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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 08.03.1932
Umfang: 8
über den Bezirkshaupt stand die Dame im grünen Abendkleid plötzlich vor ihm. Spahlen suchte austzuweichen. Es war zu spät. Sie ging dicht an ihm vorüber und sagte ihm, ohne zu grüßen, ein paar leise Worte. Der Baron zuckte zusammen und verließ fluchtartig die „Exzentrik-Bar", denn die Paar Worte, die -die Frau gesagt hatte, lauteten: „Wenn ich bis Montag nicht zehntausend Mark be komme, verrate ich alles!" 2. Kapitel. Razzia im Tiergarten. Emil Simmelberg war kein schlechter Mensch. Er hatte einmal bessere Tage

gekannt. Vor zwanzig Jahren noch war Emil, der „schöne Emil", wie er damals schon hieß, ein forscher Kerl gewesen. Der Krieg hatte ihn aus dem Gleichgewicht geworfen. Emil Simmelberg war dem Mohol verfallen, mit Leib und Seele. Er mochte nicht mehr arbeiten; er schlug sich durch das Leben, wie es Tau sende tun. Eine Zeitlang lebte er von Erwerbslosenunter stützung — nun war auch das aus. Trübsinnig schritt er am Kanal entlang, seinem „Nachtquartier" zu, das er aus einer Bank im Tiergarten

aufzuschlagen pflegte. Gerade philosophierte Emil, ob es nicht besser sei, sich dem Elend des Lebens durch einen kühnen Sprung in die Fluten zu entziehen, als sein Fuß auf einen Gegenstand am Baden stieß. Emil bückte sich und pfiff durch die Zähne. „Da, schau her! Eine Kluft! Ein Herrenjackett!" Er schmunzelte und klemmte den Fund unter den Arm. Eine halbe Stunde später lag Emil Simmelberg auf seiner traditionellen Bank in einem Seitenwege des Tier gartens, den kostbaren Schatz als Kisien unter dem Kopse

. Mitten in den schönsten Träumen — auch Obdach- lafß träumen — weckte eine rauhe Hand den Schlafenden. Emil richtete sich aus, rieb sich die Augen und blin zelte in den Schein einer Taschenlampe. Zwei stämmige Schupos standen vor ihm. „Kann man nicht mal fünf Minuten ruhig pennen?!" knurrte Emil grollend. „Gerade ha'ck jeträumt, bet ick Mil lionär war jeworden. Und det will 'ck Ihnen sarn, meine Herrn: schofel bin ick nich. Den janzen Mex ha'rck Frei bier spendiert. Lasten Sie mir rn Ruhe!" Die beiden

Schupos lächelten. Emil grift in die Tasche, zog eine Wasche hervor und nahm einen kräftigen Schluck, um sich für die kommenden Ueberraschungen zu stärken. „Haben Sie einen Ausweis?" fragte der eine Beamte. Der „schöne Emil" zog eine schmierige Brieftasche heraus, holt ein paar Papiere und eine grüne Jnvaliden- karte hervor. „Zu dienen, Herr Polizeipräsident!" Ein Schutzmann prüfte die Ausweise, 'der andere sah im Steckbriefregister, einem dicken Buch, nach. Emil stand gleichgültig, gelangweilt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 08.05.1910
Umfang: 16
. Und Emil steckte neugierig, wie Leute ohne Beschäftigung in der Regel sind, den Kopf durch den Türspalt. „Hallo!" rief er erfreut, als er des Vetters ansichtig wurde. „Das nenne ich eine Ueberrumpelung. Der Erwin von Merlen denkt noch an uns." Die Verwandten wurden in das Zimmer hineinkom plimentiert, und während hier eine allgemeine Vorstellung vor sich ging, verschwand Emil. Himmel, er erinnerte sich mit einem Male, daß er gestern in sträflichem Leichtsinn die einzige Flasche Wein

