. Verhandelt dürste wohl nur um Nebensachen und um die Durchführung der Be stimmungen werden. Daß wir und noch weniger Deutschland uns auf die Friedensbedingungen nicht freuen dürfen, darüber ist wohl kein Zwei fel. Oesterreich ist zerschlagen und wird wohl auch trotz der Friedenskonferenz zerschlagen blei ben. Mail gewinnt immer mehr den Eindruck, daß es den Gegnern um die Einrichtung zweier mittelstarker slavischer Reiche zu tun ist, ein tschechisches und ein südslavjsches, zu dem Zwecke
, um einem wiedererstehenden Deutschland und Deutschösterreich einen Riegel gegen ein Vordrin gen oder eine Einflußnahme gegen Osten (Balkan und Morgenland)- vorzulegen. Letzteres, das südslavifche, das allem Anscheine nach mit Ser bien, Montenegro und Albanien vereinigt werden dürfte, hat wohl die weitere Aufgabe, ein Gegen gewicht gegen Italien zu bilden. England war immer bestrebt, keinen seiner Bundesgenossen zu mächtig werden zu lassen. Es ist möglich, daß Italien die Wahrheit des alten Sprichwortes an sich erfahren
muß: man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter. Darüber besteht heute schon kein Zweifel, daß der Friede, der Deutschland dik tiert werden wird, ein äußerst schlechter sein wird. Deutschland wird es bald erfahren müssen, wie töricht es gehandelt, daß-es. sämtlichen Königen und dem Kaiser den Laufpaß gegeben hat und in folgedessen dasteht ohne einheitliche Negierung, als ein Reich, das jeden Augenblick in seine Teile zerfallen kann. Es wird sich bald zeigen, wie schwer sich die getäuscht
haben, .die den trügeri schen Worten der Gegner glaubten, daß der Kampf nicht Deutschland, nicht dem deutschen Volke, son dern dem deutschen Militarismus, dem Deutschen Kaiser gegolten habe. Freilich ja galt er in erster Linie Deutschlands Kaiser und Deutschlands militärischer Kraft, denn beide waren Kraft, Schutz und Wehr des Landes. Der Friede, den Deutschland bekommen wird, wird das Volk auf .Jahrzehnte bis aufs äußerste belasten. Dem deutschen Mich! werden die Augen ausgehen, — wenn es zu spät ist — allerdings
. England will ein Deutschland, das in sich zerrissen ist. das in der englischen Zinsknechtschaft bis über die Ohren steckt, ein Deutschland, wie es in den Fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war. Erleich tert wird den Gegnern die Arbeit durch ein geradezu schändliches nnd ehrloses Spiel, das^ zurzeit von München aus ausgeführt, wird. Der polnische Jude Kurt Eisner, zurzeit bayeri scher erster Minister und Regent, sucht aus den Geheimakten den Beweis zu erbringen, daß Deutschland die Schuld