland weiter. Die französischen und belgischen Gru ben sind längst wieder betriebsfähig, aber Deutschland muß monatlich die ihm vorgeschriebenen Millionen Tonnen Repa rationskohle liefern. Frankreich braucht nicht eine Tonne Kohle aus England beziehen; die deutsche Reparationskohle deckt nicht nur das Manko, das sich aus der eigenen Kohlen förderung und dem Verbrauch ergibt, die Lieserungspflicht, die Deutschland auferlegt wurde

, ist viel größer. Frankreich hat, obwohl es eine Reihe von eigenen Gruben stillegte, dank der Reparationskohle einen wahnwitzigen Kohlenvor rat auf den Halden liegen und ist gezwungen, die Repava- tionUohle, die es von Deutschland erhält, zu wahren Schleu derpreisen auszubieten. So hat England, da es Frankreich half, Deutschland eine ungebührliche Reparationspflicht aufzuerlegen, seinen eigenen Bergbau eine schwere Wunde zugefügt, von der er sich kaum erholen kann. Italien, das früher die bereits genannten

großen Koh lenmengen aus England bezogen hat, verlangt und erhält von Deutschland Kohle und Koks auf Reparationskonto. Belgien versorgt sich mit Reparationskohle und Rußland, das vom englischen Grubenkapital nach allen Regeln der Kunst boykottiert worden ist, hat es verstanden, seine eige nen Kraftquellen zu organisieren. Deutschland selbst aber Mußte, um die Reparationspflicht einhalten zu können, seine Braunkohlenlager erschließen, die heute den großen Kraftwerken den Brennstoff liefern. Eine Reihe

Kohle gewonnen wird. Auch das kleine Oesterreich, das die katastrophale Kohlennot am schwersten ertragen mußte, hat sehr bedeutende Wasserkräfte ausgebaut und wird in einigen Jahren von der ausländischen Kohle völlig Unabhängig sein. So hat England dank des Krieges, den Kriegsfolgen Und vor allem dank den auch gegen seine eigenen Interessen gerichteten Friedensverträgen die schwere Krisis in seinem Kohlenbergbau heraufbeschworen. Das Grubenkapital will nun auf seine Art die Krisis überwinden

, den Ententestaaten Kohle zu schenken, während Frankreich und Belgien seine eigenen Gruben verfallen und die Bergarbei- ter verelenden lassen. Die nächsten Tage werden entscheiden, ob es zwischen den Grubenarbeitern und Bergwerksbesitzern in England zu dem drohenden Kampfe kommt. Schon haben beide Teile ihre Stellungen bezogen. Die Bergarbeiter verstanden es, die wichtigste Arbeiterkategorie sich als Verbündete zu sichern. Eisenbahner, Schiffsverlader und Speditionsarbeiter erklären heute schon die Bergarbeiter

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1924/20_06_1924/TI_BA_ZE_1924_06_20_2_object_8371146.png
Seite 2 von 16
Datum: 20.06.1924
Umfang: 16
gibt cs heute nicht mehr im Verkehre der Staaten unter einander. Da gibt es nur Selbstsucht, aber stets unter der heuchlerischen Maske von Recht und Freiheit und Menschenliebe. Was dre Siegerstaaten und darunter namentlich England und Amerika dazu getrieben hat. Die Behaglichkeit tn der Familie wird erhöht durch den Einkauf von erstklassige« Nahrungsmitteln. Deshalb sollte als Kaffee-Zusatz nur eine als verläßlich und vorzüglich bekannte Qualitätsware verwendet werden, wie es der echt« OberNnciober

wie Nord amerika nicht früher zu beginnen, als bis ihr Land die Folgen des furchtbaren Erdbebens besser überwun den haben wird. Auch stehen sie heute ohne verläßlichen Bundesgenossen dar. Denn das frühere Bündnis mit England ist von letzterem nicht mehr erneuert worden, hauptsächlich ans Rücksicht ans Nordamerika. Japan muß mit der Möglichkeit rechnen, daß ihm von den Angelsach sen ein ähnliches Schicksal zngedacht ist wie Deutschland durch den Weltkrieg. Man hat die Japaner mit Rech die Preußen

