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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 20
Datum: 27.02.1912
Umfang: 20
einer solchen Glück seligkeit nahm ihr fast die Hoffnung, sie zu erlangen; es schien ihr, als habe sie nicht verdient, so glücklich zu fein. Ihre Wirtsleute ermutigten sie durch Lobsprüche auf die Huld Alexanders und Erzählungen von seinen vielfachen Be gnadigungen und seiner Freude, die er an guten Taten zu haben schien. Elisabeth hörte begierig zu; sie würde die Nacht ihnen zugehört haben, aber es war sehr spät, ihre Wirtsleute wollten, daß sie etwas ausruhe, um sich für die Anstrengung des andern Tags

zu rüsten. Jakob Rosst zog sich in ein kleines Dachstübchen zurück und feine gute Frau nahm Elisabeth in ihrem eigenen Zimmer auf. Lange konnte das junge Mädchen nicht schlafen, ihr Herz war zu ergriffen. Sie dankte Gott für alles, selbst für ihre Strapazen, deren Uebermaß ihr die großmütige Gastfreund schaft, die sie erhalten, eintrug. „Wenn ich weniger un glücklich gewesen wäre", sagte sie sich, „würde Jakob Rossi kein Mitleid mit mir gehabt haben." ..Als der Schlaf sie übermannte, nahm

er ihr nicht das Glück weg; liebliche Träume malten es ihr in allen Arten. Bald glaubte sie ihren Vater zu sehen, bald erschien ihr die rührende Gestalt ihrer Mutter, strahlend vor Freude; manch mal war es ihr, als vernehme sie die Stimme des Kaisers, der ihr freundliche Worte sagte. Am nächsten Tage verkündeten der Donner der Kanonen, die Wirbel der Trommler und die Freudenrufe des ganzen Volkes das hohe Fest. In einem Kleid, das ihr ihre gute Wrrtrn geliehen hatte, mischte sich 'Elisabeth, gestützt auf den Arm

, in nachdrücklicher Rede all die Pflichten der Könige und die schwere Verantwortlichkeit, die Gott ihnen auferlegt, be handelte. Nun empfing der Kaiser die verschiedenartigsten Huldig ungen.^ Kamschadalen überbrachten ihm als Gäben Häute von Fischottern, die auf den aleutischen Inseln gefangen worden. Kaufleute boten Reichtümer, die ihre Schiffe aus d--' Meeren Europas geholt. Rossi ze igte Elisabeth Samo- jeven, die von der Mündung des Jenissei gekommen waren, wo ewiger Winter herrscht, wo niemals ein Samenkorn

, „der du das Schicksal eines Welt reiches lenkest, vergiß niemals, daß du vor Gott für das Los taufender von Menschen bürgst, und daß du für jede Un gerechtigkeit, die du hättest abwenden können, vor Gott ver antwortlich bist." In dem Augenblick, als Alexander den feierlichen Eid leistete, womit er sich verpflichtete, seine Zeit und sein Leben dem Glücke feines Volkes zu widmen, glaubte Elisabeth die Stimme der Gnade zu hören, die befahl, die Ketten aller Unglücklichen zu sprengen; sie konnte sich nicht länger

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Tiroler Post
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Seite 15 von 20
Datum: 23.02.1912
Umfang: 20
von seinen vielfachen Be gnadigungen und seiner Freude, die er an guten Taten zil ^ben schien. Elisabeth hörte begierig zu; sie würde die ^cht rhnen zugehort haben, aber es war sehr spät, ihre Wirtsleute wollten, daß sie etwas ausruhe, ilm sich für die Anstrengung des andern Tags zu rüsten. ^akob Rossi zog sich in ein kleines Dachstübchen zurück Zimmer^aufUte ^ rau Tlnbm Elisabeth in ihrem eigenen Lange konnte das junge Mädchen nicht snsiafen, ihr Herz war zu ergriffen. Sie dankte Gott

sagte. .. nächsten Tage verkündeten der Donner der Kanonen NmEE'^^mmler und die Freudenrufe des ganzen Volkes das hohe Fest, Pn einem Meid, das ihr ihre gute Wirtin geliehen hatte. Mischte sich Elisabeth, gestützt auf den Arm des si^akob Rossi, uiiter die Menge, die sich bis zur großen Himmelfahrtskirche, in der Alexander gekrönt'wer- >.eii iollte, hindrangte. Die Kirche strahlte in einem Meer bon Kerzen. Auf erhöhtem, reich geschmücktem Throne sah man den Kaiser Alexander I. und fein junge Gattin

gefangen ^obdeii. Kaufleute boten Reichtiimer, die ihre Schiffe aus d-> Meeren Europas geholt. Rossi zeigte Elisabeth Samo- ;eoen, die von der Mündung des Jenissei gekouunen waren, wo ewiger Winter Herrscht, !oo niemals ein Samenkorn keimt und Eingeborene von Astrakan, die auf ihren Feldern le Melone reifen sehen, die Feige und die süße Frucht der Traube, die dort einen vortrefflichen Wein gibt. schließlich zeigte er ihr Bewohner vom Schwarzen Ü °- m Puchen Meer und der großen Tartarei, die An fernen

, seine Zeit und sein Leben Stünme"?pv zu widmen, glaubte Elisabeth die ^ zu Horen, die befahl, die Ketten aller Ilngluckllchen zu sprengen; sie konnte sich nicht länger halten. .. Mrt aller Kraft drängte sie sich durch die Menge durck me Rechen der Soldaten und stürzte auf den Thron nt mit den Worten: „Gnade, Gnade!" ^ m mtt Diese Stimme, die die Feier unterbrach, verursachte un geheure Aufregung. Soldaten eilten herbei und brackwn twtz aller Bitten Elisabeth zur Kirche hinaus DochEL Ka ser

wollte an einem so schönen Dag nicht vergebens an- gesleht werden. Er befahl einem seiner Offiziere, sich nach b l r Bittstellerin zu erkundigen. Der Offizier r;r£l Q ^ le --S lr ^- e ' ^ ^ brl: b * e stehenden Laute der Unglück- I$ en ' sich mit den Wachen herumstreitet; er zittert eilt yinzu, sieht sie, erkennt sie und ruft: „sw ist es! Elisabeth!" Das junge Mädchen kanii nicht an ein so großes Glück glauben, sie kann nicht glauben, daß Smoloff bei ihr sei, um ihren Vater zu retten. Aber sie erkennt seine Stimme

