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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 02.12.1937
Umfang: 16
. Wenn ich ihn versaufen ließe, dann wäre ich ein Verräter." Einen Augenblick horchte der Bauer in sich hinein: hatte nicht die blonde Hanne so zu ihm gesprochen? Hatte sie ihn nicht einen Feigling und Verräter genannt? Sie sollte sich in ihm getäuscht haben! Und Hillekamps-Vater auch und all die anderen! Engelbert reichte dem alten Wilhelm die Hand und es klang wie ein heiliges Versprechen: „Wir werden uns ja wohl das Fell von den Fäusten arbeiten müssen, die nächsten Jahre. Aber wenn ich das scheute, dann wäre

er aus der Stube und hatte einen festen Schritt. Und in dem alten Knecht wurde in all seinen Sorgen ein großes Freuen wach. * Den anderen Tag standen sie schon früh in den Moor gräben und ließen sich die Sonne ins Gesicht brennen. Engelbert machte mit dem Spaten die Grabenränder glatt und Wilhelm stach die Sohle nach und dämmte mit dem Abstich die Ränder auf. Die Schweiß stand ihnen auf der Stirn, denn es war schwüle Luft und im Süd westen braute es sich zusammen. Engelbert brannten die Hände an dem harten

Spaten stiel und in seinen Armen war ein totes Gefühl. Aber er hatte ein großes Freuen in sich darüber, daß ihm die Ar beit zu schmecken anfing. Wilhelm sah selten einmal auf, aber wenn er es tat, sah er zu seinem Bauern hin und ein Lachen lief über sein bartstoppeliges Gesicht. Es war bald um die Vesperzeit, da tat Wilhelm einen heimlichen Ruf, daß Engelbert zu ihm zurücksah. Und da wies der Alte nach der Kieferndickung hinüber, die sich vom Esch her weit in das Bruch hineinzieht. Als Engelbert

sich herumwanbte, sah er unter der Hellen Birke, die da an dem ersten Moortümpel steht, einen Bock. „Das muß der Grenzbock sein", dachte Engelbert, „von dem der schwarze Bernd dieser Tage sprach." Dann sah er dem Graben entlang und wandte sich wieder zu Wilhelm. „Es ist noch ein ganzes Stück", sagte er, „und wir müssen uns dazuhalten, damit wir zu Mittag halbwegs fertig werden." Er sprach so laut und unbekümmert, daß der Bock auftvarf und lautschreckend absprang, der Gemeindegrenze zu. Wilhelm sah

hinter dem Bock her und dann sah er seinen Bauern an, der das Grabscheit schon wieder ein gesetzt hatte. „Alles wird nochmal recht!" jubelte es in der Seele des treuen Alten. * A * * Am Nachmittage kam der Amtsschreiber. Als er die Tür zum Garten aufstieß, sah er Engelbert am Fenster stehen. Er nickte ihm zu, ging ins Haus und klopfte gleich darauf an die Stubentür. Der Schreiber gab dem Bauern die Hand und sah nach dem Nechnungsbuch und den Papieren, die Engelbert auf den Tisch gelegt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 12
Datum: 10.11.1923
Umfang: 12
in L'«- W Vr. XIV E. 2166/21/32 E. K. 367/21. Im Namen der Republik! Der Einzelrichter des Landesgerichtes Innsbruck hat in der Hauptverhandlung am 16. April 1923 in Gegenwart des Staatsanwaltes Hilfsrichter Dr. Obrist, der AngeklagtenIosef M aj erl, Michael Wohl- fahrtstätter, Johann Wohlfahrtstätter, Engelbert Delong und des Verteidigers von Amts wegen R.-A. Dr. Lois Mayr im vereinfachten Verfahren über den vom Ankläger gestellten Antrag auf Bestrafung der vier Angeklagten wegen Vergehens des Kettenhandels

nach § 23, Zl. 4 der kaiserl. Vdg. vom 24. März 1917, RGBl. Nr. 131, bezw. Mit schuld hieran, überdies des Josef Majerl wegen Ueber- tretung der Mitschuld am Betrüge nach §§ 5, 197, 461 St.-G. und des Engelbert Delong wegen Ueber- tretung des Betruges nach §§ 197, 461 St.-G. zu Recht erkannt: 1. Josef Majerl, des Johann und der Barbara Hagleitner, geboren am 11. September 1887 in Söll, zuständig nach Kirch bichl, kath., verheiratet, Fleischhauer von Beruf, derzeit Großhändler in Kufstein, 2. Johann Wohlfahrtstätter

von 2000 Kr. dem Ketten handel des angeblichen Franz Foidl mit 338 Kilo Käse dadurch Vorschub gegeben, Hilfe geleistet und zur sicheren Vollstreckung beigetragen hat, daß er die in Fässern verpackten Käselaibe in Teerfässer gab und mittels Fuhrwerkes von St. Johann nach Söll- Leukental führen ließ; e) Johann Wohlfahrtstätter und Engelbert Delong dem zu 1 a) erwähnten Kettenhandel des Josef Majerl Candesgericbt Innsbruck, Der Richter: Dr. Köllensperger e. h. Vorschub gaben, Hilfe leisteten, zur sicheren

Vollstteckung beittugen, indem Johann Wohlfahrtstätter die leeren Koffer Majerls übernahm, die Umpackung des Käses in seiner Wohnung in die Koffer Majerls zuließ und mindestens acht Koffer mit Käse zur unkontrollierten Bahnbeförderung überbrachte, Engelbert Delong hin gegen beim Abttansporte dieser Käsemengen von Kuf stein nach Niederösterreich durch listige Umttiebe zur Hintergehung der Lebensmittelausfuhr überwachenden Kontrollorganen gegen 500 bis 600 Kr. in Geld und andere Geschenke Hilfe leistete

, ferners Engelbert Delong mit Leder Kettenhandel trieb, indem er zirka 200 Kilo Leder beim Gerber Piechl in Kufstein kaufte und mit einer Auflage von 1 Kr. an Josef Majerl weiter verkauft hat. Zu 2, daß Josef Majerl im Mai 1919 in Wörgl den Friedrich Huber zu verleiten suchte, zur Täuschung der Lebensmittelkontrollorgane amtliche Kontrollmarken widerrechtlich auf seine Lebensmittelsendungen aufzn- kleben, wodurch der Staat in seinem Rechte auf Ueber- wachung der Lebensmittelausfuhr geschädigt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 28.10.1937
Umfang: 16
gra tulierte der Gemeinde zu diesem Fortschritt. Der Orts leiter der Vezirksbauernkammer Johann Hechenblaickner, Blasius Moder und Alois Pirchner wurden mit der Auf stellung der Brückenwaage betraut. Ortsbauernführer- Stellvertreter Peter Gamshammer sprach in einem schönen Referat über die Zusammensetzung des bäuerlichen Be rufsstandes vom Orts- bis zum Reichsbauernführer. Wenn alle ihren Mann stellen auf dem Platze, wo sie hingehören, Um Hot und Keimat frauemcoman von, ffuflung Kflucä. Engelbert

