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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 8
Datum: 20.09.1914
Umfang: 8
Seite 6 Das russische Dorf. Eine Kricgsepisode. Seit halb vier Uhr morgens marschierten die öster reichischen Regimenter in den blauen Sonnentag hin ein, der warm und schimmernd über der weiten russi schen Ebene lag. Gelb und grau, und wieder gelb und grau. Sand, aus dem da und dort wie in Büscheln Ginster aufwuchs gleich Bartstoppeln in einem unge pflegten Gesicht. Der Sand war jetzt der Feind; zäh und unentrinnbar lag er überall; bis zu den Möcheln versank Man in ihm. Der taktmäßige Soldaten

zuerst eingesäumt hatten. Schon stand die Sonne hoch, als sie genau erkennen konnten, wie winzig und erbärmlich das Dorf war, oas auf ihrem Wege lag. Aber immerhin, cs war ein feindliches Dorf, sie würden dort Menschen begegnen, und also gingen sie unwillkürlich rascher trotz ihrer Ermüdung, faßten ihre Gewehre fester. Ein Hund be gann zu kläffen, wütend, heiser, wie aus einem tiefen, unversöhnlichen Haß. Und da fiel auch schon das Gebell von allen Hunden ein. Man sah sie nicht, sie waren fin

den Hütten eingeschlossen wie die Menschen. Aber während der Haß der Menschen nicht wagte, sich durch einen Laut zu verraten, heulte der Ingrimm der Tiere den Einrückenden entgegen. So begannen sie durchs Dorf zu ziehen, die Oester- reicher. Unwillkürlich erinnerten sich die Bauernsöhne bei diesem Dorfe an ihre Heimat, und sie fingen wieder zu singen an. Und da zeigten sich hinter den Fenster luken Gesichter, zuerst nur wie vorüberhuschende Schat ten, wasseräuige Kinder krochen heraus, und ein zittriger

wieder einige Sätze, die offenbar seine Ergeben heit beteuerten, und die Bitte des Dorfes unr Scho nung. Der Oberst nickte ernsthaft nrit dem Kopfe, machte eine abwehrende Handbewegung, um die Rede zu un terbrechen, und ritt weiter. Sofort strömte das ganze Dorf zusammen, spähte scheu und stuinm auf die vor überziehende Armee. Manche Soldaten riefen ihnen zu, aber die Russen antworteten nicht, sondern ver beugten sich nur tief. Man wollte ihnen Geflügel, Eier, Butter abkaufen, doch sonderbarerweise

. Und wie zum Beweise eilte einer in seine Hütte und kam gleich mit einer sich heftig sträubenden mageren Henne wieder, die er als seine köstlichste Gabe den Befreiern seines Volkes darbot. Indes zogen die Truppen immer weiter, einem dunk len Fleck entgegen, ihrem nächsten Ziele. Das war einer der spärlichen Wälder dieser Landschaft, und hinter jener Deckung stand, das wußten alle, der Feind. Ihn erwarteten sie mit einer Ungeduld, der die Müdig keit kaum etwas anhaben konnte. Das Dorf aber be trachtete

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.09.1914
Umfang: 4
von allen Hunden eilt. Man sah sie nicht, sie waren in den Hütten eingeschlossen wie die Menschen. Aber tvährend der Haß der Menschen nicht wagte, sich durch einen Laut zu verraten, heulte der Ingrimm der Tiere den Einrückenden entgegen. So begannen sie durchs Dorf zu ziehen, die Oester- reicher. Unwcklkürlich erinnerten sich die Bauernsöhne bei diesem Dorfe an ihre Heimat, und sie fingen wieder zu singen an. Und da zeigten sich hinter den Fenster- kuken Gesichter, zuerst nur wie vorüberhuschende Schat ten