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 20
Datum: 27.02.1912
Umfang: 20
mit einem Ausdruck des Mit leids und antworteten: „Armes Mädchen, weißt du nicht, daß Alexander die Feier seiner Krönung in Moskau be geht?" Freudig überrascht schlug Elisabeth die Hände zusammen; der Herr im Himmel kam ihr zu Hilfe. Er sandte den Monarchen, der in seinen Händen das Schicksal ihrer Eltern hielt, er fiigte es, daß sie zu einer Zeit nationaler Lustbar keiten ankam, da das Herz des Kaisers die Strenge und selbst die Gerechtigkeit schweigen heißt, um Gnade zu üben. „O! meine Eltern

aus. Viele gehen in der Birkenallee spazieren und unterhalten sich über die Krönungsfeier. Die ungeheuren Glocken der Kathedrale bören nicht auf zu läuten; von allen Richtungen der Stadt antworten ihnen andere Glocken. Der größte Tumult herrschte in der Nähe des Kremlplatzes; hier brannten große Feuer und Elisabeth näherte sich einem solchen und setzte sich furchtsam zur Seite. Vor Kälte und Müdigkeit war sie erschöpft: sie war den ganzen Tag gegangen und ihre Freude am Morgen ver wandelte

sich in Traurigkeit: denn als sie die zahllosen Straßen Moskaus durchlief, sah sie wobl kostbare Häuser, aber sie hatte keine Ruhestätte gefunden: sie war wohl einer zahllosen Menschenmenge aller Art begegnet und allen Nationen, aber sie hatte keinen Beschützer gefunden. Doch die Nacht nahte und die Kälte wurde sehr heftig; die arnte Elisabeth hatte den ganzen Tag noch nichts ge gessen, sie wußte nicht, was mit ihr werden sollte; sie be trachtete forschend alle Gesichter, ob sie nicht jemanden fände

sich die Söldateii die an den Toren des Palastes wachten und aiif dein Platz ihre Runde machteii, Elisabeth und fragten sie, weshalb sie da bleibe. Das rauhe und wilde Aussehen dieser Soldaten «rr- 58 flößte ihr keinen geringen Schrecken eili und sie konllte kein einziges Wort hervorbringen. Die Soldaten wiederholten mit unverschämter Vertraulichkeit ihre Frage, und das junge Mädchen antwortete nun mit zitternder Stimme: „Ich komme von Tobolsk, um des Kaisers Gnade für meinen Vater zu erflehen

, zu Gruppen gesammelt und ließen ein Murren der Mißbilligung gegen die Härte der Soldaten laut wer den. Elisabeth streckte die Arme ans uiid rief: „Ich schwöre es angesichts des Himmels, ich habe nicht gelogen: ich komme zu Fuß von Tobolsk her, um die Gnade des Kaisers für meinen Vater zri erflehen; retteil Sie mich, retten Sie mich, damit ich nicht sterbe, bevor ick meinen Zweck erreicht habe." Diese Worte bewegten alle Herzen; mehrere Personen traten näher, lim ihr zu helfen. Eine von ibnen sagte

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Tiroler Post
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Seite 14 von 20
Datum: 23.02.1912
Umfang: 20
Vergrößeruw Photographü karten u Einsendungen des Gewünsi MovSD M bell. Konz. empfiehlt sein Fahrrädern, h Sämtliche elel Beleuchtungsl Üpsginai 1 Rticktrit Hiebes* Si Gang, solider sc gniraffnwnop für Osslditipung seines 58 „Wie?" frug sie überrascht, „ist das nicht der Kaiser von Petersburg?" ^ie Zuckten die Achseln mit einem Ausdruck des Mit leids und antworteten: „Armes Mädchen, weißt du nicht, daß Alexander die Feier seiner Krönung in Moskau be geht?" Freudig überrascht schlug Elisabeth die Hände

der Stadt antworten ihnen andere Glocken. Der größte Tumult herrschte in der Nähe des Kremlplatzes; hier brannten große Feuer und Elisabeth näherte sich einem solchen und setzte sich furchtsam zur Seite. Vor Kälte und Müdigkeit war sie erschöpft; sie war den ganzen Tag gegangen und ihre Freude am Morgen ver wandelte sich in Traurigkeit: denn als sie die zahllosen Straßen. Moskaus durchlief, sah sie wobl kostbare Häuser, aber sie hatte keine Ruhestätte gefunden; sie war wohl einer zahllosen Menschenmenge

aller Art begegnet und allen Nationen, aber sie hatte keinen Beschützer gefunden. Doch die Nacht nahte und die Kälte wurde sehr heftig; die arme Elisabeth hatte den ganzen Tag noch nichts ge gessen, sie wußte nicht, was mit ihr werden sollte; sie be trachtete forschend alle Gesichter, ob sie nicht jemanden fände, auf dessen Mitleid sie hoffen könnte; aber diese Menschen, die sie aufmerksam betrachtete, weil sie sie benötigte, be achteten sie nicht, Werl sie ihrer nicht bedurften. An den armen Hütten

durch die tröstende Stimme, die sich alsdann in ihrem Herzen erhob, wagte sie ihre Bitte noch einmal an mehrere Personen zu richten. Die einen gingen, ohne sie anzuhören, vorüber, andere gaben ihr ein so geringes Almosen, das nicht für das Nötigste genügte. Endlich, als die Nacht kam, das Gedränge nachließ nnd die Feuer erlöschten, näherten sich die Soldaten, die an den Toren des Palastes wachten und auf deni Platz ihre Runde machten, Elisabeth und fragten sie, weshalb sie da bleibe. Das rauhe und wilde Aussehen

. Das Mädchen wollte entfliehen, aber sie duldeten das-nicht und hielten sie wider ihren Willen zurück. „O! mein Gott, 0 , mein Vater!" rief sie mit dem Aus druck tiefster Verzweiflung, „werdet ihr mir nicht zu Hilfe kommen? Habt ihr mich ganz verlassen?" Inzwischen hatten sich Leute aus dem Volk, die der Lärm hergelockt, zu Gruppen gesammelt und Ließen ein Murren der Mißbilligung gegen die Härte der Soldaten laut wer den. Elisabeth streckte die Arme aus und rief: „Ich schwöre es angesichts des Hinuneis

