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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 10
Datum: 26.06.1937
Umfang: 10
Letz Lore, Wien. Kirchbichlhof. Leith Elva, England. Kaps. Lobmayr Katherina, Bozen. Lekov. Lavergne Edouard und Frau, Frankreich. Mayr-Stölzle. Macdonald Alexander, Pfarrer und Frau, Schottland. Reisch. Muranji Alexander und F!rau, Budapest. Momtzer. Miarkham Valentine, England. W. Rößl. Manzinger Franz und Farn., Mün>chen. W. Rößl. Metterhausen Elisabeth, U. S. A. Reisch. Mayer Rudolf und Frau, Wien. Reisch. Dr. Mayerhvfer Josef, Kufstein. Tiefenbrunner. Minter Leonard, England. Neuwirt

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. Naegeli Emil, Zürich. W. Rößl. Neumeyer Richard, München. Tiefenbrunner. Novak Franz, Tschechoslowakei. Eggerwirt. Varsäumen Sie nicht einen Besuch im Gasthof u. Pension Breitmoos am Paß Thurn 1225 m, zu machen. Sie werden vollauf befriedigt sein, durch die gute Bewirtschaftung sowie das herrl. Gebirgspanorama vom Glöckner u. Venedigergebiet Olivier, Renzv, Florenz. Seb. Huber. Ortner Alois und Fam., Lana. Neuwirt. Oosterbeck Willem und Frau, Holland. Sixt. Punnett Evelin, England. Kaps. Potter Edith

, England. Kaps Pürzelmayer Franz und Frau, Wien. Hierzing. Petenyi Helen, Budapest. Lebenberg. Mr. Pelham-Cochrane, England. Haldenhof. Poppaner Georgine, Krems a. D. Licht. Freifrau v. Prohazka Maria, Wien. Erika. Patzek Lisa, Prag. Eggerwirt. Potter Nina Amelia, England. Erika. Btirgi Haller Franz-Reisch-StraBe, neben Sporthotei empfiehlt ihren reichhaltigen Touristenproviant. Im Hause Fremdenzimmer mit Frühstück Pesavento Raoul, Fabrikant, Zürich. W. Rößl. Poulson Klara, U. S. A. Reisch. Perkins

Sybill, England. Eggerwirt. Preger Alex, und Frau, Wien. Eggerwirt. Pauli Hilde, Wien. Weixelbaumer. Perlstein Julius, Wien. Neuwirt. Pridmore John und Frau, England. Reisch. Plout Michael, Deutschland. W. Rößl. Pinkas I., Wien. Tiefenbrunner. Pelensky Friedrich und Frau, Prag. W. Rößl. Pollak Rud. und Frau, Prag. W. Rößl. Polli Johannes G., Holland. Erika. Paul P. K. und Frau, England. Tiefenbrunner. Prioleam John und Frau, London. Reisch. Porter Kathlen, London. Seereich. Prosch Anna, Wien. Stang

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 14.09.1917
Umfang: 8
erledigt. Bet Abholen in der Ver- • sandstelle, gegenüber der Franziskanerkirche: halbjährig K 4.50, ganzjährig K 9.—; mit Postversand im Inland oder Zustellung inS Hau»: halbjährig K 5.—. ganzjährig K 10.—. Einzelne Nummer 10 h. Bezugspreise Wünscht England dm Frieden? Die unverschämte Fassung der Wilson-Note hat viele Leute, die auf die Note Papst Benedikts Friedenshosf- nungen geschöpft halten, verblüfft und die Absicht des Papstes als gescheitert ansehen lassen. Wie schlechte Diplomaten

will man sich, da man keinen anderen Sieg errungen hat, wenigstens einen Sieg über den deutschen Despo'tis- m u s zuschreiben und so tun, als habe man nur gegen diesen gekympst. Tritt die gewünschte Revolution in Deutschland nicht ein, so wird man's auch billiger tun und die „demokratischen Reformen" Deutschlands als genügend betrachten. England braucht den Frieden mehr als wir. Denn, wenn es den Krieg noch bis Frühjahr weiterführen will, so bedeutet dies für England weitere 8 Millionen Tonnen Schiffsverlust, und dies dürfte

auch dem groß mäuligsten Briten zu viel des Guten sein. Mit einem Nest von 6 bis 7 Millionen svon 20) Tonnen kann der britische Welthandel nicht ausrechterhalten werden und England lebt vom Handel mehr als wir. Dazu kommen aber die Kriegskosten, die sich täglich steigern und selbst den englischen Finanzen gefährlich werden. Die englische Hochfinanz ist sicher nicht gesonnen, den von ihr in profitwütigem Konkurrenzneid gegen Deutschland entfachten Krieg mit ihrer eige- nen Katastrophe zu bezahlen, bloß

um den Franzosen Elsaß-Lothringen zu sichern — wenn sie der Kata strophe rechtzeitig ausweichen kann. Aus diesen trif tigen Gründen will man in England den Frieden, und Der deilige Bischof u. Märtyrer Ävfaphat und die Wiedervereinigung der Russen und Ruthenen mit der römischen Kirche. Von Tr. Aemilian S ch o e p f e r. Innsbruck, 6. September. Heute vor acht Tagen hatte ich das Glück und die Ehre, von Erzbischof Graf Szeptycki, dem be rühmten Bekenner österreichischer Kaisertreue und bischöflicher Hirtensorge

— ob die Wieder vereinigung Amerikas mit Englands (zwecks Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, daß der Wortlaut der Note Wilsons an den Pap st verabredet wurde. Dafür sprechen triftige Gründe. Wie käme z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh- rersiaat der Entente ist? Es mußte England das Odium abnehmen, von den Forderungen seiner Ver bündeten a b z u r ü ck e n, für die England nicht weiter kämpfen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.06.1920
Umfang: 16
erhält. Des Äbcns ungemischte Freude wird keinem Sterblichen zuteil. Die Wahrheit dieses Satzes muß nun auch England an seinem eigenen Leibe erfahren. England ist der Hauptsieger im Welt krieg. England hatte sich zwar den Verlauf des Krieges auch ganz anders vorgestellt, es hatte ge hofft, es werde ihm dabei gehen, wie es in den letzten Jahrhunderten immer gegangen ist, wenn sich England eines gefährlichen Nebenbuhlers ent ledigen wollte; es ließ andere für sich bluten, ver stand es aber, die Beute

allein einzustecken. Dies mal stimmte aber die Rechnung nicht. Frankreich und Rußland waren nicht einmal im Verein mit Italien imstande, das vereinigte Oesterreich und Deutschland mederzuwerfen, England mußte selbst seine Leute nach Millionen auf die Schlachtfelder schicken und zu Hunderllausenden hinopsern, cs mußte Hunderte seiner wertvollsten Schiffe auf den Meeresgrund sinken sehen. Mit bewunderungs würdiger Zähigkeit hat aber England der Lage Rechnung getragen und alle seine Kräfte zusam

