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Seite 8 von 16
Datum: 11.09.1937
Umfang: 16
flus dem bunten Leben l!HnniinilllIHilllilIIMIIiMHIiMI!llll!!lil][lillllllll!IIMIIIII]llllllll!1ll]ll11!IIIIIIMIIllIIII]|l][!ll!Mllin Belegte Brötchen Don'Bodo M. Vogel. /Nachdruck verboten.) Schon Mitte der Woche hatte Frau Han- ncssen zu ihrem Manne gesagt: „Einil', hatte sie gesagt.' vergiß bloß die belegten Bröt- chen nicht!' Emil nickte. Er schwor sich zu, an die belegten Brötchen zu denken. Freitag abend» meinte Onkel Theobald: „Emil, menn wir Sonntag fortfahren, vergiß, die belegten

Brötchen nicht, damit wir nicht ein- zukehren brauchen!' Emil versprach, daran zu denken. Al» am Samstag mittag» die kleine Inge aus der Schule kam, meinte sie: „Papa', hast du auch an die belegten Brötchen gedacht?' „Zum Donnerwetter noch mal,' schrie Emil, „wie oft soll ich da» nun noch hören. Selbstverständlich, daß ich an die belegten Brötchen denke!' — Es war Sonntag, und sie fuhren lo». Sech» Mann hoch! Der ganze Wa^en war voll. Emil Hannessen am Steuer, die kleine Fuge. Frau Hannessen, Onkel

Theobald, Tante Elvira rmd Herr Krmife. Nach zwei Stunden Fahrt sagte Tante Elvira: „Wir wollen mal halten, Emil, und probieren, wie die belegten Brötchen sind, die du mit genommen hast!' Emil bckani einen Schreck. Er hatte sie also doch vergessen! Er hatte nicht daran gedacht, die verwünschten, belegten, eigens non ihm bei dein Mädchen bestellten Bröt chen hinten im Wagen in den Kasten zu legen. Er tat so, als ab er nichts verstan den hätte. „Na, was ist denn?' fragte seine Frau, „willst du nun halten

oder nicht?' „chatten? Wanim?' „Um die belegten Brötchen zu essen! Bist du schwerhörig?' Emil verzog den Mund. „Belegte Bröt chen? Jetzt bei der Hitze? Sicher sind sie ganz trocken geworden.' Er faßte einen heldenhaften Entschluß, bloß um sich nicht zu blamieren. „Ich schlage vor, wir kehren lieber ein!' Seine Frau sah ihn von der Seite an. „Meinst du, sie sind wirklich trocken?' „Aber sicher!' bei dem verspäteten Som mer-Wetter?' „Dann hatte beim nächsten Restaurant!' Emil channessen war zu jedem Opfer bereit

, vorausgesetzt, daß nicht mehr die Rede auf die belegten Brötchen kam. die er vergessen hatte. Beim nächsten Restaurant stiegen sic aus. Emil begann aufzuatmen. Niemand wollte mehr was von belegten Brötchen wissen. Alle studierten die Speise karte. Schließlich einigte man sich auf fünf Schnitzel. Inge aß bei Papa mit. „Weil wir nun so gemütlich beisammen sind, lieber Emil,' erklärte Onkel Theobald, „wie wär's denn da mit einem Gläschen Terlaner? Emil bestellte zwei Flaschen Wein und fünf Gläser. Dmin

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 30.12.1928
Umfang: 8
des Uchtes' Bon W. Emil Schröder' Weichen Zauber enthalten nicht di« Worte Koh-i-noor»— „Berg des Lichts'! Wer wüßte nicht, daß es sich um ein«, der größten Edel steine handelt, der sich gegenwärtig im Besitz der Königin von England befindet! Wie reizroll mußte es sein, diesen Stein zum -lmt ist, ist Damaskus. Sie ist die größte Stadt Mitielpunkte eines Filmes zu machen! Die KS- ^ die Hauptstadt von Syrien und liegt zu Die àltàStadt der Mèlt Die älteste Stadt der Welt die heute

, als er ihn zum'ersten'Male erblickte! Da, -als er, mit einiger Atemnot kämpfend .. etwa die Hälfte der Ber»>'ro»ienade bewältigt hatte blieb er.plötzlich stehen und unterbrach seine Gedankengänge mit dem Ausrufe: ,,Don nerwetter!' Der A-usruf war entschiede» berechtigt, denn wenige Schritte vor ihm ging mit ieichtein Wie- 'gen ein schlankes, zierliches Geschöpf, dessen wnnderrMe-Beine und niedlichen Füßchen se de»» Revuegirl ein fabelhaftes Engagement ge sichert hätten. Herr Emil Behlke war vor Erregung sprach kos iliid

kühlte vor Entzücken eine Art freudiger Schwäche, die den Weg von Herzen zu den Kniegelenken nabni, födaß er wider Willen ste hen bleibe» muffte. Seine Auge» hastete» ge- banut an der schöne» Gestalt. 'Wie die Entfer- z»u»H ollniäblich größer wurde, gab er sich einen energischen Ruck und setzte seinen fülligen Kör per wieder in Bewegung. „Was das Kind kür fabelhafte Beine hat! Emil, das ist dein Geschmack. Die mußt du dir sicher». Die hat dir der liebe Gott selbst vor weg geschickt

ihn, die Angst ins Gehir», sie könnte seine Anhänglich keit bemerkt., haben, ihn, gar zu entkommen trachten, weshalb er den» gegenüberliegenden Gehsteige zustrebte, un, von dort aus unauf fälliger folgen Ki können. Wie sie weiterging, trieb ihn die Sehnsucht wieder in ihre Nähe und unermüdlich folgte er ihr.straßauf, straßgb. ^ . Herr Emil Bèhmke, der tags vorher festge stellt hatte, eigentlich, noch jung zu sein, , ver spürte mit der Zeit, daß ihi, eine, gewisse Müdig keit überkam und merkte gleichzeitig

erstaunt, daß es bereits dämmerte. „Ticses kleine Mädel will, sich wohl für einen. Dauerlauf trainieren? Aber ja,, wenn man solche Beinchen besitzt. . . Wenn ich nur mal ihr Gesicht sehen könnt»! Ab?r ich will mich von ihr nicht beschämen lassen und geht es bis Roma. Ich folge. Der Lohn wird herrlich sein.' Und Herr, Emil. Behmke entpuppte sich als Held, stapfte tapfer mit bebenden Knien hinter drein. wischte sich verstohlen ^ immer wieder die Schweißperlen von der Stirne und .versuchte durch diskretes

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 30.12.1928
Umfang: 8
, die doch endlich einmal mit dem Direkten München—Merano nach dem Kurorte kommen mußten. Als das Schnauben de>r einfahrenden Maschi gende Antworten und der Gast wurde trium phierend zum'Hotelauto geleitet.' Emil Behmke war bereits in jenen Iahren, die die Strapazen einer längeren Reise spürbar werden lassen und speiste deshalb abends auf dem Zimmer. Dann machte er sich's ans dem Sofa bequem, trank selbstzufrieden den bestellten guten Rotwein und blies genießerisch den Dust rauch einer feinen Zigarette

in die Zimmer luft. Herr Emil Behmke aus Groß-Wusterhausen, ne vernehmba>r wurde, ging ein geheimes Leben mittelgroß, füllig und spärlichen Kopsschmuckes, durch die Portiersreihe und mehr denn hundert Händepaare litten auf einmal unter heinilichen, nervösen Zuckungen, .als ob sie die Griffe ein üben müßten, wie man schnell und gewandt zahlreiche Gexäcksstücke bewältigt. Vom Perron her eine laute Stimme: „Me rano! Alles.aussteigen!' Dies wirkte neuerdings auf die Vertreter all der Freind^nzusluchtsorte