. Ich habe keinen von den Lumpen fassen können, aber Verdacht habe ich auf den schwarzen Eschkötter. Und daß der Vorstehers junge dabei ist> Hillekamps Hans, darauf möchte ich meinen neuen Drilling verwetten. Gesagt habe ich dir das also. Wie du dein Wissen nutzen willst, ist deine Sache. Be weisen kann ich den beiden nichts, aber wenn du Wert darauf legst, auch nur einen Rehbock im Revier zu halten, darfst du die Augen offen machen. Und somit guten Tag, Engelbert." Er schob den Hut in den Nacken und bog in den schmalen Pfad

ein, der über die Heide nach dem Ge meindewald zu läuft. Engelbert sah hinter ihm her. „Pachten will der be stimmt nicht", dachte er. „Soviel habe ich als sicher her aus gehört. Eigentlich ist Ludvlf gar kein so übler Kerl und Annemarie hat nicht daneben gegriffen. Aber ich kann den Grünrock nicht vor mir sehen oder die Wut steigt mir ins Blut und mir ist, als ob ich wieder mit der Flinte in Anschlag gehen sollte. Und darum ist es besser, wir bleiben einander aus dem Wege." „Was er nur von Hillekamps Hans weiß

. Sollte der schon einen Käufer für den Hof wissen? Engelbert machte sich auf den Weg ins Dorf. Als er in die Dorfstraße einbog, überholte er den alten Detten- bauer und der sprach ihn an, denn er kannte das Over hagengesicht nicht gleich wieder. Aber dann merkte er, mit wem er es zu tun hatte und seine Reden wurden so spar sam und kurzab, daß Engelbert ihn fragte, ob ihm das vielleicht nicht recht wäre, neben ihm herzugehen. Da sah der weißhaarige Alte ihm dreist in die Augen. „Daß du einmal gewildert hast

und das andere, Engelbert, das hätte ich vielleicht vergessen. Aber soviel ich gehört habe, willst du dein Erbe nicht antreten und den Hof verhandeln wie ein Sack Kartoffeln. So, das ist also wirklich wahr? Ja, dann, Overhagenbauer, dann ist es mir lieb und recht, wenn du mich allein weitergehen läßt. Denn Bauer und Vagabund, das paßt mein Lebtage nicht zusammen." Da riß der Aerger an Engelbert. „Ich will dir was sagen, Dettenbauer. Wenn du nicht weiße Haare hättest und wenn du noch ein junger Bursche wärest

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 04.11.1937
Umfang: 16
laufe ich bei Hillekamps Vater nicht auch so an." Damit ging er nach Hause. * Als Engelbert am Morgen von seiner Kammer kam, sah er in der Küche einen Mann sitzen, der nur halb wie ein Bauer aussah. Er hatte seinen verschossenen Hut mitten auf den Tisch geworfen, streckte die Beine breit und ge mütlich von sich und sprach laut und unbekümmert mit dem alten Wilhelm, der vor dem Herd stand und scharfe Falten im Gesicht hatte. Der Fremde stand auf und nickte Engelbert zu, als wenn sie alte Bekannte

viel geleistet für „Papier. Ihr versteht ja wohl? Beschriebenes, meine ich." Er lachte wieder und sah zu Wilhelm hinüber. Der alte Knecht nickte Engelbert langsam zu, als wenn er auf eine Frage Antwort geben wollte. Da wußte der Overhagrnbauer, daß ihm eine schlechte Stunde be vorstand. Er führte den Fremden in die Stube, wo der sich wie selbstverständlich an den Tisch setzte und seine dicke Brieftasche umständlich herauskramte. Dann legte er ein paar Papiere auf den Tisch, schlug sie nachdrücklich

mit seinen harten Knöcheln glatt und schob sie Engelbert hin über. Es waren Schuldverschreibungen, die der selige Bauer unterschrieben hatte. Sie lauteten im einzelnen nicht auf hohe Summen, aber Zusammen stellten sie doch einen er heblichen Betrag dar. Und die Zahlungstermine waren kurz und standen nahe bevor. Engelbert sah die Papiere durch und sah den Händler unsicher an. „Das kann ich jetzt Nicht bezahlen", sagte er schließlich. Der Händler lachte. „Ich verstände wenig von meinem Geschäft

, wenn ich das nicht besser wüßte, als Ihr es wißt. Ihr habt einen schönen Hof, Overhage, aber die Schulden stehen Euch bis zum Hals." Er spielte mit den Fingern auf den Papieren herum und sah Engelbert fast spöttisch an. „Wie denkt Ihr Euch das denn nun, Overhage? Bares Geld habt Ihr nicht, also könnt Ihr mich nur sicherstellen. Es hat keinen Zweck, daß wir wie die Katzen um den heißen Brei herumgehen. Kurzum und gut, was wollt Ihr mir für meine Forderung verpfänden?" In Engelbert kämpfte der Aerger mit den Sorgen

Ernte geben." Widerwillig gab Engelbert Antwort. Er hätte dem Händler die Hand ins Gesicht schlagen mögen für seine freche Offenheit, aber die Sorge lähmte ihm den Arm. „Ich bin erst ein paar Tage wieder auf dem Hofe und ich kenne die Verhältnisse noch nicht", sagte er. „So schlimm, wie Ihr sie darstellt, werden sie nicht sein." Der andere sprang auf und trat ans Fenster. Dann wandte er sich um. „Aber Sicherheit müßt Ihr mir geben, Bauer, das Geld will ich Euch dann noch lassen, denn Ihr werdet

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 07.10.1937
Umfang: 16
Hans unter vier Augen darüber aussprechen. Dann würde dem die Lust an der Dina wohl vergehen. Auf Hillekamps Hofe war schon Licht, denn das Abenddunkel war mittlerweile vom Himmel gefallen, die Bäume und Sträucher standen wie klumpige Schatten und die Straße schimmerte nur noch wie ein tiefgraues Band. Engelbert bog um die Wegecke und ging an dem hohen Gartenzaun lang. Als er auch aus dem Kammerfenster im Giebel einen breiten Lampenschein fallen sah, dachte er, daß da wohl die blonde Hanne

... Als Engelbert hernach in die Wirtsstube trat, kam der dicke Wirt angewackelt und sah den fremden Gast schläfrig an. „Schnaps oder Bier?" fragte er. Aber dann riß er die Klugen sperrangelweit aus und wollte gerade auch, den Ministerialrat im Landwirtschaftsministerium Ing. Rudolf Kober zum Ehrenbürger ernannt. Als der Ministerialrat die neue Straße nach Brandenberg besichtigte, wurde er vom Bürgermeister Abg. Josef Ascher und vom vollzähligen Gemeindetag und der Forstbeamtenschaft begrüßt. Ascher schilderte

Partie, die große Sprengungen erfordert, surrt der Kompressor unter dem kundigen Sprengmeister Leonhard Vurgstaller, Mauern werden aufgeführt, eine Betonbrücke wurde über den Graben gebaut, die Packlage ist schon gelegt. Die Leute sind durch die vielen Wegbauten praktisch geschult. Ihr Vauaufseher Förster Tschurtfchen- la SüdtiroSer Rotwein S 1"4S Echter Treberbranntwesn S 2"80 Branntweinbrennerei, Steinach a. Br. Verkaufsstelle : Innsbruck, Mariahilf 30 Mund aufreißen, als er von Engelbert

einen Puff in die Seite bekam, der ihm die Luft wegnahm. „Halt's Maul, Wirt", sagte der junge Bauer ver drießlich. „Wenn du dich laut wundern willst, dann tu das draußen. Ich will hier in Ruhe mein Bier trinken und keine Umstände haben." „Ja, Engelbert", sagte der Wirt da, gab dem Iung- bauern die fette, quabbelige Hand und wackelte zurück, um Vier zu holen. Nach einer Weile ging die Tür auf und Eschkötters Bernd steckte den Kopf durch die Spalte. Er winkte Engel bert mit den Augen und der kam

ihm nach in das kleine Extrazimmer. Eschkötters Bernd faßte den Overhagenbauern mit beiden Händen an den Schultern, hielt ihn mit gestreckten Armen von sich ab und starrte ihm wortlos und musternd ins Gesicht. Und Engelbert sah, daß Bernd noch so aussah, wie damals. Er hatte noch dieselben scharfen und harten Augen, denselben verfilzten und dunklen Lippenbart, das selbe eckig und breit vorspringende Kinn und denselben verschlossenen Mund. Eschkötters Bernd lachte kurz aus. „Die Jahre haben dich nicht viel verändert