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.10.1907
Umfang: 8
Elisabeth seinen Grnnd. Er l>arte sehr hastig ein paar Worte an Frau von Kerff geschrieben, einen Dank für ihre Gastfreundschaft und eine Entschnl digung für seine plötzlick^ Abreise, aber seitdem Zmitcn sie nicht wieder von ihm gehört. Und Su chen hätte ihn so gern wiedergesehen, nicht ihrer selbst wegen — oder Äoch! Denn ihr wäre es eine Beruhigung gelvesen. mit ihm über ihrer Mutier Befinden zu reden, das ihr gewisse Sorgen breitete. Sein Urteil war für sie maßgebend ge wesen. Sie konnte nichrs

, alles war unter Wasser, wie es Elisabeth schien. Trotzdem entschloß sich Elisabeth. Suschen ans Ansuchen, es waren mehrere Tage vergangen, ohne daß sie sich gesehen hatten. Auch schien der Regen aufhören zu wollen, fodaß es nur von den Baumen tropfte. Wie hätte sich die elegante Frau von Werben früher gegen dir Zumutung gewehrt, bei «solchem Werter und auf solchen Wegen anch nur einen Schritt zu machen. Jetzt trat Elisabeth hin ou5 auf die Straße, kurz gcsZ>ürzt. einen großen gesöirzt. Ein großer Teil >ber

nicht stören, bat. Elisabeth möge sich setzen, malt aber ohne Unterbrechung weiter. ..Man sollte wirklich meinen. Sie malen für Ihr täglici>es Brot/' sagte Elisabeth etwas unzu frieden. Sie schob einen Stuhl in die Nähe des Fensters, von dem aus man einen Bkick über das Tal auf die jenseitigen Höhen harte. ..Warum sollte ich denn müßig gehen?' fragt >u saune. ..Aber Sie können dock» einmal ausruhen.' Es war fast wie eine Verteidigung. Elisabeth hatte oft das Gefühl eines Vorwurfes bei der ununter brochenen

Arbeitssreudigkeit SuschenS. ..Das tue ich. auch, aber ich denke, da man Rechenschaft geben muß vom Gebrauche seiner Zeit „Nechensämst? - Sem?' ..Gottl' Elisabeth blieb eine Weile stille sitzen und sa hinaus, wo alles von Nässe glänzte. „Sie können doch anch anderes tun, wie gerade das, was Unen Geld einbringt.' ..Ich habe immer Verwendung für das Geld Jetzt habe ich so etwas wie einen Plan. Bcrgbauers Lenchen noch einmal untersuchen zu lassen, ob ihr nicht noch zu helfen ist Und wäre die Möglichkei

dazu da. so Snsanne sah zu Elisabeth auf. ..O. das wäre vermutlich eine neue Kur.' .LZohl möglich!' autwortete Elisabeth und lehnte sich zurück, leise seuszend. ..Sie wissen wohl nicht.' begann Su'scheir nach einer Weile, in der beide geschwiegen hatten. Susanna wunderte sich über Elisabeth so sehr geringe Teilnahme für alle ärztliche Dinge, und Elisabeth fragte sich, lvarum Susanns alles gleich auf religiöses Gebiet hinüberspielte. ..Kein freier Atemzug, alles nur auf Recht und Unrecht auf gebaut,' tvar

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 05.03.1941
Umfang: 8
gern und oft an solchen Abenden am Wasser hin. Sie er zählten einander von ihrem Leben, von Plätten und Wünschen. Nur von Liebe sprachen sie nicht. /„Wie werde ich diese Abende vermissen, wenn Sie fort sind', sagte Bodo. „Es war sehr schön', gab sie nach einer Weile leise zurück, „sehr schön.' „Wenn ich einmal nach .Berlin komme Elisabeth, darf ich Sie dann wiedersehen?' ..Wozu?' fragte sie still. „Ich darf Sie heute noch nicht binden. Elisabeth, aber ich werde einen Weg finden, Sie mir zu gewinnen

. Werden Sie mir da bei helfen?' Er sah sie mit tiefer Liebe an. „Wir passen nicht zueinander', sagte Elisa beth und wich ihm aus. Da lächelte er, zog sie mit sich nieder auf den Dünenvorsprung, vuf dem sie schon so oft gesessen, und schaute ihr in die Augen. Sie aber senkte den Blick zu Boden. „Sie wissen es so gut wie ich, Elisabeth, daß wir beide zusammenstimmen, als hätte der Herrgott uns genau füreinander ge schaffen', begann er ruhig, „das andere, das Sie eben meinen, sind schließlich doch nur Äußerlichkeiten

, die wir überwinden werden. Sehen Sie mich an, Elisabeth, und dann sagen Sie mir, ob Sie mich liebhaben? Das muß ich von Ihnen hören, wenn ich den Kampf um Sie aufnehmen will.' Sie sah schweigend hinaus aufs Meer. Ein glückliches Lächeln lag ihr um Augen und Mund. Da nahm er ihre beiden Hände: „Elisabeth, wollen Sie mir nicht Antwort geben?' Sie löste langsam ihren Blick von der Ferne und sah ihn voll an. „Haben Sie mich lieb, Elisabeth?' fragte er noch einmal. „Ja', sagte sie ganz leise. „Sehr lieb?' „Sehr lieb

Herrin, und das wird uns helfen. — Sie verstehen mich doch recht, Eli sabeth', unterbrach er sich selbst, „ich kämpfe um die Frau, die ich liebe und die mich liebt. Aber ich müßte verzichten, wenn Sie arm wären, so schwer es mir auch fallen würde. Nach mir wird nicht gefragt, wo es um das anvertraute Erbe geht. Sehen Sie, Elisabeth, und darum bin ich froh über Ihr Geld. Denn daß Sie die Stellung einer Gutsherrin vollkommen ausfüllen werden, daran zweifle ich keinen Augenblick

