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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.08.1921
Umfang: 6
' 1 . 4 . U ; I h 1 > ■ I,! A ■'M'. .11 \'f, ■ Seite 2 reißen. Gelegentlich hat sich in Deutschland etwas Derartiges gezeigt etwa zur Zeit des Burenkrieges. Den edelsten Beweg gründen entsprungen, ist die Burenbegeisterung doch politisch ganz nutzlos verpufft, weil die überlegene politische Führung fehlte. Im übrigen war diese Intelligenz zur Regienmgs- srommheit erzogjen und an selbständiges politisches Denken nicht gewohnt. Alle nationalen Vereine, mit Ausnahme des Alldeutschen Verbandes

, schwammen im offiziellen Fahrwasser. Der Kaiser sprach das Wort von der größeren Flotte, die Deutschland bitter nottue, und flugs bildete sich der Flotten- verein, der rechts und links schwenkte, wie es vom Marineamt gerade befohlen wurde. An der Spitze der Kolonialgesellschaft stan-d viele Jahre der kürzlich verstorbene Herzog Ioh. Albrecht von Mecklenburg, ein Mann von Wissen, Intelligenz und für einen Prinzen ungewöhnlich selbständigem Urteil. Er stand deshalb auch nicht in der kaiserlichen Gnade

' nur in Deutschland möglich war, und deshalb Ist er für die Erkenntnis der Psyche des deutschen Volkes so be lehrend. Oberschlesien! Die oberschlesische Frage, ln der der Oberste Rat «ine Ent scheidung hätte treffen sollen, Ist von einer deutschen Angelegen heit zu einer Weltfrage geworden. Es handelt sich heute nicht mehr daruin, ob Polen oder Deutschlarü» ein Stück Landes mehr oder weniger bekommen, sondern darum, ob Deutschland be stehen, ein nutzbarer Teil Europas sein soll, oder ob nach Krieg

, Waffenstillstand und Friedensnöten Deutschland jegliche Wer tung als Glied Europas Körper verlieren und der Auflösung preisgegeben werden soll. Der Reiche Schiffer hat kürzlich In Remscheid in einer Rede schon darauf aufmerksam gemacht, daß dag Ka binett Wirth nicht wieder vor den Reichstag treten könne, wenn in der oberschlesischen Frage nicht eine gerechte Lösung unter Wahrung der Abstimmungsergebnisse gefunden werde. In er weiterter Ausführung der Gedanken Schiffers kann auf Grund von Feststellungen

, wie es sei, auch noch aus Trümmern ein notdürftiges Haus zu zimmern versuchen werde. Rein! das „gute' Kabinett Wirth wird sich letzten Endes nicht mit einem Trümmerhaufen abfinden, selbst wenn es wollte, weil es gar keine Gelegenheit, gar keine Zeit dazu haben wird. Wenn Oberschlesien nicht gerecht zu Deutsch, lands Gunsten entschieden wird, dann gibt es kein „gutes' Ka- binett in Deutschland mehr, mag es Wirth oder sonst wie heißen. Dann kann nur, wenn überhaupt noch so viel Ordnung in Deutschland

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 11.04.1935
Umfang: 12
immerhin Herbeigelasten, den Plan auf- 'merksam zu prüfen, sobald die anderen Mächte Konferenz Donnerstag, den 11. April, beginnt im Billen- ort Strefa am Lago Maggiore die italienisch- englisch-französtsche Konferenz, die stch mit der Stellungnahme gegenüber der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland zu befasten haben wird. Italien wird durch den Ministerpräsidenten Mustolini vertreten werden, Großbritannien durch den Premier Mac Donald und den Außenminister Simon, Frankreich

. Aus diesem Grunde möchte man in Stresa etwas Endgültiges erreicht sehen, eine für die nächste Zukunft ausschlaggebende Festlegung der euro päischen Politik der Westmächte. Deshalb wird auch die englische Ausfassung eines etappen weisen Verhandelns mit Deutschland entschieden abgelehnt. Italien will vielmehr unter allen Umständen aus Grund der Informationsreisen der englischen Staatsmänner eine Berständigung über die wesentlichsten Punkte des europäischen Friedenssystems. Diese „Entente' soll so au«- sehen

» daß Deutschland ihr jederzeit beitreten ihm ein« endgültige Form gegeben hätten. In Warschau habe man dem mitteleuropäischen Plan wohlwollende Aufnahme zugesagt und Benesch in Prag hoff«, daß die Besprechungen in Stresa das Projekt fördern werden. Zu der Rllstungsfrags Übergehend^ führt» Simon aus, daß Deutschland heute 36 Divisionen in einer Höchststärke von 886.066 Mann bean spruche. E, gab dann der lleberzeugung Aus druck, daß das Reich außer einer Division von S. S.-Truppen, die als Truppenpolizei

der Armee einverleibt würden, keine halbmilitäri schen Formationen habe. Dagegen erhebe das Reich Anspruch auf sämtlich« Wasfentype», die gegenwärtig in den Armeebeständen der anderen Nationen vorhanden seien, es sei aber auch be reit, sie zusammen mit den anderen abzuschassen. Deutschland beanspruche zur See 38 Pr^ent der britischen Tonnage und in der Lust Parität mit Großbritannien und Frankreich, vorausgesetzt allerdings, daß die Entwicklung der russischen Luststreitkräfte nicht eine Revision

dieser Der« hältniszahl erfordere. Deutschland sei gewillt, ein System der allgemeinen automatischen Kon trolle auf sich zu nehmen, und es begrüße das Projekt für den Abschluß eines „Lustloearno- paktes'. Was den Völkerbund angehe, habe Hitler auf feine Erklärung vom Jahre 1833 verwiesen, in der er zum Ausdruck brachte, daß das Reich ihm solange fern bleiben werde, als man den Ver such mache, er in eine untergeordnete Stellung zu zwingen. Er habe dabei auf die Tatsache hingewiesen, daß man ihm noch immer den Be sitz

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1933
Umfang: 8
u»te> diesbezüglicher Rubrik Alle Anzeigensteuern eigsNs. Bezugspreise: lVorausbezahlung> - Einzelnummer 20 Centesimi Monatlich . , . Lire SM Dietteljnhrlich , Lire 14.—- Halbjährlich , , Lire 27.—>. Jährlich . , . Lire 52.-- Zun, Abholen monatlich- S.— Ausland jährlich 140 gire^ Dsnnscskag, W«r! Deutschland zu Zeder Tat des Friedens bereit unter Voraussetzung völliger praktischer Gleichberechtigung > Berlin. 17. Mai > zzie außerordentliche Reichstagssitzung wur de heute um lSàv von. Präsident. Minister Ger

, in der sich die Vertretung des deutschen Volkes versammelte, um/ die Erklärungen der nationa len Regierung entgegenzunehmen/ worauf- er 'dem Reichskanzler das Wort,,erteilte. ' Me Schuld- von Versailles Hitler sprach ungefähr 60 Minutenlang, mit ruhiger, fester Stimme., Eingangs seiner Rede wies der Reichskanzler daraufhin, daß die Volksvertretung-fsch'heute versammelt habe, um /über Fragen sprechsn.'zu'hören.' die nicht. nur Deutschland, sondern die gànzè Welt interèsfier- tem Er sagte, daß der Vertrag von. Versailles

nicht vergeblich ge wesen. wenn die Welt vom. Gedanken eines dauerhaften Friedens beseelt gewesen wäre. Auf allen Gebieten sei jedoch das Gegenteil der Fall gewesen. Auf wirtschaftlichem Gebiete vor allem deswegen, weil eine Vernichtungspolitik getrieben worden sei. - Bezüglich der Reparationen bemerkte der Kanzler, daß. Deutschland- unmöglich Zahlungen leisten könne. Die. Schäden, die durch die bishe rigen Reparationszahlungen. am Weltwirt schaftskörper verursacht worden sind, haben zwangsläufig

zu einer sozialen Katastrophe und die Folge wäre das kommunistische Chaos. Die. deutsche Regierung sei aufrichtig bereit, an der Vermeidung dieser Eventualität mitzuarbeiten. Die Forderungen der nationalen Revolution in Deutschland ftün? den vollkommen auf dieser Linie/ inwiefern? sie auf die Ausmerzung des Kommunismus und die Beseitigung- der Unterschiede- und des Klas senkampfes Hinarbeit«. Revision aus Grund 14-jShriger ErsaHuW Nachdem der Kanzler ausgeführt! hattet daß Deutschland den Erfordernissen

der anderen Völker vollstes Verständnis entgegenbringe, er klarte er, daß das Reich den Versailler- Vertrag als bindend betrachte und nie. zuerst, dessen Ba? stimmungen verletzen würde. D.ièse Anerkenn lnmg müsse jedoch allgemein sein und nicht'nur für Deutschland allein gelten. Die von- Deutschs land aus Grund der Erfahrungen. der verganì- genen 14 Jahre geforderte Revision! ist im Ver? trage von Versailles lelbsb vorgesehen; - . -n» - Der Kanzler zitierte .sadium, m.it- Pezug .aus die Abrüstungsfrage

