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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 24.03.1931
Umfang: 8
kin ehemaliger MWonshauszögling und Berbrecherkomplicen. Peter Mutschlechner zu fiebeu Fahren, Franz Ebner zn acht Fahren schweren vrrschSrften Kerker verurteilt! Die »Volks-Zeitung* berichtete bereits gestern vom Be ginn der Innsbrucker Schwurgerichtssession. Wir brachten die verlesene Anklageschrift gegen die zwei jugendlichen Räuber Peler Mutschlechner und Franz Ebner, die des Ver brechens des Raubes, des Verbrechens des Diebstahles und des Verbrechens der Diebstahlsteilnahme angeklagt

waren. Ms Staatsanwalt fungierte Dr. Moser. Die Verteidigung hatten der Rechtsanwalt Dr. Walter Nagele und Doktor Schvanzhoser übernommen. Der Beginn der Verhandlung war eigentlich eine Richtigstellung der Anklageschrift. Franz Ebner wurde nicht in Innsbruck geboren, sondern in Graz, und ist nicht Wagnergehilfe, sondern Schuhmacher. Beide Burschen machten einen recht harmlosen Ein druck. Der erst im 19. Lebensjahr stehende Mutschlechner zeigte sich niedergeschlagen und starrte unablässig zu Boden. Franz Ebner

. Die arme Mutter und Verwandte brachten mit Mühe tausend Lire aus und machten den Schaden zum Teil wieder gut. In Brixen und Umgebung verübte der Entgleiste mit mehreren „guten Freunden* mindestens fünf zehn Diebstähle. Einer dieser Freunde war der berüchtigte Rivntzer, der nur vom Stehlen lebte. Mutschlechner und seinem Komplicen Franz Ebner wurde bald der Boden in Südtirol zu heiß. Es gelang ihnen über das Pfitscherjoch nach Nordtirol zu kommen. Mutschlechner kam in der Pension Hörtnagl in Fulpmes

unter. Dort schrieb er einen Brief an den Bruder des Eb ner, er möge kommen, denn in der Pension könne man >etwas machen*. Ebner war der Verführer des Mutschlechner und Jugend lichen Egger. im Raubfalle Knogler. Angeblich ist Mutschlechner von zartem Gemüt und kann nicht sehen, daß wer niedergeschla gen wird. Der »Zartbesaitete" blieb deshalb am Abend des 18. November vor dem Laden des Uhrmachermeisters Kuog- ler stehen und machte die Mauer, während Ebner drinnen im Geschäft den Uhrmacher niederschlug

. Staatsanwalt Dr. Moser hielt dem Mutschlechner vor, er sei nicht gar so zart besaitet, denn er hätte ja bereits in Villanders (Südtirol) mit Ebner eine Raubtat mittels Revolvers bei einer Bäuerin versucht. (Ueber seine Straftaten in Südtirol verweigerte Mutschlechner jede Auskunft vor dem Untersuchungsrichter.) Auch Franz Ebner wurde zu Berichten über sein Le ben ausgefordert. Er gab an, in Brixen das Schuhmacher handwerk erlernt, diesen Beruf aber gewechselt zu haben. Sein eigentliches Handwerk wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 23.03.1931
Umfang: 8
, eventuell Mandatsschreiben der Sek tion.) Die Tagesordnung wird in der Konferenz bekannt gegeben. Die Obmänner der Sektionen und das Neunerkomitee haben um 6.30 Uhr im Zimmer 4 eine wichtige Vorbespre chung. Der Vezirksvertrauensmann. ehemaliger Misfionsziigling und feine Berbrecherlomplicen. Ser Raubüberfall auf den Uhrmacher Knogler. Heute morgens begann die Schwurgerichtsverhandlung gegen die beiden Einbrecher und Räuber Peter Mutschlech- ner und Franz Ebner unter Vorsitz des Hosrates Dr. Haupt

, die auf Schwurgerichtsverhandlungen sehr ver sessen sind, um zwei „große Fälle", nachdem auch die Win tersession des Innsbrucker Landes- als Schwurgericht in folge Mangels an Fällen ausfiel. Wir entnehmen aus der verlesenen, sehr umfangreichen Anklageschrift des Staatsanwaltes Dr. Moser: Peter Mutschlechner, 1912 geboren und nach Bruneck zuständig, Hilfsarbeiter, kam zu Beginn des Sommers 1930 mit sei nem Freunde Franz Ebner, einem 20jährigen Wagner gehilfen, nach Innsbruck. Die beiden Wanderer hatten Glück und fanden bald Beschäftigung

. Mutschlechner wurde bei Elias Hittaler in Fulpmes, Ebner im Gasthofe „Stern" in Innsbruck ausgenommen. Beide hatten also Existenz. Trotzdem begingen sie mit mehreren Burschen eine Reihe zum Teil schwerer Diebstähle. Peter Mutschlechner, ein ehemaliger Zögling des Grazer Missionshauses St. Paul, „arbeitete" meist per Dietrich. Nachdem er seinem Dienstgeber Hittaler in Fulpmes zwei Eßbestecke im Werte von 24 8 entwendet hatte, fuhr er mit seinem „Spezi" Ebner nach Graz. Dem gewesenen Missronshauszögling

war gut bekannt, daß in der Kanzlei der Missionsanstalt größere Beträge verwahrt sind. Ende Juni machten die beiden Burschen den ersten Versuch, sich das Geld anzueignen. Heimlich schlichen sie in die Anstalt und versteckten sich im Keller. Der großangelegte Dieb stahlsplan mißlang! Ebner wurde von einem Hausbewoh ner entdeckt — und die Burschen flohen. Am 27. Juni führte dann Mutschlechner den Diebstahl allein aus. Es fielen ihm — aus dem Besitz des Paters Alois Wilfling — — eine schwarzlederne

Brieftasche mit 100 8 Inhalt, eine volle Zigarrentasche und 530 8 Bargeld als Beute zu. Eb ner erhielt als „Geschäftskompagnon" einen Beuteanteil von 350 8. Ende August „arbeitete" der Peter wieder in Fulpmes und stahl einer Anna Pfurtscheller Wäsche,. Ringe, Silber münzen und 30 8. Bald darnach entwendete Mutschlechner von einem Botenwagen in der Innsbrucker Herzog-Fried- rich-Straße ein ansehnliches Paket mit Wurstwaren. Und Ebner gelang am 10. November in Innsbruck der Diebstahl eines Fahrrades