des Ostens genannt. Wie die Preußen in Europa überraschend schnell emporgekommen und da durch den anderen Völkern unbequem geworden sind, ist auch Japan in fabelhaft kurzer Zeit Mir Weltmacht emporgestiegen und dadurch zum Gegenstände des Nei des und der Eifersucht geworden. Es ist mehr als wahr scheinlich, daß England trotz aller Freundschastsversiche- rungen sich mit der Absicht trägt, die japanische See macht bei sich bietender guter Gelegenheit ähnlich w jene Deutschlands zu vernichten. Denn England

ist es nicht gewohnt, neben sich einen Rivalen länger, als es sein muß, zu dulden. Ueberdies sieht England in Japan den geborenen Führer im künftigen Freiheit-- kämpfe der Asiaten, der sich hauptsächlich gegen englische Interessen richten würde. Unter solchen Umständen hat Japan keine Sicherheit, ob England im Fall eines ja panisch-amerikanischen Krieges nicht auf Seite Amerikas stehen wird. Unter den heutigen Staaten gibt es über haupt keine Aufrichtigkeit und kein wirlliches Vertraut England sieht sowohl

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/21_08_1923/TIRVO_1923_08_21_2_object_7629837.png
Seite 2 von 8
Datum: 21.08.1923
Umfang: 8
hat, kann man sich eine Vorstellung darüber ma chen, wie weit es die Regierung Cunv mit dem sauberen Reichsbankpräsidenten hat kommen lassen. Die jetzige Reichsregierung steht nun vor dem voll endeten Dalles, welchen jene durch ihre verbreche rische Passivität heraufbeschwor. . i * * P-Lneare hält England eine Moral pauke. Herr Poincarö hielt am Sonntag in Charleville anläßlich einer Kriegerdenkmalenthüllung — der Gemütsmensch wählt hiezu immer die „geeignetste" Gelegenheit — eine seiner üblichen Reden

nicht, daß England aus der Besetzung des Ruhrgebietes Nutzen gezogen habe, aber er halte sich berechtigt, zu sagen, daß General Degoutte nicht die Ursache der Arbeitslosigkeit in England sei. Anstatt sich in eine Kontroverse über die Gesetzmäßigkeit unserer Pfandnahme einzulassen, wäre es besser, daß der eine wie der andere nach praktischen Lö sungen der uns alle nahegehenden Probleme aus schaut. Nur ein auf fester Grundlage aufgebauter Frieden, der die Herrschaft der Gerechtigkeit sichert, ist imstande, Europa

das wirtschaftliche und mora lische Gleichgewicht wiederzugeben. Frankreich will nichts anderes. England kann auch nichts anderes wollen. Kommen wir also zum Ende, indem wir uns verständigen. Die zahllosen Teilnahmsbeweise, die mir persön lich aus England und aus anderen befreundeten Ländern zukommen, bezeugen, daß die öffentliche Meinung im Auslande Tag für Tag mehr die Auf richtigkeit unserer Absichten erkennt und immer günstiger gesinnt wird, so wie sie die gegen Frank reich gerichteten Beschuldigungen

an gegen dessen Haltung und Auffassung polemisierte. Es wird für möglich gehalten, daß Poincarö erst die Veröffent lichung seiner Note an England abwarten will, in der das ganze Ruhr- und Reparationsvroblem er örtert wird, womit eine neue internationale Dis kussion über die wichtigsten Themen der internatio nalen Politik eingeleitet werden dürfte. Bayerische Reiseeindrücke. Von A. 28. MüncheN, 18. August 1923. Pünktlich rollte der Schnellzug Salzburg—München um 10 Uhr 10 Minuten vormittags in die große Halle

