hätte, was ausschließlich ihren Geist mit Angst und Sorge erfüllte. „Sie sind gewiss überrascht, Herr Emil, mich hier zu sehen,' begann Evchen. „Ja freilich,' sagte der Schreiber, dessen Blick, nachdem er flüchtig daS Auge dcS schönen Mädchens gestreift, sich zu Boden gesenkt hatte. „Hätten Sie ein paar Stunden Zeit für mich übrig, Herr Emil?' „Wenn es sein muss, d. h. wenn es sein kann,' stotterte der Schreiber hervor, „so stehe ich der Mam sell gern zu Diensten. Es ist Feieitag
und wir haben nur am Vormittag ;u thun, aber ich muss doch meinen Chef um Erlaubnis bitten.' „O thun Sie das, bester Herr Emil.' O, der Schreiber war uicht der Manu, um einer Bitte zu widerstehen, die aus diesem Munde kam. Er verschwand, um darauf wieder ohne Feder und Schreibärmel und mit Hut und Stock zu erscheinen. „Ist die Mutter zurück?' fragte der Schreiber, während sie die Treppe hinabgiengen. „Nein, noch nicht. Ich bin allein, Herr Emil, und darum habe ich in meiner Angst an Sie gedacht
.' „Ja, sie machen mich selbst ängstlich, Mamsell Evchen. Was ist denn geschehen?' „O, ctwaS Schreckliches, etwas Entsetzliches. Die Frau Gräsin im grauen SchlösSche» ist heute Nacht ermordet worden.' „Ich hätte mir'S denken löniien, dass die Nachricht Sie nahe angieng,' sagte der Schreiber rnhig vor sich hin. „Sie wussten also schon davon?' „Ja, in dem Bureau hat man davon gesprochen.' „Ich habe kein Geheimnis vor Ihnen, Herr Emil. Sie sind unser bester, uuser einziger Freund. Sie wissen ja, in welchen Beziehungen ich zu dem Herrn
haben, bis ich Gewissheit habe, was im Schlosse vorgeht und bis ich weiß, dass — ' Sie stockte. „Ich werde hingehen,' sagte der Schrei ber. indem er auf feine Uhr sah. „In zwei Stunden werde ich zurück sein und Ihnen alles melden, was ich dort erfahren.' „Gott lohne es Ihnen!' rief Evchen lebhaft aus, indem sie seine Hand ergriff. „Wie Sie gut sind, Herr Emil!' Sie waren an der Ecke des HauptplatzeS angelangt, wo sie sich trennten. Der Stadtschreiber blieb schon kin p!l886il<!e8 IVeillimMsMeKenK ist iiiiliksti'Ittvii