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 24.03.1931
Umfang: 6
An geklagten Mutschlechner führte Dr. Schranz- hofer, für öen Angeklagten Ebner RA. Dr. Walter Nagele. Den Inhalt der Anklageschrift haben wir be reits in öen „Innsbrucker Nachrichten" ausführlich mit geteilt. Der Angeklagte Mutschlechner ist ein schlanker, großer Bursche, während Ebner untersetzt und kräftig ist. Mutschlechner besuchte in Graz durch dreieinhalb Jahre das Gymnasium und wohnte während dieser Zeit im MissionsHause. Nach Aufgabe der Studien war er in verschiedenen Berufen tättg

, so in einer Speze reihandlung in Brix en. wo er bereits Verschiedene Diebstähle im Betrage von ungefähr 1000 Lire verübte? auch beim Bahnbau in Meran stand er in Verwen dung. Mit einem Kollegen namens Rienzner, der vom Diebstahl lebte, führte er eine Reihe von Diebstählen aus. Mit seinem Kollegen Franz Ebner, der ebenso wie er über rund 100 8 Bargeld verfügte, kam er über das Pfitscherjoch nach Nordtirol. Hier fand er in Fulpmes eine Stelle als Lohndiener. Trotzdem aber dachte er schon wieder an Diebstähle. Znm

Raubüverfall ans den Uhrmacher Knogler sei er wiederholt von Franz Ebner aufgemuntert wor den? auch der 16jährige Johann Egger sei von Ebner dazu aufgeforöert worden. Er sei auch gegen den Rauv- überfall gewesen? den Egger habe Ebner in das Geschäft förmlich hineinschieben müsten. Ihm sei die Aufgabe als Aufpasser zugefallen. Ueber die Teilung der Beute sei nichts vereinbart worden. Als er schreien hörte, habe er sofort Reißaus genommen und sei in eine Ausspeiserei gelaufen, wo er mit seinen Genossen

wieder zusammengetroffen sei? dann hätten sie zusammen ein Kino besucht. Staatsmrwalt Dr. M o s e r hielt dem Mutschlechner vor, daß er schon in Sü-tirol einen Ranb ausgeführt habe. Mutschlechner verweigerte über die in Sttdtirol vor gekommenen Straftaten jede Auskunft? die Mitteilung hierüb er stamme von seinem Komplicen Ebner. Fest ge stellt wurde, daß der Raubüberfall schon im Oktober ge plant war, aber erst am 18. November ausgeführt wurde. Franz Ebner ist in Brixen ausgewachsen, wo er die Volksschule besuchte

noch aufgestanöen. Egger habe unter dessen die Türe zugeriegelt gehabt, die er erst wieder öffnete, als Knogler um Hilfe rief. Auf die Frage eines G e s ch w o r n e n, ob er nicht über legt habe, daß solche Schläge auch hätten tödlich sein kön nen, gab Ebner zur Antwort, es sei nur beabsichtigt ge wesen, Knogler zu betäuben. Die weiteren Vorgänge schilderte er analog den Angaben Mutschlechners. Die Nickeluhr, die dem Uhrmacher zur Reparatur vorgelegt wurde, stammte aus dem Einbruchsdiebstahl bei der Firma Lins

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 23.03.1931
Umfang: 10
mit einem anderen Schloß abgesperrt werden. tiecidfä&effuttih Jugendliche Raubgesellen. Innsbruck. 23. März. Bor den Geschworenen stehen heute der 20jährige Hilfsarbeiter Peter Mutschlechner, gebürtig aus Bruneck. und der 21- jährige Wagnergehilfe Franz Ebne r, geboren in Innsbrü ck, zuständig nach Kärnten. Sie sind wegen Raubes, Diebstahls in mehreren Fällen und wegen Hehlerei angeklagt. Die von Staats anwalt Moser vertretene Anklage wird wie folgt begründet: Peter Mutschlechner und Franz Ebner kamen im Frühsommer

1930 von Südtirol nach Innsbruck. Trotzdem sie in der hiesigen Gegend alsbald Arbeit gefunden hatten, und zwar Mutschlechner einen Arbettsposten in Fulpmes und Ebner einen solchen im Gasthos „Stern" in Innsbruck, setzten sie alsbald im Verein mit einigen noch jugendlichen Butschen mit der Verübung schwerer Diebstähle ein. So stahl Mutschlechner im Sommer 1930 seinem damaligen Dieustgeber Elias HtHaler in Fulpmes mindestens zwei Eß bestecke im Werte von 24 8. Mutschlechner war vor Jahren Zögling

des Missions hauses St. Paulus in Graz gewesen und war daher mit den Oertlichkeiten der Anstalt vertraut. So war es ihm auch bekannt, daß in der Kanzlei des Missionshauses größere Geld beträge verwahrt wurden. In der Absicht, dort einen Gelddieb stahl auszuführen, fuhr er mit dem Diebsgenossen Franz Ebner nach Graz. Einige Tage vor dem 27. Juni 1930 machten die bei den Burschen den ersten Versuch, sich dieses Geldes durch Dieb stahl zu bemächtigen. Sie schlichen sich heimlich in das Haus

ein und versteckten sich im Keller, um von dort aus den Diebstahl aussühren zu können. Langfinger im Missionshaus. Die Vollbringung des Diebstahls gelang jedoch an diesem Abend nicht, da Ebner zufällig von einem Hausbewohner entdeckt und verjagt wurde. Am 27. Juni 1930 führte Mutschlechner dann den Diebstahl allein aus. Es fielen ihm hiebei Bargeld im Be trage von 630 8, eine Brieftasche und elne Zigarrentasche in die Hände. Franz Ebner erhielt aus der Diebsbeute nach eigenem Geständnis einen Betrag von 350