, denn in sämtlich Por tiersbeine schien der Drang dienstbeflissener Be tätigung gefahren zu sein, ähnliche Zuckungen hervorrufend wie vordem an den oberen Ex tremitäten- Doch wie die ersten Reisenden den Ausgang verließen war die Nervosität verflo gen, von einer.erwartenden Spannung abge löst, gleichsam eine Illustration zum Bibelverse: „Aller Augen warten auf dich,- o Herr!' Und ein.Herr kam wirklich: Sogar ein sehr vornehmer Herr: Emil Behmke ans Groß war besonders auf Reisen äußerst liebenswür dig

, was im Geschäfts- und Familienleben weni ger zu-Tage trat, Fest blieb, daß Herr Emil Behmke liebenswürdig sein konnte, besonders einer Klasse von Menschen gegenüber, die in seinein Privatlexikon mit „hübsche Käfer' be zeichnet war. In Herrn Emil Dehmkes Freundes- und Be kanntenkreise munkelte man diesbezüglich aller hand, doch fehlten stets- sprechende Tatsachen und gemunkelt wird so viel. Zwar mußte man. daß Behmkes Frau, Amalia geb. Knutschte, in früheren Jahren manchmal glaubte, Beweise dafür

der Hotelvertrauensmänner, und. eine Mut klingender Namen drang an Herrn Emil Anwartschaft auf das Himmelreich geltend macht, den Rest ihrer Jugend nicht damit ver leben dürfe, den Gatteil vor .den Augen der Familie rnchloser Taten zu zeihen. In letzter Zeit aber trübten keinerlei Ver- Behmle's Ohr. Scheinbar kam er sich wie ein dächtigungen mehr das harmonische - Eheleben hoher militärischer Würdenträger vor, denn nun- schritt er gemessen die ganze erwartungs volle Front ab, winkte hier, begütigend, dort wohlwollend, blieb

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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 18.03.1870
Umfang: 12
weiter.' „Wohin?' „Ja, das weiß ich nicht — doch, nach Köln, denn hier hab' ich 'hn ja endlich wiedergefuatev.' „Es wundert mich nur, daß Du ihn nicht gl.ich erkannt hast. Du bist nun doch schon zum Dritten- male mit idm zufamm'n gekommen.' „Es wundert mich selbst, allein es kam gar zu un erwartet. Und die häßliche Mütze bedeckt« seine edle Stirn. Es freut mich für Dich, lieber Emil, daß wir ihn gefunden hab.n.' „Ich weiß nicht, ob er trotz all' seiner Fähigkeiten für mich paßt. Er ist zu — zu unbeständig

— nein, das ist nicht das rechte Wort. Du versteht mich. Und was hilfts, wenn er alles jn Gang bringt und Mich dann mitten in der Arbeit verläßt?' „Man wird ruhiger mit der Zeit. Hab' ich mich doch gebessert und bin ein solider Wemhändler ge worden — warum sollte nicht auch er endlich stabil werden? Und noch eins: sein Wort hält er als ächter Edelmann. So lang' er Dir verspricht, so lange bleibt er auch.' „Wir werden sehen.' sagte Emil, „daß er mir ge fällt. weißt Du schon.' „Allmälig war es i unkel

,' sagte Emil verbindlich, und doch konnte er sich nicht verhehlen, daß ihm Nksselstein jetzt doppelt vornehm erschien, solche Macht übt die Gewohnheit auch aufs Auge auS. — „Em prächtige? Ring,' sagte Alz, als der Graf seine Handschuhe ausgezogen hatte. „Sie wu.'dern sich, daß er nicht fortgerollt ist, ehe ich mich entschloß, Packträger zu spielen? Ader eS ist ein Andenken, ein Familien-Kleinod.' DaS einfache Wappen bestand aus einem Fähnlein, von e>«em Nesselkranze umgeben, darüber die Grafen- kröne

Mu ScharMmtMudd tzGe»ch»H Mführten: MariffeFluSruhte, HaMiW -guten A^'U Heht mir Mahl MrMlleW' „ES steht bei Ihnen, ob sie künftig täglich Gele genheit zu beiden ha^en wollen,' sprach Emil Selbach, „wenigstens, wenn Alles wahr ist. was mein Freund Der Graf horchte auf. Eine Art Prüfung begann, die °! «durchaus zu. seinen. Gunsten, .au fiel.. Im.Ende des eifrigen Gesprächs setzte Emil 'offen''seine'Ver hältnisse' auseinander^nnd bot ih« unter^gläuzenhefl. Bedingungen die Direktorstelle an- Er brauchte nie

lange Zeit einen Entschluß zu fassen. »Ich will mich nicht zieren, Herr Selbach,' sprach er laut, „aufrichtig gestanden, finde ich wenig Geschmack an meinem jetz'g-n Leben, während die Stellung, die Sie mir dielen, ganz nach meinen Wünschen ist. Ein fluß, Arbeit, Geld,' recapitalirte er — „topp, ich schlag' ein! „Nur Eins macht mir Sorgen,' vers.tzte Emil. „Mein Freund Alz hat mr viel von Ihren Kceuz- und Querzügen in der allen und neuen W-lt erzählt. Wer bürgt mir dafür, daß Sie nicht eines schönen

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 29.05.1932
Umfang: 8
Dgs dlsue puto Skizze von Margot Kind. Beinahe hatte sie ihren Kaffeetopf über den frischgescheuerten Küchentisch gegossen, so heftig hat sie sich vorgebeugt, um ihrem schrippenkau enden Emil die Zeitung vor die Nase zu pflan zen. ..Dà, lies!' Ihre verarbeiteten Finger umfahren eine An« zeige folgenden Inhalts: „Innensteuerlimou- sine. Vièrsitzer, möglichst dunkelblau, aus Pri vathand zu kaufen gesucht.' „Siehste, warum biste so voreilig! Hätt'ste bloß die Karre gelassen, wie sie war. Blau

, das fällt doch gar nicht auf. Wo heute jeder dritte Wagen blau ist! — Was machiste denn da, àil?' Emil antwortet nicht. Er ist dabei, mit dem Kücl>enmesser vorsichtig das Inserat aus dem fettfleckigen Zeitungspapier auszuschneiden. „Geh in die Drogerie. Frau! Fünf Kilo dunkel blauen Autolack. Aber n' bisken holla!' Nachdem Emil lind Ernestine die Nacht im lichtdicht verschlossenen Holzschuppen verbracht haben, ist der schwarze Kraftwagen wieder dun kelblau. Am Nachmittag erscheint der Inter essent