. Wollen Sie mir nun vertrauen und Helsen, mein Ziel — unser Ziel, Elisabeth, zu erreichen?' „Ich will', sagte sie freudig und fest und sah ihn glücklich an. Da erst umfing er sie und küßte sie und ge leitete sie wieder zum Hotel. Auch Egon und die junge Ärztin waren dorthin zurückgekehrt. „Einen Tanz noch —' hatte Ruth gebeten, als die Klänge der Kapelle sie wieder erreichten. Nun tanzten sie den letzten schweren, süßen Abschiedswalzer miteinander. Als die Brüder Gaten heute heimwärts ritten, waren sie noch schweigsamer

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 03.02.1943
Umfang: 4
. Auf dem Gänsbühel zu Hötting erbaute er 1538 ein Haus zur Erzeugung von Kugelbüchsen (Pyxenhausen) und eine Gußhütte (1545). Ge boren um 1490. zog Gregor nach Auflassung (1519) einer Stückgießerei in Feldkirch nach Innsbruck und heiratete dort die Elisabeth Pranger (gestor ben 1566) aus einer Alt-Innpbrucker Bürgerfamilie. Zwei in Oel auf Kupfer gemalte Miniaturporträts von Gregor und Elisabeth befinden sich im Tiroler Landesmuseum. Gregor, seit 1. April 1527 erzherzog licher Büchsenmeister, zog

) in Gregors Werkstätte alle dort aufge stellten Geschütze. Gregor starb am 11. Juni 1565 in Hötting, wo ihm seine Söhne (1566) eine herr liche. von' Alexander Colin modellierte Erzgrab tafel (jetzt im Tiroler Landesmuseum) setzten. Das riesige Vermögen, das sich Gregor Löffler durch seine stets vollbeschäftigte Gießerei erworben halte, veranlaßte manche Mitglieder des alten Tiro ler Adels, sich um eine Löffler-Tochter als Gattin zu bewerben. So ehelichte Elisabeth den Innsbrucker Steuereinnehmer Johann

) von I m m e n d i n g e n aus B r e i s g a u. Von Gregors Söhnen übernahm Hans Christof („Stoff") d. Ae. (geboren um 1526) die Gießerei in Büchsenhausen, vermählte sich 1562 mit Elisabeth von G e i z k o f l e r (geboren 27. November 1540) und wurde mit seinem Bruder Elias vom Kaiser Ru dolf II am 26. Jänner 1591 in den Adelstand mit dem Prädikate „von oder zu Büchsenhausen" und einer Löffelgans im Wappen erhoben. Im Adelsakt (Adelsarchiv Wien) heißt es, daß Hans Christof und feine Voreltern für die Wehrmacht von fünf Kaisern Geschütze geliefert

Bergwerksfaktor Wolfgang Zack (Schwaz), Maria mit Georg von Ruedl-Rue. delsperg, Bergbeamten in Schwaz, Elisabeth (gestorben 1610) in erster Ehe mit Matthias von A n r e i t e r in Brisen, in zweiter Ehe (12. Juni 1589) mit dem 1609 geadelten Sonnenburger Land gerichtsschreiber Kaspar von Schluderpacher (1540 bis 1612), Ursula mit Erhard Schwingen- Hammer. Die Söhne des Elias, Johann und Emanuel, führ ten die Gießerei nicht weiter, sondern widmeten sich dem Beamtenstande. Auch von den Kindern Hans Christof

mit seiner Mutter Elisabeth, sei nen Brüdern Alexander (geboren 1560, fürstlichen Baselschen Rates), Ferdinand und Gregor, am 31. Dezember um 4000 Gulden die Gießerei B ü ch- senhausen (Archiv Büchsenhausen) an Erzherzog Max III. verkauft. Der zweite Sohn des Hans Christof d. Ae., Fer dinand. wurde 1587 Erzgießer „im kleinen", nämlich Münzmeister in Hall, wo er 1600 starb. Er war feit 1603 mit Anna von Enzenberg vermählt. Der dritte Sohn, Gregor, geboren 1563, wurde Steuereinnehmer in Br ixen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 30.01.1935
Umfang: 8
. An ihrem Leichenbegängnisse beteiligten sich außer ihren Angehörigen mehr als 20 Priester des Welt- und Ordensklerus und eine überaus große Anzahl voa Bewohnern aus Innsbruck und Hötting. Was aber bei diesem Begräbnisse besonders ausfiel, war, daß so viele dankbare Arme ihrer großen Wohltäterin die letzte Ehre erwiesen. Frau Schönach lebte wirklich nur für Gott, ihre Familie und die Armen. Als Mit glied des Elisabeth Vereines war ihr ein weites Feld christlicher Nächstenliebe in Hötting mit dem bekann ten Kirschentale

. Cinoelli, Private, 62 Jahre alt; Johann DI s e p, Monteur, im Alter von 50 Jahren. In Koltern starben: Franz Gutmorgeth, Chausteur. im Alter von 37 Jahren; Josef Aufder- ^lamm. Besitzer, im Mer von 54 Jahren. In L a tz s o n s starb die Boumannbäuerin Elisabeth ^ebenste i n e r, geb. Meraner. im Alter von 27 Jahren. JZ In Meran starben: Ermengilda Saeilotto, Hausangestellte aus Udine, 28 Jahre alt; Maria Walzl, geb. Hell, Tischlermeistersgattin, 34 Jahre alt; Witwe Carmela Pia ne Ni, geb. Roeea

5:37, 3. Josef Wach 5:39, 4. Altenburger Alexander 5:41, 6. Sappl Thomas 5:52 und 6. Willi Klein 6:17. Damenklasse: 1. Anna Köhle 6:09; 2. Hedwig Frey 6:36, 3. Strillinger Anna und 4. Antonie Köhle 6:32, 5. Lettner Josefine 6:33 und 6. Irrlinger Elisabeth 6:50. Die Längstzeit brauchte eine Dame mit 11:19 Min. Eishockey a. Eishockeywettfpiel Silz gegen Hall 14:6. , Am 27. ds. fand auf dem Eisplatz am Schloß Petersberg das Retour- wettfpiel zwischen dem E. H. C. Hall und dein S. V. Silz statt

