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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.03.1919
Umfang: 16
und die deutsche In dustrie und den deutschen Handel ruiniert hat. England wird zweifellos noch einige wichtige Seestädte besetzen, dann dürfte es zufrieden fein und sich mehr um die große Welt, als um die europäische Politik kümmern. Anders liegen die Dinge in Frankreich. Dort ist man hell genug, einzusehen, daß der Völkerbund, wie wir uns denselben vor machen ließen, nie zustande kommt. In Frank reich sieht man klar genug, daß Deutschland einmal wie ein Mann sich erheben wird, um hie' Schmach blutig

, da es derselben noch nicht sicher ist. Es ist daher ein offenes Geheimnis, daß heute schon zwi schen Italien und Deutschland in der Schweiz geheime Verhandlungen über ein Bündnis ge pflogen werden. Frankreich weiß nur zu gut, wie schwer es selbst durch den Krieg gelitten hat. Sein Bestreben geht daher dahin, Deutsch land für Jahrzehnte wehr- und »nachtlos zu machen, Deutschland so zuzurichten, daß es auf Jahrzehnte sich nicht mehr erholt. Dal>er die furchtbar drückenden Waffenstillstandsbedin gungen, denen noch härtere folgen

werden. Nebenbei bemerken wir, daß Wilson mit all dem einverstanden ist, ein Zeichen, daß er sich seinen Völkerbund als Bund der Sieger vorstellt. Schließen wir uns schon heute an Deutschland an. so hat Frankreich umsomehr Grund, Deutschland noch mehr zu drücken und auszusaugen. An Land wird es von Deutschland umso»nehr abzwacken. je größer es durch den Anschluß Deutfchösterreichs würde. Wir sehen schon, wie Frankreich heute nicht bloß Elsaß-Lothringen endgültig behal ten will, sondern seine Hände bereits

auf das ganze deutsche Gebiet links vom Rhein und nach der Pfalz ausstrcckt. Frankreich will nicht bloß Deutschlands Gebiet links vom Rhein, ihm gelüstet auch nach den deutschen Kohlen- und Elsenbergwerken im Saargebiet. Deutschland soll ohne Eisen und Kohlen da stehen, seine Industrie soll sich nicht mehr er holen. Deutschland soll jede Möglichkeit ge nommen werden, nochmals sich zu rüsten. Auch gegen Polen hin soll Deutschland beschnitten werden. Heute schon wurde den Polen die deutsche Provinz Posen

zugesprochen. Dazu wurden die Deutschen verpflichtet, jeglichen Ab wehrkampf gegen die vorrückenden Polen ein- zustellen, während man ruhig zusieht, wie sich die Polen einer deutschen Stadt nach der an deren bemächtigen. Kein Wilson hat auch etwas dagegen einzuwenden, daß sich die Tsche chen anschicken, gegen „den deutschen Erb feind" zu Felde zu ziehen und deutsches Gebiet, wie z. B. die Grafschaft Glatz, zu erobern. Deutschland soll um d a s kleiner werden, um was es durch den Anschluß Deutschösterreichs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.05.1919
Umfang: 8
, sich Deutschland anzuschließen. Schleswig soll an Dänemark fallen. Belgien er hält deutsche Gebiete, Frankreich das Saarbecken und Elsaß-Lothringen. Das ganze linke Rhein user wird von der Entente besetzt gehalten, bis Deutschland die materiellen Friedensbedingun gen erfüllt. Und diese Bedingungen sind druckend. Zwan zig Milliarden Entschädigung in Gold, Zahlbar innerhalb zwei Fahren. Ferners muß Deutsch land die gesamte Vergütung der durch den Krieg der Zivilbevölkerung zugefügten Schäden über nehmen

. Die versenkten Handelsschiffe müssen Tonne um Tonne ersetzt werden und zu diesem Behufs nimmt die Entente Deutschland gleich alle größeren Handelsschiffe ab und verpflichtet seine Industrie, der Entente weitere Schisse zu bauen. Wirtschaftliche Niederwerfung, nationale Zer splitterung, Schwächung auf allen Gebieten — das ist das Ziel, das die Entente mit dem Frie densvertrag erreichen will. Kein einziger der 14 Punkte Wilsons wird durch diesen Frieden zur Tat. Es ist der Gewaltsriede des Entente

. (Reuter.) Der Friedensver trag, der heute nachmittags den Deutschen über reicht wird, ist für sich allein nicht das endgültige Dokument, auf dem der Wiederaufbau der Welt ordnung basiert werden wird. Er bezweckt in erster Linie, die' Beoingungen darzulegen, unter denen die Alliierten und Assoziierten mit Deutschland Frieden schließen werden und unter denen allein sie die Einrichtungen ins Leben rufen wollen, die die Alliierten in gemeinsamer Arbeit zur Verhütung zukünftiger Kriege und zur Besserung

der Menschheit entworfen haben. Aus diesem letzten Grunde enthält der Frie densvertrag den Völkerbundsvertrag und das internationale Arbeitsabkommen. Er besaßt sich aber nicht mit den Kompensationen, die sich aus der Liquidierung des österreichischen Reiches er geben und auch nicht mit den Regelungen, die in den Gebieten der zwei feindlichen Mächte Türkei und Bulgarien getroffen werden sollen, außer insofern, als er Deutschland verpflichtet, jede Re gelung, für die sich die Alliierten betreffend die ser

Kriegs führ enden in Zukunft entscheiden, an zunehmen. Der Friedensvertrag zerfällt in 15 Ab schnitte. Nie 18 Punkte der gttteate. lieber den Inhalt der einzelnen Abschnitte des Frie densvertrages wird heute gemeldet: Abschnitt t Die gesamte Unabhängigkeit Deutsch- öfter re ich s wird von Deutschland anerkannt. Die Grenzen der Tschechoslowakei gegenüber Deutsch land werden der alten Grenze Böhmens im Jahre 1914 folgen. Deutschland tritt an Polen den größeren Teil von Oberschlesien, Posen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.03.1919
Umfang: 4
Sanzjithrlich -albiShrlirh Bezugspreise: . . K 36«— I Di-»tel«Shrkr«h A 18 —> K»nat«A « • . . . ffttr Innsbruck r Zum Abhole« K 3*70. Heller 14 Heller ttlegraphische« und telephonischen Rachrichtendi««st «Ir «rlen Lcmp«. Nädten der Monarchie. Deutschland- und der Schwei-. Folge 62 Innsbruck, Mittwoch, den 12. März 1919 7. Jahrgang Die Sozialisierung. Innsbruck, 11 . März. -er Ä&f ttt den Besitz und die Verwaltung der Gesamtheit, ist von einer so einschneidenden Bedeu- chna, daß ihr Erfolg

werden kann, Satz dadurch WrrkichgfiSmlmster Wissel bezeichnet die Unterord nung der Wirtschaft unter die Bedürfnisse der Gesamt heit als eine Notwendigkeit. Wenn heute jeder tun konnte, was er wollte, würde in den nächsten Tagen z. B. ganz Deutschland mit Apfelsinen überschwemmt' werden. Sie stehen an den Grenzen, und man will sie zu lang fristigen Krediten nach Deutschland importieren. Aber Deutschland braucht öie Mittel dafür, um Rohstoffe ü.nö wirkliche Nahrungsmittel bezahlen zu können. Die Regierung