. Dabei wimmerte er tm'utcr wieder einige Satze, die ofsenbar seine Ergeben heit beteuerten, und die Bitte des Dorfes um Scho nung. Der Oberst nickte ernsthaft mit dem Kopfe, machte eine abwehrende Handbewegung, um die Rede zu un terbrechen, und ritt weiter. Sofort sttömte das ganze Dorf zusammen, spähte scheu und stumnr aus die vor überziehende Armee. Manche Soldaten riefen ihnen zu, aber die Russen antworteten nicht, sondern ver beugten sich nur tief. Man wollte ihnen Geflügel, Eier, Butter abkaufen

.. Ihn erwarteten sie mit einer Ungeduld, der die Müdig keit kaum etwas anhaben konnte. Das Dorf aber be trachtete ihren Durchzug mit mtbeweglichcr Ehrfurcht, mehr gebannt, als neugierig scheinend. Vor der Kirche stand der Pope, fett, schwarz, in schmutzigem Talar und gri'.:ste ergeben, die Hände auf den Rücken gelegt. .,Ms ob er eine Bombe verstecken wolltemeinte der blonde Leutnant, und ärgerte sich dann sofort über die Schmutzigkeit des Weges. Er versuchte den Kotmassen, die über dem Staube wie eine Decke

des Gehens. Und da.ff ^ die feindliche Ortschaft karnpflos passiert hatten, w» keinen. Feind gefunden, ihr Leben nicht verteidiB * mußten, so war in ihre Gemüter etwas von natürlichen Abspannung nach überstandenei: ren eingezogen. Gutmütig glotzten sie auf die Mjc». die da am Wege standen. Aber dies arn:e und knE tische Volk hatte offenbar aufgehört, sich noch für die Oester-reicher zu interessieren; denn es hattet wieder in seine schmutzigen Hütten zurückgezogen» tot und ausgestorben lag nun das Dorf

einen Ausenthmt^t \ Zug mußte noch schuell-er den llebrigen nachru^^ ^ wenn er wieder in das Dorf zurückmarschienw, . ! eine tolle Wut hatte ihn und seine Leute gepackk. *> \ feige, tückische Gesindel mußte ausgerottet werden- | i And so rannten sie in das Dorf zurück, aus ! immer wieder Schüsse fielen. Kaum erschienet! ^ I doch, so wurde es plötzlich still, das Geknatter ^ auf. und das Dorf schien wieder unschuldtg w ^ Sonne zu schlafen. Dann aber begann ein w'-wes . schrei, Türen sprangen vor Kolbenstoßen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.02.1915
Umfang: 6
mit gleicher Nnerschütterlichkeit unser Bundesgenosse im halbjährigen Ringen, in Waffenbrü derschaft erprobt. Ans Herz gewachsen sind uns die Kampfgenossen, die in Galizien, in den Karpathen und in Südpolen mit zäher Tapferkeit die Russen festhielten und dreimal zu einer Offensive vorgingen, die neuen Ruhm brachte. Samstag, den 12. September 1914, bezog das Ba- talllon 1/39 Ortsunterkunft in dem Dorf Chalandry (Frankreich), 12 Kilometer nördlich von Laon. Wir tra fen abends gegen 8 Ahr im Ort

ein, der bereits belegt war von der Maschinengewehr-Kompagnie des Regi ments 39 und einer Abteilung Feldartillerie. Die Be wohner des Dorfes waren größtenteils anwesend. Ich legte meine Mannschaften möglichst in Bürgerquartiere, um ihnen Gelegenheit zu geben, ihre total durchnäßten Sachen trocknen zu können. Für mich hatte der Kom- pagniefelwebel mitten im Dorf in dem Hause einer Hofbesitzerin Onartier belegt, einer Witwe von ungefähr 50 Iahren, die außer dem von ihr bewohnten Hof noch ein ungefähr fünf

