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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1879
Umfang: 8
ergeben wollen. Wenn man einem Petersburger Telegramm glauben darf, so wild im Laufe deS heurigen Sommers doch noch eine Zusam m eukunft der beiden Kaiser von Deutschland und Rußland stattfinden. Der Czar soll nämlich beabsichtigen, anfangs Juli zu einer vierwöchent- lichen Kur nach EmS zu reisen, wohin sich Kai ser Wilhelm, einer Mittheilung der Prov. Corr. stückchen unter den Scheffel zu stelle«. Aber, siehst Du, Durchlaucht Emil. Du hast da einen Punkt berührt, der meine Freude, so rasch am Ziel

der Natur!' »Diese Erklärung', erwiderte der Doctor lächelnd, „ist nicht schwer. Du weißt, Durch laucht Emil, daß ich mich mit ganz besonderer Vorliebe dem Studium der Botanik hingegeben habe. Wo aber könnte ich mein Erstlingswerk über die Physiologie der Pflanzen ruhiger voll enden, als gerade hier in der Naturschönheit und Einsamkeit dieses Badestädtchens, und ich gestehe Dir offen, daß die tödtliche Langeweile deS Winters, wie Du die Pause in meiner offi- ciellen Thätigkeit zu nennen beliebst, gerade

die jenige Zeit ist, von welcher ich mir die ergiebigste Ausbeute für meiue literarische Beschäftigung verspreche.' »Und wäre Dir für diesen Zweck der fernere Aufenthalt auf meinem Schlößchen Bellevue nicht noch weit dienlicher gewesen?' fragte Durchlaucht Emil. »Doctorchen, Doctorchen, fast wiü es mich bedünken, als ob noch ein an derer Hintergedanke Dich angespornt hätte, Dich so schnell wie möglich in eine feste Praxis hin einzusehen. Gestehe nur, Du willst Dich ver- heirathen!' »Alle Weiter', sprach

lachend der Doctor, »Du bist ein scharfer Inquisitor, Durchlaucht Emil, und ich bin kein so verhärteter Sünder, um nicht sofort einzugestehen, daß Du nicht gemeld t,General Newdegate habeam20.M«/ den Buffalo-Fluß überschritten und sei in Kop. pealleine eingetroffen. Derselbe beabsichtige, am 2. d. den Vormarsch fortzusetzen. Nach einer Depesche deS Daily Telegraph erlitten die Engländer wieder eine Niederlage bei Basuto- land. Man sehe jetzt, daß bisher der Krieg dcn Eingeborneu keine Furcht eingejagt

einen Gegenstand in das Auge gefaßt habe, der mich auS dem öden Jung» gesellenthum in das Paradies der Ehe leiten könnte, will ich durchaus nicht läugnen, ebenso wenig, daß ich zu diesem Zweck mich um die Stelle beworben habe.' »Und darf man den Namen der Glücklichen wissen, die auSerlesen ist. den Ruhm und die Würden meines künftigen Leibarztes zu theilen?' fragte Durchlaucht Emil. »Wenn ich ihn nur erst selbst wüßte', klagte komisch seufzend der Andere, »aber siehst Du, Durchlaucht, in diesem Punkte

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.01.1877
Umfang: 8
dementirt. welche eine vartielle oder gar geheime Mobilisirnng verkün den. Die Bankfrage ist, wie bereits gemeldet, officiell nirgends zur Sprache gelangt. BloS die ungarischen Minister hatten in der Audienz beim. Monarchen Gelegenheit, den alt<n Alternativ- Emil Kuh. ^ Kaum ist die Rundschau der großen Todten aus vergangenem Jahre beendet und schon be gann der Sensenmann sein furchtbares Hand werk ouf's Neue und nahm uns einen wackeren Arbeiter auf dem Felde der Geistesarbeit. Emil Kub, der so ernst

unvollendet lassen mußte. Der erste Band über Hebbel bat bereits die Presse verlassen, von dem zweiten Bande fehl» ten nur noch 3V Seiten — da rafft der Tod den Mann dahin. Emil Kuh war kein Journalist im land läufigen Sinne, der zu jeder Zeit über Alles und um jeden Preis schrieb, das Schreiben kam ihm nicht so leicht, weil er nicht leicht und oberflächlich schrieb. Sein Styl ist kernig, markig, voll Kraft und von ernstem Denken durchweht. Um mich seines eigenen Ausdruckes zu bedienen Sen er über David