, nach der Verschmelzung von Volk und Demo- Me auch Volk und Wirtschaft eins werben -u lasten. Die Sozialisierung soll nach einem woblburchdackten Pan durch geführt werden, der nickt scheitern kann. Das Ael ist. daß in Zukunft kein Volksaenosse für den ande ren odue Gegenseitigkeit arbeitet, sondern daß jede Ar beit gleichzeitig für die Allgemeinheit ge'an wird. Nicht nur die rechtlose Arbeitsbiene, auch die Drohne hat im ueuen Deutschland keinen Platz mehr. Das Privileg fallt Meich mit der Rechilosiakeit und macht

einem dritten Höheren Platz: der Gleichberechtigung. ..Der Mehrheitdfozialisi Molken buhr weist darauf $25' Lnß durch die Syndikate und Kartelle die Freiheit »es Estrzelunterveb»u»rL murh». Die Friedenskonferenz. Die deutsche Rüstung der Zukunft. Paris, 11. März. (Ag. Havas.) Der oberste Kriegsrat setzte gestern nachmittags das definitive Statut über die Entwaffnung Deutschlands nach dem vom Mar schall Foch eingereichten Berichte fest. Deutschland darf nur zirka 100.000 Mann, die für eine Periode

von 12 Jahren auf Grund des F r e i w i l l i g e n s y st e m s rekrutiert werden, mit den entsprechenden Kaders, Ge schützen, Maschinengewehren und Gewehren, deren Zahl angegeben wird, Sehallen. Deutschland hat seine Militärlager aufzuhebcn, das Führen einer Kriegsflotte ist ihm u n t e r s'a g t und es wird nur noch 16.000 Seesoldaten behalten dür fen. Es wird ihm erlaubt, einige Flugzeuge zu halten. Das vorgesehene Ausmaß über die steigenden Vorräte an Materialien und Munition sind zu zerstören

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.11.1918
Umfang: 4
in Inns bruck monatlich K 2.2J. Auswärts d urch die Kolporteure u. durch die Post für Oester. reich-Ungarn:mouatl. K 2.70, viertelj. K 8.10. balbjahrl. K 16.20. Für Deutschland monatlich lv 2.00. Für die Schweiz monatlich 3.40. Einzelu-Nummer 14 b ».zahrgg-!? Erscheint täglich vormittags mit Ansnahm« der Sonn, «nd Feiertage Dir. 2S3 Montag, 18. November 1818 Vir. 268 Tiroler Separatismus. Eitle Gruppe Menschen in Tirol hat mit Wort und Feder den Kampf für eine deutsch-alpenländische Republik eröffnet

, die Deutsch-Tirol, einen Teil Kärn tens, dann Salzburg, Vorarlberg und Liechtenstein umfassen soll. Ein Teil dieser „Staatsgründer" be steht aus Wichtigmachern und Schwärmern, die in ihrer Einfalt von der Kleinstaaterei Glück und Segen für unser Volk erhoffen. Mit diesen Leuten wollen wir nicht streiten. Es sind dies wankelmütige Men schen, die heute einen Gedanken schöpfen, um ihn nrorgen wieder zu bestatten. Manche von ihnen haben vor zwei Wochen noch ein kräftiges Heil! aus Groß-Deutschland ausgebracht

Südtirol vor einer Annexion durch Italien zu retten; sie behaupten: Die Entente wird den deulschösterreichiichen Ländern niemals den Anschluß an das Deutsche Reich gestatterl, wert der Gebietszuwachs erheblich größer wäre, als Deutsch land durch die Abtrennung von Elsaß-Lothringen und Polen verliert. Deutschland stünde am Ende des Krieges stärker da, als vor diesem und dies wird die Entente durch Abtrennung bedeutender deutscher Gebiete verhindern. Italien bekommt das deutsche Südtirol sicher

und das linke Rheinufer wird vom Deutschen Reiche abgetrennt, wenn Deutschösterreich in die Deutsche Republik einverleibt werden will. Wenn sich aber aus den deutschen Alpenländern ein neutraler Staat bilde, der von Deutschland ganz unabhängig ist, dann wird die Entente keine Be denken tragen, diesem das deutsche Südtirol zuzu weisen und die Grenze Kärntens gegen das Süd slawenreich wird nicht die Drau, sondern der Kamm der Karawanken bilden. Eine ganz ernste Auffassung; aber ihre völlige Haltlosigkeit

wird bei einer näheren Prüfung sofort offenbar. Zunächst müssen wir dies festhalten: die Entente kann uns den Frieden diktieren. Oesterweich-Ungarn und Deutschland wird bei den künftigen Friedens verhandlungen in der ganz gleichen Lage sein, wie Rußland bei den Verhandlungen in Brest-Litowsk. Die Vertreter dieser Staaten werden gegen die Frie densbedingungen, wenn sie schlecht sind, protestie ren können, aber sie müssen jeden Vertrag unter schreiben, der ihnen vorgelegt wird. Die Entente kann sich nun auf den Boden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.10.1918
Umfang: 8
K 2.20. luSwärts durch die Holporteure u. durch die Post für Oester« rei ch-Un g a rn: monatl. K 2.70, Viertels. K 8.10. halbjahrl. K 16.20. Für Deutschland monatlich K 2.90. Für die Schweiz monallich K 3.40. Liuzeln-Nummer 14h 28 .sööraoag Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sou«, «ud Feiertag« mit dem Datum de- darauffelgende« Tages Nr. 242 Sonntag, 20. Oktober 1918 Nr. 242 Sie Schicksalsfrage Deutschland». Dis Antwort an Wilson vollendet. Tie wird heute Sam^tuq abgesendet. Berlin, 19. Okt

Deutschland von der Jingopresse. jubelnd begrüßt wurde; denn diese Presse hat vor dem Kriege und während des Krieges bewiesen, daß sie alles lieber als eine Volksversöhnung wünscht. Die Northclisfe- presse, die bereits vor d^m Kriege alles tat, uni die Atmosphäre zwischen Deutschland und England zu verschlechtern und während des Weltkrieges Haß predigte, jubelt demjenigen Mann zu, der der Kriegsverwirrung ein Ende machen will. Darum muß sich Wilson doch wohl fraFm, ob sein Ton jetzt so glücklich

wie bei der ersten Antwort an Deutsch land gewesen ist!" Deutschland wird die Verhandlungen nicht abbrrchen. Der Inhalt der Antwort an Wilson. Aus Berlin wird heute berichtet: Die heutigen Morgenblätter besprechen den Grundgedanken der deutschen Antwortnote an Wil son. Die Tendenz der Antwort geht dahin, eine Fortsetzung der Verhandlungen möglich zu machen. Deutschland wird sich in der Antwort bereit er klären, den unbeschränkten U-Bootkrieg einzu- ftellen; den Vorwurf gegen das deutsche Heer, ab sichtliche

den könliten. Es sei möglich, daß der Widerstand der deutscheii Arniee und des deutschen Volkes, der jetzt fortwährend abnehme, gestärkt würde, wenn die Alliierten jetzt eine eingehende Aufklärung von der Regierung Deutschlands verlangten. Die Per- soneii, die im Augenblick die Gewalt in Deutsch land und die Macht hätten, seien dem Reichstag verantwortlich. Es sei im Interesse der Alliierten, abzuwarten, ob die,e Regierung Bestand haben werde. Deutschland sei kein bolschewikisches Chaos. Die Politik

der Alliierten bezlvecke einen militäri schen Sieg, um Deutschlaud zu einer bedingungs losen Uebergabe oder zu einem Wasfenstillstand zu zwingen/ dessen Bedingungen den preußischen Mi litarismus nmchtlos machen würde. « Anmerkung des Wolffbüros: Lord Miluer mag das alte Deutschland gekannt haben, das neue Deutschland kennt er aber nicht. Englische Beurteilung der Kriegslage im Westen. Rotte.r da m , 18. Okt. Nach einer Meldung des „Nieulven Rotterdamschen Courant" aus Lon don, rechtfertigt nach Auffassung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.03.1920
Umfang: 8
mo*F natlich K 0.50. Ausrv.st durch die Kolporteure tuÄ und durch die Post fü». Deutsch-Oefterreich- I monatl. k( II.—, vierteln. ' K 33.—, Halbs. K 6(£—* '! Deutschland K 12.—, ; Einzel-Nummer 70 bj j ma Nr. 56 grmsbruck. Jirnstag, den 9. MLrz 1328 28. Jahrs.! ' Sine Anleihe an Leutfchland? ' Die Verbündeten über die Hilfe für Deutschland und Rußland grundsätzlich einig. ; B e r l i n, 6. März. Die „Deutsche Allgem. ; Zeitung" meldet aus Zürich: ! Die französischen und italienischen Blätter ; bringen