Minuten entfernt liegendes Anwesen besaß, und die ihre Sache mit einer gleichalterigcn Frau führte. Sie bewohnte gemeinsam den Hof, un terstützt wurden sie von einem Knecht in der Stellung eines verantwortlichen Oberknechtes. Die Frau klagte mir in bewegten Worten, wie furcht bar die französischen Soldaten - ihre eigenen Lands leute — die kurz vorher im Dorf im Onartier gelegen hatten, hier gehaust hätten. In geradezu schamloser Weise hätten sie alle Lebensmittel an sich gerissen und den Bewohnern

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 18.10.1944
Umfang: 4
Küsse die jüdische Erde, deutsches Schwein! Das Schicksal eines Bauern vom Hohen Venn - Grenzernot zwischen den Fronten . Im Westen, 17. Oktober. Kurz vor dem Dorf G ... dort, wo die Straße von Trichtern aussefranst. ist und in jähem Gefälle zu dem mit Kniippehveiden umstandenen Dorfteich führt, stand er mitten auf der Straße und winkte uns zu halten. Cr war ein alter Mann und seine äußere Erschei nung in ihrer Abgerissenheit ebensowe nig vertrauenerweckend wie das in Abständen kommende grelle

. Er sprach, als ob er Schmerzen habp. Doch wehrte er unsere Fragen dadurch, daß er schneller sprach, - als wolle er-dem Mitleid zuvorkommen. Die Famillentragödie Vor vier Tagen war er von seinem Dorf im Hohen Venn aufgebrochen, hatte sich durch nordamerikanische Streifen geschlagen und an die Wäld chen an der Rur gehalten, um dann nach Norden abzubiegen, da er im Dorf B. Verwandte hatte. Er hatte zu meist bei Tage geschlafen und war bei Nacht marschiert, da er nicht wußte, wo das feindbesetzte Gebiet

endet, bis er unseren Wagen gesehen und als deutsches Fahrzeug erkannt hatte. So sei er jetzt hier und wohl in Sicherheit, wenn es für Menschen wie ihn über haupt noch Sicherheit gebe. Auf unsere Frage nach dem Grund zu dieser selt samen Behauptung gab er' zusammen hängenden Bescheid. Er berichtete folgendes: „Als die Nordamerikaner kamen, gingen wir fast alle vom Dorf in die Wälder, wo wir Verstecke im Dickicht kennen, in die uns kaum jemand folgen kann. Mit mir selbst gingen Luise G„ ihre beiden

und das Brot knapp wurde. Am 10. Tage starben zwei Kinder, die Fieber hatten. Da wollten die Frauen wieder ins Dorf zurückkehren, um wegen der Kinder ein Dach über dem Kopf zu haben und auch, weil sie dach ten, daß unsere Soldaten vielleicht un ser Dorf schon wieder genommen hät ten. Matthes und ich sagten, sie sollten lieber warten, aber nach zwei Tagen brachen die ersten auf und wollten nichts mehr vom Bleiben hören. Wir ließen sie gehen. Einen Tag später ging auch Luise mit den beiden Jungen

. Wir hatten nur noch wenig Brot, und die Kinder schrien nach dem Dorf. Nur wenige, die mehr mitgebracht hatten, blieben mit Matthes und mir. Ein Tag verging, ohne daß wir etwas hörten. Dann am nächste Morgen stand plötzlich der Helmut vom Bachbauern vor mir und schrie, wir sollten gleich ins Dorf zur Hilfe kommen. Sie hätten seine Mutter weggeschleppt und mach ten auf die Frauen Jagd. Wir müßten ihm helfen, seine Mutter wiederzufin den. Wir gingen mit, obwohl wir wuß ten, daß wir nicht helfen konnten. Ge gen Mittag