- mengenommen, um den Sieg zu erringen. Der Er folg hat alle Mühen und Arbeiten gelohnt. Nach dem Kriege ging nun England daran, zu ernten, große Beute einzuheimsen. Diese war so groß, daß England nicht etwa bloß Weltmacht wurde, sondern zur eigentlichen Weltmacht emporrückte. Europa und fast halb Asien nebst der Hälfte Afrikas kam entweder mittelbar unter englischen Einfluß oder direkt in Englands Machtbereich. England wird wieder die Zeilen aufleben sehen, wo seine In dustrie, seine Stoffe, seine Garne

und Metallwarcn die Märkte Europas beherrschen, wie vor 40 Jah ren, wo die deutschen Fabriken auf Rechnung Eng lands die Rohstoffe verarbeiteten, die seine Schiffe aus Rußland bringen. England hofft nicht nur den europäischen Handel zu beherrschen, es will nicht bloß die deutschen Arbeiter für sich roboten lassen, England will auch die Früchte seiner Kriegs anstrengungen und seiner Ausdauer in Form eines überreichen Landerwerbes pflücken. Die Besitznahme der deutschen Besitzungen in Ostafrika

machen es zum unbestrittenen Herren über den ganzen öst lichen Teil Afrikas. Englands Fahne weht heute von Alexandrien in Aegypten bis herunter an der Südspitze Afrikas, bis zum Kap der guten Hoff nung. Der alte englische Traum, die Südspitze Afrikas und Alexandrien und Nordägypten am mittelländ-ischen Meere mit einer Eisenbahnlinie zu verbinden, die nur durch englisches Gebiet geht, Wird damit zur Wirklichkeit. Damit wird England auch Herrin des Zwischen Afrika und Indien ge legenen Meeres, wornach man sich in England

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 09.05.1915
Umfang: 16
Dvie". BaumLircheo (Anterinnral) Teicsen: Baunrrirchss Nr. i. Nr. 19 Br ixen, Sonntag, den 9. Mai Jahrgang 1915 Vom Krieg. England und der Krieg. Mn altes Sprichwort sagt: Ein Scheit allein brennt nicht. Wenn schon ein Scheit allein nicht einmal brennt, so kann es noch viel weniger eine himmelhohe Flamme entwickeln. Der gegenwär tige Krieg gleicht einem Niesenfeuer, das hoch emporlodert, Geld und Gut, Blut und Leben von Millionen verzehrt Ich habe letztesmal darge- lcgt, wie Rußland seit

einen Krieg gegen Oesterreich und j Deutschland noch Icmqc nicht gewagt, wäre ihm nicht ein Bundesgenosse entstanden, an den es vor Schn Jahren noch nickt im Traume hätte denken mnen, und das ist England. England ist tvoh! W merkwürdigste Reich, das die Weltgeschichte j süt Jahrtausenden kennt. Die Weltgeschichte j kiß nur von einem ähnlichen Reiche zu be- ? I Achten, von dem Niesenreich der alten Römer J bot 2000 Jahren. Das eigentliche Reich besteht ^ den zwei Inseln England und Irland

selbstverständlich auch den Mick des Jnselvolkes ins Weite und nach dem Erwerb fer ner Länder zu richten, gleich Spanien, Portu gal und Frankreich. Es würde viel zu weit füh ren, wollten gvir ausführen, wie England allmäh lich Fuß faßte in der ganzen Welt, mit welcher Zähigkeit, aber auch mit welcher Rücksichtslosig keit es alle Nebenbuhler (Spanien, Holland, Por tugal usw.) zu verdrängen oder zugrunde zu rich ten verstand. Land um Land wußte es sich einzu- verleiben oder sich den maßgebenden Einfluß

dort zu verschaffen. So kam es in den Besitz von einem Großteil von Nordamerika (Kanada intb früher auch der Vereinigten Staaten), von Indien, Süd afrika (die Burenstaaten), Australien und zuletzt von Aegypten. So stehen heute 650 Millionen unter Englands Regierung. Während die Völker der Erde Kriege führten, benützte England die Gelegenheit, seinen Besitz in den fernsten Län dern auszudehnen und die wichtigsten Punkte an den Wasserstraßen aller Meere und Länder zu erwerben. Zu allen Zeiten verstand es Eng land

, in kluger Weise eine Macht gegen die andere auszuspielen und seine ä^riege von anderen Mächten führen zu lassen, ohne daß es dieselben auch nur merkten, für wen sie eigentlich kämpf ten. Deswegen hat England auch nicht die allge meine Wehrpflicht. Sein Heer besteht nur aus Freiwilligen. Mit dem Sturze Napoleons, seines gefährlichsten Gegners, vor hundert Jahren war England tatsächlich die Herrin aller Meere und des Handels und der Industrie der ganzen Welt. Während des ganzen verflossenen Jahrhunderts

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 23.05.1937
Umfang: 16
hinauf, von dem aus der alte Freund mir zu- winkte — „du kommst jetzt ganz gewitz aus England." „Genau erraten. Ich furcht, du bist schon der reinste Ge dankenleser." „Eine solche Verdächtigung! Da braucht's keine hohe Wissenschaft, denn erstens schaust du aus, als ob du einen Frack anhättest und zweitens machst du verkaterte Augen, so als ob du nicht ausgeschlasen wärst. Du mußt also irgendwo gewesen sein, wo es recht hoch hergegangen ist. Machen wir es kurz. Du weißt, ich platze fast vor Neugier

, daß das bei euch zum Berus gehört, weil eure Leser eben wissen wollen, was in der Welt vorgeht. Darum fange ich jetzt an. Gib aber gut acht auf jedes Wort! Weißt, ich bin unter die Diplomaten gegangen. Wenigstens haben meine Kollegen, die ich in England getroffen Habe, ge meint, ich sei ein solcher. Woher sie das nur wissen? Wahrscheinlich deshalb, weil ich möglichst selten den Schnabel aufgetan habe. Ich habe mir jedenfalls einen Batzen darauf eingebildet — und darum bitte ich um mehr Hochachtung

werden konnte. Ich kann dir nur das eine sagen: ich habe einen Riesenrespekt vor England bekommen. Das ist wirklich eine Weltmacht. Ich kann dir gar nicht sagen, was ich alles gesehen und gehört habe. Jedenfalls habe ich die Augen sperrangelweit aufgerissen und immer wieder hat es eine neue Ueber- raschung gegeben. Förmlich ins Gesicht gesprungen ist einem der Reichtum Englands. Nicht nur, daß der Krönungszug nur so gefunkelt hat vor lauter Gold und Edelsteinen

. „Ich kann dir" — so fuhr das englische Bamhackl fort — „im Vertrauen sagen, daß wir uns sehr interessieren für Austria. Wenn nicht sein würde Oesterreich, würde sein Krieg in Europa. Wir aber wollen das Frieden. Darum wir nicht zulassen, daß Oesterreich etwas ge schieht." Es erzählte mir dann, mit welchen Ehren der österreichische Staatssekretär Dr. Schmidt mit seiner Be gleitung in England ausgenommen worden sei und von den wiederholten Besprechungen, die er mit dem englischen Außenminister und den hohen Beamten

des englischen Außenministeriums geführt hat. In allerlei Aeußerlichkeiten trat es zutage, welche Aufmerksamkeit man in England Oesterreich widmet. Ganz London war während dieser Tage mit Ministern und Staatsmännern aus allen Weltteilen überfüllt. An jeder Straßenecke stieß man mit irgend einem ho hen Würdenträger aus Europa, Asien, Amerika, Afrika oder Australien zusammen. Diese Herren waren na türlich nicht nur deshalb nach London gekommen, um beim Krönungszug dabei zu sein, sondern sie wollten

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 25.12.1914
Umfang: 8
lands grollten immer mehr und mehr, je häufiger die in den Kolonien ansässigen englischen Kaufleute über den auf ernster Arbeit gegründeten Wettbewerb der Deutschen klagten. Das Deutsche Reich stellte sich in die Sonne, und England rüstete sich? nein, die Ande ren zum Kriege. König Eduard begann mit der Ein kreisungspolitik und er wußte sehr wohl, was er tat, als er sich an unseren Kaiser wandte, um uns vom Deutschen Reiche zu trennen. Trotz seiner gewaltigen Heeresmasse wäre das Deutsche Reich

gegen Frank reich, Rußland, England und den Hilssiruppen dieser Mächte nicht stark genug und deshalb sollte Oester reich-Ungarn vom Bunde mit dem Deutschen Reiche losgelöst werden. Aber unser Kaiser beobachtete Ni belungentreu: und er wies den Kaiser von Indien von sich. Rachegesühle stählten sich in der Brust Englands wider uns, und von da ab begann auch der Sturm gegen uns. Der Balkanbund wurde gegen uns gegrün det; Rußland sollte über Wien, allerdings nur zum vorübergehenden Aufenthalte