als große politische Sensation die Nach- ! Dicht von einer Ärdeutenden Anleihe für Deutfch- ' land. Die Nachricht aus italienischer Quelle \ spricht bereits von einer vollzogenen Tat sache; dagegen äußern sich die aus französischer ' Quelle stammenden Berichte weit weniger posi- : tiv. Nach diesen Meldungen stellt sich die Lage so dar, daß die Alliierten zwar grundsätzlich Darüber einig sind, daß Deutschland und Rnß- ' land geholfen werden müsse, daß ober über die , praktische Durchführung

dieses Prinzips zwi- j scheu Lloyd George und N i t t i einer- ' seits und der französischen Delegation an- ^ dererseits keine Uebereinstimmung erzielt iver- ! den konnte. Das Manifest der verbstndeten. ' Die Vorbehalte gegen Rußland fallen gelaffen. —- Die Wiederherstellung der verwüsteten Ge riete Frankreichs. — Erstreckung der Zahlungs fristen für Deutschland. — Die Anleihe- Ausnahme. ' P a r i s. 6. März. Das vom Obersten Rate j beschlossene Manifest ist gestern abends in Lon don veröffentlicht worden

, das Manifest erklärt ! ausdrücklich, daß der oberste Rat die Wieverher- ; stellung der verwüsteten Gebiete, besonders der- 'jenigen Frankreichs, als eine der Grundbe dingungen der europäischen Wiederaufrich- ! tung bezeichnet, da die Wiederherstellungsarbei- j ten große Summen erfordern, die man aus den ! laufenden Einnahmen nicht decken könne, an- j dererseits diese Arbeiten keinen Aufschub bis , zur Zahlung der Entschädigungssumme durch Deutschland dulden, anerkenne der Oberste Rat, | daß die notwendigen

Kapitalien jm Wege einer Anleihe beschafft werden müssen, die durch die - Entschädigungssumme, welche Deutschland nach ! dem Friedenswert zahlen müsse, garantiert \ i würde. ' Das Manifest ricb^et weiters an o"" ' ischen Staaten Ratschläge allgemeinen Charak ters, so auf Herabsetzung der Heere auf den Friedensstand, Vermeidung und Abschaffung übertriebener Ausgaben, Einschränkung der not wendigen Ausaaben auf das unerläßliche Mini- ' mum, Maßnahmen zur Verminderung d's Pa piergeldbedarfes. Am wicktiasten

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 08.12.1918
Umfang: 12
. Verhandelt dürste wohl nur um Nebensachen und um die Durchführung der Be stimmungen werden. Daß wir und noch weniger Deutschland uns auf die Friedensbedingungen nicht freuen dürfen, darüber ist wohl kein Zwei fel. Oesterreich ist zerschlagen und wird wohl auch trotz der Friedenskonferenz zerschlagen blei ben. Mail gewinnt immer mehr den Eindruck, daß es den Gegnern um die Einrichtung zweier mittelstarker slavischer Reiche zu tun ist, ein tschechisches und ein südslavjsches, zu dem Zwecke

, um einem wiedererstehenden Deutschland und Deutschösterreich einen Riegel gegen ein Vordrin gen oder eine Einflußnahme gegen Osten (Balkan und Morgenland)- vorzulegen. Letzteres, das südslavifche, das allem Anscheine nach mit Ser bien, Montenegro und Albanien vereinigt werden dürfte, hat wohl die weitere Aufgabe, ein Gegen gewicht gegen Italien zu bilden. England war immer bestrebt, keinen seiner Bundesgenossen zu mächtig werden zu lassen. Es ist möglich, daß Italien die Wahrheit des alten Sprichwortes an sich erfahren

muß: man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter. Darüber besteht heute schon kein Zweifel, daß der Friede, der Deutschland dik tiert werden wird, ein äußerst schlechter sein wird. Deutschland wird es bald erfahren müssen, wie töricht es gehandelt, daß-es. sämtlichen Königen und dem Kaiser den Laufpaß gegeben hat und in folgedessen dasteht ohne einheitliche Negierung, als ein Reich, das jeden Augenblick in seine Teile zerfallen kann. Es wird sich bald zeigen, wie schwer sich die getäuscht

haben, .die den trügeri schen Worten der Gegner glaubten, daß der Kampf nicht Deutschland, nicht dem deutschen Volke, son dern dem deutschen Militarismus, dem Deutschen Kaiser gegolten habe. Freilich ja galt er in erster Linie Deutschlands Kaiser und Deutschlands militärischer Kraft, denn beide waren Kraft, Schutz und Wehr des Landes. Der Friede, den Deutschland bekommen wird, wird das Volk auf .Jahrzehnte bis aufs äußerste belasten. Dem deutschen Mich! werden die Augen ausgehen, — wenn es zu spät ist — allerdings

. England will ein Deutschland, das in sich zerrissen ist. das in der englischen Zinsknechtschaft bis über die Ohren steckt, ein Deutschland, wie es in den Fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war. Erleich tert wird den Gegnern die Arbeit durch ein geradezu schändliches nnd ehrloses Spiel, das^ zurzeit von München aus ausgeführt, wird. Der polnische Jude Kurt Eisner, zurzeit bayeri scher erster Minister und Regent, sucht aus den Geheimakten den Beweis zu erbringen, daß Deutschland die Schuld

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 04.05.1921
Umfang: 12
MsWSEsA-' 6 Uhu ftmh HspÄUÄssösx/SMsVt'LrdsIMENM/LrrKÄbxuek Lefchemt-eckÄ Tlkmm-nnb Qbmbbhft Jflrnfmmffmpe LZ Fernsprecher 160-162 Kernamt 2 L. Jahrgang Innsbruck, Mittwoch/ am 4 . Mai 1 Y 21 . Zolge 215 . Einigung der AMerte«. — Zer Text des Mimatmns noch mbekamt. Innsbruck, 4. Mar. . In der Frage der deutschen Kriegsentschädigung hat sich die Lage seit der Montagsitzung des Obersten Rates nicht ge ändert. Däs Ultimatum an Deutschland wird im Wesent lichen

der amerikanischen Re gierung auf das deutsche Vermittlungsangebot eingetrofsen. Wie vorauszusehen, haben die Lenker der Vereinigten Staaten nicht den Mut gesunden, ihr Wort entscheidend in die Wagschale zu werfen und eine Weiterleitung der deut schen Vorschläge abgelehnt. Damit ist die amerikanische Ver- mittlungsaktivn zü Ende gekommen, denn der Ratschlag, Deutschland möge ein neuerliches Anerbieten direkt dem Obersten Rat vorlegen, ist wertlos. Deutschland hat nur mehr j a oder nein zu sagen. Jndesien

Rates über das Schicksal Oberschlefiens allzulange aus sich warten läßt. In Warschau fürchtet man auch, daß nicht alles nach Wunsch Polens aussallen könnte und hat da her der unglücklichen Bevölkerung Oberschlefiens, zum vierten Mal seit dem Waffenstillstand, mordbrennendes Raubgesindel auf den Hals gehetzt. Die alliierten Truppen verkriechen sich in ihre Kasernen, wo sie nicht offen mit den polnischen Ban diten sympathisieren. Noch hat sich Deutschland zu den bevorstehenden Entschei dungen

nicht geäußert, aber schon die nächsten Sitzungen des Reichstages werden Klarheit schassen müsien. So schwer aber auch die Schicksalsschläge aus das deutsche Volk hernieder sausen, dessen können wir sicher sein — es sind Hammerschlage auf den Amboß der deutschen Einheit. Einvernehmen der BMerten über die DeuWMd «rrvlegevde« BedWmge«. London. 2. Mai. (Reuter.) Die Beratungen des Obersten Rates vollzogen sich im vollen Einvernehmen und es wurde eine Uebereinkunst in der Frage der Deutschland dorzulegenden

