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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.02.1902
Umfang: 8
nicht von allgemeinem Interesse sind. Die Pensionsverficherung der Privatbeamten. Hieraus richtete der Abg. Dr. Pommer (Deutsche Volkspartei) in einer Anfrage an den Ob- gegen Elisabeth hatte einnehmen lassen. Gerade das jenige, was seine Mutter und die Hofleute an Eli sabeth tadelnswert fanden, gefiel ihm an seiner zu künftigen Gemahlin am meisten. Leider konnte er semer Jugend wegen nicht mit der nöthigen Energie Elisabeth gegen seine Mutter so in Schutz nehmen, wie er's gerne gethan hätte. Aber je mehr

: „Siehst Du den Berg da vor uns? Wohlan Wenn er vom Fuße bis zum Gipfel lauter Gold wäre und ich sollte ihn haben, wenn ich meine Elisabeth verstieße, so würde ich es nie thun; sie ist mir lieber als alle Schätze der Welt.' Ritter Wal ther beeilte sich, Elisabeth aufzusuchen und ihr das Gehörte mitzutheilen, worüber sie vor Freude weinte. Im Jahre 1218, als der junge Landgraf sein 18. Lebensjahr zurückgelegt hatte, wurde Ludwig zum Ritter geschlagen und im Jahre 1221 feierte er mit mann

Eiferer für eine gewisse Zeit sich mit einem Zweig staatlicher oder autonomer Verwaltung befassen möchte. ES würde gewiss mit beitragen, um mit ruhiger Auffassung zu seinen Gesinnungsgenossen zurückzukehren. Die Parlamentsfrage. Redner wolle nur zunächst die drei in der Debatte Elisabeth die Vermahlung unter großen Feier lichkeiten. Alle Ritter und Grafen des Landes waren geladen und wurden aus Kosten Ludwigs w der Stadt Eisenach bewirtet. Die Festlichkeit dauerte drei Tage. Ludwig

war 20 und Elisabeth 13 Jahre alt. Für Elisabeth kämm jetzt glücklichere Tage. Das Ehepaar war ein Herz und eine Seele und jedes der beiden that dem andern, was es glaubte, aus seinen Augen als erwünscht ablesen zu können. Ludwig war ein kühner Ritter, ein Mann voll Muth und Thatkraft, dabei war er beseelt von unüber windlicher Gerechtigkeitsliebe. Sein größtes Ver gnügen war's, andern wohlzuthun und die verfolgte Unschuld zu schützen und zu retten. Wehe dem Richter seines Landes, der sich bestechen ließ

! Er hatte sich die Liebe einer Helligen wohl verdient. Elisabeth war eine Gattin, die sein Herz gewinnen musste. Sie war nicht bloss mit den schönsten Eigen schaften des Herzens geschmückt, die sie zu einer Heiligen machte, sondern auch von bezaubernder Schönheit, voll Adel und Majestät. Ihr Eheleben war das glücklichste, das man sich denken kann. Die Liebe und die Zuneigung des Landgrafen zu Elisabeth war so innig, dass er glaubte, ohne sie keinen Tag leben zu können. So oft er eine Reise machte, nahm er Elisabeth

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 11.01.1868
Umfang: 4
.) Die Mittheilung einer o >ficiö'en Wiener Correspondenz deS „Dresdener Hournals' über das Programm des Herrn v. Beust, schreibt der offiziöse Korrespondent der „K. Ztg.', läßt den FriedenSversichernngen, wenn Elisabeth warf sich, ein Opfer der heftigsten Aufregung, zurück in's Sopha. In ihren Ohren hallten die Worte wieder: „Sie gehören nicht zu Denjenigen, welche Liebe erregen.' Nachts schlief Elisabeth keine Sekunde. Schon ganz Mh fuhr sie nach dem Boulogner Gehölz. Sie war bleich und sah leidend auS. George

begeg nete ihr ganz richtig aus der Promenade, obgleich sie dieselbe zu einer ungewöhnlichen Zeit unternommen. Elisabeth brachte die folgende Woche in einem peinlichen Fieberzustande zu. Lord Clairburg wurde wegen der -schönen Tochter unruhig, welche krank fiuösah. „In einer Woche wird er spurlos aus meinem Wege verschwinden', dachte Elisabeth jeden Abend, wen« sie von einer Gesellschaft oder vom Theater zurückkehrte, wo sie George gesehen. Die stolze Elisabeth weinte jeden Tag, so lang

er war. Sie hätte gewünscht, die Zeit festhalten zu können. „Ich werde sterben, wenn ich nicht mehr durch den Anblick von ihm geplagt werde', flüsterte sie un ter Thränen. So vergingen acht Tage. Madame D-^, eine von den modernste» Damen von Paris, gab eine Soiree. Elisabeth sollte auf derselben erscheinen. sie ganz aufrichtig gemeint sind, wenig zu wünschen übrig. Oesterreich würde danach eine» Krieg nur unternehmen, nur gerechtfertigt erachten in dem Falle? mothgedrungener Abwehr einer directen Bedrohung Her

würde, weil er immer der Günstling jvon Madame D— war. „Er wird kommen', dachte Elisabeth und befestigte einen glänzenden Schmuck an ihrer Brust, „sofern er nicht seinen Junokopf vollendet hat.' Er war in der That bei Madame D—. Während einer Unterredung mit der einnehmenden Wirthin hörte Elisabeth ihn die Aeußerung machen: „In einigen Tagen reise ich nach Rom; mein Juno kopf ist fertig.' Elisabeth fuhr zusammen, als 7 wenn sie7von einer Schlange gestochen worden wäre. Sie blickte auf und begegnete seinenMugen

, welche ohne alle Theilnahme auf sie gerichtet wareu. Einige Augenblicke darauf war George verschwunden. Elisabeth suchte Sir Eldan auf und fragte ihn mit einer Stimme, welche sie sich vergebens bemühte ruhig erscheinen zu lassen, ob er wisse, wo daS Atelier von Monsieur George sei. Sie erfuhr dann, daß dasselbe im Hotel de la Paix, gerade dem Hotel Holland gegenüber, ge legen sei. Ganz früh am nächste» Morgen finden wir George, die Arme über tie Brust gekreuzt in die Betrachtung- eines Bildes versunken

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.09.1879
Umfang: 4
es mir sein wird, wenn Du fort bist?' Sie erröthcte leicht. Sie halte lügei' müssen, wenn sie gejagt hätte, d,ch sie sich so große Sorgen um seine Ein samkeit machte. Ueber den Gedanken, Elisabeth gesund zu sehen, hatte sie Alle- vergessen. „Nein, Alexei; aber jetzt, da Du es sagst. Ich sehe ein, daß ich Deinetwegen keine Rücksicht genommen hätte.' Er ließ Wanda frei; ihre Umarmung war ihm pein lich, weil sie die Freude verursacht?, daß er in die Tren nung willigte. „Ich verlange das nicht von Dir, Wanda,' sagte

Worte waren ihm eine g'oßc Beruhigung. „Allerdings. Wanda,' sagte er in seiner ernsten Weise, „es macht mich traurig, daß Dir die Trennung von mir so leicht wird.' „Alexei, Du hast Recht, die Sorge um Elisabeth nimmt jetzt alle meine Gedanken in Anspruch; ich befürchte sast, daß ich meine Pflichten darüber vernachlässige. Habe ein wenig Nachsicht mit mir. Elisabeth ist krauk, Niemand glaubt mehr an ihre Genesung, aber ich glaube es. — ich lebe in dem Gedanken, weil ich die Ursache ihres Lei dens

es zu lösen und zwar die schwerste von allen> Elisabeth für die Reife zu gewinnen. Es dünkte Wanda freilich leicht bei dem.Einflüsse, wachen sie ^uf ihre Schwester ^atte> aber sie .sah sich m ihren.Er wartungen getäuschtElisabeth! lehnte mit aller-Entschie denheit eiw solches Ansinnen ab:? Sie wollte in derStepPe mehr der Vasall und Brave Rußlands, sondern der- AlUirte Oesterreichs sei, könne sich vor Allem beglück wünschen. und H>trsonak - Nachrichten.) Erzherzogin Valerie wird nicht, wie es bestimmt

sie und um so eifriger suchle sie Elisabeth -u bewegen, ihr nach dem Süden zu folgen. „Elisabeth,' sagie Wanda eines Tag.'s zu ihr, bereits verzweifelnd, daß ihr ihre Absicht gelingen möge, „weißt Du. oaß ich Dich unendlich liebe?' Elisabeth sah sie verwundert an. „Du sollst nicht danach sragen, Wanda, ich bin nicht so Mdankbar, daß ich die zahllosen Opser nicht anerkenne, welche Du mir schon gebracht hast. Ich weiß nicht, wodurch ich Dir Deine Liebe und Aufopferung vergelten soll?' „Möchtest Du es beim, Elisabeth