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 16.11.1917
Umfang: 8
in Stadt und Land, laß auf- leben dein geängstigtes Herz, laß es wieder fröh lich schlagen in Dank gegen Gott und Heer, kein Welscher bedroht nunmehr dein Hab und Gut, dein Weib und Kind, Pustertal ist befreit. Ein stiller Jubel zieht durch Dorf und Weiler, aus heiteren Gesichtern erzählt man sich von Mund zu Mund, der Welsch' ist weg, seine diebi schen Krallen bohren sich tief drinnen verzwei felnd in seine Heimatserde. Vergebens! Mit dem Fluche Kains beladen, findet er keine Rast, Oesterreichs

im Innern verdeckt. Alt-To bl ach hat wenig gelitten. Die Tref fer irr die Pfarrkirche werden nach dem Frieden bald behoben sein. — Am meisten Schüsse erhielt S i l l i a n, aber merkwürdigerweise am wenigsten Treffer. Die Welschen hatten keinen Beobachter. Viele hundert Granaten gingen in den Wald, wenige zur Bahnstrecke, fast keine ins Dorf. — Dem Feinde am nächsten befand sich Ober- T i l l i a ch, ein Dorf voll lauter Holzhüiien. Ein welsches Geschütz, mit vorzüglicher Einsicht, war gerade

auf das Dorf gerichtet, schoß aber selten. Im heurigen Jahre schien aber der Untergang von Ober-Tilliach besiegelt. Die Welschen schasse«: mit Brandgranaten. Ein Haus fing Feuer, konnte aber zugleich mit dem Dorfe gerettet werden. Die lvelschen Gewehrkugeln reichten nur an den Rand des Dorfes. Was die Bevölkerung in: bedrohten Pnstertale, besonders aber die Orte im Schußbereiche, mitge litten, das kann in einigen Sätzen nicht wiederge geben werden. Flüchten vor dem Feinde und dessen Granaten ist ein Wort

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 22.09.1915
Umfang: 4
. j * . * * Automobilunfall der Königin Ohlbelmine von Rolland. Aus dem Haag, 21. September. Das Auto mobil, woriu sich die Königin Wilhelmine und Prinzessin Juliana befanden, stieß mit einem anderen Anto zusammen. Es wurde niemand verletzt. Grobe Brandkataftropbe in Südtirol. Das halbe Dorf Dimaro abgebrannt. Unbekannte Brandurfacbe. — Kirche und Schule verschont. — viele Feuerwehren und Militür aulgeboten. — too Tamilien obdachlos. — €ine Truuensperfon verbrannt, — ooo.ooo Kronen Schaden. — Spende des Kallers. Aus Eles

. Zu dem Brande in Dimaro erfahren wir weiters von zuständiger Seite: Am 17. ds. 4 Ahr nachmittags entstand in dem am Südausgang des Dorfes Dirnaro gelegenen Hauses des Gemeindevorstehers aus bisher unbekannter Ur sache ein Feuer, das sich in der kürzesten Zeit auf das ganze Dorf ausbreitete. Diese unglaublich rasche Ver breitung des Feuers erklärt sich aus der Bauart des Dorfes, das mit seinen engen schmalen Gassen und in einander hineingebauten, durchwegs mit Holzschindeln bedachten Häusern dem Feuer

vor dem Uebergreifen der Flammen zu bewahren. Auf dem Brandplatze erschie nen in kürzester Zeit die Feuerwehren von Male, Mezzana und den umliegenden Dörfern mit ihren Spritzen. Der Dorfbach wurde mitten durch das Dorf geleitet Und es gelang auf diese Weise tatsächlich, trotz des großen Feuerherdes, den Brand zu lokalisieren und die erwähnten Häuser zu retten. Auch eine Kom pagnie Infanterie erschien auf dem Brandplatze und beteiligte sich in wirksamster Weise an den Löscharbeiten bis 9 Uhr abends

und Presson untergebracht, teils ver blieben sie auf dem Brandplatze. Trotz der Lokalffierung des Brandes flackerte das Feuer während der ganzen Nacht und noch am folgenden Morgen immer wieder auf und konnte nur mit schwerer Mühe und unter fort währender großer Gefahr weiter bewältigt werden, so daß noch am nächsten Tage militärische Hilfe verlangt werden mußte, durch die das Feuer endlich vollstän dig gelöscht werden konnte. Am 19. ds. war es ge lungen, die mitten durch das Dorf führende

