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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 06.02.1916
Umfang: 16
!»rAal) Tetefo«. BouarKeche« Re ». Nr. 5 Vom Krieg. ! ' Die Wehrpflicht in England. ' ^ Seit mehr als einem halben Jahre geht England rrm diese Frage herum, wie die Katze um den heißen Brei. Wie wir schon mehrfach rmseinandergeseht haben, hatte man ursprünglich tn England im Sinne, den Krieg in altgewobn- ter Weise zu führen. Rußland und Frankreich sollten die Mannschaften stellen und Oesterreich und Deutschland ZU Boden schmettern, ähnlich Wie vor hundert Jahren Oesterreich, Rußland mch Deutschland

den großen Napoleon niederge- schmettert haben. England gedachte, das Geld vor- Mrecken und die Gelegenste! zu benützen, den so sterhaßten deutschen Handel zu vernichten, die deutschen Besitzungen in Afrika sich anzueignen und, da mit dem Essen bekanntlich der Appetit kömmt, so war es natürlich nicht ausgeschlossen, daß man se nach Bedarf und Gelegenheit so einige gttte Brocken mitverspeiste, sei es nun aus Kosten Deutschlands oder der Türkei oder im Notfälle auch der Bundesgenossen; wozu wäre

für Enaland. Je länger der Krieg dauern würde, um.so. schwa-! cher würden die Kämvsenden, um so stärker würbe am Ende England. dastehen. Zwanzig Jahre,'hieß es in England, könne der Krieg' 'bauern, .England habe nichts dagegen; begreif-' lich. Weniger erbaut von solchen Aussichten wa ren seine Bundesgenossen. Doch man tröstete sich und hoffte auch in diesen Kreisen,- daß England diese-Freude nicht zuteil werde. Daß Oesterreich Und Deutschland dem Ansturm der russischen und - 'französischen Heere

Englands zu regen begann., Brrxerr, SormtaF, den G. Febrrrav England tat tief gekränkt, daß man die Größe seiner Opfer nicht zu würdigen verstehe. Seine Zeitungen und die von ihm bezahlten Zeitungs schreiber in den verbündeten Ländern schrieben sich die Finger wund, um aller Welt die Größe seiner Opfer recht kräftig vor Augen zu stellen. Für die Länge zog der Schwindel nicht. Doch England wußte sich zu helfen. Es versprach den Bundesgenossen, Deutschland und Oesterreich auszuhungern. Die Zufuhr

. Die Bundesgenossen glaubten und hofften. Die Millionen kamen aber nicht oder wenn sie kamen, wurden sie nicht für die Westfront verwendet. Immer stürmischer wurde daher das Drängen, England möge end lich ebenfalls alle waffenfähigen Männer in die Montur stecken. England gab wiederholt zu ver stehen, das gehe unmöglich, denn England brauche seine S3ei?te für die Fabriken. England müsse Geld machen, sonst könne es seine Bundesgenos sen nicht unterstützen. Der Niederbruch Serbiens, .die Niederlage

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 12.04.1928
Umfang: 20
. Es ist etwas Großartiges um das englische Welt reich. Die Angelsachsen können Wahrhaftig stolz sein auf ihre Leistungen. Sie sind heute die tatsächlichen Herren der Welt. Denn die eine Hälfte der Erde ist ihnen un mittelbar unterworfen und die andere Hälfte ist von ihnen in mehr als einer Beziehung abhängig. Es gibt zwei angelsächsische Weltmächte: die Vereinigten Staaten von Nordamerika und England. Diese «zwei Mächte im Bunde repräsentieren eine solche Fülle von Reichtum und Volkskraft

, daß gegen sie jeder Widerstand im Ernstfall aussichtslos wäre. In jüngster Zeit zeigt sich zwischen diesen zwei mächtigen Vettern eine gewisse Eifersucht, welche für die Zukunft noch sehr 'verhängnisvoll werden kann. Denn jeder von Leiden will der Erste fein bei der Verteilung der Reichtümer der Erde, deswegen Wollen beide alle Handelswege auf den Weltmeeren beherrschen und darum wollen beide die stärkste Kriegsflotte haben. Für den Augenblick ist England noch stärker als die Ver- einigten Staaten von Nordamerika

, zwar nicht an Geld- macht und innerer Geschlossenheit, wohl aber an Ausdeh nung und Spannkraft und an Großartigkeit der Ueber- lieferungen. England ist heute noch maßgebend in allen Weltteilen, nicht einmal Amerika ganz ausgenommen. Australien gehört zur Gänze England, in Asien und Afrika gebören die wertvollsten Gebiete den Engländern, während vie übrigen Länder dieser Weltteile mehr oder weniger stark von England abhängig sittd. Zn Amerika besitzt England den ganzen Norden dieses Weltteiles und wertvolle

Gebite auch in Mittel -und Südamerika. Dazu kommt, daß die Inseln der Weltmeere zu einem sehr großen Teile England gehören und darunter namentlich fast alle jene Stützpunkte, die für Handel und Krieg von ausschlaggebender Bedeutung sind. Einen so ungeheuren Besitz hat sich das englische Volk im Laufe der Jahr- hunderte angeeignet, obwohl fein Heimatland nur eine verhältnismäßig kleine Insel ist und die Bewohnerschaft von Großbritannien und Irland der Zahl nach nur un- aefähr derjenigen von Italien

gleichkommt. Das haben Die Engländer geleistet durch ihren Unternehmungsgeist, durch ihren praktischen Ginn und namentlich durch ihre zähe und weitschauende Politik, die allerdings in der Wahl ihrer Mittel alles eher als wählerisch gewesen ist. England steht heute, nachdem der noch vor kurzem so sehr gefürchtete deutsche Nebenbuhler zu Boden geworfen ist, in feiner größten Ausdehnung und scheinbar in seinem höchsten Glanze da. Aber zahlreiche Anzeichen verkünden es, daß der Höhepunkt des englischen

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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1916
Umfang: 8
—H h— IR ■■ > I s———— Ein geplantes Ostsee-Gibraltar. Die englisch-norwegische N-Verbots-Komödie. Wohin es führt, wenn man sich mit England einläßt, beginnt nun auch Norwegen zu ahnen. Seine Eng land gefällige U-Boot-Verordnung sollte der englischen Diplomatie das Mittelchen seiiy 'zu höheren Zwecken. England will Norwegen, ja sogar die skandinavischen Länder überhaupt „schützen". England, das sich selbst weder vor A°Aoot, noch Zeppelin, nöch sonstigen An griffen auf seine Küsten schützen kann und "erst vor we nigen Tagen

die Blamage erdulden mußte, daß eine deutsche'Torpedoböotflostlte im Kanal bis zur geweih ten Reede von Spithead vordrang. Ein alberneres Anerbieten wäre noch nie mals in der Weltgeschichte gemacht worden, wenn es tatsächlich England um die Beschützung schwacher "Neu trale rzu tun sei, aber weder Norwegen, noch Schweden, noch Dänemark sind bedroht, und nur inpner" wieder England selbst braucht Schutz in seinen Seenöten. Die sogenannten „Fernblockade" ist Hunderte Male durch brochen worden; sie kostet

ungeheuere Mengen an Kohlen, deren Förderung England die größten Schwie rigkeiten bereitet; dazu erleidet England durch die fort gesetzte Vernichtung zahlreicher Schiffsladungen nor wegischer Grubenhölzer durch die deutschen Untersee boote, also Bannware wichtigster Art, schweren Schaden. Da ist es denn auf den famosen Einfall gekommen, das gefügige, die weiteren Folgen vielleicht nicht ahnen de Norwegen zu der bekannten U-Boot-Verordnüng zu drängen Der selbstverständliche d e u t s ch e Piro

