Die Politik Italiens. Der Eiudrrrck der Rede Sforzas. Mailand, 21. März. Graf Sforza hat in seiner gestri gen Rede im großen und ganzen nichts anderes gesagt, als was durch frühere Berichterstattungen über die ita lienische internationale Politik hervorging. Er hat die Haltung der deutschen Delegierten in London sehr stark kritisiert, und betonte, daß Deutschland den endgültigen Entscheid nur so lange verschieben wollte, bis die o b e r s ch l e s i s ch e A b st i m m u n g s f r a g e gelöst
G e n t i l e erklärte, er sei froh, daß die italienischen Truppen an den militärischen Aktionen der Alliierten auf deutschem Boden nicht teil genommen haben. Er glaube nicht, daß solche Aktionen zu einem Erfolge führen. Der sozialistische Ciccotti sagte, daß in London fran zösische Unterdrückungs- und Provokationspolitik triumphierte, was aber dem allgemeinen Frieden schade. Er protestiert gegen diese Politik. Der liberale Dajano erklärte, daß Italien den Einigungsbestrebungen Deutfchö st erreichs mit Deutschland
verurteile. Mit allen Reden, - Einschüchterungen, Ultimaten, Abkommen, Allianzen locke man rroch keine Spinne aus dem Loche hervor. Wenn die Alliierten ihre Forderungen einkassieren wollten, müßten sie sich die Summen selbst holen. Die unversöhnliche Lo gik aller ihrer Jrrtümer mrd Illusionen zwinge sie, wi derstrebend und ängstlich, in Deutschland einzuüringen. Aber ob nun die deutsche Regierung nachgäbe oder nicht, ob es die Rechnung bestätige oder sie zerreiße, die Situa tion bleibe stets
dieselbe, denn das deutsche Volk als sol ches werde weder die gewünschte Vernunft annehmen, noch Butze tun, noch bezahlen. Die Alliierten also wären gezwungen, Schritt für Schritt, bis zur gänzlichen Beset zung, in Deutschland einzudringen. Eine riesenhafte Operation, die selbst die Kräfte der Alliierten übersteige, die mehr koste als sie einbringe und die, wenn sie Erfolg habe. Europa Umstürze. Wenn nicht ein Wunder ge schehe, das plötzlich den Geist der Völker erleuchte, so könne dieser unlösbare Konflikt
einem Vertreter der in Newyork erscheinenden deutsch-amerikanischen Wochenschrift „Der Landsmann" folgende Mitteilung: „Falls die farbigen Truppen bis 1. April d. I. aus dem besetzten Gebiete Deutschlands am Rhein nicht zurückgezogen sind, werde ich sofort nach dem Zusammentreten des neuen Kongresses eine neue Re solution einbringen, die, ähnlich der von mir am 3. Jänner dieses Jahres eingereichten, daraus dringen wird, daß die farbigen französischen Soldaten unverzüg lich aus Deutschland abtransportiert