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.03.1925
Umfang: 6
Mazeku» Itummsl» <o er». DmmerZMW Nedattion: wosintm»»»« 1. l. Stock. t«^nn».-T»k»»d»n »74 virwalwna! Wassnlauben 1, Telephon <74». -» Lngiwm» vreis« für Italien: Dt« 7> »» dritte mm-Zetl» l Lire. Text» seit» > Llr». Xl«w»» >nz»tg«r! 1 wort 15 Lentefimi Deutsches Zagblatt >ton»t»d »iu >«pe »ts«' zumvdhol»n L. 7 S0^ L. S>—, durch Lustrvger L S.iv. Sluelaüd S obonnementin Deutschland und Schweiz vir» S, -. sfsrtlc:,,'?:^» Dinahme de» Blatte« verpflichtet zu?Zahlungd?rBkZus»sek>^?' Nummer S2 Meran

, Dienstag, den 17. März 1925 57. Jahrgang Um Polen. Don Richard Ml a y - Berlin. Mt S«herblick hatte Bismarck in feinen .Gedanken und Eriimerungen- Vi« tAnsttg« Entwicklung im Osten Europa, vorgezeichmt. Klar und ldeublich sprach er es <ni», bah »in krie gerischer Zusammettstvß Deutschland« und Ruß» l-md« zuv Wiedero^riltKung Polen» führen nrüss«. Sogar da» Trachten der Habsburger nach der polnischen Krone hatte er ganz richtig vc>rau»aesaat. wir Haben ja «rlledt, daß Erz- herzog Stefan

mil stir den Weltkrieg oerimtwotllch machen. I»wol»kn und Voincar« g«blthei da» pirsSalich« Verdiens». Er ftlhrl« dann n»«ft«» au«, daß Arantrelch im Zull 1v!4 s«ln« Zrupp«n z«ha Kilom-ter zurackzoa. s«l nur «In» Seste g«. n>es«n. um England günstig zu sllmm«n. wah rend kinter der Hon« die Mobilmachung eifrig betrieben wurde. Frankreich könne nicht be haupten^ damals weniger miularlslerk Vwelen zu s«ln, al» Deutschland, denn «» ixrsügte bil einer weit geringeren VevSlkenmo über «la starker

«, akllve» Heer al» Deutschland. Dl« Arled«n»b«dtngungen de» Versailler Vertrag«», dl« auf der bequemen und unmoralischen An- nahm«, von Deutschland angenommen zu wer den begründet seien, sind dt« weltau» ungeheuerlichsten, blulsaugerischeflen Rnires- fallen in der Ges«hicht« aller DerlrSg«. Kein verstündiger, richtig informierter AmeN- kaner könne wllitfchen^ daß Deutschland dies« Bedingungen erfüllt, genau so wenig, wi« man wünschen Wnne. daß ein Unschuldiger an den Galgen gebracht wlrd. E» muß

ivar, insotge der scharfen Politik der Regierung gegen di« Minderheit«»» eine »velte«« Verschlimmerung der Lag« in den Ostgebieten zu verhindern. nevfchaft gegen Benin. Ein kleine» Pol«»», da» da» Gouvernement Warschau und Galizien umfaßt, wäre an sich Kr Deutschland tragbar «weis««. Zur Nvt yätt«n die DeutWn auch «n» Newer» Grenz« «n tonnen!, di» isi» von vem ... ... ,. ii befreite. Angenehm wär» lein» Existenz für Deutschland nicht g«o»s«»i, «der fchtteßMch aeht die Wel!hg>«schM

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 03.10.1925
Umfang: 14
oder auf einer Konferenz durchzuprüfen. Das Hab« Wim abgelehnt. Tfchitscherin meint, daß die Paktpolitik Englands «in Bestandteil seiner grundsätz« lich antisowtetisttschen Tätigkeit sei. Des. halb sähe man mit steig«Nd«r Besorg nis, wie Deutschland immer m«hr und mehr indas englisch« Fahr« wasf«r «tnlenk«. Englands Äde« fei, Deutschland von Rußland abzu« dräng«n. Er selbst zweifelt nicht daran, daß die, dem Wunsche der deutschen Regierung viderspreche. Die Frag» sei aber, ob »s bei der weiteren Einwirkung Englands

nicht gelinge, Deutschland seine antisowjeti- stlfche Politik aufzuzwingen, und ob Deutsch, land näcd Abschluß de« Pakte» in der vage sei, sich länger dem englischen Awani widersetzen. Für ihn sei es gar kein fel, daß England die Stellung de» richters auf dem Kontinent erstrebe und in Deutschland nur eine Schachfigur ftir fein politisches Spiel sehe. Die wichigste Frage für ihn sei die der Artikel IS und 17 der Völkerbund»- atte. Sie feien gegebenenfalls da» Mittel, Deutschland zur Teilnahme an einer Koa

lition gegenRußland zu zwingen. Daß England sich keine solch« Gelegenheit entgehen lassen werde, hält Tfchitscherin für selbstverständlich. Artikel 16 möge für Nor wegen oder Schweden ungefährlich sein, für Deutschland bedeute er etwa» andere». Deutschland käme damit in eine Lage, bei der England einerseit» durch Frankreich« Mithilfe einen großen Druck aus Deutsch land ausüben könnte, auf de anderen Seit« werde England Frankreich gegenüber als Beschützer Deutschland» auftreten können. Nehme

man dazu, daß England Deutschland auch noch große Gewinne auf Kosten Polen» versprechen möchte, so habe man die Politik de» Zuckerbrotes und der Peitsche. Er glaube aber, daß Deutschland sich nicht von der Rapallo-Linie ab bringen lassen solle. Auch der bevorstehende Abschlußde» Handelsvertrag »5 ein dafür. Bei der Verfchiedeicheit der wirt schaftlichen Systeme seien die Verhandlun gen nicht leicht gewesen. Daß trotzdem ein« Einigung da sei, zeige wohl den großen Wert, welchen beide Parteien auf den Ab schluß

, da» auf den Schlössern um Pari» zu- lammengebastelt wurde. Es war anzuneh men, daß in einem Kriegsfall zwischen Rußland und Polen De^chland die Gele» genhett ergreifen werHe, feine vftgrenze zu korrigieren. Dis ganze Pattpolitit der letz ten Heit, all« Auseinandersetzungen fanden statt unter dem Damoklesschwert dieser Kxieasdrobuna. ffvcmLvoich wollte sich das Deutschland sichern, Annähe« um feine« Bündnispflicht gegen volen nachkommen M» könner^ in Wirklich keit aber um Deutschland jegliche Gelegen. MW benehmen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.05.1935
Umfang: 6
, das sich auf Frankreich und Deutschland beschränken würde, keine Rede sein könne. Sehr beachtet wird eine Aeußerung, die Laval gestern nach seiner Rückkehr nach Paris gegenüber einem Pressevertreter gemacht hat. Laval erklärte: ,,Jch glaube sagen zu können, daß die internatio nale Lage durch die Unterredungen, die ich im Verlause meiner Reise hatte, eine Besserung er fahren hat.' „Jntransigeani' erklärt, der von Deutschland angestrebte Berliner Besuch Lavals habe eigentlich schon in Krakau stattgesunden