le st gegen die willkürliche Aenderung dos interna tionalen See- und Völkerrechts durch einen Kleinstaat, den England ebenso selbstverständlich voraüssah, Nor wegen vielleicht aber nicht, soll nun die Begründung für dieses englische Schgtzanerbieten liefern. England will Kriegsschiffe in Norwegische, schwedi sche und dänische Häfen legen, um 'diesen Neutralen bei der Beaufsichtigung des U-Boot-Verkehres groß mütig zu helfen. Das ist freilich englische Umnebelung ' der wahren Absichten, die unzweideutig zum mindesten

ist also für Norwegen eine Gefahrenquelle bedenklichster Art und weiter nichts als eine Variation der Mittel, mit denen es seit mehr als Jahresfrist Griechenland in den Krieg zu ziehen und'seinen Zwecken 31 t opfern sucht. Nicht das gar nicht gefährdete Norivegen will es schützen- sondern dieses für seine eigene Sicherheit vorschiebell. wie England ja auch bereits die Uebernahme des Ver sicherungs-Risikos der englisches Kriegsmaterickl und Bannwaren für England befördernden norwegischen Schiffahrt schnöde abgelehnt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 09.05.1926
Umfang: 16
Teile sind mit einem Stem und elner Nummer kenntlich gemach». Verwaltung in Innsbruck, Rraximliiansirotzk 9 (XelepSon 741 , 742) An diese sind alle Beftellungkn, Geldsendungen und Beschwerden wegen Nichtzusilüung de« Blattes zu richten. Alle Nach richten und Berichte find zu senden an die NevakUon des „Tiroler Volk«, boten" in B a u m ki r ch e n LAnterinntay Telephon. Bvider« Nr. 12. 14. Jahrgang Der KohlenMeg iß» England. 4 Millionen Arbeiter im Ausstand. England macht zurzeit Tage

, so daß in England keine Zeitung erscheint, es streiken die Arbeiter der -Metallwerke, die der chemischen Industrie, der Bau- Unternehmungen mit Ausnahme derjenigen, die Wohn- und Krankenhäuser Herstellen; es streiken die in dei: elektrischen und in den Gaswerken täti gen Gewerkschaften. Tie Dienstzweige, die die ös- fcntlid>e Gesundheit, die Hygiene, die Volksernäh rung betreffen, sollen nicht unterbrochen werden. Die Eisenbahnen stehen still, die Schisse liegen un tätig in den Häfen, die Tausende

den. Und es sind Tausende, die sich melden, um den Verkehr zur Not aufrecht zu erhalten und die Städte und Orte mit Lebensrnitteln zu versorgen, Brennmittel zu liefern, die Post zu befördern usw. Es ist auch selbstverständlich, daß sich die Leute in den letzten Tagen nach Möglichkeit mit allem Not wendigen versorgt haben. U m was dreht es sich beim ganzen Streik? Um das zu verstehen, müssen wir etwas weiter ausholen. England hat einen großen Reich tum an Kohle, und es war auch das erste Land, das seinen Kohlenreichtum

gründlich auszunützen verstand. Es besitzt gegenwärtig rund 1400 Koh lenbergwerke mit rund 2500 Gründen, in denen 1.300.000 Arbeiter beschäftigt sind. Sein Reich tum an Kohle war die Grundlage seiner Industrie und seines Handels. Wer Kohlen im Lande hat, der tut sich leicht mit dem Betrieb von Fabriken, mit der Versorgung seiner Eisenbahnen und fei net Dampfschiffe; denn diese drei leben von der Kohle oder richtiger gesagt lebten von der Kohle. Daher war England in diesen drei Stücken durch Jahrzehnte

der Welt voraus. Es versorgte durch Mrzehnte die halbe Welt mit den Erzeugnissen Für den Maimonat. O Mutter mein, 0 Gottessohn, O Magd im Glorienscheine! So milden König trug kein Thron, So hold wie du ist keine. O nimm der Brust die Sehnsucht nicht Nach dir und deinem Kinde, Du Herzenstrost, du Pilgerlicht, Daß ich die Heimat finde? seiner Industrie, und zwar mit seinen eigenen Schiffen. Das brachte Verdienst ins Land, hatte aber auch den Nachteil, den man in England erst während des Krieges

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Alpenländer-Bote
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Seite 17 von 18
Datum: 02.05.1926
Umfang: 18
nicht deinem Kinde, ist, du Pilgerlicht, eimat finde! ad zwar mit seinen eigenen hie Verdienst ins Land, hatte steil. den man in England erst >s als solchen erkannte, daß das die Landwirtschaft im Stiche ten und Industrieorten zuman- war das Erstehen von Riesen- ern. Man machte sich in Eng- nichts. Die Industrie und der eld, nnd damit kaufte man sich ms dem Auslande. England einen Kohlen noch ungeheure en. Noch im Jahre 1913 wan- n Tonnen seine Tonne ist 1000 gutes Geld ins Ausland. mm an 5t'ct)ie, uttö

von der Kohle, j Wer war England in diesen drei Stücken durch ? Jahrzehnte der Welt voraus. Es vestorgte durch Jahrzehnte die halbe Welt mit den Erzeugnissen o. Wi .v,.vv.j 5 j(ui mar also die Nährmutter Englands, brachte reichen Verdienst und schöne Profite dem Handelsmann, dem Bergwerksbesitzer und Fabrikanten und schaffte Brot für Millionen von Arbeitern in den verschiedensten Erwerbszmei- gen. Den Krieg, ben England kalten Blutes ent fesselte, schaffte hierin gründlich Wandei. Den eng lischen

Staatsmännern war der Krieg ein Geschäft und ein Mittel für England, in Zukunft erst recht Geschäfte zu machen. Der deutsche Handel, die deutsche Industrie, die England in vieler Be ziehung ein gefährlicher Konkurrent geworden war und ein noch gefährlicherer zu werden drohte, sollte vernichtet worden, die deutschen Auslands besitzungen (Kolonien) in der Südsee. in China, in Ost- und Westafrika begehrte England, um seinen Besitz abzurunden. Das Ziel schien England durch den Krieg vollständig erreicht

zu haben. Die deut sche Kriegsflotte wurde vernichtet, die Handels flotte wurde Deutschland abgenommen und als Beute unter den Siegern verteilt, und die deutschen Kohlenbergwerke in Oberschlesien den Polen, die int Saarland den Franzosen zugeteilt. Es schien, als ob England sein Kriegsziel voll und ganz er reicht habe. Daher auch der unbändige Jubel in England, als der Krieg zu Ende war und Deutsch- lanb am Boden lag. Und doch war die Rechnung falsch. Der Krieg hat bekanntlich fast fünf Jahre gedauert

und auch Englands Industrie während der Zeit fast lahmgelegt. Der Transport übers Meer war gefährdet und es mußte fast die gesamte In dustrie für die Herstellung des Armee- und Kriegs bedarfes arbeiten. Die Folge war, daß sich in neu tralen. namentlich überseeischen Ländern die Indu strie entwickeln konnte und mußte. Und so gingen England zahlreiche Absatzgebiete verloren. Dafür hatten Japan und Amerika sich vielfach eingenistet. Der Krieg war lang und schwer, und es stand auf Messers Schneide, daß England