. Dann kredenzte Toni den Wein; man stieß an, die Glaser gaben einen guten Klang. „Auf Du und Du! Aber selbstverständlich — Verwandte! Und auf ein freundliches Zusammenhalten! Nicht wahr, Emmeline?" Das sagte Erwin. Er hielt viel von den Verwandten, wenn er bei ihnen war. War er weg, hatte er sie bald vergessen. Emil entfaltete feine höchste Liebenswürdigkeit, er spielte so ein bißchen den Schwerenöter. Die kleine, schwarzhaarige Emmeline gefiel ihm ungemein. Sie war sein Genre. Klein, lebendig, dunkeläugig

und hübsch. Ihren Vaternamen hatte er nicht gehört, da er so blitzschnell verschwand. Das tat aber auch nichts zur Sache. Oder doch —? Jetzt fiel der Name Buschmann. Es wurde des trau rigen Vorfalles vom vergangenen August erwähnt. Frau Friesen und deren Tochter waren bereits von der Verwandt schaft Georg Buschmanns mit dem Ermordeten unterrichtet worden, durch Ehrhardts. Ihnen war das nichts Neues. Neu war ihnen nur der Umstand, daß Emmeline Buschmann die Braut ihres Vetters war. Emil

werden, die er ihnen von Herzen gönnte. Emil lehnte mit einem großen Wortschwall dankend die Einladung ab. Er habe mit einem Freunde eine Verabredung und außerdem kenne er die Herrschaften gar nicht. Er würde sich erlauben, in den nächsten Tagen seine Visite zu machen. Das alles stieß er hastig hervor, wie jemand, der etwas Unangenehmes so weit wie möglich hinaus zuschieben trachtet. Frau Friesen und ihre Tochter zogen sich in ihr Schlafzimmer zurück, sich für den Ausflug zurechtzumachen. Der Toilettenwechsel nahm entgegen

der sonstigen Gewohnheit der Damenwelt nur kurze Zeit in Anspruch, so daß den Zurückbleibenden die Viertelstunde nicht allzu lang wurde. Der Ingenieur erzählte von seinen Fahrten, Emil hörte schweigend, fast bedrückt zu. Er war froh, als der Wagen davonrollte. Er hatte die Herrschaften hinunterbegleitet. Als er in die Wohnung zurückkehrte, leerte er den Nest der Flasche und machte sich gleichfalls auf den Weg. (Fortsetzung folgt.) p* ©uhel und Neffe. Skizze von Fritz Rentier. (Nachdruck verboten.) er alte

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 08.06.1906
Umfang: 20
Verkehrsweg um die ganze Stadt herum ausgedehnt werden konnte. Der Enthusiasmus, mit dem Salten seinen Entwurf zur Kenntnis nahm, war eine verläßliche Bürg schaft für den erhofften Erfolg. Der Baronin war Emil sicher! Erreicht also! Von nun an nützte er seine Ideen nicht nur zu Gunsten anderer aus, jetzt partizipierte er in Gemeinschaft mit jenen, die sich finanziell an dem neuen Unternehmen beteiligen würden, an dem Gewinn, den es abwerfen mußte. Die anderen steuerten das notwendige Kapital

sind." „Na, er war mir ein bißchen zu still und sie ein bißchen zu laut dazu." „Sie hat sich schrecklich verändert, ist von einer Rasllosigkeit und Unruhe, die geradezu unheimlich ist." „Wölsers wohnen bei Portschachs, lieber Preyer, somit ganz in der Nachbarschast." „Die haben stets das Haus voll Gäste. Sprach Lori nicht auch von Herrn Preyers Cousinen, Elise?" „Ich glaube, ja, ja, sie erzählte, daß die den ganzen Sommer über heraußen bleiben werden." Emil Preyer macht eine unwillkürliche Bewegung. Baron Säl ien lächelt. „Aha

