, das erscheint unfaßbar! Konrad hatte erwartet, daß ich die ganze Sache anders aufnehmen würde; nun suchte er mich zu beruhigen, sagte, er fürchte nichts, fei nur gekommen, damit ich Elisabeth zur Seite stände, falls unerwarieterweife doch etwas Schlimmes eintreten sollte. Dann ging er: ich blieb allein, stundenlang. Sobald der Tag graute, lies ich auf die Straße. Er hatte mir nicht gesagt, wo sie sich schießen nur die Stunde. »Er wird nicht sollen,' sagte ich mir unaufhörlich. „Er sallt doch,' sprach
eine unerschütterliche Stimme in meinem Innersten, „sie waren zu glücklich.' So früh wie möglich schleppte ich mich zu Elisabeth. Eine halbe Stunde stand ich vor der Thür; ich hatte nicht den Muth zu klingeln. Endlich kam Jemand heraus, ich mußte hinein. Meine Schwägerin war eben aufgestanden; wir frühstückten zu sammen, das heißt, ich saß mit kalten, zitternde« Händen am Tisch und konnte mich kaum aufrecht erhalten, kaum ein Wort sprechen. Elisabeth erzählte, daß Konrad sehr spät nach Hause ge kommen wäre und schon
, hat mir aber die Botschaft für Sie übertragen, seine Frau vorzubereiten. Die Kameraden werden ihn bald bringen,' Ich begriff, was er wollte, und stand gehorsam aus, wie ein Automat. „Natürlich stirbt er! sagte ich jetzt laut, wie ich fortwährend bei mir gedacht. Der Andere zuckte die Achseln. „So lange Leben, ist auch . . Der Rest verlor sich in leisem Murmeln,- sein Trostwort mochte ihm auch zu banal vorkommen. Nun> ich habe meine Pflicht gethan». Hab's Elisabeth gesagt Sie war stark, ich sage Ihnen, .Herr Graf
, eine Heldin! Sie hat ni -..t geklagt und geschrien, ist nicht zusammengebrochen, als sie ihn ihr todtwund gebracht Sie hat still neben seinem Bett gesessen, so lange noch ein Athemzug in ihm war noch mit einem Liebeslächeln auf dem weherstarrten Gesichtchen. Er sah sie an, immerwährend, so daß ich mich oft still hinausschlich — zwischen den Beiden war jeder Dritte zu viel! - Und dann ist er gestorben. Dies herrliche Menschenleben, all dies reine Glück, eS war erloschen für immer! Elisabeth
— nun, sie hatte keine Thränen. Sie hat sie auch später nicht gefunden. Sie ging umher wie im 'Traume, als wüßte und begriffe sie nicht, was ibr widerfahren. - Einige Wochen später hielt ich ein kleines Mädchen in meiner Armen, ein zartes Blümchen, das ^ schon am anderen Tage verwelktem Elisabeth ist drei Tage darauf gestorben. Sie wußte es m»d sagte mir vorher, sie hätte sich wohl um Hänschen Willen daS Leben gewünscht, aber sie hätte immer gedacht, es wäre zu Ende, und sie danke Gott dafür. - Und dann übergab