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 02.06.1927
Umfang: 16
be urteilen, was die Meldung zu bedeuten hat, daß England die diplomatischen Beziehungen zu Rußland abgebrochen und den Vertretern Rußlands die Pässe zugestellt hat. Es ist dies ein Ereignis, das die weitesttragenden Folgen haben kann. England und Rußland sind Weltmächte und die eine davon erklärt der anderen: Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben, ich breche den Verkehr mit dir ab! Ein solcher Zustand ist für den Weltfrieden äußerst ge fährlich und kann sehr leicht zur förmlichen Kriegserklä rung

führen. Für die zwischen den genannten Groß- ftaaten eingetretene Spannung lassen sich mehrere Ur- fachen anführen. Vor allem muß daran erinnert werden, daß England und Rußland zwei alte Gegner sind, eigentlich geborene Ri valen. England ist die größte Seemacht, Rußland hat die Rekruten zur größten Landmacht. Es ist der Walfisch und der Elefant, von deren künftigem Entscheidungs kampf schon so viel geredet und geschrieben worden ist. Die Weltstellung beider Staaten

ist eine solche, daß sie Nebenbuhler zu einander beinahe sein müssen. England beherrscht alle Meere, Rußland aber hat noch immer keinen das ganze Jahr eisfreien Zugang zum Weltmeer. Rußland besitzt das ganze nördliche Drittel Asiens, England aber beherrscht den Süden dieses größten aller Weltteile. Naturgemäß trachten die Russen nach dem reicheren und wärmeren Süden vorzudringen, während England mit aller Eifersucht um die vollste Sicherheit seines herrlichen indischen Kolonialreiches besorgt ist. England ist heute

weltbeherrschend, Rußland aber glaubt aus Grund seiner ungeheuren Volksmassen ein wenig stens ebenso großes Recht auf die Weltherrschaft zu be- sttzen. Diese genannten und zahlreiche andere Gegensätze haben im Laufe des letzten Jahrhunderts zwischen Eng- land und Rußland wiederholt zu so großen Spannungen geführt, daß der Krieg unvermeidlich schien. Aber immer wieder war es gelungen, das drohende Ungewitter abzu wenden. Als England in Deutschland seinen gefährlich sten Nebenbuhler aufsteigen sah, verständigte

es sich mit Rußland. Zuerst half es noch den verbündeten Japanern, ohne selbst förmlich in den Krieg einzutreten, die Russen kriegerisch zu demütigen und aus ihren besten Stellungen in Ostasien hinauszuwerfen. Dann aber zeigte England den durch Krieg und Revolution sehr geschwächten Russen die glänzende Gelegenheit, mehr als das Verlorene rasch und sicher zurückzugewinnen' Man brauchte bloß an der Einkreisung Deutschlands mitzuwirken, und die reichste Erbschaft aus der österreichisch-ungarischen und türkischen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 14.09.1917
Umfang: 8
erledigt. Bet Abholen in der Ver- • sandstelle, gegenüber der Franziskanerkirche: halbjährig K 4.50, ganzjährig K 9.—; mit Postversand im Inland oder Zustellung inS Hau»: halbjährig K 5.—. ganzjährig K 10.—. Einzelne Nummer 10 h. Bezugspreise Wünscht England dm Frieden? Die unverschämte Fassung der Wilson-Note hat viele Leute, die auf die Note Papst Benedikts Friedenshosf- nungen geschöpft halten, verblüfft und die Absicht des Papstes als gescheitert ansehen lassen. Wie schlechte Diplomaten

will man sich, da man keinen anderen Sieg errungen hat, wenigstens einen Sieg über den deutschen Despo'tis- m u s zuschreiben und so tun, als habe man nur gegen diesen gekympst. Tritt die gewünschte Revolution in Deutschland nicht ein, so wird man's auch billiger tun und die „demokratischen Reformen" Deutschlands als genügend betrachten. England braucht den Frieden mehr als wir. Denn, wenn es den Krieg noch bis Frühjahr weiterführen will, so bedeutet dies für England weitere 8 Millionen Tonnen Schiffsverlust, und dies dürfte

auch dem groß mäuligsten Briten zu viel des Guten sein. Mit einem Nest von 6 bis 7 Millionen svon 20) Tonnen kann der britische Welthandel nicht ausrechterhalten werden und England lebt vom Handel mehr als wir. Dazu kommen aber die Kriegskosten, die sich täglich steigern und selbst den englischen Finanzen gefährlich werden. Die englische Hochfinanz ist sicher nicht gesonnen, den von ihr in profitwütigem Konkurrenzneid gegen Deutschland entfachten Krieg mit ihrer eige- nen Katastrophe zu bezahlen, bloß

um den Franzosen Elsaß-Lothringen zu sichern — wenn sie der Kata strophe rechtzeitig ausweichen kann. Aus diesen trif tigen Gründen will man in England den Frieden, und Der deilige Bischof u. Märtyrer Ävfaphat und die Wiedervereinigung der Russen und Ruthenen mit der römischen Kirche. Von Tr. Aemilian S ch o e p f e r. Innsbruck, 6. September. Heute vor acht Tagen hatte ich das Glück und die Ehre, von Erzbischof Graf Szeptycki, dem be rühmten Bekenner österreichischer Kaisertreue und bischöflicher Hirtensorge

— ob die Wieder vereinigung Amerikas mit Englands (zwecks Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, daß der Wortlaut der Note Wilsons an den Pap st verabredet wurde. Dafür sprechen triftige Gründe. Wie käme z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh- rersiaat der Entente ist? Es mußte England das Odium abnehmen, von den Forderungen seiner Ver bündeten a b z u r ü ck e n, für die England nicht weiter kämpfen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.06.1920
Umfang: 16
erhält. Des Äbcns ungemischte Freude wird keinem Sterblichen zuteil. Die Wahrheit dieses Satzes muß nun auch England an seinem eigenen Leibe erfahren. England ist der Hauptsieger im Welt krieg. England hatte sich zwar den Verlauf des Krieges auch ganz anders vorgestellt, es hatte ge hofft, es werde ihm dabei gehen, wie es in den letzten Jahrhunderten immer gegangen ist, wenn sich England eines gefährlichen Nebenbuhlers ent ledigen wollte; es ließ andere für sich bluten, ver stand es aber, die Beute

allein einzustecken. Dies mal stimmte aber die Rechnung nicht. Frankreich und Rußland waren nicht einmal im Verein mit Italien imstande, das vereinigte Oesterreich und Deutschland mederzuwerfen, England mußte selbst seine Leute nach Millionen auf die Schlachtfelder schicken und zu Hunderllausenden hinopsern, cs mußte Hunderte seiner wertvollsten Schiffe auf den Meeresgrund sinken sehen. Mit bewunderungs würdiger Zähigkeit hat aber England der Lage Rechnung getragen und alle seine Kräfte zusam

- mengenommen, um den Sieg zu erringen. Der Er folg hat alle Mühen und Arbeiten gelohnt. Nach dem Kriege ging nun England daran, zu ernten, große Beute einzuheimsen. Diese war so groß, daß England nicht etwa bloß Weltmacht wurde, sondern zur eigentlichen Weltmacht emporrückte. Europa und fast halb Asien nebst der Hälfte Afrikas kam entweder mittelbar unter englischen Einfluß oder direkt in Englands Machtbereich. England wird wieder die Zeilen aufleben sehen, wo seine In dustrie, seine Stoffe, seine Garne

und Metallwarcn die Märkte Europas beherrschen, wie vor 40 Jah ren, wo die deutschen Fabriken auf Rechnung Eng lands die Rohstoffe verarbeiteten, die seine Schiffe aus Rußland bringen. England hofft nicht nur den europäischen Handel zu beherrschen, es will nicht bloß die deutschen Arbeiter für sich roboten lassen, England will auch die Früchte seiner Kriegs anstrengungen und seiner Ausdauer in Form eines überreichen Landerwerbes pflücken. Die Besitznahme der deutschen Besitzungen in Ostafrika

machen es zum unbestrittenen Herren über den ganzen öst lichen Teil Afrikas. Englands Fahne weht heute von Alexandrien in Aegypten bis herunter an der Südspitze Afrikas, bis zum Kap der guten Hoff nung. Der alte englische Traum, die Südspitze Afrikas und Alexandrien und Nordägypten am mittelländ-ischen Meere mit einer Eisenbahnlinie zu verbinden, die nur durch englisches Gebiet geht, Wird damit zur Wirklichkeit. Damit wird England auch Herrin des Zwischen Afrika und Indien ge legenen Meeres, wornach man sich in England