über Mörike. Seh? fördernd für die Kenntniß neue? litera rischen Erscheinungen sind auch seine Feuilletons in den frühern Jahrgängen der Presse und der Wiener Abendpost, deren ständiger Mitarbeiter Emil Kuh bis in seinen letzten Tage» war. ES ist nicht jene Mache von.Scriblern^»ie>6bald geschrieben aber auch bald vergessen^M^ sondern sie haben durch ihre ged'egene Art eM dauernden

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.07.1879
Umfang: 8
wir von etwas Anderem. WaS sagen Sie zu der sabelhasten Vermehrung der Salieylprä- parate und der allgemeinen Anwendung zu Kur- zwecken, welche jetzt plötzlich die Säure findet?' »Ich wollte. Du wärest w5 der Pfeffer wächst!' dachte Durchlaucht Emil und erwiderte laut: »DaS Salicyl? Ja wohl, famoseS Mittel, namentlich bei der Kehlkopfoperation deS Pro fessor WilmS!' 'Wie — wo — waS Teufel!' fuhr der Alte auf. »DaS heißt', stotterte Fürst Emil, »ich meine nicht daS Saliryl, sondern die Säure ' »Ja, wie soll ich daS verstehen

?' fragte voll- ständig perplex der Medicinalrath. »Entschuldigen. Sie mich', rief der Fürst, »heftige Kopfschmerzen — Nasenbluten — worgen!' Und damit eilte er hinaus, während der Alte triumphireud ausrief: »Nun Lise, waS sagst Du nun? Ignorant — vollständiger Ignorant! DaS kommt von der modernen ProtectionSwirthfchaft!' Während Durchlaucht Emil auf diese Weise, freilich nicht ganz glücklich, als Doktor Gustav Wild debulirte, hatte dieser selbst eine Begeg» nung, die ihn eines Theils, da er sie längst

Badearzt öfter? daS Glück habe, mit ihr in Berührung zu kommen. Freilich erschrack er nicht wenig, als sich die Dame seines HerzenS als Tochter deS Medici nalrath» Jacob Senft entpuppte, desselben Man nes, bei welchem eben Durchlaucht Emil feine Stelle vertrat, und nicht wenig verwünschte er innerlich die tolle Laune deS Fürsten, die ihn da in eine recht peinliche Verlegenheit gebracht hatt?. Indessen war da augenblicklich Nichts zn ändern und so beschloß er, dem Freunde die Entwirrung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 28.06.1879
Umfang: 10
deS BlattcS, daS ihm so große» Aerger bereitet hatte. .Wie schade', flüsterte Durchlaucht Emil, »daß man uus, wie eS sch-int, bemerkt hat. Ich hätte als ein zweiter Hzrun al Naschid die schönste Gelegenheit gehabt, ioceznito die liebens würdigsten Aufrichtigkeiten über mich selbst zu hören. Doch wer hii dert mich, eine nähere Be kanntschaft mit dem alten Herrn anzuknüpfen? Wissen wir doch brreits, daß er Medicinalrath ist und sich deS TaufnamenS „Jaköbchen' er eilt! DaS Weitere wird uns ja der alte Haus

. „Wie, Sie kenne» uns?' fragte erstaunt Durchlaucht Emil. „Zu dienen!' stotterte verlegen Peter Fix. „Das heißt den Herrn Badearzt; den anderen Herrn — habe nicht die Ehre — durchaus nicht!' „Und von wannen kommt Ihnen diese Wis senschaft, wenn man fragen darf?' sp'ach der Fürst, lächelnd die komische Figur deS Minister präsidenten der „Goldene» Ameise' musternd. Peter Fix zuckte leicht die Achsel» und sprach mit einer gewissen Ueberlegenheit: „O, ein aufmerksamer Hotelbediensteter wird stets Mittel und Wege

, durch die langjährige Men- ichenkenntniß erworben, rühmen — die goldene Brille — der Vollbart — moderne Attribute junger Herre» Doktoren — ich dürste mich wohl nicht täuschen.' Der Fürst sah seinen Freund mit einem so komischen Blick an, daß Beide in ei» lauteS Gelächter ausbrache». Als dasselbe sich gelegt hatte, sprach Fürst Emil: „In der That, mein scharfsinniger Herr Oberkellner, Einer von uns Beiden ist der neue Badearzt. Und da ich Ihre bewährte Menschen» kenntniß nicht um die Welt Lügen strafen möchte

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