, bis zu 94 Dollar monatlich für Büroangestellte in Neuyork. Bei den Arbeiten zur Bekämpfung der Arbeits losigkeit wird von jeder Familie immer nur ein Mitglied eingeteilt werden können. Berlin, 21. Mai Heute abends hat der deutsche Reichstag seine achte Sitzung im neuen Deutschland abgehalten. Punkt 2V Uhr eröffnete Reichstagspräsident Gö- ring die Sitzung mit Gedenkworten für den ver storbenen bayrischen Minister Schemm, Mitglied des Reichstags. Dann begrüßte er die acht Abge ordneten des Saargebietes

, die zum ersten Mal an der Sitzung des Reichstags teilnehmen, und würdigte das Andenken des verstorbenen Mar schalls Pilsudski. Hierauf erteilte er dem Innen minister Dr. Frick das Wort, der ankündigte, daß heute die Durchführungsbestimmungen znm Mili tärgesetz veröffentlicht worden sind. Anschließend ergriff Reichskanzler Hitler das Wort. Hitler wiederholte seine Friedenserklärung: Deutschland, sagte er, will den Frieden nicht aus Schwäche oder Feigheit, sondern infolge der Jdeen- vorstellung

auf der Hand: Frankreich ist immer Frankreich geblieben, Deutschland innner Deutschland, Polen immer Polen und Italien im mer Italien. Jeder Krieg zerstört zunächst die Aus lese der Besten in den Nationen. Da es in Europa keine freie Zonen mehr gibt, würde jeder Sieg nur zu eiuer rein zahlenmäßigen Vermehrung der Bevölkerung eines Staates führen. Dieser Zweck kann auch ohne Krieg mit einer gesunden Bevölkerungspolitik erreicht werden. Der deutsche Nationalsozialismus will den Frieden, denn Deutschland

hat eine Riesenarbeit für seine innere Wiedergesundung zu leisten. Kein Projekt kann vor 10 oder 20 Jahren verwirklicht werden, kein ideales Ziel vor 50 oder 1W Jahren erreicht wer den. Wenn die Regierenden des Deutschen Reichs den Frieden wollen, so hat das deutsche Volk nie den Krieg gewünscht. Deutschland braucht lind will den Frieden. Hitler beschäftigte sich dann mit dem Begriff der kollektiven Sicherheit, der seit 17 Jahren auf die verschiedenste Art nnd Weise ausgelegt werde. Den 14 Punkten Wilsons zufolge

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 11.05.1919
Umfang: 12
—.84 Anzeigen billigst nach Tarif. JedeS solide Annvncen-Biiro nimmt Aufträge entgegen. gilt als Abonnements-Verpflichtung. Ur. 109 Sonntag, den 11. Mai 1919. S7. Jahrs. Die IS Punkte des Friedensver trages mit Deutschland. > Ueber den Inhalt der einzelnen Ab- - säinitte des Friedensvertrages wird heute gemeldet: Abschnitt 1. Die gesamte Unabhängigkeit Deutsch- österreichs wird von Deutschland anerkannt. Die Grenzen der Tschecho-Slowakei gegen über Deutschland werden der alten Grenze Böh- m ens im Jahre

1914 folgen. Deutschland tritt an Pole n den größeren Teil von Oberschlesien, Posen und der Provinz Westpreußen auf dem linken Weich- sclufer ab. Die südliche und östliche Grenze West preußens gegenüber Polen wird durch Volksabstim mung bestimmt. Danzig wird mit seiner unmittelbaren Umgebung Freistadt. Die deutsch-dänische Grenze wird in Übereinstim mung mit den Wünschen der Bevölkerung festgesetzt. Der Brest-Litowsker Friedensvertrag wird annul liert. Deutschland verzichtet auf alle Rechtstitel

und Privilegien bezüglich der ihm oder seinen Verbün deten gehörenden, außerhalb Europas liegenden Ge biete. Deutschland verzichtet zugunsten der alliier ten und assoziierten Machte auf seine überseeischen Besitzungen, desgleichen zugunsten Chinas auf alle seine Privilegien in China. - Der 2. Abschnitt Besitz der Kohlenbergwerke des Saarbeckens mit allen Hilfsmitteln, Zubehör und den bestehenden Einrichtung ab. Es wird von der Entschädigungs kommission abgeschätzt und von einem Entschädi gungsvertrage

Ver tretern aus verschiedenen Ländern mit'Ausschluß von Frankreich und Deutschland selbst, besteht, ver waltet werden. Der Bund wird ein Mitglied der Kommission zum Vorsitzenden ernennen, der als Exekutivorgan der Kominission handelt! wird. Es wird kein Militärdienst bestehen, sondern nur eine , örtliche Gendarmerie zur Aufrechterhaltung derj Ordnung. Die Bevölkerung wird ein örtliches Par-! lament wählen können. Das Gebiet wird einen Teil ' des sranzösischen Zollsystems bilden

, aber ohne Aus-' fuhrzölle für Kohlen und metallische Erzeugnisse nach j Deutschland oder deutsche Produkte für das Saar-! becken. Französisches Geld darf ohne Einschränkung in Umlauf gebracht werden. Nach 15 Iahren wirdj von den Gemeinden eine Volksabstimmung abgehal- j ten werden, um die Wünsche der Bevölkerung bezüg- > Frenzen Deutschlands. Die Gren- ^ Fortdauer der bestehenden Regierung unter zen Deutsäilands smd in zwel Artikeln beschrieben: 5,^ Völkerbunde der Vereiniauna mit Krankreick' einer handelt

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 14.05.1919
Umfang: 16
VeW H. Nr.A>. der Welt auferlegt hätten. Sie sollen ihren Frie de« haben, aber einen schwere« Frieden, hebt er ausdrücklich hervor, dessen Bedingungen die der« kündeten Mächte in dem Dokument niedergelegt lütten, das dn Rutschen Delegation übergeben werde. Zwei Wochen seien Deutschland als Prü- smigsfrist gegeben, aber auch gegen eine frühere Er ledigung hätte der Verband nichts einzuwenden. Lo tat der Tiger seinen Spruch, stehend, als stehe tt aus der Rednertribüne des Parlamentes. Wäh lend

wie er es auch ablehnt, baß die Deutschen in der Art der Kriegführung tlllein gefehlt haben. Er betont nachdrücklich, daß Hehler aus allen Seiten gemacht wurden, Deutsch land ist bereit, getanes Unrecht einzugestehen und gut zu machen. Er erinnert in ernsten Worten an die Opfer an Menschenleben, welche die über den Waffenstillstand hinaus verlängerte Lebensmittel» sperre gefordert habe. Deutschland habe bei dieser Konferenz nur einen Bundesgenossen, und zwar sein Recht. ES habe stch auf die 14 Punkte Wil sons

das umfangreiche Buch mit den . Friedensbedingungen überreicht, worauf sie den Saal verlassen. Wir könnten es uns eigentlich ersparen, die Frie- densbedingungen hieher zu setzen; im Artikel vom ' 207 März d. I. haben wir es vorausgesagt, wie ^ der Friede ausschauen werde« den man Deutschland Aufzuerlegen gedenke. Wir haben uns nicht ge- lVuscht. ES sind kurz folgend« Bedingungen: Deutschland mutz abtreten: lklsaß-Lothringen (die Grenze ist die vom Jahre 1870) an Frankreich, die Kreise MoreSnet, Eilpen

und Malmedy an Belgien. In den zwei letzteren Kreisen hat die Bevölkerung daS Recht, innerhalb sechs Monaten zn protestieren; die Entscheidung trifft dann der Völkerbund, in dem Deutschland Nicht vertreten ist^An Polen vnch abgetreten werde« de» größere Teil von Obe^Mesien, Posen, die Provinz Westpreußen. Ostpreußen soll durch einen Landflreisen von Deutschland abgetrennt werden, m» so den Polen einen sreien Zugang zum Meere p» schaffen. Danzig wird ei« sreie Stadt, scheidet also ans dem Reichsverband