, nach Konstantin?pel und Frankreich wurde mit der Erwerbung von Elsaß-Lo thringen geködert. Und was sollte der Sieg Englands zutage fördern? Das Deutsche Reich als solches habe aufzuhören, kein Reichskanzler, keine Reichsmiuiste- rien mehr und 36 kleine Staaten ohne Gesamtvertretung hätten zu erstehen. Und der Kolonialbesitz des Deut schen Reiches käme an England und solcherart wäre Großbritannien für alle Zeiten von der überaus lästigen Konkurrenz befreit. Die großen Geldopfer, die Vas kosten würde, brächten

sie reichlich herein, wie sie zu Anfang des 19. Jahrhunderts hereingebracht wurden, als der Korse seine Residenz in St. Helena auszu schlagen bemüßigt war. Auch damals stand die englische Bank vor dem Bankerott, aber die finanziellen Sor gen des englischen Reiches waren mit dem Untergange des napoleonischen Empire bald vorüber. Und wieder zeigt sich heute der Krämergeist Eng lands. Vor dem Kriege brauchte England nicht ein mal seine Gelder zu echauffieren. Da schob es Frank reich vor. Hat einmal Frankreich

seine Milliarden in Rußland hineingesteckt, dann ist das Bündnis unzer trennlich und weder Frankreich noch England kann Das letzte Wort zur wollen wir in der Hauptsache dem Schauspieler Heß lassen, den unsere letzten Ausführungen über seine Zuschrift abermals bewogen, uns ein Schreiben zu schicken, dem wir deshalb vollinhaltlich Raum gewäh ren wollen, weil es teilweise das Wesentliche der stritti gen Sache zu illustrieren geeignet ist, denn abgesehen von der souveränen Geste, die man einem Mimen aller dings

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
will man sich, da man keinen anderen Sieg errungen hat, wenigstens einen Sieg über den deutschen Despotis- m u s Zuschreiben und so tun, als habe man nur gegen diesen gekämpft. Tritt die gewünschte Revolution in Deutschland nicht ein, so wird man's auch billiger tun und die „demokratischen Reformen" Deutschlands als .genügend betrachten. England braucht den Frieden mehr als wir. Denn, wenn es den Krieg noch bis Frühjahr weiterfiihren !will, so bedeutet dies für England weitere 8 Millionen Tonnen Schiffsverlust, und'dies dürfte

auch dem groß mäuligsten Briten Zu viel des Guten sein. Mit einem Nest von 6 bis 7 Millionen (von 20). Tonnen kann der britische Welthandel nicht aufrechterhalten werden und England lebt vom Handel mehr als wir. Dazu kommen aber die Kriegskosten, die sich täglich steigern und selbst den englischen Finanzen gefährlich werden. Die englische Hochfinanz ist sicher nicht gesonnen, den von ihr in profitwütigem Konkurrenzneid gegen Deutschland entfachten Krieg mit ihrer eige nen. Katastrophe zu bezahlen, bloß

um den Franzosen Elsaß-Lothringen zu sichern — wenn sie der Kata strophe rechtzeitig ausweichen kann. Aus diesen trif- tigen Gründen will man in England den Frieden, und und die Wiedervereinigung der Russen und Rnthenen mit der römischen Kirche. Von Tr. Aemilian S ch 0 e p f e r. I n n s b r u ck, 6. September. Heute vor acht Tagen statte ich das Glück und oie Ehre, von Erzbischof Graf Szeptycki, dem be rühmten Bekenner österreichischer Kaisertreue und bischöflicher Hirtenforge empfangen zu wer den. Exzellenz

Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, daß der Wortlaut der N 0 t p Wilsons, an den P a p st verabredet wurde. Dafür sprechen, triftige Gründe. Wie käme Z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh rerstaat der Entente ist? Es mußte England das Odin m abnehmen, von den Forderungen seiner Ver bündeten a b z u r ü ck e n, für die. England nicht weiter kämpfen will. Die Kriegsziele Frankreichs

des Krieges ins Unend liche zur Folge haben müßte, insbesondere aber die aktive Teilnahme des amerlkanstchen Volkes. s Die Antwort Wilsons war eben abgekartet, auch ihr ( brüsker Ton nach der Melodie gestimmt: „W i r ha- j ben's nicht nötig." Dafür ist aber bekanntlich die ; Sprache da,- um die Gedanken zu verbergen, sagt der ! alte Diplomat Talleyrand-Parigord. Und deshalb ist ! es England, das dem Papst bei passender Gelegen- j heit zuerst die Ueberzeugung beibrachte, eine Note ) von ihm würde gut

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
verwandeln. Die Emente will gesiegt haben nach außen, denn das Prestige Eng lands steht auf dem Spiel. Deshalb will man sich, da man keinen anderen Sieg errungen hat, wenigstens einen Sieg über den d e u t s ch e n D e s p o t i s- m n s zuschreiben und so tun, als habe man nur gegen diesen gekämpft. Tritt die gewünschte Devolution in Deutschland nicht ein, so wird man's auch billiger tun und die „demokratischen Reformen" Deutschlands als genügend betrachten. England braucht den Frieden mehr

als wir. Denn, wenn es den Krieg noch bis Frühjahr weiterführen will, so bedeutet dies für England weitere 8 Millionen Tonnen Schifssverlust, und dies dürste auch dem groß mäuligsten Briten zu viel des Guten sein. Mit einem Rest von 6 bis 7 Millionen (von 20) Tonnen kann der britische Welthandel nicht aufrechterhalten werden und England lebt vom Handel mehr als wir. Dazu kommen aber die Kriegskosten, die sich täglich steigern und selbst den englischen Finanzen gefährlich werden. Die englische Hochfinanz ist sicher

nicht gesonnen, den von ihr in profitwütigem' Konkurrenzneid gegen Deutschland entfachten Krieg mit ihrer eige nen Katastrophe zu bezahlen, bloß um den Franzosen Elsaß-Lothringen zu sichern — wenn sie der Kata strophe rechtzeitig ausweichen kann. Ans diesen trif tigen Gründen will man in England den Frieden, und De;' heilige Bischof u. Märtyrer Zosaytzat und die Wiedervereinigung der Russen und Ruthenen mit der römischen Kirche. Von Tr. Aemilian S ch o e p f e r. Innsbruck, 6. September. Heute vor acht Tagen

einen Sieg vor. Deshalb wurde Balfour nach Amerika entsandt, der mit Wilson das Spiel abkarten sollte. Was dort alles vereinbart wurde — ob die Wieder vereinigung Amerikas mit Englands (zwecks Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, daß der Wortlaut der Note Wilsons an den Papst verabredet wurde. Dafür sprechen triftige Gründe. Wie käme z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh- rerstaat der Entente

ist? Es mußte England das O d i u m abnehmen, von den Forderungen seiner Ver- bündeten abzurücken, für die England nicht weiter kämpfen will. Die Kriegsziele Frankreichs werden nicht einmal genannt und es ist kein Wunder, wenn die Agence Havas die Wilson-Note fälschte, da gar manches der ftanzofischen Regierung recht unangenehm klingt. Wie käme Wilson auch dazu, so schnell mir der Antwort auf dem Plan zu sein? Er fragt (im demo- kratischen Amerika!) weder Senat noch Repräsentan- tenhaus