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 09.05.1915
Umfang: 16
Dvie". BaumLircheo (Anterinnral) Teicsen: Baunrrirchss Nr. i. Nr. 19 Br ixen, Sonntag, den 9. Mai Jahrgang 1915 Vom Krieg. England und der Krieg. Mn altes Sprichwort sagt: Ein Scheit allein brennt nicht. Wenn schon ein Scheit allein nicht einmal brennt, so kann es noch viel weniger eine himmelhohe Flamme entwickeln. Der gegenwär tige Krieg gleicht einem Niesenfeuer, das hoch emporlodert, Geld und Gut, Blut und Leben von Millionen verzehrt Ich habe letztesmal darge- lcgt, wie Rußland seit

einen Krieg gegen Oesterreich und j Deutschland noch Icmqc nicht gewagt, wäre ihm nicht ein Bundesgenosse entstanden, an den es vor Schn Jahren noch nickt im Traume hätte denken mnen, und das ist England. England ist tvoh! W merkwürdigste Reich, das die Weltgeschichte j süt Jahrtausenden kennt. Die Weltgeschichte j kiß nur von einem ähnlichen Reiche zu be- ? I Achten, von dem Niesenreich der alten Römer J bot 2000 Jahren. Das eigentliche Reich besteht ^ den zwei Inseln England und Irland

selbstverständlich auch den Mick des Jnselvolkes ins Weite und nach dem Erwerb fer ner Länder zu richten, gleich Spanien, Portu gal und Frankreich. Es würde viel zu weit füh ren, wollten gvir ausführen, wie England allmäh lich Fuß faßte in der ganzen Welt, mit welcher Zähigkeit, aber auch mit welcher Rücksichtslosig keit es alle Nebenbuhler (Spanien, Holland, Por tugal usw.) zu verdrängen oder zugrunde zu rich ten verstand. Land um Land wußte es sich einzu- verleiben oder sich den maßgebenden Einfluß

dort zu verschaffen. So kam es in den Besitz von einem Großteil von Nordamerika (Kanada intb früher auch der Vereinigten Staaten), von Indien, Süd afrika (die Burenstaaten), Australien und zuletzt von Aegypten. So stehen heute 650 Millionen unter Englands Regierung. Während die Völker der Erde Kriege führten, benützte England die Gelegenheit, seinen Besitz in den fernsten Län dern auszudehnen und die wichtigsten Punkte an den Wasserstraßen aller Meere und Länder zu erwerben. Zu allen Zeiten verstand es Eng land

, in kluger Weise eine Macht gegen die andere auszuspielen und seine ä^riege von anderen Mächten führen zu lassen, ohne daß es dieselben auch nur merkten, für wen sie eigentlich kämpf ten. Deswegen hat England auch nicht die allge meine Wehrpflicht. Sein Heer besteht nur aus Freiwilligen. Mit dem Sturze Napoleons, seines gefährlichsten Gegners, vor hundert Jahren war England tatsächlich die Herrin aller Meere und des Handels und der Industrie der ganzen Welt. Während des ganzen verflossenen Jahrhunderts

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.03.1915
Umfang: 4
« 12 (Stock!) Postsparkafsen-Kont« 40.001 und 50.70V. Nr. 71 Freitag, 12. März 1915 » Jahrg. England isoliert ? Ipp“ Ein Bruch in der Triple-Entente bevorstehend? -Wg Der tägliche Russenfang Gestern von uns über 000, von den Deutschen über 3000 Russen gefangen. England isoliert? Ein Bruch in der Triple-Entente? Die Bedeutung der letzten Erklärungen Chur chills und Asguiths für den Fricdensschlnß. Die „Kölnische Zeitung" bringt folgenden sehr beach tenswerten Artikel: Am 27. Februar ist in den Beziehungen

des Drei verbandes eine bedeutsame Wendung eingetreten. In öffentlicher Parlamentsrede hat der englische Premier minister A s q u i t h seinen Verbündeten ihr Wort vom September zurückgegeben, wonach die Mächte nur mit England gemeinsam über den Frieden verhandeln wollten. Denn nicht anders kann man vom Standpunkt Frankreichs und Rußlands die Bestäti gung Asquiths deuten, daß England auch allein bis zum bitteren Ende kämpfen würde. Zk Anfang September war Frankreich geneigt, nach seinen ersten schweren

Niederlagen einen Sonderfrie den zu schließen,- es glaubte seine Bündnispflichten loyal und mit größten Opfern erfüllt zu haben, mußte aber wahrnehmen, daß weder England noch Rußland imstande waren, ihre vom gemeinsamen Kriegsplau ihnen zugewiesenen Aufgaben durchzuführen. Da drohte Lord Kitchener mit einer Beschießung aller französischen Häfen und- zwang Frankreich zu dem Ab kommen von London, nach dem die drei Mächte nur ge- meinsam über den Frieden verhandeln durften. Im Laufe per Zeit aber erwies

es sich, daß England damit in seiner eigenen Falle gefangen war, denn die Verbündeten mußten bald merken, daß sie in dem ganzen Krieg einseitig für englische Pläne einge spannt werden sollten, daß England mit einem Schlag alle wirtschaftlichen Nebenbuhler, gleichgültig ob freunde oder Feinde, verderben wollte. Das führte zu einem stillen Gegensatz gegen England. War das Abkommen von London ursprünglich gegen französische Sonderpläne gedacht, so konnte es nunmehr ange- Beutestücke. Hei, Beute, frohe Siegstrophä'n

, der mir im Oktober em paar freundliche Wochen in seinem so wundervoll urgerlichen Haus geschenkt hatte. Die eine Seite om Markt war verbrannt, das Gasthaus, in dem wir s Einnahme von Antwerpen gefeiert hatten, war ln Trümmerhaufen. Jetzt bog das Auto nur das Rat wandt werden, um England dem gemeinsamen Willeu der Kontinentalmächte gefügig zu machen. Dagegen machte England bei Zeiten Front; deshalb sprach sich der Marineminister Ehurchill in einem Interview für den „Matin" ganz schroff dahin aus, Großbritan nien