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 01.12.1943
Umfang: 4
Last von der Seele wälzen und spricht weiter, kind lich unbeholfen, stockend und manchmal in her vorbrechendem Schluchzen. Das Vaterhaus des Jungen steht in einem Dorf ostwärts G., weitab von den großen Ver kehrswegen. Der Vater wurde im Sommer 1941 einberufen. Nur ein Brief erreichte feine Fami lie. Es war fein letztes Lssbenszeichen. Der Krieg ging an dem stillen, einsamen Dorf vorüber. Im Herbst 1941 kamen eines Tages bolsche wistische Soldaten in den Ort, verlangten Essen und Trinken

, „denn wir hatten ja kein Pferdchen und die Mutter kann nicht gut laufen. Deutsche Soldaten sahen wir nicf)t wieder, aber dann waren plötzlich die Bolschewisten da", so fährt er schluchzend fort. „Sie lagerten auf der Wiese vor dem Dorfeingang. Ein Offizier rief alle Zurückgebliebenen zur Dorfversammlung und dort drohte er, daß jeder erschossen werde, der das Dorf verlasse, bevor er einen Paß besitze. Niemand dürfte mit den bolschewistischen Sol daten über die Deutschen sprechen. Da bekamen alle Angst und.die Mutter sagte

jetzt wieder Kolcho- senbesitz, sagte er. Die Gänse und Hühner, das Getreide und die Kartoffeln wären für die So wjetarmee beschlagnahmt. Nach zwei Tagen kam wieder ein Offizier mit einem Trupp Sol daten. Er verlas in der Dorfversammlung einen Befehl, daß alle männlichen Personen der Jahr gänge 1888 bis 1928 im Ort zur Armee einbe rufen seien. Sie hätten sich sofort im Starosten haus bei der „ Besonderen Kommission" zu mel den. Von diesen Jahrgängen waren aber nur noch zwei alte Männer und ich im Dorf. Man fragte

uns aus, wie wir zu den Deutschen ge standen hätten. Dann mußten wir uns für drei Tage Verpflegung holen. Meine Mutter und meine .Schwestern weinten, als ich Abschied nahm. Ein Soldat brachte uns nach K. und in jedem Dorf schlossen sich Männer und Jungen unserem Zug an. In K. erhielten wir albe Uni formen. Zwei Tage lang marschierten wir bis N., wo wir Kanonendonner hörten. Am näch sten Tag ging es weiter. Ich erschrak seh^ als plötzlich Granaten in unserer Nähe, einschlugen und ängstigte mich. In einem abgebrannten Dorf

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 6
Datum: 30.06.1944
Umfang: 6
am Dauern und Gebirgsjäger Ein Stoßtrupp in einem Dorf Die Dorfschule in H. Aus einem Klassenraum dringt froher Gesang: „Es war ein Edelweiß, ein kleines Edel weiß". Weithin hallt das Lied durch die geschmückten Dorf straßen. Im hellen, großen Schulzimmer stehen an der blumengeschmückten Stirnwand „Gewehr bei Fuß" Gebirgs jäger-Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften. Unter den Stahlhelmen blicken harte Augen. Das Grauen der Schlach ten liegt noch in ihnen. Auf der Brust tragen diese Män ner hohe

zu werden. So hat dieser Stoßtrupp die Verbundenheit zwischen Sol datentum und Bauerntum in diesem Dorf bekräftigt. Bauer und Gebirgsjäger — Brot und Waffen — beide sind glei chermaßen Garanten des deutschen Sieges. Hannes R ei t e r e r (gd). aus betrachtet, nicht so wichtig wie der Nutzen, den sie für den Wahlkampf herausschlagen möchten. Protest San Marinos gegen anglo-amerikamschen Terror- angrifs. Die Republik San Marino protestiert gegen den anglo-amerikanischen Terrorangriff. Der Protest unter streicht, daß San Marino

