worden sei, er möge den falschen Gulden umwechseln uud ihr dann 2V —30 kr. bringen. Da die von Marchetti gegebene Personsbe schreibung dieser Frauensperson auf die von Maria Lanzer be reits angezeigte Klara Vitti Passte und dcr von Marchetti aus gegebene Gulden dasselbe Gepräge zeigte, wie das von der Vitti der Lanzer eingehändigte Gnldenstiick, wurde die Vitti verhaftet Wie Zramn sterbe». Bon Arsönc Housfaye. 2 Elisabeth war wie dcr Tag, aber noch lieblicher als schön, und ihre Anmuth glich cinem
süßen LicbcSgcdichtc. Cornillc Schut aber war glücklich. Glücklich im Herze» wie im Geiste, denn seine Kunst erhöhte seine Liebe, und scine Liebe begeisterte ihn zur Kunst. So lebten sic zwei lange kurze Jahre dahin. Cornille Schut vollendete seine Bilder, und als er sie abgehen sah. ihrem Bestimmungsorte zu, da schien eö, als ob sie ein Stück sciueS Lebens, sein Glück von ihm fortnähmen. „Mein Gott, mein Gott', sagte sich Elisabeth, „er liebt seine Bilder mehr als mich.' Ab und zu irrten
.' „Heute,' fagte sie und wurde bleich wie ein Linnen. „O, dann liebst Du mich nicht mehr.' Er aber rief, bis zu Thränen gerührt: „Elisabeth, sag', würdest Du wohl noch weitere zwei Jahre so mit :inr leben?' „Zwei Jahrhunderte lang,' sagte sie und küßte ihn auf die Stirn. So blieb es also beim Alten und sie lebten weiter wie bishcr in süßer, glücklicher Einsamkeit. Und noch ein Jahr ging vorüber. In den ersten Monaten de« vierten Jahre« abcr begann Cornillc Schut schon die Tagc zu zählen, bis das lange
mitgegeben hatte. Sobald Elisabeth 5c» Maler sah, rief sie: „O Cor nille, laß uns fort von hier, wo unser Alleinsein entweiht wird.' Cornille aber reichte feinem Freunde die Hand und hieß ihn willkommen, und man sprach vo» Antwerpen, der Kunst und Cornilles Bildern. „Was?' rief Daniel SegherS, „Du weißt es nicht? Du weißt nicht, daß Deine Bilder Aufsehen erregt haben weit und breit und von aller Welt bewundert werden. O, Du mußt sehr, sehr glücklich sein, um Deines Ruhme« ent behren
zu können.' Als Cornille und Elisabeth allein waren, blickten sie einander traurig an. „Elisabeth, wollen wir wirklich noch acht Monate warten, ehe wir dorthin zurückkehren, wo uns das Leben und des Lebens Glück und Freuden erwarten?' „Geh,' sagte Elisabeth und suchte ihre Thränen zu verbergen. Cornille abcr vergaß angesichts solcher Lieb? scine Träume, seine Sehnsucht, seinen Ruhm und scine Freunde und rief: „Gehen ohne Dich! Nimmermehr! nimmermehr!' Und die Zeit verging, aber langsamer als sonst, und man sang