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 4 von 4
Datum: 23.07.1932
Umfang: 4
. (Stern.) Doblmayr Josef, Kontrollor, Wien, mit Frau und Tochter. (Schulgasse 2.) Horsky Ferdinand, B.-B.-Jnspektor i. R., Wien, mit Gattin. (Stern.) Hinterseeber Kreszenz, Fabrikantensgattin, Imst. (Straubstraße 10.) Hammerstein Lulla Freifrau v., Prien, mit 2 Kindern. (Thömlschlößl.) Haase Elisabeth, Sekretärin, mit Pfiegesohn, Berlin. (Recheisstraße 8.) Jansen Franz, Architekt, Winterscheid bei Köln, mit Frau. (Stern.) Junker Ludwig, Gend.-Beamter, Spittal a. d. Drau, mit Frau. (Münzerhof

-Brunico, Italien, mit Frau Irma. Ellwanger Gretl, Ludwigsburg. Ellwanger Maria, Ludwigsburg. Götz Hannchen, Stuttgart-Cannstatt. Götz Elisabeth, Gesundheilsbeamtin, Stuttgart-Cann statt. Hofacker Gertrud, Sekretärin, Stuttgart-Cannstatt. Müller Elsa, Beamtin, Stuttgart-Cannstatt. Rau Friedl, Beamtin, Stuttgart-Cannstatt. Rau Mathilde, Beamtin, Stuttgart-Canstatt. Rögling Elli, Frankfurt a. d. Oder. Ploch Oskar Dr., Rechtsanwalt, Vöslau, mit Frau. Purm Jda, Private, Vöslau. Stephan Philipp

, Reichsbahnoberinspektor, Gleiwitz, mit Frau Elisabeth. Hillenbrand Johanna, Geschäftsinhaberin, Kempten. Hans, Major, Wien, mit Frau. Zum Dachöenken :: Handelsbilanzen einiger Staaten im Mai. In der vergangenen Woche haben die meisten Staaten ihre Autzenhandelszif- fern für Mai veröffentlicht. Die wichtigsten sind hier wiedergegeben (in Millionen der betreffenden Landeswährung): Oesterreich Einfuhr: 121 Ausfuhr: 56 Handelsb — 65 Deutsches Reich 351 438 + 87 C. S. R. 636 638 + 2 Ungarn 28 26 - 2 Schweiz 144 61 — 83 Italien 755

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.10.1907
Umfang: 8
, nicht seiner Tante Wille. Und — wer wußte denn, ob er sie nicht werde umsrinmien können, und — Elisabeth hatte ihr doch anfsngs so sehr gefallen. Sa, so lange sie nichts von ihrer Herkunft gemußt und geglaubt, sie sei eine passende Gefährtin dann war sie zur Gesellschafterin, jetzt zur — Karows biß die Zahne zusammen und seine Brauen runzelten sich. Hn eine dienende Stellung Hatte die Baronin sie herabzedrücki. Sollte er da- nach 'länger ansehen? Schnell beendete er seine Toilette und ging in das Eßzimmer

, wo er Elisabeth schon vorfand. Sie begrüßten sich, aber beide tvaren besangen und gedrückt. WaS hätte Elisabeth darum gegeben, allein zu sein. Sie meinte anfangs, kein Wort reden zu können, aber die gesellige Gewohnheit gab ihr die nötige Selbstbeherrschung. Sic tat eine Frage irach dem Jagdersolge des heutigen Tages., zwang auch ihn dadurch zu einer Antwort und so spann sich eine Unterhaltung bin, die wenigsten» den Schule ein Versuch gemacht wurde, gute Ergeb nis!'!,' erzielt werden könne». — Ter Dackel

sie in das Lesekabinett. Der Kaffee wird serviert, endlich ging der Diener weg nnd sie waren allein. — ..War keiit Jagddincr, daß Sie schon so zeitig zurückkamen. Laron Ardegg?' fragte Elisabeth, nachdem beide lange geschwiegen. ..Doch/' antwortete er lakonifch und fah von seiner Tasse auf. in der er herumgerührt hatte. „Aber — dann — warum?' Elisabeth stockte. Sie begegnete einem so glühenden, leidenschaft lichen Blicke des jungen Mauncs, daß ihr auf einmal Angst wu»de. Sie wollte sich erheben, das Zimmer rerlasseu

sich nicht losreißen zu können. ..Es war gar keine besondere Anstrengung.' Seine Hast, seine augenscheinliche Erregung gaben Elisabeth die nötige Besonnenheit, ihm zu ant- Juwelen. Der grausame Russe wurde, verhaftet und hat feine Schandtaten gestanden. — Der dreifache Mord i» Aclrnpt. Ueber den dreifachen Mord in Belrnpt, den wir bereits kurz gemeldet haben, werden folgende schreckliche Ein zelheiten bekannt: Ter Mörder, der Sohn des »mordeten Gutsbesitzers Charnier. hatte zuerst die Geliebte seines Vaters

. dem wird auch das Paradies nicht gefallen. Beim Glücklichen gebiert felbst der Esel wie die Eselin. Worten, wie sie es für recht hielt. ..Es war außer dem die einfachste Erfüllung der von mir über- nommeueu Pflichten nnd Ihre Frau Tante hat ein Recht —.' „Sie Zöllen aber solche Pflichten nicht mehr übernehmen, Sic sollen anderen beschlen, aber sich nicht erniedrigen und es selbst tun.' stieß er hervor. Mit plötzlichem Schrecken sah und erkannte Elisabeth, »vas in ihm vorging, verstand den Aus druck seiner Augen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.08.1879
Umfang: 4
hatten, sie seltsam bemirichigte. Sie halte mit der Ver gangenheit abgeschlossen, und die Zukunft, olxzleich dieselbe ihr nie mehr das Glück bringen konnte, das sie erhofft, lag klar vor ihr. Als sie daher endlich den Park austauche» sah, schlug ihr Herz freudig bei dem Gedanken, daß sie eine so trübe Vergangenheit glücklich überwunden habe und mit freiem Gewissen Elisabeth und dem Gatten derselben gegenüber- treten könne. Selbst als sie Stesan und Elisabeth unter dem Portale des Schlosses stehen sah, schlug

ihr Herz nicht schneller. Sie fuhr lebhaft in der Unterhaltung mit dem Grafen Murawjew fort, welcher es sich nicht Halle neh men lassen wollen, die Damen bis an das Z el ihrer Reise zu geleiten. Elisabeth lachte und weinte vor Freuden, als sie in den Armen der Fürstin lag. obwohl sich früher zwischen Mutter und Tochter wenig sympathische Gefühle bemerk bar gemacht hatten. Sie empfing auch Wanda mit auf richtiger Freude, und selbst Graf Murawjew wurde als Freund des Hauses mit Liebenswürdigkeiten

