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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.03.1926
Umfang: 16
haben das Aeußerste getan, um die bisherige ganz verfehlte Zollpolitik in bessere Bahnen zu lenken und sie haben unter den schwierigsten Verhältnissen be reits bedeutende Erfolge erzielt. reich haben ihren Teil an der Schuld. Deutschland wäre im Recht, wenn es diesen Mächten den Vorwurf machen wollte, man habe hinterhältig an ihm gehandelt und die Treue nicht gehalten. Denn Deutschland war ge flissentlich die wichtige Tatsache verschwiegen worden, daß England und Frankreich an Polen einen Ratssttz ver sprochen

auf die Regierung. Den willkommenen Anlaß dazu bietet der Mißerfolg in Genf. Solche Versuche auf Ministersturz werden aus Schweden, England, Deutschland und Frankreich ge meldet. Man macht den Vorwurf, daß die Vertreter in Genf ihre Pflicht nicht getan und jedenfalls eine höchst ungeschickte Politik gemacht haben. Namentlich in Eng land zeigt sich ein Teil der öffentlichen Meinung höchst aufgebracht über die Politik des englischen Außen ministers Chamberlain. Man wirft dem Minister vor, seine Politik

Deutschland gegenüber sei nicht von jener Noblesse getragen gewesen, wie sie der Politik des eng- lischen Weltreiches gezieme. Als Vertreter dieses Vor wurfes treten auf Lloyd Georges im Namen der Libe ralen und Macdonald im Namen der Arbeiterpartei. Auch wird versichert, daß auch ein Teil der Konservativen der nämlichen Gesinnung sei. Falls sich dies bestätigen sollte, wäre auf einen Sturz Chamberlains ernstlich zu rechnen. Aber eine lange Erfahrung lehrt, daß man äußerst vorsichtig sein muß, sobald

gegen über handelt, halten in England alle Parteien fest zu sammen und verteilen unter sich für das aufzuführende Theaterstück die Rollen. Ein solcher Fall scheint wieder vorzuliegen. Man hat Deutschland tüchtig betrogen, ein Teil der Engländer spielt darob Entrüstung, aber es bleibt beim gelungenen Geschäft. Neugierig mag man sein, was nun die d e u t s ch e n Parteien machen werden. Die Regierung verlangt vom Reichstage die ausdrückliche Billigung ihres Ver haltens in Genf. Sollte der Reichstag

dieses Verlangen ablehnen, so würde die deutsche Reichsregierung zurück treten. In diesem Falle wäre es nicht ausgeschlossen, daß in Deutschland jene Parteien obenauf kommen, die von jeher die Locarnopolitik verworfen und hinter derselben dur Lug und Trug gesehen haben. Diese Richtung steht auf dem Standpunkte, daß Deutschland gar keine Ursache hat, seinen ehemaligen Kriegsgegnern heute nachzulaufen und sich ihnen gefällig zu zeigen. Denn die Sieger im Weltkriege sind mehr auf Deutschland angewiesen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.10.1933
Umfang: 16
Heute steht die ganze Welt gegen Deutschland, noch ärger als im Jahre 1914. Am Anfang hat man gedacht, Hitler werde, wenn er. einmal an der Re gierung sei, die Wildheit des Volksredners abstrei fen und der Vernunft das Wort lassen. Darum ha ben insbesondere England und Amerika —- Italien stand ja selbstverständlich auf Hitlers Seite — ein mal zugewartet, wie sich die Dinge entwickeln wür den. Was aber geschah? Die neue Regierung in Berlin ließ die Katze aus dem Sack. Hitler machte sich daran

Kitt gegeben. Die Abneigung der anderen Mächte gegen das gegenwärtige Deutschland kam besonders klar zum Ausdruck auf der Abrüstungskonferenz des Völkerbundes. Mit dieser Konferenz hat es folgende Bewandtnis: Fm Friedensvertrag wurde als Grundsatz festgesetzt, daß alle Staaten ihre Kriegsrüstungen herabsetzen sollen. Ausgeführt wurde diese Abrüstung jedoch nur bei den besiegten Staaten. Die Siegerstaaten kehrten sich nicht an das Versprechen, daß auch sie abrüsten würden. Dieser Wortbruch

hat insbeson dere in Deutschland erbittert. Brüning verstand es jedoch auch da, allmählich dem deutschen Stand punkt zum Siege zu verhelfen und die tatsächliche Rechtsgleichheit zwischen den Siegerstaaten und Deutschland hinsichtlich der Abrüstung anzubahnen. Brüning erhielt das bindende Versprechen, daß der begangene Wortbruch gutgemacht werde. Nun forderte Hitler die Einlösung dieses Versprechens. Darauf antworteten die Mächte: der gegenwärti gen deutschen Regierung trauen wir nicht. Sie will nicht mehr