? Hast Du jemals den Wunsch gehegt, mir eine Freude zu machen?' „Du mußt mich für sehr herzlos halten, daß Du eine solche Frage an mich stellst,' sagte Elisabeth mit leisem Vorwurf. „Der Gedanke, wie ich mich Dir dankbar er weisen kö-inte, läßt mir keine Ruhe.' .Ich darf nicht daran glauben, Elisabeth. Du sagst, ich habe Dir große Opfer gebracht,, und doch willst Du mir nicht das eine bringen?' „Welches, Wanda? Ich wüßnicht, was Du meinst.' „Ach, Elisabeth,^.Hu .willst mich nicht verstehen, sagte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 11.08.1888
Umfang: 6
. nach Oberplanitzing zu seinem ehemaligen Dienst geber Lanthaler. Dieser bewirthete seine Gäste mit Wein, worauf diese das Haus verließen und bei einem anderen Bauern einkehrten. Als Bren tari nachher wieder mit Lanthaler zusammentraf, beschimpfte er diesen und versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht; Lanthaler ging ruhig nach Hause. Aber kurz darauf erschien auch Brentari im Hause sie unedel und undankbar schalt, befreit zu habe», und doch Hing es ihr wie ein Stich durchs Herz, als Elisabeth die Erste

war, die sie in ihrer neuen Wohnung empfing und sie ihr gleichsam als Besitz übergab. Auch diese Aufwallung war bald überwunden; durch doppelte Hingabe an ihre Freundin suchte Adele da» Unrecht gut zu machen, was sie ihr ge than, aber sie kam wieder uud wieder, verstärkte und vertiefte sich. Da sie sich ihrer Empfindungen deren sie doch 'nicht Herr zu werden vermochte, schämte, so schloß sie sie sorgfältig iu sich. Um so heftiger ward die verborgene Glnth, und ahn ungslos trugen Alfred und Elisabeth. Brennstoff herbe

!, sie zu nähern. Zede Anerkennung, die Al fred der Freundin zollte, nahm Adele als eiueu gegen sie -gerichteten Borwurf, jede Aufmerksamkeit, welche.Elisabeth für Alfred hatte, erschien ihr als ein Eingriff in ihre Rechte als Hausfrau. Wie es zu gehen flegt, kam der verhaltene Groll bei einer geringfügige» Veranlassung zum Vorschein, Alfred bat Adele eines Mittags, sich für die Zubereitung eines aufgetragene» Gerichtes da» Recept von Elisabeth geben zu lassen. Darüber fühlte sich Adele beleidigt, es gab

Klagen, Thränen, Vorwürfe, Alfred ward auch ungehalten — der erste Ehezwist war da. „Um iretwillen!' hob Adele schluchzend hervor. Die Gatten versöhnten sich, Adele bat Alfred das ihm uud Elisabeth zugefügte Unrecht ab, aber der Damm war durchbrochen. Die Auftritte wieder holten sich, zumal die juuge Frau an zu kränkeln fing und sehr reizbar ward. So große Mühe sich Alfred gab, die Stimmung seiner Frau Elisabeth zu verbergen, konnte diese auf die Dauer doch nicht iu Unwissenheit darüber bleiben

, sie sich an die Brust der Freundin, dann betheuerte sie ihre Liebe uud . Bewunderung für sie, dann bat sie Elisabeth um Verzeihung und Nachsicht und ver sprach. es solle spater Alles anders werden. Elisabeth glaubte ihr; sie vermochte nun einmal an die Menschen keinen andern Maßstab als ihren eigenen zu legen, und konnte dehaßlb Adeles Aus brüche nur eiuer krankhaften Reizbarkeit zuschreiben. Zwangslos überließ -sie sich von- Neuem dem Ver kehr mit dem Ehepaar, um bald genug wieder den Anlaß zu erneuten Stürmen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1879
Umfang: 4
, daß sich «in ernstliches Leiden hinter die- jem Gebahren verbirgt, sie könnte sonst nicht bei so schlechter Laune sein.' „Wo ist Elisabeth?' fragte Wanda erregt. „In ihrem Boudoir. Sie erwartet Dich heute noch ziicht. Nichts in aller Welt würde sie sonst bewogen Ha ien, sich ein Stündchen niederzulegen. Komm', das Essen ist fervirt. Nachher kannst Du zu ihr gehen.' Die Fürstin hatte-die Hand ihrer Stieftochter ergriffen und zog sie mit sich fort. Wanda wollte Einwendungen achen, sie dachte nicht an den Körper

, wo ihre Seele unerträgliche Qualen erduldete, aber die Fürstin versicherte sie. daß Elisabeth ruhe und daß sie dieselbe nur stören würde. Sie befahl Olga, die Gräsin Mnraivjew sofort von dem Erwachen ihrer Herrin in Kenntniß zu fetzen. Die Unterhaltung während des Mittagsmahles bestätigte nur Wanda's trübe Ahnungen. Sie hatte kaum gewagt, sich nach Stefan zu erkundi gen, sie wußte ja, daß sie keine beruhigende Antwort zu erwarten hatte. „Schrieb ich Dir nicht, daß er in Petersburg zurück geblieben sei

.' „Allerdings, Mutter, aber verzeihe, ich dachte, «S wäre besser gewesen, wenn er Elisabeth hierher begleitet hätte?' Eine Wolke flog über die noch immer glatte Stirn der Fürstin. „Du irrst. Wanda, es ist besser, er blieb zurück.' „Aber die Saison ist doch zu Ende.' Die Fürstin hatte anscheinend dies Kapitel ganz ver meiden wollen, aber sie sah, daß es nicht gut möglich sei. Nun vielleicht war es auch besser, Wanda von Allem in Kenntniß zu setzen. „Die Saison ist es wohl nicht, welche Stefan zurück hielt

. und vielleicht hätte er sich auch dazu verstanden, mit zugehen, aber,' — hier machte sie eine verlegene Pause, — „Elisabeth hatte es so gewünscht.' „Elisabeth?' fragte Wanda erstaunt. „Ja, ich befürchte allen Ernstes, die beiden Men» fchen passen nicht zu einander,? sagte die Fürstin rasch. „Wir haben unS vollständig in ihrm Charakteren getäuscht. Bereits seitdem Du unS verlassen hast, ist sie wie umge wandelt. Du weißt doch, daß früher ein geselliges Leben, überhaupt der ganze Strudel von Vergnügungen

. Ich wenigstens urtheile so. Was weiter zwischen Beiden vor gefallen ist, weiß ich nicht. Elisabeth hat mir gegenüber nie eine Aeußerung über ihr Verhältniß zu ihrem Gatten gemacht, aber ich glaube nicht, daß ich mich in meinem Urtheile getäuscht habe.' Wanda stand auf. Sie ertrug die Ungeduld nicht län ger, sie mußte Elisabeth sehen, wenn sie sich auch auf das Schlimmste gefaßt machen mußte. Sie war zu Tode be trübt. Es schmerzte sie. daß sie so eng mit dem Unglück ihrer Schwester in Verbindung stand

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 11.09.1879
Umfang: 4
eine Partei nicht, welche sich selbst nullisicirt. und wir verstehen eine Presse nicht, welche jahraus jahrein im Dislant der Leidenschaft schreit; wir ver- Mit klopfendem Herzen betrat Wanda das Vorzimmer. Der wohlbekannte Duft, welchen Elisabeth liebte und mit welchem sie sich gern umgab, strömte ihr entgegen und erinnerte sie lebhast an die schöne, glärzende Erscheinung ihrer Schwester. In Gedanken sah sie dieselbe vor sich, das holde lachende Wesen, welches im Nu alle Herzen er obert

und an sich gescheit hatte. Geräuschlos zog sie die Portiüre zurück, aber wie er schreckt ließ sie dieselbe wieder fallen. Ein einziger Blick in das Gemach hatte genügt, ihr zu zeigen, daß von der alten Elisabeth, welche in ihrer Erinnerung lebte, nichts mehr übrig geblieben war. Sie lag in einer Robe von weißem Cachemir auf dcm Sopha. Der weiche Stoff schmiegte sich eng an die zarte Gestalt; sie erschien Wanda wie die eines Kindes. Das bleiche, durchsichtige Gesicht hob sich beinahe gespenstisch von dcm blauen