. Er ist klein, rund, hat vergnügte Schweinsäuglein, trägt einen Otterpelz und sieht überhaupt „besser' aus. Er steirzt um den Wagen herum, öffnet die Haube, beklopft die Schreiben, seht sich ans Steuer, probiert die Hupe. Die Polsterung durchsucht er nach Mot- tenlöchern. Leider hat er allerhand auszusehen. Zuviel gefahren, schlechte Federung und so allerhand. Sein Interesse erlahmt sichtlich. Emil hingegen, mit der Rechnung von zwei- Autolack im Kopse, ist äußerst geneigt, ein Geschäft zu machen. So stark

, daß er bereit scheint, mit sich handeln zu lassen. Siehe allge meiner Preisabbau, bitte sehr. „Na ja', sagt der besser aussehende Herr. „Hundert Mark Nachlaß. das läßt sich hören. Man kann ja mal probieren. Unverbindlich, bitte. Nur um zu sehen, wie der Dunkelblaue läuft.' Der Otterpelz setzt sich hinter das Steuer. Emil in der Lodenjoppe flegelt vor nehm rechts. „Elegant', denkt Ernestine. Sie steht an der Holzstalltür lind winkt mit dem Schürzenzipfel. Nur so ein paar Straßen kreliz und quer wolle

er fahren, meint der Herr. Wegen der Vremsen und so weiter. Ob er. Emil, ein Stündchen Zeit habe? Aber natürlich, freilich, selbstverständlich hat Emil. Nun, dann kann man wohl rasch einen Au genblick anhalten? Der Herr möchte telephonie- ren. An seine Frali. Wegen des Abendessens. Und das; er einen Wagen in Aussicht habe. Denn der Dunkelblaue fährt gut. ganz ausge zeichnet. Vielleicht. . . Warum nicht? Wenn Emil noch fünfzig Mark heruntergehen will. Siehe Preisabbau . . . Emil schluckt. Dann sagt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.08.1891
Umfang: 4
, außer . . .? Plötzlich richtete Emil sich auf. Er hatte auSge- kämpft . . Der liebende, der fühlende Mensch in ihm hatte den Sieg davon getragen. „Gott, ach Gott, wie schön/ begann er mit einem schwärmerischen Blick, der eben so der uied- Tichen Freundin als der großartigen Natnr gelten tonnte. „Ach ^a, sehr schön l' entgegnete sie leise. Dann, sich mit einem hinreißenden Lächeln an Emil wendend, fuhr sie fort: »Wie ich Ihnen danke, mein Herr, daß Sie sich meiner angenommen haben. Ohne Sie hätte

ich da« vielleicht niemals zu sehen bekommen.' Damit reichte sie ihm die Hand. Emil wußte nicht, wie ihm geschah . . Ein elektrischer Strom schien von dieser kleinen Hand anSzngehen . . Gin Schauer der Seligkeit rieselte ihm über den Rücken. „Oh, oooh, ich bitte mein werthes Fräulein,' stammelte er, — „aber — ach — wenn Sie wüßten, wie gerne ich das thue! Wenn Sie überhaupt wüßten, was . . Oh, oooohl „Was habe» Sie denn?' unterbrach ihn die Blondine. „WaS ich habe? Ich — ich habe, was ich so lange vergeblich

?' Wie? . . Der geneigte Leser hat gewiß allen Gründ über dieses „natürlich' höchst verwundert zu sein nnd auch Emil Bleiweiß hätte Grund genug gehabt dazu. Aber was kümmerte ihn jetzt ein simple» „natürlich' ? Ihn kümmerte jetzt überhaupt nichts mehr. Er war begeistert! Immer stärker uud stärker arbeitete der elektrische Strom in seinem Innern. ES gab kein Halten mehr. „Oh, wenn Sie schon einmal geliebt haben,' fuhr er fort, „so werden Sie wissen, wie mir jetzt ist; denn ...' „Sie lieben?' fiel ihm die Blondine

ins Wort. „O jal' senkte er. „DaS ist aber tuteressaut! Wen denn?' fragte sie gauz unbefangen weiter. „Wen? Weu? Und das können Sie ftageu?' rief Emil leidenschaftlich aus. „Oh, mein Fräulein, ich kaun es uicht länger verschweigen, was mir im Herzen brennt wie . . . wie . . . Es gibt ja große Rentiers uud es gibt auch kleine Reutiers, es gibt sogar sehr kleine Rentiers; —aber ich kann uicht darauf warten, bis mir Griesmeier die Re ferenzen schickt!' Erschreckt schnellte die Blondine in die Höhe

. Griesmeier, wie? Er kannte Griesmeier? Ohne darauf zu achten fuhr ,Emil fort; „Uud ich will auch nicht länger mehr warten, dran mein Hey sagt mir: Du versäumst sonst die Eonjllktnrl O, mein Fräulein, lassen Sie mich noch haben durch Insekten und ungünstige Wittern«» sehr gelitten. ' ^ Saluru. Die Abgabe .gut' bei Traubenstall!, l ist nur relativ, da der Ausfall durch Redtod > keineswegs gedeckt werden wird durch den wenn > auch immerhin reichlichen Ansatz. ^ Trient. Die Seidenraupen entwickelten

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 02.11.1923
Umfang: 8
aus der Welt der „neuen Reichen' von Friede Birkner. in Fortsetzung.) Hans war indessen in das große Arbeitszimmer Emil Piefkes eingetreten. Es war ein wunder schöner Raum in attflämische.m Stil mit zum Teil echten, alten Möbeln. Und darin saß Emil Piefke. Eine Disharmonie! Auf dem großen Schreibtisch stand an der Seite das Telephon mit dem großen Umschalter, damit Emil Piefke unbehindert mit der Börse telefo nieren konnte. Neben dem Schreibtisch stand dm Schreibmaschine, vor der die Schreibmaschinendame

, saß. Sie war alt und häßlich — aus Befehl Mama Piefkes. Emil saß dick und satt in dem bequemen Sessel und wartete auf Beschäftigung. Manchmal, ganz in seinem Innern, dachte er sehnsuchtsvoll an die Tage in der Blumenstraße, als er koch als arbeitssamer Fleischermeister mit der Weißen Schürze stramm hinter dem Hackklotz ge standen hatte, Koteletten und Rindslende in dün nen und dicken Scheiben verkaufte und seine Gat tin mit edlem Schwung die in der ganzen Gegend rühmlichst bekannten „Piefkeschen

Saftwürstchen' aus dem dampfenden Kessel langte Das Paar zehn Pfennige! — Es war einmal.! — Im Krieg wurde Emil dann aus Neigung und Veranlagunk Schieber, einfacher gutbürgerlicher Waggonschieber. Und das Geschäft rentierte sich so, daß er nach dem Krieg diesen nützlichen und volkswohlfördernden Beruf aufgeben konnte und Börsenspekulant wurde. Da auf Emil Piefke, wie überhaupt auf allen Men schen femcr Berufsklasse, Gottes Segen wÄtete, so Es muß hier eingeschaltet werden, daß sich das von Folgaria

in Vicenza einzuleiten. Auf dieser Tagung wiesen die Vertreter der Provinz Trento auf alle Umstände hin, die sie ab halten, den Forderungen der Vicenttner Zuzustim men. Folgaria stehe von jeher unter den Behörden von Iiovereto bezw. Trento; die Entfernung des Gemeindeamtes bis Trient betrage bloß 26, bis Rovereto noch weniger Kilometer; bis Vicenza hin wurden aus dem einen erschobenen Milliönchen. schnell deren viele, und Emil Piefke wurde eine Macht, mit der sich so langsam die Großindustriellen

nicht, daß sie an diesem Wust von Piefkes in Berlin gar nicht aus dem Rahmen fielen. Sie ähnelten sich alle — diese Piefkes. Wie wir schon bemerkten, fühlte Anna ganz deutlich den gäznlichen Mangel an Erziehung und Vornehmheit bei sich und ihren Lieben. Und des halb hatte man sich eine junge Dame aus guter, aber verarmter Familie engagiert, und die sollte nun Piefkes „Benehmen' beibringen, wie es Ernst despektierlich bezeichnete. Der neue Chauffeur war eingetreten. Emil Piefke wußte im ersten Moment