8. Ende August oder Anfang September 1930 verübte Mutschlechner wieder allein einen Dieb stahl in Fulpmes zum Schaden der Anna Pfurtscheller, der ihm außer 30 8 Bargeld verschiedene Wäschestücke, zwei Ringe und mehrere Silbermünzen als Beute einbrachte Ddutfchlechner hat schließlich allein noch ein Paket Fleischwaren, das er sich in Innsbruck in der Herzog-Friedrich-Straße von einem unbekann ten Botenfuhrwerk weg aneiguete, gestohlen. Dem Franz Ebner allein fällt der Diebstahl des Fahrrades

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 24.03.1931
Umfang: 8
In sehr vielen Gasthäusern Innsbrucks beging das Paar Zechprellereien. In der Stehbierhalle Mödlhammer bezahlten sie aus» nah ms weise die Zeche, nahmen dafür aber den Zündholz automat mit. Beim „Grünen Baum" entwendeten sie zwei Automaten. Mit ihrer Beute waren sie oft sehr freigebig. Bei der Firma Lin-ser (Joses Schätzer) in Fulpmes erbeu- teten Mutschlechner, Ebner und der Jugendliche August Ebner eine Menge Uhren usw. Einen beträchtlichen Teil der Beute haben die Burschen verschenkt

! Der am Einbruch in Fulpmes beteiligte August Ebner wurde bereits vom Jugendgericht zu sieben Monaten Arrest verurteilt. Drei mal stahlen die Angeklagten in der Herzog-Friedrich-Stvaße von den Botenwagen Pakete. Die Verbrecher hatten bei der „Jwa" Einbrecherpech. Sie besuchten damals die Tierschau des Zirkus Hagenbeck und gingen dann „arbeiten". So wie im Grazer Missions haus ließen sie sich im Keller der „Jwa" einsperren. Nachts machten sie sich an die eiserne Kasse, die aber nicht zu „knacken" war. Es wurde

einen Raubversuch an einer Bäuerin in Villanders beging. Und auch Ebner erklärte, er hätte daran nicht teilgenommen. Laut Straskarte ist Ebner übrigens unbescholten. Auch die Strafkarte Mutschlech- ners, der nach Angaben der Landespolizei zwei Diebstahls strafen in Italien verbüßte, weist kerne Vorstrafe aus. Den Geschworenen wurden folgende Fragen vorgelegt: Je eine Hauptfrage, ob Mutschlechner und Ebner des Rau bes an Knogler schuldig sind; je eine Hauptfrage, ob die beiden der Einbruchsdiebstähle

, wo mir der Polackenname schon vorgekommen ist?" Der Grödner, der mit Verwunderung der grundehr lichen und kindlichfrommen Rede des jungen Plaschur zu- gehört hatte, konnte der Rührung nicht widerstehen. Er um armte seinen ehemaligen Mündel und sagte aus der Tiefe seines Herzens heraus: „Wahrlich, Bub, du hast ein superfeines Gemüt, so viel verständig, so bray und gottessürchtig, wie es wohl wenige der Franz Ebner verteidigte, kam das für die beiden Angv- klagten vernichtende Geschworenenderdikt: Alle sieben

aus allen Bundesländern; Franz Ebner: acht Jahre schweren Kerkers, verschärft durch ein hartes Lager in jedem Vierteljahr. Außerdem haben die Verurteilten solidarisch an den Uhrmachermeister 720 8 Verdienstent gang und 500 8 Schmerzensgeld zu leisten — und an ein zelne Bestohlenen auch Schadenersatz. Mutschlechner steht als Ausgewiesenem noch die strenge Abstrafung durch ita lienische Gerichte wogen seiner Straftaten in Südtirol be vor. Der Dritte im Bunde, Josef Egger, wurde bereits von einem Jugendschöffensenat

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 01.10.1936
Umfang: 16
Jahre an Heimweh gelitten, sie wußten es nicht, seine Vorgesetzten nicht und seine Mitschüler nicht, die meinten alle, er woll' nicht studieren. Da kam eines Tages ein Brief an den Ebner in Gallenmarkt. Im Brief stand: „Ihr Sohn Gottfried ist diese Nacht aus der Anstalt davongelaufen. Wir bitten um sofortige Mitteilung, wenn er heimgekommen ist. Sonst müßten wir die Polizei ver ständigen. Der Regens Dr. Th. Prambacher. Als der Ebner diesen Brief gelesen hatte, kannte er sich zunächst

Schollen auf, die schwarz waren in Fruchtbarkeit. Der Aelteste hielt die Hörner des Pfluges, hinter ihm ebneten die Brüder mit dem Knecht die Furchen. Davongelaufen? Er schlug die Faust aufs Sims des Fensters. Sein rotes Gesicht verzerrte der Zorn. In diesem Augenblick kam die Mutter in die Stube. „Dort, lies!" fuhr sie der Ebner an und zeigte mit der Hand auf den Boden, wo der Brief lag. Die Bäuerin hob ihn auf und legte ihn auf den Tisch, ohne eine Zelle zu lesen. CS war, als ob sie den Inhalt schon

er nicht," brauste der Bauer auf, „da gegen steh' ich. Er soll studieren, ich will's und Her Bub hat sich darnach zu richten. Das möcht' ich sehen, wer beim Ebner Herr ist." ,-Gottfried hat zu wenig Talent." „Zu wenig Talent? Jeder hat das nötigs Talent, wenn er mag. Gottfried mag nicht, das ist's. Aber er soll mögen, ich werde ihm helfen, dem Faulpelz." „Mach das Kind nicht unglücklich, Jakob!" „Gottfried kann werden, was er will, ich zwing ihn zu nichts, aber studieren soll er. Mach ich ihn deswegen

unglücklich? Hör' auf, Weib." „Im Sommer ist er der beste Knecht auf dem Hof." „Er soll aber nicht. Wir haben Dienstboten genug, er soll lesen und wiederholen, daß er's weiterbringt, und Feld und Acker lassen, die gehören den anderen." Die Bäuerin schwieg. In diesem Punkt war mit dem Ebner nicht zu reden. Wie oft hatte sie schon für Gott fried gebeten, daß er daheimbleiben dürfe, er würde noch einmal krank in der Fremde, nie hatte sie etwas ausge richtet. Sonst war der Ebner nachgiebig und zuvorkom mend

und tat der Mutter seiner Kinder gern die Wünsche. Es war ehedem selten genug, daß sie einen aussprach. Wortlos, den Scheitel gesenkt, ging die Bäuerin aus der Stube. Auch den Ebner litt es nicht inehr im ge- fchlofsenen Raum. Er nahm den Hut vom Nagel, verließ Stube und Hof und schritt .hinaus auf den Acker. Dort war ihm am diesem Vormittage nicht- recht. Bald war die Furche zu tief, die der Aelteste zog, bald zu seicht, dann wieder zu schmal und darauf zu breit. So oft die Pflugschar an einem Stein