. Europas Dauern Vodenoerbundenes Landvolk und entrechtete Kolchossklaven Zweierlei Haltung und Leistung Wer jetzt, im fünften Kriegsjahr, quer durch das Reich fährt, sieht überall bebaute Felder, auf denen eine neue Ernte heranreift. Beim Gang durch ein Dorf läßt sich leicht feststellen, wem die treue Arbeit auf der Gemarkung zu verdanken ist; einigen, meist älteren Männern, vor allem von Frauen, Jugendlichen. Unter ihrer Leitung Kriegsgefan gene und Helfer aus dem Osten. Die Mehrzahl der Bau ern steht

Tagesablauf auf einem deut schen Bauernhof verfolgt. Wo immer im weiten deutschen Vaterland wir uns auch umsehen mögen, in keinem Dorf finden wir ein Bauernhaus, an dem ein Schild hängt mit der Aufschrift: „Wegen Einberufung geschlossen!" Der Bauer, die Söhne, die Knechte sind Soldaten geworden; die Bäue rin, die Alten, die Kinder sind an ihre Stelle gerückt. Die Arbeit. geht weiter. Und mit welchem Erfolg, das hat alljährlich der dankerfüllte Bericht am Erntedankfest bewiesen. Diese Leistungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.05.1925
Umfang: 8
, während sich die übrigen drei schwer Ver letzten in Lebensgefahr befinden. Etwa 25 bis 30 Personen wurden leicht verletzt. 2er Riesenwaldbrand in Sentschland. 10—15 Millionen Goldmark Schaden. Stettin, 19. Mai. Zum Waldbrand in Altdamm ivird noch gemeldet, daß ein Waldgebiet von 16 Kilometern Länge und 4 Kilometern Breite in hellen Flammen stand. Das Dorf Hornkrug mußte von den verzweifelten Einwoh nern im Laufe des Nachmittags geräumt werden. Es schien unmöglich, den Flammen Einhalt zu gebieten. Nachdem

auch eine Reihe von Bahnhofsgebäuden geräumt worden war, trat in der neunten Abendstunde plötzlich eine vollkommene Windstille ein, sodaß im letzten Augenblick das Dorf Horns krug und die Eisenbahnstation verschont blieben. Der Wert der vernichteten Baumstämme allein wird auf 10 bis 15 Millionen Goldmark geschätzt. Der wertvolle Waldbestand ist ebenfalls vollständig vernichtet. Menschenleben waren nicht zu beklagen, doch ist eine Anzahl von Leuten der Ret tungsmannschaften an Rauchvergiftung erkrankt. Panik

erfaßt und vollständig zertrümmert. Der Besitzer und der Chauf feur waren sofort tot, drei weitere Personen wurden schwer verletzt. Eingeäscherte Brauerei. Hof, 20. Mai. In einer auf einem städtischen Anwesen befindlichen Brauerei brach ein Großfeuer aus, das sich auf sämtliche Hauptgebäude des Anwesens ausbreitete und sie einäscherte. Eine Person fand hiebei den Tod, mehrere Personen erlitten schwere Brand wunden. 17 Familien sind obdachlos geworden. Ein deutsches Dorf durch Brand vernichtet

. Nach einer Blättermeldung ist das Dorf Parkew bei Bützow durch einen Brand vollständig vernichtet worden. Fast sämtliche Gutsbesitzer und viele Dorfbewohner waren bei einer land wirtschaftlichen Ausstellung abwesend, so daß es an der nötigen Hilfe mangelte. Zwanzig Gebäude, Wohnhäuser, Scheunen und Stallungen sind niedergebrannt. Besonders groß ist der Verlust an Vieh, landwirtschaftlichen Geräten, Futter- und Düngemitteln. Das Feuer ist auf Brandstiftung zurückzuführen, die an verschiedenen Stellen erfolgt

