Jahre an Heimweh gelitten, sie wußten es nicht, seine Vorgesetzten nicht und seine Mitschüler nicht, die meinten alle, er woll' nicht studieren. Da kam eines Tages ein Brief an den Ebner in Gallenmarkt. Im Brief stand: „Ihr Sohn Gottfried ist diese Nacht aus der Anstalt davongelaufen. Wir bitten um sofortige Mitteilung, wenn er heimgekommen ist. Sonst müßten wir die Polizei ver ständigen. Der Regens Dr. Th. Prambacher. Als der Ebner diesen Brief gelesen hatte, kannte er sich zunächst
Schollen auf, die schwarz waren in Fruchtbarkeit. Der Aelteste hielt die Hörner des Pfluges, hinter ihm ebneten die Brüder mit dem Knecht die Furchen. Davongelaufen? Er schlug die Faust aufs Sims des Fensters. Sein rotes Gesicht verzerrte der Zorn. In diesem Augenblick kam die Mutter in die Stube. „Dort, lies!" fuhr sie der Ebner an und zeigte mit der Hand auf den Boden, wo der Brief lag. Die Bäuerin hob ihn auf und legte ihn auf den Tisch, ohne eine Zelle zu lesen. CS war, als ob sie den Inhalt schon
er nicht," brauste der Bauer auf, „da gegen steh' ich. Er soll studieren, ich will's und Her Bub hat sich darnach zu richten. Das möcht' ich sehen, wer beim Ebner Herr ist." ,-Gottfried hat zu wenig Talent." „Zu wenig Talent? Jeder hat das nötigs Talent, wenn er mag. Gottfried mag nicht, das ist's. Aber er soll mögen, ich werde ihm helfen, dem Faulpelz." „Mach das Kind nicht unglücklich, Jakob!" „Gottfried kann werden, was er will, ich zwing ihn zu nichts, aber studieren soll er. Mach ich ihn deswegen
unglücklich? Hör' auf, Weib." „Im Sommer ist er der beste Knecht auf dem Hof." „Er soll aber nicht. Wir haben Dienstboten genug, er soll lesen und wiederholen, daß er's weiterbringt, und Feld und Acker lassen, die gehören den anderen." Die Bäuerin schwieg. In diesem Punkt war mit dem Ebner nicht zu reden. Wie oft hatte sie schon für Gott fried gebeten, daß er daheimbleiben dürfe, er würde noch einmal krank in der Fremde, nie hatte sie etwas ausge richtet. Sonst war der Ebner nachgiebig und zuvorkom mend
und tat der Mutter seiner Kinder gern die Wünsche. Es war ehedem selten genug, daß sie einen aussprach. Wortlos, den Scheitel gesenkt, ging die Bäuerin aus der Stube. Auch den Ebner litt es nicht inehr im ge- fchlofsenen Raum. Er nahm den Hut vom Nagel, verließ Stube und Hof und schritt .hinaus auf den Acker. Dort war ihm am diesem Vormittage nicht- recht. Bald war die Furche zu tief, die der Aelteste zog, bald zu seicht, dann wieder zu schmal und darauf zu breit. So oft die Pflugschar an einem Stein