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Schlern
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Seite 14 von 72
Datum: 01.11.1976
Umfang: 72
die ausgedehnten Verpflichtungen des Priesters werden wiederholt. Der Jahrtag für Engelhard Dietrich und seine Hausfrau (nach dem Ableben) ist angesichts der Erhöhung des Einkommens der Pfründe ohne Entlohnung für den Priester gedacht (von den dafür ausgesetzten 15 Star Roggen ist dem Pfarrer von Kastelruth, der dazu erscheinen soll, Va Star zugedacht, der Kirchpropst soll als Entgelt für die Obsorge über das Getreide 1 Star, die Hausarmen sollen 3 Star zu Brot erhalten, der Rest

und für die Kirchenbedürfnisse (zusammen 600 fl.). Die Erhal tung des Kirchengebäudes wäre den Kirchpröpsten, jene des Widums dem Pfarrer zugefallen. Engelhard Dietrich erklärt sich ferner über den ersten Entwurf hinaus bereit, den Taufstein zu errichten, Altar, Altarstein und Geläute im Turm zu bessern, die kirchliche Ausstattung (Meßgewänder, Altartücher) zu ergänzen und einen neuen Widum zu bauen. Die Umgrenzung des Seelsorgsbezirkes soll genau festgelegt werden; er wollte alle Burgfrieder darin begriffen sehen

und dachte vielleicht auch daran, nicht zur Pfarre Kastelruth gehörige, aber den Gottesdienst in Waidbruck bevorzugende Bewohner der Nachbarpfarren mit- einzubeziehen (vgl. Atz-Schatz, a. a. O. S. 198, Visitationsprotokoll von 1577). Die Äußerung der Brixner Kurie zum Wolkensteinschen Stiftungsentwurf ließ angesichts der Prätensionen des Stifters einige Zeit auf sich warten. Am 10. 8. 1604 schrieb Engelhard Dietrich neuerdings an den Generalvikar Agricola, daß er ihn, zusammen mit dem Weihbischof

zu Beginn des 15. Jahrhunderts wieder eingegangen, aber 1495 von Oswald von Wolkenstein erneuert worden sei 29 ). Während der Priester Ekkehards auf der Burg gewohnt habe und sonntags zu Waidbruck zelebrierte, sei der Priester Oswalds, in einem von den Burgfriedern erbauten Häusl wohnend, nicht zum Messelesen auf der Burg verpflichtet gewesen. Doch könne man annehmen, daß derselbe bei der be scheidenen Dotierung (4 Yhren Most, 144 fl. der Pfründe, Jahreslohn an den Priester 36 fl., Engelhard Dietrich

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Schlern
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Seite 12 von 72
Datum: 01.11.1976
Umfang: 72
25. 3. 1601), habe er sein Anliegen wiederum vorgebracht und die Antwort erhalten, der Bischof habe „dißhalben ein Wohlgefallen, wolle auch das man solches gotvellige Werckh zu Volziehung richte“. Zugleich sei er aber benach richtigt worden, daß er sein Begehren schriftlich vorbringe „vnd benebens anmelde, wie vnd auf was Weiß ich bedacht sey, ain Stiftung für gemelte Filialpfarrkhirchen aufzurichten“. Engelhard Dietrich übersandte daher als Beilage zum Brief vom genannten Datum „ein Concept

“. werden. Da diese Jahrtage nicht von Brixen bestätigt seien und auch keine Obligation von seiten des Pfarrers von Kastelruth vorliege, seien sie nicht gesichert. Er habe die geistlichen Herren persönlich ge laden und bewirtet, aber nach sei nem Tode könnte es wieder anders kommen. Am Schluß der Aufzeichnung be merkt Engelhard Dietrich in einer eigenen „Nota“, daß der Pfarrer von Kastelruth zwar die „Stiftung“ un terschrieben habe, aber nunmehr, da er mit ihm in Streit sei, erklärt hätte

, daß er von ihr nichts habe und daher sie einzuhalten nicht ver pflichtet sei. Die übrigen Punkte der Liste enthalten Fragen an den Adres saten betr. die Aufnahme oder Nichtaufnahme gewisser Forderun gen bzw. Wünsche in die Stiftungs urkunde der Seelsorge oder betr. deren Lösung überhaupt: 1) ob die Einkünfte laut Urbar von den Kirchpröpsten oder vom Pfarrer selbst eingetrieben, 2) ob im erste- ren Fall die Kirchpröpste zur Ge währschaftsleistung verpflichtet, 3) ob bei der neuen Jahrtagsstiftung für Engelhard Dietrich

