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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 19.01.1922
Umfang: 12
, auch auf sie zurück schnellt. Ehemals ist Deutschland der beste Kunde Englands gewesen. Die Erzeugnisse, die in England hervorgebracht wurden, fan den zum Großteil in Deutschland Absatz. Die harten Friedensbedingungen, insbesondere die furchtbaren Zahlungen an Geld und Wa ren, haben aber das deutsche Geld so sehr entwertet, daß es den Deutschen unmöglich ist. von England so wie früher die Waren zu beziehen. Andererseits sind aber die Deut schen gerade wegen der Entwertung ihres Geldes in der vorteilhaften Lage

, die Erzeug nisse ihres Landes billig an das Ausland abzugeben. Daher hat England nicht bloß in Deutschland, sondern auch im übrigen Aus lände viele seiner Kundschaften verloren, die eben heute viel lieber, — weil billiger — in Deutschland einkaufen. Die Folge davon ist, daß heute zahlreiche englische Fabriken we gen Mangels an Aufträgen ihren Betrieb einstellen und die Arbeiter entlassen müssen. Die Zahl der Arbeitslosen ist eine geradezu unheimliche geworden. Am 1. Juni 1921 hatte England 1 Million

zum größten Teil mit Landwirt schast und Ist daher von der Lahmlegung der eigenen Industrie durch die billigen deutschen Waren nur wenig berührt. Darum läßt Frankreich sich in seinem Verhalten gegen Deutschland immer noch von dem blinden Hasse leiten, während England der elgenr.i Not gehorchend, immer entschiedener dafür eintritt, die Deutschland auferlegten Lasten zu erleichtern. Hat Deutschland nicht mehr so Bezugspreise: Vierteljährig Lire 3—, halbjährig Circ 6—, ganzjährig Lire 12—. — Bei paheiweikem

| 4. Jahrgang drückende Laften-zu tragen, so sagen sich die Engländer, dann wird auch die deutsche Mark wieder an Wert vor dem Auslande gewinnen und man wird mit fremdem Geld nicht mehr soviel in Deutschland einkaufen können wie bisher. Damit wächst für Eng land wieder die Aussicht, seine Waren leich ter an den Mann zu bringen und die gegen wärtige Arbeitslosigkeit zu bannen. Doch die Franzosen haben, wie gesagt, sür diese Sprache der Vernunft kein Gehör. Ja, sie sehen im Gegenteil immer noch deutsche

Gespenster und glauben sich von dem am Boden liegenden Deutschland sogar bedroht. Darum halten sie drei Jahre nach dem Kriegsende noch ein so gewaltiges Heer un ter Waffen, das weite Gebiete Deutschlands besetzt hält. Allen Abrüstungsplänen zum Trotze rüsten sie fieberhaft weiter. Sie - wol-, len sich besonders in der Vermehrung und Berbei ierunail>rer--.,U,Bo ote eine ^machfige ehr ün- aber diese Rüstungen Frankreichs gern. Ja, er fürchtet sich sogar davor. Vor allem glaubt sich England

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 14.01.1922
Umfang: 12
zu machen oder zu sprengen. Frankreich spielt einen starken Trumpf aus. Es schaute auf der Konferenz aus, als würde Frankreichs Kommando nicht in allem durchdringen. Frankreich ist dagegen, daß Deutschland ein Zahlungsaufschub gewährt Werve. England und Italien Zeigten Ge neigtheit, eine Pause einzuschalten, um Deutschlands Erholung und Zahlungsfähigkeit zu ermöglichen. Frankreich will ein Bündnis mit England in dex Weise, daß in jedem Fall, wenn es Frankreich gefällt, mit oder wegen Deutschland ein Abenteuer anzuzet

über die , Behandlungen berichtet. Die Regie in Paris ist nun so, daß man sich den Anschein gibt, als sei man über den Minister erbittert, weil er den Engländern gegen über zu entgegenkommend gewesen. Das ist natürlich nur die Regie. - Die geballte Faust richtet sich in Wirklichkeit nicht gegen Briand, sondern gegen Eng tand und die anderen Kongreßmächte, welche dem Dik tat Frankreichs nicht rasch genug parieren. Ihnen sagt Frankreich: Wir tun nicht mehr mit, wenn uns Deutschland nicht preisgegeben

wird, es nach unserem Gutdünken zu traktieren. ; v Möglicherweise ist.ober der. ganze Kongreß hiezu 'ohnedies schon bereit und läßt sich nur von Frankeich ein bischen Pressen, damit es schöner herauskommt, wenn nach sovielen Worten vom Wiederaufbau in Zusammenarbeit aller Völker die Bru talität gegen das besiegte Deutschland seinen Fortgang nimmt. In diesem Sinne muß man die nach stehende Suada aus der. französischen Kammer sich zu Gemiite führen. P a r i s, 13. Jänner. Jri der gestrigen Kam mersitzung sprach Raoul

habe nun Beschlüsse in diesem Ä'nne gefaßt. Er spricht dann vom Rcpirations- problem und den allgemeinen Klauseln, die die Si cherheit Frankreichs garantieren sollen.^ Ec sc» über zeugt, daß der Krieg nicht ausgebrochen'wäre, lätte Deutschland von dem englisch-französischen Abkommen Kenntnis gehabt.. Er sagt, daß nur die Reparations kommission ermächtigt sei, Deutschland ein Morato rium zu gewähren. Frankreich habe jetzt die Majo rität nicht hinter sich, die Gewährung des Mo ratoriums sei sicher. (Beifall

auf der äußersten Lin ken, Zwischenrufe rechts.) Da. die Gewährung des Moratoriums sicher sei, könne sich Frankreich nur mehr aus i >e Verteidigung seiner Interessen verlege»:. Es könne i 'cht zugeben, daß es 'v.ch nur den Scha den von einem Cent erleide. Es werde eine Kon trolle brauchen, um Deutschland zum'Zahlen zu ver pflichten. England bringe zwar ein Opfev, beglei chen Belgien, Frankreich könne aber auf keine n Cent verzichten. Die Frage der Bezahlung der Saarminen fei zum Vorteil Frankreichs gelöst

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
wort zur Kenntnis zu nehmen. (Lebhafte Zustimmung und Beifall.) Das Haus nimmt die Antwort des Ministerpräsidenten einstimmig zur Kenntnis. Deutschland und Sowjetrußland. Der Reichsminister deS Auswärtigen Dr. Simons nimmt einen Artikel des bekannten russischen Agenten Burzew in der Sonntagsnummer der „Vossischen Zeitung' zum Anlaß, um sich über das Verhältnis Deutschlands zu Sowjetrußland zu äußern. In einem in der „Deutschen allgemeinen Zeitung' veröffentlichten Artikel betitelt „Kreuzzüge

aufzudrängen. In der Verteidi gung des eigenen Bodens und der eigenen Art fanden Spanien, Rußland und endlich Deutschland die Kraft, dem Siegeslauf der französischen Revo lution Halt zu gebieten. Man lernt Geschichte, aber man lernt nicht aus der Geschichte. Sonst würde Frankreich nicht die Seele der neuen Koalitionskriege gegen das revolutionäre Rußland sein, 'sonst würde Rußland sich hüten, seine revolutionären Ideen mit Waffen gewalt in das Gebiet fremden Volkstums hinein zutragen. Wie dem auch sei

ihrer polnischen Feinde au Ostpreußens Grenzen, haben fie jedoch nirgends überschritten. Im Gegen teil, sie wollen, so scheint es, Deutschlands Neu tralität strengstens wahren. Denn außer der Achtung vor dem Neutralitätsrecht, das Sowjetrußland nicht gar zu stark binden würde, gibt es noch einen anderen Grund für Rußland, vorläufig wenigstens Deutschland zu schonen. Könnte es nicht ein Bünd nis Rußlands und Deutschlands gegen England geben? Kaum schien es England, daß es seine beiden Weltbewerber Deutschland

und Rußland matt ge setzt habe, so übernimmt das revolutionäre Rußland die Überlieferungen der großen Zaren und läuft Sturm gegen Englands Weltherrschaft. Dieses sucht nun Bundesgenossen und scheut sich gar uicht, seinen Feind Deutschland als Mitkämpfer ius Auge zu fassen. In den „Evening News' vom 27. Juli spricht sich Churchill dafür aus, Deutschland zur „Sühne seiner Fehler' den Kampf gegen Rußland als Aufgabe zu stellen. Es ist nuu die große Frage, ob Deutschland heute überhaupt in der Lage wäre

