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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.05.1912
Umfang: 16
auf die härtesten Demü tigungen, die rohesten Beschimpfungen ertragen lernen, und er wäre vielleicht verkommen und schlecht geworden, wenn ihn die Mutter nicht so über alles geliebt, und wenn er nicht, als er her anwuchs, in dem Schulmeister Dietrich einen ver nünftigen Erzieher und Beschützer, in dessen Enkel Stefan einen Freund gefunden hätte. Stefan wurde kräftig und er hatte flinke Fäuste; nachdem er sich einige Male für seinen Schützling tüchtig gebalgt hatte und die höhnischen Schimpf- Worte, n,it denen

diese Freundschaft von den Kame raden gebrandntarkt wurde, mit neuen, noch tüch- tigerenTPüffen beantwortet, ließ man Franz in Ruhe und dieser konnte zum erstenmal etwas freier atmen. Von da an begannen sich auch seine geistigen Fähigkeiten rascher zu entwickeln und Dietrich bemerkte mit Vergnügen, daß, wenn er auch in Religion und Mathematik nach wie vor ein „Ungenügend" aufzuweisen hatte, doch, sobald es sich um schnelle und richtige Auffassung einer Schilderung handelte, oder wo es galt, seinen Ge danken

des kleinen Gesichts zuckten. Er merkte nicht, daß er beobachtet wurde, so ganz ver tieft, so versunken war er in das, was da mit sol cher Lebendigkeit, mit so mächtig ergreifender Wahrheit vor seine Seele trat. Endlich sah er auf. Er bemerkte Dietrich und stürzte ihm entgegen. „Großvater!" Er nannte Dietrich so wie Ste fan ihn nannte. „Großvater, was da drin steht, das ist schön, das ist groß, das — das dringt mir durch Mark und Bein!" Ein Tränenstrom folgte den Worten, die mit hoher Exaltation ausgespro

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