bloß eine Rechtsgleichheit im Rüstungs wesen, sondern sie will vollkommene Freiheit, um sich für einen Krieg vorzubereiten. Nur wenn Deutschland sich einer internationalen Beaufsichti gung seiner Rüstungen unterwirft — auch die an deren Staaten erklärten sich bereit, sich dann einer solchen Aufsicht zu unterwerfen — läßt sich darüber reden. Das war die offene Erklärung, daß Deutschland jedsm Kredit verloren hat. Soweit hat es Hitler gebracht! Wir können so gar noch mehr erzählen/Die ganz gewiß

friedlie bende Schweiz hebt Schützengräben aus und baut Betonunterstände gegen Deutschland, weil der deutsche Generalstab den Plan ausgearbeitet hat, mittels eines Durchmarsches durch die Schweiz Frankreich zu überfallen. Belgien verstärkt in Eile seine Befestigungen. Eine Abordnung hoher eng lischer Offiziere weilte kürzlich in Belgien, um für den Fall eines deutschen Vorstoßes gegen die bel gische Meeresküste Vorbereitungen zu treffen. In Polen, in der Tschechoslowakei sind Verteidigungs- maßnahmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.08.1924
Umfang: 8
abgenommen. Der Minister schildert sodann die Lage der Wirtschaft in den be setzten Gebieten und sagte, mit dem völligen wirt schaftlichen Zusammenbruch im Ruhrgebiet drohe aber die größte Gefahr für ganz Deutschland, um somehr, als bei einer Nichtannahme der Londoner Abmachungen die Kreditnot stark ansteigen würde. Trotz aller Bedenken zwinge doch der gesamte Zu stand der Wirtschaft zur Annahme der Londoner Uebereinkommen. Nach der von der Mehrheit mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Rede Dr. Luthers

ergriff Reichs außenminister Dr. Stresemann das Wort und wendete sich zunächst gegen die äußerste Rechte, in dem er darauf hinwies, daß gerade sie immer l>e= hauptet haben, die Franzosen dächten gar nicht da ran, das Ruhrgebiet zu räumen. Der Verlauf der Londoner Verhandlungen beweise, daß Deutschland nicht einfach die Räumung der Ruhr erreichen konnte, wie es sie verlangte. Die deutsche Delega tion erklärte in einem Schreiben, daß außer den Fragen, die sich auf die Aufgaben der drei Kom- misiionen

Stresemann deren entschei dende Bedeutung für das Verhältnis zwischen Deutschland und den anderen Mächten hervor und stellte fest, daß der 15. August 1925 der letzte über haupt in Betracht kommende Termin für die Ruhr räumung sei. Aus dem Briefe Macdonalds an Her- riot über die militärische Räumung geht hervor, daß der Kampf um die schleunige Befreiung des Ruhrgebietes nicht mit London beendet wurde, sondern jetzt erst beginnt. Die deutsche Regierung werde ihrerseits Frankreich gegenüber den Gedan ken

mit allen: Nachdruck zum Ausdruck bringen, daß die Durchführung des Gutachtens eine baldige Räumung der Ruhr erfordert. Dadurch verstoße sie nicht gegen den Geist der Verhandlungen in Lon don. Pflicht der Reichsregierung undaller Parteien sei, dafür zu sorgen, daß im Zusammenhang mit dem Gutachten nach der Befreiung Dortmunds Zug um Zug weiter geräumt werde. (Lebhafter Beifall.) Das sei die große moralische Grundlage, die Deutschland gewonnen habe. Auch die britische Re gierung trete für die sofortige Räumung

ein. Ms Herriot mit dem Versprechen der militärischen Räumung des Ruhrgebietes in einem Maximum von einem Jahr aus Paris zurückkam, erklärte ihm die deutsche Delegation, daß ein solches Versprechen ohne einen sichtbaren Umfang dieser Räumung für Deutschland unannehmbar wäre. Daß die deutsche Delegation schließlich die unbedingte Zusage der so fortigen Räumung von Offenburg, Appenweiler, Karlsruhe, Mannheim, Wesel, Emmerich, Vohwin kel, Königswinter und vieler anderer Bezirke er hielt, sei ein starker Erfolg