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/14_02_1922/ZDB-3059538-1_1922_02_14_9_object_8087014.png
Seite 9 von 12
Datum: 14.02.1922
Umfang: 12
zu rückgekommen. Den Deutschen soll die Verpflichtung auser- legt werden, in den ersten 7—8 Jahren Diskont zü zahlen und Pfänder zu stellen. Parallel mit der Regelung der Schuld Deutschlands soll auch die Regel u n g der alliierten Kriegsschulden gehen. Man komme damit gewissermaßen aus den in C h e c q u e r von Lloyd George Loucheur gegenüber entwickelten Plan zurück, die deutschen Schulden um den Gesamtbetrag der Schulden, die England, Frankreich und Italien zurück- zuzahlen haben, zu vermindern Amerika

und England soll ten für die Beträge, die Frankreich und Italien schulden, deutsche Obligationen der Serie 6 erhalten, die dann annul iert würden. England würde außerdem seinen 22prozenti- gen Anteil an den Zahlungen Deutschlands, also die ganzen 29 Milliarden Goldmark opfern. Infolgedessen würden auch alle Gläubiger Deutschlands von den Summen, die ihnen zugesprochen wurden, entsprechende Beträge Nachlassen. Auf diese Weise würden die deutschen Zah lung en um etwa 60 Milliarden herabgesetzt, wodurch

es möglich wäre, den Kapitalsmarkt für deutsche Obligationen ausnahmsfähig zu machen. Das „Echo de Paris" will nicht behaupten, daß die französische Regierung so radikale Lö sungen annehmen wolle, aber da sie für die internationale Anleihe eintrete, sei sie geneigt, dem Gedanken dieses Planes uäherzutreten. So lange Amerika und England zur Frage der alliierten Kriegsschulden noch nicht Stellung genommen hätten, würde es, wie das Blatt hervorhebt, eine schlechte Politik sein, den Zahlungsplan vom 10. Mai

1921 aufzu geben, denn Amerika habe durch Gesetz den Nachlaß der alliierten Schulden verweigert und Lloyd George habe er klärt, daß England bei der augenblicklichen Lage nicht aus seine Rechnung verzichten könne. Selbst englische Sachver ständige hätten betont, eine internationale An - keihe könnte im Augenblick höchstens 20 Millionen Pfund Sterlings, 100 Millionen Dollars. 300 Millionen Schweizer Franken, 200 Millionen belgische Franken und 200 Millionen Lire^ ergeben. Das sei ein Linsengericht

für den Welthandel sichern und den Triumph noch erhöhen, den die Konferenz von Washington gebracht hat. Ich habe die feste Ueberzeugung, daß unsere Forderungen annulliert werden müssen, besonders die Forderung an England. Wenn dieser Gedanke zur Ausführung käme, dann hätten wir die beste Anlage für unser Geld gefunden, welche die Vereinigten Staaten jemals gehabt haben. Wir würden viel Geld ver dienen und die Dankbarkeit für unser Verhalten wäre ein gewaltig werbendes Kapital. Herr Kahn trat auch dafür

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/25_03_1922/ZDB-3059538-1_1922_03_25_3_object_8087128.png
Seite 3 von 10
Datum: 25.03.1922
Umfang: 10
keinen Vertreter durchbrinqen konnten und es erleben mußten, daß der einzige Ungar der m die Regierung einziehen wird, dies nur dem Umstande zu verdanken hat, daß er als Kandidat der Regierung auf der Liste stand. # ' Afghanistan — der Pufferstaat in Ostasien. Nach all den innen- und außenpolitischen Sorgen und Ent- t.uschungen, die England in letzter Zeit erfahren mußte blinkt aus Asien herüber nun doch ein kleiner Lichtstrahl nach London: Afghanistan. Wirtschaftlich und kulturell ist dieses im Norden

britannien in Zentralasien feindlich gegenüberstanden batte es eine nicht unbedeutende Rolle gespielt und nun ist es wie der zu einem wertvollen Stein aus dem Schachbrett der großen Politik geworden, seitdem durch das Treiben der Bolschewisten der englisch-russische Gegensatz in Asten wieder aufgelebt ist und sich dort der Zusammenschluß des Islam vollzieht. Stets war es von beiden Großmächten begehrt und umworben und wohl nur darauf beruht seine Selb- , ftändigkeit. Während England alles daransetzte