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.08.1940
Umfang: 4
zur Rücksendung nicht an« erkannt.— Plaeierungsvorschriften für Anzeigen werden nur bei Zahlung des laut Preisliste erforderlichen Aufschlages angenommen. Nummer ISS Montag, Nen S. klugust 1940 28. 7ohrgang Mutsche flufklärer über England Ein Kandelsschiss versenkt - Lustangrisse aus eine Schissswerst, Zanklager und Flakstellungen Berlin, 5. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe klärte am 4. August über England, Schottland und dem vorgelagerten Seegebiet auf. Hierbei wurde

von der Flak abge schossen." England kann nicht entrinnen Von Hans Wendt, Stockholm In genau einem Monat kann England die Wiederkehr jenes Tages begehen, an dem der fromme Herr Chamberlain unter Glockengeläut und Choralklöngen sein Land in den Krieg gegen Deutschland führte. Ueber die Gefühle, mit denen es in diesen zwölften Kriegsmonat eintritt, mögen sich die Engländer selber klar werden; sie scheinen sich aber nicht ganz einig zu sein, so kräftig auch nach außen Kriegsbegeiste rung und Einigkeit

markiert werden. . : : Die Molotow - Rede hat nicht nur den Engländern, son dern der ganzen Welt klar machen können, wie es mit den englischen Kriegsausweitungsplänen steht. Der deutsch-russische Pakt zerstörte im Vorjahre die Voraussetzung dieser Pläne. Bis heute ist es England nicht gelungen, sie wieder aufzu- richten. Neben Rußland gibt vielleicht das Thema Japan, das gegenwärtig für England stark im Vordergrund steht, einen guten Begriff für die Veränderungen, die inzwischen erfolgt sind. Schon

vor einem Jahr stand das englisch-japanische Verhältnis in einer schweren Krise. Chamberlain beteuerte, ihm koche das Blut angesichts gewisser Vorgänge im Fernen Osten. Aber er riet seinen Landsleuten, kurz zu tretein denn England müsse sich zunächst für andere „Eventualitäten" bereit halten: England zog es vor, sich in einen europäischen Krieg zu stürzen und diesem Abenteuer zuliebe in Uebersee den Rückzug anzutreten. Heute ist die Krise im Fernen Osten schärfer denn je, und England ist unfähiger

Gerichte" handle. Außer dem habe man sogar mitgeteilt, daß Vorbereitungen für w e i- tereBer Haftungen japanischer Staatsangehöriger auch in den britischen Kolonien getroffen worden seien. Auf die Bemerkung des Botschafters Schigemitsu, daß olle Bemiihungen für eine Regelung der Beziehungen zwi schen beiden Ländern scheitern könnten, habe Halifax nichts erwidert. „Tokio Nitschi Nitschi" schreibt, daß England in der An gelegenheit der Verhaftungen mit USA. zusammenarbeite, um gemeinsam die japanische

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Seite 1 von 14
Datum: 28.10.1928
Umfang: 14
, wenn man auch allseits Oel auf das stürmische Meer zu gießen sich bestrebt. Der Grund der Erregung ist ein gestohlenes hochpolitisches Dokument oder Schriftstück. Bor einigen Wochen, es war gerade unmittelbar vor der Unterzeichnung des sogenannten Kriegsverbotes oder der Kriegs ächtung in Genf, da wurde die Welt durch die Nach richt überrascht, daß England und Frankreich ein Abkommen über die beiderseitigen Rüstungen zur See, besser gesagt, der Flotte, geschlossen hätten. Die Engländer teilten der gespannt

sehr gekränkt über das Mißtrauen, das man denr „allzeit edlen" England entgegenbringe, wo sie es doch so gut meinen mit dem Heil und Wohl der Weltmächte und dem Frieden auf Erden. Es hätte nicht viel gefehlt, hätte der gute Häuter und Menschenfreund ein paar Tränen ob solch schwarzem Undank vergossen. Wir haben dazumal bemerkt, nach unserer Meinung muß es sich um ein Geheimabkommen, um eine Art Bündnis zwischen England und Frankreich handeln; denn sonst schließen die beiden nicht ein Rüstungsabkom men

betraf um fangreiche militärische Vereinbarungen, die sich ge- Walther von der Vogelweide. Unser Bild stellt das Standbild des größten Dichters des Mittelalters Walther von der Vogelweide vor. Walther von der Vogelweide war wahrscheinlich in Tirol geboren und ist vermutlich im Jahre 1228 gestorben. In Deutschland sollen Heuer zur Erinnerung an ihn große Feierlichkeiten stattfin- den. Ein Denkmal steht auch in Bozen auf dem Waltherplatz. gen die Vereinigten Staaten von Nordamerika rich ten. England

verpflichtet sich darin auch, Frank reich kräftigst zu unterstützen gegen jeden Druck, der zur Abrüstung seiner Wehrmacht zu Lande aus geübt wird, wofür sich Frankreich verpflichtet, Eng land zu unterstützen, wenn von ihm Abrüstung zur See verlangt wird. Nebenbei werden auch Richt linien für die Außenpolitik beider Staaten festge legt, zum Beispiel: Frankreich erhält in Marokko freie Hand, dafür bleibt Aegypten bei England; Frankreich fördert die von England betriebene Ein kreisung Rußlands und erhält

dafür freie Hand gegen Deutschland. Frankreich soll außerdem Eng land das Recht zugestanden haben, seine Flugstatio nen entlang der deutschen Grenze zu benützen, falls Deutschland England allein angreifen sollte. Frank reich verzichtet auf seine Politik des finanziellen und wirtschaftlichen Ausgleiches mit Sowjetruß land. England erklärt, die französische Politik fsir eine jugoslawisch-bulgarische Annäherung auf dem Balkan im Gegensatz zu seiner letzten Einstellung zu unterstützen. Auch im polnisch

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 27.02.1915
Umfang: 10
werden jederzeit angenonrnren. M 17. Samstag, den 27. Februar 1915. 28. Jahrgang. Große Schlacht in den Karpathen. 4000 Russen gefangen. Neue Erfolge der Deutschen, Prasznitz genommen, neuer dings 15.000 Russen gefangen. — Der Unterseebootskrieg gegen England. — Japans Druck auf China. Haadnfnhd«? Vou F. Wehner (Ehrwald). Wsnn sich Engländer begegnen, so hört man unter den Worten mit denen sie sich begrüßen fast stets die Frage: „Haudujuhdu?" Geschrieben wird das in Englisch allerdings ganz anders: how do yon

do? aber gesprochen klingt es Haudujuhdu und bedeutet: „Wie geht es Dir". Wenn ich jetzt in den letzten Monaten in immer zunehmender Weise von den Bitternissen las, die das verräterische England zu schmecken bekommen, da habe ich manchmal im Geiste ein schadenfrohes „Haudujuhdu" an das falsche Jnse!-- volk gerichtet. Sehen wir uns im Folgenden einmal an, wie die Engländer, die sich so unangreifbar sicher auf ihrer Insel und im Schutze ihrer Riesenstotte gefühlt, zur Zeit geht. Seit 200 Jahren ist es das erste Mal

, daß England ernsthaft von einer See-Blockade betroffen wird. Noch hat die große Masse des englischen Volkes ja den vollen Ernst der neuen Lage, die das Vorgehen der deutschen Unterseeboote geschaffen hat, nicht voll begriffen. Das Vertrauen auf die von der mächtigen englischen Flotte geschaffene Unantastbarkeit der grotzbritannischen Inseln ist im englischen Volke noch immer so groß, daß man die Erklärung Deutschlands am 18. Februar mit dem Unterseebootkriege gegen England zu beginnen, mehr

als einen albernen Bluff und einen un passenden faulen Witz anzusehen geneigt ist. Die richtige Erkenntnis der Lage und das schreckenvolle Erwachen werden in England also erst mit der Zeit, wenn die deutschen Maßnahmen in ihrer ganzen Bedeutung, Kraft und Stärke ge wirkt haben, folgen. Aber schon heute kann Eng land auf die Frage nach seinem Befinden nur mit einem: „Oh es geht mir nicht sehr gut" ant worten. Der Krieg hat sich längst auch in Groß britannien recht unangenehm fühlbar gemacht. Der Kurs

der englischen Konsols, also der Staatspapiere, die immer als die besten der Welt gegolten haben, ist auf 68i/z Prozent gesunken und es bedurfte des Eingreifens der Regierung und der Banken um diesen Kurs nicht weiter stürzen zu lassen. Die Einbuße an Kursverlust beträgt für die Besitzer englischer Konsols bereits etwa 4 1 / 2 Milliarden Mark. Dazu kommt, daß der Krieg bisher eine An leihe von 7 Milliarden erforderlich machte und auch hier in der Hauptsache die Bank von England einspringen mutzte