, gegen Rußland zu kämpfen, ob es, wie Dr. Simons, der deutsche Außenminister, meint, möglich ist, daß Deutschland an der Seite der Entente gegen Rußland kämpfen kann, selbst wenn diese Ostpreußen als Pfand der deutschen Neutralität besetzen. Tatsächlich sind ja Volkskräfte schwer zu beurteilen und im Augenblick der Gefahr würden sich vielleicht alle Deutscheu geschlossen erheben. Schwer läßt sich jedenfalls damit rechnen. So soll am 17. Juli in Memel ein Abkommen zwischen dem Vorsitzenden der Unabhängigen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.10.1921
Umfang: 4
darstellt, so daß die Gruppierung im künftigen Stadtparlament bisher noch ganz ungewiß ist. Jedenfalls ist aber erfreulicher weise die Möglichkeit gegeben, den sozialistischen Ausschret- tungen, durch die sich die Berliner Kommunalpolitik der letzten Zeit In sehr unerfreulicher Weise kennzeichnete, die Spitze ab» zubrechen und wieder zu halbwegs normalen Zuständen unter Verzicht auf weniger bahn» als halsbrecherische Experimente gurückzukehren. Politische Übersicht. Deutschland—Polen

. Der polnische Gesandte in Paris hat dem Sekretär der Batschafterkonserenz eine Note überreicht, in der erklärt wird, das; Polen die Entscheidung über Oberschlesicn annimmt. Die polnische Regierung hat Pluminsky als ihren Delegierten bei der gemischten Kommission zur Verhandlung über das wirt- schaftliä)e uebereinkommen zwischen Polen und Deutschland bezeichnet. Ein amerikanisches Urteil über Deutschland. Daß Europa einen sehr schweren Winter zu bestehen, hat, und daß Deutschland im nächsten Jahre Bankrott

Wiederaufbau Deutschlands fei unbedingt erforderlich, ebenso sei die Ainmllienmg der alliierten Schulden in Amerika eines der wichtigsten Probleme. Die Zurückziehung der amerikanischen Truppen. Die „Neuyork Times' meldet aus Washington: Der Kriegssekretär ordnete an, daß die amerikanischen Truppen in Deutschland tim ungefähr 126 Offiziere und 7873 Mann ver ringert werden; es verbleiben in Deutschland ungefähr 327 Of fiziere und 5217 Mann. Die Werschisfung wird ausgeführt durch zwei Transportdampfer

von Mitte November bis Mitte März. Die „Neuyork Times' fügt hinzu, offenbar hätten in ternationale Erwägungen, die mit der bevorstehenden Entwaff- nungskonferenz Zusammenhängen, den «Beschluß, Truppen in Deutschland zu behalten, mit veranlaßt. Die Washingtoner Konferenz. Aus Washington wird telegraphiert, daß «Irre hochstehende Persönlichkeit erklärt habe, daß man berate, ob man den Be ginn der Abrüstungskonferenz nicht auf den 12. Dezember ver» ' chieben soll, well noch Unstimmigkeiten in «der Frage

der Bereinigten Staaten, Frankreich irgendeine militärische Garantie gegen einen deutschen Angriff (I) zu geben, durch die Erklänmg gemildert werden könnte, daß die Bereinigten Staa- ten einen Anteil bei der Garantie der Reparationszahlungen übernehmen würden Es werde vorgeschlagen, daß die amerika- nrscho Regierung, falls Deutschland einen Teil der an Frank reich geschuldeten Reparationszahlungen nicht zahlen könne, Frankreich ein gleicher Teil feiner Schuld an die Vereinigten Staaten erlassen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1921
Umfang: 8
Seite s ten zu schaffen, deren gemeinsame Interessen ge- ' gen Deutschland gerichtet sein müßten, deutsches Gebiet in freigebigster Weise verteilte. Clemen- ceau hat tatsächlich aus diesem Grunde in die Ab tretung Siidtirols an Italien eingewilligt. Gleich nach Eintreffen der italienischen Friedensdelegier ten in Paris, ließ er ihnen mitteilen, daß Frank reich nichts gegen die Annexion Südtirols habe, Nordtirol aber müsse unberührt bleiben. Andere französische Kreise teilten diese Ansicht

die Konsolidierung Mit teleuropas einen weiten Raum einnimmt. ; Im Zusammenhange mit diesen Dusführungen ist es nicht uninteressant, eine Feststellung des „Avanti' zu vernehmen, der anläßlich der fran zosenfeindlichen Exzesse in Italien schreibt: „Wir hängen in allem vom Ausland ab. Sowohl was Rohstoffe, Kapital und intellektuelle Kultur an langt. Ganz gewiß auch in letzterer Beziehung, weil Italien auf dem Gebiete der Wissenschaft sich nicht mit Frankreich. Deutschland und den an gelsächsischen Ländern

vergleichen kann.' tzme bedeutsame MMrum Doktor Births über jeme HoUM. In einer Unterredung mit einem Vertreter des .Petit Paris' sagte der Reichskanzler Dr. Wirth: Wir wollen Verpflichtungen und namentlich die Reparationen bis an die Grenze unserer Lei stungsfähigkeit erfüllen. In drei Monaten habest wir Deutschland vollkommen entwaffnet, was in einigen Teilen des Reiches nicht so leicht war, uue man glaubt. Wir haben eine Milliarde Goldmark gezahlt und bedeutende Summen für die Restitu tion

. Ich kann nicht das Versprechen abgeben, daß Deutschland alles zahlen wird, was man fordert, aber, daß Deutschland sich loyal be mühen wird, seine Verpflichtungen zu erfüllen. Das Opfer, das wir von der besitzenden Klasse fordern, wird politische Folgen haben. Man er klärt, daß wir an eine neue politische Orientie rung denken und der Volkspartei die Hände rei chen wollen. Das ist eine irrtümliche Auslegung unserer Absichten. Wir können von der Eroßin- dustrie nicht fordern, daß sie so große Anstrengun gen macht

mit der Aufhebung der Sanktionen geschah, benütze man dies, um den Kanzler anzugreifen und den Bestand der Regierung zu bedrohen. Diese Lage sei nicht nur für den Kanzler, sondern auch für die Zu kunft der internationalen Beziehungen peinlich. Man könne nicht verlangen, daß Deutschland au ßerordentliche Anstrengungen mache, wenn es das Gefühl habe, daß es immer uiieder, was es auch tun möge, verdächtigt werde. Der Kanzler sprach zum Schluß die Hoffnung aus, daß die Ententeregierungen Mittel finden

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.01.1922
Umfang: 4
definitive Regelung der Reparationsfrag« und die gleichzeitig« Aufhebung der interalliierten Schulden könne ohne Mitwirkung Amerikas nicht unternommen werden. Ts sei nur noch zu erwarten, daß die Einberufung der internattonalen Wirtschasts. und Finanzkonferenz und di« B«stimmung der Quote, auf die Belgien im Jahre 1922 Anspruch habe» zur Dis kussion komme; vielleicht auch di« neuen finanziellen Garan tien, di« man Deutschland auferlegen wolle. Der Bericht spricht die Hoffnung