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.03.1936
Umfang: 6
: „Menschen in Weiß". Preise von K? bis 4 8. Sonntag, 8 Uhr: Zum letzten Male „Frauen haben das gern!" üchivankoperette in drei Akten von Arnold und Bach. Musik von Mer Kollo. Preise von 60 g bis 4 8. Schauspielpreise. heute, Donnerstag, Radiosendung Innsbruck, 18.10 Uhr: „Die Mmenden Neuheiten am Spielplan des Stadttheaters". Es spricht Dramaturg Franz Zusanek. = Breinöhlbühne. Donnerstag, abends halb 9 Uhr, „Das sündige W", Bauernposse in drei Akten. Marie von Ebner-Eschenbach. Zum 20. Todestag

der Dichterin am 12. März. Am 13. September 1830 wurde in Zdislavic in Mähren dem Grafen Dubsky eine Tochter geboren, die später unter dem Namen Maria von Ebner-Eschenbach berühmt wurde. Mit achtzehn Jahren heiratete sie den österreichischen Offizier Baron Eschenbach, der als Feldmarschalleutnant im Jahre 1898 starb. Die Dichterin, die besonders in den Jahrzehnten von 1870 bis zum Iahrhundertende viel gelesen wurde, ist in manchen Beziehungen ein Gegenstück zu Annette Droste-Hülshoff. Auch die Ebner

-Eschenbach lebt sich in ihre Gestalten liebevoll hin ein, zeichnet sie in den kleinsten Wesenszügen mit einer lebens- und blutwarmen Echtheit. Ein lebhaft mitempfindendes Herz macht sie geeignet, Menschenschicksale so aufzuzeichnen, daß sie an unser Gemüt rühren. Auf jeden Fall steht diese Künstlerin und Erzählerin weit über ihren zeitgenössischen „Kolleginnen", wenn man es so ausdrücken soll, die allenfalls leichte Unter haltungsweise lieferten, während die Ebner-Eschenbach mit ihren Werken ohne Zweifel

von Ebner- Eschenbach greifen: wie stark wir mit den Gestalten ihres Werkes leben. Als die reichste Frucht ihres Schaffens ist wohl der Band „Parabeln, Märchen und Gedichte" zu bezeichnen, der im Jahre 1892 herauskam. Vielleicht ist die Dichterin in keinem anderen ihrer Bücher so ganz sie selbst, wir lernen all ihre tiefen, feinen Eigenschaften kennen, und es wird uns bewußt, wie ganz fraulich sie dachte. Alles ist vom Standpunkt der Frau aus gesehen, ihr fehlt alles Emanzipierte, alles Bewußt

Stuart", ihr „Doktor Ritter" und das Lustspiel „Die Veilchen" eine Zeitlang gespielt. Sie hat auch spä ter noch den Einakter „Ohne Liebe" geschrieben, aber in jenen Tagen, als ein Ibsen die deutsche Bühne eroberte, als man die sprühenden Werke Björnsons kennenlernte, war für diese nicht ganz Vollendete kein Platz mehr. Und Marie von Ebner- Eschenbach tat sich selber den besten Dienst, als sie dazu überging, ihr Empfinden in die Form von Er zählungen zu kleiden. Um Dramen zu bauen

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Alpenländer-Bote
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Seite 13 von 14
Datum: 29.03.1931
Umfang: 14
in der Jnnstratze. Als einziger Fall der Frühjahrssession des Innsbrucker Schwurgerichtes kam der Raubübersall auf den Uhr macher Knogler in der Innstraße in Innsbruck. Als Täter hatten sich der 20jährige Hilfsarbeiter Peter Mutsch« lechner aus Reischach bei Bruneck, und der 21jährige Wagnergehilfe Franz Ebner aus Pfeffersberg zu verantwor- ten. In ihrer Begleitung war auch der Jugendliche Johann Egger, der sich jedoch vor dem Iugendschöffengericht zu rechtfertigen haben wird. Mutschlechner begann

mit den Diebstählen zuerst bei seinem Dienstgeber in Fulpmes, Elias Hittaler, dem er zwei Eßbestecke entwendete. Dann wandte man sich nach Graz, wo Mutschlechner vor Jahren im Mis sionshaus St. Paul als Zögling untergebracht war. Er wußte, daß in der Kanzlei des Missionshauses größere Geldbeträge ausbewahrt wurden. So fuhr er mit Franz Ebner nach Graz, wo sie sich einige Tage aushielten. Zuerst schlichen sie sich heimlich in das Haus ein und versteckten sich dort im Keller. Es gelang

ihnen aber nicht an diesem Abend, die Tat auszuführen, da Ebner von einem Hausbe wohner entdeckt und verjagt wurde. Am 27. Juni aber führte Mutschlechner den Diebstahl aus. Er erbeutete 630 8 und eine Zigarettentasche. Ebner erhielt von der Beute 360 8. Mit einem gewissen Engelbert Thaler und dem Bruder Ebners, August, versuchte Mutschlechner in der Nacht zum 12. Juli die Eisenkasse der Iwa in der Hofburg zu erbre chen und zu berauben. Sie ließen sich abends im Keller der Iwa einspsrren und drangen dann während der Nacht

