. Die Entstehung des Weltkrieges sollte Europa gelehrt haben, daß die Gründe für Streit und Hader in Staatsdokumenten weder nie dergelegt noch vorhergesehen werden können-, daß sie in einem Äugenblick von irgend woher auftau chen, plötzlich am Horizont erscheinen wie eine kaum kopf^roße Wolke, und daß sie tatsächlich oft so dun kel sind wie die Antwort, die Deutschland eben er halten hat. Die Ereignisse, die künftige Kriege hervorrufen können, wenn Kriege überhaupt sein müssen, wer den wahrscheinlich ganz
sinden, auf seinem kleinen Besitztum zu leben, ohne ein Teil eines großen Gebildes zu werden. Der A nschluß BN Deutschland ist für Oesterreich nicht eine Frage der Rassenverwandtschaft, sondern der wirt schaftlichen Notwendigkeit. Aber der Anschluß würde seitens seiner Nachbarn nicht nur unangenehm empfunden werden, sondern sie und Frankreich würden ihn als einen feindlichen Akt betrachten. Es ist unmöglich, einen Plan sür Even tualitäten aufzustellen, bevor man weiß, welches der Grund der Zwietracht
', den 1. Juli 1925 sekretär des Aeußern von England, daß das, was Frankreich im Sinne hatte, eine Sicherheit wäre ' gegen einen direkten und einen indirekten Angriff, indem es, wie er ausführte, unter diesem eine Si- ? tuation verstünde, die entstehen könnte, salls ' Deutschland Polen angriffe. „Solch eine Situation,' j sagte er, „würde selbstverständlich in der französi schen Auffassung ungefähr gleichbedeutend sein mit einem direkten Angriff auf Frankreich.' Es kann kein Zweifel bestehen
, sondern auch Amerika von der französisch aufgezäumten Sicherheitspakelei abgeredet. Russisches Paktangebot an veutfchlanS! Der Berliner Berichterstatter des „Echo de Paris' veröffentlichte am Samstag, wie er aus guter Quelle erfahren haben will, daß die russi sche Regierung, um das französische Paktange bot zu bekämpfen, der deutschen Regierung ebenfalls das Projekt eines Garantiepaktes vorgelegt habe. Die Sowjets forderten, daß Deutschland jedes Abkommen mit Frank reich ablehnen solle. Moskau
selbst will sich verpflichten, die deutsche Westgrenze am Rhein zu garantieren, eventuell durch Ab senkung der russischen Truppen. Moskau bietet ferner an, in Zukunft einen Druck auf dei p o l- nische Regierung auszuüben, um die Aende- rung der Grenze zu Gunsten Deutschlands durch zusetzen. veutschlanö unö öle östlichen Nachbarn. Prof. R.-Abg. Dr. Otto Hoetzsch, Berlin, sprach' über Deutschland und die Mächte an seiner Ost- und Südostgrenze. Der Vortragende, der auf wie derholten Reisen diese Staaten eingehend kennen