' will von einer Militär allianz mit Frankreich nichts wissen. — Die Berliner Presse stimmen, -besonders die von rechts, sind weiter pessimistisch und erwarten von Cannes keine Nachprüfung der Schuld, und Re- parations-frage >Im ganzen Umfange und die bizarrsten Lösun gen erscheinen als denkbar. Die „Germania' bezeichnet die Valuta als Problem der Arbeit und einziges Mittel» das Deutschland zur Abwälzung der Schuld besitze. Da hierzu aber die Rohstoffe und hierfür wieder nun ausländische Hilfe nötig i el, müßten

die Verhandlungen in Cannes durch große Anleihen ür Deutschland ergänzt werden. Die italienischen Blätter be- onen die Notwendigkeit «Ines selbständigen Auftretens Italiens in Cannes. „Torriere d'Jtalia' berichtet, Ministerpräsident Bonomi habe vor seiner Abreise im Ministerrat sein Programm für die Konferenz dargelegt und hierbei Darauf verwiesen, daß auch Besiegte wirtschaftliche, kulturelle und moralische Rechte be. säßen. Unter diesem Gesichtspunkte -habe er sich vorgenommen, zur wirtschaftlichen WIeoerau

-frichtung Europas beizutragen. „Meffaggero^ meldet, Ministerpräsident Donomi und der Finanzminister seien für die englische These. „Tempo' legt dar, Versailles fei bereits überholt. Italiens Interessen stim men mit denen Englands überein, nicht mit jenen Frankreichs. Italiens Aufgabe fei, nicht die Vermittlung, sondern die Ent scheidung. „Pa-ese^ betont die Notwendigkeit der Aufhebung der Reparations- und Militärkommissionen in Deutschland. Italien gegen den Londoner Wirtschaftsolan. Dem „Messagero

ist, wird von der Pariser Presse immer noch lebhaft kommentiert. Der „Temps' beyarrt auf der Notwendigkeit oines französisch-englischen Bündnisses und gibt zu verstehen, daß es sich nicht nur um ein rein militärisches Bündnis han deln muß, sondern, daß Deutschland in gewissem Umfange zu diesem französisch-englischen Bündnis zugezogen werden konnte. Damit richtet sich der „Temps' gegen Italien, welches versucht, aus den gegenwärtigen französisch-englischen Mißhelligkeiten Nutzen zu ziehen im Sinne einer Annäherung

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 25.03.1921
Umfang: 6
die sozialistische Partei verlassen würden, um in die kommunistische Partei einzutreten. ES scheint somit sicher,> dass Giolitti beabsichtigt, die Kammer nach den Osterferien aufzulösen und Neuwahlen auszuschreiben. .... - . •“—’fcfT—'—— . Oberschlesien deutsch! Am Sonntag haben annähernd 'zwei Drittel der oberschlestschen Bevölkerung sich bet der Volksabstimmung für die Anglisderung Oberschlesiens an Deutschland entschieden. Zwei Jahre lang hielten (Snlenlctruppen t>as Land besetzt. Polen entfesselte

eine zügellose Propaganda, gebilligt, ja gefördert von der Interalliierten Kommission. Die .größere Küsste der Bevölkerung bekannte sich bei der letzten Volkszählung zur polnischen Umgangssprache. Tief wirkten noch' im Bewußtsein der Arbeiter die Er innerungen an die gehässigen Verfolgungen durch die deutschen Junker des vorrevolutionären Deutschland, an die Brutalitäten des deutschen Militärs. Der Durchbruch der Demokratie in Deutschland hat die Junkerherrschaft erschüttert, den deutschen Militarismus

, gestürzt, die Ge schicke des Landes in die Künde des Volkes gelegt. In Polen harrte der Arbeiterschaft ein reaktionäres Regime, ein beutegieriger Imperialismus, die allgemeine'Wehr pflicht und ständig drohende Kriegsgefahr. Wenn dem polnischen Arbeiter Oberschlesiens das Deutschland von heute auch nicht als der Inbegriff der Erfüllung seiner politischen und sozialen Forderungen erscheint, so erkannte er mit richtigem sozialen und ökonomischen Instinkt, daß die große deutsche Arbeiterbewegung

in ihrer unzerstör bare,» Kraft all die Möglichkeiten umschließt, das morgige Deutschland zu schaffen, das Bedrückung und Knechtschaft nicht kennt. Polen, das Land der Schlachzizen, der breiten Masse der gedrückten, dumpfen, analphadelischen Bauern, die zäh, als bleiernes Schwergewicht die Arbeiterklasse in ihrem Vormarsch hemmt; Deutschland, das Land der höchftstehenden und zahlreichsten Arbeiterschaft, ersüllt von tiesfter revolutionärer Leidenschaft, unbeugbar, mächtig und groß: die Wahl war für das polnische

Proletariat Oberschlesien nicht schwer. Der polnische Ardeiler verstand auch sehr wohl, daß mit der Losreißung Oberschlestens von Deutschland die industrielle Kraft Oderschlesiens ver dorren, die lebhaft pulsierenden Schlagadern der ober- schlesischen Industrien hinstechen müssen. So entschied trotz Nationalismus und drangvoller geschichtlicher Der- gqngenheit in der Tiefe seines Bewußtseins 'die Lpgik der sozialen und ökonomischen Tatsachen: er stimmte für Deutschland, für das Land der höheren sozialen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 20
Datum: 18.03.1921
Umfang: 20
sind. Die oberschlcsische Frage hängt deshalb eng zusammen mit d:m ganzen l.rogen Entschädigungsprovlem. Rur eine Lösung des oberschlesischen Problems, die das Land bei Deutschland beläßt. ist eine euro päisch und Weltwirtschaftlich haltbare.' Eine noch kürzere und klarere Formel hat die „Germania' geprägt, indem sie schreibt: »Ober» Schlesien tritt, wenn es für Polen optiert, in einen militärisch und politisch gefährdeten, finanziell la tent bankerotten Staat und la e.n »«fertiges Wirtschaftsgebiet ein.' Möge

der 20. März eine für Deutschland glück liche Entscheidung bringen. Der Verlust Oberschlc- fiens wäre ein von Frankreich heißcrsehnter Er folg. Er würde den „Sanktionen' erst die richtige Unterstreichung lieber «dberschlesiens wirtschaftliche Bedeutung für Deutschland. Die landwirtschaftliche Produktion Tberschlesicns vermag dem Bedarf de^: Landes nur teilweise zu bedecken. Es braucht Zufuhren von Agrarprodukten aus Ost-. Westpreuß^n und Pom mern Von größerer Bedeutung ist die Zuckerindu strie. 1913 betrug

der gesagten deutschen Kohlenförderung. Der Verlust Oberschlesiens wür de Deutschland zwingen, au-wärtige Kohle einzu führen und damit seine Handelsbilanz weiter zu belasten. Auch die Z i n k gewinnung Oberschlesiens ist ziemlich bedeutend. 19W betrug die Weltprodu!- tion an Zink 1VV.VW Tonnen. Oberschlesien liefer te davon LIA,. das übrig- Deutschland 7L?. Ge ringe Bedeutung besitzen heute nur mehr die Ei senerzgruben, die ihrer Erschöpfung entge gengehen. Diesx bedeutenden Vorkommnisse an Rohstoffen

förderten naturgemäß die Entwicklung einer mäch tigen Industrie. Der Produktionswert der ober schlesischen Berg- und Hüttenindustrie allem wur de für 1920 auf etwa 11L Milliarden Mark ge schätzt. Diese paar Zahlen geben ein kleines Bild von der riesigen Bedeutung, die Oberschlesien für die deutsche Wirtschaft besitzt. Verliert Deutschland Oberschlesien, so ist seine wirtschaftliche Kraft ver- Nichts — ein« Wiedergutmachung ausgeschlossen Sie Zolge» der Sanltioue». El» Neugieriger. Zm englischen