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 20
Datum: 09.09.1937
Umfang: 20
. Vor dieser Zeit stand daselbst die alte kleine Kirche m W M WM Ein Bauernroman von Ludwig Klug Urheberrechtsschutz durch Drrlagsanstalt Manz, München 1 (Nachdruck Verboten) Unter der großen Schirmtanne an der Wegkreuzung stand Engelbert Overhage und starrte ins Weite. Er hätte ein ansehnlicher Bursche sein können, denn er hatte blitzblanke Augen, eine starke und hohe Stirn, eine eigenwillige und scharfgeschnittene Nase und einen festen entschlossenen Mund. Dazu war er hoch gewachsen und seine Schultern

waren gerade so breit, wie sie sein mußten. Aber um seinen Mund saß ein höhnischer Zug, in seinen Augen flackerte die Unlust und seine Haltung hatte das lange Straßenlaufen schlapp und gleichgültig gemacht. Denn Engelbert Overhage war ein Vagabund. — Ein Vauernwagen kam ihm entgegen. Die beiden Gäule waren stark und rund und der Junge, der die Leine führte, pfiff ein lustiges Lied und warf dem Vagabund einen frohen Gruß zu. Mürrisch und kurz dankte der wieder und knurrte einen zerdrückten Fluch hinterher

, wird seiner Heimatbehörde eine kurze Nachricht schicken und ihn selbst irgendwo einscharren an einer verlorenen Ecke. So denkt Engelbert Overhage über sein Geschick, denn sein Hoffen hat der Wind längst Verblasen- und all sein Wünschen und Wollen dazu. Doch warum lief sein Denken immer wieder den alten Dingen nach, die längst abgetan und gestorben sind? Es war eine Zeit — sie ist lange dahin und der Straßenstaub hat sie schon halb zugedeckt — es war eine Zeit, da war weit dahinten auf dem großen Bauernhöfe

vor den hellsandigen Heidehügeln ein Anerbe, der den gleichen Namen hatte, wie er in den verschmutzten und ab geriebenen Papieren des Vagabunden steht. Der Hof lag hinter dem großen Wald und seine Bauern hießen darum die Overhagenbauern schon seit altersher. Es war eine Zeit, da trug Engelbert Overhage immer ordentliches Zeug auf dem Leibe, hatte jeden Abend sein sauberes Bett, jeden Tag seine geregelte Vauernarbeit und hatte ein Hoffen in der Brust auf Dinge, die noch werden sollten. Das Overhagenerbe

war der zweitbeste Hof in der Gemeinde und sein Anerbe gehörte zu den strammsten Burschen. Der Overhagenbauer hatte einen Kopf wie Eisen so hart und einen Trotz wie Stahl so spröd. Und als der Gendarm ihm den Anerben vom Hofe holte, weil der Junge den Forstgehilfen angeschossen hätte in der Schneise Zwi schen den Iungtannen bei den Heidensteinen, da tat der Bauer einen Fluch und einen Schwur und das Tor seines Hofes war Engelbert damit verschlossen für alle Zeit, so lange der Bauer das Leitseil noch in der Hand

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 23.09.1937
Umfang: 16
und er hätte das, was du gegen ihn tatest, längst vergessen. Weil du doch mein Bruder wärest und — und weil er mich doch gern hat, weißt du." Aengstlich sah Annemarie Engelbert an. Der schwieg eine ganze Zeit. Er stand vor dem Fenster und trommelte mit den Fingern gegen die Scheiben. „Den Deubel auch", sagte er dann und wandte sich um. „Also, daß er zuerst auf mich geschossen hat, das rech net er wohl für nichts. Schließlich habe ich doch nur meine Haut gewahrt. Was hatte er denn gleich seine dumme Flinte

ist." „Na, so ist das nicht gemeint, Mädchen", sagte er und nahm sie in den Arm. denn sie hatte laut lo^aefchrien und ßch die Hände vor die erschreckten Augen gelegt. „Ich dachte nur daran, wie man den Mardern tut, wenn sie um den Taubenschlag revieren. Aber wenn er die alte Rechnung durchstreichen will, soll mir das recht sein, weil ich doch wohl den größten Schuldposten dabei habe." Die Schwester schien fürs erste beruhigt und Engelbert erhob sich: „Na, nun will ich ein Stück über die Felder gehen, denn ich weiß

ja nicht einmal mehr recht, wie der Hof aussieht. Und dann will ich mir auch den Kopf aus lüften, denn du hast mir da ein schönes Ding zu denken gegeben." Aber das Mädchen hielt ihn fest. „Wilhelm hat mir gesagt, du wollest den Hof verkaufen und wolltest mich ab- finden und dann wolltest du wieder in die Fremde gehen? Das mußt du mir erst noch sagen, daß das nicht wahr ist." Engelbert fuhr herum: „Wilhelm ist ein — ein altes Weib ist er. Was muß er dir das gleich am ersten Morgen in den Kopf setzen. — Aber gelogen

gewesen ist." Annemarie war ganz blaß geworden. „Der alte Hof, Engelbert", sagte sie leise. „Der alte Hof, auf dem der Vorvater schon saß und dessen Vorvater wieder und alle unsere Vorväter schon Gott weiß wie lange. Und als Vater zu sterben kam, hat er mit Wilhelm solange noch darüber gesprochen, daß wir dich suchen sollten und immer suchen, bis du doch wieder als Bauer auf unserem Hofe säßest. Du weißt es ja nicht und es weiß keiner, wie lange er noch allein mit mir darüber geredet hat, daß er dich fortgetrieben

hätte von der Vorväter Erde." Zweifelnd sah der junge Bauer auf die Schwester- doch die bestätigte: „Jawohl und einmal, es war ganz kurz bevor er sterben mußte, hat er geweint, denn er war schon ganz schwach geworden, weil er die Schuld trüge, wenn nach seinem Tode kein Overhage mehr auf dem Overhagenhof wäre. Aber daran, Engelbert, daran hat er nie einen Zwei fel gehabt, daß du den Hof anträtest, wenn du dich erst wieder hergefunden hättest." Engelbert hielt die Lippen zusammen, daß sein Mund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 07.10.1937
Umfang: 16
sie nach dem Kriege außer dem neu erbauten Dampfsägewerk fünf Bauernanwesen. Der großen Achentaler Pfarrkirchenglocke stand sie bei der Weihe Pate. — Sie ruhen in Frieden! Alpbach. (Schafzucht oder Jag d.) Allent halben ertönt der Ruf: Zurück zur Kleidung aus heimischen 5 - * * Um Hot und KeimaL LWBtK -- f&n 3auemcoinan von. gucUrig Kfluo. Mit den Vorderknochen stampfte er wie ein Traber und in den Hinterfesseln federte er lang durch. Eine Pracht von einem Gaul! Engelbert hatte sich mit den Unterarmen lässig

und seinem lustigen Lachen. — * Engelbert saß in der Stube, hatte das dicke Nech- nungsbuch vor sich liegen, stützte den Kopf in die Hände und hatte einen verkniffenen Mund. Die schwarzen Zahlen sprachen eine verflucht deutliche Sprache, wenn sie auch noch so schief und unbeholfen hingemalt waren. Nach den Zinsvermerken zu rechnen, mußten die letzten schlimmen Jahre dem Hof übel mitgespielt haben. Die Einnahmen für das Vieh gingen noch an, aber was für Korn und Frucht eingenommen war in diesen Jahren

