werden sollte. Ein ein zelner Abgeordneter oder eine Partei von nur eini gen Köpfen ist unfähig, im Parlamente etwas aus zurichten, da zu allen Anträgen, zu allen Inter pellationen eine gewisse Stimmenanzahl notwendig Wieder vereint. Erzählung von Alinda Jacob y. Nachdruck oerboten. Emil hatte gehofft, seine Freundin werde sich aus der unscheinbaren Knospe der Kindheit zu einem leidlich hübschen Mädchen entfalten, und fühlte sich in seinen Erwartungen getäuscht. Noch machte ihre ganze Erscheinung den Eindruck der herb
sitzende Gewand von dunklem Kattun, welches die magere Figur des Mädchens umschloß, trug noch weniger dazu bei, ihre ganze Erscheinung zu heben. Emil hatte sich neben Nelly auf dem Felsblocke niedergelassen und begann, ihr seine Erlebnisse zu erzählen. Mit warmen Worten schilderte er ihr seinen Beruf, seine innige Hingabe an die Kunst, die einst schon in seinem Knabenherzen die Flamme der Be geisterung entzündet hatte. „Ja, siehst du, Nelly,' schloß er in freudig zu versichtlichem Tone, „es gibt
, und wenn es ihm auch nur gelingt, einen flüchtigen Sonnenblick von dem erstrebten Ideale seiner Kunst zu erhaschen, dieser eine genügt, seine Seele zu erwärmen und ihn zu beglücken.' Kornelia hatte schweigend den Worten ihres Freundes gelauscht, während tiefe Bewegung sich auf ihrem Antlitze malte. Jetzt verdunkelten Tränen ihre Augen und Emils Hand ergreifend, sprach sie hastig mit leise bebender Stimme: „Sieh, Emil, als ich dich eben reden hörte, ergriff mich plötzlich die heiße, unbezwingliche Sehn sucht, mich gleich
dir aus dem Staube der Alltäg lichkeit zu sonnigen, lichten Höhen zu erheben; doch zugleich schnürte mir tiefes Weh die Brust zusammen; denn ich weiß ja, daß mir die Flügel fehlen, daß ich an der Erde haften muß. — Als du sagtest, nur die Liebe zum Berufe mache glücklich, brach sich plötzlich mit erschreckender Klarheit die Erkenntnis in meiner Seele Bahn, daß ich mich unglücklich, tief unglücklich in meinem Baterhause fühle.' Emil segte sanft die Han d ausNellys dunkles Haupt. „Armes Kind,' sagte er innig
, dessen einziger Trost ich bin.' „Hast du nie mitOnkelPfarrer über deineWiinfche für die Zukunft gesprochen?' fragte Emil sinnend. „Nein, niemals; ich wagte es nicht und dann — hätte er mir doch nicht helfen können.' „Warum nicht?- meinte Emil. „Der Onkel würde dich freilich nicht ganz leichten HerzenS die gefährliche Künstlerlaufbahn beschreiten sehen; denn er kennt die Dornen, womit sie besät ist, andererseits würde er aber gewiß einem ausgesprochenen Talente gerne zu seiner Ausbildung verhelfen. Lasse