!* Hogge fragte, welche andere Mächte als Frank reich sind durch die Konferenz verpflichtet und welch« andere Mächte sind durch Telegramme be fragt worden. Lloyd George erwiderte: ..Durch die Konferenz ist überhaupt keine Macht verpflich tet. Sie ist nur verpflichtet durch die Einbringung des Gesetzentwurfes. Dir Mehrheit habe jedoch die Deutschland gemachten Vorschläge gutgeheißen.' Die Unzufriedenheit in England wächst. Alle Londoner Blätter heben die große Reichs« tagsmehrheit hervor

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 16.03.1921
Umfang: 8
über die Ausfuhrabgabe leiden würde, erwiderte Lloyd Ge orge, man möge keine Angst haben, dah Deutschland seine Wa ren nach Amerika statt nach England schicken wird, denn Ame rika würde eine solche Mehreinfuhr gar nicht aufnehmen. Das Gesetz wird die Wirkung haben, dah es den deutschen Import vom englischen Markte ausschlieht, ausgenommen solche Waren, die England brauchen kann. Deutschland soll zahlen. Paris, 16. März. Die Wiedergutmochungskommission beschloß, Deutschland zur Erfüllung seiner Verpflichtungen

auf zufordern, bis zum 1. Mai 20 Milliarden Goldmark zu bezah len. Es sei ein Irrtum, dah Deutschland bereits 21 Milliarden bezahlt habe. Die Kommission meint, Deutschland solle kein weiterer Aufschub gewährt werden. Die gesamten Entschädigungsansprüche. Berlin, 16. März. Die Reparationskommission hat setzt der deutschen.Regierung die Zusammenstellung der Entschädi gungsansprüche der Ententeländer übermittelt. Zur Gegen äußerung ist nur eine Frist von ein bis zwei Wochen gegeben worden. Die Forderungen

. Paris, 15. März. Der auf der Rückreise nach Italien be findliche italienische Außenminister Graf Sforza wurde vom hiesigen Korrespondenten des „Corriere d'Jtalta' interviewt Graf Sforza gab der Hoffnung Ausdruck, daß es sehr bald zu einer Verständigung zwischen der Entente und den Deutschen kommen werde, da es den Deutschen nicht konveniere, die so kost spielige militärische Besetzung zu unterhalten und außerdem die von Deutschland begonnene passive Resistent die deutsche Industrie zu schwer

schädige. (Eine derartige Verständigung hängt aber nicht nur von Deutschland, sondern vor allem von dem guten Willen der Entente ab. Anm. d. Schr.) Der Tiger Elemenceau. Rom, 16. März. Der „Popolo Romano' fährt mit der Veröffentlichung der Aufzeichnungen des früheren amerikani schen Staatssekretärs Lansing fort. Lansing behauptet, daß die Sitzungen der Friedenskonferenz manchmal einen stürmischen Charakter annahmen, die beinahe zu einer Tragödie geführt hätten. Elemenceau war stets höflich mit Wilson

und zeigt, was er, ein Nachromantiker, auf diesem Gebiete noch hätte leisten können, wenn er es nicht oorge- zogen hätte, In seiner Art seine Sache auf den solideren Grund der Klassiker zu stellen. Waren wir bis dahin ganz in Deutschland, so sührt uns Brahms tm letzten Satz geradezu mit einem Berlioz- fchen Ruck nach Ungarn. Er liebte ja die ungarische Volksmusik so innig! Wie oll» ungarisch« Musik, gibt der Satz wenig zu verstehen auf; man bewundere vor allem, wie »» Drohm» gelang, sich in dir Musik

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 16
Datum: 26.10.1919
Umfang: 16
werde WeNN wir uns vom Landbezirk Bozen die : In dem im Jahre 188S wieder mif funk Jahre Etfch aufwärts wenden, so kommt zunächst der Ge- z verlängerten zweiten Dreibundvertrag wurden richtsbezirk Lana in Betracht. Dieser hatte 1910 ? Oesterreich-Ungam und Deutschland verpf.'i in 8 Gemeinden 14.181 Einwohner, wovon 218 z auch an Kriegen teilzunehmen, die man nicht mehr ital. Nationalität waren. Im Gerichtsorte selbst, z als Abwehr lind Provokationsüberfälle anfehsn der 4037 Bewhoner zählte, waren 69 Italiener. In - konnte

Italienern. ? Von diesen letzteren entfallen auf die Stadt Meran , einen Bruch zu vermeiden, zu dem Mitt- ' bis bei 11.597 Einwohnern 442, auf Unterarms bei - Deutschland und Oesterreich-Ungarn verpflichtenden 7809 Bowhnern 389, auf Obcrmais bei 4197 Ein- » Verträge M teilen. Zu diesem Zwecke wurden ^887 wohnem 21, so daß sich der Rest per 539 Personen ? der Verträge geschlossen, deren dritter, ein Sepa rat. Nationalität aus die 13 andeM Gemeinden - ratvertrag zwischen Deutschland und Italien

, w?» des Bezirkes oerteilt. Die Stadt Meran hatte im - bisher gänzlich unbekannt war, Deutschland o«r- Iahre 1990 9323 Einwohner, wovon 396 Italiener j pflichtete, Italien mit ganzer » negsmacht auch waren; da von 442 dieser Nation, die 1919 in Me- H dann Hilfe zu leisten, falls, es, ?hne von Ftank- ran waren, 38 dem Militär angehörten, kann auch in Meran von einer Zunahme der eingesessenen Wiener Kabinett sich entschieden weigerte, Verpflich tungen zu übernehmen, welche die Donaumonarchie in einen Krieg

aus dem rendGn Differenzen zwischen Deutschland und Eng land- immer weniger den tatsächlichen Vechätlnissen entsprach. Italien setzte auch durch, daß Oesiei reich- Ungarn im Jahre 1992 versprach, ihm in Tripolis ^ politischen Geheimverträge Oester- i ^ssg,, und daß die Souveränität Jta- rerch-Ungarits von 1879 bis 1914 einen Auszug; s ^ Tripolis darin wird auch Aufschluß über den Inhalt der Dreibundverträge gegeben. Aus dem veröffentlichten übrigen Text gehl anerkannt und die österreichisch- ungarisch

sich Oesterreich-Ungarn l Der Aerband 'der landimnjchafilichen Geiwssen- und Deutschland Italien mit ihrer ganzen Kriegs schufte» Südtirols teilt uils mit: Auf keine,n Ge macht zu Hilfe zu eilen, wenn es ohne Provokation z ^iete der Kriegsinbusirie dürfie das Hinüberleiien von Frandreicl? angegriffen würde. ? Friedensbetrieb auf so geÄnge Schwierig- Eine entsprechende Verpflichtung Deutschland - keiten stoßen, wie in der Stickstojjüidustrie. Im gegenüber nahm nur Italien auf sich, Oesterreich - s «Mfe

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1921
Umfang: 8
gntmachungrfrage in jenem Gebiet eintretrn müßte. Wenn Deutschland aber ohne Groll und ohne den Zwang der reinen Sklaverei an dem Wiederaufbau der durch den Krieg zerstör ten Lande arbeiten wolle, so muß es auch die Möglichkeit haben, als selbsttätiger Faktor bei der Organisation des Wiederauf baues mitzuarbeiten. Wird die deutsche Wirtschaft aber gekne belt und die deutsche Finanzlage weiter durch sinnlose Milliar denziffern verwirrt, so würde die Entente an dem Erfolg der Wiedergutmachung

urch Galizien ein blübendes Kulturland, dank der 600jährigen Kulturarbeit Deutschlands. Aber noch aus einem anderem Grnndc ist die Zugehörigkeit Oberschlesiens zu Deutschland für die Schweiz bedeutungsvoll, denn nur wenn dieses Land in deutschem Gebiete bleibt, ist eine billigere Kvlelciiversorgnng der Schivciz gewährleistet. Tie „Züricher Post' schreibt: „Bor dem Kriege bezog die Schweiz fast ihren ganzen Bedarf (1910 3.0 Millionen Tonnen) von Teütsch- larch zum Preise von 86 Millionen Franken