, das war wenig und knapp. Und Ausgaben waren fast gar nicht mehr gebucht worden. Anschaffungen fehlten überhaupt und Kunstdünger war anscheinend auch nicht mehr gekauft worden. Das sah alles schlimm aus auf dem Papier, aber draußen war es nicht besser, das wußte Engelbert seit heute nachmittag. Mit einem Fluch klappte er das Nechnungsbuch zu, stützte den Arm darauf und sah mit bösen Augen in die Stubenecke. Es war nichts mit dem schönen Erbe, auf das er sich gespitzt hatte. Er mußte schnell verkaufen

für das Erbe. Vielleicht war es doch nicht ganz so schlimm? Man mußte mit Esch- kötters Bernd sprechen. Möglich, daß der helle Hund einen Weg wußte, der zu einem höheren Preis führte. Das blonde Mädchen schimpfte ihn Feigling und Verräter. „Ob die Hanne noch dasselbe sagen würde", dachte Engelbert, „wenn sie auch die verfluchte Sprache gehört hätte, die das schwarze Buch da laut und höhnisch spricht?" Wütend warf Engelbert die Tür ins Schloß und machte sich auf den Weg zum Wirtshaus. Auf der Ackerscheide

kam ihm Wilhelm mit der Magd entgegen. Engelbert schlug einen weiten Vogen hinter der Wallhecke her, aber die schwarze Diva hatte ihn doch schon gesehen. Sie bückte sich und schnürte an ihrem Niemenschuh herum, bis Wilhelm ein Stück voraus und Engelbert mit ihr auf gleicher Höhe war. Da rief sie ihn heimlich an und als er unwillig über den Heckenwall herabgestiegen kam, stellte sie sich an den Grabenrand, setzte die Hände in die Seiten und wiegte sich in den Hüften. Und ihr Lachen war heimlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 21.10.1937
Umfang: 16
." Damit warf er den Rechen in den Sand und bog vom Weg ab in den Gemeindewald hinüber. * , * •i« Es war bald Abend, da richtete sich Engelbert von dem Moospolster auf, auf den er den Nachmittag halb verschlafen und halb verdöst hatte. Bald war er an den schlechten Aeckern, die um Eschkötters verlotterte Hütte liegen. Als er an dem verluderten Gartenzaun stand, legte er die Hand an den Mund und schrie, wie der Waldkauz schreit, wenn er in der Vollmondnacht in der hohen Fichte sitzt. Die Tür klappte zurück

du nicht eintreten?" fragte er, denn Engelbert hatte dazu noch keinen Schritt getan. „Die Dina ist übrigens auch da", sagte der schwarze Cschkötter und ein heimlicher Hohn flog ihm dabei um den Mund. Da lachte der junge Bauer kurz auf und dann trat er vor Bernd her in die kleine, verräucherte und un saubere Küche. Die schwarze Dina sprang auf und warf eine zer rissene Schürze über den Korb, der neben dem Holzstuhl stand. Dann gab sie dem Bauern die Hand, lachte ihn mit den Augen an und rückte ihm den Stuhl

vor das kleine Herdfeuer, das unruhig brannte und kaum Wärme gab. Bernd langte die Flasche vom Gestell, holte die Gläser und goß einen Schnaps ein, der in die Kehle biß und wie Feuer herunterbrannte. „Scharf, was?" fragte er. „Aber so ist er gerade gut und recht, denn ich kann fades Zeug nicht leiden. Die Liebe und der Schnaps können nicht heiß genug sein", sagte er und lachte dabei heimlich zu seiner Schwester hinüber. Engelbert goß ein paar der kratzigen Schnäpse hin unter, denn die Abendluft war ihm kühl

durchs Hemd ge strichen und die Kehle war ihm trocken geworden an dem langen Tag. Sie saßen zusammen und sprachen von dem und jenem und ab und zu warfen Bernd und Dina sich Blicke zu, von denen der Bauer nichts merken sollte. „Und wie ist das so, Engelbert", fragte Bernd, „wann gehen wir wieder einmal in die Gemeindejagd und sehen nach den Böcken?" Aber der Bauer hob die Hand. „Das ist aus und vovbei, Bernd. Seitdem sie mich in der Stadt zwischen den kahlen Mauern gehabt haben, mache ich nicht mehr

ihn an. „Ich will dir was sagen, Bernd, du kannst mir einen Gefallen tun." „Na, heraus damit, denn das weißt du, daß du den gerne haben kannst." „Laß den Hans zu Hause, Bernd! Ich kann es dir jetzt nicht sagen, weshalb und warum ich das haben möchte. Ich habe was mit den Hillekamps, was ich dir später Viel leicht einmal erzählen werde. Heute geht das noch nicht. Aber darum wäre es mir lieb, wenn du den dummen Jungen laufen ließest." „Das ist ein bißchen viel, Engelbert, was du da von mir willst." „Ich weiß das wohl, Bernd

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 16.12.1937
Umfang: 16
für die Erwachsenen ist nach dem Engelamte und für die Schuljugend am Nachmittag im Schulhause. Jung und alt freut sich schon auf die neuen Filme. Das Interesse ist besonders groß^da der Leiter und Landestreuhänder für Wanderfilm in Tirol nach Hart zuständig und daher wohlbekannt ist. — Der Fremden verkehr der Bettler und Schwarzhausierer hat stark zuge nommen. Bei diesen ist es vielfach so: Zuerst „kraml'n", 15 „DaS war nichts mit Vetter Gust", sagte Engelbert nachher zu Wilhelm, als er bei dem alten Knecht

. — * * * Es kamen ein paar Tage strammer Arbeit an den Moorgräben. Und als die Sonne wieder kam und über den Acker breiten die Hitzewellen zitterten, mußte das letzte herein gebracht werden, das vom Grasschnitt her noch draußen stand. Inzwischen war Engelbert auch zum Gericht ge fahren zur Ueberschreibung und so war er nun wahr und wirklich Bauer auf dem Overhagenhof. Mit der nächsten Zinszahlung halte es Zeit bis nach der Ernte. Engelbert hatte noch ein paar Ritte getan und sie waren nicht vergeblich

gewesen, wie der nach dem Brinkmöllershof. Wer Geld auf dem Overhagenhofe stehen hatte, gab ihm Ausstand, denn er redete einem jeden davon, daß er sein Zuchtvieh verkaufen und zum Herbst nur noch das Gebrauchsvieh einstallen wollte. Er kam sich selbst beinahe unsauber und unehrlich vor, denn er wußte, daß die Leute, die alle weit draußen auf ihren Höfen saßen, nicht einmal von weitem riechen durften, wie er in seiner eigenen Gemeinde angesehen wurde von allen Seiten. Engelbert wußte aber, daß er auch nach der Ernte

mit seinem Zinszahlen nicht fertig werden konnte, denn gerade dann waren die zehntausend Mark an Hillckamp fällig, die er ihm ausdrücklich noch einmal hatte aufkündigen lassen. , Der Amtsschreiber hatte bei dem Alten auch kein Glück gehabt. Er war eines Tages zum Overhagenhof ge kommen und hatte Engelbert in die Stube gewinkt. „Ich weiß nicht, was das zwischen Euch ist und dem Vorsteher", hatte er gesagt und den Kopf geschüttelt. „Der Alte ist doch sonst nicht so. Aber eben wie ich nur das Wort auf Euch brachte