. daß der kriegerische Staat der Afghanen als schützende Mauer der indischen Nordwestgrenze so groß als möglich bliebe, sah das alte Zarenrerch seine Aufgabe darin, Afghanistan immer mehr unter seinen Einfluß zu bringen und sich womöglich in den Besitz der nach Indien führenden Pässe zu setzen. So wurd» dieses Land immer mehr Schauplatz des Kampfes um die Vorherrschaft in Asien, wobei Rußland unverkennbar als letztes Ziel die Entscheidung mit den Waffen herbeiführen wollte, während England sich dazu nicht stark

und die Türkei brachen zu sammen und damit auch der Vertrag von 1907, während an Stelle des Zarenreiches das für England nicht minder ge fährliche Sowjetrußland und an die Stelle der Türkei das Angora der türkischen Nationalisten trat. Kein Wunder wenn der alte Gegensatz nun wieder auflebte, wenn auch allerdings mit anderen Zielen und Ideen. Damit war Afg hanistan wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerüctt wobei es seine Machtstellung durch den erfolgreichen Aus gang des kurzen Krieges mit England

im Jahre 1919 be deutend vergrößerte. Heute ist Afghanistan aus dem besten Wege, ein neues Machtzentrum des Islam zu werden. Mit den Regierngen von Angora. Moskau und Teheran wurden feste Verträge abgeschlossen. England wie Rußland zahlen jährlich Sub- sidien in beträchtlicher Höhe und wenn nunmehr vor wenigen Tagen Kunde kam, der Emir von Afghanistan habe den in. dischen Nationalisten eine unzweideutige Absage auf rhre englandfeindlichen Werbungen geschickt, jo konnte dies wohl in London Freude

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1924/30_08_1924/ZDB-3059538-1_1924_08_30_2_object_8090112.png
Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1924
Umfang: 8
, daß wir 'auch heute noch, trotz der Erfahrungen- eines vierjährigen Krie ges und fünfjährigen Friedens imlmer noch an dik Selbstlosigkeit Englands glauben. Frankreich ist durch den Krieg zu mächtig geworden gegenüber England, das feinen größten ur.'d wichtigsten Kolo nien eine weitgehende Selbständigkeit einrätun-st mußte. Frankreich muß also nach altem englisch» Rezept klein gemacht werden. Der deutsche Kon kurrent ist erledtg't, setzt kcimMt Nummer zwei an die Reihe. In erster «Linie ist -der dummer Deutsche

, damit ja «kein Atom des gerech ten Hasses «der Deutschen und Frastzosen gegen «den ! wahren Erbfeind Europas sich wenden kann, ßür- wa.hr, eine «meistephafte Diplom'atiie, aber dbeniso be- , tvunderungswert ist die Le«ich«tglänbigkeit derer, die nicht alle werden. Im Krieg hieß es „Gott strase England", England war erkannt als Heuchler und . Hauptseind, heute hat «dasselbe England es fertig . gebracht, alle seine Schandtaten vergessen zn lassen ; und sich als den. Retter «Deutschlands hinztistellen. Fürwahr

, Frankreich ist uns ein haßerfüllter «Geg- \ ner, aber der Fein.o ist England." Wann werden die Völker endlich vernünstip wer den und ihre Belange selbst wahrztmehmen ver stehen? Gegen das Dawes-Gutachten. Der „Reichslumd vater'ändischer Upbeitervereine", «öem über 200 Vcr- | eine augehören, Hai sich in einer ENtischlleßnttg ge- t gen das Dawas-Gntackstett ausgesprochen. Die Vogel-Strauß-Politik der Ententewifsenschast ler. Im Jahre 1949 wunde bekanntlich durch den: damals gegrün«deten „International

