S31 von Rittbergs Ton und Miellen, daß Elisabeth alle Selbstbeherrsch ung verlor. „Aber einzige Mutti,' rief sie aufschluchzend, ,„willst du denn dein Kind durchaus fortgeben?' „O, nicht so, mein geliebtes Kind 7 aber ich wäre so glücklich gewesen in deinem Glück,' sagte Frün v. Rittberg beschwichtigend, „liebst du ihn nicht?' „Nein, ich liebe ihn nicht,' sagte Elisabeth mit tränen voller Stimme. Elisabeth erschrak über das jetzt gleichfalls bleiche Antlitz und die schmerzvollen Züge der Mutter
. Seit heute Nacht war so viel aus sie eingestürmt: ihre Kraft und Selbstbeherrschung ließen sie endlich .im Stich. Elisabeth sührte die Weinende zum Sofa, ließ sich mit ihr darauf nieder und sprach sanst tröstend auf sie ein. Endlich faßte Frau von Rittberg sich wieder, trocknete ihre Tränen und zog die Tochter liebevoll an sich. „Du hast recht, mein Kind, ich darf dir nicht länger verschweigen, was wir, nur um deinen Frohsinn nicht zu trüben, vor dir verbargen. Nur mußt du mir vorher
das Versprechen geben, daß meine Enthüllungen keinen Einfluß auf deine weiteren Entschließungen haben sollen, gibst du es mir?' „Ja, Mutti,' entgegnete Elisabeth erregt. „Du hast bisher geglaubt,' begaun Frau von Rittberg, „in den geordnetsten Verhältnissen zu leben, vielleicht gar, ein reiches Mädchen zu sein. Du warst es aber nie und jetzt bist du, wie wir alle, eigentlich bettelarm. Du weißt, daß dein Groß vater eine bedeutende Schuldenlast hinterließ, die mit dem Ver kauf von Rittberg kaum halb gedeckt
wie nichts, die Katastrophe muß ^>0 hereinbrechen. Man wird Anzeige bei der Militärbehörde er statten, der Vater wird einen schlichten Abschied erhalten, und das uberlebt er nicht!' . „Mein Gott, gibt es denn keinen Ausweg, kann nns denn Niemand helfen?' rief Elisabeth völlig fassungslos, n „Frage nicht weiter, Kind. Ein Versprechen bindet deines <aters Zunge.' „Auch die deine, Mutti? — Nun so sprich, sei barmherzig 77 wer will uns helfen? Auf den Knien will ich ihn darum oitten.' „Graf Landegg,' hauchte Frau v. Rittberg
dem Vater das Ehrenwort ab, diI nichts von seinem Anerbieten zu sagen. — Ich habe das Versprechen, das ich nicht gab, gebrochen, auf dein stürmisches Drängen, Elisabeth.' „Es ist auch gut so, Mutti, aber laß auch den Vater nicht merken, daß ich darum weiß. Graf Landegg ist ein edler, hochherziger Mann und ist durch sein uneigennütziges Handeln meinem Herzen näher gerückt. Gräme dich auch nicht weiter, Mutti, es wird noch alles gut werden und der Bater wird die Summe nach und nach an den Grafen abzahlen