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Schlern
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Seite 13 von 72
Datum: 01.11.1976
Umfang: 72
In diesem (ersten) Konzept des „Stiftbrief der Filialpfarrkirchen Vnser lieben Frawen zu Waidprugg genannt“ (Kirchenarchiv Waidbruck) verweist Engelhard Dietrich darauf, daß seine Vorfordern zu ihrer Seelen Heil und Wohlfahrt viele Kirchen erbaut und aus ihrem Patrimonio reichlich dotiert hätten. Darunter das von Ekkehard von Vilanders gestiftete Spital und die Frauenkirche zu Waidbruck, welch letztere von den Herren von Wolkenstein weiter begabt worden sei. In Nacheiferung dieses Beispiels

zu Waidbruck (Vesper, Amt, Umgang, Predigt, Verlesung des Wolkensteinschen Bittzettels, Gebete, Weihwasserum gang an jedem Sonn- und Feiertag bzw. Vorabend, Vigil und Requiem zu Allerseelen, Christmette, 3 Finstermetten in der Karwoche, Ostermette), mehr jene auf der Trostburg (Messe jeden Mittwoch und Freitag und an 22 genann ten Heiligenfesten* 8 ), vgl. im übrigen die Bedenken der Kurie unter S. 628), einschließlich eines Jahrtages für Engelhard Dietrich selbst und für seine Hausfrau zu Waidbruck

sollte, waren folgende: 17. 1. (Anton Abt, Patron der 1604 geweihten Schloßkapelle), 26. 1. (Pauli Bekehrung), 3. 2. (Bla sius), 5. 2. (Agathe), 23. 3. (Dietrich), 25. 4. (Marcus), 3. 5. (Kreuzauffin dung), 4. 5. (Florian), 15. 6. (Vitus), 26. 6. (Johann und Paul), 2. 7. (Ma riä Heimsuchung), 4. 7. (Ulrich), 13. 7. (Margareth), 26. 7. (Anna), 31. 7. (ßrixner Kirchweih), 1. 8. (Petri Kettenfeier), 14. 9. (Kreuz erhöhung), 4. 10. (Franciscus), 21. 10. (Ursula), 21. 11. (Mariä Opferung), 23. 12. (Victoria

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Seite 21 von 72
Datum: 01.11.1976
Umfang: 72
der Benefiziaten wie der vorstehende Bericht, höchst nach teilig auf Seelsorge und Kirche aus. 6. Erneuerung der Jodocuskirche durch die Grafen Wolkenstein und Anfänge der Seelsorge Daß Engelhard Dietrich seiner Kirche Waidbruck weiter hold war, ersehen wir aus der Jahrtagsstiftung, die er 1633 (November 12) für seine Gemahlin Ursula geb. Gräfin Wolkenstein-Rodenegg mit 300 fl. zu Quatember-Lucia vor Weihnachten mit zwei Messen und einer Armengabe von 3 Star Roggen (zu Brot) errichtete. Dieser Betrag

dieses Klosters (1601 ff.), ließ sich in einer eigenen Kapelle dort beisetzen und sein Grab mit einem Stein aus Trienter Marmor zieren ai ). Aus jener Position der Stärke heraus verfügte Engelhard Dietrich weiter selbstherrlich über seinen „Hauspriester“ zu Waidbruck: 1631 entließ er den Kaplan Matheus Khaltenpacher, der durch vier Jahre das vorher (wohl seit 1621, da seither die Kapläne der Trostburg Waidbruck mitbetreuen mußten) verwaiste Benefizium versehen und gebessert

der pfarrgleichen Seelsorge nicht geglückt war, die Absicht, die Kirche Waidbruck wenigstens baulich zu erneuern, wahrgemacht zu haben. Es ist wohl sein Vermächtnis, daß sein Sohn Conrad Dietrich in den Jahren 1647— 1649, wie wir der glücklicherweise im Hof archiv Brixen (a. a. O.) erhaltenen S1 ) Agapit Hohenegger, Geschichte der Tirolischen Kapuzinerprovinz I, 1913, S. 35 ff. und 134; Josef Weingart ner, Kunstdenkmäler Südtirols III, 1926, S. 126. Es wäre möglich, daß der Klosterbau zu Bozen den Frei herrn

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