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 05.05.1924
Umfang: 8
den Sachverhalt folgen dermaßen dar: Die Mordtat verübte Pichler am 9. März 1923 gegen 11 Uhr vormittags all Emil Gutgsell, seinem Nachbar^der vor dem Hause Holz spaltete, indem er vom obereil Stockwerke seines Wohnhauses, aus einer Entfernung von etwa 7 Metern, einen Schrott schuß auf den ahnungslosen Gutgsell abfeuerte. Gutgsell wurde am Kopfe von 28 Schrottkörnern getroffen uud fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Borleben. Die schwere

Geheimtür zu öffnen, die auf den Gang hinausführt. Sie lächeln so eigenartig, Herr Recking! Ist es denn so töricht, was wir vermuten?' „Im Gegenteil, ich will Ihnen schon jetzt ge stehen, daß Sie der Wahrheit hart auf der Spur Pichler im Vaterhause im Mansutthofe in Stilfs Aufenthalt und betrieb zeitweise das Schmuggler gewerbe. Ein verhängnisvoller Schmugglergang. Am Pfingstsamstag 1920 begab sich Johann Georg Pichler, dessen Bruder Oswald, dann Simon Reinstadler und Emil Gutgsell aus einen Schmug

seines Vermögens verloren. Bald nach seiner Haftentlassung wurde dem JohannGeorg Pichler hinterbracht, daß Emil Gutgsell diesen Schmuggelgang an die Finanzieri absichtlich ver raten habe. Später soll Emil Gutgsell dies selbst eiugestanden haben, doch konnte in dieser Hinsicht bis heute nichts Stichhältiges festgestellt werden. Um das verlorene Geld wieder hereinzubringen, sah sich Johann Georg Pichler, wie er sagte, neuerdings genötigt, dem Schmuggel nachzugehen und wurde hiebel mit einer Schmugglerin bekannt

. Im Ver kehr mit dieser Schmugglerin verlor Pichler auch seine Gesundheit. Diese beiden Umstände, der Ver lust seiner Ersparnisse und seiner Gesundheit, haben auf sein Gemüt so gedrückt, daß er nahe daranstand, sich in Innsbruck, wo er sich behuss Heilung seiner Krankheit aufhielt, das Leben zu nehmen. Als erste Ursache seines Unglücks habe er ausschließlich den Verrat seines ehemaligen Schmuggelgenossen Emil Gutgsell angesehen und deshalb aus Gutgsell. denl er srüher ein guter Freund war, einen hef

wieder von seinen Schmdrzen befal len worden und deshalb wieder in die Schlaskam- mer zurückgekehrt. Er habe nun das Schrottgewehr seines Bruders Joses, das in einer Ecke in' der Schlafkammer stand, zur Hand genommen und mit einer ooer zwei Patronen geladen. Seine Absicht war, sich zu erschießen, weil ihm sein verpfuschtes Leben verdroß. Als er gerade die Vorbereitungen mit dem Gewehre getroffen hatte, gewahrte er, daß Emil Gutgsell nächst dem Hauseingang Holz spalte. In diesem Augenblicke sei wieder der alte Zorn uud

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.07.1891
Umfang: 4
Reise stamme ant „Schaffen Sie Sich eine Reiseflamme au.' Diese Worte GrikLmtiers tönteu Emil auf der ganzen Fahrt bis München in den Ohren, uud noch ehe der Zug iu die Bahnhofshalle einfuhr, war er ent schlossen, den Rath seines FreuudeS unter allen Umstände» zu befolgen. Aber daS ist leichter be. schloffen, als ausgeführt uud zumal, weuu mau unter einem solchen Ueberfluß au SchönheitSmangel zn leiden hat, wie Herr Emil Bleiweiß! Wie der vorsichtige Steuermann schon von weitem auslugt

, wenn er in der Ferne eine Klippe bemerkt, hat so wech selten auch die mit Emil reisenden Damen schleunigst ihren CurS, so bald sie sahen, daß das gewaltige Riff feines Gesichtsoorfprungs, das nuter d-m Leuchtthurm seiueL rothen Haares nnr allzu weit hin fichtbar war, in ihrer Nähe austauchte. Weder der hellgraue, mit stahlblauen Earreanx geschmückte Kammgarn-Anzug, noch daL filbergraue Filzhütcheu noch auch der aus einem Krauz von flimmernden Katzenaugen hervordlitzende Simili wollten hier etwas helfen, uud schon

bewundernd, halb mitleids voll auf das unglückselige Riff iu seinem Gesicht gerichtet waren. Sollte auch sie wieder davonse- geln, ohne anch nur den Versuch gemacht zu haben in seine: Nähe Anker zu werfen? Ein dunkeles Ge fühl der Selbsterhaltung flüsterte Emil zu, baß eS jetzt vor Allem darauf ankomme, die Schrecknisse des Riffes zu verberge». Deßhalb bückt er stch jetzt so hastig nach seinen Bädeker. Aber fei eS, daß der kleine Klappstuhl, auf welchen er saß, au dergleichen Rettungsversuche wicht

gewöhst war, sei es, daß Gott Amor selbst sich hinterlistiger Weise tu die Beiue dies.S KlappstuhlS versteckt hatte — genug, der Stuhl kippte um uud Emil lag im näch sten Augenblick zur großen Verwunderung aller Mitfahrenden seinem blonden vis-k-vis zu Füßen. Damit war der nöthige Anknüpfungspunkt ge funden. Diesmal konnte das holde Schifflein nicht vmhi», trotz des drohenden Riffes feine Anker ans- zuweifeu. Mau hatte etwas, worüber man ge meinsam reden konnte, daS Weitere ergab stch

von selbst. Am nächsten Morgen schrieb Emil Bleiweiß vom „Goldenen Schiff' i« Salzburg aus, wo er, nur zwei Nummern vo« seiner Blondine eutfernt, lö» Alphons Huber zum Sekretär der Philolog I historischen Klasse der kais. Akademie der M? D schasten in Wien für die Fnnktiousdauer »„n I Jahren sowie die Wahl des Statthalt.-ArM.,! I Dr. David R. v. Schönherr zum kowl > pondirenden Mitgliede der Akademie I ebenso hat die Wahl des Wiener UniveM» > Professors Dr. Engelbert Mühlbacher > wirklichen Mitgliede der Akademie