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/16_12_1921/ZDB-3059538-1_1921_12_16_1_object_8085262.png
Seite 1 von 12
Datum: 16.12.1921
Umfang: 12
man, daß bei den bisherigen Londo ner Verhandlungen die Frage des Moratoriu m s kerne wesentliche Rolle gespielt habe. In denselben Kreisen wird auch angenommen, daß die Reichsregierung schon in den allernächsten Lagen eine amt liche Mitteilung über öte. Reparationsfragen im allgemeinen sowie über die im Jänner und Februar fälligen Reparations zahlungen im besonderen veröffentlichen werde. In diesem Zusammenhänge dürfte auch die Bekannt gabe des Briefwechsels zwischen der Rerchs- regierung und der Bank von England

er folg e n. Alle bisherigen Zeitungs meI dun g en über einen, Ebfolg Rathenaus in London können, wie an zu ständiger Stelle verlautet, als. Kombinationen aufge faßt werden. TU. Berlin, 14. Dezember. Eigendraht. Eine Nachricht, daß die Bank von England gefragt habe, welche Sicherheiten die deutsche Regierung für die even tuelle Einräumung des Kredites durch Eng» l a n d geben könne, wird von maßgebenden Seiten für u n- Z u treffend erklärt. Ueber den Bericht, den Dr. Ra thenau vor dem Reichskabinett

die gesamten Fragen der Reparationen prüfen und dabei der Summe, die Frankreich England schul det, Rechnung tragen. Man könne hoffen, daß ein bedeuten der Fortschritt erzielt werden würde, in bezug auf eine ge meinsame Aktion der beiden Länder in der Frage des deut schen Moratoriums. r £JJ- Rom, 15. Dezember. Eigendraht. Die römische Regierung veröffentlicht eine offiziöse Note über die bevorstehende Zusammenkunft zwischen Briand unv Lloyd George. Den Hauptgegenstand wird die Frage des Verhältnisses

der Charakter eines obersten Rates beikommt, sondern daß sie nur informatorisch sein werden. EP. London, 15. Dezember. Eigenbericht. Es verlautet aus gut unterrichteter Quelle, daß die eng lische Regierung sich an das F i n a n z a b k o m m e n v o m 13. Au g u ft halten wird. Die Zeitungsmeldungen, wonach England auf einen Teil seines Anteils an der ersten Mtl- liardenzahlung Deutschlands zugunsten Frankreichs ver zichten werde, entbehren jeder Grundlage. Die jüngsten Unterredungen hätten ebenfalls

Fafzisten, die der französi schen Trikolore denselben theatralischen Flammentod berei ten wie einst dem Doppeladler — oder ob Italien den Mut faßt, auf den Versailler Päragraph 18 zu verzichten wie es England und Belgien bereits sogar getan haben. Mit anderen Worten: es wäre für den Kurs Torrettas eine zweifelsohne hochpolitische Schwenkung, würde er mit der praktischen Anwendung der außenpolitischen Ratschläge Nit- tis beginnen und kein Botschafter dürfte nach Rom kom men, der die Erreichung

17
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1924/19_12_1924/TI_BA_ZE_1924_12_19_2_object_8371616.png
Seite 2 von 24
Datum: 19.12.1924
Umfang: 24
ungeklärt, was mx deren Stelle treten soll. Denn es ist noch sehr rm Ungewissen, welche Verbindung von Parteien zustande kommen wird, um für eine neue Neichsregierung die Mehrheit zu bilden. Es zeigt sich nicht bloß in Deutschland, sondern auch 'in England, Frankreich und Italien das unver kennbare Bestreben, die hoffnungsvolle Entwicklung, welche die Beziehungen der verschiedenen Staaten zueinander im Sinne des Friedens und der Versöhnlichkeit genom men hatten, zu unterbrechen und neuerdings

vom Ausfall der englischen Neuwahlen machen sich zusehends immer stärker fühl bar. Die Konservativen, die nunmehr in England am Ruder sind, waren stets die gehässigsten Gegner Dl u! sch- lands. Schon als das Londoner Abkommen geschloffen wurde, erllärten die englischen Konservativen, daß jede dem deutschen Reiche gewahrte Erleichterung ein großer geschäftlicher Schaden für England sei, indem Deutsch- lands Handel und Industrie den englischen Unternchmnn- gen neuerdings eine sehr gefährliche Konkurrenz

