10 Uhr vormittags versammelte sich unter dem Vorsitze Mussolinis der Ministerrat. Unterftaatssekretär Acerbo sprach drei Stunden über die Reform des Gemeinde- und Provinzialgesetzes und das diesbezügliche vorbereitete Dekret. Heute be ginnt die Prüfung des Gesetzentwurfes. politischer Londoner Nebel. Jetzt ist es schon über die Woche seit den Parlamentswahlen in England und noch ist keine Klarheit, was England für eine Politik zu machen und welche Folgerungen es aus der Wahl zu ziehen gedenkt
. Am meisten Erörterung findet in England und im Ausland die Frage, wie sich infolge der Wahl das Verhältnis zu Frankrei-ch gestal ten wird. Besonders die französischen Blätter Nr. 285 ' stellen ernste Betrachtungen für die Zukunft der englisch-französischen Beziehungen an. „Pe tit Parisien' schreibt, es wäre vergeblich, wenn Frankreich sich verheimlichen wollte, daß die Entente aus den Wahlen krank hervor geht. Wenn die französisch-englischen Auseinan dersetzungen stattfinden, die der Regierungs wechsel
in England unvermeidlich macht, der überhaupt unerläßlich sei, so werde Frankreich sich Männer gegenüber befinden, die gegen die Politik, die es seit einem Jahre eingeschlagen hat, eine aufrichtige Abneigung haben. „Echs de Paris' schreibt: Wir wissen sehr wohl,daß das britische Nationalinteresse sehr gut Vorteile aus der Politik vom 11. Januar lRuhreinfall) ziehen kann. Aber die Entente, die die konser vative Mehrheit von 1918 und 1922 in den Vor dergrund schob, ist durch die jetzige Mehrheit be droht
Meinung in Großbritannien ge gen Frankreich aufzuhetzen. Er wünsche, daß die führenden Politiker Frankreichs sich über- zeugen, daß Frankreich durch freundschaftliche Verhandlungen den Versuch machen müsse, zu einem Einverständnis zu gelangen. Die. Frage, die in kürzester Zeit gestellr werden würde, sei die der französischen Schuld gegenüber Eng land. Alle französischen Statistiken zeigten, daß- Frankreich gedeihe, das englische Volk frage deshalb, warum es nicht bezahle. In England glaube