, war es rein des-Deubels mit ihm. Nein, er will sein Geld haben. Bis zum Herbst will er das noch gehen lassen, aber dann hetzt er Euch das Gericht auf den Hals." Seitdem hatte Engelbert Tag für Tag seine Sorgen auf die Felder getragen. Jeden Tag trampelte er sie da mit der schweren Arbeit tot und trat sie unter die Füße. Und an jedem Feierabend wurden sie wieder lebendig und traten vor ihn hin, wenn er am Abend auf der Hausbank saß und seine Pfeife rauchte. Und jeden Morgen sprangen sie ihm durchs Fenster

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 23.12.1937
Umfang: 16
Ehrenbürger das erstemal zu seiner Gemeinde zu Herzen dringende Worte. Sichtlich erfreut über die erwiesene Ehrung sagte er ein echtes Tiroler,Mergelts Gott". Daß er der armen Ge- birgsgemeinde geholfen hat, fand er als Selbstverständlich- Da sah er, daß der junge Overhagenbauer zitterte wie ein Gaul, dem man zuviel zugemutet hat. Dem Alten strich ein mißtrauisches Denken durch den Kopf. „Sage einmal, Engelbert", meinte er, „und wofür willst du denn das Geld eigentlich haben? Ich will nicht hoffen

, daß da irgendeine Dummheit dahintersteckt, für die mir mein gutes Geld zu schade sein müßte." Engelbert schüttelte den Kopf. „Ich bin die zehntausend Mark dem Vorsteher schul dig", sagte er und seine Stimme war noch nicht wieder glatt. „Er hat Schuldscheine von Vater selig und gleich nach der Ernte will er sein Geld wieder haben. Ich wußte aber nicht, wie ich zu der Summe kommen sollte, denn mein Vieh fressen die Zinsen und die halbe Ernte beinahe habe ich dem Händler Surbrand verpfänden müssen

, damit er nicht zum Gericht läuft. Ich will Euch das ewig und drei Tage gedenken, Dettenvater, daß Ihr mir geholfen habt in meiner Not." Der Alte strich sich Feuer an und setzte langsam seine Pfeife in Brand. „Ja", sagte er dann, nahm die Kappe ab und strich sich über die Haare. „Ja. — Ich will dir nichts vormachen, Engelbert, aber wenn das so ist, dann muß ich doch erst noch mit dem Vorsteher sprechen, bevor ich dir das Geld gebe. Ich muß wissen, wieso und weshalb du und dein Erbe ihm nicht sicher genug seid. Denn ganz

umsonst schreit der nicht um Geld, das einen anderen retten könnte. Ja, das muß ich doch wohl noch erst, denn ich bin nun in Ehren alt und grau geworden und ich will nicht, daß man mir ins Grab nachsagen kann, ich hätte mich zuletzt noch auf wilde Sachen eingelassen." „Nein", schloß er, „der Vorsteher muß doch wissen, warum er dich so hart anfassen will." — Irgendwo aus dem Kiefernbusch heraus schrie die Eule. Es war Engelbert, als ob sie ihn verlachte. Der gelbe Mond stand über dem Feld und es schien

sie, als sie Engelbert sah, „damit man auch einmal bei Licht besehen kann, was so spät noch auf dem Hofe herumtappt. Und Hab keine Angst, die Flinte hier ist nur mit grobem Schrot geladen und sie geht nicht anders los, als wenn du auskneifen willst oder unmanierlich wirst." Da kam über Engelbert eine sonderbare Lustigkeit. „Guten Abend auch, Base Hille", rief er und trat zu ihr, faßte den Flintenlauf und schob ihn in die Höhe. „Und das ist doch kein Benehmen, die Leute mit dem Knallrohr ins Haus zu bitten

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 17.07.1935
Umfang: 8
Roland, 6. Posch Johann, 7. Spöttl Alois, 8. Spötl Johann, 9. Schaar Engelbert, 10. Schwaninger Josef, 11. Rödlach Konrad, 12. Feichter Julius, 13. Nagl Max, 14. Posch Joses I, 15. Poß- moser Klaus. Absam-Tief: i. Rödlach Rolaitd, 2. Stöcker Anton, 3. Rödlach Konrad, 4. Schwaninger Josef, 5. Posch Josef I, 6. Feichter Julius, 7. Rathgeber Josef. A b s a m - K r e i s : 1. Rödlach Konrad, 2. Rödlach Ro land, 3. Stöcker Anton, 4. Schwaninger Josef, 5. Posch Josef I, 6. Rathgeber Joses, 7. Feichter

Julius, 8. Schaar Engelbert Haupt: 1. Rödlach Roland, 2. Mayr Michl, 3. Schaar Engelbert, 4. Rathgeber Josef, 5. Stöcker Franz. Gilde: 1. Stöcker Anton, 2. Spötl Johann, 3. Rödlach Roland, 4. Schaar Engelbert, 5. Schwaninger Josef, 6. Salz mann Johann, 7. Rödlach Konrad, 8. Rathgeber Josef, 9. Wir tenberger Sepp, 10. Posch Joses I, 11. Stöcker Franz, 12. Kreißer Simon. Iungschützen „A": 1. Feistmantl Wilhelm jun., 2. Ab falter Johann, 3. Feistmantl Ernst, 4. Seiwald Karl, 5. Röd lach Hans

, 6. Rathgeber Anna, 7. Straffer Alois. Jungschützen „B“: 1. Seiwald Karl, 2. Auer Rudi, 3. Posch Joses I, 4. Seiwald Max, 5. Wirtenberger Albert, 6. Abfalter Johann. Serie, Fünfzeh nerund Fünferalternierend: 1. Rödlach Roland, 2. Schaar Engelbert, 3. Wirtenberger Sepp, 4. Rödlach Konrad, 5. Rathgeber Joses, 6. Feichter Ju lius, 7. Spöttl Alois, 8. Stöcker Anton. Uebung (Kreisgeld): Schwaninger Josef, Rathgeber Jo sef, Rödlach Roland, Rödlach Konrad, Spötl Johann, Spöttl Alois, Nagl Max, Schaar Engelbert

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 06.05.1934
Umfang: 8
vom 3. Scharfschießen der Schützengilde Absam Kompagniescheibe: 1. Lechner Friedrich; 2. Sei- wald Hans; 3. Rödlach Roland: 4. Bücher Josef; 3. Rath geber Josef; 6. Wirtenberger Sepp; 7. Stöcker Toni; 8. Poßmoser Klaus, 9. Schwaninger Josef: 10. Rödlach Kon- rad; 11. Schaar Engelbert; 12. Seiwald Max: 13. Spötl Johann: 14. Marchsteiner Andrä; 15. Dir. Weller Bruno; 16. Nagl Max; 17. Feichter Julius. A b s a m - T i e f: 1. Rathgeber Josef; 2. Schaar Engel bert; 3. Bücher Josef; 4. Seiwald Haiis; 5. Dir. Weller

Bruno; 6. Rödlach Roland; 7, Rödlach Konrad. Abfam-Kreis: 1. Schaar Engelbert; 2. Rathgeber Josef; 3. Rödlach Roland; 4. Bücher Josef; 5. Seiwald Hans; 6. Rödlach Konrad: 7. Dir. Weller Bruno; 8. Feich ter Julius: 9. Stöcker Toni. Haupt: 1. Schaar Engelbert; 2. Marchsteiner Andrä' 3. Rödlach Konrad; 4. Rathgeber Josef; 5. Rödlach Roland' 6. Bücher Josef; 7. Poßmoser Klaus. Gilde: 1. Seiwald Hans; 2. Schwaninger Josef; Z Schaar Engelbert: 4. Rathgeber Joses; 5. Bücher Josef; 6 Nagl Max