Samoa usw. im Stillen Ozean werden zwischen Japan und Australien geteilt. Das Ding heißt: Selbstbestimmungsrecht der Völker! Oder, Herr Wilson, wie heißt man das, wenn man stockdeutsche Gebiete und Volksteile wie Figuren aus «einem Schachbrett hin- und herschiebt? Das ist aber noch nirlft alles. Es ist gewiß bitter und hart sür Deutschland, die genannten Gebiete ohne weiters und entgegen allen Zusagen und Versprechungen Abtreten »u «Men.aber schließlich wärs zu ertragen. „Tlrole» vslksdoZe

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 26.02.1919
Umfang: 16
, wenn es die deutsche Kriegs- und Handelsflotte vernichtet und die deutsche In dustrie und den deutschen Handel ruiniert hat. England wird zweifellos noch einige wichtige Seestädte besetzen, dann dürfte es zufrieden fich mehr um die große Welt, als um Politik kümmern. Anders liegen die Dinge in Frankreich. Dort ist man hell genug, einzusehen, daß der Völkerbund, wie wir uns denselben vor machen ließen, nie zustande kommt. In Frank reich sieht man klar genug, daß Deutschland einmal wie ein Mann sich erheben

wird es nicht froh, da es derselben noch nicht sicher ist. Es ist daher ° ein offenes Geheimnis» daß heute schon zwi schen Italien und Deutschland in der Schweiz geheime Verhandlungen über ein Bündnis ge pflogen werden. Frankreich weiß nur zu gut, wie schwer es selbst durch den Krieg gelitten hat. Sein Bestreben geht daher dahin, Deutsch land für Jahrzehnte wehr- und machtlos zu machen, Deutschland so zuzurichten» daß es auf Jahrzehnte sich nicht mehr erholt. Daher die furchtbar drückenden

Waffenstillstandsbedin gungen, denen noch härtere folgen werden. Nebenbei bemerken wir, daß Wilson mit all dem einverstanden ist, ein Zeichen, daß er sich seinen Völkerbund als Bund der Sieger vorstellt. Schließen wir uns schon heute an Deutschland an. so hat Frankreich umsomehr Grund, Deutschland noch mehr zu drücken und auszusaugen. An Land wird es von Deutschland umsomehr abzwacken, je größer es durch den Anschluß Deutschösterreicks würde. Wir sehen schon, wie Frankreich.heute Nicht bloß Elsaß-Lothringen endgültig behal

ten will, sondern seine Hände bereits auf das ganze deutsche Gebiet links vom Rhein und nach der Pfalz ausstreckt. Frankreich will nicht bloß Deutschlands Gebiet links vom Rhein, ihm gelüstet auch nach den deutschen Kohlen- und Eisenbergwerken im Saargebiet. Deutschland soll ohne Eisen und Kohlen da stehen, seine Industrie soll sich nicht mehr er holen, Deutschland soll, jede Möglichkeit ge nommen werden, nochmals sich zu rüsten. Auch gegen Polen Hin soll Deutschland beschnitten werden. Heute

schon wurde den Polen die deutsche Provinz Posen zugesprochen. Dazu wurden die Deutschen verpflichtet» jeglichen Ab- wehrkampf gegen die vorrückenden Polen ein zustellen, während man ruhig zusieht, wie sich die Polen einer deutschen Stadt nach der an deren bemächtigen. Kein Wilson hat auch etwas dagegen einzuwenden, daß sich die Tsche chen anschicken, gegen „den deutschen Erb feind' zu Felde zu ziehen und deutsches Gebiet» wie z. B. die Grafschaft Glatz, zu erobern. Deutschland soll um d a s kleiner

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.03.1926
Umfang: 8
. 5 (T-l- Dentschlands Unnachglebigkeit. Deutschland «vill sreie Hand! St. Berlin. 13. März. Das Wolfbüro meldet: Die deutsche Delega tion in Genf «sprach gestern abends die Ansicht aus, daß. schon vorigen Sonntag der deutsche Vorschlag der Ernennung einer Kommission zur Prüfung der Frage der ständigen Natssitze gemacht würbe. Genannte Kommission Hütte vor der Plenarsitzung im September -ihren Be richt erstatten sollen. Es wurde in der Mor gensitzung mit den Vertretern der Mächte, die den Rheinpatt unterzeichnet

' Chamber» là mit de-r Bemerkung unterbreitet, daß die Details für die obenerwähnte «Kommission be reits ausgearbeitet seien. Die Weigerung Deutschland«. ^ St. Genf. 13. März. Chamoerlain hat folgendes Kommunique ver sendet: Nach den Beschlüssen der unter dem NiheinPaikte unterschriebenen Mächte hielt es Sir Aujsiien Whamberlaln als möglich, die Ver handlungen fortzusetzen. Nach der Mitteilung Luthers hält es Chamberlain für ganz unnütz, diese Verhandlungen fortzusetzen. Die Angele genheit

selbst und nicht zwischen Deutschland und dem Völkerbund«. Mit Ihrem Verhalten wollen/ die Vertreter Deutschlands ihre Lage nicht erschweren-, àr duch keines wegs irgend oin-e Nation bekämpfen.. „Es märe lächerlich/ äußerte sich Stresemann, »daß die Friedenstätigkeit zugunsten Europas, die mit dem Dawesplan und mit -der Politik von Lo oarno eingeleitet worden ist, nun -über eine An gelegenheit technischen! Charakters beeinträchtigt werden sollte. Folge«, der Hallung Deutschlands. St. Paris, 13. März. Die Agentur „Havas' versendet

Wer die Er eignisse ini Völkerbund eine Note, worin der Bestürzung (das Wort ist von Briand) Aus druck gegeben wird, womit die Nachricht der Weigerung Deutschlands, den vermittelnden Vorschlag Briands anzunehmen, aufgenommen wurde. Die erste Folge der Haltung Deutsch lands war die, daß die Mitglieder des -Völker» bundsrates, die gestern über die Lage nicht einig waren, heute sich alle einstimmig um Briand und Thamberlain reihten, um den Völ kerbund gegen Deutschland zu verteidigen. , Der Entschluß

schaltete, erklärte Reichsaußen- miniister Stresemann dem Vertreter de» Trans- ozoandienistes unter Hinweis auf den negativen Debattevertaus Über dt« Gchasstmg krà neuer graphische Berichte unserer Korrespondenten.) Ratssitze außer dem für Deutschland: Man er bat von Deutschland die Zustimmung gur Schaf fung eines nichtständigen Ratssitzes Gr Polen, aber auch dazu sah sich die deutsche Delegation unter Aiufrechterhaltung ihres grundsätzlichen Standpunkte außer Stande. Die Gründe dafür

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 04.06.1919
Umfang: 4
, den 2ö. Mai, um 2 Uhr 15 Min. nachmittags dem Sekretariat der Friedenskonferenz übergeben worden. I Die deutschen Gegenvorschläge zu den Frieden- : bedingungen der Entente sprechen im zweiten Teile zunächst unter Aufrechterhaltung des deutschen Ge» genentwurses für den Völkerbund die Bereit schaft, auf der Grundlage des Entente-Entwurfes zu verhandeln, aus, unter der Voraussetzung, baß Deutschland sofort bei der Unterzeichnung des Frie densvertrages als gleichberechtigtes Mitglied in den Völkerbund

eintritt, auch in wirtschaftlicher Be ziehung. Unter der gleichen Bedingung stimmt die deutsche Delegation der Abrüstung vor oen anderen Mächten zu, doch muß Deutschland während einsr noch zu bestimmenden Uebergangszeit die zur Auf rechterhaltung der inneren Ordnung nötigen Trup pen behalten können. Die Kontrolle, des Völker bundes für die Abrüstung muß auch für Deutschland Geltung habend Zur Festsetzung der Einzelheiten verlangt die deutsche Delegation die Aufnahme mündlicher Verhandlungen. Bezüglich

der territoria» len Fragen stellt der Gegenvorschlag gemäß der Wil- sonschen Prinzipien den Grundsatz auf, daß kein Ge biet von Deutschland abgetrennt werden darf, dessen nationale Zugehörigkeit durch jahrhundertelange konfliktlose Vereinigung mit dem deutschen Staats wesen unbestreitbar bewiesen ist oder, soweit dies nicht zutrifft, dessen Bevölkerung sich mit der Ab trennung nicht einverstanden, erklärt. Im Einzel nen erhebt der deutsche Gegenvorschlag Einspruch gegen die Zuweisung Moresnet. Eypen und Mal