Sopha ab und ihre Hände, deren Schönheit ihr früher mai.chc Schmeichelei eingebracht hatten, lagen gefaltet auf ihrem Schooße. Wanda fürchtete sich, einzutreten. Dann aber dünkte - «s sie feig, hier zu zögern. Wenn ein Arzt noch helfen konnte, so konnte sie es. Sie wußte, wo der Stachel saß; vielleicht gelang es ihr, ihn herauszuziehen und das tödtendc Eist zu beseitigen. Im nächsten Augenblick lag sie neben Elisabeth auf: den Knieen und bedeckte ihre Hände mit Küssen und Thränen. „Elisabeth, warum

erschreckt an. „Ich verstehe Dich nicht, Elisabeth. Was willst Du damit sagen?' „Nichts, — nichts! Später reden wir davon, Wanda. Zunächst bin ich nur glücklich. Dich wieder bei mir zu haben, — das ist der erste Lichtblick seit langer Zeit.' Sie saßen dann Hand in Hand und plauderten von der Gegenwart und Vergangenheit. Nur ein einziger Punkt blieb zwischen Beiden unberührt. Elisabeth schien wie neugeboren, sie war sast so wie vor ein oder zwei Jahren, als noch kein Kummer ihren Lebensweg gekreuzt

^ hatte und Wanda gab sich der beseligenden Hoffnung hin, daß es noch nicht zu spät sei. Aber in der Nacht, wäh rend welcher Wanda an ihrem Bette saß. um Elisabeth's Zustand zu beobachte!!, trotzdem die Fürstin eine solches übertriebene Sorge durchaus für unnöthig hielt, wurde Elisabeth wieder schlimmer. Sie konnte nicht schlafen, und als Wanda ihr endlich eins der vom Arzte-verord«! neten Pulver verabreicht hatte, auch da fuhr sie fort, halbj wachend, halb träumend, von Dingen zu sprechen^-welche- Wanda

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 14
Datum: 23.09.1898
Umfang: 14
l. I. über den politischen Bezirk Schwaz erlassene Verbot der Ein-, Aus- und Durchfuhr von Wiederkäuern und Schweinen, sonne der Abhaltung von Klauenviehmärkten wieder aufgehoben. — Silberne Hochzeit. Der Abgeordnete Baron Dipauli feierte am 13^ d. in Uberetsch mit seiner Gemahlin Antonia, geb. v. Zallinger- Stillendorf, in oller Stille seine silberne Hochzeit. — Die Meraner Fremdenliste Ur. 6 weist 712 Parteien mit 1294 Personen auf. * Der Elisabeth-Orden. Das bereits angekündigte Ereignis ist eingetreten. Der Kaiser

hat zum Andenken an die verewigte Kaiserin Elisabeth einen Elisabeth-Orden gestiftet, mit welchem auch eine Elisabeth»Medaille verbun den ist. * Da» erste Großkreuz. An demselben Tage, an welchem der Kaiser den Elisabeth- Orden stiftete, verlieh er auch bereits das erste Großkreuz des Elisabeth. Ordens. Gräfin Sztaray, die Begleiterin der Kaiserin, welche der verblichenen Monarchin in ihren letzten Stunden treu zur Seite gestanden war, erhielt mit einem äußerst huldvollen Handschreiben das Großkreuz

des Elisabeth-Ordens. * Erschlage«. Dux. 18. September. Die 85jährige Greisin Obeconsky wurde von einem Unbekannten mit einer Hacke erschlagen. — Wichtige Mittheilung. In keinem Haushalte sollten sie fehlen, die zwei bestens bewährten Volks-und Hausmittel: Dr. Rosa's Balsam für den Magen und die Prager Haus salbe. Dieselben sind auch in der hiesigen Apo theke erhältlich. * Ausgeiviefen. Alle nach Budapest nicht zuständigen Anarchisten werden ausgewiesen. * Gin Denkmal für Kaiserin GUsa- beth. Man meldet

aus Budapest, 18. Sep tember: Die National - Subscription für das Denkmal weiland der Königin hat bis heute die Höhe von beinahe 250.000 fl. erreicht 5 Eine Prophezeihung. Der Berliner „Localanzeiger' bringt aus München folgende Mittheilung: Im Alter von zwölf Jahren gieng die damalige Prinzessin Elisabeth einst in der Nähe von München spazieren. Auf dem Wege traf die Prinzessin eine Zigeunerin, welche ihr Folgendes weissagte: „Du wirst in einigen Jahren einen mächtigen Thron besteigen, wirst glücklich

. . . . Zwanzig Francs-Stücke . Italienische Banknoten . . . Rand-Ducaten . . Bürger-Musik-Verein der Htadr Kruneck. Sonntag den 25. September findet in ^ Franzelin's Schankgarteir das wegen des traurigen Todes Ihrer Majestät, der Kaiserin Elisabeth verschobene Z Weite statt, wozu die P. T. unterstützenden Mitgli^ der, Freunde und Gönner der Musik freundlichst eingeladen werden. Mit Rücksicht auf die bereits kühle Abendwitterung beginnt das Concert um halb 5 Uhr nachmittag. Programme a» der Cassa. , Antritt

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 13.09.1898
Umfang: 8
ich es, daß kein Staatsober haupt mehr vor diesen Anschlägen und Nachstellungen sicher ist.' . Die Nachricht von der Ermordung der Kaiserin Elisabeth verbreitete sich in Münche n am Samstag Abends wie ein Lauffeuer durch die Stadt und rief bei den nahen Beziehungen der Kaiserin zu dem bayerischen Herrscherhause überall doppelt schmerzliche Theilnahme hervor. Bei der abendlichen Zusammen kunft des dort gegenwärtig tagenden Alldeutschen Verbandes gedachte der Vorsitzende der Münchener Ortsgruppe, Rechts anwalt Putz

waren. Die auf so tragische Weise um ihr Leben gekommene Kaiserin von Oesterreich und Königin von Ungarn stand im 61. Lebensjahre. Elisabeth, Amalia, Eugenie, Herzogin in Bayerns war am 24. Dezember 1837 als Tochter Ihrer kgl. Hoheiten des Her zogs Max und der Herzogin Ludovica in Baiern zu Possen- Höfen bei München geboren. Sie war von acht Kindern das drittälteste. Ihr Bruder ist bekanntlich der berühmte Augen arzt Herzog Carl T h eodorin Bayern, eine uns Tirolern wohl bekannte fürstliche Persönlichkeit. Die übrigen

biographichen Daten über den Lebenslauf und die Schicksale der nun todten Kaiserin finden die Leser in dem folgenden Artikel. Kaiserin Elisabeth 5 Am Christabende des Jahres 1837 ging Herzog Max in Bayern freudig in der Nähe des Schlosses Possenhofen umher und begegnete einem armen Weibe, das einen großen Pack Holz auf den Rücken trug, so daß sie nur mühsam gebeugt einhergehen konnte. „Aber warum tragen Sie denn so viel Holz auf einmal?' fragte der Herzog. „Ja, sehens Herzog!. Gnaden,' antwortete das Weib

- Noten. Des Herzogs Christkind! war aber Kaiserin Elisabeth. Es war im Jahre 1353, als sich der jugendliche Monarch Franz Aoschh I. an seinem 23. Geburtstage in Jschl mit der Prmzessin. Elisabeth Amalie Eugenie, der Zweitältesten Tochter des Herzogs Maximilian in Bayern Verlobte. Zwei Tage vor dieser Verlobung war der Kaiser nach Jschl gekommen, wo sich die Herzogin Ludovica in Bayern mit ihren Töchtern bereits seit mehreren Tagen befunden hatte. Am Abende der Ankunft des Kaisers gab seine Mutter