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 14.09.1917
Umfang: 8
sollte. Was dort alles vereinbart wurde — ob die Wieder vereinigung Amerikas mit Englands (zwecks Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, daß der Wortlaut der Note Wilsons an den Papst verabredet wurde. Dafür sprechen triftige Gründe. Wie käme z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh rerstaat der Entente ist? Es mußte^ England das Odium abnehmen, von den Forderungen seiner Ver bündeten a b z u r ü ck e n, für die England

, eine Note von ihm würde gut aufgenomm^i, England, das nach außen so tun wird, als könne es den Krieg noch Jahre weiterführen. Interessant ist dabei nur die Meldung der (deutschfeindlichen) Newyorker „Sun", Wilson habe die Note mit einem Handschreiben an den Papst übersandt, worin er sich bereit erklärte, weitere Vor schläge des Papstes entgegenzunehmen. Also ist die Note eine Komödie für naive Seelen, die nur das le sen, was schwarz auf weiß gedruckt steht und nicht zwi schen den Zeilen lesen

können. Dies gilt auch von der Erklärung Lord Eecils. Wenn dieser erklärt, das Wirtschaftsbündnis der Entente habe nur defensiven Zweck gehabt und richte sich gegen das mitteleuropäische Wirtschaftsbündnis des Vierbundes, so ist dies natür- I lich falsch. Es kann aber auch so ausgtzlegt werden, daß England nicht an diesem Wirtschaftsbündnis festhaltenj will, falls der Vierbund auf seinen mitteleuropäischen; Plan verzichtet — so wie ihn England versteht. Jnso-! fern würde Cecils Erklärung einen Rückzug

darstellen,! trotz der Drohungen, die man als diplomatischen Bluff! ariffassen kann. England fürchtet zweifellos den Winkerseldzug, tzes-i halb seine gewaltigen Anstrengungen und Blutopfer^ um jetzt noch vorher eine Entscheidung herbeizuführen.! Man hat nicht Zeit, noch 10 Monate auf Amerika zu; warten. Und wenn es jetzt gelänge, die Deutschen aus! Belgien und Nordfrankreich zu vertreiben, dann wä ren Deutschland gute Faustpfänder genommen, die es? braucht, uni der Türkei die von England und Rußland

'! eroberten Gebiete (Palästina, Arabien, Bagdad, Ar menien) wieder zu verschaffen und die England eben! nicht gern wieder herausgibt. Auch das Erzgebiet von! Briet) ist für Frankreich so wichtig, daß es dieses Ge-; biet in der Schlacht von Verdun zurückzuerobern sucht,! um nicht gegen Rückgabe desselben auf Elsaß-Lothrin^' gen verzichten zu müssen. England sieht es sehr wohl ein, daß es Deutschland, militärisch nicht vernichten kann; höchstens kann es die! völlige Erschöpfung" beider Rivalen erreichen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
jährig K 1.50, l,zjährig K 3.—, U,jährig K 6.-. Bezugspreis bei wöchentlich einmaliger Postzuftellung '/«jährig K 1.50, '/zjährig K 3.—, »/,jährig K 6.—. Bezugspreis für das Deutsche Reich ^;ährig l< 7.—, für die übrigen Länder des Weltpostvereines K 8.—. Nummer 37. Schwaz, Samstag, 15. September 1917. 22. Jahrgang. Wünscht England den Frieden? Die unverschämte Fassung der Wilson-Note hat viele Leute, die auf die Note Papst Benedikts Friedenshosf- pungen geschöpft hatten, verblüfft und die Absicht

haben nach außen, denn das Prestige Eng lands steht auf dem Spiel. Deshalb will man sich, da man keinen anderen Sieg errungen hat, wenigstens einen S i e g ü b e r den deutschen Desp o t i s- m u s zuschrciben:und so tun, als habe man nur gegen diesen gekämpft. Tritt die gewünschte Revolution in Deutschland nicht ein, so wird man's auch billiger tun und die „demokratischen Reformen" Deutschlands als genügend betrachten. England braucht den'Frieden mehr als wir. Denn, wenn es den Krieg noch bis Frühjahr

weiterführen will, so bedeutet dies für England weitere 8 Millionen Tonnen Schiffsverlusi, und dies dürfte auch dem groß- mäuligsten Briten zu viel des Guten sein. Mit einem Rest von 6 bis 7 Millionen (von 20) Tonnen kann der britische Welthandel nicht aufrechterhalten werden und'England lebt vom Handel mehr als wir. Dazu kommen aber die Kriegskosten, die sich täglich steigern und selbst den englischen Finanzen gefährlich werden. Die englische Hochfinanz ist sicher nicht gesonnen

, den von ihr in profitwütigem Konkurrenzneid gegen Deutschland entfachten Krieg mit ihrer eige nen Katastrophe zu bezahlen,'bloß um den Franzosen Elsaß-Lothringen zu sichern — wenn sie der Käta- sirophe rechtzeitig ausweichen kann. Aus diesen trif tigen Gründen will man in England den Frieden, und Drr heilige Bischof u. Märtyrer Äosayhat vnd die Wiedervereinigung der Nüssen nnd Ruthenen mit der römischen Kirche. Von Tr. Aemilian Schoepfer. Innsbruck, 6. September. Heute vor acht Tagen hatte ich das Glück und die Ehre

Balfour nach Amerika entsandt, der mit Wilson das Spiel abkarten folVe. Was dort alles vereinbart wurde — ob die Wieder vereinigung Amerikas mit Englands lzwecks Erleich terung der Kriegslasten und als Drohung gegen Ja pan), das wissen wir nicht. Aber sicher ist, baß der Wortlaut derNoteWilsons an den Papst verabredet wurde. Dafür sprechen triftige Gründe. Wie käme z. B. Amerika dazu, als erster Staat die Note zu beantworten, wo England der Füh rerstaat der Entente ist? Es mußte" England das Odium

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 15.11.1914
Umfang: 16
Bei Mrmuth. Es ist zum Verrücktwerden." Selbstverställdlich mutz jeder Deutsche und Oester reicher ein Verräter sein, euch wenn er vielleicht dort geboren ist und kein Wort deutsch kann. In folgedessen wurden sowohl m England als auch in Frankreich sämtliche Deutsche und Oesterreicher gcsangengesetzt. In England beträgt ihre Zahl allein schon über 100.000. In Frankreich stnds nicht weniger. (Gott bewahre uns vor dieser Narretei, denn es ist tatsächlich nichts anderes, die gefährlicher

sich nicht beurteilen, uns scheint sie nicht ganz verläßlich. Der Krieg auf dem Meere Englands Stärke liegt auf dem Wasser; es besitzt von allen Mächten die zahlreichste und stärkste Kriegsflotte. Bis in die letzten Jahre war es un bedingte Herrin der Weltmeere. Drohte England irgendwo mit seiner Flotte einzugreifen, knickte alles zusammen. England fühlte sich in seinem Lande deswegen so sicher, daß es nie daran dachte, mischen Küsten von Deutschland angegriffen, und zwar irr einer Weise, die für England

das Schlimm ste befürchten läßt. Es ist das ein Ereignis, das England seit 1667 nicht mehr zu erleben hatte. Nicht umsonst schreibt ein englisches Blatt, wir sind wie ein Mann, der in einem brennenden Hause erwacht und einsehen muß, daß Hilfe zu spät ist. Englands Gorge «st groß und wurde noch größer durch eine zweite Unglücks meldung, die unmittelbar daraufhin eintraf. An der Küste von Chile (Chile ist in Südamerika, und zwar, an der rückwärtigen, nicht Europa zugekehrten Seite) kam es zwischen deutschen