, daS heißt die Tonn: zum Preise von nicht einmal 30 Franken. Nach dem deutm. ^schweizerischen Uebereinkommen vom 8. Juli 1920 gewährt Deutschland einen KohlenprciS von durchschmittlich 160 Frauken, also den fünffachen Preis des Friedensstandes und das als Begünstigung gegenüber dem Preise der ameri kanischen und englischen Kohle, welche durch die enormen Frachtkosten verteuert wird. Unter solchen Bedingungen er hielt die Schweiz 1920 .zweieinhalb Millionen Tonnen, nur zwei Drittel des früheren Betrages

erweist, ein Exempel zu statu ieren. Ter Pfeil, zum Nachteil Deutschlands abacschossen, wird auf den Schützen zurückprallen. Wer hier geflissentlich die Volkömoral mit Füßen tritt, der darf sich nicht wundern, wenn er dereinst fort eigenen Staate ähnliches erleben wito.' Im Gegensätze zn diesen neutralen Stimmen steht die Haltung des „Journal de Gencve'. Obwohl cS daS Inter esse der Schweiz fordert, daß Oberschlesien bei Deutschland bleibe, stellt sich daS Genfer Blatt ganz auf die Sette der Polen

und bringt cS sogar fertig, von Idicr -/schädlichen Germanophilie' einiger Ententeoffiziere in Oberschlesien zu sprechen. Wer die Ausbrüche geradezu elementaren Deutschen hasses in der Westschweiz in den Jahren 1914 bis 1916 miterlebt hat, der >virb sich über die Schreibweise deS „Journal de Gencve' nicht wundern. Politische Übersicht. Tie N»mögllchl.'lt des Pariser Diktates. ! Die Sachverständlgeilkonfercilz im Llerliner auswärtigen ! Amt stellt fest, Deutschland müßte die Pariser Forderungen schon

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 07.03.1920
Umfang: 16
der .Matin' zum ersten Punkt des Manifestes, wonach Rohstoffe in großen Mengen nach Frankreich und Deutschland gesendet werden sollen, daß dieser Beschluß noch in letzter Stunde auf Frankreichs Einspruch teilweise abgeändert worden sei. da es un gerecht gewesen wäre. Deutschland, den Urheber der Zerstörung, mit seinein Opfer gleichzustellen. Ebenso nimmt auch der ).Temps' in einem Leitartikel zu der vom Obersten Rat aufgestellten Formel, daß die wirtschaftliche Wiederaufrichtung Deutsch tands notwendig

sei, Stellung. Das Blatt wirft die Frage auf. wie die Deutsch land zu gewährende Hilfe mit den Rech ten F r ankreichs vereinbar wäre und knüpft die Wiederaufrichtung Deutsch lands an die Bedingung, daß dieses die Re parationsschuld bezahle. Die Verhandlungen Deutsch lands mit Rußland. Zwischen Deutschland und Rußland wird verhandelt. Das dürfte eine Tatsache sein, obwohl offiziell nichts darüber verlautbart wird und der Ausschuß der Nationalver sammlung für auswärtige Angelegenheiten als Ergebnis

e Aufnahme der Handelsbeziehungen vorzube reiten. - Tatsächlich ist aber ein Lenin sehr nahe-j stehender bolschewistischer Volksbeauftrag ter und Minister für Auswärtiges R a - kovsky in Berlin eingetroffen und das Pariser „Petit Journal' weiß sogar schow den genauen Inhalt des Abkommens, das zwischen der russischen und der deutschen Regierung abgeschlossen 'worden sein soll. Nämlich: Deutschland verpflichtet sich, den E i ^e n- b a h n v e r k e h r, den P o st- und Tele- g r a p h en di enst in Rußland

wieder Herzustellen. Deutschland erlaubt die An werbung von Ingenieuren und Tech nikern und Elektrikern für den Ausbau der russischen Bergwerke, um die russische In dustrie wieder in Gang zu bringen. Deutsch land verpflichtet sich, landwirtschaft liche Maschinen, Jndustriewerkzeuge und Manufakturwaren aller Art nach Ruß land auszuführen. Deutschland wird , fer ner zu einem noch festzusetzenden Preis Kohlen für die russische Industrie liefern und' erhält als Kompensation Getreide, Vieh und Rohstoffe

für die deutsche In dustrie. Die Räteregierung verlangt von Deutschland weder ihre amtliche Anerken nung noch die Wiederherstellung der-diplo matischen Beziehungen^ Das Gesuch Deutschlands, sofort 30.000 deutsche Ansied ler nach dem Wolögdagebiet zu entsenden, ist noch unentschieden. Wie gesagt, schweigen sich die deutschen amtlichen Stellen darüber noch gründlich aus,'aber die Pariser Meldung hat Hand und Fuß und nur der Schluß klingt etwas unwahrscheinlich. Das Wologdagebiet liegt im äußersten Nordostzipsel

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 01.04.1921
Umfang: 12
zur Gemeinde Brenner gehörten, bleiben dem österreichischen Staats gebiete erhalten und werden demgemäß von der Gemeinde Brenner abgetrennt. Der beim Brenner-See flehende italienische Posten wird allsogleich zurückgezogen. Auf diese Weise ist die Ortschaft Brenner bestehend aus Kirche, Pfarrhof und Gasthof „Zur Post' sowie das Stationsgebäude für Oesterreich verloren gegangen. M liun! Der Abbruch der Londoner Verhandlungen stellt Deutschland vor eine neue Lage, die die ganze Aktionsfähigkeit der deutschen

Politik auf das stärkste belastet. Was nun? Das ist die Frage die sich allen Deutschen auf die Lippe drängt und woran auch die Bevölkerung der neutralen Länder ein hervorragendes In teresse haben. Man kstnn,, ruhig behaupten, daß wohl nirgends rflif größerem Nachdruck und mit stärkerer Eindringlichkeit die Fort führung der Verhandlungen betrieben wird, wie in Deutschland. Für die deutsche Bevölkerung ist es unge mein schmerzlich und kränkend, immer wieder hören zu müssen, daß alle Anstrengungen

, die von dieser Seite gemacht werden, als nicht offen und ehrlich bezeichnet werden, und daß man sogar glaubt, Deutschland wolle sich seinen Verpflichtungen entziehen. Davon kann nie und nimmer die Rede sein. Es muß aber ausgesprochen werden: Die Pariser Grundlagen mit den 226 Milliarden Goldmark nebst Aus fuhrabgabe find und bleiben für die deutsche Reichsregierung und für alle deutsche Parteien unannehmbar, weil sie unausführbar, unmög lich sind und infolgedessen nicht übernommen werden können. Aus die Frage

: „Was nun?' hat Deutsch land folgende Antwort: Die deutsche Arbeiter schaft und die deutsche Unternehmerschaft biete! Frankreich den vollständigen Wiederaufbau seiner zerstörten Gebiete an. So zwar, daß über alle Einzelheiten dieses Aufbaues ein großzügiger Plan ausgearbeitet wird. Wenn es an Deutschland läge, würde ein Ausweg in der Reparationsfrage ohne alle Schwierigkeiten zu finden sein. Auch die deutsche Reichsregierung und die deutsche Volks vertretung wünschen eine Klarstellung all dieser Fragen

werden, um diese größte und schwerste aller Fragen zu einem guten Ende zu führen, diese Frage, deren Lö sung nicht nur das Schicksal Deutschlands» sondern das ganz Europas in sich birgt. MMN — üeiiW Die ehedem preußische Provinz Oberschle sien. die klugerweise rechtzeitig autonom erklärt worden, hat mit einer sehr starken Mehrheit für Deutschland optiert. Die Frage, ob nun Oberschlesien ungetrennt deutsch bleiben werde, scheint hienach eine müßige zu sein. Und doch wird sie, auch von deutscher Seite, heute schon voll