, Erzherzogin Sophie, die eine Schwester der Ludovica war, einen Ball, zu dem die beiden Prinzessinnen und die Spitzen geladen waren. Der Kaiser beschäftigte sich viel mit seinen Cousinen und bat die jüngere zum letzten Tanze. Nach Schluß desselben verehrte er ihr einen Blumenstrauß. Nach dem Ende des Balles aber gab er seiner Mutter die Erklärung: seine Wahl habe seine Cousine Elisabeth getroffen und nur diese wolle er heirathen oder keine. Er wünschte auch, daß man die Herzogin befrage

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.08.1879
Umfang: 4
hatten, sie seltsam bemirichigte. Sie halte mit der Ver gangenheit abgeschlossen, und die Zukunft, olxzleich dieselbe ihr nie mehr das Glück bringen konnte, das sie erhofft, lag klar vor ihr. Als sie daher endlich den Park austauche» sah, schlug ihr Herz freudig bei dem Gedanken, daß sie eine so trübe Vergangenheit glücklich überwunden habe und mit freiem Gewissen Elisabeth und dem Gatten derselben gegenüber- treten könne. Selbst als sie Stesan und Elisabeth unter dem Portale des Schlosses stehen sah, schlug

ihr Herz nicht schneller. Sie fuhr lebhaft in der Unterhaltung mit dem Grafen Murawjew fort, welcher es sich nicht Halle neh men lassen wollen, die Damen bis an das Z el ihrer Reise zu geleiten. Elisabeth lachte und weinte vor Freuden, als sie in den Armen der Fürstin lag. obwohl sich früher zwischen Mutter und Tochter wenig sympathische Gefühle bemerk bar gemacht hatten. Sie empfing auch Wanda mit auf richtiger Freude, und selbst Graf Murawjew wurde als Freund des Hauses mit Liebenswürdigkeiten

überhäuft. Graf Demidoff war ernst und zurückhaltend. Vielleicht erschien ihm in seinem jungen Glücke der Aufenthalt we niger einsam, als Elisabeth, und er fand es nicht so an genehm. jetzt mit Anderen verkehren zu müssen. Wanda reichte ihm ruhig die Hand. Sie sand Stefan nicht wohl aussehend, aber sie machte keine Bemerkung darüber, um Elisabeth nicht zu ängstigen, um so weniger. DokitijHe NeberstHt- Äozen, 21. August. Se. Majestät der Kaiser ist vorgestern in Wien an» gekommen und hat den neuen

die paar Meilen bis zu seiner Behausung zurückzulegen, und bald war die Gesellschaft i» dem kleinen Salon der Fürstin in heiterem Gespräche versammelt. Elisabeth halte sich des Grafen Murawjew bemächtigt. Er mußte ihr von der Petersburger Gesellschaft erzählen, ob Dieser oder Jener sie nicht vermißt habe u. f. w. Die Fürstin sprach mit Stefan, und Wanda wäre sich allein überlassen gewesen, wenn nicht Graf Murawjew sich rechtzeitig ihrer erinnert und sie mit in das Gespräch ge zogen hätte. Obgleich

Stefan Demidoff anscheinend mit der Fürstin in eifriger Unterhaltung begriffen war, sah er doch Alles, wa- um ihn her vorging. Im ersten Augenblick berührte ihn Elisabeth 'S Freude bei der Ankunft des Grafen Mu rawjew, dessen Abwesenheit sie so oft beklagt hatte, pein lich, im nächsten Moment aber beschäftigten ihn ganz an dere Gedanken. Früher erblickte er in Murawjew einen nicht ungefährlichen Nebenbuhler bei seiner Bewerbung um Elisabeth; als er sich aber mit derselben verlobt hatte und der Graf

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Dolomiten
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Seite 1 von 16
Datum: 17.11.1934
Umfang: 16
. Lire 1.40 im Sejctteil. Kleine Anzeigen eigener Worttarif, der an der Spitze der Rubrik zu ersehen ist. conto eorr. colla Posta. Hauptschriftleitung und Verwaltung in Bolzano. Museumstratze 42; Schriftleitungs-Fernruse 13-38 und 13-37. Verwaltungs-Fernruf 15-69. Verantwortlicher Direktor Josef Eisendle. Nebenschriftleitung in Merano: Tappeinerstratze 2 (Jandlhaus); in Bresianone: Buchhandlung Vogelweider. Weißeturmgässe. Druck und Verlag Vogelweider. Bolzano. Museumstraße 42. Elisabeth

von Thüringen und ihre Sendung in unserer Zeit. Will man die überragende und zeitlose Be deutung dieses Heiligenlebens in vollem Umfange ermessen, so muß man zwei Punkte besonders klar Herausstellen: das Speisegebot und die franziskanische Christusnachfolgc. 1. Das Speisegebot: Elisabeth (deren Fest am 19. d. M. gefeiert wird) hatte Leid und Not ihrer Zeit empfunden, .wie kaum ein Meirich, der mit ihr lebte. Sie wußte, dah diese Not zeitlos war. Sie nahm eine eigene Stellung zu dieser Not ein. Sie sprach

Standesunterschiebe wurden als ungerecht und unchristlich erkannt. Daß eine Fürstin dies tat, wirkte nachfolgebildend^ Die Tat' stellte '«ine neue Regel gesellschaftlichen Lebens, dar, die sich zu einör schrankenlosen Gerechtigkeit in sozialen Dingen bekannte. Der Begriff der Sozialgerechtigkeit war zum. ersten mal. Tatsache geworden. Was Elisabeth tat, wurde richtunggebend für die ihr folgenden Jahrhunderte. Man kann ruhig'sagen, dass ein gerechter Gllteraüsgleich im Sinne des elisa- bethischon Vorgehens

be- I griffenen, dem Gelds hörig werdenden Wirt schafte- und Gesellschaftsform. Elisabeth lebte — wie Franziskus — in einer Zeitwende, und sie erkannte diese Wende. Sie wusste um die Wichtigkeit der Entscheidung. Einer Entschei dung, die vielleicht Jahrhunderten die Prägung geben würde: christlich oder unchristlich. Elisabeth wählte die christliche. Form. Ihre Nachkommen folgten ihrem Beispiel nicht nach. Und vieles, was an sozialen Hilfsmassnahmen nachher geschah, war Flickwerk, weil der echt christliche

Geist fehlte, aus dem es hätte geschehen müssen. 2. Die franziskanische Christusnachsolge. Letz ten Endes war das Speisegebot nichts anderes als eine direkte Auswirkung der franziskanischen Ehristusnachfolge, der franziskanischen Armuts idee. Elisabeth war schon arm gewesen, ehe sie durch Brüder Rodiger vom Hl7 Franz hörte. Aber nun ergriff sie die franziskanische Idee vollkommen und ward allein bestimmend für den Rest ihres Lebens. Pflichten banden die Landgräfin noch an die Welt mit ihren Dingen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.09.1907
Umfang: 8
sich dem Dorfe erst wieder in einem große» Bogen. Ahsr eS ging sich köstlich unter den Bäumen?, und alZ sie die Höhe erreichten, bot sich Elisabeth ein herr licher Anblick. Duftige, langgestreckte Bergrücken schoben sich kulisseuartig vor- und übereinander, einzelne Dörfer, hier und da ein Kirchturm, rote Dächer, graue Mauern zwischen dem Wald- und Wiescngrün machten das Bild ledendig und färben reich. Auf der Höhe, hart an einem ungewöhnlich schroffen Berglzange, lag ein Gehöft. Elizabeth schien

es etwas verwahrlost, aber sie sagte sich, sie verstehe es nicht. „Wie hübsch liegt das Haus!' rief sie aus. ,.O, das arme Kind!' Ein kleines Mädchen, sechs- oder achtjährig, kam aus de.il Hanse und ging über den Hof, das heißt, es hinkte mit Hilfe einer Krücke, und Elisabeths Mitleid war sehr gerecht fertigt. ..Wer wohnt hier?' ..Ein gewisser Richter,^ antwortete ihr Be gleiter-, „aber er heißt allgemein nur der Berg- baiter. Null müssen wir hier wieder bergab gehen, gnädiges Fräulein.' Elisabeth blieb stehen