. Das war dem Engländer so gewiß wie ein Evangelium, daß kein feindliches Schiff im Kriegsfälle auch nicht in die Nähe der englischen Küste kommen werde. England war sich seiner Sache so sicher, daß der Minister Churchill vor Beginn des Krieges erklärte, in acht Tagen werde Deutschlands Seemacht sich auf dem Meeresgründe — neu gruppieren können. Englands Zuversicht beginnt in gleicher Weise zu schwinden wie der Weltruf und das Ansehen seiner Flotte. — Am 3. November wurden die Bewohner der englischen See

- und Hafenstadt Aarmuth durch Kanonendonner aus dem Schlafe geweckt. Deutsche Kriegsschiffe beschossen die Küste zwar ohne viel Schaden anzurichten, nur ein englisches Unterseeboot ging zu Grunde. Den Engländern ist es unerfind lich und unerklärlich, wie deutsche Schisse mitten zwischen den englischen Kriegsschiffen und See minen unbemerkt und unbeschädigt hin und zurück kommen konnten. In England hält man daher einen Angriff auf das Land seinerzeit nicht bloß, für möglich, sondern für sicher

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 15.12.1927
Umfang: 20
Selbstsucht be- trieben, die aber stets durch außerordentlich schöne Sprüche von Freiheit, Recht und Friedensliebe in ge- schickter Weise verdeckt worden ist. Das Hauptbefterben Englands war von jeher darauf gerichtet, die stärkste Kriegsflotte zu 'besitzen, durch dieselbe alle Meere zu be- herrschen, dadurch die Verbindung mit seinen zahlreichen Kolonien zu 'sichern und vor allem den Großteil des Welthandels an sich zu reißen. In konsequenter Verfol gung dieser Ziele hat England im Laufe von Iahrhun

- derten nacheinander die Kriegsflotten Spaniens, Hol- lands, Frankreichs und in jüngster Zeit auch Deutsch lands bis zur Bedeutungslosigkeit herabgedrückt. Die stets großzügige und weitschauende Außenpolitik Eng lands war von einem fabelhaften Glück und von gewal- tigen Erfolgen begleitet. England 'besitzt heute das größte Weltreich, das jemals von der Sonne beschienen worden ist. Sein letzter großer Erfolg war der Sieg im Weltkriege. Seitdem scheint es mit dem sprichwört- lich gewordenen Glück

Englands bergab zu gehen. Seine Kolonien, von England Dominien geheißen, haben sich soweit selbständig gemacht, daß 'sie staatsrechtlich nur mehr durch die Person des gemeinsamen Königs unter- einander und mit dem Mutterlande verbunden sind. Da neben wirkt zusammenhaltend als stärkste Klammer die Einsicht der meisten Kolonien, daß deren Interessen im Zusammenstehen mit England noch immer am besten ge wahrt sind. Mehr noch wie dieser 'beginnende Zerfall ihres Weltreiches scheint den Engländern

Kopfzerbrechen zu machen die sich ihnen mehr und mehr aufdrängende Erkenntnis, 'daß die Beherrschung aller Weltmeere durch ihre Kriegsflotte allgemach zu Ende geht. Der früher so sehr gefürchtete deutsche Konkurrent um die See geltung ist zwar durch die Mithilfe der ganzen Welt niedergeschlagen worden. Dafür aber hat 'sich ein anderer Nebenbuhler eingestellt und den Wettlauf im Seerüften mit England ausgenommen, die Vereinigten Staaten von Nordamerika. England muß sich zur Einsicht be quemen

, daß es nicht imstande ist, mit Amerika bezüglich der Kriegsflotte gleichen Schritt zu halten. Denn Ame rika ist heute unvergleichlich reicher als das durch den Krieg geschwächte England. Ueberdies haben die Ver einigten Staaten noch eine ganze Fülle von Entwick lungsmöglichkeiten, während England seinen Höhepunkt schon längst erreicht, wenn nicht gar überschritten hat. Das «Emporkommen Amerikas und die Ueberflügelung Englands durch die Vereinigten Staaten ist ein Erfolg des nicht zuletzt durch die Winkelzüge

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 21.09.1919
Umfang: 16
vor der Roten Armee gefürchtet und auch in seiner Politik keinen Ausweg mehr gefunden und da hat er uns an die Theiß geschickt, die Rumänen aufzureizen. In dem Durcheinander wollte er sich dann unbemerkt ! aus dem Staube machen. England macht sich bezahlt England deckt langsam seine Karten auf: Mit einem gewissen Ingrimm berichten französische Zeitungen, daß England mit Persien einen neuen 'Vertrag abgeschloffen habe, der ihm zwar nicht dem Namen nach, wohl aber in Wirklichkeit die volle

; und uneingschränkte Herrschaft über Persien zu sichert. In Persien ist man darüber zwar sehr wenig erfreut, aber man wird sich fügen müssen. DaS östliche Nachbarland Afghanistan erhielt von England einen Frieden, der es ebenfalls ganz un ter die englische Botmäßigkeit beugt. Der dortige Emir (Fürst) hatte den richtigen Zeitpunkt zum j Losschlagen versäumt und war mit England in den . Krieg gekommen, als England in Europa seiner i Sache bereits sicher war. In Persien hatten Ruß land und England jahrelang

um den maßgebenden Einfluß gerungen. Rußland ist mit der Revolu- tion ausgeschieden und England sackt nun unge heure Länder widerspruchslos ein. In Frankreich wird man bald zur Einsicht kommen, für wen man eigentlich den Krieg geführt hat — für die Welt herrschaft Englands. Von der Ostgrenze Aegvp- tens angefangen bis hinüber zur Grenze Indiens gedenkt England alles Land in seinen unergründ- lichen Magen verschwinden zu lassen. Tag für Tag werden die Umrisse deutlicher. Rings um den Indischen Ozean (Meer

sich in Mesopotamien fest und benutzten die Loslösung des früheren Großwesirs von Mekka von der Türkei, indem sie ihn zum König von HedschaS machten. - Jetzt spielt England gegenüber Persien einen neuen Trumpf aus. England hat eS dahin ge bracht, daß die persische Abordnung in PariS bei der Friedenskonferenz gar nicht Vorgelaffen, ge schweige denn gehört wurde. Wilson hatte nichts dagegen einzuwenden, trotz Völkerbund. Der Schah (Kaiser) von Persien ist nach Europa ge reist. Zu welchem Zwecke ihm England die Reise

England sehr erstaunt, wie immer, daß man seine menschenfreundlichen Absichten so sehr verkenne. Es ließ erklären, rein aus Wohl wollen gegen das arme Persien habe es die Ord nung der dortigen Berhältinffe in die Hand genom men. Es denke nicht im Traume daran, seine Herrschaft über Persien auszudehnen. Frankreich werden aber sehr bald noch viel mehr die Augen aufgehen. Ihm wurde seinerzeit Syrien rugr- sichert. Dagegen wehren sich nun die Türken und Araber und besonders der von England neuge schaffene