in den Kassenraum ein. Verschiedene Dietriche waren dazu dienliche Werkzeuge. Die Kassa wurde von der Rückseite her angebohrt, es gelang ihnen aber nicht, sie zu erbrechen, da sie unzulängliche Werkzeuge verwendeten. In der Kassa hätten sich 2000 8 befunden. Dem Verwalter stahlen sie aber aus dem Schreibtisch Tabak und Zigaretten, ein Taschenmesser und Briefmarken. Ein großer Elnbruchsdiebstahl in Fulpmes wurde von Mutschlechner und August Ebner in der Nacht zum 21. September zum Schaden des Josef Schätzer

und der Firma Linser verübt Die beiden Burschen drangen mit einem Dietrich in das Geschäftslokal ein. Eine reiche Beute an Uhren, Wertsachen und ein Photoapparat fielen ihnen in die Hände. Der Schaden betrug mindestens 500 8. Das Geschäft des Kaufmannes Eugen Beck in der An- dreas-Hofer-Straße kam in der Nacht zum 17. November daran. Herrenartikel und Stoffreste bildeten die Beute. Franz Ebner und sein Bruder sowie Thaler brachen am 9. Juli bei einer Kellnerin in Innsbruck ein, der sie 5 8, ein Paar

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.03.1934
Umfang: 8
übernimmt das Büro der Kammer für Arbeiter und eingestellte in Innsbruck, Maximilianstraße 7, 1. Stock. Geldbeträge können auch auf das Postsparkasscnkonto Nr. 128.680 überwiesen werden. Nachdruck verboten.) 22 Jevermannsilans. Roman von Axel Rudolph. „Uebrigens, unter uns, lieber Hölderlins: Halten Sie nun eigentlich die Ebner für schuldig oder nicht?" „Halten Sie?" Hölderlins lächelt. „Der Beihilfe auf jeden Fall." Der Kriminalkommissar lehnt sich in seinen Stuhl zurück. „Ich möchte

das nicht so ohne weiteres sagen, Dr. Bosch. Die Verdachtsmomente sind gewiß gravierend. Aber — ich habe das Gefühl, daß uns die Verhandlung Ueberrafchungen bescheren könnte." „Wieso?" „Vergessen Sie nicht, daß wir bereits eine Ueberraschung erlebt haben. Die Ebner versteckt sich hinter den großen Un bekannten. Kein Mensch glaubte daran, daß sie den Brief von einem Manne, dessen Namen sie nicht kennt, erhalten hat. Ich am wenigsten. Der übliche Trick. Und auf einmal taucht dieser große Unbekannte tatsächlich

auf. Bestätigt im Verhör im wesentlichen die Aussagen der Ebner." „Abgekartete Sache." „Möglich. Aber immerhin eine Ueberraschung. Wer einen Mord auf dem Gewissen hat, ist im allgemeinen nicht so schnell bereit, sich in die Iustizmaschine zu begeben, um einen Komplicen zu decken. Wenn der Mann nicht falsch- Angaben über seine Person macht, würde die Ebner auf Grund seiner Aussage freigesprochen werden müssen." „Wenn . . . wenn . . ." Dr. Bosch legt die Hand auf das Telegramm, das zuoberst im Aktenbündel

sie noch langsamer dahin. Und eines Morgens ist es doch so weit. Seit zwei Stunden sitzt Ernst Raumer, von einem Justizwachtmeister bewacht, als Zeuge im Prozeß gegen Martha Ebner auf der Zeugenbank. Drüben im Kasten der Anklagebank sitzt Martha. Ihr Gesicht ist schmal geworden, aber ihr blonder Haarschopf leuchtet noch genau so wie damals auf der „Manschuria". Staunend hän gen Ernst Räumers Augen an diesem Mädchen, nein, an dieser Frau. Denn eine Frauenwürde liegt über ihr, etwas, das losgelöst

des Vorsitzenden sie wieder zurückführt in den Saal, in dem ihr Geschick sich entscheiden soll. Der Tatbestand und die Personalien der Angeklagten sind verlesen. Martha Ebner hat noch einmal erzählen müssen, was sie weiß. Gleichgültig hat sie bergeleiert, was schon lange in den Akten steht. Nun kommt Ernst Raumer au die Reihe. Der Vorsitzende benetzt sich die Lippen, der Staatsanwalt rückt sich in seinem Stuhl zurecht. „Sie behaupten Ernst Raumer zu heißen, am 25. Novem ber 1902 in Herne geboren worden

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.03.1934
Umfang: 6
will. Martha Ebner wurde als der Beihilfe an der Ermordung Mrs. Cornmakers dringend verdächtig ver haftet und in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Wie aus sicherer Quelle verlautet, rechnet die Berliner Polizei mit Bestimmtheit darauf, in ihr die Mithelferin des Mör ders Jimmy Oswoth dingfest gemacht zu haben. Es steht zu hoffen, daß das an einer angesehenen amerikanischen Bürgerin verübte furchtbare Verbrechen nunmehr bald seine Sühne finden wird." IX. Warum? Warum nur hat Martha Ebner diesen alten

sie zu den verschiedensten Zeiten geholt wird. Jedesmal, wenn draußen auf dem langen Flur Schritte sich der Türe nähern, wenn der Schlüssel der Wachtmeisterin klirrt, fährt Martha Ebner angstvoll zusammen. Sie haßt diese Männer von der Kriminalpolizei, die sie immer wieder mit denselben Fragen peinigen, haßt das verschlossene Gesicht des Untersuchungsrichters Dr. Bosch. Man hat es mit Güte und Freundlichkeit versucht, sie zu einem Geständnis zu brin gen. Aber wenn sie immer und immer wieder ihre Unschuld herausschreit

. Was helfen dagegen die tröstenden Worte, die der Ge fängnisgeistliche, der sie ab und zu auf ein paar Minuten in ihrer Zelle aufsucht, spricht! Drei Monate schon sitzt Martha Ebner in der Untersuchungs haft. Es steht nicht gut um sie. Selbst der junge Offizialver teidiger, den man ihr beigegeben hat, schüttelt unmutig den Kopf. Man hat Ermittlungen angestellt. Der einzige Zeuge, der eventuell Marthas Angaben wenigstens teilweise bestäti- ken könnte, der damalige Master der „Manschuria", ist im vorigen

