und rollt davon, ohne ein Wort zu sa gen, ohne sich nur einmal umzusehen. Hinte/ Elisabeth steht Max Wollkircher. „Kennst du den?“ fragt sie. Der Dicke hält die Hand über die Augen und sieht dem Wagen nach. „Ein ucglauö- lieber Mensch!“ erzählt Elisabeth. „Und fah ren kann er auch nicht.“ „Nee, fahren kann der nicht!“ grinst Max Wollkircher. „Du hast ‘ne Ahnung!“ „Und mit meinem Wagen tat er, als ob's der seine wär‘!“ Der Dicke sieht Elisabeth mit einem merk würdigen Blick an: „Das war der E$wind“, •agt
«jc langsam, „dar Ranr.baser Dunkel taucht der Name vor Elisabeth auf. Irgendwo, irgendwann hat sie ihn einmal ge hört. Aber keine Ahnung mehr heute, wo und wann. „Keine Bahn war vor dem sicher — bis der Moment kam! Bös gestürzt, kleinen Knacks seither. Aber ein patenter Kerl. Der wird noch mal, der Egwind.“ „Ich glaube“, sagt Elisabeth, „ich habe heute schon mal von ihm gehört. War‘s nicht . . . aber das wirst du ja nicht wissen.“ „Nee“, sagt die Ente undurchdringlich, „ick weeß nischt!“ „Aber wieso
kannte er meinen Wagen? Er sprach ja geradezu mit ihm!“ „Grübel nich, Lisabethchen, lieber komm rin mit mir, ick hab da wat für dich!“ Elisabeth wirft einen kleinen Blick auf ihre Armbanduhr. „Lieber Enterich, in einer halben Stunde muß ich im Theater sein!“ ..Also denn paß mal uff; n Wagen haste. Fal»';; kannste ooua, Jeid haben, ohne Jeld jeht et eben nich, willste für mich, det heeßt for dir, mietfahr'n?“ „Bitte was?“ fragt Elisabeth und streckt den Kopf vor. „Et jibt doch Leute, die Auto fahren
müs sen und nich können, vastehste det? Und denn brauchen die so ‘n Wagen uff ‘n paar Stunden oder paar Tage — mit Schofför. Ick hätt'n Wagen da, aber ick kann doch nich wech. Also det wär ‘n Fall for dir, Lisabeth chen, und det bringt wat in, und man kommt rum und lernt die Leute kennen, und det is für ‘n Menschen, der for die Zeitung schreibt, nich mal ohne — denk ick mir so.“ „Du“, springt Elisabeth auf, „du, das könn te — es könnte, sag' ich, tatsächlich gehen! Herrgott noch mal! Das ist sogar
ein Ge danke." „Du überschläfst et, Lisabethchen, du weeßt, der Maxe Wollkircher is immer für dich da!“ Elisabeth streichelt den braunbehaarten, ölverschmierten Arm unter dem aufgerollten Hemdärmel. Guter alter Enterich, Onkel Max, wie ihn das Kind Elisabeth einmal nannte, als er noch das Fagott im Orchester des Kapellmeisters Ovander blies. Sie waren immer zusammengewesen, Ovan_ der und Wollkircher, Jahr um Jahr, Saison um Saison. Sie blieben zusammen, als aus dem Kapellmeister der Konzertmeister