, Sie sind ungeduldig! Wir wollen also l’affaire Möller auf morgen verschieben. Jetzt komme einmal hier, Elise und sieh dir deine Leistung an." „Zeichnungen? Pläne? Hu, ein ganzer Stoß! Das ist — ?" „Eine superbe Idee unseres lieben Preyer, eine elektrische Bahn." Die Baronin stößt einen Schrei aus und flügl zum Tisch. Sie fiebert vor Eifer, während ihr Emil seinen Plan auseina per setzt. Die Superlative sprühen ihr nur so von den Lippe... Eine Frage drängt die andere, sie sind noch mitten in ihren Erörte rungen

, als der Diener meldet, daß das Souper serviert sei. Baron Salten erhebt sich mit einem Seufzer der Erleichterung, er hat sich schon eine geraume Welle erschöpft und teilnahmslos in feinen Sessel zurückgelehnt, ohne daß seine Gattin und Emll dies.beachteten. Als Preyer sich ihm jetzt zuwendet, erschrickt er über das matte und verfallene Aussehen des Barons, der die herzliche Einladung an Emil richtet, mit ihm und seiner Gemahlin zu soupieren. „Das ist doch ganz selbstverständlich!" drängt die Baronin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 10
Datum: 18.10.1938
Umfang: 10
der Maschine aus. Man kann sich vorstel len. welche Spuren er danach bei seinem Wiedererscheinen auf dem muber gescheuerten Holzdeck hinterließ! Emil - dieser Schwerenöter! Dackel Emil stammte aus der Oberförsterei Tsingtau und besaß den Raubtierhaß seiner Rasse und fuhr dem Bären bei jeder Gelegenheit in die Hinterbranten, jedoch mit der nötigen Vorsicht und Gewandtheit. Einen bevor- ■ zugten Ruheplatz des Bären bildeten die Hängemattskästen. ! Behäbig verließ er ihn mit doppeltem Klimmzug rückwärts

. 1 Emil beobachtete dies und biß Max in eine Hinterbrante, sobald sie nur in seinen Bereich kam. Nun machte der Bär wieder einen doppelten Klimmzug vorwärts, stand mit allen vieren auf einem der Kästen und äugte nach unten. um festzustellen, in welches scharfe „Etwas" er hineingetre- ten iein könne. Dies „Etwas" war K - chwund- r. Manchmal gab es zehn Wiederholungen, bis es dem Bär zu viel wurde und er sich aus größerer Höhe plötzlich fallen ließ, mit sofortiger Kehrtwendung an Deck. Emils ver

schwindende Nutenspitze konnte er dann noch sehen . . . Ten Chinesen war ein Dackel ein gänzlich unbekanntes Weien. Wenn ich eine Jagütour unternahm und die Bahn benützen mußte, löste ich grundsätzlich keine Hundekarte. Emil kam im Rucksack mit durch die Sperre, im Abteil durfte er iofort heraus. Ter kontrollierende chinesische Schaffner glotzte das Untier an. Die Verwunderung wurde von längerem Lachen abgelöst. Dann kam die Erleuchtung und damit die Forderung: „Dogstickett!" („Hundekarte

!") Auf mein „No!" wurde ich belehrt: „Hou must have dogs tickett!" — „No!" sagte ich nochmals. Nach einigem Schwan ken entschloß sich dann der Schaffner, uns nicht weiter zu behelligen. Emils Frechheit wirkte entsprechend! Ende einer Freundschaft Eine ungetrübte Freundschaft verband Emil anfangs mit dem Affen Adolf. Beide fraßen aus einem Topf, wur den zusammengekoppelt an Land gelassen, machten einträch tig Spaziergänge und einigten sich dabei sogar über die Richtung. Das ging so lange gut