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 25.12.1914
Umfang: 8
lands grollten immer mehr und mehr, je häufiger die in den Kolonien ansässigen englischen Kaufleute über den auf ernster Arbeit gegründeten Wettbewerb der Deutschen klagten. Das Deutsche Reich stellte sich in die Sonne, und England rüstete sich? nein, die Ande ren zum Kriege. König Eduard begann mit der Ein kreisungspolitik und er wußte sehr wohl, was er tat, als er sich an unseren Kaiser wandte, um uns vom Deutschen Reiche zu trennen. Trotz seiner gewaltigen Heeresmasse wäre das Deutsche Reich

gegen Frank reich, Rußland, England und den Hilssiruppen dieser Mächte nicht stark genug und deshalb sollte Oester reich-Ungarn vom Bunde mit dem Deutschen Reiche losgelöst werden. Aber unser Kaiser beobachtete Ni belungentreu: und er wies den Kaiser von Indien von sich. Rachegesühle stählten sich in der Brust Englands wider uns, und von da ab begann auch der Sturm gegen uns. Der Balkanbund wurde gegen uns gegrün det; Rußland sollte über Wien, allerdings nur zum vorübergehenden Aufenthalte

, nach Konstantin?pel und Frankreich wurde mit der Erwerbung von Elsaß-Lo thringen geködert. Und was sollte der Sieg Englands zutage fördern? Das Deutsche Reich als solches habe aufzuhören, kein Reichskanzler, keine Reichsmiuiste- rien mehr und 36 kleine Staaten ohne Gesamtvertretung hätten zu erstehen. Und der Kolonialbesitz des Deut schen Reiches käme an England und solcherart wäre Großbritannien für alle Zeiten von der überaus lästigen Konkurrenz befreit. Die großen Geldopfer, die Vas kosten würde, brächten

sie reichlich herein, wie sie zu Anfang des 19. Jahrhunderts hereingebracht wurden, als der Korse seine Residenz in St. Helena auszu schlagen bemüßigt war. Auch damals stand die englische Bank vor dem Bankerott, aber die finanziellen Sor gen des englischen Reiches waren mit dem Untergange des napoleonischen Empire bald vorüber. Und wieder zeigt sich heute der Krämergeist Eng lands. Vor dem Kriege brauchte England nicht ein mal seine Gelder zu echauffieren. Da schob es Frank reich vor. Hat einmal Frankreich

seine Milliarden in Rußland hineingesteckt, dann ist das Bündnis unzer trennlich und weder Frankreich noch England kann Das letzte Wort zur wollen wir in der Hauptsache dem Schauspieler Heß lassen, den unsere letzten Ausführungen über seine Zuschrift abermals bewogen, uns ein Schreiben zu schicken, dem wir deshalb vollinhaltlich Raum gewäh ren wollen, weil es teilweise das Wesentliche der stritti gen Sache zu illustrieren geeignet ist, denn abgesehen von der souveränen Geste, die man einem Mimen aller dings

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
will man sich, da man keinen anderen Sieg errungen hat, wenigstens einen Sieg über den deutschen Despotis- m u s Zuschreiben und so tun, als habe man nur gegen diesen gekämpft. Tritt die gewünschte Revolution in Deutschland nicht ein, so wird man's auch billiger tun und die „demokratischen Reformen" Deutschlands als .genügend betrachten. England braucht den Frieden mehr als wir. Denn, wenn es den Krieg noch bis Frühjahr weiterfiihren !will, so bedeutet dies für England weitere 8 Millionen Tonnen Schiffsverlust, und'dies dürfte

auch dem groß mäuligsten Briten Zu viel des Guten sein. Mit einem Nest von 6 bis 7 Millionen (von 20). Tonnen kann der britische Welthandel nicht aufrechterhalten werden und England lebt vom Handel mehr als wir. Dazu kommen aber die Kriegskosten, die sich täglich steigern und selbst den englischen Finanzen gefährlich werden. Die englische Hochfinanz ist sicher nicht gesonnen, den von ihr in profitwütigem Konkurrenzneid gegen Deutschland entfachten Krieg mit ihrer eige nen. Katastrophe zu bezahlen, bloß

um den Franzosen Elsaß-Lothringen zu sichern — wenn sie der Kata strophe rechtzeitig ausweichen kann. Aus diesen trif- tigen Gründen will man in England den Frieden, und und die Wiedervereinigung der Russen und Rnthenen mit der römischen Kirche. Von Tr. Aemilian S ch 0 e p f e r. I n n s b r u ck, 6. September. Heute vor acht Tagen statte ich das Glück und oie Ehre, von Erzbischof Graf Szeptycki, dem be rühmten Bekenner österreichischer Kaisertreue und bischöflicher Hirtenforge empfangen zu wer den. Exzellenz

Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, daß der Wortlaut der N 0 t p Wilsons, an den P a p st verabredet wurde. Dafür sprechen, triftige Gründe. Wie käme Z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh rerstaat der Entente ist? Es mußte England das Odin m abnehmen, von den Forderungen seiner Ver bündeten a b z u r ü ck e n, für die. England nicht weiter kämpfen will. Die Kriegsziele Frankreichs

des Krieges ins Unend liche zur Folge haben müßte, insbesondere aber die aktive Teilnahme des amerlkanstchen Volkes. s Die Antwort Wilsons war eben abgekartet, auch ihr ( brüsker Ton nach der Melodie gestimmt: „W i r ha- j ben's nicht nötig." Dafür ist aber bekanntlich die ; Sprache da,- um die Gedanken zu verbergen, sagt der ! alte Diplomat Talleyrand-Parigord. Und deshalb ist ! es England, das dem Papst bei passender Gelegen- j heit zuerst die Ueberzeugung beibrachte, eine Note ) von ihm würde gut

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
verwandeln. Die Emente will gesiegt haben nach außen, denn das Prestige Eng lands steht auf dem Spiel. Deshalb will man sich, da man keinen anderen Sieg errungen hat, wenigstens einen Sieg über den d e u t s ch e n D e s p o t i s- m n s zuschreiben und so tun, als habe man nur gegen diesen gekämpft. Tritt die gewünschte Devolution in Deutschland nicht ein, so wird man's auch billiger tun und die „demokratischen Reformen" Deutschlands als genügend betrachten. England braucht den Frieden mehr

als wir. Denn, wenn es den Krieg noch bis Frühjahr weiterführen will, so bedeutet dies für England weitere 8 Millionen Tonnen Schifssverlust, und dies dürste auch dem groß mäuligsten Briten zu viel des Guten sein. Mit einem Rest von 6 bis 7 Millionen (von 20) Tonnen kann der britische Welthandel nicht aufrechterhalten werden und England lebt vom Handel mehr als wir. Dazu kommen aber die Kriegskosten, die sich täglich steigern und selbst den englischen Finanzen gefährlich werden. Die englische Hochfinanz ist sicher

nicht gesonnen, den von ihr in profitwütigem' Konkurrenzneid gegen Deutschland entfachten Krieg mit ihrer eige nen Katastrophe zu bezahlen, bloß um den Franzosen Elsaß-Lothringen zu sichern — wenn sie der Kata strophe rechtzeitig ausweichen kann. Ans diesen trif tigen Gründen will man in England den Frieden, und De;' heilige Bischof u. Märtyrer Zosaytzat und die Wiedervereinigung der Russen und Ruthenen mit der römischen Kirche. Von Tr. Aemilian S ch o e p f e r. Innsbruck, 6. September. Heute vor acht Tagen

einen Sieg vor. Deshalb wurde Balfour nach Amerika entsandt, der mit Wilson das Spiel abkarten sollte. Was dort alles vereinbart wurde — ob die Wieder vereinigung Amerikas mit Englands (zwecks Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, daß der Wortlaut der Note Wilsons an den Papst verabredet wurde. Dafür sprechen triftige Gründe. Wie käme z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh- rerstaat der Entente

ist? Es mußte England das O d i u m abnehmen, von den Forderungen seiner Ver- bündeten abzurücken, für die England nicht weiter kämpfen will. Die Kriegsziele Frankreichs werden nicht einmal genannt und es ist kein Wunder, wenn die Agence Havas die Wilson-Note fälschte, da gar manches der ftanzofischen Regierung recht unangenehm klingt. Wie käme Wilson auch dazu, so schnell mir der Antwort auf dem Plan zu sein? Er fragt (im demo- kratischen Amerika!) weder Senat noch Repräsentan- tenhaus