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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 09.08.1931
Umfang: 16
; aber so prachtvoll es da auch gewesen wäre, 's hätt ihr doch in der Stadt nimmer und nimmer gefallen wollen. Nein, ganz und gar nicht! Heim, wieder heim in meine liebe Alb, in mein liebes trautes Dorf! hätt's immer in ihr gerufen; denn da wär's doch am „aller—allerschönscht". „Da kennt einer den andern", fuhr sie fort, „da weiß jedermann, wer's Adele ist, und was sie hat, und schon von wei tem ruft man ihr zu: „Grüeß Gott, Adele! Geht's dir au guet?" Oder: „Hast au guet g'schlofe?" Und ebenso kennt's Adele all

" vorüberkamen, das auf grüner Kornbreite krautete. Unsere Führerin redete es fröhlich an und fragte, ob das Kraut gut wäre, und ob's auch mit'm Mütterle gut ständ'. Und das Mädchen gab, halb auf gerichtet, mit heller, klarer Stimme Bescheid. Es stand leider zu weit ab vom Wege, man konnte ihm nicht ins Gesicht sehen, aber man merkte, daß es ein be scheidenes. freundliches Wesen hatte. „Des ischt die Fürnehmscht im Dorf!" sagte Frau Adelheid in ihrer treuherzigen Mundart, als wir weitergingen

. „Das ist die Vornehmste im Dorfe?" wiederholte ich im er- ' staunten Frageton und sah mich rasch noch einmal um. Ebenso verwundert war auch mein Freund, der pu stend hinter uns herkam. Das Mädchen war gewiß jugendfrisch und anmutig, das zeigte ihre Gestalt und ihre Bewegung; aber — so viel konnte man wohl noch sehen — vornehm gekleidet war es nicht, und das em-' sige Krauten auf dem Acker konnte doch nach der land läufigen Ansicht auch nicht gerade als vornehm gelten. „Des ischt die Fürnehmscht im Dorf!" wiederholte

Frau Adelheid gewichtig, als sie unsere arg zweifeln den Gesichter sah. Sie half uns auch sofort aus dem Traume. „Des ischt's bravscht' und slerßigscht' und 's akkuratescht' Mädle im ganzen Dorf! Wie die au für ihr arms kranks Mütterle sorgt — und so lieb und so fromm wie se ischt — und das heißt ma bei ons 's Fürnehmscht." Es war mir, als hätte ich einen Edel stein leuchten sehen. Und schwenkte den Hut nach dem holden Mädchen, ich schwenkte ihn noch einmal und rief: „Hut

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 10.08.1911
Umfang: 6
, muß es gelegen sein, bei dieser wichtigen Versammlung pünktlich zu erscheinen. Der Einbe- rufer. Aus Tirol. Lusern abgebrannt. Ein schweres Brandunglück, ähnlich wie es im Jahre 1908 die Nachbargemeinde Zirl traf, hat nun einen zum größeren Teil von Deutschen bewohnten Ort in Jtalienisch-Tirol betroffen: Das Dorf Lu sern (Luserna) ist fast vollständig ein Raub der Flammen geworden. Eine an uns gelangte Drahtnachricht lautet: Trient, 9. August. Heute nachmittags ge gen 2 Uhr brach in Luserna

aus bis jetzt noch nicht bekannten Ursachen ein Brand aus, dem fast das ganze Dorf zum Opfer fiel. Von 136 Häusern sind 100 abgebrannt. Unter den Objekten, die den Flammen zum Opfer fielen, befindet sich auch die Schule, das Postgebäude, das Gemeindehaus sowie die Spitzenklöppelschule und die Gasthäuser des Ortes. Die Bevölkerung von Luserna ist außer ordentlich arm; meistens wohnen dort Bauarbeiter, die im Sommer in der Fremde ihr Brot verdienen. Es waren Beim Brande nur ganz wenige männ liche Personen am Orte,- wodurch

