sie, die heimliche Liebe zu dem jungen Offizier, jeden Gruß und Blick, jedes Wort, in jede Falte ihres Herzens ließ sie den Freund blicken und er — was er empfand bei diesem Bekenntnis? Wer möchte es ergründen? Als sie geendet, sagte er: „Hab Tank, Else, für Dein Vertrauen.' Eine ganze Weile saßen sie still nebeneinander, dann fragte sie schüchtern: „Zürnst Tu mir, Emil?' „Dir, mein Kind? Nein, der Elende aber, er soll es nicht wagen — und wäre es auch nur mit einem Blick — Dir noch ein einziges Mal zu nahen
, ich schlüge ihn nieder wie ein giftiges Reptil; mir hat es geahnt, o, mir hat es geahnt seit jenem unseligen Ballabend. Else, wenn Tu wüßtest, was ich dort gelitten!' „Du, Emil?' „Ja ich, Else! Weißt Tu es nicht, hast Du es nicht längst gefühlt, wie ich Dich liebe mit jeder Faser meines Herzens? O, mein Gott und Haifisches', hochkomischer Vortrag; „Die zehn kleinen Negerlein', eine sächsische Ballade; „Mein neues Witzbnkett': Tie gestörte Hochzeits- reise, Aus der Schulstnbe, Der pfiffige Schuster bub
sie verschüchtert etwas von ihm weg. Er bemerkte es und erfaßte bittend ihre Hände. „Jetzt habe ich Dich erschreckt, verzeih mir, sich, es mußte einmal herunter von meinem Herzen, es war jetzt freilich nicht der rechte Augen- blick zu dem Bekenntnis meiner Liebe. Was wirst Du von mir denken?' „Du, Emil, Du?' wiederholte Else nochmals, „das ist ja gar nicht möglich!' .Ein tiesschmerzlicher Ausdruck glitt über seine hübschen männlichen Züge. „Du hast recht, es ist gar nicht möglich. Wie kann ich es wagen
und so kam es über meine Lippen.' „Tu mißverstehest mich, Emil, so war es nicht gemeint,' stammelre Else, „ich habe in Dir immer nur einen liebenden Bruder gesehen und i kann mich in den Gedanken nicht gleich hinein- ! finden, daß Tu —' sie schwieg verwirrt, dann setzte sie leise hinzu: Pfeifduett aus der Operette „Frühlingsluft' als Einlage. — Die bekannt gutbewährten Kräfte, aus welchen das Ensemble zusammengesetzt ist, verbürgen einen äußerst genußreichen Abend und wird wohl niemand die Gelegenheit
sie hinter mir liegen wie ein böser Traum, er ist es nicht wert, daß ich auch nur einen Gedanken an ihn verschwende.' Sie stand auf. „Doch nun komm nach Hause, Emil, die Eltern möchten sich ängstigen, sie wissen ja wohl nicht, daß ich in so gutem Schutz bin.' „Könnte ich Dein Beschützer sein für immer, aus meinen Händen wollte ich Dich durchs Leben tragen!' Seine Stimme bebte; mit tiefer Zärtlichkeit beugte er sich zu ihr herab. Mit gesenkten Wimpern stand sie vor ihm. Dachte sie an die Szene von vorhin? Fühlte