- medu an Belgien ohne die entsprechende Volksab stimmung. Mit Luxemburg muß sich Deutschland mit dem Grundsatze der Gegenseitigkeit über die wirt schaftlichen Beziehungen verständigen. Bezüglich! des Saargebietes wird die bereits angebotene Lö-! sung wiederholt, wonach der französische Kohlende-! darf vor allem durch Lieserungs vertrüge! und Beteilungen sichergestellt werden soll. Bezüglich Elsaß-Lothringen j schlägt die Delegation gegenüber dem Ententevor- Mlag vor, Elsaß-Lothringen ohne Abstimmung

an, Frankreich abzutreten, eine Volksabstimmung aber aus der Grundlage der Fragen, ob Elsaß-Lothrin gen mit Frankreich oder als Freistaat mit Deutsch land vereinigt werden wolle oder sich für die Unab hängigkeit, insbesondere Freiheit des wirtschaft lichen Anschlusses an einen der Nachbarn» ausspreche. Deutschösterreich. ' muß nach dem Selbstbestimmungsrecht die Möglich keit Habens sich aus freiem Entschlüsse und ohne Zwang Deutschland anschließen zu dürfen. Der Gegenvorschlag weist sodann im Hinblicke

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 25.10.1922
Umfang: 8
'der „N. Fr. Presse' u. a.: Deutschland ist in einem Zustand wütender Verbitterung und großer Niedergedrücktheit. Diese «beiden Gefühle äußern sich im .deutschen Volk unter verschiedenen Formen und in ver schiedenem Maße. Trotz der Verstümmelung, die es erlitten hat, kann sich Deutschland noch im mer einer Bevölkerung von sechzig Millionen rühmen, und in Europa und außerhalb gibt es noch weitere vierzig Millionen Deutsche. Von allen arischen Völkern bildet Deutschland un zweifelhaft die bedeutendste ethnische

Geschichte wutden Deutsch- land und die anderen besiegten Nationen nicht einmal der Beratung zugezogen, wie wenn sie wilde Stämme wären. Das Resultat war, daß statt der vierzehn Punkte Wilsons folgende vierzehn Punkte der Entente Herauskamen: 1. Keine klaren Verträge, die offen am Be ratungstisch abgeschlossen wären. 2. Deutschland wurde ohne irgendwelche Ab stimmung vieler deutscher Gebiete beraubt und alle besiegten Staaten wurden in offener Miß achtung des Nationalitätenprinzipes um bedeu tende

Territorien gebracht. 3. Nachdem Deutschland, nach Wilsons Ver sicherung, daß die Rüstungen in Europa auf das Minimum reduziert würden, das die innere Si cherheit erlaube, seine Waffen ausgeliefert hatte, hat Frankreich feine Armee verdreifacht und die vereinigten Armeen der Siegerländer find viel größer als vor dem Krieg. 4. Deutschland sollte nur Elsaß-Lothringen Herausgaben, es wurde aber rein deutscher Ge biete berüubt und Ostpreußen wurde durch den absurden Danziger Korridor zerstückelt

, .seiner Ko lonien, seiner Handelsflotte, seines rollenden Materiales, seiner ausländischen Besitztümer usw. beraubt. 7. Außerdem und immer im Gegensatz zu den eingegangenen Verpflichtungen der Entente, nur durch Wortverdrehung, wurde das Prinzip der Reparationen eingeschmuggelt. Diese Kriegs entschädigungen waren absichtlich' übertrieben worden, um eine Kontrolle über das Leben Deutschlands auszuüben und das deutsche Volk herabzudrücken. 8. Nachdem es abgerüstet hatte und entwaff net war, wurde Deutschland

einer militärischen Okkupation unterworfen, die in der modernen Geschichte ohne Beispiel ist. Diese militärische Okkupation kostet das deutsche Volk bis jetzt viel mehr, als seine ganze Armee und Flotte zur Zeit der größten Ausgaben während des Krie ges und viel mehr als Deutschland an Repara tionen zu zahlen imstande ist. 9. Frankreich und Italien können ihre Kriegsschulden an England und Amerika nicht bezahlen, nicht einmal deren Interessen. Als Kriegserfolg wurde Frankreich nicht nur Elsaß- Lothringen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 14.03.1924
Umfang: 4
da» Kalifat an genommen habe. Auch China anerkennt die Sowjet republik. pari». 14. MSn. .hava»' meldet, daß Ehma die Sowjetrepublik anerkannt Hobe. Interessantes au» all« Welt. Die neue »Deutschland- der Hamburg- Amerika-Linie. Ein neues deutsches GroUchiff, der 21.000 Rr.-Reg.-To. fassende Zwekfchraubentmbinen- dampfer „Deutschland' der Hamburg-Amerika Linie, rüstet gegenwärtig im Hamburger Hasen zur ersten Ausfahrt. Am 27. März wird es seine Jungfernreiise antreten und damit seinen Platz

in dem Neuyorker Gemeinschaftsdienste der Hapag und der United American Lines (Harriman Line) einnehmen. Der Dampfer ist das dritte Schiff der Hamburg-Amerika Linie, das den Namen „'Deutschland' trägt. Mit einer „Deutschland' begann die Gesellschaft vor 7S Jahren ihre Tätigkeit, -mit einer „Deutschland' leitete sie um die Jahrhundertwende die Zeit ihrer Höchsten Entwicklung ein, und mit der neuen dritten „Deutschland' setzt sie jetzt ein wei teres repräsentatives Werk ihres Wiederauf baues in Fahrt

.*) So verschieden auch diese drei Deutschland-Schiffe nach Entstshungszeit, Typ und Wesensart sind, so befunden sie doch ge meinsam jenes unermüdliche Streben nach Qua- litätsleistungen im «Seeverkehr, das die Ham burg-Amerika Linie zu ihrer Vorkriegsstellung smpovgsfiihrt und das auch nach dem Kriege ihre bisherige Wiederausbauarbeit bestimmt hat. Die erste „Deutschland' war ein Segelschiff von 717 Tons Nauingöhalt, das über Unter kunftsräume für 20 Kajütspassagiere und 200 Zw schendecker verfügte

dieser ersten „Deutschland' und der zweiten, dem Schnelldampfer „Deutschland' der Jahrhundertwende, lagen fünf Jahrzehnte, in denen der Usbevgang von «der Segel- zur Dampfschiffahrt und der Aufstieg Deutschlands zur wirtschaftlichen Großmacht sich vollzogen hatten. Ungeahnte Kräfte waren Air Entfal tung gelangt, und auch in der Seeschiffahrt er schienen Tempo und Ausmaß der Entwicklung unbegrenzt. Als Zeichen und Symbol dieser stürmisch vovwärtÄrängenden Zeit entstand um 1900 der 16.200 Br.-Reg.T. große

Schnell dampfer „Deutschland'. Hatte die erste „Deutsch land' der Hapag die Strecke Hamburg—Neuyork in durchschnittlich 42 Tagen zurückgelegt, so durchmaß die zweite „«Deutfchüiand' «den gleichen Weg in 5 Tagen und 7 Stunden. Sie würde mit dieser Leistung die Trägerin des „Blauen Bandes', deren Fahrten die gesamte Schiff fahrtswelt mit Interesse und Anerkennung ver folgte. Ueber tausend Passagiere vermochte der Dampfer aufzunehmen, und seine Kajütenklassen wiesen in allen Räumen eine Eleganz