Bedingungen erzielt. Wie verlautet, hat man sich dahin geeinigt, daß die Deutschland ausznerlegende Ver pflichtung im Betrage von 6690 Millionen Pfund Sterling durch Ausgabe von Yprozentigen Bons anerkannt werden soll. Deutschland soll 100 Millionen Pfund (= 2 Milliarden Goldmark) jährlich bezahlen und überdies eine 25prozentige Taxe aus seine Ausfuhr entrichten. Wenn dies mehr ergeben sollte, als zur Summe der zur Verzinsung der bereits aus- gegebenen Bons notwendig ist. soll die Reparationskommis sion

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 2
Datum: 12.12.1918
Umfang: 2
. Bezugspreise» «anzjAZMch K 38.— I BiertrlsilvrNch ..... L 9.— »albjiihrlrch K 18— | Monatlich ....... , K 3— Für Innsbruck, Zum Abholen K *• «*. Dt» .Neueste Morgenzeitung' trifft tägttck al» früheste» Moraenblatt in allen Postämtern der westlichen Alpenländer «in und unterhalt direkten ktiegraphischen und telephonischen Nachrichtendienst mir allen Laupt. ftädten der Monarchie, Deutschland» und der Schweiz Folge 341 Innsbruck, Donnerstag, den 12. Dezember 1918 6. Zahrgang Oesterreich vor dem Uriegs

, daß es einen einzigen Rvment in der Geschichte dieses Krieges gegeben hat, in dem eine solche Demarche wirklich sehr hoffnungsvoll war: das war nach der berühmten Schlacht von Gor- ttee. Ich behaupte positiv, daß, so lange ich im Amte war. ein solcher Berzichtfrieöe von Deutschland und von uns das Maximum des Erreichbaren dargesteUt hätte. Die Zutunft wird beweisen, welche übermenschlichen Anstrengungen wir gemacht haben, um Deutschland zur Nachgiebigkeit zu veranlassen. Wenn sie mißlan gen, so lag die Schuld

in militärischen K-eisen gewissen Tau sch un ge n hingibt. Ich habe öfe^cfte Neberzeugung, daß ancb Deutschland, oenau ebenso wie wir, am Ende Äner Kraft angelangt ist, wie dies ja die verantwort lichen politsich-n Faktoren in Berlin gar nicht leugvn. Ich ^bin felsenfest davon durchdrungen, daß. wenn frT'ni^pr 5rieöe Wenn die Monarche n der Zen- KnJcht-^'cht Imstande sind, In den »W» Monaten Frieden *n s^?«^>'e- machen die Völker jl b e r ihre Köpfe hinweg macyen nuö dann werden die Wogen

der r e v o l lt: yi n a r e n Vorgänge alles das wegschwemmen, wo Gr «ne'C Brstdkr deute noch kämpfen und sterben Man fetz, in Deutschland große Hoffnungen auf uenu-'^oor- Krieg Fch halte diese Hoffnung trotz ätt^r Rewrn- d-ernng^'der fgb'elhgften Lei-ftnuaen der Seebeben ^ für trügerisch Nichts ist gefährlicher in der Politik, als an D nae zu glanven. die man wün'ckst. Deutschland wwd «er dL SpMommer S'nanS nicht mebr an'uns rech, neu rönnen Eure Majestät haben den Beweis er bracht, baß Sie nicht egoistisch denken und den den cben

bei diesen Verhandlungen gespielt hat. Gras Czernin schloß seinen mit stürmischem Beifall auf- genommenen Vortrag folgendermaßen: Ich habe ver geblich versucht, gemeinsam mit Deutschland den Frieden zu erreichen. Aber n icht vergeblich war mein Bestreben, den D e u t s ch ö ft e r r e i ch e r n jene entsetzliche Eventualität zn ersparen, auch noch in einen bewaffneten Konflikt mit Deutschland zu kommen. Ich kann ohne Ueberhebung sagen: Ich habe dieses deutsche Bündnis verteidigt, wie mein eigenes Kind und ich weiß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.03.1919
Umfang: 8
Stimmen der Unabhängigen und des größten ,:s der Rechten zur Annahme. Dos SoziaNsterungsgefeh angenommen. Das Sozialisierungsgesetz wird in dritter Lesung gegen die Stimmen der Rechten angenommen. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Außerhalb der Tagesordnung erhält Scheide mann das Wort. Me FrsedenskMferem. Staatssekretär Lansiirg über Deutschland. Paris, 12. März. (Ag. Hav.) Bei einem zu Ehren der amerikanischen Delegierten auf der Friedenskonferenz veranstalteten Bankett erhob Fach

Städte, seine politischen Einrichtungen, seine industriellen Unterneh mungen, ja selbst das Gefüge seiner Gesellschaft sei erschüttert. Das sei der Lohn für seine eigenen Freveltaten und die gerechte Strafe für seine Verbrechen.,Eine ähnliche Anarchie wie sie Ruß- land in einen Flammenherd des Terrorismus verwandelt habe, erhebt in den deutschen Städ ten ihr Haupt. Ich bin der Ansicht, datz die Ver hältnisse der sozialistischen Agitation Nahrung zuführen und datz man trachten müsse, Deutschland

, wenn auch geschwächt, zur norma len sozialen Ordnung zurückzuführen. Redner schlägt vor, datz man Deutschland, um es ihm zu errnöglichen, der Anarchie Widerstand zu leisten, Lebensmittel und Frieden geben solle, denn wenn Deutschlands Industrie und Handel ohne Zufuhr blieben, könnte Deutschland nie auch nur annähernd die Uebel gutmachen, die es angerichtet hat, und das Chaos überwinden und über die Bildung einer Regierung verhandeln, .die genügend stark ist, um die Bestimmungen !deS Friedensvertrages durchzuführen

immer noch, daß der Dorfriedensvertrag mit Deutschland am 20. März fertiggestellt sein wird. Man hat die Absicht, einen vorläufigen Entwurf für Wilson fertig zu machen, wenn er am 13. d. eintrrfft. Falls keine unvorherge sehenen Hindernisse eintreten, sollen die deutschen Frie densdelegierten zwischen dem 23. und 25. März in Paris eintreffen. Das Schriftstück wird ihnen ausge- händigt werden. Vermutlich werden sie den Wunsch äußern, es nach Deutschland zur Erwägung mitzuneh- men. Diesem Wunsche

wird entsprochen und eine an gemessene Frist zu diesem Zwecke zugestanden werden. Auslieferung aller deutschen Flugzeuge. Paris, 13. März. Die „Agence Havas" meldet, der Oberste Kriegsrat habe am Mittwoch die Bestimmungen des Entwurfes betreffend die im Dorfriedensvertrag Deutschland aufzuerlegenden Bedingungen bezüglich des Flugwesens geprüft und sie angenommen. Der Rat habe beschlossen, von Deutschland die Auslieferung aller feiner Flugzeuge zu verlangen und ihm zu untersagen, bis zum Frieden neue Flugzeuge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.07.1919
Umfang: 8
Italien werde sich aber niemals und unter keinen Umständen bereit finden, in der Frage Fiumes nachzugeben. — In der Frage Südtirols könne Italien den bereits endgültig feststehenden Be- : schloß vorerst nicht mehr ändern. Weitere Kon stellationen könnten erst im Laufe der Zeit und durch die klare Gestaltung der Verhältnisse ge schaffen werden. Die Blockade geaen Deutschland auf gehoben. Beschluß des Rates der Vier. St. G e r m a i n, 12. Juli. Der Oberste Rat hat beschlossen, sein Versprechen