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 02.03.1921
Umfang: 16
strophalen Folget hin, die ein neuer Konflikt z.vi- schen Frankreiä^nd Deutschland mit sich bringen müstie. Uebcr die Haltung der Negierung und be sonders des ersten Ministers Lloyd l7.?.,rge ist inun sich nicht ini Klaren. Nach den einen Hot er sich bereits offen auf vie Srite Frankreichs gestellt u. e> klärt, das; auch England rüsten werde, wenn Frankreich dies tu:. Nach anderen will er wieder Versuche zum Auheim unternehmen und die Franzosen zur Mäßigung mahnen. In Wahrheit wird Lio^d (heorgzs Streben

. Uebe? 17,gg PersoncN wuedeil verhaftet. Verschiedene Mchnmen. Italiens Forderungen an Deutschland. Vor einigen Tagen hat die Enlschädigungskom- mission Deuisckland die Forderungen in der Ent- schädigun^ofrag,: überreicht. Italien verlangt von Deutschland 1. An Sa.'hentschäkngungen: für be schädigte Industrieanlagen 1,7z^1 Millionen Lire, iür demolierte Vaulickleiien li.Slg.7 Millionen Li re. für andere verletzte Besiyungen 5.W5.8 Millio nen Lire, für andcre Schaden l.lUI.U Millionen, für Seeschäden

Millionen Sterling. 2. An Ent schädigung für Pctsoneu'. iür Militärpensiouen It^illionen Frau:, für Kriegerfamilien 6.!,^ Millionen Franken, für Schäden an Zivil personen 12,153 Millionen Franks. Was Deutschland bisher an Kriegsmaterial zer störte. Nach einem Berliner Bericht hat Deutschland bis zum I. Jänner -'.^1 in Aussüytnng des Arti kels llill des Bertrages von Versailles solgende Mengen Kricgsgerälen zerstört: 47.Nl) beschütze und Nohre, Lafetten, 19.127 Minentoerfer und Nobre, 2N.VM.NN0 geladene

Flugzeugen und Flug- moioren sind zerstört worden: 1?>.M0 Fkug^euge, 2:!.41j Motore. Bon dem in Deutschland befindli ch n französischen und belgischen Kriegsgeräten ist bis Milte Jänner folgendes Material von der in teralliierten miliiärischen Kontrollkommission an gefordert und. auch bereits ausgeliesert worden: -ZL.535 Gewehre und Karabiner, 17.85v.227 Patro nen. 374 Geschütze, Z73 Maschinengewehre, 8VW blanke Waffen, verschiedenes Geschützzubehör, Mu- niUoilswpZen, Scherenfernrohre. Ferngläser

. Zu behör für Handwaffen und Maschinengewehr us^ Frankreichs Hetze gegen Deutschland in Am-iitz In welcher' Art und Meise die Entente b-strH ist, die wirtschaftliche Wiedererstarkung Deutslb. lands zu unterbinden, geht aus der nenrdin« erfolgten Bereitstellung großer Propagandosond; hervor. So setzt Frankreich wieder mit seiner ant^ deutschen Propaganda in Amerika ein. für ^ neuerdings die Summe von 30 Millionen Fin^j ausgesetzt wurde. Mit diesen Mitteln soll die zösische Propaganda in Amerika

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.12.1921
Umfang: 8
tfrtenstoB, tun 0. 1*11. „Sflbfitolet C«mtx» 3 dftmg*. Seit« 3 wie Las französische, Vernichtung Deutschland«. Lord Tectt K die letzten Tage in einer Rede: „Das Gedeihen Deutsch- 5 ist für das Wirtschaftsleben Europas unentbehrlich. Es muß ein wesentlicher Teil oer englischen Politik sein, nichts zu tun, was der Wiederherstellung Deutschlands gefährlich werden könnte.' Dies seit einiger Zeit vorauszuahnende Herumwerfen des Staatsruders finde, feine zcchlenmäß'ge Erklärung in den englischen

Exportziffern. Deutschland steht mit einem englischen Import im Werte von 29.7 Will. Pfund in den Monaten Jän ner bis September 1921 «bereits wirrer an zweiter Stelle (hin ter Frankreich mit 38.4 Will. Pf.) auf der Liste der Hauptkun- den Englands in -Europa und an fünfter Stelle unter den eng lischen Kunden -in der ganzen Watt. Aus Vieser Tatsache erklärt es sich, daß England nicht gesonnen ist, die französische Vernich- tungspolitik gegenüber Deutschland miizumachen und so «inen seiner besten Kunden

der Deutschland auferl-egten Zahlungs verpflichtungen die europäische Wirtschaftskrise zum Schwinden zu bringen, -Ist nicht mehr zu zweifeln. Wenn durchgesickerte Nachrick,ten gutressend sind, dürften in dieser Richtung auch schon offizielle Schrftte unternommen worden sein, wobei sich England auf eine tatkräftige moralische Unterstützung Ame rikas stützen zu wollen scheint. Es ist «selbstverständlich, daß für ein Deutschland zu gewäh rendes Moratorium das Reich gewisse neue Verpflichtungen wird übernehmen

müssen. Nach dieser Richtung «hin ist die eng lische Industrie eben -mit einer Denkschrift hervorgetrcten, die jedoch -mit äußerster Vorsicht von deutscher Seite ausgenommen werden muß. Um nur das wesentlichste dieses Memorandums heroorzuheben, so «sei der Punkt besprochen, -der von einschnei dendsten Wirkungen fiir Deutschland «fein kann. Nach dem Me morandum ist der Kern der «Frage der, daß die deutsche Ar- beitskvast und Intelligenz von den englischen Absatzgebieten abgelenkt

werden soll. Deutschland soll zur Neuindustrialisie rung Rußlands, zum Wiederaufbau -der durch den Krieg ver wüsteten Gebiete und zur Erledigung von sonst unrentablen Arbeiten verwendet werden, also in Afrika und Asien. Der Ge danke ist bis hierher nicht van der Hand zu weifen. Jedoch -fleht aus der -weiteren Gestaltung «des Planes der Pferdefuß deutlich hervor. Die Leitung soll englischen und französischen Inge nieuren, Kaufleuten ufw. «iibertragen werden, um zu vermeiden, daß die Deutschen in friedlicher «Arbeit

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 02.09.1921
Umfang: 6
um die Regelung einmal des deuffchen Eigentums in der Union, und zweitens um die der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern. Was den ersteren Punkt betrifft, so wird in Sektion 5 der Knox-Parter-Resolution, auf die ja der Friedensvertrag ausge baut ist, bestimmt, daß das d e u t f ch e E i g e n t u m als Pfand zurückbehalten werden soll, bis Deutschland für seine Verpflich tungen, die sich aus dem Friedensvertrag mit Amerika ergeben, genügende Sicherheiten gegeben hat. Das bezieht

sich vor allem darauf, daß die amerikanischen Schiffseigentümer, die während des Krieges 100.000 Tonnen Schiffsraum verloren haben, da für Bezahlung fordern, daß ln Deutschland für 200 Millionen Dollar amerikanffche Werre beschlagnahmt wurden, und daß die Union Forderungen für die Erhaltung der amerikanischen Rheinarmee geltend macht. Andererseits haben die Amerikaner im Verlauf des Krieges deutschen Besitz im Werte von etwa 500 Millionen Dollar mit Beschlag belegt und 600.000 Tonnen deutschen Schiffsraum im Werte

noch der Passus in Artikel 2 des Vertrages, worin auf die Rechte und Vorteile Be zug genommen wird, welche die Union aus dem Versailler Ver trag beansprucht. In dem dcrbel angezogenen Teil 8 befindet K unter anderem der ominöse Artikel 231, in dem Deutschland > „Schuldbekenntnis' auferlegt wurde, „als Urheber aller Verluste und Schäden, welche die alliierten assoziierten Re gierungen und ihre Angehörigen infolge des ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten aufgezwungenen Krieges erlitten

und Vorteile In einer Weise geschehen soll, „die mit den Deutschland zustehenden Rech ten im Einklang steht.' Wir können noch hinzufügen, daß in der Tat bei den Verhandlungen, die dem Abschluß des Ver trages vorangingen, gleichsam auf stillschweigendes Ueberein- kommen hin, die „Schuldfrage' überhaupt nicht berührt wurde. Unter die Vergangenheit soll, wie der Minister des Aeußern, Dr. Rosen, ausdrücklich erklärte, ein Strich gemacht werden. Bemerkenswert ist, daß wesentliche Teil« des Versailler Traktates