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 22.04.1938
Umfang: 16
. Die Bolschewisten hätten durch Ver rat jedoch in letzter Minute Wind davon bekommen und mit grausamer Brutalität und scheußlichen Greueln eine weitere Ausbreitung blutig unterdrückt. Friede im Mittelmeer vr. Sch. Innsbruck, 22. April. Das Abkommen, das am Samstag, den 16. April, im Pa- lazzoVeneziainRom unterzeichnet wurde, schließt einen traurigen Abschnitt der politischen Entwicklung in Europa ab und eröffnet neue Aussichten für die Erhaltung des Friedens. Die Beziehungen zwischen England und Italien

waren, dem geschichtlichen Herkommen entsprechend, immer günstig, Bis marck hatte es einmal in seinen Briefen ausgesprochen, daß Italien mit seiner langgestreckten Küste und seinen zahlreichen Hafenstädten zu England als der stärksten Seemacht immer günstige Beziehungen unterhalten müsse. Diese Tatsache wurde durch das politische System des Libe ralismus in England und in Italien besonders seit C r i s p i auf das nachhaltigste unterstützt. Die Carbonari und alle anderen italienischen Verschwörer haben in England immer

freundliche Aufnahme gefunden, vor allem Mazzini. Italien war sich in der Verfolgung seiner Außenpolitik immer bewußt, daß es sich trotz des Dreibundes in keinen Gegensatz zu Eng land begeben dürfe. Dies kam auch in den Zusatzverträgen zum Dreibundoertrag im Jahre 1882 zum Ausdruck. Auch der Fa schismus stand zu England in keinem Gegensätze, wofern Eng land die völlige Freiheit Italiens, seine innenpolitischen Ver hältnisse selbst zu gestalten, auch anerkannte. Dieses Verhältnis verschlechterte

sich aber, als die W e l t- freimaurerei im Bunde mit dem Liberalismus und Kommunismus glaubte, eine Weltverschwörung gegen den Faschismus ins Werk setzen zu müssen. Diese geistige Einstellung, die ihren politischen Niederschlag auch immer im Völkerbunde gefunden hatte, war letzten Endes an der Haltung Englands gegen Italien während des abeffinifchen Krieges schuld. England wollte nicht, daß Italien sich am Roten Meere festsetze. Es suchte jede Gefährdung der Durchfahrt durch Gibraltar und den Kanal von Suez während des spanischen

Bürgerkrieges ängstlich zu vermeiden. Die Unglück-' selige Politik der Sanktionen hatte im italienischen Volke eine tiefe Mißstimmung zurückgelassen, die zu einer unerträglichen Spannung im Mittelmeer führte. Sofort nach Beendigung des abessinifchen Krieges war Mus- lolini bemüht, das alte freundschaftliche Verhältnis zu England wieder herzustellen. Anfangs 1937 kam es zum Gentleman abkommen, das sich aber wegen seiner Inhaltslosigkeit als un brauchbar erwies. Das Verhältnis Italiens zu den Demokra- tien

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 31.10.1915
Umfang: 16
und schließlich, was noch nie da war. so lange England England ist, ein Stück Leder ans der eigenen Haut, nämlich die große schöne Insel Zypern drüben in der Nähe des Heiligen Landes. Die schöne Insel haben sich die Engländer vor dreißig Jahren von den Tür ken schenken lassen für einen großen Dienst, den sie denselben selbstverständlich nicht geleistet ha ben. Das Angebot war verlockend, da Griechen land die Insel gewiß sehr gerne hätte; sie ist ja fast vollständig von Griechen bewohnt. Griechen land ging

noch entschiedener verweigerte. Das ist mehr als bezeichnend für beide Teile. Das will doch sagen, daß man einander nicht über den Weg traut. England fürchtet offenbar, Griechen land könnte sich noch einmal ganz anders be- sinnen und seine Gewehre könnten einmal in einer anderen Richtung losgehen. Griechenland dagegen ist wohl aus der Hut. Es weiß, was es von den Engländern zn erwarten hat. es hat Lehrgeld gezahlt gerade während dieses Krieges. Es ist ja bekannt, daß England vier der wertvoll sten griechischen

Inseln besetzt hat, vorläufig, wie cs hieß, um den Krieg an den Dardanellen leichter zu führen. Von einem Zurückgebcn hört man aber noch nichts. Griechenland tut wohl daran, seine Truppen beisammen zu halten noch aus einem anderen Grunde. England begint, um die grie bische Negierung kirre zu machen, zu dro ben und läßr auch durchülicken, daß man das Volk ja auch gegen den König hetzen könne. Lüge, Gift, Dolch und Revolution, das sind die Waffen Englands, wc sem Geld nnd seine Truppen

nichts ausrichtcn. Damit hat England bie Welt erobert. Jahrgang 1915 j damit hantiert England mit dem unschuldigsten Gesichte der Welt, mit einer Unverfrorenheit, wie man sie nur bei Gewohnheitseinbrechern treffen kann. Ich hatte in früheren Zeiten von England immer eine gewisse Hochachtung, vor seiner Macht, vor seiner vermeintlichen Ehrlichkeit und auch Freundschaft zu uns und vor seinerKlugheit. Wäh rend dieses Krieges habe ich etwas angelegentlich in der englischen Geschichte des letzten Jahrhun derts

mich umgesehen nnd, offen gestanden, ich habe vor England jegliche Achtung verloren. Seine Politik ist die eines frömmelnden, scheinheiligen Straßenräubers. Damit ist natürlich nicht jeder Engländer gemeint. — In Rumänien geht zur zeit die Hetze auch sehr hoch. Das Kommando über die Hetzer führt dort ein sicherer Take Jo nesku. Der Mann hat entschieden Beruf hiezu. Er ist nämlich ein englischer Jude, gerade wie Minister Sonnino in Italien, und hörte, als er noch in England lebte, auf den gut jüdischen Namen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.08.1914
Umfang: 8
für die Niederlage von 1870. Der von maßlosem politischem Ehrgeiz erfüllte Präsident der Republik war vor kurzem Gast des Zaren. Bei den dort gepflogenen geheim gebliebenen Verhandlun gen sind wohl die Beschlüsse gefaßt worden, deren Früchte nun der Weltkrieg ist. England hat sich den Verbündeten angeschlossen, weil es den Augenblick für gekommen hält, das Deutschland, das in den letzten 25 Jahren zu einem gewaltigen Industrie staat und zu einer großen Handelsmacht herange wachsen ist, niederzuwersen, um dadurch

der- engli schen Industrie, dem englischen Handel, dem engli schen Kapital wieder die Herrschaft über den Welt markt zu sichern. Daß die Ententemächte zum Kriege entschlossen waren, beweist am bündigsten der Vorwand, den England für die Kriegserklärung nahm. England hat bekanntlich erklärt, daß es sich in den Krieg zwi schen Deutschland und Frankreich nicht einzumen gen gedenkt, wenn das Deutsche Reich die Neutra lität Belgiens respektiere. Nun wußte England aber zu gut, daß Frankreich seineTruppen

- Massen an der belgischen Grenze sam- rnelt und durch Belgien in die unbe- festigten deutschen Niederrheinpro vinzen einfallen wollte. Um diesem Ein fall, der für Deutschland verhängnisvoll werden konnte, vorzubeugen, mußte Deutschland durch Bel gien seine Truppen dem französischen Heere entge genschieben. Wenn also England wirklich nur die Absicht gehabt hätte, die Neutralität Belgiens zu wahren, dann hätte es auch an Frankreich die For derung richten müssen, die Neutralität Belgiens zu respektieren

. Das hat England nicht getan; damit aber ist der Beweis erbracht, daß die Forderung an Deutschland nur erhoben wurde, weil die Londoner Machthaber wußten, daß Deutschland sie nicht an nehmen kann. England stürzt sich nicht um Bel- , giens willen in den Krieg. Es warf sich zum Be schützer Belgiens nur auf, um einen Vorwand für die Kriegserklärung zu haben, der in England den Krieg etwas populärer macht, als er wäre, wenn die Machthaber ungeschminkt gesagt Hütten, daß sie in den Krieg ziehen