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 03.11.1923
Umfang: 10
WauMur. Ein Roman aus der Welt der „neuen Reichen'' von Friede Birkner. ' ' (3. Fortsetzung.) Astrid biß sich auf die Lippen, damit ihr nicht eine rasche Antwort entschlüpfte. Jean meldete jetzt Herrn Piefke. „Wir lassen bitten,' sagte Frau Piefke und sah Astrid triumphierend an ob ihrer Vornehmheit. Emil wuchtete in das Boudoir seiner Gemahlin und setzte sich mit hörbarem Krach in den zierlichen Empiresessel. Anna Piefkes Boudoir war in Em pirestil gehalten, vermutlich, weil er ihrer ganzen äußeren

Erscheinung am meisten entsprach, dieser Stil der Wiedergeburt der Antike, der griechischen Linie. Anna Piefke — und Empirestil —! Nachdem Emil seine Beine bequem unterge- bracht hatte., sah er den Sprößling seiner Liebe zartkch an. ^ . „Lotteken, ich Hab dir also den schönsten Chauf feur engagiert, damit du nun Ruhe gibst.' „Famos, Papa, nun kann mir die Schwubks nicht mehr importieren,' jubelte Lolotte und tanzte im Empiresalon umher. X Astrid richtete nach einem kurzen, innerlichen ' Kampf As Wort

an Mama Piefke, die mit ver ketten Augen dem tanzenden Piefkekind zusah. V-Gnädige Frau, ist es in Ihrem Sinn, wenn ich auch in Gegenwart Ihres Herrn Gemahls meinen Verpachtungen nachkomme?' „Natürlich —^mein Mann kann es auch gebrau chen, wenn er aü^ Fehler aufmerksam gemacht wird,' und ein wen>z höhnisch schielte An^a ihrelz Emil an. ^ ^ „Dann möchte ich mir erlauben zu bemerken, ^ daß es absolut falsch ist, daß Sie sich untereinander durck den Diener anmelden lassen.' „Wieso?' „Man läßt

— stündlich mit solchen Widerwärtigkeiten zu kämpfen hatte? Emil Piefke lachte höhnisch auf. „Det geschieht euch ganz recht, wenn euch det Fräulein da ein biß chen in die Allonge nimmt, warum wollt ihr immer so vornehm sein?' „Weil deine Tochter einen Mann aus den ersten Gesellschaftskreisen heiraten soll mck nicht einen aus unseren —.' Beinahe hätte Frau Pieske „Schieberkreisen' gesagt — „früheren Kreisen.' „Sehr richtig, Mama, sehr richtig! Ich will zum mindesten irgendeinen Adligen haben. Aber bild

schön muß er sein. Das werde ich mir doch wohl für meine Millionen leisten können,' trumpfte Lolotte auf. ^ , > . „Für meine Millionen meinste wohl, du dumme Jöhre,' platzte Emil wütend-dazwischen. „Mama, der Papa hat mich beschimpft!' „Hinter die Ohren wirft du gleich ein paar kriegen,' brüllte Emil zurück. „Mama!' „Emil?' „Ach wat, laßt mir in Ruhe, dämliche Weiber!' Und mit einem mittelhochdeutschen Fluch ballerte er die Tür des Boudoirs hinter sich zu, dieses Rau mes mit seinem feinen, erhabenen

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 17.02.1898
Umfang: 8
, daß das hier so nicht, anging, wurde seine Leidenschaft größer, sein Werben heißer, ernster. Zuletzt machte er ihr einen Heirathsantrag, der von ihr ohne langes Zaudern angenommen wurde. Kurz darauf ließen sie sich in aller Stille trauen. Bei den Hamburger Verwandten rief diese Heirath große Entrüstung hervor, aber dem kait aeeoinM mußten sie sich fügen. Emil Ottenhagen war der Sohn eines sehr reichen Handels herrn in Hamburg. Als einziges Kind seiner Eltern war er der vergötterte Liebling des Hauses, dem von Kind

auf eine amüsante Art und Weise todtzuschlagen. Hjom Müßiggänger bis zum Wüstling und Verschwender ist nur ein kurzer Weg. Emil Ottenhagen hatte diese Strecke bald zurückgelegt. Viel Character hatte er nie gehabt, aber vielleicht wären in einem geregelten Leben voll Thätigkeit und Mäßigkeit einige gute Eigenschaften bei ihm zu Tage getreten. So aber war auch das wenige Gute in ihm zu Grunde gegangen. . .. .. . ^ ^ -V Helene mußte bald erfahren, wie problematischen Werthes ihre Errungenschaft war. Emil

gewesen, daß Emil, wenn er sich ».ausgetobt' hatte, ihrer Schwester Tochter, Sophie Reimers, rin sehr reiches Mädchen, heirathen sollte. Dieser Plan war uun durch die übereilte amerikanische Heirath zunicht geworden. Auch in den Kreisen der übrigen Patricierfamilien begegnete >nan der jungen Frau Ottenhagen mit einer gewissen Reserve. Hamburg nach Buenos-AireS liefen hin und zurück zu viele «öden in Gestalt von Verbindungen und Beziehungen, als daß näheren Umstände, die sich um diese Heirath gruppirten

Beharrlichkeit ihren m erste r Reihe jeuer. Gesellschaft. Seitdem die Heirath mit Emil Ottenhagen ihr große Mittel an die Hand gegeben hatte, machte sie sich mit eiserner Consequenz und Energie daran, ihr Wissen zu bereichern, die Lücken ihrer Bildung zu ergänzen. Sie nahm die ersten Professoren und Autoritäten auf dem Gebiete des Lehrwesens in das Haus; sie arbeitete selbst mit Aufbietung ihrer ganzen Kraft, und ihre hohe Begabung ließ sie alle Schwierigkeiten spielend überwinden. Jetzt, nach zwei Jahren

, vornehme Characterzüge, aber ein Engel an Geduld und Sanftmuth war sie nicht. Im Gegentheil neigte ihre Natur etwas zur Herrschsucht. Sie war sehr selbstbewußt und etwas eigensinnig. In der allerersten, glücklichen Zeit ihrer jungen Ehe hatte ' sie ihrem Manne einmal in einer trauten Stunde von ihrer Vergangenheit gesprochen, und Emil Ottenhagen war gefühlsroh und taktlos genug, später jeden Augenblick aus diese Vergangenheit anzuspielen und es ihr in das Gedächtniß zu rufen, eine wie gewaltige Kluft