Jahre an einer Lungenentzündung gestorben. Der Kapitän des Schiffes hat vor der Polizei ausgesagt, daß seines Wissens kein neuer Mann in Hamburg angeheuert worden sei. Von dem Verschwinden Jimmy Oswoths im Hamburger Hafen weiß er nichts. Grübeln. Grübeln. Grübeln. Warum mußte sie nur diesen Brief abschicken? Immer wieder sieht Martha Ebner das Bild vor sich, wie sie, unter Skavinsky-Schecks auch in Belgien. Brüssel, 16. März. Die Nachricht aus Paris, daß der belgische Senator und ehemalige

und nicht mehr daran gedacht. Aber einige Stunden später, als sie zum Abendbrot ein kaufen wollte und den Inhalt ihrer Börse nachzählte, fiel ihr zwischen Groschen und Fünfzigpfertnigstücken eine ein zelne Briefmarke in die Finger. Da hat sie, ohne viel zu denken, die Marke aufgeklebt, den Brief mitgenommen und ihn in den Kasten geworfen. Ordentlich ist Martha Ebner immer gewesen. Auch in kleinsten Dingen. So hat sie mit Bleistift auf der Rückseite des Umschlages ihre Straße und Hausnummer geschrieben, ehe

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 06.01.1937
Umfang: 6
nicht als einen gleichgültigen Fremden, sondern als geschätzten Gast empfängt, der ihr durch seinen Besuch Ehre erweist SWer Sieg der Slam GUF Roma-CÄ Renon 4:2 (3:0 0:11:1) G. U. F. Ro m a: Grandi - Cervi, Perini - Sac chetti, De Bernis, Varalda (Casalini, Mattioli, Naoa). E. I. Renon: Merendi - Holzner, Mech - Ha ger, Ebner, Fidler (Spögler, Lindner). Wie soll man nach diesem Spiel über die Roten des E. I. Renon urteilen? Wir haben von den Rittnern schönere und bessere Spiele gesehen. In der Einzelleistuna

De Bernis, der im Laufe des Abends mehrmals die Zuschauer begeisterte, zieht mit der Scheibe ab und schießt scharf aufs Tor; Merendi schlägt zurück, die Rittner greifen an und kommen hart vors Tor der Römer. Grandi wehrt ab, Ebner übernimmt die Scheibe, gibt an Hager weiter, De Bernis nimmt diesem die Scheibe ab u. geht allein vor, wird aber von Holzner gestoppt. Wieder hat De Bernis die Scheibe und legt scharf aus dem eigenen Verteidigungsdrittel auf das Tor an, das Feld ist schwach gedeckt — Schuh

waren diese beiden Schüsse nicht. Nun stürmt ssolzner allein vor. kommt aber nicht durch; Ebner übernimmt die von der blauen Verteidi gung zurückgespielte Scheibe, dringt vor, erreicht aber auch nichts. Es fehlt bei den Roten stark am Zusammenspiel, die Eimelaktionen hingegen sind ziemlich gut. Nochmas stürmt Ebner vor, über spielt die Verteidigung aber nicht. Hager über nimmt und gelangt knapp vors Tor, Grandi stürzt, große Gefahr für die Blauen, aber die Roten wa ren zu langsam. Da steht De Bernis

wieder im Feld — das merkt man gleich am Tempo der Blauen — er schießt aus dem Mitteldrittel. Mech stoppt ab, gibt an Hager ab, Hager stürmt vor, Cervi wehrt ihn ab. De Bernis übernimmt die Scheibe — der Kampf wogt scharf vor dem roten Tor — Querschuß — der war schon schwer halt bar — Tor: 3:0 für Roma. Die Blauen ernten reichlichen Beifall. Ebner und Hager stürmen vor. aber knapp vor dem Tor scheitert die Aktion wie der. Nochmals nimmt Hager die Scheibe vor. schießt aufs Tor, Grandi schlägt zurück

. Hartnäckig stürmt Hager zum dritten Mal, Grandi kommt zu Sturz, aber die Blauen springen rascher ein, als die Roten zur Stelle sind. Die Rittner lassen nicht locker und tragen den Kampf immer wieder ins feindliche Drittel, richten aber trotzdem nichts aus, denn die Einzelnen sind meistenteils gegen die gute Kombination der Blauen machtlos. Wieder geht Hager vor, wird von Perini har! angerempelt. Bully im Drittel der Römer. Ebner stürmt vor. Hager gehte scheinbar „Rachegedan ken', denn als Perini

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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 12.02.1933
Umfang: 16
, meutert gegen Starhemberg und steigt in das parteipolitische Lager des Freisinns hinunter. Der Führer dieses meuternden Flügels ist der Nationalrat Ebner, ein Bauer aus Sechoden am Millstätter See. Ebner ist ntd)t mehr der unabhängige Bauernführer, sondern die Puppe in der Hand des Dr. Lakomy, eines freisinnigen Führers in Klagensurt. Dr. Lakomy rech net damit, daß Nationalrat Ebner aus bäuerlichen Krei sen dem schwindsüchtigen Freisinn Kräfte zuführen wird. Wer sich dem Freisinn verschreibt, kommt

sogleich auf eine schiefe Bahn. So ist es Ebner, der als katho lischer Bauer gerne in katholischen Tälern für den Hei matschutz wirbt, bei der Abstimmung über das für aas katholische Volk so ersehnte Feiertagsgesetz ergangen. Er hatte von seinem geistigen Vormund in Klagensurt den Auftrag, an der Abstimmung nicht teilzunehmen. Ebner ließ tatsächlich die katholischen Wähler im Stich, ging aus dem Saal und sah vom Gange durch das Fen ster der Abstimmung zu. — Eine echt männliche, katho lische Tat

, nicht wahr, ihr katholischen Wähler, die ihr dem Bauernführer Ebner eure Stimmen gegeben habt! Katholisches Volk, merk dirs, wie mit deinem Ver trauen Schindluder getrieben wird! Den Hitlerianern schwillt seit den Vorgängen in Deutschland wieder der Kamm. Eine Weile war es in folge Zellenbildung beim Landesgericht in Klagensurt- cs kamen Unterschlagungen u. dgl. vor — recht ruhig. Der Siegesrausch wird bald vorüber sein! Der Haß Hitlers gegen unsere Heimat, der Verrat an Südtirol