die Löschaktion bedeutend erschwert worden ist. Der Brand hat großes Elend zur Folge. Das Dorf ist vorwiegend, wie viele der Dörfer im italienischen Landesteile, aus Holz gebaut. An den ausgetrockneten Objek ten hat sich das Feuer mit unheimlicher Schnellig keit verbreitet. Luserna liegt etwa 1200 Meter hoch auf einem Berge am Caldonazzosee. Kufstein. (Ein nobler Meister.) Welchen Schikanen mitunter ein dem Unternehmer miß liebig gewordener Arbeiter ausgesetzt ist, beweist zur Genüge ein Fall

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 21.10.1930
Umfang: 8
-Bnngalow. unter dessen moderndem Dach wir seit drei Tagen schon kampierten, ragte der Stumpf eines Af fenbrotbaumes, aus dem ich mich niederließ. Vor mir stieß kerzengerade, aber zur Hälfte schon wieder überwuchert von d«r tropifchen Vegetation eine Lichtung bis hinab zur Talsen- kuug. Hier führt« am Fels entlang ein schma ler Wildpfad, den nach unserer Berechnung der Tiger nehmen mußte, wenn «r ins Dorf wollte. Drei Tage hatten wir den Herrn vergebens er wartet. Wenige Tag« zuvor

waren Wir von der letz ten Bahnstation im Gebirge nordwärts geritten, um uns einen seltsamen Eingeborenenstamm anzusehen, der seine Grashütisn hoch oben im Laub der uralten Bäume hatte und sich kaum auf die Erde wagte. Auf unserem Wege fan den wir ein für dortige Verhältnisse ziemlich großes Dorf dicht an, Dschungel, dessen Bewoh ner in panikartiger Ausregung waren. Grund zn der entsetzlichen Furcht »var nun anch wirklich gegeben, denn in den vergangenen vierzehn Ta gen hatte ein besonders kühner Königstiger

nicht weniger als fünf erwachsene Leute angefallen, vier davon getötet, und Mei fortgeschleppt. Sosort hatten wir beschlossen, das Dorf von den „Menschenfressern' zu befreien. seines Stammhalters — durch den Tiger. Es ist also eine Art Familientradition, daß alle Männer des Geschlechtes grundsätzlich vom richtet. Wir bauen zwei gutliegende Hochsitze und warten in Ruhe ab.' un- Teak. Die erste Nacht, die wir regungslos auf Tiger aufgefressen werden. Di« vor dein ersten sàken Geäst uralter Teak. Sohn etwa

ist, als die erste. Jedenfalls kehrt her Tiger nie wieder in ein Dorf zurück, wenn ein Bewohner sich ihm freiwillig zur Verfügung stellt. Das heißt also, blieb sein Schuß aus? Ich packle an. zielte sich irgendwo in den Weg legt und wartet di«. Bestie setzt zum Sprung an —, mehe ab. Während wir nun mit Mühe nnsere Auf. regung meisterten, erwartete der Inder den sicheren, grauenhaften Tod imt einer unbe- greiflichen Ruhe und Gelassenheit. Am zweiten Abend ergab sich das gleiche Bild. Plötzlich war das Lärmen

«Iiisach opfern?' fragte ich. «Ja und nein! Denn er selbst hat diesen Vorschlag gemacht. Er will freiwillig den ihm doch gewissen Tod erleiden, um gleichzeitig das Dorf zu rettenI' „Das ist doch der helle Wahnsinn. Villi' Der Freuud sah mich eine Weile forschend an. „Dil glaubst jetzt, daß ich dem Unternehmen zugestimmt habe?' fragte er. „Ich kann es nicht glaubenI' „Und doch ist es so. In der kommenden losl Du weißt aus Fast gleichzeitig sährt aus Bills Büchse der donnernde Schuß und brüllt

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