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.07.1891
Umfang: 4
, zuzuschreiben sei. Der Mafchmenführer, der Heizer, sowie der Souschef von VincenneS wurden verhastet. Jas Aiuanzgesetz, welches am 25. d. publizirt wurde, setzt die Staatseinnahmen des Jahres 1891 mit 5K837 nnd die Staatsausgaben mit 564 85 Millionen Die Ileiseffamme. Humoreske von Richard Schott. Emil Bleiweik war einer der fleißigsten, genüg samsten und gewissenhaftesten CommiS der „äther ischen Oel- und Syrup»Firma A. W. H. Riemschueider uud So. — Drei Jahre lang hatte er Tag für Tag

verrechnet/ — — — Emil erbleichte. Er wollte einige Phrasen der Entschuldigung stammeln, aber sein Principal ließ ihn gar nicht zn Wort kommen. .Reden Sie nicht, junger Mann,' fuhr Heir Riemschneider fort, .ich weiß, was Sie sagen wollen. Ich bin abge spannt. wolle« Sie sagen, ich muß mal 'ne Weile Ruhe haben. Hier haben Sie Ihre Ruhe. Be lassen fie sofort mein Comptoir, begeben Sie sich auf Reisen, in ein Bad. in die Schweiz, uach Tirol, wohin Sie wollen, nur lassen Sie sich bi» henk über vier Wochen

nicht wieder bei mir blicken. Wünsche viel Vergnügen nnd gute Besserung. Enten Morgen.' Damit hatte Herr Riemschueider fünf Hundert markscheine auf da» Pntt gelegt und war fortge gangen. Emil wußte nicht» wie ihm geschah. Fünf hundert Mark und vier Wochen Urlaub S Gott, was 'ne llebcrraschung I Und reise» sollte er, nicht mlt dem großen Mnsterkoffer wie früher, wo e» ihm so oft recht sauer geworden war, den säßen Syrup seiner Firma an den Mann zu bringe» und wo er gleichzeitig mit seiven ätherischen Oelproben manch mal

auch recht ««ätherische Grobheiten hatte ein- stecken uu sseu. Neiu. als richtiger Gentlemen srllte er reisen, ohne Geschäft, blos zum Vergnügen, ganz wie ein reicher Chef, stolz wie Rothschild nnd Bleich- rSder l Nm wurde grün nnd blan vor den Auge» bei dem Gedanken. Er hätte sich vor Herrn Riem- schneider ans die Kniee werfen and ihm die Hand küssen mögen. Aber Herr Riemschueider war schon längst nach der Börse unterwegs, und Emil wußte, daß derselbe sehr ungehalten sein würde, wenn er ihm .wegen

». In ekuem AnSfichts wagen der Gisela-Bahn, mitte» zwischen dem .Steinernem Meer' und des .Hohe» Tanern' finden wir Emil wieder. Ei» hellgrauer, mlt stahlblauem Carreaux geschmückter Kammgarn- Anzug «ach dem neuesten Schnitt deckt« seine schlanken Glieder. Ein roth und blau earrirteö seidene» Taschentuch lugte vielverheißeud aus der Brufttasche seine« kaum bis a» die Hüften reichende» hecht» grauen SommerpaletotS hervor. Roftbranne. »it breiten schwanen Räthen verzierte Hand schuhe prangten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 08.01.1897
Umfang: 12
Gedächtniß zurückgerufen wurde. Emlt Woller war mein Sitznachbar zur Rechten. Wir hatten' dte vier Bolktschulklassen stetS nebeneinander abgesessen, denn wir waren im .Fortgange' ganz gleich. Er war der Sohn einet alten Chirurgen, der einen Raster- und Frisier- Salon eröffnet hatte. Dat Geschäft gieng gut, er arbeitete mit siinf Gehilfen. Der Chirurg war ein Landsmann meinet BaterS und diesem befreundet. So kam et, daß auch ich häufiger in der an Kindern «ich gesegneten Familie verkehrte. Emil

seines Vater» «inüben und den Kunden die Gesichter einseifen. Wir standen ziemlich im gleichen Alter, beide etwa im elften Lebensjahre. Da trafen wir einet Mittag», gerade als ich au» der Schule heimgieng, an einer Straßenecke zusammen. Emil rannte, vielleicht in der Freude mich zu sehen, etwas wuchtig gegen einen Herrn, der um die Ecke biegen wollte und erhielt dafür von dem selben einen Backenstreich, daß et klatschte. Im ersten Augenblicke stand er betroffen und wortlot da, dann faßt« er mich und sagt

« mit furchtbarem Ernste.: „Bit wir stark genug sind, wollen wir den ermorden.' Und trotz meinet Widerstreben», das durch diese Worte noch verstärkt wurde, zerrte er mich mit sich fort, jenem Fremden nach, der ihn geschlagen. Mir wurde furchtbar ängstlich zu Muthe, ich begann zu weinen — aber mein Freund Emil nannte mich eine feige Memme und ich schluckte die Thränen hinunter. Der Fremde war in ein Hau» ein getreten. Da riß sich Emil von mir los und eilte demselben noch. Kurze Zeit daraus kam er wieder zurück

und rief mir freudestrahlend zu: »Er wohnt dort im zweiten Stocke und hat drei Kinder! Für die sind wir schon stark genug — na wartet' Ich war sehr kleinlaut, traute mich kaum Emil in't Gesicht zu blicken, doch nach einer Weile wagte ich e», ihm ss v/. anzurathen, die Beschichte lieber seinem Vater mitzutheilin, der den Fremden zur Rechenschaft ziehen möge. „Ahl mein Vater I Der ist jo wie Du, so dumm und so weichherzig.' DaS war wir zu viel l ,So sollst Du nicht von Deinem Vater sprechen', rief

Ich. „DaS sag' ich ihm.' „So sag'», meinetwegen! Du wirst nie ein Mann werden I' Ich lief davon und nach Hause. Ich hatt« zuerst di« Absicht d«n ganzen Borsall meiner Mutter mitzutheilen, doch plötzlich überfiel mich Angst, er könnte sich am End« dafür an mir rächen und so schwieg ich. Alt Ich am anderen Tage au» dem Tchulhaus« trat, stand Emil am Thore, meiner harrend. „Die Kinder werden immer Mittag, so um einholb Ein» oder später spazieren geführt , sagte er, „ich habe die Köchin gefragt. — Da schau

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 28.10.1922
Umfang: 12
- orbeit in Deutschböhmen, Emil L e h m a n n, hat auch sogleich Hand angelegt, sein Arbeiispro» gramm zu verwirklichen und hat feiner engeren Heimat, der deutschen Stadt Landskron in Böh men, ein Heimatbuch geschenkt: Landskroner Heimatbuch -von Dr. Emil Lehmann (2. Auflage. 1920, Landskron, Berla-g von -Josef Czerny). Es ist ihm nicht übel gelungen, darin ein lebendiges Bild der Heimatentwicklung zu geben, - Worin die Schwierigkeit solcher Arbeit liegt, ist ja Aar. Die Heimat

nur annähernd möglich- sein. Der chronologische Ablauf der Zeit gleicht einem Fächerw,evk, in das der Besitzer mehr oder minder zufällig allerlei Gegenstände hinoinstellt. In Emil Lehmanns Heimatbuch verlieren wir dag Gefühl des Zufälligen und Zusammenhangslosen fast ganz. Sprudelt das kulturelle Leben in einem Hei« matbezirk nur -etwas reicher, so läßt es sich nicht in ein einziges enges Buch fassen, zu dem Heimatbuch gesellen sich Seitenbände, ja eg ent steht -eine ganze H e i m a t b ü che

r e i. Auch hierfür ist Landskron beispielgebend. Eine -alte Sadt um Landskron besitzt eine große Anzahl von Urkunden. Es lohnt sich, sie zu veröffent lichen und den Bürgern LandSkrons bequem zu gänglich zu machen. So entsteht das Lands, kroner Urkundenbuch (als zweiter Band der Sammlung, herausgogeben von Emil Lehmann). Zum Landskroner Bezirk gehören viele deutsche Dörfer, -auch von ihnen müssen Ortsbilder ent worfen werden; -also entsteht ein dritter Band: Landskroner Gemeindobuch (herausgegoben von Emil