zu erfüllen und die Blockade gegen Deutschland aufzuheben. .Diese Entscheidung, die heute in Kraft tritt, hat vorläufig nur internationalen Charakter; für Frankreich wird sie erst dann wirksam werden, wenn sie im „Journal" offiziell veröffentlicht wird, daß die früheren Verfügungen betreffs Deutschland außer Kraft hreten. Baumwolle wird direkt nach Deutschland verladen. Washington, 12. Juli. Es wird gemel det, daß der Handel mit Deutschland unverzüg lich ausgenommen wird. Einige Produkte stehen

noch unter Kontrolle. Aus den südlichen Häfen wird Baumwolle direkt verladen. Ab 17. Juli werden die Beschränkungen in bezug auf Ver- , frachtungen aufgehoben. Frankreich knüpft an den Handel mit Deutsch land noch immer Bedingungen. Lyon, 12. Juli. (Funkspruch des Tel.-Korr.- Büros.) . Eine. französische interministerielle Kommission beriet gestern vormittags iiber die Folgerungen, die aus der Aufhebung der Blockade gegen Deutschland für die französisch-deutschen Handelsbeziehungen zu ziehen seien, lieber

diese Beratung wurde folgende Mitteilung veröffent licht: Nachdem die alliierten und assoziierten Mächte von der regelrechten und vollständigen Ratifizierung des Friedensvertrages durch die Deutsche Republik amtlich verständigt worden sind, haben sie beschlossen, die Blockade gegen Deutschland vom 12. Juli an auszuheben. Auf Grund dieses Beschlusses und in Durchführung des Dokumentes vom 19. Februar 1919 hat die französische Regierung beschlossen, vom Tage der Veröffentlichung dieser Mitteilung den französi

schen Staatsangehörigen zu gestatten, die Han delsbeziehungen mit Deutschland unter folgen den Bedingungen wieder auszunehmen: Waren, deren Ausfuhr aus 'Frankreich erlaubt ist, wer den nach Deutschland gesendet werden können. Für Waren, deren Ausfuhr verboten ist, können Ausfuhrbewilligungen in der üblichen Form vom Finanzminister, event. mit den anderen betei ligten^ Ministern erteilt werden. Aus Deutsch land stammende und kommende Waren werden nach Frankreich nur mit besonderer Bewilligung

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.06.1919
Umfang: 4
&au>>t ' JT KW LW W ^ SW Wm Manuskripte, auch mit Rückporto, werden nur ohne Gewähr übernommen» 1 1 iji W TOetj. DM MR Anzeigen werden zu den festgesetzten Preisen berechnet. Bel mehr» A ^maliger Einschaltung entsprechender Nachlaß. AWenzelmna Jolge 133 k ^ U M Ml /üii i»Tr*Ti Innsbruck, Donnerstag, den 5. Juni 1919 7. Jahrgang Der Vertrag mit Deutschland. 5. Berlin, 4. Juni. Die „B. Z. a. M." meldet aus Versailles vom 4. Juni: Die Morgenblätter veröffentli chen heute die folgenden halbamtlichen Zeilen: Der Rat der Vier

hat Italien noch B e r b e s s e r u n a e u, entsprechend seinen eigenen Ansprüchen, erhalten. Was mau übrig läßt, sind vier Millionen Bergbewohner und zwei Mil lionen Städter. Entgegen dem, was man vorausgesehen hatte, verbietet der Vertrag Oesterreich nicht formell, sich an Deutschland anzuschließen. In diesem Schweigen muß man zweifellos einen Einfluß Italiens sehen. Die Frage wird durch den Artikel 86 geregelt, worin es lautet: Deutschland anerkennt die Unabhängigkeit Oester reichs

Deutschland veranlaßt würden, bereit wäre, sich zu verpflichten, jede Ausfuhr und Wiederausfuhr von Waren aus ihrem Gebiete, sowie die Durchfuhr durch dieses nach oder aus Deutschland zu verbieten, es sei denn mit Zustimmung der assoziierten Regierungen. Der Bundesrat hat in diesem Kriege auf Ansuchen der alliierten Regierungen seine Zustimmung gegeben zur Gründung der S. S. S., zwecks Kontrolle der Ver wendung derjenigen Waren, die aus den Ländern der Entente herrühren, oder durch deren Gebiet

nach der Schweiz kommen. Die dadurch bedingten Komrollmaß- nahmen haben die Ausfuhrmöglichkeiten der Schweiz nach Deutschland tu sehr weitgehendem Matze einge schränkt. Es haben zwar die verbündeten und assoziier ten Regierungen nunmehr aus die den schweizerischen Import beschränkende Kontingentierung verzichtet und ihre Zustimmung zur Lebensmittelaussuhr nach Deutsch land gegeben: doch bleiben alle anderen Restriktivmaß nahmen der S. S. S. bestehen. Der Bundesrat weist übrigens darauf hin, daß er deren

völlige Beseitigung kürzlich in einer Note anbegehrt hat. Ganz besonders muß hervorgehoben werden, daß während der ganzen Dauer des Krieges das Recht der S. S. S.. Waren aus oder durch Deutschland einzusühren, nie bestritten war. Somit würden der Schweiz durch die Verpflichtung, die einzugehen. ihr vorgescklagen wird, Schranken auf- erlegt, weit über das hinaus, was sie während des Krieges hatte auf sich nehmen müssen. Die Schweiz würde verpflichtet, ihre wirtschaftlichen Beziehungen mir Deutschland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.04.1936
Umfang: 8
ge nommen waren. Das Friedenspfand, das Deutschland im Austausch für eine Sicherheitsgarantie der Westgrenze fei nes Reiches beisteuerte, war die freiwillige Anerkennung der entmilitarisierten Zone. Der Vertrag von Locarno bildete die festeste Grundlage des Friedens im Westen. Diese Grund lage hat die Politik des Reiches bedenkenlos zerstört. Zur Unterstützung eines Standpunktes, der von den Tatsachen widerlegt wird, glaubt das deutsche Memorandum eine neue juristische Theorie anführen

zu können: Keine Nation könne freiwillig, ohne äußeren Druck, ans ihre souveränen Rechte verzichten. Hier tritt in feiner vollen «schwere der seltsame Anspruch Deutschlands hervor, dessen Tragweite Europa wohl abwägen muß. Behält sich Deutschland vor, soweit die Abgrenzung der Hoheitsgebiete in Europa sich aus den Ver trägen von 1919 ergibt, diese ganze Regelung wieder in Frage zu stellen? Muß man daraus schließen, daß Deutschland auf Grund dieser neuen Rechtsbasis, die einem noch nicht veröffentlich ten

abgebracht. Auf der Grundlage der „vollen deten Tatsache" war ein solches Verhandeln aber unmöglich. Unter äußerster Einschränkung ihrer legitimsten Forderun gen haben die vier Regierungen von Deutschland lediglich die notwendige „Geste" verlangt. Dieser großzügigen Ein stellung hat die deutsche Regierung nur Ablehnung entge gengestellt. Man hat Deutschland aufgesordert, vor den Haager Gerichtshof zu gehen: Deutschland lehnt ab; man hat es aus gefordert, auf seinem Gebiete entlang der französischen

haben die Verständigungsbemühungen der Lo carnomächte bei der deutschen Regierung keinerlei Widerhall gefunden. 5. Die Reichsregievung behauptet allerdings, durch ihren „Friedensplan" einen entscheidenden Beitrag zum Wieder aufbau eines neuen Europa zu leisten. Dieser Beitrag ist leider mehr Schein als Wirklichkeit. Die Regierung der Re publik nimmt Kenntnis von dem deutschen Vorschlag auf Abschluß eines neuen Vertrages zur Wiederherstellung des Sicherheitssystems, daß Deutschland am 7. März hat zer stören wollen. Dieser Vorschlag wird jedoch