Dynastien sind zu Falle gebracht worden. Es sind dies die Dynastie der Romanow in Rußland, der Hohm- zollern in Deutschland-Preußen, der Habsburger in Oesterreich-Ungarn und der Osmanen in der Türkei. Rußland ist stark genug gewesen, um Deutschland und Oesterreich und die Türkei ins Verderben zu stürzen, es hat sich aber damit auch sein eigenes Grab geschaufelt, während England, Frankreich, Italien und Amerika den Nutzen haben und heute für das namenlose Unglück Rußlands bloß ein Achselzucken aufbringen

trotz aller gegenteiligen Hoffnungen. Die neue englische Regierung arbeitet nach den alten konservativen Rezepten. Für die europäischen An gelegenheiten wird den Franzosen wenigstens die schein bare Führung um den Preis überlassen, daß England ganz ungestört Weltpolitik treiben kann. Mit Ausnahme Amerikas, wo die Vereinigten Staaten eine stärkere eng lische Einflußnahme außerhalb der englisch amerikanisch n Kolonien nicht dulden würden, schaltet und waltet Groß britannien in allen Wekttellen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/22_11_1921/ZDB-3059538-1_1921_11_22_3_object_8085252.png
Seite 3 von 12
Datum: 22.11.1921
Umfang: 12
be stehen, daß unsere dringenden Sorgen des T.rges anderer Art sind und daß in kurzer Zeit die Frage, wie viel große Kampf- schrsse und Unterseeboote England. Amerika und Japan Ba den werden oder mit welchen diplomatischen Formeln kste wahren Ziele der beteiligten Großmächte am Stuten Ozean verhüllt werden sollen, die deutsckp Oeffenttichkest sehr viel weniger beschäftigen wird als heute. Wichtiger als alles an dere erscheint mir die Notwendigkeit — soweit das möglich ist — in großen Ernten d»e Wirkung

der Konferenz auf das deutsche Schicksal tlarzustellcn und sestzuhalteu. Was bedeutete zunächst die Washingtoner Koukeren.z in der jüngsten V e r g ä n g e n h e i t? Ihre Vorbereitungen, d. h. das diplomatische Verhandeln und Borsühlen des Terrains, belastete die Weltlage schort seit Monaten. Die darin für uns im Vordergrund stehende v b e r s ch l e s i s ch e F rage ist sicherlich deswegen für uns ungünstiger gelaufen als ohire sie. Warum? England wollte noch im Sommer eine günstigere Entscheidung

. Frankreich hat sie Hintertrieben. Beide brächte mußten bei ihrem Vorgehen berechnen, ivie durch dre AnSirir- kungen ihrer Haltung ihr Verhältnis in Washmg on sich ge stalten würde oder mit anderen Worten: Wenn 'chon aus Gründen der allgemeinen Politik England das Bestehen aus einer günstigeren Lösung und damit den Bruch urit Frank reich vermeiden wollte, so mußte gegenüber dein deutlichen, mst allzu offenen Werben Frankreichs um A.nerckas Gunst die Londoner Politik in Rücksicht ans Washington wünschen