.' sagte der junge Mann nnd ging weiter. Elisabeth folgte ihm. ..Ist das Kind immer lahm geivesen?' ..Gnädiges Fräulein Habel» ein sehr weiches Herz.' bemerkte er, mit einem Ton. der Elisabeth unbehaglich war. „Kranke Kinder tun mir immer leid,' sagte sie kurz nnd beschleunigte den Schritt, indes ihr Ge sicht einen hochmütigen, abweisenden Ausdruck an nahm. Der junge Mann sah sie ein-ige Male von der Seite an. „Es ist eine traurige Geschichte mir dem Kinde,' sagte er nach einiger Zeit, und es schien

, als habe er aus Nücksicht auf Elisabeth nicht darüber reden wollen. „Ter Besitzer des .Hau'e'Z hat früher wohl manchmal getrunken und liat i:u Rausche das Kind die Kellertreppe l>erunterge- stoßen. Seitdem .' „O, wie entsetzlich!' rief Elisabeth aus. „Der unglückliche Mann.' „Das arme Kmd. meinen Sie wohl,' ver setzte er. ..Auch, auch.' meinte sie in aufwalleudeiii Mir- gefühl, ..aber für den Vater ^ o nein, das ist z» schrecklich! Wie lann er je wieder rnhig werden, wie kann er es vertragen, das Kürd so immer zn sehen

geleitet zählen von den Leuten, wie sie lebten und was sie triebt»! Es ging sie nichts an. daß der Berg bauer geru und viel trank und selten wnßte, was er im Rausche tat. war er auch sonst, ein sehr auf seinen Lorteil bedachter Main«. Es gelang ihm leicht. Elisabeth auf andere Gedanken z» bringen. So rief ivar ihr Mitleid nicht, um sie ;n ver hindern, an Sem Spaziergange mit dem säst zu höflichen jungen Manne viel Vergnügen zu finden. In der Nähe dos Torfes empfahl er sich. Elija' beth könne

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 05.10.1907
Umfang: 16
der Tannen, baute kleine Wälle neben die Hecken und breitete dichte weiß? Tücher über Wiesen und Felder. Und alles blieb blen dend weiß, sodaß die Erde sich schars gegen, den grauen Wolkenhinnnel abhob. Die Dorfkinder tummelten sich in dem Schnee so lustig herum, als. sei er tveder kalt noch feucht: es entstanden Schutz niänner. die Elisabeth staunend betrachtete. Den Berg hinab fuhren die kleinen Handschlitten unter dem Jubel von Jung und Alt, Schlitten klingelten tmrch den Wald, kurz

, es war für Elisabeth ein so 'neues und überraschendes Winterbild, als habe sie noch niemals Eis und Schnee gesehen. Wie ganz anders fuhr es sich jetzt nach der Greiffenburg, wo der Schnee alle Unebenheiten des Weges ausgeglichen hatte und der leichte Schlitten mir so floz. Aaron Carolus machte Besuche, nicht nur bei dem Senator, auch bei Frau von Kerff. amd überbrachte Einladunze» seiner Tante. Doch Frau von Kerff war nicht wohl, der Senator fand os zu weit, und Elisabeth sah ihre Aussicht, auf einen Tag

, ivenn ich mein Muttchen allein und unwohl zu.Hause wüßte I Und Mama würde mich auch ja sehr entbehren.' Sie läck»elte dabei so überzeugt von der Gewißheit ihrer Zusammengehörigkeit, daß Elisabeth einen Stich in, Herzen fühlte. Sie tvar weit trez Mvesen und hatte nicht einmal ihrer Schwester Briefe gelesen, die ihr von ihrem Vater Nachricht gaben. Und mit einem peinlich-schmerzlichen Vornmrfe dachte sie an. die Stunde, die sie mit ihrer Toilette vsr- irödelte, anstatt an sein Sterbebett zu eilen

. Wenn sie iinr noch ein Wort von ihm gehört hätte! Der Senator liatte vielleicht gehofft, Elisabeth würde auch auf die Fahrt verzichten, wenn Su sanne zu Hause blieb, aber daran dachte Elisabeth allerdings garuicht. Und als er Frau von Kerff eine AndentuM darüber machte, fetzte sie ihm sehr entschieden auseinander, daß er zu viel von ihr verlange und ein solches Opfer von Lisa ganz unnatürlich sein werde. ..Mir scheint, wäre ich krank und Lisa müßte deshalb hier bleiben. Sie und Susanne gingen Wohl kaum

weg.' sagte er sehr unzufrieden. Seine alte Freimdin bewies ihm. Susanne sei eine alte Freundin von ihm „jung Wohl, aber als Freundin alt' —und Elisabeth sei ihnen erst seit Monaten befreundet. ' „Es ist möglich, daß Sie recht haben, aber! es will mir durchaus nicht in den Kopf, liebe Freun din,' »var seine-Antwort. - Und-diese St'lmnmnz

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.08.1879
Umfang: 6
. Er war io wcich, so milde gestimmt und zärtlich legte er seinen Arm um Elisabeth» Gestalt. „Elisabeth, ist es hier nicht wie in einem Traume, — in einem Fccnmährchen?' fragte er beklommen, als fürchte er die beseligende Ruhe ring-um. welche nur durch das leise, melodische Plätschern der Wellen gestört wurde, zu unterbrechen. „Ja. Stefan. sehr hübsch, wirklich,' entgegncte Elisa beth, sich aus seinen Armen frei machend. „Aber weißt Du, — ich sehe nicht gern ein großes Meer. Der Don und Dnieper sind gerade groß

genug sür mich; die breiten Stellen machen mich schon ängstlich.' Er seufzte tief aus. „Was hast Du, Stesan?' plauderte sie weiter. „Denkst Du an Petersburg, an das Schloß in der Haide? Ich habe auch gerade an den Ball bei der Fürstin Wolmio-ly gedacht. Sie ist doch eine sehr schöne, liebenswürdige Dame, und — sie hat auch eine Zeit lang für Dich geschwärmt.' „Bitte, Elisabeth, erinnere mich in diesem Augen blick nicht an Petersburg,- sagte er beinahe rauh. .Laß' Gewissenhaftigkeit ?edes Einflusses

Zurechtweisung vergessen, und sie brachte ihm das Ergebniß ihrer Bemühungen. Am wohlsten fühlte Elisabeth sich noch, wenn Stefan sie des Abends nach der längs des Meeres erstreckenden Niviera di Ehiaia, dem Sammelplatz der vornehmen und eleganten Welt, führte. Hier konnte sie wenigstens schöne Frauen mit dunklen, blitzenden Augen, in langschleppenden seidenen Gewändern bewundern, und sich selber neugierig anstarren lassen. Oder sie bat ihren Gatten, sie nach der Villa Nationale zu bringen, von deren

Terrassen sie die aus- und abwogende Menschenmenge beobachten könnte. Des Morgens war sie dann müde und abgespannt und überließ es Stesan, die antiken Statuen, die Wandgemälde und Mosaiken aus Hcrculanurn und Pompeji zu bewun dern. Was kümmerten sie etruskische Vasen, Hercüianische Handschriften oder antike Marmor- und GranitsSulen ? Unter solche» Umständen war es Stesan beinahe eine Erleichterung, als sie Italien' verließen, um nun auf ge- radem Wege in die Heimath zurückzukehren. Elisabeth

, welche sich seinem Auge dar boten, lag Elisabeth auf ihrem Ruhebett und träumte von Petersburg und seinen Festlichkeiten. Eine Hochzeitsreise war doch gewiß eine fatale Sitte. Man mußte sich von einem Orte zum andern schleppen lassen, um gegen seinen Willen immer Neues- zu sehen, während es sich daheim so angenehm leben ließ, von aller Welt umschwärmt und bewundert. Als S(efan später zurückkehrte, fand er Eli sabeth schlafend. Nachdem sie al>er erwacht war, über häufte sie ihn mit Vorwürfen, daß er sie lo lange

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.01.1868
Umfang: 4
sie dort Herrn George. Es gab keinen noch so vornehmen Kreis, zu welchem der junge Künstler nicht Zutritt hotte. Wo Elisabeth auch mit ihm zusammentreffen mochte, folgten ihr seine Blicke, ohne daß er sich ihr zu nähern suchte. — Wenn Elisabeth einmal ihre großen blauen Augen mit einem stolzen Ausdruck auf ihn heftete, als ob sie ihn fragen wollte, wie er sich er. lühnen konnte, sie so starr anzusehen, wandte er die seinigen durchaus nicht weg, sondern ließ sie fortwäh rend auf den schönen Zügen ruhen