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 13.09.1919
Umfang: 8
X 5.1 !i haben. Jaroslaus Kazda wollte nach seiner Entlassung nach Innsbruck durchgehen, wurde aber am Lren- mitnehmen. Meister Zoderer schenkt dem angeb lichen Himmel Glauben u. folgte demselben ein Pa ket Kleider im Werte von 1V4 K zur Ueberbrin - gung nach Innsbruck aus. Am nächsten Tage be gegnete Anton Zoderer zufällig dem Emil Giaco muzzi und sah, daß dieser die Meider feines Sohnes — einen fast neuen blauen Anzug — am Leibe trug. Er wollte den Eiacomuzzi abfangen, dieser Z aber ergriff

auf den Namen Alois Jäger aus Salzburg ausstellen und benützte diese erschlichene Urkunde zur freien Fahrt nach Braunau. Das gleiche machte Kazda unter der Vorgabe, er heiße Maresch und sei von Braunau. In Braunau an gekommen ließ sich Kazda einen Entlassungsschein auf den Namen seines Bruders Wenzel Kazda mit freier Fahrt nach Feldkirch geben. Hierauf sichren Dirler und Kazda wieder nach Innsbruck. In Innsbruck wurden Dirler und Kazda mit Emil Giacomuzzi bekannt: Alois Gaffer tremite

sich dort von seinen Gefährten. Johann Dirler, Jaroslaus Kazda und Emil Giacomuzzi beschlossen wieder noch Atcran zurück zureisen, um beim Zahnarzt Dr. Trager tn Meran, bei dem sie ein großes Kautschuklager wußten, ei nen Einbruch auszuführen. Sie traten die Reise am 19. Jännex 191S an und trafen am 20. Jänner ISI9 abends bei Franz Matscher in Untermais ein, wo sie Absteigequartier nahmen. Emil Giacomuzzi trug hiebe! Militürunisorm. Well ihm dies gefähr lich schien, erklärte er feinen Gefährten, er gehe, sich Zimlkleidcr

aber noch rechtzeitig daran gehin dert. Am 8. Mai 1919 unternahm Dirler neuer dings einen Fluchtversuch. Er warf den in die Zelle gekommenen Gerichtsdiener Body zu Boden, be mächtigte sich der Arrestschlüssel und wollte das Weite suchen. Er wurde kurz nachher ergriffen und wieder eingeliefert. Dadurch machte sich Jo - Hann Dirler der öffentlichen Gewalttätigkeck schul dig. Emil Giocomuzzi hat im Arrest ein Leintuch zerrissen, um es als Strick zu verwenden. Pfarrkourmspräfungea io Trieal. Selbe finden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 29.01.1918
Umfang: 8
, auf unbe stimmte Zeit zu entheben. Bei dieser Sachlage kön nen also heute nur solche Bürgermeister noch be- rislet enthoben sein, deren Besuch um Weiterent hebung noch nicht durchgeführt, oder um deren Weiterenthebung überhaupt nicht angesucht wurde. Diese Grundsätze sind auch heute noch in Geltung. Rücktritt des Gemeindevorstehers Emil v. Leys. Aus Montan wird uns berichtet: Das Jahr 1S18 hat uns leider schon im ersten Monat eine Überraschung gebracht. Herr Emil v. Leys hat nach Ablauf der Amtsperiode

wegen allzuvieler Arbeit freiwillig um Enthebung vom Amte eines Gemeindevorstehers angesucht und ss wurde die sem Ansuchen in Würdigung der angeführten Gründe auch entsprochen. Am Donnerstag, den 84. Jänner, wurde die Wahl eines neuen Vorste hers vorgenommen. Hiebe! wurde der Schwieger sohn des Herrn Emil v. Leys, Herr Franz March, Besitzer, zum Vorsteher gewählt. Volle 4V Jahre sitzt nun Herr von Emil von Leys im Gemeinderate. volle -3O Jahre war er ununterbrochen Vorsteher. Seine ganze Sorge galt

, Emil von Leys hat für das Wohl der Gemeinde rühmlichst gearbeitet und sich geopfert. Wir dan ken ihm für feine Mühen und Arbeiten. Kaufmann Peter Skeger -f. Am 26. Jänner starb in Bozen nach kurzem Krankenlager der best- bekannte Kaufmann Peter Ste ge^r im Alter von LS Jahren. Mit ihm ist eine Persönlichkeit von großem Ansehen von uns geschieden. In weitesten Kreisen war der Verstorbene wegen seines edlen, biederen Charakters beliebt, und wir glauben die Behauptung aufstellen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 11.06.1911
Umfang: 20
kennen lernt und weiß, wo MM ansetzen muß, um der Not beizeiten abzuhelfen. Arbeiter! Unser Kandidat wird gegen jede Erhöhung der indirÄten Stenern mit Ausnahme der Branntweinsteuer stimmen; er wird das KartÄlwesen, die hohen Eisen- und Kohlenzölle bekänchfen und gegen die Lebensmittelzölle als Hauptursache der entsetzliche» Teuerung Stellung nehmen. Gewerbe-- und Handeltreibende! Emil Mast hat sich auch aus kleinen Anfängen hinaufgearbeitet und stets war er mit Gewerbe treibenden in enger Fühlung

, und wird mit Nachdruck darauf bedacht sein, daß Eure Organisationen bei allen Fragen, die Euch betreffen, wie Gehaltsregulierungen, ein ent scheidendes Wort mitzureden haben. Wähler von Bozen und Meran! Emil Kraft betreibt seit 24 Jahren in Meran sein Geschäft; er war in der Öffentlichkeit tätig als 2. Vizebürgermeister, als Mitglied der KNr- vorstehung :e.: er kennt die Lage der Städte, ihre Bedürfnisse und weiß dort anzupacken, wo es not tut und das ist vor allem im Fremden wesen. Zu diesem Zwecke

, wenn es gilt, die Volksinteressen zu vertreten^ Er wird aber dafür mit warmen?! Herzen und voller Alraft eintreten für die Interessen der Städte Bozen und Meran und seiner Bewohner und deshalb rusen wir Euch zu: , Wählet unfern Kandidaten Emil Kraft! Jer MWuMuß der deiltsWeWitWen Partei der EM te Bozen und Meran. Dr. in m m EndMige Kandidatenliste von Deutschtirol. Stadtbezirk Innsbruck I: Erl er, Vizebürgermeister in Innsbruck (deutschnational'): Aemilian Heinzle, Staatsbahnrevident Innsbruck

M ö ßl, Buchbindermeister mid Genossen- schaftsverbandsobmann in Innsbruck (kons.); Christ! M itterer, Restaurateur in Hall (Wild); Martin Rapoldi, Redakteur in Innsbruck (Sozialdemokrat); Kurortebezirk Obermais-Lienz: I. Nohra cher, Hotelier in Lienz (deutschnat.); A. v. Guggenberg, Generalmajor i. U in Brixen (christlichsozial); Graf Hartig, Gutsbesitzer in Gries (konserv.); Johann Pitacco, Parteisekretär in Bozen (Sozialdemokrat); Städtebezirk Bozen - Meran: Emil Kraft, Kaufmann in Meran-Gmz (deutschnational); Karl