, den deuffchen Markt siir den Ueberfchuß an Rohstoffen, vor allem an Baumwolle, wieder zu gewinnen. Es ist in Washing ton bereits angeküitdigt worden, daß Deutschland unffaffende Rohstoffkredite erhalten soll, und es sind zu diesem Zwecke zwei privatwirtschaftliche, aber vom Staat genehmigte Vereinigun gen gelschaffen: die „War Finance Corporation' (Kriegsfinanz körperschaft) und die „Forwish Trade FInancing Corporation' (Körperschaft zur Finanzierung des Außenhandels). Ob es ge lingen wird, wie man hofft

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 27.05.1922
Umfang: 12
abgab und daß, rvi« die „Chicago Tri- dune' schreibt, das Morgankomitee die Prüfling der deutschen Finanzlage, die Mindestens fünf dis sechs Wochen 'dauern werde, begonnen hat. Geprüft werden folgende Punkte: 1. Die Bestimmung der deutschen Hilfs quellen und die deutsche Produkttonsfichigkeit. 2. Die Bestimmung des Reparationsbetrages, den Deutschland gegenwärtig zahlen -kann. 3. Die Beeinflussung der deutschen Produi- tionsfühigkeit durch die alliierte Besatzungs- arnree oder die Sanktionen

. 4. Die deutschen Absatzmöglichkeiten in der Welt und deren Beeinflussung durch die deutsche Valcrta, Zölle und Produktionskosten. 5. Die Garantien, die Deutschland für eine Anleihe bieten könnte. Wie „Petit Pavifien' berichtet, habe das Ko- nritee intenrationaler Bankiers bei den gestrigen Beratungen im Hotel Astoria seinen Standpunkt den« von der Reparatimlskommisfion vertretenen 'wesentlich genähert. Die Bankiers erklären es als unerläßlich, daß Deutschland den Banknoten- umlauf veriumidere

. In der gestrigen Kabi nettssitzung wurden die Pariser Verhandlungen des Dr. Hermes mit allen gegen die Stimme Dr. Wirths genehmigt. Man einigte sich auf allen Punkten bis auf den Punkt drei, der bein hallet, daß Deutschland den Notenumlauf nicht mehr vermehren darf. Es wurde der Borschlag gemacht, bei der Re parationskommission anzufragen, ob Deutschland auch dann für eine Uebertretung verantwortlich gemacht werden könne, wenn es durch höhere Gewalt zur Uebertretung gezwungen werde. Dr. Wirch erklärte

zurückgekehrt find, wird über die An suchen, . ifrdrelffenb Verkaufs'bewWgungen und betreffend die Freigabe von Bankguthaben in den neuen Provinzen unter Voraussetzung einer baldigen definitiven Beendigung der zwischen Italien und Deutschland diesbezüglich schweben den Verhandlungen raschestens entschieden wer den. str & B« korfanty schlesischer Woiwode. Warschau, 27. Mai. Dem „Nasz Kiffer' !zuf:lge har die polnische Negierung Ko fanty den Posten eines schlesischen Woiwoden an- «geboten. Tageschromk

. PafPlackereien passieren konnte, und als eine solche Grenzüberscyreitung^, überhaupt einigen Dölkerr Der internationale Hotel- Telegraphen-Schlüsset. Durch die Verteuerung der Postgebühren geht man auch in Deutschland jetzt zur Code-Telegra phie über. Ein Code ist ein Telegrammkürzer, d. h. man kann mit seiner Hilfe länger« Sätze in ein« Folge von wenigen Buchstaben — Code wort — verwandeln. Entspricht dieses Eodewort den internationalen Vorschriften, so wird es bis zur Länge von zehn Buchstaben als ein Tele

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1921
Umfang: 8
zu pazifizieren. Benesch leugnete auch, trotz der bemerkenswerten Dankesworte Skirmuts, in der oberschle sischen Frage parteiisch gewesen zu sein. Länger verweilte Dr. Benesch bei dem Verhältnisse der Tschechoslowakei zu Deutsch land- Die Tschechoslowakei wolle Deutschland gegenüber stets gerecht und loyal sein und habe keinen Anlaß, gegen Deutsch land a priori Stellung zu nehmen. Wir wünschen ein anstän diges, vernünftiges und freundschaftliches Verhältnis. Dock schon guckt hinter diesem wallenden Mantel

an Worten der Pferdefuß hervor; denn Dr. Benesch betonte, daß das Ver hältnis zu Deutschland bestimmt werde durch die engen Bezie hungen oer Tschechoslowakei zum Westen und zum Osten. Was besagt dies anderes, als daß die Tschechoslowakei ihr Verhältnis zu Deutschland von den Gefüh len von Paris und Warschau Deutschland gegen überabhängigmacht. Wenn also Frankreich oder Polen gegen Deutschland loszuschlagen gesonnen wären, so können sie nach diesen Worten des Dr. Benesch auf eine Unterstützung

durch die Tschechoslowakei rechnen. Deshalb gibt Dr. Benefch Deutsch land den guten Rat, sich mit Frankreich zu vertragen, nur dann könne cs leben. Und nun wird er geheimnisvoll und stöß' gegen Deutschland folgende mystische Drohung aus: „Deshalb haben wir auch keine Ursache, dort auszuweichen, wo wir im Rechte sind oder wo wir gerechte und berechtigte Politik trei ben' Sollen damit die Forderungen der Tschechoslowakei auf Gebiete des Ratiborer Kreises gemeint sein? Als erster Red ner von deutscher Seite sprach Aba

Konglomerat herausgebildet hat. das auf das Innigste mit dem angrenzenden Deutschland und Mitteleuropa verbun den ist.' Züdkiroler TagesfcagerrMeuigkeUen Zur Förderung des Fremdenverkehres. Der ln der ersten Hälfte dieses Monats stattgefundene Kon greß zur Förderung des Fremdenverkehres hat mehrere Tages ordnungen angenommen, von denen besonders zwei -von Inter esse sind. Die erste lautet: „Wir halten dafür, daß der Bestand von Sanatorien und Heilanstalten für infektiöse Krankheiten in den Kurorten

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 23.01.1921
Umfang: 16
offenbart, sein letztes Werk „Uber den Wert und die Bedingun gen einer Allianz zwischen Großbritannien und Deutschland' hat soeben Dr. Otto Jiihlinger in den „Büchern für staatsbürgerliche- Bildung' herausgegeben, die seit einiger Zeit im Rahmen von Reclams.Universal-Bibliothek erscheinen. List, der lange Zeit gegen Eügland gekämpft hatte, beschreitet hier am Ende seines Lebens einen neuen Weg, indem er die Größe seines Vaterlandes durch ejne Verständigung mit Eng land erreichen will, i Obschon damals