überhäuft. Graf Demidoff war ernst und zurückhaltend. Vielleicht erschien ihm in seinem jungen Glücke der Aufenthalt we niger einsam, als Elisabeth, und er fand es nicht so an genehm. jetzt mit Anderen verkehren zu müssen. Wanda reichte ihm ruhig die Hand. Sie sand Stefan nicht wohl aussehend, aber sie machte keine Bemerkung darüber, um Elisabeth nicht zu ängstigen, um so weniger. DokitijHe NeberstHt- Äozen, 21. August. Se. Majestät der Kaiser ist vorgestern in Wien an» gekommen und hat den neuen

die paar Meilen bis zu seiner Behausung zurückzulegen, und bald war die Gesellschaft i» dem kleinen Salon der Fürstin in heiterem Gespräche versammelt. Elisabeth halte sich des Grafen Murawjew bemächtigt. Er mußte ihr von der Petersburger Gesellschaft erzählen, ob Dieser oder Jener sie nicht vermißt habe u. f. w. Die Fürstin sprach mit Stefan, und Wanda wäre sich allein überlassen gewesen, wenn nicht Graf Murawjew sich rechtzeitig ihrer erinnert und sie mit in das Gespräch ge zogen hätte. Obgleich

Stefan Demidoff anscheinend mit der Fürstin in eifriger Unterhaltung begriffen war, sah er doch Alles, wa- um ihn her vorging. Im ersten Augenblick berührte ihn Elisabeth 'S Freude bei der Ankunft des Grafen Mu rawjew, dessen Abwesenheit sie so oft beklagt hatte, pein lich, im nächsten Moment aber beschäftigten ihn ganz an dere Gedanken. Früher erblickte er in Murawjew einen nicht ungefährlichen Nebenbuhler bei seiner Bewerbung um Elisabeth; als er sich aber mit derselben verlobt hatte und der Graf

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Maiser Wochenblatt
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Seite 10 von 14
Datum: 06.01.1906
Umfang: 14
Golowkin, ver lassen. Er beging aber die Unvorsichtigkeit, witivete Gräfin JaguschinSki, welche über die die Prinzessinnen Anna und Elisabeth, sowie eitle Kaiserin gespottet hatte, den Grafen Münnich zu beleidigen. Da be schlossen Anna und Münnich, ihn zu stürzen. Dieser drang mit Soldaten i» der Nacht zum 20. November 1740 in das Palais des Re genten; er ivurde ans dem Bett gerissen, ge bunden und halbnackt nach dem Wintcrpalais gebracht; das Gleiche widerfuhr seiner Iran und seinen drei Kindern

/ Seine Güter und sein kolossales Vermögen zog man ein. Man verurteilte ihn znm Tode, doch begnadigte inan ihn zu lebenslänglicher Verbannung nach Palgm in Sibirien. Die Großfürstin Elisabeth ivurde am <i. De zember 1741 zur Kaiserin ansgernsen. Bald darauf setzte sie eine Kommission ein, ivclche über die Günstlinge Annas zu Gericht sitzen ivurde ans L'Estocq's Befehl in jener Nacht als Ver schwörerin verhaftet, geknutet, der Zunge be=J raubt und nach Jakntsk verbannt, wo siel starb.' Schließlich ereilte

auch diesen Günst ling die gerechte Strafe. Elisabeth begann das Vertrauen zu ihm zu verlieren; unter dem Vorwände, seinen vertraulichen Bezieh ungen znm Thronfolger liegen verräterische. Absichten zu Grunde, ließ die Zarin ihn ii»; November 1748 verhaften, aller Posten ent kleiden, seine Güter konfiszieren und ihn, ! nachdem er selbst die Knute am eigenen Leibes hatte spüren müssen, nach Sibirien schicke». ' Nun trat Elisabeths einstiger Herzensfreund j Michail Jlarionoivitsch Woronzow ivieder

verkündete, das Leben sei ihm geschenkt, er sei zu ewiger Verbannung nach Sibirien verurteilt; ruhig forderte Ostermann von den Soldaten seine Perücke und seine Schlafmütze, stülpte beide auf, knüpfte Hcindeu- krageu und Schlafrock ivieder zu und zeigte in seinen Zügen keine Veränderung. Aller Güter und Würden beraubt, mußte er tags- darauf nach Beresow reisen; seine beherzte legeuheitcu, erwies sich aber als unfähig, faul , und bestechlich. _ J Auch von anderen Günstlingen der Zarin Elisabeth berichtet

, am 29. Januar das Schafott, wurde Fabriken und ließ seine Mutter, die Witwe im letzten Augenblick begnadigt, aller Würden eines Kosaken kommen;,inan steckte die „Ra- und Güter verlustig erklärt und auf ewig sumicha' in Hofkleider, schminkte und puderte nach Palgm verbannt; in Kasan begegnete! sic, und als sie vor dem Empfange durch sein Schlitten dem seines nach Taroslawl über-' Elisabeth in einem Saale warten mußte und siedelnden Todfeindes Biron.. Beide grüßten!sich in der ungewohnten Tracht im Spiegel

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.08.1888
Umfang: 6
ließen. Das Gerücht hatte ihr seinen Roman aus den Schwei zerberge« zugetragen, und sie hatte in Elisabeth Schöytan ein Hinderniß ihrer Pläne gehaßt, eheste dieselbe kannte. Daß nun im Gegentheil Elisabeth es war, welche zur Verwirklichung dieser Pläne die Hand bot, vermochte sie ihrer ganzen Natur nach allerdings nicht zu begreifen, das that jedoch nichts. Vor- läufig wurde die dargereichte Hand angenommen, „hatte der Mohr seine Schuldigkeit gethan, so mochte er gehen,' die Frau Majoriu glaubte

sich stark genug, die unbequeme Freundin zu besei tige«. Während Elisabeth geschickt eine Intrigue einge fädelt zu haben glaubte, war sie ein Werkzeug in den Handen einer Intrigantin. Die Majorin gab sich meisterhaft den Anschein, als habe sie nie in ihrem Leben Elisabeths Namen nennen gehört, als erhalte sie von ihr seit langer Zeit zum ersten Male Nachrichten von Alfred Düllberg. Ihr Mund floß von Dank- und LiebeSbetheurungen über, sie nannte Elisabeth die Wohlthäterin ihres Kindes, in ihrem Herzen

war sie aber von Haß und Eifer sucht gegen sie erfüllt, und diese Empfindungen ver stärkten. sich noch durch ihren Aufenthalt in Elisa beths Haufe. Sie beneidete sie um ihres Reichthums und ihrer unabhängigen Lebenslage willen, sie war in der Seele ihrer Tochter eifersichtig auf den Platz, den Elisabeth in Alfreds Herzen eingenommen hatte und wahrscheinlich noch einnahm und nicht minder eifer süchtig war sie für sich selbst, denn Adele hatte sich der liebenswürdigen älteren Freundin wirk lich mit aufrichtiger