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1923
Umfang: 6
Pa pier. Dieser Fall ist nun in der Reparation^- frage bzw. mit dsm Dertvagie von Versailles eingetreten. Welche Macht wird Deutschland zwingen können, durch 40 oder 50 Jahrs die ihm vom Vertrage auferlegten Blutgelder zu bezahlen? Die französischen und belgischen Truppen find in Deutschland einmarschiert und werden vielleicht Deutschland zwingen, neu« Wechsel zu unterschreiben. die zur Verfallszeit keinen anderen Wert haben weichen, als wWer in den unermüdlichen Rachen der Nichterfül lungen geworfen

zu werden. Um aus dem deut schen Reiche die Blutmilliarden herauszupressen, genügt die Besetzung des Ruhrgebietes und auch noch weiterer Teile des Deutschen Reiches nicht; die Alliierten müßten ohne Weiteres das ganze Deutschland besetzen. Das, was heute Frankreich und seine Mitläu fer verlangen, ist. nicht mehr eine Kriegsentschä- zigukrg, sondern eiiin Tribut, arnld M Tribut von diesem Ausmaße kann durch -keine Gewaltmittel eingetrieben werden, am allerwenigsten in einem Staate, wie die deutsche Republik, die non

einer durch das allgemeine Volkswahlrecht hervorgegangenen Regierung dem Auslände gegenüber präsentiert wird. Keine Volksregie rung wird jemals das Odium auf sich nehmen können, derartige Opfer aus dem Volke heraus zupressen, wie sie heute von Deutschland ver langt werden. Die Entente wird ihren Tribut in ganz Deutschland und nicht nur in Westfalen eintreiben müssen» wenn fie das Geld erlangen will. Wer aber könnte heute die Alliierten für fähig glauben, ganz Deutschland durch ein halbes Jahrhundeivt W rsAeren

^ Deutschland steht heute der Entente gegen- Wer, wie ein splitternackt ausgezogener Mensch !?a, dem man noch die Tausche umdrehen will. Kein Zweifel kann bestehen, daß auch die fran zösischen Politiker im Innersten nicht mehr ^aran glauben können, die von ihnen geforder ten Reparationen zu erhalten, Frankreich denkt vielmehr daran, Deutschland zu zerreißen und so zu dem zu gestalten, was es vor der großen Einigung war, ein Gebilde von zahlreichen kleinen Staaten, die nicht fähig sind, eine selb« Politik

, Bochium und andere Ortschaften in deren Umgebung zu besetzen. Das englische Kommndo erwiderte, daß es erst aus London Instruktionen holen müsse. Auch aus Merdingen werden Die sran- ge Brief«, schen dem . änufer eingeführt. Wie verhalt sich nun Deutschland und die deutsche Regierung zu diesen Gewaltmahnah- men? In Berlin tagt der «Kabinetts-rat ununter brochene Der Sekretär Bergmann ist aus Paris zurückgekehrt und nimmt an diesen Beratungen keil. Die deutsche Regierung hat eine Kundge bung verlautbart

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Volksbote
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Seite 3 von 14
Datum: 24.08.1922
Umfang: 14
, weil 'ec Deutschland nicht völlig vernichtet hak. Sie haben vor den Deutschen eine schreck liche Furcht. Bekanntlich geht die französische Bevölkerung Jahr für Jahr an Zahl zurück. Die Herrschaften lieben den Kindersegen nicht. Die Deutschen, welche im großen und ganzen doch noch sittlich so gesund sind, daß sie die französische Unnatur der Beschränkung des Kindersegens nicht nachmachen, wachsen an Zahl. Diese Ueberlegenheit der Deutschen, die natürlich mit jedem Jahre größer wird, erschreckt die Franzosen

. um das den Deutschen heimzuzahlen. Wie der Schelm ist, so beurteilt er die an dern. Das bestätigt sich wieder einmal buch da. Die Franzosen wissen genau, was sie den Deutschen mit dem Friedensvertrag angetan haben und denken, daß die Deutschen eben so revanchelustig seien wie die Franzosen. Wenn in Deutschland in aufrichtigster Weise dag Gegenteil versichert wird, so glaubt mans es in Frankreich einfach nicht. Aus dieser Geistes- und Gemütsstimmung ist es zu ver stehen, warum die Franzosen wie die rein sten

Wüteriche auf das.wehrlose Deutschland loshauen. Man erinnert sich gewiß noch, daß der frühere Präsident von Frankreich Poincare nur deshalb an die Spitze der Re gierung gestellt wurde, um dem Deutschen Reiche völlig den Kragen zu brechen. Den Vorwand zu diesem Prozeß soll die Wieder gutmachungsgeschichte bieten. Die Wieder gutmachungen sind absichtlich so hoch ange setzt worden, daß Deutschland sie nicht zahlen kann. Im Friedensvertrag ist nun die wie Kautschuk dehnbare Bestimmung enthalten, daß best

Siegermächten das Recht zusteht Maßnahmen gegen Deutschland zu ergreifen, falls es seinen Zahlungen nicht nachkommr. Die Deutschen haben vor einiger Zeit offtn kundgetan, daß sie am Ende ihrer Leistungs fähigkeit angelangt sind. Wer das schreckliche kzeü- gund gewinnen, daß di: deutsche Regierung nicht lügt, wenn sie erklärt, ihre finanzielle Leistungsfähigkeit fei erschöpft und sie müsse um eine Atempause .— ein Moratorium heißt man das — bitten, damit sie dann we nigstens teilweise ihren Verpflichtungen

Nach kommen könne. Diese Lage ist aber für .e Franzosen ein — wie man sagt — gefunde nes Fressen. Sie sagen so: Deutschland u> füllt nicht das, was der Friedensvertrag vor- schreibt, daher haben wir das Recht. Deutsch land zu strafen. Das tun wir damit, daß wir zu Maßregeln greifen, welche in letzter Linie die Auflösung der Einheit des Deutschen Rei ches herbeiführen. Da kommt aber der Engländer und bläst zurück. Der Engländer ist ein kal ter Patron. Das gute Geschäft geht

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.04.1935
Umfang: 6
« n' beschäftigt sich Vir g i n i o Gaida im „Giornale d' Italia' mit der gegenwär tigen internationalen Situation am Vorabend der Konferenz von Strefa. Diese Konferenz — schreibt Gaida — folgt auf die Begegnungen von Rom» und London, bei de nen es zwischen Italien, Frankreich und Großbri- tanien ziiin Abschluß von Vereinbarungen gekom inen ist, nnd auf die von Deutschland angekün digte Entschließung aus eigene Faust seine Wie deraufrüstung vorzunehmen./ In den Abkommen von Roma und London war bereits

der anderen Länder, die außer Deutschland am meiste!! an diesem allge meinen Plan des europäischen Friedens interes siert sind? Welches wird schließlich die Haltung . Italiens, Frankreich und Englands, nicht bloß gegenüber dem besonderen Falle der deutschen Wiederaufrü stung, sondern auch gegenüber den weniger klaren Tendenzen und den weniger beruhigenden Even tualitäten sein, die der Zukunft Europas bevor stehen? Bezüglich der Feststellungen, die Simon und Eden auf ihren Crknndigungsreisen machen konn ten