.); Landbezirk Lana-Kaltern-Neumarkt: Math: Quinz,GerichtsoDziali. P. m Neumarkt (deutschnational): Emil v. Keys, Oekonomin Tranmr (christlichs.); Joh. Dissertori, Bürgermeister in Kaltem (konservattv); Franz Krenn, Oberkondukteur in Boztzn (Soz.) ; Landbezirk Sarntal - Kastelruth: Josef Kienzl, Bauer in Sarnthein (christlichs.); Joses Burger, Redakteur in Bozen (konserv.); Johann Pitacco, Parteisekretär in Bozen (Sozialdemokrat); Juni 1911 Landbezirk Brixen-Sterzing: August Gröbner, Bürgermeister

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 6
Datum: 16.09.1919
Umfang: 6
- Nr. 30»' ^ »achte Kazda «»ter der L»rgabe, er hieße Maresch und sei v»n Braunau. In Braunau angekoa»« ließ sich Kazda einen Entlassungsschein auf de» N». men seines Bruders Wenzel Kazda mit freier Fahri nach Feldkirch geben. Hierauf fuhren Dirler undKaj. da wieder nach Innsbruck. In Innsbruck wurden Dirler und Kazda mit Emil Giacomuzzi b^amt Alois Gasser trennte sich dort von seinen würdige Gefährten. Johann Dirler, Jaroslaus Kazda „z Emil Giacomuzzi begossen, wieder nach Mer??. rückzureisen, um beim Zahnarzt

Dr. Trager in Me. ran, bei dem sie ein großes Kautschuklager wißt,» '!ncn Einbruch auszuführen. Sie traten die Rech c« 19. Jänner 1919 an und trafen am 20. Jänner igiz abends bei Franz Matscher in Untermais ein, wo sie Absteigequartier nahmen. Emil Giacomuzzi trug bei Militäruniform. Weil ihm dies gefährlich schie, erklärte er seinen Gefährten, er gehe sich Zivülleider verschaffen und trennte sich von diesen. Er begab siq zum Schneidermeister Anton Zuderer in UntiioiiZ nannte sich Himmel aus ObermaiS

, erzählte, er komme von Innsbruck und habe Grüße vom Soji: Zoderer auszurichten Ferners habe er Austrag, Klei- . der für den Sohn nach Innsbruck mitzubringen, er möge etwas ordentliches zusammen richten, er Wm. mel-Giacomuzzij fahre noch heute abends nach Inn!» brück ab. Meister Zoderer schenkte den angebliche» Himmel Glauben und folgte demselben ein Pak-Klei der im Werte von 104 Kr. zur Ueberbringung nach Innsbruck auZ. Am nächsten Tage begegnete Anton Zoderer zufällig den Emil Giacomuzzi und sah, dai

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 21.02.1921
Umfang: 8
Sehnsucht nach einer Lektüre habe, die mich aus dem traurigen Mtag unserer Zeilen hinausführt in die Höhe» dichterischer Phauasie oder m das Bereich einer längst vergangenen Zeit. Vielleicht teilen dieses Gefühl mit mir noch, viele andere. In dieser Stimmung habe ich kürzlich ein neu erschienenes Buch zur Hand genommen, daö in dem bekannten Verlag! von Ernst Reinhardt in München erschienen ist. Es ist dies das neue Werk von Dr. Emil Jung: „Die Herkunft Jesu im Lichte freier Forschung.' Ter Verfasser

- llcher Forschung höher stellt, als das Dogm'a, während die Kirche ihren Lehrsätzen den Vorrätig gewahrt wissen will. In euch ferne, unendlich ferne Zeit führt mrs Tr. Emil Jungs Buch von der Herkunft Jesu. Neun volle Jahre hat k Erfasser unermüdlich daran gearbeitet, bis er zu den eiidgüitigeil Resultaten seiner heutigen Darstellung gelangte. • ? l ernC/ unendlich ferne Zeit, die uns doch täglich so un- Mlttelbar nahe tritt, wie keine andere, noch so ferne historische Epoche. Tie Zeit der Gründung

durch das Niesenfernrohr einer unserer Sternwarten nach einem fernen Gestirn. Wie ein solcher teleskopischer Ausblick nach dem Stern von Bethlehem hat mich das Buch von Dr. Emil ‘ Jung gngemutet. Das neue Werk sucht den Nachweis zu erbringen, daß die von dem römischen Philosophen Celsus wiedergegebene jüdisch« Ueberlieferung -über Jesu Herkunft in tatsächlicher Hinsicht, nicht aber im Punkte der rechtlichen Beurteilung 6er Wahrheit entspreche und in dev Streitschrift des großen Kirchenschriststellers Origenes

irr mystische Femen Entrückte, wird uns plötzlich nahe, vertraut, .greifbar. Und es 'büßt dadurch! nichts an Größe ein. Eine neue Welt erschließt sich dem Leser in diesem Buch von Der Herkunft Jesu, eine Welt der Klarheit, der Sachlichkeit, der überraschendsten Offenbarungen. Als Dichter kann iry es dem Forscher Dr. Emil Jung nachsühlen, löte er mit nimmermüdem Eifer jahrelang in dieser versunkenen, verschütteten und den wenigsten zugänglichen Welt uralter Quellen leben konnte. Diese Arbeit muß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 14
Datum: 27.01.1923
Umfang: 14
auf österreichifchi- schem Gebiete eine Lawine nieder, welche die Bahnstrecke verschüttete. Der Berkehr wurde bereits heute morgens wieder ausgenommen. Es ist auch keinerlei Opfer zu verzeichnen. Die deutsche nnd österreichische Frühpost war vormittags noch nicht angekommen. Konzert Dr. Emil Schipper. Nachdem es der Konzertdirektion I. Clement gelungen war. die Bozner Musikfreunde mir einem so unzewobn- lichen künstll-rischen Ereignis. m!e der Lieder- aveuz »an Heinrich Rehi-mper mir Meister Ri chard Streich

am Flügel war. zu erfreuen, strebt« sie danach einen der bedutendften Öeldenbariwn« der Gegenwart, und zwar Dr. Emil Scküvver. für einen Lieder- und Lrienabend in Bozen zu ge winnen. Es ist ihr gelungen. den gefeierten, vor . kurzem aus Südamerika und Brasilien zi»ült- gekehrlen. mit Triumphe» reich beladenen Sän ger iür ein zkonzert in Bozen zu oerpflichten. Dr, Emil Scheper, denen herrliches, grosses und warnies, dabei dock» weiches und bi«gsam«s Or gan von einer vollendeten Gesanastechnik

und eminenten Gestallunqskunst beherrscht wird, und im In. und Auslände hohe Bewunderung er- reichr hak. war eine Zierde der Münchner- und Wiener Staaisoper. Der Künstler wird Arien von VerZi iaus Othello und Maskenball), den Prolog aus „Bajazzo' von Leoncavallo, ferner Lioder von Schubert. Beerhoven. Schumann. Rick). Strauk und dem Münchner Komponisten Richard Trunk zum Vortrag bringen. Der Abend erhält ein erhöhtes Interesse dadurch, daß die Be gleitung Dr. Emil Schippers oon Richard Trunk übernommen

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