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.08.1932
Umfang: 8
vormittags mit Vorbehalt einer Tagesordnung an. Straft um Lausanne. Kitzbührls Stellung im antimarxMfche« Lager. Men, 18. August. (GB.) Die Regierung wußte, als sie ins Haus ging, um die Abstimmung über das Lausanner Abkommen zu provozieren, noch immer nicht, wie die Ab stimmung ausfallen werde. Zweifelhaft blieb vor allem die Abstimmung der beiden Heimatblöckler Werner und Ebner. Der Herr Werner aus Tirol hatte nämlich noch Diens tag erklärt, daß er g e g e n Lausanne stimmen werde. Um gekehrt rechnete

die Regierung darauf, daß der Herr Ebner aus Kärnten s ü r Lausanne stimmen werde. Ebner hat mit Hainzl gegen Lausanne gestimmt. Werner da für. Ser gespaltene Heimatblock. Das Ergebnis der Auseinandersetzungen im Lager der Hahnenschwänzler ist. daß sich der Heimatblock nunmehr ge spalten hat. Die drei Abgeordneten Hainzl, Ebner und Wer ner sind aus der Fraktion der Starhembergler ausgetreten und hüben eine eigene Fraktion der Heimwehrmeuterer ge gründet. Wir haben also jetzt im Parlament

nicht einen Heimatblock, sondern zwei Teilblöcke: drei von den acht Mannen des Hahnenschwanzes blöken jetzt separat. Da- bei ist aber auch diese oppositionelle Dreimännersraktion schon gespalten; benn Ebner und Hainzl haben gegen, Werner f ü r Lausanne gestimmt!' Mit der gestrigen Abstimmung ist aber die Sache noch nicht erledigt. Denn der Vertrag kommt jetzt in den Bundes- rat. wo die Regierung keine Mehrheit hat. Wenn der Bun desrat gegen den Beschluß des Nationalrates Einspruch er- fjebt. dann muß die Regierung

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 24.03.1931
Umfang: 6
als s ch w e r e fest. Der Verteidiger Dr. Nagele beantragte, den jugend lichen Mittäter Johann Egger als Z e u g e n zu ver nehmen, welchem Anträge Folge gegeben wurde. Der Kellnerlehrling Johann Egger, zuletzt bedienstet im Hotel „Bier Jahreszeiten" in M ü n - ch en, gab an, daß wohl schon früher einmal von dem Ueberfall gesprochen worden sei, aber der eigentliche Plan sei ihm erst amTagederTat entwickelt worden. Bon einem Austeilen der Beute sei die Rede gegangen. Ebner habe die Stahlrute unter dem Rocke

getragen und wollte haben, daß er zuschlage, das habe er aber nicht getan. Beim zweiten Schlag sei der Uhrmacher wieder auf- gestanden. Er habe die Türe verriegelt gehabt und dann wieder geöffnet, als der Uhrmacher um Hiife ries. Sowohl er als Mutschlechner hätten anfänglich gegen den Raub- Überfall gesprochen. Ebner behauptete diesen Aussagen gegenüber, daß am Nachmittag des 18. November die beiden Gefährten nicht gegen die Tat gewesen seien. Die verschiedenen Diebstähle. Im weiteren Verlaufe

der Verhandlung wurden die verschiedenen Diebstähle erörtert, wie diese in der Anklageschrift bereits näher geschildert wurden. Mutsch lechner war diesbezüglich voll geständig. Beim Mis st o n s h a u s e in G r a z hatten es beide, er und Ebner, vornehmlich auf Geld abgesehen. Sie benützten die Feier des „Herz-Jasufestes", bei der die Tore des Missionshauses nicht gesperrt waren und die Patres sich in der Kirche be fanden. Beide kauften sich vom erbeuteten Gelbe Fahr räder. Als Ebner das Fahrrad gestohlen

mit. Der Schlossergehilfe August Ebner, der Bruder des Franz Ebner, teilte Mutschlechner mit, daß die Kassa der JWA.^n der Hofburg rückwärts eine Holzwanö habe: dies erwies sich aber als ein Irrtum, da die Holz- rvand durch Färbelung nur vorgetäuscht war,' die Oeffnung der Kassa gelang deshalb nicht. In der Kassa befanden sich ungefähr 2000 8. An diesem Diebstahlsversuch waren nebst den zwei Genannten noch ein gewisser Engelbert T h a l e r beteiligt. Auch den Einbruch in das Uhrengeschäft der Firma Lins er in Fulpmes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 05.10.1936
Umfang: 8
bekommen. Seine Angehörigen ha ben ihn in -das Gasthaus Rimml in Kranebitten gebracht. In beiden Fällen sind- die Betroffenen mit dem Rettungs auto in ihre Wohnungen überfuhrt worden. Lottoziehung: In K i n z wurden am 3. Oktober folgende Nummern -gezogen: 27, 4 , 73, 2 61. Selbstmord. Am Freitag abends ereignete sich in einem Haller Gasthaus ein aufregender Zwischenfall. Der Magi stratsbeamte Hans Ebner auS Innsbruck saß mit einem Be kannten im Gasthaus, als ein Gendarm erschien und den Begleiter

Ebners aufforderte. ihm eine Auskunft zu geben. Nachdem sich der Bekannte Ebners nach der Aussprache mit dem Gendarmen wieder an den Tisch gesetzt hatte, bat Ebner seinen Freund, er möge seine Frau fernmündlich verständi gen, nach Hall zu kommen. Unmittelbar darauf zog Ebner eine Pistole aus der Tasche und jagte sich eine Kugel durch den Kopf. Wenige Minuten später erlag Ebner der schweren Verletzung. Ueber die Ursache der Tat liegen keine Anhalts punkte vor, doch soll Ebner schon des- 'öfteren