; 7. Marchensteiner Andrä; 8. Rödlach Konrad' 9. Poßmoser Klaus; 10. Rödlach Roland; 11. Lechner Frieds rich; 12. Stöcker Anton. Jungschützen.Gruppe B: 1. Seiwald Max; 2 . Kiechl Anton; 3. Poßmoser Paul; 4. Lechner Friedrich; 5 Posch Josef; 6. Seiwald Karl. Jungschützen-Gruppe A: 1. Seiwald Josef; 2. Kiechl Anton; 3. Poßmoser Max; 4. Seiwald Karl; 5. Röd lach Hans; 6. Debich Bruno; 7. Poßmoser Paul; 8. Debich Aldus; 9. Straffer Alois. Prämie: Schaar Engelbert; Rödlach Konrad; Stocher Anton; Nagl Max; Marchsteiner

Andrä; Schwaninger Josef: Bücher Josef. Serie: 1. Schaar Engelbert; 2. Rathgeber Josef; 3. Rödlach Konrad: 4. Rödlach Roland; 5. Wirtenberger Sepp; 6. Poßmoser Klaus; 7. Bücher Josef; 8. Stöcker Toni; 9. Feichter Julius. U e b u n g: Schaar Engelbert; Rödlach Konrad; Bücher Josef; Schwaninger Josef; Stöcker Anton; Rathgeber Josef; Marchsteiner Andrä; Nagl Max; Rödlach Roland: Spötl Hans; Seiwald Max; Seiwald Hans; Dir. Weller Bruno. Schützengilde Bbfam Iungfchützenschießen am 22. April Bestgewinner

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.06.1934
Umfang: 6
Kindes sind vor zuweisen. Reueintretende Kinder sind persönlich vorzuführen. Schul beginn am 17. September 1934. Bestgewinner vom 5. Scharfschießen der Schützengilde Absam am 3. Juni. Kompagniescheibe: Wirtenberger Sepp, Schaar Engelbert, Seiwald Edi, Schwaninger Josef, Rathgeber Josef, Spötl Johann, Rödlach Roland, Seiwald Hans, Rödlach Konrad, Ragl Max. — Abf a m - Tief: Rödlach Konrad, Schaar Engelbert, Bücher ofef, Stöcker Anton, Rathgeber Josef, Rödlach Roland. — Absam- reis: Rödlach Konrad

, Bücher Josef, Rödlach Roland, Rathgeber osef, Schaar Engelbert, Stöcker Toni. — Haupt: Rödlach Roland, Rathgeber Josef, Rödlach Konrad, Schwaninger Josef, Marchsteiner Andrä, Wirtenberger Sepp, Schaar Engelbert, Bücher Josef, Sei wald Hans. — G i l d e: Rödlach Roland, Seiwald Edi, Rathgeber Josef, Wirtenberger Sepp, Stöcker Toni, Bücher Joses, Schaar Engel bert, Rödlach Konrad, Schwaninger Joses, Marchsteiner Andrä. — Iungschützengruvpe „A": Poßmoser Max, Dewich Bruno, Rödlach Hans, Kiechl Toni

, Feistmantl Ernst. — Iungfchützen- a r u p p e „B": Rödlach Hans, Poßmoser Max, Seiwald Max, Dewich Aldus. — Prämie: Schaar Engelbert, Rödlach Konrad, Bücher Josef, Spötl Hans, Rathgeber Josef, Seiwald Edi. — Serie: Rath geber Joses, Bücher Josef, Rödlach Konrad, Wirtenberger Sepp, Schaar Engelbert, Rödlach Roland, Stöcker Anton, Poßmoser Klaus. — Uebung: Schaar Engelbert, Bücher Josef, Rödlach Konrad, Rachgeber Josef, Stöcker Toni, Spötl Hans, Seiwald Edi, Schwanin ger Josef, Seiwald Hans, Rödlach Roland

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 30.09.1937
Umfang: 16
hatte. Als Engelbert mit Annemarie zu Tische saß, denn er wollte sich mit ihr noch einmal allein aussprechen, da fragte er seine Schwester zuerst nach einer Magd, die Hanne hieße und irgendwo auf einem der Nachbarhöfe sein müsse. „Hanne? Es gibt nur eine Hanne in der Nachbar schaft und die ist keine Magd, sondern des Vorstehers Hillekamp Tochter." Warum er sie dann nicht kenne, wunderte sich Engel bert. Aber die Schwester klärte ihn auf, die Hanne sei eben einige Jahre fortgewesen

auf einer Hauswirtschaftsschule. Jetzt wäre sie auf dem Hillekampshof und hätte beinahe das ganze Kommando, denn Hillekamps Vater könnte das allein nicht mehr machen und Hillekamps Mutter wäre vor ein paar Jahren aus der Zeit gegangen. Hillekamps Hans, der Anerbe, wollte so recht nicht gut tun. Er säße lieber im Wirtshaus und striche hinter den Mädchen her. Auf Esch- kötters Dina hätte er auch ein Auge und stände halbe Abende mit ihr hinten im Garten bei den Beerensträuchern. „Ich will ihm das austreiben", knurrte Engelbert

zutraulich um des Bruders Nacken und hielt um gut Wetter an: „Darf er denn nicht wenigstens ab und zu hierher auf ßen Hof kommen und uns besuchen?" fragte sie. ( •[ Engelbert zog die Stirne kraus. „Das geht mich nichts an", sagte er kurz. „Danach frag du deinen Vormund. Hillekamps Vater muß das wissen. Ich mische mich da nicht hinein, denn ich würde ja am liebsten die Hunde an ihn hetzen, wenn er sich hier auf dem Hofe sehen läßt." Aber da lachte Annemarie ihn aus. „Die Hunde laufen ja auf den Pfiff

hinter ihm her", sagte sie, „damit wirst du kein Glück haben." Dann sprang sie von ihm weg und lief zur Tür. „Hillekamps Vater hat das nur nicht zugeben wollen, weil doch kein Bauer auf dem Hofe war", rief sie und lachte wieder. „Aber jetzt, wo du da bist und der Hof wieder einen Bauern hat, kann er doch nichts mehr dagegen sagen, nicht? — Nicht, Engelbert?" — ,Meinetwegen", knurrte er, „wenn dich das glücklich macht, daß der Grünrock hier herumdruckst. Aber mir soll er gefälligst vom Leibe bleiben

weiter von der Grenze weg und das Mädchen drüben hielt sich mehr hin zu der Schirmtanne. Es war um die Vesperzeit, da saß die Hanne mit ihren Mägden unter der Tanne bei ihrem Weidenkorb und ihrem Steinkrug. Engelbert sah seine Schwester über den gewundenen Weg kommen. Sie hatte den Strohhut tief übers Gesicht gezogen und einen Korb am Arm und auch einen Krug in der Hand. Aber sie kam nicht zu ihnen her, sondern ging nach der Schirmtanne hinüber zu Hanne und den anderen. ^ Da griff Engelbert nach seiner Joppe

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 14.10.1937
Umfang: 16
dich hin, Hans, zum Deubel, wachs Maul auf und gieß dir Schnaps hinein." Engelbert hielt sich scharf hinter die Flasche, denn er hatte es gleich vorgehabt, sich vollzupumpen und seinen Aerger ertrinken zu lassen. Dazu gefiel ihm nicht, was Bernd ihm vorredete, und er spülte auch das mit hin unter. Jetzt kam noch hinzu, daß der junge Hillekamp ihm gegenüber saß und ihn mit den Augen seiner Schwester anstarrte. Bernd trank den Schnaps wie Wasser. Seine Augen fingen gefährlich zu glühen an und er prahlte

trieb einen dünnen Nebel vom Bruch herüber und irgend wo bei den Fichtenschonungen herum schrie das Käuzchen jämmerlich und grell. Als die drei an den Schulhof kamen, wo die Straße sich zwillt, murrte der schwarze Bernd einen Gruß, winkte dem Overhagenbauern mit der Hand zu und verschwand in einer der dunklen Seitenstiegen. Er hatte wohl wieder irgendein heimliches Geschäft, für das der helle Tag nicht die richtige Zeit war. Engelbert faßte Hillekamps Hans fester unter den Arm