, weil sie die den englischen Ka pitalisten gefährlich gewordene wirtschaftliche Ent wicklung des Deutschen Reiches brechen wollen. Wie wenig den englischen Machthabern an der Neutralität Belgiens gelegen ist, hat man vor eini gen Jahren ersehen, als sich der Gegensatz zwischen Deutschland und England fast bis zum Kriege zu spitzte. Damals wollte England seine Truppen nach Belgien werfen, um durch Belgien am Niederrhein' einzufallen. Das furchtbare Ringen, das nun anhebt, ist seit vielen Jahren, seit sich eben Frankreich

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.05.1918
Umfang: 4
sich nun Kräfte im Lande selbst — dieselben, die vor dem Kriege warnten und für eine loyale Neutralität eintraien. Da wäre es wohl angebracht, daß wir auch weiterhin diese Elemente politisch in jeder möglichen Weise stützten. Wir erwürben, indem wir dies täten urrö zur Festigung der solche Anlehnung suchenden' Partei beitrügen, dauernd einen starken Rückhalt in Rumänien. Jedenfalls sollte kein Hindernis obwalten, daß wir in Rumänien eine Richtung verfolgen, um jener ziemlich England und Europa. Von Profeffor

Rudolf Kjellen. Auszug und Uebersetzung aus dem in schwedischer Sprache herausgegebenem gedankentiefen Buche glei chen Titels des berühmten schwedischen Gelehrten. fG Rußland mit seiner Seele und seinem Herzen nicht .Europa identisch ist, sondern eine Welt für sich jen- ts Europas darftellt, dürfte heute selbst für den klar Europa von der russischen Gefahr befreit worden. Wenn England das ereicht hätte, was es wollte, so stände der Zarismus heute noch aufrecht und mit seinem Fuße noch ttefer

. Dieses verringert jedoch nicht die Verantwor tung des Hauptanstifters England, als Spindel im Ent entenetz, als leitenden Willens und starken Armes dieses Komplottes. Ohne die Gewißheit des englischen Beistan des wäre keiner der anderen Staaten in den Krieg gegan gen. Auch nicht Rußland. Es wäre überhaupt nicht zum Kriege gekommen. „ . ^ . Versetzen wir uns einige Jahre zurück, zur Entschei dung zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten in Weftinöien 1898. Dort befand sich ein breiter Keil euro päischen

Kolonialgebietes zwischen Nord- und Südamerika, eine natürliche Sperre der großen Pläne der Union ge gen den südlichen Weltteil. Europa hat dort große ökono mische Interessen und noch größere Hoffnungen für die Zukunft. Es existiert wohl nicht der Schatten eines Zwei fels, daß dort die Interessen Europas mit denen Spaniens ber auch dort finden wir England auf en Europa. _ _ 'riege, obgleich flagranler als"irgendwo, enthält demnach keine Ueberra- schung für den, der die englische Politik kennt. Es scheint

die Regel dieser Politik zu sein, Partei gegen Europa zu nehmen. Jedenfalls sagen uns unsere Beispiele mit aller nur wünschenswerten Klarheit, daß es keine Spur der Solidarität zwischen England und Europa gibt. Ist Europa in Gefahr, ftehenf seine Interessen auf dem Spiel, so kann es für sich nicht auf England rechnen. Es kann froh sein, wenn es England nicht gegen sich sieht. Ohne Zweifel liegt hier ein interessantes Problem vor. Wie ist es möglich, daß England seinen eigenen Ursprung verleugnet

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 14.11.1915
Umfang: 20
Seite 2. Nr. 4b. gen Krallen aus. Es möchte größere Gebiete von Oesterreich und Deutschland losreißen, cs bedroht Schweden und Norwegen, die kleinen Balkanstaa ten, namentlich Rumänien und Bulgarien sind immer in Gefahr, ihre Unabhängigkeit zu ver tieren und Lehensländer Rußlands zu werden, die Aufteilung der Türkei ist längst schon eine zwi lchen England und Rußland ausgemachte Cache. £o leben alle diese Mittelstaaten unter fortwäh render Bedrohung und Beeinträchtigung durch die ;wei

. Selbst der kleinste unter den angegliederten Staa ten braucht in der Zukunft weder dem englischen Druck sich zu beugen, noch vor der russischen Ge fahr eine Angst zu hegen. Auch bieten sich die einbezogenen Lander gegenseitig alles, was zur Weltwirtschaft notwendig ist. — Tie augedeutete politische Neugestaltuna, welche in der Hauptsache schon fertig dasteht, gehört jedenfalls zn den besten Früchten des Weltkrieges. Der Kampf mit Frankreich und England. Die Ereignisse auf dem französisch-belgischen

ist die csroße Rede, bis der englische Ministerpräsident Asquith gehalten hat. Die englische Negierung hat im Laufe dieses Krieges unendlich viel gelogen und sowohl den eigenen Leuten im Lande als noch vielmehr den Neutralen riesige Lügen ausgebun den. Wäre nur der zehnte Teil all dieser Ge schichten, die England in alle Welt herumtelegra- phiert und den eigenen Leuten zum glauben vor gestellt har, wahr, wäre weder von uns noch von Deutschland ein Mann am Leben, Konstanti nopel längst erobert, die Nüssen

schon vor einem Jahr in Berlin und Wien gewesen, der deutsche und der österreichische Kaiser längst gestorben und dergleichen. Man weiß wohl, daß man in Kriegs- zeiten das Unglück des Gegners lieber glaubt und berichtet und oft auch Niederläger, desselben et was vergrößert, die eigenen bemäntelt und ver kleinert, das ist überall so, sogar in Friedens- zeiterr, was aber England diesbezüglich geleistet, das geht über alles Maß. Lügen, sagt man aber, haben kurze Beine. So ist es auch den Englän dern

ergangen. DLan glaubt d-ie Berichte im eige nen Lande nicht mehr. Die Stimmung wurde na mentlich dadurch sehr bös, weil vor aller Augen es klar wurde, daß England sowohl am Balkan als auch an den Dardanellen Politisch und nrili- tärisch sich nichts als schwere Niederlagen geholt habe. Man rief daher nach Wahrbeit. Reckenschaft über die Vergangenheit und Aufklärung über die Aussichten in der Zukunft. Asquith sprach wie einer, der Macht hat, und nicht, wie einer, der zur Rechenschaft gezogen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 17.12.1910
Umfang: 18
vollzogen, ist im Berhält- nis zwischen dem deutschen Reich und England ent standen. Die Ursache hieran ist England. Der englischen Nation ist ihre militärische Ohnmacht nie so zum Bewußtsein gekommen, wie im Buren kriege. England mußte über 200 000 Mann auf bieten, um ein Volk von 200000 Seele« zu be kriegen, und als endlich der Sieg errungen war, sagten sich die englischen Staatsmänner: „Das geht so nicht mehr. Wir müffen einen fremden Degen gewinnen, der »nsere Schlachten schlägt

." Das ist ja eine alte Tradition der britischen Politik. England hat'S immer verstanden, sich von anderen die Kastanie» aus dem Feuer hole» zu lasten. Es bestand damals eine offensichtliche Span nung zwischen Rußland und England und im eng lischen Jnselreich fürchtete man, daß Rußland offen als Gegner Englands aus den Plan treten werde. Auf Anregung Joe Chamberlains, der damals mit lauter Stimme die „germanische Allianz" ver kündete, die zwischen England, den Vereinigten Staaten und Deutschland abgeschloffen

werden sollte, wandte man sich damals nach Berlin. Kaiser Wil helm und sein Kanzler Graf Bülow zeigten sich aber nicht geneigt, um der schönen Augen Old Eng lands willen g?gen Rußland zu kämpfen. Auf der anderen Seite wollten sie aber auch England nicht erzürnen und sich ihm nach Möglichkeit gefällig er- ! weisen. Sre zeigten sich bereit, den Engländern in j Oftasien entgegenzukommen und so entstand der j Jangtse-Vertrag, der be%mdte, eine englisch-deutsche | Interessengemeinschaft in Ostasien zu gründen. , Dafür