— die Ar beit erschien erst pach Lifts Tode 1819 — Deutschland für Großbritannien kein solcher Wjrtschafts-Rihale ^var wie später, so bestand Seite T doch eine gewisse Konkurrenz, und List erkannte als Englands Streben, daß es „Deutschland in den Rang einer englischen Agrarkultnr-Kc loni: zurückwerfen wolle.' Er wollte sein Land au., der wirtschaftlichen Abhängigkeit von England befreien und die Fortschritte in der Verkehrs- und Handelspolitik eröffneten ihm neue Aus blicke. 1816 war zum ersten Male

ein Dampf schiff zwischen Bremen und NewDork gefahren. Zu gleicher Zeit ging 'England damals zum Freihandel über.' Da reifen in List Probleme, die der damaligen Zeit um ein halbes Jahr hundert vorauseilten. Er will den Land verkehr zwischen England und Indien über Deutschland führen. Ihm schwebt bereits das Anfangsstück der Bagdadbahn vor, deren Endstück er eben falls vorausgesehen hat. Weil nach seiner An sicht die höchsten Interessen beider Nationen zu sammenfielen, sollten die beiden Länder mitein

- ünder gehen, und zu diesem Zwecke entwarf >.r eine Denkschrift, seine letzte Arbeit, in der er eine Allianz zwischen Großbritannien und Deutsch land vorschlägt. Stark betont er die jetzt wie der so sehr zutage tretenden feindlichen Absichten Frankreichs gegen Deutschland. „Nach sechzig Jahren innerer Bewegungen und äußerer Kämpfe für Freiheit und Nationalgröße', schreibt er> „ist der volitische Organismus Frank reichs nichts weiter als eine Maschine, erbaut und zusammengesetzt zu dem Zwecke

: „Frankreich und Rußland sind zuein ander hingezogen, schon durch das Gefühl der Unzulänglichkeit ihrer Nationaleigenschaften, die zu ergänzen sind, indem sie den Konti'cnti^ anteil der deutschen Näsle in sich aufnehme:.. Das erste Ziel dieser Allianz ist kein anderes als das, — Deutschland zu unterdrücken oder doch es so weit zu unterwerfen, als es erforder lich ist, um die Deutschen dem gemeinschaftlichen Zwecke der Allianz, der Bedrohung der eng lischen Suprematie in Europa wie in Asien, dienstbar

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 19.11.1921
Umfang: 16
wird zuerst in Odenburg und einen Tag nachher in den Landgemeinden vorgenommen werden. Die Abstimmung ist geheim. Propaganda ist beiden Parteien strengstens verboten. Deutschland. Die Industriekredite. Verl i n, 19. November. Dem Reichs kanzler haben gestern die Großindustriel len erklärt^ daß sie auch ohne Entstaatli chung der Eisenbahnen zu einer Kredithilfe für das Reich bereit seien. Kein Zahlungsaufschub. P a r i s, 19. November. Nach französi schen Blättermeldungen war die Gewäh rung

eines Moratoriums für Deutschland ursprünglich geplant. Der Plan wurde aber wieder fallen gelassen und soll erst, nach dem Deutschland die Reparationszahlun gen, die aus Jänner und Februar 1922 fal len, entrichtet hat, wieder einer Erwägung unterzogen werden. (In Deutschland ver zweifelt man daran, daß auch nur die Iännerzahlung möglich sei. Man hat erst den zehnten Teil der Rate beisammen und doch liegt die Mark schon hoffnungslos danieder.) Gegen die Zerstörung der Fabriken. Verl i n, 19. November

der revolutionären Propaganda zeigten, sich dann in den großen Massenstreiks in der Rüstungsindustrie, die besonders der Jän ner 1913 in Berlin, München und einigen anderen Städten brachte. Seit dem Sep tember 1918 wurde diese bewußt aus einen allgemeinen bewaffneten Aufstand hinar beitende revolutionäre Agitation ohne Zweifel immer systematischer und umfas sender.' Frankreich. Man will Bezahlung von Deutschland» furchtet aber Deutschlands Bankrott. Pari s, 18. November. In der Depu- Liertenkammer antwortet

. Ihr System würde zwar den Staat bereichern, aber das Land ruinieren. Frankreich sei noch nicht zu normaler Produktivität zu rückgekehrt. Die zerstörten Gebiete sind noch lange, nicht wiederhergestellt, der Schaden Frankreichs in dieser Hinsicht be^ trägt 200 bis 300 Milliarden. Der Mini ster versicherte, daß Deutschland zahlen könne, wenn es wiM Die Besitzer deutscher Güter im Ausland sollten die deutsche Re gierung in der Erfüllung ihrer Verpflich tungen unterstützen und die Folgen eines Zusammenbruches

Deutschlands bedenken. Doumer hofft, daß Deutschland seinen Ver pflichtungen nachkommen werde und fügt bei, daß der deutsche Kredit soweit als möglich internationalisiert wer den müsse. Heimatliches. Bozen, 19. November. h. Preise am Obstmarkt. Heute morgens waren am Obstmarkt folgende Obstpreise er sichtlich: Trauben von Lire 1.60 bis Lire 4.60; Äpfel von Lire —.50 bis Lire 3.20; Birnen von Lire 1.20 bis Lire 2.80; Kastanien von Lire 1.40 bis Lire 2.60; Nüsse Lire 5.—; Haselnüsse Lire b —. h. Zuckerpreis

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.07.1920
Umfang: 8
werden wird.' Das Antworttelegramm des „Hofer-Bundes' lautete: „Für Begrützungstelegrumm dankend, hoffen wir. datz der Sieges tag in West« und Ostpreußen auch einst für Deutschsüdtirol anbrechen wird. Tirol deutsch, frei und ungeteilt und mit Deutschland vereint von Kufstein bis Salurn.' . Einkehr In Amerika. Aus einem Briefe des Universi tätsprofessors Schewill-Chikago: Nach einer Schilderung der Haltung Wilsons und der darob täglich schwindenden An hängerschaft des großen Gauklers sagt der in der großen Oefsentlichneit

, oder sagen wir die erste Phase der Lösung de>. österreichischen Frage erleben, Alle einsichtigen Mentt-b-u' hierzulande sind sich etuin, daß Ihr Land und Staat so bald wie möglich den Anschluß an Deutschland gewinnen müsse Ick hoffe, Ihre Staatsbürger betonen diesen Wunsch so ci', und feierlich wie möglich und zwingen durch ihre einmü'ig.' Haltung den Obersten Rat des Völkerbundes, sich mit Ih:.>»' zu beschäftigen. Obgleich ein tieferes Verständnis der emc- poifdicn Dinge hier keineswegs platzgreift

den Aus gleich mit der deutschen braucht. Man weih, daß außer der deütschsüdtiroler Frage und einigen zurzeit noch bestehenden, aber recht dünnen Rücksichten auf die Enteute von gestern die Italiener nichts an der Annäherung an Deutschland hin dern könnte, und man ist überzeugt, daß Italien Deutsch südtirol, das ihm immer ein widerstrebender, unsicherer Be sitz sein würde, preisgeben wird, zum Zwecke ehrlicher Eini gung mit dem deutschen Volke. Es erscheint nach dem asten folgerichtig, wenn die Tiroler

ihre Zugehörigkeit zum deutschen Gesamtnolk betonen und den Anschluß, sei es Tirols, fei es des ganzen Deutschösterreich an Deutschland fordern, damit Deutschsüdtirol tatsächlich eine Grenzsrage des gesamten deutschen Volkes mit den Italienern wird und durch Einigung beider an das Tiroler und an das deutsche Mutterland zurückgebracht werden kann. Daß die deutschen Wünsche mit denen Tirols dabei wesenseins sind, ist wohl selbstverständlich. Zterbesälle. Alois Autmann, Handelsangestellter, 10 Ial-r.« alt

, Mangel an Kali und vollwertigen Samen) nicht erfüllen. In Deutschland, das vor dein Kriege eine sehr bedeutende Zuckeraussuhr hatte, konnte trotz allen Bemühungen der während des Krieges sehr bedeutend herab gesunkene Rübenanbau in diesem Jahre nur um 4 % erhöht werden. Bei befriedigender Ernte, für welche die Vorbedin gungen vorhanden zu sein scheinen, wird es aber seinen Eigenbedarf unter voller Aufrechterhaltung der Rationierung allein decken können. An eine Ausfuhr ist natürlich nicht zu denken

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