, denn ihm selbst hatte die Nachtluft den Fuseldunst schon halb wieder aus dem Kopf geblasen, aber der Junge hatte starke Ueberfracht und torkelte auf unsicheren Beinen. Als Engelbert ihm ins Gesicht sah, meinte er wieder, die blonde Hanne sähe ihn mit großen Augen an und es fiel ihm ein, was das saubere Mädchen wohl sagte, wenn sie um die Saufmette wüßte, die sie drei heute in der Hinter stube des Krügers gehalten. Das war leicht auszudenken, denn es war ja auch eigentlich eine Schande, daß sie beiden erwachsenen und großen Kerle

den Halbgewachfenen zwi schen sich nahmen und ihn bis obenhin voll Schnaps und schlechten Wein pumpten. Engelbert wurde es ungemütlich beim Denken und er gab dem Jungen einen Puff, daß der die verschlafenen Augen weit aufriß und ihn anstarrte. „Also das ist keine Art und Weise, Hans, daß du mit dem schwarzen Bernd herumluderst, wie du es heute abend getan hast. Für so was bist du noch viel zu jung und dumm. Und ein besserer Bauer und ein anständigerer Kerl wirst du auch nicht davon. Wenn ich deine Schwester wäre

— ich meine, wenn ich an der Stelle von deinem Vater stände, dann sollte dich das heilige Donnerwetter holen, wenn du mir solche Geschichten machtest." Der Junge sperrte den Mund auf, um etwas zu er widern, aber Engelbert führ ihn an: „Halt den Mund und hör zu! Ich weiß, daß du hinter der Schwester von Bernd herstreichst. Das schwarze Kar nickel ist auch kein Umgang für dich. Die Dina ist auf meinem Hof und ich kenne sie auch von früher her genau genug und was ich noch nicht wußte, das hat mir Bernd heute abend

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 30.12.1937
Umfang: 16
. — Die Winterhilfsaktion ist wieder sehr bemüht, den bedürftigen Mitbürgern über manche Nöte hinwegzuhelfen. 17 und Heimat. „Wie alt bist du, Engelbert? — Also sechsundzwanzig gewesen. Danach kannst du heiraten. Du bist jahrelang die Straßen gelaufen und ihr Overhagen habt eine wilde Art. Das sind keine guten Vorzeichen dafür, daß du einmal als ordentlicher Bauer auf deinem Erbe sitzen sollst. Darum mußt du eine Bäuerin haben, damit dein Denken einen anderen Weg bekommt und du deinen Acker Hochhalten mußt deines Erben

mit ihrem Gelde zu spielen." Da lachte Engelbert los. Er lachte so, wie er damals Onkel Gust ins Gesicht gelacht hatte. Nur war damals sein Lachen noch ehrlicher und lustiger gewesen- heute war es höhnisch und bitter. „So", sagte er, „hast du auch eine Frau für mich? Dann hör einmal zu, was ich dir erzählen will." Und damit berichtete er ihr, was Onkel Gust ihm zur Bedingung gemacht hatte dafür, daß er ihm das Geld gäbe. Und weU er einmal dabei war, erzählte er ihr auch, daß der Vorsteher es wäre

werden könnte. Denn ich habe auf alle Hillekamps einen Haß wie Natterngift." Die Alte hatte ihm wortlos zugehört. Als er von Onkel Gust sprach, hatte sie still vor sich hingelacht, denn sie kannte den schmierigen alten Fuchs von Kindesbeinen an. Zu dem, was der Dettenvater gesagt hatte, nickte sie. Der alte Bauer hatte recht, wenn er sein Geld nicht in wilde Sachen stecken wollte. Aber was Engelbert über Hillekamps Leute sagte, saß ihr im Wege. Dann konnte das wohl nichts werden mit dem, was sie sich ausgedacht hatte für den Overhagen bauern

und die Vorsteherstochter. Merkwürdig, daß der Junge es auf alle Hillekamps leute so gepackt hatte und nicht nur auf den Vorsteher. Der war es doch eigentlich ganz allein, der ihm den Sperr baum in die Speichen steckte. Und Hillekamps Hanne war doch eine Freundin von Annemarie und der Overhagenbauer mußte doch ab und zu schon mit ihr zusammengekommen sein. Und die Hanne war doch wohl ein Mädchen, das einem jungen Kerl ge fallen konnte? Merkwürdig war das ja mit Engelbert seinen ge hässigen Redensarten, ganz merkwürdig

werden könnte." „Es ist wirklich schade", sagte sie langsam, „daß du auch die Hanne nicht leiden kannst. Sie ist mein Paten kind. — Wußtest du das nicht? Ja, das ist sie und fleißig und tüchtig ist sie auch. Und soviel ich davon verstehe, läßt sie sich auch von außen nicht so übel an. Ja, das ist ja nun gleich. Wie ich gehört habe, heiratet sie nächstens fort ins Flachland", sagte sie und sah aus den Augenwinkeln scharf nach Engelbert hinüber, ob er auf ihren Schwindel herein fiele, „und dann ist sie dir wenigstens nicht mehr

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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 31.10.1926
Umfang: 16
varjBEis. Nr. 44. SettE S. keine Heimatliebe. Christus sei unser König, er führe uns zum Siege! Mit dem bischöflichen Segen schloß die Versammlung, deren Geist aus Generationen wei terwirken möge. Die Feier in Mamhofen. Mayrhofen, 24. Oktober. Was schon seit Tagen gefürchtet wurde, ist Tatsache geworden: Tie große Engelbert-Kolland-Feier in Ramsau konnte wegen der Ungunst der Witterung nicht stattfinden. Es galt also zu retten, was noch zu retten war. Die Pfarrgemeinde Mayrhofen

hat nun für sich allein, schlicht aber herzlich, das Engelbert-Fest also gefeiert. Erst hielt der Ortspfarrer eine Festpre digt über des Seligen Bedeutung für uns und unsere Zeit. Dann folgte das feierliche Hochamt, zelebriert vom hochw. Provinzial der Tiroler Franzikanerpro- vinz, Pater Reinerius An der Lan. Der Kirchenchor brachte eine Filke-Messe in erbauernder Weise zur Aufführung. So hat auch dieses Fest, wie so viele andere im Laufe eines Vierteljahrhunderts. Herr Oberlehrer Oberforcher mit seiner wackeren

Schar verschönt und hochfeierlich gestaltet. Am Nachmittag fand eine feierliche Segenandacht statt, bei der sich eine ungewöhnlich große Zahl von Andächtigen eingefunden hat. Besonders erhebend war nach dem Hochamt das „Großer Gott, wir loben Dich" und nachmittags das ewig-schöne Tiroler Bun deslied Der Altar war aufs schönste geschmückt. Schon seit dem 10. Oktober, also seit dem Tage der Seligspre chung. prangt das Bild des seligen Engelbert in schön stem Kerzen- und Blumenschmuck

, die Heimat des seligen Märtyrers Engelbert zu sein. Es hätte sollen der Mittelpunkt der großen Feierlich keiten werden, die dem Seligen zu Ehren veranstaltet wurden. Da wären die Oberzillertaler scharenweise gekommen mit Musik und großen Schützenkompagnien, da hätte eine große Prozession von Zell die Reli quien überbracht, da wären von Unterzillertal ganze Scharen zu Fuß oder mit der Bahn herbeigeeilt: Allein das Wetter hat alles vereitelt. Große Vorbereitungen waren schon getroffen worden und die Kirche