, al? di« ? Mandschurei." Heute weiß man, daß diese Worte ■ «ine indirekte Antwort auf ein Anfinnen Englands r waren, daS verlangt hatte, Deutschland solle gegen ! Rußland vom Leder ziehen, weil eS die Mandschurei ! okkupiere, denn daS 'sei eine Verletzung deS von j Deutschland mitunterschriebenenIa«gtse-Abkomme»S. j Diese Worte BülowS^bewirkten eine vollständige ! Schwenkung der englischen Politik. Zwar dachte - man damals in England noch nicht daran, auf die j Begründung der Triple-Entente hinzuarbeiten

sich verpflichteten. Da sah Rußland ein, daß eS von England mattgesitzt war, und vo» diesem Zeitpunkte an wagte eS nicht mehr, gegen den britischen Stachel , zu loken. Andererseits hatten die Engländer an einer weiteren Demütigung Rußlands auch kein I Interesse, denn das würde soviel bedeuten, alö die Japaner übermütig und in Asten allmächtig zu machen. Es klingt daher auch ganz glaubwürdig, wenn versichert wird, das englisch-japanische Bünd nis solle nach seinem Ablauf nicht wieder erneut

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 05.11.1933
Umfang: 8
, auch gerecht zu werden. Alp. Pr. Schachmeister Erich EMases-Znnsbraik in England Dem Besuche der aus fünf Spielern bestehenden österreichischen Schachmannschast bei der Olympiade in FolKestone verdankte der Schachmeister Erich Elis kases aus Innsbruck die Bekanntschaft neuer Freunde aus dem Kreise der Schachspieler in England. Man hat auch dort die Leistungen des jugendlichen Spielers aus Oesterreich erkannt; sie brachte ihm neue Freunde aus dem Inselreich. Eliskases erhielt Ein ladungen von Mr. Fairhurst

in Glasgow und von Mr. Cordingley in London, Aufforderungen zu Matchs, zu Vorträgen auf dem Gebiete des königlichen Spieles und zu Simultanspielen. Es wird noch in Erinnerung stehen, daß man dem Innsbrucker Schachmeister zu An fang dieses Monats im ersten Teile seiner Reise das Betreten Englands verwehrte, der Irrtum wurde aber dann bald gutgemacht und feit der zweiten Oktober woche weilt Eliskases ständig in England, zumeist in Glasgow. Eliskases hat über diese feine Reise nach England in seine Heimat

Tirol ausführliche Berichte gegeben, aus denen als besonders wissenswert folgendes zu ent nehmen ist: „Nach der Ankunft in FolKestone wurde ich angehalten, weil in England große Besorgnisse wegen der Zuwanderung von Arbeitsuchenden und an deren Personen bestehen. Die Auswanderungen aus Deutschland werden in England argwöhnisch beobachtet, es wollen zahlreiche Emigranten aus Deutschland, be sonders Juden, sich in England ansiedeln. Offenbar haben die englischen Behörden auch mich anfangs

nach dem gleichen Maßstabe wie Auswanderer oder Arbeit suchende behandeln wollen, ich mußte daher zur Auf klärung dieses Irrtums nach vierundzwanzigstündigem Aufenthalte in FolKestone zurück nach Boulogne-sur- Mer; von dort aus verständigte ich meine Freunde in England und bat diese um ihre Intervention. Dies ge schah denn auch sofort durch gute Freunde in London; der Arbeitsminister wurde von dem wahren Sachver halt in Kenntnis gesetzt und die Folge dieses Schrittes war die rasche Erteilung

einer Aufenthaltsbewilligung von fünf Wochen in England." Am 8. Oktober erfolgte die Abreise Eliskases' von Innsbruck, am 13. v. M. wurde die Aufenthaltsbewilli gung erteilt, seither hält sich der junge Schachmeister, der schon inr Alter von 15 Jahren die Tiroler Schach meisterschaft, und im 16. Lebensjahre die österreichische Meisterschaft errang, in England auf und kann unbe hindert sein Schachprogramm in England erledigen. Eliskases spielt derzeit in Glasgow, trägt dort mit guten englischen Spielern Matches und Simultanspiele

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 24
Datum: 21.03.1915
Umfang: 24
gestanden, wenn nranchnial auch Hinter- kittld Bosheit für eine Zeit zu obsiegen scheint, r rechten Zeit ist aber der Herrgott immer noch. ' Ätzer und Schirmer des Rechtes gewesen. Aller es sagt der Herr, meine Wege sind nicht deine ge..Ein anderes Ereignis, das ebenso iutereffaut i bedeutungsvoll ist, ist das Verhältnis, wie es etwa zwischen Amerika und England infolge des itsch-englischen Krieges entwickeln dürfte. Von > eigentlich neutralen Staaten hat wohl kaum icr so enttäuscht wie Nordamerika

. Zu Beginn st Krieges setzte man auf die Vereinigten Staa- ^ ' Nordamerikas, wie' der eigentliche Titel des j vtes. lautet, die allergrößten Hoffnungen, u. zw. I itbloß im Volke bei uns und im Deutschen Reiche, 1 dem offenbar auch in Regierungskreisen. Ein ^ Mi chiefür war doch das, daß man Amerika, d. i. ■ MKonsuln den Schub der deutschen Untertanen ■ den feindlichen kriegsübrendeu Staaten über- % Die grössten Schönfärber sahen schon den ihunkt in nächster Nähe, wo Amerika in den § gegen England

nun, die österreichischen und deutschen Han delsschiffe zu übernehmen und tüchtig Profite zu machen. Dabei waren sie der Ansicht, daß sie nach dem Krieg eine große Handelsflotte saust dem Welthandel in Händen haben werden, zur größeren Ehre ihres großen Geldsackes. England machte aber sehr bald einen dicken Strich durch diese Rech nung. Es erklärte, es wolle Deutschland und Oesterreich anshungern, deswegen werde es nicht gestatten, daß Getreide und Lebensmittel dorthin verfrachtet werden. Amerika ließ es sich gefallen

. England erklärte bald daraus, die Grenzländer dür fen kein Kriegsmaterial, Kupfer und dergleichen einführen, damit sie es nicht an Oesterreich und Deutschland weitergeben können. Amerika schwieg. England erklärte endlich, auch die Nachbarländer dürfen nicht mehr als den allernötwendiasten Be darf an Lebensmitteln einführen, damit sie nichts an uns und Deutschland abgeben können. Tie neutralen Staaten erwarteten alle, daß nun Ame rika mit den großen Stiefeln vorausgehen würde. Amerika aber schwieg

; goldene Ringe hatten ihm den Mund verschlossen. Amerika verdiente nämlich trotz alledem großartig. England, Rußland und Frankreich waren wicht tu hex 9r- hart ab artigen Kriegsbedarf selbst nachzuschaffen. Und so wandte man sich nach Amerika. Amerika tat, was es als neutraler Staat nie tun durfte; es nahm die Bestellungen an und lieferte Kanonen, Munition und Gewehre und sogar Unterseeboote in zerlegtem Zustande, ganze Schiffsladungen voll. Alle Pub "hlest, alle Patronen- und Gewehrsabrikex

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