Liebe und Verehrung zuge wendet. Nachdem Alfred stch mit Adele wieder verlobt hatte, rückte sie mit dem Plane heraus, mit dem jungen Paare zu ziehen und bei ihm zu leben; zu ihrer großen und unangenehmen lleberrafchung lehnte Alfred dies Vorhaben in der höflichsten, aber be stimmtesten Weife ab. Nach Art gemeiner Naturen, die für Alles, was ihnen begegnet, nach geheime» Beweggründen suchen müssen, maß sie die Ber» eitelung ihres Wunsches Elisabeth bei. Es gewährte ihr eine ordentliche Genugthuung

und hatte als solche auch eine nicht unbeträchtliche Dosis Eifersucht als Erbtheil erhalten. Wies siv die Einflüsterungen auch mit Entrüstung zurück, ei» Tropfen des verspritzten GifteS war doch in ihre Seele gefallen. Sie empfand feine Wirkung zu erst, als Alfred ihr entzückt und dankerfüllt erzählte, Elisabeth hab« die Einrichtung ihrer Wohnung übernommen und die Ueberzeugung aussprach, sie werde das Beste, Schönste und Zweckentsprechendste wählen. „Nach meinem Geschmacke, nach meinen Wünschen fragt er dabei nicht, ich muß zufrieden

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.11.1906
Umfang: 8
der worden«: nir die Wiederherstellung der gesain ten. im Fetdznge cmsgsbrauchten .Heeresausrüstuug mir versichert, eine gwße Zi^unst vor mir! Die Direktoren werden sich bemühen, mich zu gewin nen. unv Gold und Ehre, alles ist dann mein: Ich werve Ihnen die Welt zeigen, diese Welt, die so schön ist. uivd die Sie noch gar nicht kennen, teure Elisabeth. - und da. wo es Ihnen a»n be stell gefällt. 5a sollen Sie leben, dcim man, wird mich überall engagieren, wenn ich es nur will! Ein Kunstler

. wie ich. ist mbsrall willkommen l O. Sie tverden nicht bereuen, wenn Sie mich M Ihrem Führer durchs Löben erwählen, ich will Ihnen die Hände uutcr die Füße breiten!' Es war Elisabeth 'iwmvglich gewesen, diesen Schwall vmr Worten auch nur mit einer Silbe M unterbrechen. Ludwig mußte sich seine Rode ge nau einstudiert hÄteu. deiln es entstand nicht die tleiniste Pause, bis er geendet. Nun warf er mit unlracknhnküch theatralischer Gebevde eine ihm in die Stirn fallende Locke zurück wiü» blickte gespannt auf die junge

Dame an- seiner Seite. Elisabeth sah zu Boden. Sie White sich pein lich berührt: merkte sie doch, daß er von dem schweren Wein, der zu den Mahlzeiten gereicht wu.rde, etwas zu viel getrunken hatte. Er pKegte öberhauvt Mvgeheure Mengen- des perlenden Re!- Hensaftes M sich zu nehnien. Es war auch das erste Mak, daß er von einer Heirat sprach. Bisher hatte er den» junge» Mädchen immer mir von- sei» ner Liöbe erzahlt. ES War Elisabeth sehr angenehm, als sie von weitem Gräfin Nnm erblickte. Die letztere

außerordentlich stark herabgesetzt wcrden. Die Herabsetzung betrifft nur die eiu- facheu Fahvkarten 1.. 2. und 3. Klasse, wobei d:o 3. Klasie an, meisten, die 1. am wenigsten dvguu- slifc wird. Die Fahrpreise werden von 15t> 155V Kilometer staffekvei'e austeigen. Der Fahrpreis kür Strecken von 1550 Kilometer gilt auch für alle ihr kleines Töchterchsn an d?r Hand ui»d winkte grüßend der Freundin zu. ..Du siehst ja aus. als hättest dl» eine rechte Freute erlvbt' meinte Elisabeth, die Näherkom mende anfmevksa

il betrachteild. ..Recht geraten.' sagte diese leise, so daß nur Elisabeth sie verstehen konnte. „Meine Schwieger- mama verläßt uu^s für einige Zeit: sie will dvu» Feste aus dem Meie gehen, iveil sie sich io sehr darüber ärgert, und begibt sich nun doch nach Reutliitgen. N>l» kann >uan schlich eimiml auf arme».' ..Will sie denn schon bald reilen?' Nina lächelte. ..Schvi, morgen. Sie ist ja auch jetzt der Sorge los. die sie sich wegen dir und Eberhard »lachte. Es Nt ihrer aus-niert'cniien Bsobachtlurg

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Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 14.12.1907
Umfang: 10
Dalvit, Maurer, u. d. Oliva Tonini. Katharina, d. A. Nagele, Kontorist, u.d. PH. Kammerlander. 9. Anna, d. E. Otto, Werkführer, u. d. E. Allefsandrini. Michael, d. F. Silvia, Maurer, u. d. A. Mettorades. 10. Elisabeth, d. Karl Tomasini u. d. Marie Spagolla. Marie, d. Alois Mair, Baumann, u. d. Anna Rieder. 12. Franz u. Karl, d. Franz Opitz, Cafetier, u. d. E. Hofer. 15. Elisabeth, d. I. Hauser, Kondukteur, u. d. M. Troger. Rudolf, d. Aug. Skedl, Kondukteur, u. d. Ida Ambrosi. 16. Johann, d. Joh. Mur