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 27.05.1911
Umfang: 10
zu bieten. Zwölftes «sptte!. In ihrem eleganten Boudoir stand Elsbet.von Härder m geschmackvoller Gesellschaftstoilette, ver tieft in ein graziöses Spiel mit ihren Papageien. Mit lächelnder Anmut forderte sie „Koko' zum Kusse auf, indem sie ihm einladend die roten Lippen bot, die er, als wisse er solches Glück zn würdigen, kosend mit seinem Schnabel berührte. In diesem Augenblick klopfte es an die Türe. „Herein!' rief Elsbet, ohne sich in ihrer Tändelei stören zu lassen. Emil Malling trat ein und blieb

mein Bild gar nicht, fertig machen. — Sie verdienen gar nicht, daß ich mich über Ihr Kommen freue, aber Sie wissen ja. selbst im Himmel ist mehr Freude über einen Sünder, der Buße tut. als über neunundneunzig Gerechte.' — Voll bezaubernder Anmut streckte sie ihm beide Hände entgegen, während etwas wie jubelndes Glück aus ihrer Stimme klang. „Meine Reue ist ebenso aufrichtig wie mein Vorsatz, mich zu bessern', antwortete Emil, sich mit feinem Lächeln verbeugend. „In wenigen Tagen hoffe ich. Ihr Portrait

vollendet zu haben — nur noch heute muß ich Sie um die Freundlichkeit er suchen, mir zu sitzen.' Elsbet verzog schmollend den kleinen Mund. „Sie erwarten wohl, daß ich mich darüber freue?' sagte sie vorwurfsvoll. „Fällt mir gar nicht ein; um Sie zu ärgern, werde ich vielmehr mein holdes Antlitz so unruhig halten, daß Sie keinen Strich nachzeichnen können.' Halb verwundert, halb belustigt betrachtete Emil das schöne Mädchen. .Ich dachte', erwiderte er, „Sie selbst wünschten Ihr Bild beendet zu sehen

, der Emil schon in den vorausgegangenen Sitzungen mit ge lindem Schrecken erfüllt hatte. Zn sehr Kavalier, um unhöflich zu sein, entgegnete er lachend: „Welche Frage, gnädiges Fräulein! Ist das Verweilen in der Nähe der Schönheit für den Künstler nickts stets ein beneidenswertes Glück?' Ein Heller Freudenstrahl überflog Elsbets Ant litz. Rasch näher tretend, legte sie ihre kleine Hand nut leisem Drucke auf Emils Arm und senkte ihr Auge forschend in das seine. Fi« Heutige °Zlurnrner ist 10 Seiten stark.

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.11.1884
Umfang: 4
Partei' natürlich. „Es hieße — schreibt das altzcechische Blatt — sich und Andere täuschen, wenn man die Größe der Opfer hinweglächeln wollte Von den Wün schen, mit denen die autonomistischen Abgeordneten im October 1879 den parlamentarischen Kampf boden betraten, sind nur die bescheidensten erfüllt worden. Zm Großen und Ganzen hat sich die Lage seit 1879 nicht wesentlich zu Gunsten der autonomistischen Staatsauffassung geändert. Der hervorragende belgische Schriftsteller Emil von Laveleye bemerkt

', hat ihnen Graf Taaffe nichts weniger als die einheit liche Staatsverwaltung, die Schule und die Grund- stenerreform „geopfert'. Indeß unsere Aufgabe ist es ja nicht, den Grafen Taaffe vor dem Bor wurfe der Undankbarkell in Schutz zu nehmen. Mögen das die Trabanten des Dispositionsfonds thun, wenn sie wollen und dürfen. Wir dagegen wollen uns ein wenig mit der von der „Politik' approbirten Vorschrift befassen, die Emil v. Laveleye unserem Oesterreich gibt. Oesterreich — so sagt der geistreiche belgi sche

Schriftsteller und die „Politik' stimmt ihr freudig zu. Oesterreich muß das Nationali tätenprinzip annehmen, sonst wird es früher oder später «in Opfer desselben. Uns will aber schei nen. daß es zum Theile wenigstens bereits ein Opfer dieses Prinzipes ist. Herr Emil v. Laveleye ist unstreitig ein hervorragender Schriftsteller und Wenige mögen sich mit ihm messen in Beziehung auf glänzenden Styl und geistreiche APPer<?us; aber von der Bedeutung, welche die Nationalitä tenfrage in Oesterreich angenommen

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