, als wenn er sich in ihren Charakter hätte hineinstudiren wollen. An fangs fühlte Elisabeth sich aufgebracht über diese Un verschämtheit, aber trotz all' dem Aerger, den sie em pfand, so verließ sie doch nicht Paris, uoch beklagte sie sich über Langeweile. Sie besuchte olle möglichen Vergnügungen. ES war, als hätte« sie für sie einen Reiz bekommen, und doch schien sie nicht im Gering sten dabei belebt oder unterhalten zu werden. Der einzige Schimmer von Bewegung, den man in ihrem Gesichte warnahm, war derjenige

, welcher sich zeigte, wenn beim Eintreten in einen Salon ihre Augen denen George's begegneten ; dann glühte - die Purpur flamme des Zorns auf ihren Wangen. Wenn sie sich auf eine Promenade, in eine Gesellschaft oder nach dem Theater begab, war ihr Gedanke immer: „Werde ich auch jetzt mit jenem unverschämten Men schen zusammentreffen? Und sie fuhr hin nach allen diesen Orten, um zu sehen, ob er es nicht endlich müde werden würde, sich ihr in den Weg zu stellen; aber nein, zwei Monate hatte Lady Elisabeth täglich

als gewöhnlich darun ter gelitten hatte, daß sie, Lady Elisabeth, eS nicht vermochte, ihre Gedanken von einer Person loSzu» reißen, welche sie als unter sich stehend betrachtete, erhielt sie einen Besuch von Sir <Ädan. „Können Sie mir sagen, wie es kommt, daß jener George überall «und zu allen Gesellschaftskreisen Zu« tritt hat?' fragte Elisabeth. „Ganz'einfach darum, weil er ein beliebter Künstler ist, der einen Ruf hat.' „Aber er ist ja keine Person von Geburt.' „Er ist ein Kind des Volkes. Sein Vater

war Kürschner und s:tzte bei der Julirevolution von 1330 sein Leben auf einer Barrikade zu.' Lady Elisabeth roch an einer kleineu Flasche mit starker Essenz gefüllt und ging sofort auf eiu anderes Thema über. Bei der Herzogin von Caintu fand ein glänzender Ball statt. Lady Elisabeth sollte hin. Ihr Anzug war äußerst prachtvoll. Die stolze Engländerin ver» wendete darauf viele Sorgfalt. Ueber ihrem Gesicht schwebte ein unruhiger Ausdruck, welcher zwischen Aerger und Schmerz wechselte und darum demselben mehr

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.04.1854
Umfang: 6
Herrn verwirklichen und mit vereinter Kraft den er habenen Bau des großen, gottgesegneten Oesterreichs für die Dauer von Jahrhunderten unter dem Bei stande der göttlichen Vorsehung fördern zu helfen, damit es sich immer blühender und herrlicher ent wickele, wie sein Weltberuf es heischt und wie sein geliebter Kaiser es sich zur Aufgabe seines Lebenö und rastlosen Wirkens gestellt hat. Wien am S3. April 1354. Ankunft Ihrer kgl. Hoheit der durchlauchtigsten Prinzessin Elisabeth. (Schluß). Ihre königl

. Hoheit die durchlauchtigste Prinzessin Elisabeth verließen in Begleitung Höchst- Jhrer durchl. Eltern, des Herzogs Maximilian Joseph und der Herzogin Luise Wilhelmine und Höhstihrer durchl. Geschwister, des Herzogs Ludwig und der Herzogin Helene, am Lvsten die bayer. Hauptstadt und übernachteten in Straubing. Am Listen setzten die Höchsten Herrschaften die Reise fort,''und trafen um 2'/» Uhr Nachmittag itt Passau ein, wo Höchst- dieselben, wie bereits telegraphisch gemeldet, am Bord des Dampfschiffes

wurde nirgends ange halten. Am Landungsplatze in Linz wurden Ihre königl. Hoheit, wie bereits gemeldet, von Sr. k. k. Apostol. Majestät empfangen. Gestern um 8 Uhr Morgens traten Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Elisabeth auf dem prachtvoll ausgestatteten Eildampfer »Franz Joseph' die Reise nach Wien an. Vom frühesten Morgen an waren alle Straßen, welche nach Nußdorf führen, mit Menschenmassen dicht bedeckt; alle Häuser waren auf das Festlichste mit Tapeten, Blumenguirlanden und Festons geziert

Joseph', und bewegte sich in rinem breiten Bogen dem Landungsplatze zu. Ihre königl. Hoheit die durchl. Prinzessin Elisabeth traten aus dem Kreise Ihrer Umgebung hervor, und erwiederten die enthusiastischen Begrüßungru, welche sich ohne Unterlaß erneuerten, mit ununterbrochenem Wehen des Tuches. Das Schiff legte an. Seine Majestät der Kaiser schritten rasch auf das Verdeck, umarmten Allerhöchstihre durchl. Brant auf das herzlichste und begrüßten sodann gleich herzlich die durchl. Eltern

von Oberöstrrrrich an der Spitze befand. Ein dritter, festlich beflaggter und bewimpelter Dampfer lag als malerische Staffage mitten in der Donau vor Anker, eben so zwei nicht minder reich geschmückte Dampfer in der Nähe des Sporns. Am linken Donan-Ufer, wo Jedlerfee eine Triumphpforte mit den Worten: »Heil Frau; Joseph, Heil Elisabeth' aufgerichtet hatte, harrten Tausende begierig deS ersten Anblicks Ihrer k. Hoheit der durchlauchtigsten Prinzessin an, sichtig zn werden. Von dort aus wurden

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1907
Umfang: 8
.) Der Senator legte die Hände auf den Rücken und ging wieder in der Stube auf und ab. Tie ganze Sache kam ihm so unklug, so unzliicklich vor. das harte iricht Hand noch Fuß — so herum» zuschneien ohne irgend eine Berechtigung. Doch, die hatte sie durch den Brief. Und seinen ersten Verdacht, Elisabeth schwindle ihm etwas vor. es sei nichts davon wahr, hatte er längst fallen lassen, sie war dazn zu kindisch, zu unüberlegt. ..Hirn verbrannt. überspannt, unklug,' murmelte er. ..Haben Sic denn gar

nicht über Ihre Zukunft nack? gedacht? Sie haben nichts, können nichts, wovon wollen Sie denn leben? Haben nicht- gelernt! Ich Hab? mich nicht viel, kann nur gerude davon leben —' „Sie boten mir doch Geld an.' fiel Elisabeth schnell ein. Er stutzte und das Mißtrauen wollte sich wieder regen. „Aber, Kind, ist Ihnen der Unterschied nicht «imnal Far zwischen einer einmaligen Unterstüt zung oder Wenn ich Sie hier behalte, lege zum mir ja eine Last auf. bei det das Geld eine wichtige Rolle spielt, und Sie scheinen

vom rich tigen Werte dieses glänzenden Metalls allerdings keine Ahnuirg zu haben. Bei Ahnen gehen Ueber schätzung und Geringschätzung Hand ru Hand. Und Sie können, verstehen nichts, wären also keine Hilfe, nur eine Last im Hause.' ..Ich köimte aber alles lernen-, was Sie ver langten.' sagte Elisabeth schnell, von neuer Hoff» mmg beseelt. „Das müßten Sie freilich . . . Wie viel Geld haben Tie denn jetzt bei sich?' „Ich könnte nicht dafür zurückfahre».' sagte sie leise. „Schlau,' lachte er auf. .^SinZ

» wohl erster Klasse gefahren?' ..Nein, dritter, ich hätte sauft nicht Ionn»en können.' Sein Blick wurde etwas sreundlicher. .Mio doch eine vernünftige Uederlezung.' Wieder ging er auf und ad, beobachtete Elisabeth scharf, die nrit ihren Tränen kämpfte, öffnete dann die Tür und rief: ..Lenchen-l' Elisabeth hörte jemanden die Treppe her°unterkonmre„. „Hier, Herr Sena tor!' 5lanH es daim. und gleich darauf erschien die ältliche 'Person im blauen Leinonkleide auf der Schwelle. „Lenchen, diese Dame muß