, Hotelheizer, u. d. Marie Mock. Engelbert, d. Peter Dejakom, Bauer, u. d. M. Rauch. 18. Heinrich, d. H. Mayer, Gastwirt, u. d. M. Bieheider, Albert, d. Th. Muzzio, Schuhwarenhändler, u. d. A. Egger. 19. Elisabeth, d. Peter Schmidt, Kondukteur, u. d. A. Rofli. 20. Leo, d. Johann Dissertori, Frächter, u. d. I. Pernter. Marie, d. A. Teichert, Dienstmann, u. d. M. Zambonin. Raimund, d. K. Schmidhofer, Kondukteur, u. d. A. Psaier. 21. Anton, d. Josef Thurner, Bauer, u. d. Anna Gojer. Florenz, d. Florenz

, Weinhändlerssohn, mit Kr. Springer. Viktor Filippi, Feldarbeiter, mit Violante Sangrazzi. Josef Biada, Jnstrumentenmacher, mit Kathar. Socin. Verstorbene in Bozen und Zwölfmalgreien. Monat November. 1. Elisabeth DonZ», Schuhmachersgattin, 26 I. 2. Marie Mair, led. Private, 79 I. Amadeo Dallago, led. Handlanger, 67 I. Barbara Pichler, Wagnermeistersgattin, 31 I. 4. Josef Pezelatto, led. Fabriksarbeiter, 40 I. 5. David Reiter, led. Privat, 63 I. 7. Marie Feig, Straßenmeisterstochter, 2 I. 9. Ursula Jehli

, Private, Witwe, 60 I. 10. Anna Wenter, Witwe, Private, 70 I. Jakob Stupfer, led. Taglöhner, 53 I. 12. Franz Holzmann, led. Taglöhner, 60 I. 14. Marie Feig, Straßenmeistersgattin, 36 I. 16. Marie Moser, Amtsdienersgattin, 41 I. 17. Anna Zani, Kaufmannsgattin, 26 I. 20. Elisabeth Werth, led. Taglöhnerin, 82 I. 21. Aloisia Thaler, Kind. 6 I. 22. Alois Pechlaner, Bauer, 48 I. 24. Josef Viertle?, verehel. Fuhrknecht, 52 I. Karoline v. Graf, verehel. Private, 86 I. 27. Rosa Ogner, Kondukteurskind, 13 Mon

. Karolina Scrinzi, Kaufmannsgattin, 51 I. 28. Marie Seidl, Kanzlistensgattin, 34 I. Marie Masera, Witwe, Private, 82 I. 29. Karl Wolf, Maschinführerskind, 7 Jahre. Elisabeth Hauser, Zugsführerskind, 14 Tage. 30. Alois Franzinelli, Volksschüler, 9 I. Franz v. Zallinger-Stillendorf, 64 I. Anna Hermann, Schulmädchen, 14 I. Meßmers Tee besitzt wie keine andere Marke das Vertrauen des teetrinkenden Publi kums. Wer MeßmerS Tee kauft, weiß, daß er zu dem billigsten Preise das Allerseinste und Beste erhält

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Lienzer Zeitung
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Seite 24 von 24
Datum: 08.08.1896
Umfang: 24
eines Schlehenstrauches so befestigt, daß das Weibchen nach crfolgter Befruchtung seine Eier gleich an demselben ablegen kann, was inso fern von hohem Wert ist, als die von der Mutter an den Zweigen festgeleimten Eier den kleinen Raupe» das Ausschlüpfen sehr erleichtern. Königin Maria von Ungarn mit ihrer Mutter Elisabeth am Grabe Ludwig des Großen (31. Dezember 1385). König Lud wig der Große, welcher Ungarn und Polen unter seiner Herrschaft vereinigt hatte, war 1382 mit Hinterlassung zweier Töchter, Maria und Hedwig

, gestorben, von denen die erstere mit Sigmund von Böhmen, dem nachherigen deutschen Kaiser, verlobt, die andere aber noch ledig war. Ein als gültig anerkanntes Gesetz über die Nachfolge war weder in Ungarn noch in Polen vorhanden, und nach einer von Lud wig kurz vor seinem Tode mit einigen Mag naten beider Reiche getroffenen Verabredung sollten die beiden Kronen an Ludwigs ältere Tochter Maria übergehen und seine Witwe, Elisabeth, in der ersten Zeit die Regentschaft führen. Die Polen aber verlangten

geschmückt und Elisabeth als Regentin anerkannt. Die letztere war ohne Charakter oder Grundsätze, Sigmund bei den Ungarn unbeliebt, und der Palatin des Reiches, welcher alle Geschäfte hätte leiten sollen, Nikolaus von Gara, hatte, weil er als Empor kömmling betrachtet wurde, eine mächtige Partei gegen sich. Unter diesen für seinen Ehrgeiz günstigen Umständen kam Karl der Kleine, ein Neffe Karl von Durazzo, welcher als der nächste männliche Verwandte Ludwigs des Großen und wegen einer früheren Verfügung

desselben einen Anspruch an die ungarische Krone hatte, in Dalmatien an, nachdem er ein ganzes Vierteljahr lang alles gehörig vorbereitet hatte, begab er sich nach Ofen. Elisabeth und Maria suchten ihn, er sie zu überlisten. Jene reisten ihm daher entgegen. Sie zogen mit ihm feierlich in die Stadt ein; er gab ihnen aber schon gleich anfangs seinen Sinn dadurch zu erkennen, daß er nicht im königlichen Schlosse einkehrte. Gleich am folgenden Tage ließ er sich von seinen Anhängern zum Gubernator des Reiches ausrufen

und nahm dann als solcher, nicht als Gast der Königin, seine Wohnung im Schlosse, das er von seinen italienische» und kroatischen Truppen besetzen ließ. Von diesem Augenblick an waren Elisabeth und Maria gewissermaßen seine Gefangenen. Er suchte Maria zur Entsagung zu bewegen; als diese sich aber hartnäckig weigerte, schrieb er einen Reichstag aus, auf welchem ihn dann seine Partei — am 31. Dezember 1385 — zum König ausrufen ließ. (Siehe Bild). Gewalthätigkeit übte Karl gegen die beiden Damen

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