, daß die oberschlemche Frage nicht etwa eine angelsächsische Annäherung gefährde. Diese strebt England gegenwärtig unter möglichster Schonung Japans an. muß dabei natürlich aus Frankreichs Widerstand rechnen und diesem nach Möglich keit die Spitze abzubrechen versuchen. Erinnert man sich fer ner. daß gerade in den letzten Wochen vor der Entscheidung über Oberschlesien Englands S t e l l u n g i m O r i en t durch die Niederlage des von ihm gestützten Griechenlands empfindlich geschwächt wurde, so braucht

eine „demokratische Welle" ging. ^ h. eine ungeheure Srimmungsmacke zugunsten der ver- meinttichen Rechte der Völker auf die Selbstbestimmung ihrer Geschicke — die doch in Wirklichkeit von allen Großmächten von einer kleinen, aber mächtigen Oberschicht in höchstem Maße unperialistisch geleitet wurden — so geht jetzt über die stigere Entwicklimg der Dinge W> senuich und ganz deutlich davon ab, in welchen» Maße Partei- Hader uuo Klaffenkamps nur ^ie Mögiichte:t lassen werden, sie zu gestalten. England

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/27_01_1922/ZDB-3059538-1_1922_01_27_2_object_8088700.png
Seite 2 von 12
Datum: 27.01.1922
Umfang: 12
augeublick.ich im Namen Eng lands, und die Tatsache, daß seine Gegner mit ihm überein stimmen, spricht dafür, daß er nicht leicht anders handeln kann, als aus seiner letzten Rede deutlich hervorgeht. Es ist für Lloyd George unmöglich, zurückzuweichen." Die Rasch heit mit welcher das englische Volk das von Frankreich ge schürte Flämmchen eines innerpolitischen Wahlkampfes ge- gen Lloyd George löschte, ist hiefür bezeichnend. England und Amerika werden mit dem aus Geschäftssinn sich begnügenden Ruf

, daß er wohl ein Bündnis mit England wtmsche. aber mir auf gleicher fetnife. In die Praxis übersetzt heißt das, auch er will einen «Favantiepakt, der allerdings dem Briands gegenüber bedeu tend cchgeändert werden, soll. Die Dauer des Paktes fall von 10 aus 25 Jahve erhöht werden. Außerdem soll der casus foe deris nicht erst spielen, wenn die deutschen Truppen die fran zösische Grenze überschreiten, sondern wenn sie mit den fran zösischen . (respektive den eiwi? ; Besotzun--»srn'vvnon am Rhein

zusammenftoßen. Außerdem wünscht Frankreich, daß eirre Militärkonventron den Pakt vervollständigt; in dieser Konvention sollen die gegenseitigen Leistungen gerrau fest gelegt werden. Käme der Pakt zustande^ so würde sich auch die Unterseeboot frage regeln und die Spannung zwischen England und Frankreich müßte Nachlaßen. Das erklärt, warum man in Frankreich gegenwärtig die englischen Aus fälle gegen die Regierung nicht allzu tragisch nimmt. Was die innerpolitische Lage nach Antritt des Kabinetts Poincare

, bis man in der kürzlich erfah renen Absage durch die Bank von England die Grenze der Leistungsfähigkeit erreicht habe. Die Befürchtung, Deutsch land wolle sich in der Behandlung der Reparationsfrage den berufenen Instanzen entziehen und sie einer internatio nalen Konferenz unterbreiten, sei völlig unbegründet und hinfällig. Die Rcichsregierung wolle nichts anderes erstreben, als die Behandlung der Reparationssrage im Zusammen hänge mit den großen internationalen Wirtschaftsproblemen und glaube damit nickst

bisher noch keine Einigung erzielt werden konnte. Immerhin durften die Schwierigkeiten nicht un überwindliche (!!) sein und man erwartet ein erfolgreiches Weiterführen der Verlzandlungen. 3« dem anzetöndigte« evglischen Kredit. A. Wien. 26. Jänner. Eiaendrah!. Als Motivierung für den angekündigten Kredit, den du englische Regierung Oesterreich zu bewilligen bereit sei, ver lautet in rlnterichLeten Kreisen, der ungeheuere Kurssturz der letzten Tage habe in England die Befürchtung ausgelöst

21