- gerichtes mit 2K gegen 2 Stimmen lBranlien und Türkei) bei !5- Äiniiiieneittlmltungen, darunter Rußland und ^aran. angenommen. Bei der Be- ratili^ der Schied-izerichtÄkonrmission ülx«r das Lenchen nickte und ihre hellblauen Augen sah?,» Elisabeth dam» an,. ..Die Stube ist schon 'ertig. die Tarne kann srch waschen und Anrecht machen. Auf der Eiseu- bahn wird man immer schmutzig.' „Wie kamst du dazu, die Stube herzurichten?' fragte er scharf. „ES geht ja doch kein Zug mehr. WS soll die Dame

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.05.1887
Umfang: 4
vor ihr gestanden, damals ihr Alles, die Gottheit ihres jungen, gläubigen Herzens — mehr als ein Menschenalter, seit sie von diesen Zügen träumte und nc^ dem Ver lorenen weinend die Arme ausstreckte - jetzt kam sein Blick, sein Lächeln wieder zu ihr, das Todte wurde lebendig, Einzelheit um Einzelheit erstand aus dem Schlummer langer Jahre — sie konnte nur weinen — weinen. Elisabeth stand stumm, wie gerichtet, zu Boden gedrückt von unsichtbarer, gewaltiger Hand. Da klang durch das stille Haus von unten her

, ist sein Gläubiger.' Taute Joseplnne ergriff, am ganzen Körper zitternd, Brief und Bild. „Schicken Sie mir den Mann hierher!' flüsterte sie kaum verständlich. Soll Elisabeth flog die Treppe hinab und in das Besuchszimmer, wo ihr plötzliches Erscheinen eine höchst fatale Auseinandersetzung jählings unter brach. „Bemühen sie sich nicht weiter. Herr — oben liegt das Geld für Sie bereit. Bitte!' Eine mehr gebieterische als einladende Händ bewegung vervollständigte den Satz. Herr Ale xander Wolff empfal

sich, rückwärtsgehend, mit sehr erstauntem Gesicht, und nachdem er geräusch los die Thüre geschlossen, warf sich das junge Mädchen aufschluchzend mit ungestümer Bewegung in die ausgebreiteten Arme des geliebten Mannes. „Gerettet! Gerettet!' — Das war alles, was sie zu stammeln vermochte. Ihr Kopf sank schwer herab, auf seine Schul ter — Elisabeth war ohnmächtig. Wenn durch Haus und Herz der Sturm weht, dann pflegen wenig Worte gewechselt zu werden. Tante Josephine und der Dvctor bemüthen sich Stunden lang

um die bewußtlose und später in einen Weinkrampf verfallende Elisabeth, aber sie blieben beide stumm, obwohl so Vieles zwischen ihnen lag, das der Verständigung harrte. Julius hätte seiner Tante danken müssen, aber der Aerger verschloß ihm die Lippen — es war ja auch keineswegs Neigung für ihn, die sie den Wechsel bezahlen ließ, wahrhaftig, er wußte nicht, ob diese Art der Erlösung wirklich eine solche war. Seiner Tante Geld schulden, hielt er für schlimmer als alles Andere. Elisabeth sah erst nach Stunden

, das kann Dich nur veranlassen, ihr den Dienst zu kundigen und also nach etwa vier Wochen auszutreten, liebe Elisabeth; bis dahin sind alle Vorbereitun gen zu unserer Hochzeit getroffen. Wir heirathen, beziehen die leerstehende Wohnstube im Hinter hause und meine Mama braucht durch die Ver änderung der äußeren Verhältnisse keineswegs ihren Liebling zu verlieren.' Fräulein Haberland blieb ruhig, obwohl sie das Beleidigende dieser Worte im tiefsten Herzen empfand. „Weshalb wolltest du mich verlassen mein lie bes Kind?' fragte

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 16.09.1898
Umfang: 14
. Die auf den 18. September hier anberaumten Kaiser-Jubiläums-Festlichkeiten können in Folge des Todes der Kaiserin Elisabeth nicht abgehalten, werden. — Srand. Der Ort Triestach bei Lienz ist letzten Sonntag beinahe vollständig niedergebrannt. Dem verheerenden Elemente fielen 14 Objecte und die Kirche zum Opfer. Der Schaden beträgt 60.000 fl., die Versicherungssumme 30.000 fl. — Unglücksfall. Aus Brixen -wird be richtet: Am 12. ds. früh 6 Uhr ereignete sich auf dem Bau des hiesigen neuen Missionshauses ein großes

, was hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. * Gin Anschlag gegen Erzherzog Kndwig Uietor? Ein Budapester Blatt meldet, daß gegen den Erzherzog Ludwig Victor in den letzten Tagen in Abbazia ein Mordan schlag versucht worden wäre. Dort habe sich Kaiserin Elisabeth -j- ! welcher zarten Äufmerksamkeit und unermüd lichen Fürsorge der fürstliche Vater die Erzieh- Der Tod durch Mörderhand hat unsere ung der Prinzessin leitete und überwachte. Be Kaiserin in ihrem 61. Lebensjahre ereilt. Kai-!reits

nach zurückgelegtem fünften Lebensjahr serin Elisabeth Amalie Eugenie hat am 24. De- wurde mit dem Unterricht begonnen und zur zember 1837 als die Zweitälteste Tochter des'Freude ihrer ausgezeichneten Lehrer, noch mehr Herzogs Maximilian Josef in Baiern und der! aber zum Stglze ihres hohen Elternpaares er Herzogin Ludovika das Licht der Welt erblickt. Frühzeu-g legte die Prinzessin ein lebhaftes In- teresse für die Natur und die Vorgänge in der- wies sich Prinzessin Elisabeth als eine höchst aufmerksame, fleißige

für die Naturkunde, Erd- des sich in der anmuthigsten Weise sowohl beschreibung^ für das Zeichnen, Malen und körperlich als geistig entwickelnden Fürsten- ! Klavierspiel. In den späteren Jahren wurde! kindes, in dessen 'empfängliche Seele die den körperlichen Uebungen ein gewichtiger Platz Gottesnatur des Lebens allererste Eindrücke im Erziehungsprogramme eingereiht. Prinzes- einprägte. So wurde denn die Prinzessin eine sin Elisabeth mußte sowohl schwimmen als glühende Verehrerin der Natur und blieb es. reiten

bezeichnet. Am 18. August 1853 wurde Ihre kön. Hoheit Herzogin Elisabeth mit Sr. Majestät dem Kaiser Franz Josef verlobt, am 24. April 1854 vermählt; am 8. Juni 1867 wurde Allerhöchstdieselbe zu Ofen als Königin von Ungarn gekrönt. Ihrer Majestät wurde Mutter Ihrer k. u. k. Hoheiten: der Erzherzoginnen Sophie, geboren zu Wien am 5. März 1855, gestorben zu Ofen am 29. Mai 1857; Gisela, geboren zu Laxenburg am 12. Juli 1856, ver mählt zu Wien am am 20. April 1873 mit Sr. kön Hoheit dem Prinzen Leopold

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1907
Umfang: 8
wird es hier zweifellos wieder gefallen, wie jedem der unsere reizende Gegend zn längerem Aufenthalt aus erkoren. Mögen sie sich sür die Tauer ihres Hier eins wohl fühlen. O. Bmn. Augenblicke fast selbst so vorkam. Und Susckiais unverwüstlich heitere Laune, ihre liebenswürdige neckische Manier rissen Elisabeth unwillkürlich mit sort und unten in der Küche iveckte die oben er wach« fröhliche Laune ein Echo. Keuchen war über den schließlick)-.'» Erfolg ihrer Gewaltnioßregel doch nicht so ganz sicher

gewesen. Es war etwas in Elisabeth hervorge treten. das sie niclzt ganz verstanden hatte. daS ihr deshalb unheimlich war. Daß sie keine allzu Aiillize Tckpilerin an. Fräulein Lisa haben werde katte sie sich wohl gesagt, aber bei dem Anblick .der beide« Framdinnen. die jetzt durch den Gor ten dem WalKe zuschntteu. anscheinend beide so vergnügt, siel ihr doch ein Stein vom Herzen. Elisabeth begleitete Susanne nach Hause, an statt aber bmm einfach umzukehren, ging sie wei ter in den Wald hinein, bergauf, bis sie aus ein kleine