— bemerkt dàs „Giornale d'Italia' besteht in der europäischen Presse noch eine große Verwir rung. Man muß vor den Manövern der verschiedenen Tendenzen auf der Hut sein, vor ihren Übertrei bungen und Zurückhaltungen, die die wahre Tragweite der gemachten Feststellungen verfäl schen können. Nach'dem Beschluß der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht beabsichtigt Deutschland so rasch als möglich und auf wesentlich bedeuten den Grundlagen seine gesamten Kriegsstreitkräfte zu Lande, zu Wasser

und in der Luft zu systemi- sieren. Man ist bereits sehr weit entfernt von den 300.000 Mann, die vom Reichskanzler Hitler im v'—Irenen Jahre gefordert worden sind. Noch entfernter ist man von der Grenze der Streitkräf te, die im letzten von Mussolini in Genf vorge brachten Memorandum vorgesehen worden sind, die Hitler angenommen, Frankreich aber, weil zu großmütig für Deutschland, zurückgewiesen hatte, und England, weil für die illusorischen Zwecke der Abrüstungskonferenz unzulänglich, nicht unterstützt

hatte. Heute aber gibt sich Deutschland nicht einmal mehr mit der Gleichheit in den bloß defensiven Rü stungen zufrieden und nimmt für sich auch die Gleichberechtigung auf dem Gebiete der offensiven Rüstungen, wie schwere Artillerie und schwere Tanks, in Anspruch. Auch für die Kriegsmarine hat Deutschland seine Pläne erweitert und man sprach von insgesamt 400.000 Tonnen. Die politischen Paktprojekte begegnen in Berlin einerseits einer entschiedenen Zurückweisung und andererseits einer reservierten Haltung

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 07.06.1919
Umfang: 12
die Zuweisung Moresnet, Eypen und Malmedu an Belgien ohne die entsprechende Volksabstimmung. Mir Luxemburg muß sich Deutschland mit dem Grundsätze der Gegenseitigkeit über die Wirtschaft» Uchen B Ziehungen verständigen. Bezüglich des Saargebietes wird die bereits angebotene Lösung wiederholt, wonach der französische Kohlenbedarf oor allem durch L'eferungsverträae und Betcilungen stchergestellr werden soll. Bezüglich Elsaß-Lothringen schlägt die Delegation gegenüber dem Ententevor- 'chlag

vor, Eisaß-Lothringen ohne Abstimmung an Frankreich abzutrrten, eine Volksabstimmung aber auf der Grundlage der Fragen, ob Elsaß-Lothringen mit Frank, eich oder als Freistaat mit Deutschland aereinigt werden wolle oder sich für die Unabhängig keit, insbesondere Freiheit des wirtschaftlichen An schlusses an einen der Nachbarn, ausspreche. Deutschösterreich muß nach dem Selbstbestimmungsrecht die Möglich keit haben, sich aus freiem Entschlüsse und ohne Zwang Deutschland anschlteßen zu dürfen

. Der Gegenvorschlag weist sodann im Hinblicke auf die jahrhundertelange Zusammengehörigkeit auch eine Abtretung des grüßten Teiles von Ober- s ch l e s t e n hin und daß Deutschland die Verpflich tungen aus dem Weltlrtege niemals erfüllen könnte. Bezüglich Posens und Westpreußens willigt Deutschland in die Abtretung jener Gebiete, die unbestreitbar polnisch sind. ein. Danzig und Hamburg müssen bet Deutschland belassen werden; dagrgen ist Deutschland bereit, Memel, Königsberg und Danzig zu Freihäfen auszugestalten

mit weit gehenden Rechten für Polen. Die Lostrennung ostpreußischer Gebietsteile, sow'e gewisser Kreise in Wkstpreußen lehnt Deutschland ab, da deren Be völkerung niemals Lostrenvungswünsche bekunde» hat. Bezüglich Schleswigs schlägt die deutsche Regierung eine bestimmte Bolksabstimmrmgsmethodr vor. Die Entfestigung von Helgoland wird zu gestaubt n unter der Voraussetzung notwend'ger Schutzmaßnahme« für die Küste und Fischerei häfen. D'e Bestimmungen des Friedensentwurfes über die deutschen Kolonien

bezeichnet der Ge genvorschlag als unvereinbar mit dem 5. Wilson- ichen Punkte. Deutschland braucht die Kolonien ünsiig notwendiger als früher für seine Volks wirtschaft. Die deutsche Delegation schlägt vor, öie Kolonial frage einem besonderen Ausschüsse zu überweisen. Materiell hält Deutschland seinen llusprach auf Wiederhernrsgabe seines Kolonial Besitzes aufrecht, ist aber bereit, falls der Völker bund zustandekommt und Deutschland dessen gleich berechtigtes Mitglied wird, die Verwaltung

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 07.07.1925
Umfang: 8
gehenoe Diskussion aber über den Si cherheitsgedanken wird die Regierung zu vermeiden suchen müssen, koste es was es wolle, denn der Scha den, der dadurch besonders auch durch eine vorzei tige Bindung des Außenministers angestiftet wer den könnte, wäre nicht wieder gut zu machen. Die Reichstagsdebatten des vorigen Sommers, denen das Dawes-Gutachten als Vorwand dienten, waren verhängnisvoll genug. Denn ibnen verdankt es Deutschland in erster Linie, daß wsder die von Da- wes vorgeschlagene sofortige

Reichstaga-bg. Ludwig Haas, in der „N. Fr. Pr.', wenn Europa nicht in kürzester Frist zu einer inneren Beruhigung und zu einem wahrhaf ten Frieden kommt, ist die kulturelle und wirtschaft liche Stellung Europas verloren. Voraussetzung dieser Beruhigung und dieses Friedens, ist aber ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland. An dem Willen zur Verständi- gung fehlt es in Deutschland nicht. Der starke Wille zur Verständigung hindert Deutschland aber nicht, klar..und deutliche

auf Elsaß-Lothringen, auf Eupen u. Mal- medy. Nicht im Wege von Friedensverhandlungen, sondern durch ein Diktat hat Deutschland diese Ge biete verloren. Man sei sich in Frankreich, aber auch in Deutschland darüber klar, was es geschichtlich bedeutet, wenn freiwillig diese Grenze anerkannt wird. Das Elsaß ist sprachlich, von einigen kleinen Tälern in den Vogesen abgesehen, rein deutsches Gebiet. Auch kulturell ist das Elsaß ein Land bester und ältester deutscher Kultur. Nicht nur, wer durch die alte

Verzicht auf Elsaß-Lothringen ist ein gewaltiges Opfer; dieses Opfer müßte gebracht werden, wenn man dafür eine wirklich ausrichtige Verständigung mit Frankreich schassen kann. Die Antwort Briands bietet diese aufrichtige Verständigung nicht. Aus drücklich betont Briands Note, daß durch dm Si cherheitspakt die Friedensverträge und die damit im Zusammenhang stehenden Abkommen in keiner Weise geändert lverden sollen. Frankreich scheint so gar das von England und von Deutschland bestrit tene, von ihm beim

Ruhreinsall aber angewandte Recht selbständiger Gewaltanwendung weiterhin beanspruchen zu wollen. Von der Räumung des Rheinlandes ist in der Note Briands überhaupt nicht die Rede. Deutschland erhält dafür daß es die Westgrenze anerkennt, praktisch überhaupt nichts. Das Rheinland bleibt zunächst besetzt und niemand weiß, ob die Räumung, nicht mit schika nösen Einwendungen immer und immer wieder hinausgezogen wird. Voraussetzung einer wahr haften Verständigung wäre die Räumung des RheinlaiÄes öder

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 10.06.1925
Umfang: 10
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 10. Juni 1925 Nr. 129 erst kennen lernt. Hierauf folgte eine neue Frage: Was glauben Sie, ob Deutschland die Note annimmt? Briand erwiderte: Ich glaube es mit aller Be stimmtheit.. Es ist meine tiesinnerste Ueberzeugung, ' daß die Note so abgefaßt ist, daß sie von Deutschland angenommen werden kann und angenommen wer den wird. Ich kann Ihnen weiter sagen, baß dieser von uns geschlossene Pakt, wenn ihm Deutsch- land beiträtt, ein Instrument des Frie

des Völkerbundes. Der ganze Pakt will nur das eine, den Frieden sichern. Auch hier schloß sich Chamberlain den Wor ten Briands vollinhaltlich an. Auf eine neue Frage, ob Deutschland dem Völker bu n d beitreten werde, erklärte Brians Deutschland habe wiederholt seine Absicht, dem Völkerbunde beizutreten, kundgetan. Wir ha ben dies mit großer Befriedigung aufgenommen und wir hoffen, daß gerade der Sicherheitspakt für Deutschland noch mehr Anziehungskraft be deuten wird, dem Völkerbünde beizutreten