SelbstmorH- absicht-n geäußert haben. Ebner, der eine Frau und ein Kind Ein Mntorrüdfahrttr fährt zwei Fußgänger nipder. Bei der Boldererbrücke ist ein reichsdeutcher Motorradfahrer am Sonntag übeüds. von Hall kommend, in eine Gruppe von Fußgängern gefahren. Er kam däbei zum Sturz und' blieb unter der Maschine bewußtlos liegen. Zwei' in Vol- ders wohnhafte Spaziergänger, der Vater, ein Oljähriger Pensionist, und der Sohn, ein 20jähriger Student, wurden niedergerannt. Der Vater hat einen Bruch des linken

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.03.1934
Umfang: 6
Hermann, Oeschi Edmund, Emberger Josef, Zalud Otto, Trolf Wilhelm, Willi Heinrich; Diplom für 20jährige Dienstzeit: Pitscheider Julius. Brattia Ferdinand, Denoth Josef, Hüter Ignaz. Spielmann Karl, Grasl Franz, Rauther Franz, Weißkopf Josef, Lettner Johann. Anerkennungs schreiben von Seite der Stadtgemeinde für 10jährige Dienstzeit erhielten: Stanger Josef, Flory Alfons. Wolf Adolf, Frohnwiefer Karl, Schwab Fritz, Schweiggl Oswald, Narr Josef, Ebner Franz, Trenker Ferdinand, Wirtenberger Jakob

ist ihm auch in diesem Falle nur die Phantasie durchgegangen. Denn eigentlichen Hang zur Un wahrheit habe ich nie an ihm bemerkt. Im Gegenteil, der junge Raumer war ein guter, ernstzunehmender Mensch." Damit ist die Vernehmung des Professors beendet. Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück. XV. „Bitte nicht zu vergessen, Herr Kollege: Wir verhandeln hier nicht in der Sache Ernst Raumer, sondern in der Sache Ebner." „Aber die Sache Ebner steht und fällt mit der Entscheidung über die Aussage Räumers

des Zeugen Ernst Raumer nicht mehr so stark in Zweifel gezogen werden kann, wie wir dies erst getan haben. Seine Aussage ist, darüber sind wir uns von vornherein einig gewesen, eminent entlastend für die Angeklagte. Die Ueber- einstimmung in den Darstellungen der Angeklagten und des unabhängig von ihr vernommenen Zeugen Raumer konnte nur dann als Entlastungsgrund ausfcheiden, wenn Raumer nachweislich in einem Interessenverhältnis zu der Ebner stand, etwa als ihr Komplice oder Mitwisser. Seine Weige rung

, seine Personalien anzugeben, rechtfertigte zunächst die sen Verdacht und damit auch seine Inhaftierung. Die Fest stellung, daß Ernst Raumer tatsächlich wahrheitsgemäße An gaben über seine Personalien gemacht hat, gibt der Sache nun ein ganz anderes Bild. Dadurch wird nicht nur der Haft befehl gegen Raumer hinfällig, sondern auch der hinreichende Verdacht der Täter- oder Mittäterschaft der Martha Ebner bricht zusammen. Denn wir können nunmehr an der Dar stellung Räumers, wonach die Angeklagte den Brief

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 05.02.1933
Umfang: 10
und tröstete sie. „Du hast ja noch zwei Gäste dabehalten. Vielleicht kommt auch bald der schöne Doktor und bringt sogar Frau Denissowa mit. Soll eine sehr interessante Frau sein!" Da war auch Frau Kivi wieder zufrieden und lachte mit. — Binchen saß bei ihrer Musik, und als sie sich in einer Pause umschaute, saß still hinter ihr Horst Ebner, der junge Student. Mit einem scharfen Ruck drehte sie sich mit dem Klaviersessel herum, schlug erstaunt die Hände zusammen und rief: „Horst chen, du hier? Und so artig

?" „Ja, ich bin's," sagte er und rückte mit seinem Stuhl näher an das Klavier. „Willst du mit mir vierhändig spielen, Horstchen?" fragte Binchen. Horst Ebner hob entsetzt die Hände: „Heute im Zeitalter des Grammophons und des Rundfunks soll ich noch selbst Klavier vorragender Gelehrter, Galsworthy in der Westminster Abtei beizusetzen, wurde von den Dekanen der Abtei nicht entsprochen. Die ungarische Regierung hatte einen Kranz für den „großen Freund Ungarns" gesandt. Ein Fakir im Eisblock. In New york

! Ich bin überreichlich damit versorgt, und überdies ist bei mir jedes Plätzchen besetzt!" „Ach," erwiderte Horst Ebner, durchaus nicht entmutigt, „die Sache mit dem schönen Doktor, Binchen, schlage dir nur aus dem Sinn, der kommt von seiner Denissowa doch nicht los! Aber sieh mal, wir beide, Binchen!" Binchen wollte losfahren und heftig werden, dann aber be sann sie sich eines Besseren. Lächelnd unterbrach sie ihn: „W die Aino, Horstchen. Und die Oehquist-Werke? Du warst doch auch einmal sehr für Blond

und für das technische Studium!" Da hustete Horst Ebner, als ob ihm etwas in die Kehle ge kommen wäre. „Ja, liebes Binchen," sagte er schließlich, „die Oehquist- Werke wären ja eine nette Sache. So etwa, wenn du sie erben würdest. Aber die Aino dazu — das ist ja eine ganz wilde Aus gabe. Mit der wird ja nicht einmal der Uli fertig. Du, Binchen, ich habe am Vormittag gesehen, wie die sich zankten, der Uli und die Aino. Und wie nur dessen Laute in die See flog! Na, Binchen!" „Was du sagst," rief Binchen. „Aber davon

später, Hörste- lein! Also mit mir ist auch nichts. Aber —" der Schelm km wieder über sie — „wenn es durchaus eine Vollmer sein muß, ich habe noch eine Schwester, Hörstchen. Die ist jetzt nach Se kunda gekommen. Die würde zu dir passen. Aber die ist forsch, forsch! Und dann, da ist noch ein anderer wild auf mein Schmc- sterlein. Auch ein netter Junge. Du kennst ihn übrigens gut. Es ist der Ernö Söderblom. Er will zum Winter in Berlin studieren." Horst Ebner ließ den Kopf sinken. „Du wirft

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