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 14.09.1917
Umfang: 8
sollte. Was dort alles vereinbart wurde — ob die Wieder vereinigung Amerikas mit Englands (zwecks Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, daß der Wortlaut der Note Wilsons an den Papst verabredet wurde. Dafür sprechen triftige Gründe. Wie käme z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh rerstaat der Entente ist? Es mußte^ England das Odium abnehmen, von den Forderungen seiner Ver bündeten a b z u r ü ck e n, für die England

, eine Note von ihm würde gut aufgenomm^i, England, das nach außen so tun wird, als könne es den Krieg noch Jahre weiterführen. Interessant ist dabei nur die Meldung der (deutschfeindlichen) Newyorker „Sun", Wilson habe die Note mit einem Handschreiben an den Papst übersandt, worin er sich bereit erklärte, weitere Vor schläge des Papstes entgegenzunehmen. Also ist die Note eine Komödie für naive Seelen, die nur das le sen, was schwarz auf weiß gedruckt steht und nicht zwi schen den Zeilen lesen

können. Dies gilt auch von der Erklärung Lord Eecils. Wenn dieser erklärt, das Wirtschaftsbündnis der Entente habe nur defensiven Zweck gehabt und richte sich gegen das mitteleuropäische Wirtschaftsbündnis des Vierbundes, so ist dies natür- I lich falsch. Es kann aber auch so ausgtzlegt werden, daß England nicht an diesem Wirtschaftsbündnis festhaltenj will, falls der Vierbund auf seinen mitteleuropäischen; Plan verzichtet — so wie ihn England versteht. Jnso-! fern würde Cecils Erklärung einen Rückzug

darstellen,! trotz der Drohungen, die man als diplomatischen Bluff! ariffassen kann. England fürchtet zweifellos den Winkerseldzug, tzes-i halb seine gewaltigen Anstrengungen und Blutopfer^ um jetzt noch vorher eine Entscheidung herbeizuführen.! Man hat nicht Zeit, noch 10 Monate auf Amerika zu; warten. Und wenn es jetzt gelänge, die Deutschen aus! Belgien und Nordfrankreich zu vertreiben, dann wä ren Deutschland gute Faustpfänder genommen, die es? braucht, uni der Türkei die von England und Rußland

'! eroberten Gebiete (Palästina, Arabien, Bagdad, Ar menien) wieder zu verschaffen und die England eben! nicht gern wieder herausgibt. Auch das Erzgebiet von! Briet) ist für Frankreich so wichtig, daß es dieses Ge-; biet in der Schlacht von Verdun zurückzuerobern sucht,! um nicht gegen Rückgabe desselben auf Elsaß-Lothrin^' gen verzichten zu müssen. England sieht es sehr wohl ein, daß es Deutschland, militärisch nicht vernichten kann; höchstens kann es die! völlige Erschöpfung" beider Rivalen erreichen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 07.03.1915
Umfang: 20
Seite 2. Nr. 1V. Vom Krieg. Hunger ein surchtbarLS KriegLmiLtel. Der grausame Anschlag, welchen die Eng länder gegen Deutschland richteten, füllt nun aus sie selbst zurück. Die Engländer beabsich tigten nämlich nichts anderes, als Deutschland auszuhungern. Da sie mit den Waffen gegen Deutschland nicht aufkamen, wollten sie eine Hungersnot über das ganze deutsche Volk heraufbeschwören und so die deutsche Armee zur Waffenstreckung zwingen. Schon seit Be ginn des Krieges verhängte England mit sei

deren Zufuhr. Zwar durchbrachen die Deut schen mehrmals in tollkühner Weife den Ring der englischen Wachschiffe, deutsche Kreuzer (schnellfahrende, leichte Kriegsschiffe) drangen sogar bis zur englischen Ostküste vor und bombardierten dort mehrere Hafenstädte, deutsche Unterseeboote schlugen den Englän dern ein Schnippchen nach dem andern, fuh ren ungesehen zwischen den Engländern durch, nmchten das ganze Meer rund um England und Zwischen den englischen Duseln unsicher, ja hielten sich überhaupt

. Sehr unbequem und einigermaßen ge fährlich war aber die gänzliche Absperrung der überseeischen Einfuhr doch für Deutsch land. Es konnte sich den aufgelegten Völker- rechtsbruch durch die englischn Gewalttäter nicht bieten lassen. Daher kehrte es plötzlich den Stiel um und bedrohte England mit der Absperrung und Aushungerung. Mag auch England über dem Wasser das Meer be herrschen, unter dem Wasser ist gegenwär. tig Deutschland die Seebeherrscherin. Das ganze Meer rund um England herum wurde jüngst

von Deutschland als Kriegsgebist er klärt und die deutschen Unterseeboote sind daran, alle englischn Schisse, welche sich blicken lasten, zu versenken und alle neutra len Schisse (solche nicht beteiligter Länder) von England fern zu halten. Wenn diese Absperrung gelingt — und nach den bisheri gen Ergebnissen scheint sie ausgezeichnet zu gelingen — kommt England in viel größere Gefahr, als Deutschland je durch eine M- sperrung von der See gebracht werden könnte; denn erstens hat England keine Landwege offen

wie Deutschland — es ist ein Insel staat und kann vollständig, von allen Seiten, abgesperrt werden; zweitens befindet sich England wirtschaftlich in einer viel ungün- stigeren Lage als Deutschland — es ernährt sich nur zu einem Viertel von eigenem Boden und muß drei Vierte! seines NahruncgLvedai- fes von auswärts (über See) ern,Lyren. Wenn Deutschland bei seiner jetzigen reich, liehen Ernährungsweise neun Monate lang mit den eigenen Erzeugnissen auskommt, so vermag England bei der gleichen Ernäl)- rungsweise

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
jährig K 1.50, l,zjährig K 3.—, U,jährig K 6.-. Bezugspreis bei wöchentlich einmaliger Postzuftellung '/«jährig K 1.50, '/zjährig K 3.—, »/,jährig K 6.—. Bezugspreis für das Deutsche Reich ^;ährig l< 7.—, für die übrigen Länder des Weltpostvereines K 8.—. Nummer 37. Schwaz, Samstag, 15. September 1917. 22. Jahrgang. Wünscht England den Frieden? Die unverschämte Fassung der Wilson-Note hat viele Leute, die auf die Note Papst Benedikts Friedenshosf- pungen geschöpft hatten, verblüfft und die Absicht

haben nach außen, denn das Prestige Eng lands steht auf dem Spiel. Deshalb will man sich, da man keinen anderen Sieg errungen hat, wenigstens einen S i e g ü b e r den deutschen Desp o t i s- m u s zuschrciben:und so tun, als habe man nur gegen diesen gekämpft. Tritt die gewünschte Revolution in Deutschland nicht ein, so wird man's auch billiger tun und die „demokratischen Reformen" Deutschlands als genügend betrachten. England braucht den'Frieden mehr als wir. Denn, wenn es den Krieg noch bis Frühjahr

weiterführen will, so bedeutet dies für England weitere 8 Millionen Tonnen Schiffsverlusi, und dies dürfte auch dem groß- mäuligsten Briten zu viel des Guten sein. Mit einem Rest von 6 bis 7 Millionen (von 20) Tonnen kann der britische Welthandel nicht aufrechterhalten werden und'England lebt vom Handel mehr als wir. Dazu kommen aber die Kriegskosten, die sich täglich steigern und selbst den englischen Finanzen gefährlich werden. Die englische Hochfinanz ist sicher nicht gesonnen