. Wir werden Deutschland willkommen heißen und Deutschland wird, sohossenwir, in unserem Kreise eine wertvolle Bereicherung bedeuten. Weiteren Fragen entzog sich Briand mit der Be merkung, er und Chamberlain würden ihr möglich stes tun, um die Note tunlichst rasch nach Deutsch land gelangen zu la^en, damit die Wißbegierde aller befriedigt werde. ' Die vorstehenden Bilder und Schilderungen stammen aus deutschen Zeitungen. Eine äußert sich über den Eindruck ganz elegisch und meint, die manchenorts in Deutschland

. Schlau arrangiert war der Presseempsang und auf Einfä- delung der Weltmeinung zugunsten Frankreichs und. gegen Deutschland berechnet waren die. Neue rungen Briands jedenfalls. Wird Deutschland dem Pakt, den die beiden anderen geschlossen, seinerzeit annehmen und unterzeichnen? Sicherlich, erklärt Briand, denn das wird dem Frieden förderlich sein. Man merkten der feinen Stilisierung die gegen Deutschland gerichtete Beschuldigung, daß es den Frieden störe, wenn es sich nicht sügt

. So wird die öffentliche Meinung der Welt von vornherein gegen Deutschland mobil gemacht. Darin liegt zugleich ein Zwang gegen Deutschland. Es ist eine gewagte Sachet durch Ablehnung eines Paktes, der als Frie densstütze ausgerufen ist, sich als Friedensfeind be zichtigen zu lassen. Das wird man in Deutschland zweifelsohne durchschauen. Die Pakte sind heutzu tage wirklich weniger gefährlich als sie ausschauen. England hat mit Frankreich den Pakt am Montag vereinbart, wenn der Pakt sür England unzeit gemäß erscheint

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 19.03.1926
Umfang: 8
haben und nicht nur bei den Natssitzen bleibe», sondern weiter gehen auf diesem Wege und man wird verstehen, daß es da schwer ist, einen Mittelweg zu finden, bei dem beide Teile nicht verkürzt werden. Uebrigens, wenn man von zwei Teilen spricht, dann ist es schwer zu sagen, wer eigentlich unter dem einem, und wer unter dem andern Teile gemeint ist. HöchMns könnte man die Mächte teilen in solche die bereits im Völkerbünde sind und in solche die aufgenommen werden. Dann wäre der eine Teil Deutschland, das ausgenommen

werden soll und der andere Teil die anderen Mächte. Richtiger aber wäre vielleicht eine Teilung in Mächte, die einen ständigen Ratssitz wollen und solche die einen solchen bereits schon besitzen. Dann käme auf der einen Seite Polen, Brasilien und Spanien in Be tracht, während aus der andern Seite die Groß mächte vertreten wären. Diese Teilung ist auch richtiger, weil Deutschland ja heute noch nicht dem Völkerbunde angehört und infolgedessen auch nicht die Möglichkeit, weder die Berechtigung hat, in Sachen des Völkerbundes

? Es ist schwer da zu gehen, wie die Besprechungen der Natsmächte beweisen. Man sucht einen Aus weg indem man von den. Deutschen schon heute vor dem Eintritt Zugeständnisse verlangt, die Deutschland beim besten Willen nicht, geben kann, weil es ganz unlogisch wäre, irgend ein Zugeständnis zu machen m einer SachA die- einen nichts angeht. Deutschland ist heute gegenüber dem Völkerbund noch ein vollständig Fremder. Wenn Deutschland sich herbeiließe irgend ein Zugeständnis zu machen, z. B. die Zulassung Polens

in der gleichen Sitzung, dann würde das so viel sein, als eine Einmischung in fremde Rechte, da Deutschland ja nicht sagen kann, es habe nichts dagegen gegen eine Aufnahme Polens. Der Völkerbund kann Polen ja ohne weiters aufnehmen. Nur sind die Vereinbarungen mit Deutschland dann durchbrochen, die man in Locarno und in London getroffen hat. Der Reichskanzler Dr. Luther hat in seiner Rede in Hamburg ganz deutlich, ohne irgendwelche Hintertüren den deutschen Standpunkt vertreten und drei Punkte aufgestellt

, die die Richtlinien Deutschlands in der Völkerbundspolitik sind. Zwei dieser Punkte sind: Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und in den Rat im Monat März. Alleinige Aufnahme Deutschlands im März. Gegen über diesem deutschen Standpunkt sind die andern Mächte bemüht von Deutschland vor seiner Auf nahme einige Zugeständnisse zu erhalten. Deutsch land ist nicht in der Lage diese Zugeständnisse zu geben. Im Laufe der gegenwärtigen Verhandlungen haben sich nun verschiedene Komplikationen ergeben, die — führe

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.02.1921
Umfang: 8
gfflgj »gswfraTw gjmHfpnwqf. SJoTtitfrsfag, ben S. ^freiest 1921. Rach btm Maar des französisch«» Flnanzmlnisiero von- mer soll Deukschland 42 Jahre lang jährlich für 12 rsilMardcn Doldmark Obligationen liefern. Deutschland könne diese Last tragen, es habe 1913 für 10 Milliarden Waren ausgesührt. Da der Wert der Waren um 70 Prozent gestiegen sei, könne es jetzt für 17 Milliarden ausführen. Wenn Deutschland seine Einfuhr auf das Mindestmaß beschränke, dann könne sie auf 5 Milliaro

- den herabgesetzt werden. Also blieben ihm 12 Milliarden, die es an die Verbündeten bezahlen müßte. Vor dem Kriege hatte Deutschland el^e fiahreseinfuhr tm Werte von 12.096 Millionen Goldmark. Dazu kamen andere Zahlungen an das Ausland im Betrage r?in 600 Millionen Goldmark. Diesen Ausgaben standen Einnahmen gegenüber im Betrage von 10.996 Millionen Goldmar.. wozu Einkünfte aus dem deutschen Eigentum im Auslände und aus dem deut schen Besitz an ausländischen Wertpapieren kamen, zusammen kür etwa 1575 Millionen

Goldmark. Unter der Noraussetzung, daß Deutschland Im Jahre,191-1 ohne Krieg sich sofort den Be dingungen des Fricdcnsvertrages von Versailles gefügt hätte und daher die jetzigen Verluste an Leib und Gut nicht einge treten wären, stellt sich auf Grund abgerundeter FriedenSwerte die deutsche Zahlungsbilanz auf 12.712 Millionen Goldmark Ausgaben, denen nur 9169 Millionen Goldmark Einnahmen gegenüberstehen. Die Zahlungsbilanz von 1920 stellt sich dem nach auf 3513 Millionen Goldmark zuungunsten

in ganz anderem Sinne gesprochen Habe, daß 'England und Belgien auf die Anwendung beS Artikels 16 des Vertrages von Versailles verzichtet haben und daß' es nicht gut an ginge, dem eben in Berlin sein Beglaubigungsschreiben Über reichenden Botschafter Frassati eine so schlechte Einführung zu bereiten. Die „Epooa', die sonst gerade n chit viel' Übrig hat für Deutschland, hat eine unzweideutige Erklärung der italienischen Regierung verlangt. Int „Popow Romano'- der in seinen Informationen

Abstand genommen, ja es hat sogar ben Anschein, daß vorläufig Überhaupt von dessen Veröffentlichung abgesehen werde. Nach der Schätzung, die die hiesige deutsche Botschaft angestellt hat, ist das ge samte deutsche Eigentum, das unter Artikel 1 fallen würde, etwa 6M' WÜLonsn Lim wert; nach ÜcL SchäHms! aber 900 Millionen. Deutschland soll sich mm bereit erklärt haben, eine Gesamtablösung anzubieten, das heißt, Italien im Not fälle diese Summe zu geben, so daß dadurch der deutsche Privatbesitz

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