. sie war so viel Äter und lxntte n>ehr gelernt. Und Werben? . . . Den Gedanken schob Elisabeth entschlossen weg, an ihn. der sie so l?ick-t aufgeben 'konnte, wollte nnd durfre sie nicht denken. Noch nicht. Eirunal, Las iiihlis sie jedenfalls, mußte auch das durchzedacht und durck»gekäntpft werden, aber noch nicht setzt. Noch nicht, i^nn j«.tzt bedurste sie ihrer ganzen Ruhe und Kmst. :>'ii sick in das Leben hineinzuarbeiten, das sie sich erwählt haite. Sie war aufgestanden, und über die Lichtung, ans der bunte

zwischen den rauhen Worten. Sie spranz auf. schüttelte die Hand ab unö sah sick vor enrem jungen Manne, dessen Kleidung ihn als Jäger. Forstgehilfen oder etwas Aehnliches kennzeichnete; Elisabeth kannte die Unterschiede nickit.' sie verstand nichts davon. Sie sah in ein hübsches, frisches Gesicht mit bewundernden Augen, die voller Er staunen auf ihr ruhten. Tie vollen, sinnlichem Lippen lächelten entzückt, doch er zog seilten Hut n,rd entschuldigte sich nnt einer Gewandtheit, die Elisabeth sehr angenehm berührte

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Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 14.12.1907
Umfang: 10
Dalvit, Maurer, u. d. Oliva Tonini. Katharina, d. A. Nagele, Kontorist, u.d. PH. Kammerlander. 9. Anna, d. E. Otto, Werkführer, u. d. E. Allefsandrini. Michael, d. F. Silvia, Maurer, u. d. A. Mettorades. 10. Elisabeth, d. Karl Tomasini u. d. Marie Spagolla. Marie, d. Alois Mair, Baumann, u. d. Anna Rieder. 12. Franz u. Karl, d. Franz Opitz, Cafetier, u. d. E. Hofer. 15. Elisabeth, d. I. Hauser, Kondukteur, u. d. M. Troger. Rudolf, d. Aug. Skedl, Kondukteur, u. d. Ida Ambrosi. 16. Johann, d. Joh. Mur

, Hotelheizer, u. d. Marie Mock. Engelbert, d. Peter Dejakom, Bauer, u. d. M. Rauch. 18. Heinrich, d. H. Mayer, Gastwirt, u. d. M. Bieheider, Albert, d. Th. Muzzio, Schuhwarenhändler, u. d. A. Egger. 19. Elisabeth, d. Peter Schmidt, Kondukteur, u. d. A. Rofli. 20. Leo, d. Johann Dissertori, Frächter, u. d. I. Pernter. Marie, d. A. Teichert, Dienstmann, u. d. M. Zambonin. Raimund, d. K. Schmidhofer, Kondukteur, u. d. A. Psaier. 21. Anton, d. Josef Thurner, Bauer, u. d. Anna Gojer. Florenz, d. Florenz

, Weinhändlerssohn, mit Kr. Springer. Viktor Filippi, Feldarbeiter, mit Violante Sangrazzi. Josef Biada, Jnstrumentenmacher, mit Kathar. Socin. Verstorbene in Bozen und Zwölfmalgreien. Monat November. 1. Elisabeth DonZ», Schuhmachersgattin, 26 I. 2. Marie Mair, led. Private, 79 I. Amadeo Dallago, led. Handlanger, 67 I. Barbara Pichler, Wagnermeistersgattin, 31 I. 4. Josef Pezelatto, led. Fabriksarbeiter, 40 I. 5. David Reiter, led. Privat, 63 I. 7. Marie Feig, Straßenmeisterstochter, 2 I. 9. Ursula Jehli

, Private, Witwe, 60 I. 10. Anna Wenter, Witwe, Private, 70 I. Jakob Stupfer, led. Taglöhner, 53 I. 12. Franz Holzmann, led. Taglöhner, 60 I. 14. Marie Feig, Straßenmeistersgattin, 36 I. 16. Marie Moser, Amtsdienersgattin, 41 I. 17. Anna Zani, Kaufmannsgattin, 26 I. 20. Elisabeth Werth, led. Taglöhnerin, 82 I. 21. Aloisia Thaler, Kind. 6 I. 22. Alois Pechlaner, Bauer, 48 I. 24. Josef Viertle?, verehel. Fuhrknecht, 52 I. Karoline v. Graf, verehel. Private, 86 I. 27. Rosa Ogner, Kondukteurskind, 13 Mon

. Karolina Scrinzi, Kaufmannsgattin, 51 I. 28. Marie Seidl, Kanzlistensgattin, 34 I. Marie Masera, Witwe, Private, 82 I. 29. Karl Wolf, Maschinführerskind, 7 Jahre. Elisabeth Hauser, Zugsführerskind, 14 Tage. 30. Alois Franzinelli, Volksschüler, 9 I. Franz v. Zallinger-Stillendorf, 64 I. Anna Hermann, Schulmädchen, 14 I. Meßmers Tee besitzt wie keine andere Marke das Vertrauen des teetrinkenden Publi kums. Wer MeßmerS Tee kauft, weiß, daß er zu dem billigsten Preise das Allerseinste und Beste erhält

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Meraner Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 15.10.1870
Umfang: 8
Die InKunst Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth. Meran, 17. Okt. Seit gestern Nachmittag !/zS Uhr birgt unser Burggrafenamt einen sel tenen Edelstein. Oesterreichs liebreichste Kaiserin Elisabeth hat unsern Kurort zu längerem Aufenthalte bezogen und jedes Tirolerherz schlägt freudig höher in dem Bewußtsein der hohen Auszeichnung die unserem Lande zn Theil wurde. Möge der Himmel die Stunde segnen, welche uns die geliebte Landesmutter zugeführt und sie mit den Ihrigen in unserem milden Klima

ihre Hoffnungen verwirklicht sehen zum Heile Oester reichs und unseres beglückten Kronlandes. Nach 4 Uhr Nachmittags langte Ihre Maje stät mit Gefolge im Burggrafenamte an. Eine 40 Fuß hohe Triumphpforte nahe der Sinigbrücke.lvon grünem Tannenreisig, mit Fah nen, einem koloffalenDoppeladler und der Inschrift: „Heil Elisabeth!' verziert, bildete die Einfahrt von der Landstraße zum Fahrwege nach Trautt- manstorff, zu dessen beiden Seiten die gegen wärtig zur Herbstübung eingerückten Landes schützen Spalier

gegangene» Nacht mit frischem Schnee bedeckt wurden, herrschte zu Thal im Laufe des ganzen Tages die angenehmste Temperatur, und das Thermometer zeigte Nachmittags 2 Uhr nicht weniger als -j- 14.1 L. Uebec die Ankunft der Kaiserin Elisabeth in Bozen berichtet die »Bozner Ztg.': Schon um 1 Uhr füllten sich die geschmückten Gassen und wer den Verbindungsweg passirte, konnte sich mit einiger Phantasie das Leben einer Großstadt vor stellen. Der Zutritt zu den Hallen des Bahn hofes war dem Publikum

abgeschlossen, doch wurde diese sperre mit löblicher Liberalität ge handhabt, so daß außer den Vertretern der Com- munal- und Staatsbehörden, der Garnison und der Geistlichkeit noch eine ansehnliche Garnitur Damen und Herren zugegen war. Um 1 Uhr 5V Min. erschien, von den gedämpften Klängen der Volkshymne begrüßt, der kaiserliche Zug, be stehend aus 7 Wägen der Elisabeth-Westbahn, im Bahnhof und machte vor dem Eingang auf den Perron Halt. Das Gefolge der Kaiserin stieg aus, I. Majestät aber blieb

der Stadt war des höh. Besuches windig. Reich geschmückt war d Fa«ade des Bahnhofes, die Flaggen der Nc bindnngsstraße wehten stolz von den hohen M sten. Die Häuser des IohannsplatzeS zeigte theilweise wahrhaft malerische Fronten. Äu die andern Gassen mir Plätze, welche der kaiie liche Wagenzug berührte, waren mitunter rei und sinnig verziert. Die Landeshauptstadt Innsbruck hatte a 15. Okt. den vom großen Bürgeraus'chnsse b. schlossenen festlichen Empfang I. Majestät d< Kaiserin Elisabeth

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