, ob das Reich bereit ist, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten den Grundsatz der kollektiven Sicherheit anzuerkennen, oder öb es im Gegenteil sich die Möglichkeit Vorbehalten will, nach seinem eigenen Willen und sogar mit Machtmitteln seine Beziehungen zu seinen schwächeren Nachbarn zu regeln. 6 . Die Feststellung ist unabweisbar, daß Deutschland mit Vorschlägen antwortet, die zur Festigung des Friedens in Europa ausgesprochen ungenügend sind. Wenn Deutschland sich bereit erklärt

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1919
Umfang: 8
Dr. Schumacher und Dr. Gruener, dieser an Stelle Abrams, dahin abgegangen. Es steht nur zu be fürchten, daß die Pariser Friedenskonferenz der Entente unsere Friedensunterhändler deshalb un gnädiger als es sonst geschehen wäre, aufnehmen wird, weil bei uns besonders die Freisinnigen und Sozialdemokraten zu früh und zu laut mit dem Begehren betreffs des Zusammenschlusses zwischen Deutschösterreich und Deutschland herausgeplatzt sind, und ob uns nicht gerade deshalb wertvolle deutsche Gebiete werden verloren

. Die Abordnung verlangte dringende Abhilfe dieses Uebelstandes. Der Staats sekretär sagte zu, daß er sofort alle ihm unter stehenden Organe anweisen werde, solche Erschei nungen hintanzuhalien und daß niemand wegen Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einer Or ganisation entlassen werden dürfe. Das Todesurteil für Deutschland. Das ist wohl der richtige Ausdruck für die Friedensbedingungen der Entente an Deutschland, die zu erfüllen es gar nicht in der Lage sein wird. Es hat fast den Anschein

, als ob die Entente des halb so entsetzlich harte und nicht ausführbare Be dingungen gestellt hätte, um so Deutschland gänzlich zu vernichten. Von den 14 Punkten Wilsons wurde nicht ein einziger in die Friedensbedingungen aus genommen. Daß Wilson in der Friedenskonferenz so ohnmächtig wäre, ist kaum anzunehmen, eher daß er den Heuchler spielte, was einem Erzsrei- maurer zuzutrauen ist. Was fragt ein Logenmann nach Recht und Gerechtigkeit. Man kann ihn und alle Teilnehmer der Friedenskonferenz geirost

auf eine Stufe neben die russischen Bolschewiken stellen, die es mit Deutschland auch nicht schlimmer meinen. Alle Phrasen, die man mit höflicher Verbeugung gegen Deutschland sprach, alle tönenden Worte vom Völkerbund waren nichts als schamlose Lüge, die unter den Künsten einer vielgewandten Diplomatie in das Gewand der Wahrheit gekleidet, vor die Welt ttat. Es ist keine neue Zeit, in die wir trete». das alte Europa regt sich aus den Verträgen von Versailles, geschirmt von der Sanktion Amerikas

vor dem Konkurrenten den Schlaf ihrer Nächte nicht mchr stören wird. Verloren ist jeder Reichtum des Landes, das, nachdem es die Lasten des Krieges getragen hat, in zwei Jahren 20 Milliarden zu zahlen hat und nun nicht einmal die Summen weiß, die man ihm für die Zukunft aufbürden wird. Die Sieger haben alle alten Rechnungen hervorgesucht und nicht eine ist, die sie dem gede- mütigten Deutschland schenken würden. Westpreußen, Posen, Danzig, Kiel, wo nur im mer ein Scheintitel war, vom Leibe Deutschlands ein Glied

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 16.05.1919
Umfang: 8
Dr. Schumacher und Dr. Gruener, dieser an Stelle Abrams, dahin abgegangen. Es steht nur zu be fürchten, daß die Pariser Friedenskonferenz der Entente unsere Friedensunterhändler deshalb un gnädiger als es sonst geschehen wäre, aufnehmen wird, well bei uns besonders die Freisinnigen und Sozialdemokraten zu früh und zu laut mit dem Begehren betreffs des Zusammenschlusses zwischen Deutschösterreich und Deutschland herausgeplatzt sind, und ob uns nicht gerade deshalb wertvolle deutsche Gebiete werden verloren

. Die Abordnung verlangte dringende Abhilfe dieses Uebelstandes. Der Staats sekretär sagte zu, daß er sofort alle ihm unter stehenden Organe agweisen werde, solche Erschei nungen hintanzuhalten und daß niemand wegen Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einer Or ganisation entlassen werden dürfe. Das Todesurteil für Deutschland. Das ist Wohl der richtige Ausdruck für die Friedensbedingungen der Entente an Deutschland, die zu erfüllen es gar nicht in der Lage sein wird. Es hat fast den Anschein

, als ob die Entente des halb so entsetzlich harte und nicht ausführbare Be dingungen gestellt hätte, um so Deutschland gänzlich zu vernichten. Von den 14 Punkten Wilsons wurde nicht ein einziger in die Friedensbedingungen aus genommen. Daß Wilson in der Friedenskonferenz so ohnmächtig wäre, ist kaum anzunehmen, eher daß er den Heuchler spielte, was einem Erzsrei- maurer zuzutrauen ist. Was frägt ein Logenmann nach Recht und Gerechtigkeit. Man kann ihn und alle Teilnehmer der Friedenskonferenz getrost

auf eine Stufe neben die russischen Bolschewiken stellen, die es mit Deutschland auch nicht schlimmer meinen. Alle Phrasen, die man mit höflicher Verbeugung gegen Deutschland sprach, alle tönenden Worte vom Völkerbund waren nichts als schamlose Lüge, die unter den Künsten einer vielgewandten Diplomatie in das Gewand der Wahrheit gekleidet, vor die Welt trat. Es ist keine neue Zeit, in die wir treten, v i das alte Europa regt sich aus den Vertrags Völker Versailles, geschirmt von der Sanktion Aurch

{ . dem Konkurrenten den Schlaf ihrer Nächte rr rjf ' mehr stören wird. Verloren ist jeder Reichtums Landes, das, nachdem es die Lasten des flriet getragen hat, in zwei Jahren 26 Milliarden' T* ßt1 zahlen hat und nun nicht einmal die SwM weiß, die man ihm für die Zukunft auftüch J Lr ( wird. Die Sieger haben Me alten Rechnung ^ hervorgesucht und nicht eine ist, die sie dem m mütigten Deutschland schenken würden. Vm* * Westpreußen, Posen, Danzig, Kiel, wo um n Solid mer ein Scheintitel war, vom Leibe Deutsche

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.03.1919
Umfang: 16
DeuLschösterrerchs an TEschland ; mit allen Mitteln verhindern rverden. Was man -mit Tirol ansangen will, darüber hat man noch gar nichts gehört — ob aus unserem Verschulden wollen wir heute nicht erörtern. Ebenso ist es noch nicht klar, was das Schicksal der übrigen Teile des früheren Oesterreichs sein wird. Auf fallend ist, daß die italienischen Zeitungen sich zur Zeit sehr kräftig fiir Deutschland und für einen Anschluß Deutschösterreichs an Deutschland ein- setzen —- auf Grund des SelLstbestimmungsrech- Les

die italienische Regierung ein. Sicher soll auch sein, daß Deutschböhmen den Tschechen ausgeliefert wird. Die ganze Schwere der Niederlage wird man Deutschland empfinden lasten. Me man sein Gebiet Zuschneidet, ist noch nicht ganz klar, soviel ist aber sicher, daß man sich bemüht, dasselbe teil weise mit neutralen, teilweise mit feindlich gdsinn- tcu Kleinstaaten zu umgeben. Was die Zahlungen anbelangt, so ist es ganz sicher, daß Deutschland mindestens 160 bis 150 Milliarden wird zahlen wüsten. Weiters

schiffe abnehmen wird. Ganz sicher wird man Deutschland die Zufuhr von Rohstoffen aus über seeischen Ländern und die Ausfuhr dorthin, kurz den Handel, sehr beschränken. Deutschland wird arm werden, bettelarm, ich denke aber, daß ihm rade diese Armut zum Heile gereichen wird, nn die Wege, die Deutschland in den letzten 40 Jahren gewandelt, waren M>ar glänzende, ge reichten ihm aber innerlich nicht znm Heile. Es kann Deutschland auch ganz gleich, oder sogar recht sein, wenn es nicht bloß kein Heer

heilten muß. sondern keines halten darf. Man darf al r Lei all dem nicht vergessen — allzu scharf macht auch hier schartig — in einigen Jahren wird die Weltlage wieder eine andere sein und kein Hahn wird nach einem Großteil dieser Bestimmungen jkäbcn. Laß Deutschland von allen seinen über seeischen Besitzungen in Afrika und Asien keine mehr sehen wiro. ist selbst klar. Von einer Auf- rollung oer Frage, wer am Kriege Schuld ist und von einem .Heranziehen des deutschere Kaisers zur Verantwortung, hört