, den von ihr in profitwütigem Konkurrenzneid gegen Deutschland entfachten Krieg mit ihrer eige nen Katastrophe zu bezahlen,'bloß um den Franzosen Elsaß-Lothringen zu sichern — wenn sie der Käta- sirophe rechtzeitig ausweichen kann. Aus diesen trif tigen Gründen will man in England den Frieden, und Drr heilige Bischof u. Märtyrer Äosayhat vnd die Wiedervereinigung der Nüssen nnd Ruthenen mit der römischen Kirche. Von Tr. Aemilian Schoepfer. Innsbruck, 6. September. Heute vor acht Tagen hatte ich das Glück und die Ehre

Balfour nach Amerika entsandt, der mit Wilson das Spiel abkarten folVe. Was dort alles vereinbart wurde — ob die Wieder vereinigung Amerikas mit Englands lzwecks Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, baß der Wortlaut derNoteWilsons an den Papst verabredet wurde. Dafür sprechen triftige Gründe. Wie käme z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh rerstaat der Entente ist? Es mußte" England das Odium

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 13.05.1926
Umfang: 20
n a ch m a ch e n!" Dieser kluge Politiker will also zuerst die Auswirkungen sehen, bevor er ein abschließendes Ur teil ausspricht. Gerade in Verfassungsfragen ist große Vorsicht sehr notwendig, falls man nicht, um eine be- stehende Unzufriedenheit zu beheben, eine noch größere schaffen will. erwarteten Ausgang zu nehmen. England wollte dieses Gebiet um jeden Preis erwerben, weil sich dort äußerst ergiebige Petroleumquellen befinden. Das Petroleum gewinnt für die Kriegs- und Verkehrspolitik eine mit jedem Jahre steigende

Bedeutung. Denn die Heizung der Dampfkessel mit Petroleum und der Motorenbetrieb durch Benzin ist im raschen Zunehmen. Die Petroleum- quellen Nordamerikas drohen schon nach verhältnismäßig wenigen Jahren zu versiegen. Die Vereinigten Staaten halten deswegen auf der ganzen Welt Ausschau nach neuen Petroleumfeldern. England wollte bet dieser Jagd nach Petroleum nicht zu spät kommen und legte seine Hand auf das Gebiet von Mofsul. Die Türken aber wollten auf diese Naturschätze nicht verzichten

. Sie waren bei diesem Streit insofern im Vorteil, als sie an Ort und Stelle waren und ihre Hilfsquellen in nächster Nähe hatten. Die Türken wagten es deshalb sogar, einer Welt macht vom Range Englands Trutz zu bieten. England griff, um nicht Waffengewalt anwenden zu müssen, zu seinen alterprobten Methoden. Zuerst besorgte es sich wenigstens den Schein eines Rechtstitels, indem es sich durch den Völkerbund dieses Gebiet zusprechen ließ. Dann begann es, den Türken einen Gegner nach dem anderen an den Hals zu hetzen

. Griechenland und Italien ließen sich zu diesem englischen Geschäft gebrauchen. Sobald die Türken das sich zusammenballende Ungewitter bemerkten, beganen sie auch schon vor den drohenden Gefahren zu erschrecken und mürbe zu werden. Damit hatte England sein Ziel erreicht. Nun gab es an Griechenland und Ita lien den Wink, sie möchten die Ruhe und den Frieden nicht weiter stören! Den Türken gegenüber aber begann England den Entgegenkommenden und Friedfertigen zu spielen, es behielt die ersehnten

Petroleumquellen zwar für sich, bewilligte aber den Türken einen besseren Grenz- zug und versprach ihnen auch einen Anteil an der Aus- beutung der Petroleumfelder. Ueberdies stellte es den Türken eine schöne Anleihe in Aussicht und zeigte sich be reit zu einem Freundschaftsvertrag. Am liebsten hätte es England gesehen, wenn die Türken in den Völkerbund eintreten würden. Auf solche Weise streicht die ebenso rücksichtslose wie kluge Politik Englands zwei und drei Vorteile gleich auf einmal ein. Mofsul

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1915
Umfang: 8
„Hiroter Wast!" . . Nr. 824 England mürbe war, und sich gegen die Aussicht, eine vertragliche Garantie des indischen Besitzes ^u erhal ten, auf ein nach engeres Bündnis mit dem rriegs- geschwächten Japan einließ. Sodann 1910, als gegen die englische Drohung, Japan zu einem schlechten Han delsvertrag zu zwingen oder andernfalls das japa nische Bündnis mit einem amerikanischen zu vertau schen, Japan seine zukunftsreichen Verbindungen und Verhandlungen mit den indischen Fürstenhäusern an knüpfte

, bis England, eingeschüchtert, durch Lord Kit- cheners Sendung nach Tokio, um gut Wetter hat. Schließlich 1912, als Japan einen siegreichen Konkur renzkampf seiner halbstaatlichen Großschiffahrt auf der Linie Ostindien—Japan gegen drei starke englische Ge sellschaften mit Hilfe der indischen Kaufmannschaft rück sichtslos und siegreich durchfocht. Als Kaiser Joschihito von der Krönung nach Tokio zurückkehrte, um mit dem Segen seiner Ahnen zu re gieren, da gaben diese ihm noch einmal den barbari schen Glanz

altoergangener Jahrhunderte zurück. Wie vor den erblichen Kronfeldherren seiner Ahnen früher die holländischen Gesandten, so lagen demütig vor ihm im Staube die stolzen Vertreter Englands und boten ihm die diplomatische Oberaufsicht des bisher eng lischen Weltkrieges an. Denn das liegt, bei Lichte besehen, in dem Eintritt Japans in das Abkommen, wonach die beteiligten Mächte sich verpflichten, nur geveinsamen Frieden zu schließen. Dieses Abkommen zwischen Rußland, England und Frankreich bedeutete

von vornherein, daß derjenige vertragsmäßig über den. Frieden zu bestimmen hätte, der den Krieg am längsten aushalten könnte, der seinen Leiden und Schäden am fernsten stand, der den Friedenswünschen der andern Gehör und Zustimmung weigerte. Solange er sich weigerte, durften auch die andern nach ihren Verträgen den Frieden nicht abschließen. So hat die ganze Welt den Vertrag von Anfang September 191 ; i aufgefaßt; sie hat in Frankreich und Belgien die Leidtragenden und in England seitdem den maßgebenden

; für später aber wollten sie sich in Italien, das wirtschaftlich, moralisch und militärisch dem Kriege am wenigsten gewachsen ist, auch einen Bundesgenossen gegen England für eine rechtzeitige Beendigung des Krieges sichern. Das war gewiß richtig gerechnet. England hat den Gegenzug, noch vor Italien, Japan zu den Abmachungen zuzu ziehen. Auch das ist sicherlich richtig gedacht von der jetzigen Regierung, die den Krieg weiterführen will. Denn Japan wird ihr darin nicht zuwider sein. Japan kann im Gegenteil

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