Segen erteilte und zur Kirche hinausschritt, waren alle bewegt und wehmütig ob des Abschiedes. Im Dorfe besuchte der Oberhirte noch einige Stätten, wo sich einst der Selige aufgehalten hatte: er sprach mit den Leuten in liebenswürdiger Herablassung: zwei alte Männer wurden ihm vorgestellt, die den seligen Engelbert noch persönlich gekannt hatten. Unter den Hochrufen der Jugend und dem Klang der Glocken fuhr der Erzbischof nach Zell zurück. Dort erfolgte der feierliche Auszug aus der Pfarrei

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 10
Datum: 12.08.1911
Umfang: 10
., 10. Altenburger Jos., 11. Thaler Michl, 12. Wretzl Emmerich. Schlecker: 1. Ghedina Anton, 2. Traut Ant., 3. Guggenbichler Peter Breitenbach, 4. Rupprechter Jos. Kramsach, 5. Wretzl Emmerich, 6. Unterladstätter Engelbert Brixlegg, 7. Salzburger Jos. Kramsach, 8. Wretzl Emr., 9. Haupt Andre, 10. Gschwentner Simon Breitenbach, 11. Unterreiner Mich! Breitenbach, 12. Ellinger Vinzenz Breitenbach, 13. Staudacher Franz, 14. Gang Hans Kramsach, 15. Ellinger Vinzenz Breitenbach, 16. Ellinger Josef Breitenbach

, 17. Gang Joh. Kramsach, 18. Haupt Andre, 19. De Leonardo Friedrich Brixlegg, 20. Stau- dacher Franz. Haupt: I. Traut Anton, 2. Gschwentner Simon Breitenbach, 3. Guggenbichler Joses, 4. Thaler Michl, 5. Rupprechter Joses Kramsach, 6. Staudacher F., 7. Friedrich Stefan Kramsach, 8. Unterladstätter Engelb. Brixlegg, 9. Guggenbichler Peter Breitenbach, 10. Salz burger Josef Kramsach, 11. Schlapp Alois Brixlegg, 12. Haupt Andre. Schlecker: 1. Guggenbichler Josef, 2. Unterladstätter Engelbert Brixlegg

, 3. Rupprechter Joses Kramsach, 4. Rupprechter Joses Kramsach, 5. Bam° birger Hans Brixlegg, 6. Mai Josef Münster, 7. Gschwent ner Simon Kramsach, 8. Guggenbichler Joses, 9. Unter ladstätter Engelbert Brixlegg, 10. Radinger Joh. Alp- bach, 11. Mai Josef Münster, 12. Gschwentner Simon Kramsach, 13. Thaler Alois, 14. Schlapp Alois Brixlegg, 15. Gang Hans Kramsach, 16. Ellinger Vinzenz Breiten bach, 17. Ellinger Vinzenz Breitenbach, 18. Friedrich Stefan Kramsach. 19. De Leonardi Friedrich Brixlegg, 20. Schneider

Joses Alpbach, 21. Mölgg Ant., 22. Gang Johann Kramsach, 23. Staudacher Franz, 24. Ditzl Herm. Kramsach, 25. Schlapp Alois Brixlegg, 26. De Leonardo Friedrich Brixlegg, 27. Radinger Johann Alpbach, 28. Haupt Andre, 29. Guggenbichler Peter Breitenbach, 30. Altenburger Joses, 31. Schneider Josef Alpbach, 32. Staudacher Franz, 33. Haupt Andre, 34. Mölgg Anton. Prämien: Für die meisten Schleckschüsse: 1. Gang Johann Kramsach, 2. Unterladstätter Engelbert Brixlegg. Für die meisten Schwarzschüsse

: 1. Guggen bichler Josef, 2. Unterladstätter Engelbert Brixlegg. Für die meisten Nummern: 1. Guggenbichler Joses, 2. Gang Johann Kramsach. (Wo kein Ort angegeben, ist Rattenberg zu lesen.) Das Schießen wurde von 88 Schützen besucht und wurden 4465 Schüsse abgegeben. Feuerschützcn-Gesellschaft Kiefersfelde«. Dienstag, den 15. August (Mariä Himmelfahrt) ladet der Verein seine Mitglieder zum Gesellschaftsschieben beim Kurzen wirt in Schöffau ein. Kiirgeseridet. (Rauchbelästigung durchdieBahn.) Seit kurzer

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Der Arbeiter
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Seite 4 von 10
Datum: 11.08.1926
Umfang: 10
für die Katholiken der deutschen Lande wäh rend des Franziskus-Jubiläums wird der 10. Oktober die ses Jahres werden. An diesem Tage ist in Rom die Selig sprechung von acht Franziskanern, die im Jahre 1860 in Damaskus den Martyrertod erlitten. Sieben dieser neuen Seligen sind der Geburt noch Spanier, einer ist aber ein Deutscher: Paier Engelbert Kolland aus Ramsau im Zillertal, Tirol. Er ist dort am 21. September 1827 geboren und wuchs in einer Zeit heran, wo sein Heimatstal von gro ßen religiösen Wirren

P. Peter Singer, der damals die Stelle eines Novizenmeisters in Salzburg inne hatte. Kaum waren die theologischen Studien vollendet, erbat sich P. Engelbert, so hieß er im Orden, die Erlaubnis als Missionär ins hei lige Land ziehen zu dürfen. Im Jahre 1855 reiste er dort hin ab, verweilte einige Zeit in Jerusalem und wurde nach Damaskus gesendet. Dort bekleidete er die Stelle eines Kaplans der arabischen Katholiken. Später wurde er auch noch zum Seelsorger der armenischen Katholiken ernannt

. Ob seiner Sprachenkenntnisse ser beherrschte 9 Sprachen) war P. Engelbert wie geschaffen, den Seelsorgsposten in der orientalischen Weltstadt auszufüllen. Da brach im Jahre 1860 die große Christenverfolgung aus. „Wir erwarten hier täg lich gleich den Schafen geschlachtet zu werden", schreibt P. Engelbert und wirklich am 9. Juli 1860 wurde der einst so lustige Tirolerbub mit sieben Mitbrüdern und 6000 Chri sten grausam um Christi Willen ermordet, nachdem er kurz zuvor seinen Glauben und die Treue zur Kirche fest be teuert

hatte. An diesem neuen Seligen erhält das ganze deutsche Volk einen neuen Fürbitter im Himmel. Besonders aber darf sich unsere katholische Arbeiterschaft darüber fteuen. En gelbert Kolland war ja ein Arbeiterkind. Der Vater' war ein Holzarbeiter. Er konnte nicht so viel für die Kinder sorgen. Gute Leute und Verwandte nahmen sich der Kleinen an. Engelbert hat es zur Genüge verkostet, was es heißt, ein Arbeiterkind zu fein. Die Sorgen und Leiden des Arbeiterstandes, das Ringen um das tägliche Brot wa ren

Jrrgeführter findet den Weg zu rück zu Seelenruhe und auch Erdenglück. Ein anderer Gedanke, der aus dem Leben des neuen Seli gen für die Arbeiter von heute von Wert ist. Die Familie des Seligen ist durch Priestereinfluß auf bessere Wege ge- führt worden. Priestern und besonders Engelbert hat sie alles zu verdanken. Das ist ein Wink auch für die Arbeiter von heute: Priestereinflutz auf die Arbeiterfamilie, auf die Arbeiterorganisationen ist von großem Wert und Mtzen. Wenn es gelingen würde, die Arbeiter

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