Volksernährung Dr. Jo hann L ö w-e n f e l d - R u tz (Beamter): Staatssekretär für Verkehrswesen Ludwig Paul (Beamter). Dr. Renner erklärte in seiner Antrittsrede, daß die neue Regierung eine Regierung der Arbeit sein wolle und solle. Wenn sie das sei, dann sei die Lage, wenn sie auch schwierig sei, nicht zum verzweifeln. Er gedachte der noch unter Fremdherrschaft befindlichen Deutschen in Böhmen und Südtirol, bezeichpete als eine Hauptaufgabe der neuen Regierung den Anschluß an Deutschland und den Ausbau

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 16
Datum: 07.06.1919
Umfang: 16
Seite 6. „Widerhall vir. 23. it*i Der Ententefriede und der Pazifismus. Die Friedensbedingungen der Entente sind unter dem Protektorate der 14 Punkte Wilsons entstanden. Diese 14 Punkte konnten so rote jedes Wort, wie jeder Vertrag in zweierlei Weise ansgelegt werden, je nachdem Ver söhnlichkeit oder Haß sie lesen. Wilson schlug mit ihnen die Brücke, welche das wahnsinnige Europa zu einander führen sollte. Deutschland vertraute seinen Worten und ihm als dem Wahrheitsverkünöer. Der neue Geist

-er Menschlichkeit, der Gedanke des Völkerbundes, den Wilson laut in die Welt hinausrief, fand endlich Erlö sung. Von allen Teilen der Erde hallte es wider zu dem Erlöser der Menschen von der Tyrannis der Waffen. Deutschland, in seinen Grundfesten erschüttert, legte die Waffen nieder und lieferte seinen Feinden das Kriegs material aus, im Vertrauen zu Wilson, dem Manne des unbeugsamen Rechtes, und dem neuen Geiste der Mensch lichkeit. Deutschland, der Riese, dieses herrliche Land im Zentrum Europas, atmete

wie erlöst auf in der Hoff nung auf eine neue bessere und vernünftigere Zukunft. Gewaltige Veränderungen vollzogen sich in wenigen Ta- ! ;eit. Es stürzte seine kriegsbewährten Führer, es ver- agte die kriegerischen Geister und ein neues Deutsch- and erstand im Zeichen von Freiheit und Recht. Das alte Deutschland war tot, doch das neue hatte eine traurige Erbschaft angetreten, als es sich verpflichtete, wieder gut zu machen, was die falschen Propheten und Jrrlehrer gesündigt und verspielt

hatten. Doch der Ent schluß war richtig, auch wenn nicht nur die N o t ihn ver anlaßt hätte, denn Belgien durfte nicht ewig als Ma kel für Deutschland genannt werden und Nordfrankreich sollte nicht verwüstet bleiben, während Deutschlands Städte und Landschaften von den Kriegsgreueln und De- vastierung verschont geblieben waren! So reichte man sich endlich die Hände, indem man sich nunmehr als Menschen ansehen wollte, die, wie aus einem schreckli chen Traum erwacht, nun neue, bessere Wege wandeln wollen. So hoffte

seiner Wirtschaft einen Schuldner und auch das will Deutschland auf sich nehmen als unfreiwilliger Erbe eines unglücklichen Schicksals.. Die Entente aber will mehr und da verfällt sie in das tragische Joch der Eriegsvsnchose. Bon Deutschen unbe stritten allein bewohnte Gebiete werden anderen Natio nen als Kriegsbeute zugeschoben! Ein frommer Spruch dafür ist leicht ans der Geschichte iahrtausendalter Verge waltigung gefunden. Die Gläubigen des Lehrsatzes: Kriege waren und werden sein, lernen ihre Moral

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 02.08.1919
Umfang: 12
hinaufschraubte, daß für eine gerechte Würdigung anderer Völker in der Seele des deutschen Volkes schließlich kein Platz mehr mar, hat mit dazu beigetragem den Feuerring um Deutschland und feine Verbündeten immer enger zu ziehen, bis sich die Schwaden vernichtend und erstickend über Mitteleuropa legten. In Deutschland selbst ist eine Menge von Bü chern und Broschüren erschienen, die sich mit dem Verlauf des Krieges und seiner politischen Geschichte beschäftigen. In der durch die Revolution erzwungenen Mutze

schrei ben Deutschlands Feldherren und Diplomaten ihre Le benserinnerungen nieder. Und aus all dieser Literatur kristallisiert sich immer klarer die entsetzliche Schuld der all deutschen sieg-.und alkoholberauschten Hetz«', diente ganze weiße Menschheit zum Opfer ihrer Blutträume herabge- wttröigt haben. Wer immer in Deutschland oder in Wien oder in Sofia oder in Konstantinopel ehrlich am Frie den arbeitete, wurde von diesen Leuten verhöhnt und be geifert) wer nicht einstimmen

ständnisses. Aber doch nicht solcher Resonanz in dem milde gewordenem Volk. Die größte Umsicht und die ver ständigste Politik wären heute nötig, um Deutschland wie der W o h l w o l ifc n zu werben. Aber solange Deutsch land sich nicht tatkräftig sur Demokratie bekennt unö d e n a l l ö e ut s ch e n Hetzern den B o ö e n a b - gräbt, solange haben auf der anderen Seite jene Ele mente das Oberwasser, denen die mitteleuropäische Hetz- presse stets- den willkommenen Vorwand liefert, mit der Angst

vor Deutschland die Welt zu schrecken und den Siegfrieden bis zur völligen Vernichtung der Mittel staaten auszukosten.... ns Weshalb die Entente Deutschland schwächen will. Einige Tage, nach der Unterzeichnung des Friedensver- ^rages durch Deutschland kam Herr v. L a p r a d e l l e. der beriihmte französische Rechtsgclehrte und juristische Mitarbeiter bei der Friedenskonferenz, nach Lausanne, um dort an der Universität in mehreren Vorträgen die Bedeutung des Friedensöokumentes, seinen Inhalt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.07.1919
Umfang: 8
, wie es Deutschösterreichern ergehen würde, wenn sie in eine neue Donauföderation eintreten würden. Die Vorbereitungen zu einer umfassenden Vermögensabgabe in Deutschland. Aus Ber lin, 23. Juli, wird berichtet: Wie die „Börsen- Zeitung" aus Weimar erfährt, wird in der nächsten Zeit alles vorhandene Papiergeld ein gezogen und durch Gutscheine (Zwischenscheine) ersetzt werden, die wieder gegen ein neues Pa piergeld eingetauscht werden. Ferner werden sämtliche Wertpapiere abgestempelt; alle nicht- abgestempelten Wertpo

gegen die Abstcht der Entente, di« noch in Deutschland befind- lichen 250.000 russischen Kriegsgefangenen Denikin zu überliefern. Rach einer erregten Debatte über die Wirtschafts. Politik sprach die französische Kammer der Regie rung mit 289 gegen 176 Stimmen das Vertrauen aus. „Journal de Geneve" veröffentlicht eine Note der griechischen Gesandtschaft in Bern betr. der angeblichen Verhandlungen zwischen Athen, Belgrad und Sofia wegen einer neuen Balkanföderation. Die Note besagt, daß die ganze Welt begreifen

dem arbeitenden Volke durch ihre Stö rung der Nahrungsmittelversorgung mehr unblutige Wunden schlagen und mehr Schaben zufügen, als man es sonst strafen kann. Was sich im neuen Deutschland am gründlichsten geändert hat, das sind die Machtver- hästn-sfe im Wirtschaftsleben: auf der einen Seite eine Entwertung des Kapitals, auf der anderen Seit« eine Steigerung der Löhne. Das hat von Grund auf das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer um gestaltet. Der Reichsministerpräsident kündigt einen Gesetzent

Wirtschaftspolitik drei Gebote rich. tunggebend sein werden: 1. Sozialisierung soweit als möglich, 2. Sicherstellung des Bedarfes der Mindestbe- mitteten an Nahrung und Kleidung und 3. Fernhattung überflüssiger Luxuseinfuhr. Der Rekchsministerpräsident fordert zur Arbeit auf, welche das einzige Zahlungsmittel fei, dessen Wert nicht gesunken, sondern gestiegen sei und wodurch nach Deutschland Nahrungsmittel und Rohstoffe kommen kön nen. Cr sagte, das Ziel muffen obligatorische Schieds- gerichte fein

aus einer kleinen Gruppe ertönt, bekämpfen und Niederkämpfen würde. Das nationale Leben muffe gepflegt werden, aber ans dem Boden völkerbrüderlicher Gesinnung nach innen und außen, ver Reichsminister des Aeuhern Üb« die Zukunft Deutschlands. Der Reichsminffter des Aeußern Müller, der st», dann das Wort ergriff, erklärte: Nach dem härtesten Frieden, der seit Einführung btx christlichen Zeitrechnung je einem Volke auferlegt wurde, muß Deutschland doch versuchen, auf der vorgezeichnota» Bahn vorwärts zu schreiten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.03.1931
Umfang: 8
B.b.b. Sozialdemokratisches Tagblatt für Tirol Einzelnummer SO Groschen Einzelnummer durch die Post 40 Groschen MonatS-BezugSpreise r Durch di» Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Zum Abholen in den Verschleißstellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die K o I p o r t e u re und durch die Post für DeutschSsterreich « Schilling Für Deutschland 6 Schilling. Für das übrrge Ausland 8 Schilling. Die Samstagnummer als Wochenblatt vierteljährlich 3 Schilling Postzeitungsliste 823 Eigentümer

und Großbritannien hat beschlossen, sofort zu handeln. Der britische Botschafter in Berlin und der britische Gesandte in Wien werden Vorstellungen machen. Die deutsche und die österreichische Regierung werden verständigt, daß die Frage dem Völkerbund unterbreitet werden muß. Deutschland und Sefterreich lehnen die Em- mischung des Bölkerbunder ab. Englische Demarche in Berlin und Wien. Berlin, 25. März. (Wolfs.) Der britische Botschaf ter hat heute den Reichskanzler wegen der deutsch-österrei chischen

Vereinbarung über die Zollunion ausgesucht und ihm mitgeteilt, Herr Henderson halte es im allgemeinen Interesse für erwünscht, daß die Angelegenheit im Hin blick aus das Genfer Protokoll vom 4. Oktober 1922 gemein sam besprochen würde und daß Deutschland und Oesterreich bis zur nächsten Sitzung des Völkerbundrates nicht zu end gültigen Feststellungen schritten. Der Reichskanzler hat den Botschafter in seiner Ant wort darauf verwiesen, daß die deutsch-österreichische Ver einbarung sich im Rahmen des Genfer

des Üebereinkommens unter Politischen Gesichtspunkten kommt angesichts seines wirtschaftlichen Charakters nach Meinung der österreichischen Regierung nicht in Betracht. Die öster reichische Regierung beabsichtigt, kein Fait accompli zu schassen. Deutschland und Lesterreich werden ihren Weg mit ruhiger Festigkeit r« Ende gehen. Berlin. 25. März. (Wolfs.) In der heutigen 51. Voll versammlung des deutschen Industrie- und Handelstages ergriff Reichskanzler Dr. Brüning das Wort und führte aus, die Vorbelastung

bestrebt sein, durch eigene Ini tiative die Entwicklung anzubahnen. die im Bereiche des Möglichen liege. Nach dieser Richtung hin seien die Ver handlungen zu verstehen, die jetzt zwischen Deutschland und Oesterreich eingeleitet worden wären. Es stehe immer die Frage im Vordergrund, auf wel chem Wege es möglich sei. die einzelnen Wirtschaftsräume zu erweitern, und diese Möglichkeiten müßten unter allen Umständen ausgenützt werden. Deutschland und Oester reich konnten sich um so leichter entschließen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1919
Umfang: 8
Dr. Schumacher und Dr. Gruener, dieser an Stelle Abrams, dahin abgegangen. Es steht nnr zu be fürchten, daß die Pariser Friedenskonferenz der Entente unsere Friedensunterhändler deshalb un gnädiger als es sonst geschehen wäre, ausnehmeu wird, well bei uns besonders die Freisinnigen und Sozialdemokraten zu früh und zu laut mit dem Begehren betreffs des Zusammenschlusses zwischen Deutschösterreich und Deutschland herausgeplatzt sind, und ob uns nicht gerade deshalb wertvolle deutsche Gebiete werden verloren

. Der Staats- sekretät sagte zu, daß er sofort alle ihm unter stehenden Organe anweisen werde, solche Erschei nungen hintanznhalten und daß niemand wegen Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einer Or ganisation entlassen werden dürfe. Das Todesurteil für Deutschland. Das is? wohl der richtige Ausdruck für die Friedensbedingungen der Entente an Deutschland, die zu erfüllen es gar nicht in der Lage sein wird. Es hat fast den Anschein, als ob die Entente des halb so entsetzlich harte und nicht ausführbare

Be dingungen gestellt hatte, um so Deutschland gänzlich zu vernichten. Von den 14 Punkten Wilsons wurde nicht ein einziger in die Friedensbedingungen aus genommen. Daß Wilson in der Friedenskonferenz so ohnmächtig wäre, ist kaum anzunehmen, eher daß er den Heuchler spielte, was einem Erzfrei- maurer zuzutrauen ist. Was frägt ein Logenmann nach Recht und Gerechtigkeit. Man kann ihn und alle Teilnehmer der Friedenskonferenz getrost auf eine Stufe neben die russischen Bolschewiken stellen

, die es mit Deutschland auch nicht schlimmer meinen. Alle Phrasen, die man mit höflicher Verbeugung gegen Deutschland sprach, alle tönenden Worte vom Völkerbund waren nichts als schamlose Lüge, die unter den Künsten einer vielgewandten Diplomatie in das Gewand der Wahrheit gekleidet, vor die Welt trat. Es ist keine neue Zeit, in die wir treten, das alte Europa regt sich ans den Verträge» von Versailles, geschirmt von der Sanktwn Amerikas. Es ist ein widerliches Schauspiel von der Schuld Wilhelm DL des Hohenzoüern

wird. Verloren ist jeder Reichtum de- Landes, das, nachdem es die Lasten des Kriege getragen hat, in zwei Jahren 20 Milliarden z« zahlen hat und nun nicht einmal die Summen weiß, die man ihm für die Zukunft ausbürden wird. Die Sieger haben alle allen Rechnungen hervorgesucht und nicht eine ist, die sie dem gede- mütigten Deutschland schenken würden. Westpreußen, Posen, Danzig, Kiel, wo rmr im mer ein Schemtitel war, vom Leibe Deutschlands ein Glied abzutrennen oder es zu unterbinden, iji

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