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 23.12.1928
Umfang: 20
, wenn sie seine angeblichen Anhänger ganz das Gegenteil tun sehen, als man es von ihnen erwar ten könnte und müßte. DM öex hoher, KM,k. Zwei Fragen verschwinden schon seit Jahren nicht mehr von der Tagesordnung, und das ist das Ver hältnis zwischen Deutschland und Frankreich-England und die Mißstimmungen mrd Reibungen zwischen Frankreich und Italien. Zeitweilig treten diese beiden Fragen, um die sich mehr oder weniger die ganze euro päische Politik dreht, wieder in den Hintergrund oder scheinen ganz vom politischen

, daß Deutschland einen Rechtsanspruch auf die sofortige Räumung der Rhein lande habe. Im Rheinlandgebiet stehen nämlich noch heute zirka 64.000 fremde Truppen; Engländer, Bel gier und zum größten Teil Franzosen. Es ist das für Deutschland eine furchtbare Last. Deutschland mutz für die Verpflegung derselben sorgen, kurz, mutz für die Kosten aufkommen und mutz ruhig zusehen, wie auf seinem eigenen Gebiet fremde Truppen kriegsmätzige Manöver abhalten. Laut FriedensvertraZ mutz die eine Zone 1930

und die andere gar erst 193o geräumt wer den. Im Friedensvertrag steht aber die Klausel, daß Deutschland, wenn es allen Verpflichtungen nachae- kommen sei, ein Recht auf frühere Räumung habe. Nun ist Deutschland vollständig entwaffnet und leistet auch die vorgeschriebene Kriegsentschädigung regel mäßig. Außerdem hat es noch die Unverletzlichkeit der deutsch-französischen Grenze feierlich anerkannt und garantiert. Es verlangt daher eine vorzeitige Räu mung und wünscht, daß endlich einmal die Summe ge nannt

Weg, die Räumung zu beschleunigen, sei die beschleunigte Lösung der Reparationssrage Nicht genug damit! (Kriegsentschädigung), Ein eiskalter Wasierstrahl auf deutsche Hoffnungen war dann vollends eine Erklärung des englischen Außenministers Chamberlain im Unterhaus, die lautet: Die englische Regierung hat sich von ihren Rechtsken nern dahin beraten lassen, daß Deutschland keinen Rechtsanspruch besitze, den Rückzug der alliierten Be satzungstruppen aus dem Rheinland vor Ablauf der Bertragsfristen zu verlangen

; denn Deutschland sei noch nicht allen Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag nachgekommen; vor allem habe es seine Wiedergut- machungspflicht noch nicht erfüllt. Die in Artikel 431 des Versailler Vertrages vorgesehenen Zugeständnisse an Deutschland könnten nur dann erfolgen, wenn das Reich seine Reparationspslickten ganz erfüllt habe! Größtes Erstaunen und ziemliches Aufsehen in Deutsch land war die Wirkung. Von England hatte Deutsch land noch am meisten Vernunft und Entgegenkommen erwartet. Nun diese Sprache

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.08.1931
Umfang: 8
zu, denn faktisch ist das Z o l l- unionprojekt derzeit so viel wie abgetan. Weder Deutschland noch Oesterreich können heute darauf bestehen. beide stehen unter einem gewissen Zwange der Verhält nisse, unter dem Druck des französischen Goldes und der Leere der eigenen Kaffen. Deutschland bemüht sich auch um französisches Geld, doch dürfte es den Franzosen bei Deutschland schwerer fallen, hiefür politische Zugeftändniffe einzutauschen als bei Oesterreich. In Oesterreich munkelt man bereits wieder von einem neuen

Mark) und seinen Autos — ein neues Auto für 44.000 Mark geleistet!" Bis zum heutigen Tage — acht Wochen sind seit dem Anschlag jenes Plakates verflossen — hat noch kein Nazi mann versucht, die Belohnung von 1000 Mark zu bekom men. Sie blieben stumm. Keiner bezeigte Lust, sich 1000 Mark zu verdienen. Der volttifierende General. In einem Zeitpunkt, da Deutschland allen Anlaß hat, sich mit Frankreich schon aus finanziellen Rück sichten zu verständigen, läßt General von S e e ck t, ehemals Chef

. Diese Politik habe die wirtschaftliche und militärische Unterdrückung Deutschlands zum Ziel, um Frankreich gegen einen Angriff Deutschlands zu schützen, an den nie mand in Deutschland und an den kein Verständiger in Frankreich glaube. Deutschland solle in seiner wehrlosen Lage gehalten werden, um jeden Widerstand gegen den Willen Frank reichs und seiner Verbündeten unmöglich zu machen. Frankreich gebe Milliarden sür seine Verteidigung aus, während Deutschland infolge seiner offenen Grenze jedem Angriff

ausgeliefert sei. Frankreich werde sich bestenfalls zu „Rüstungsferien" bereit erklären. Frankreich könne diesen Ferien aber mit Ruhe entgegensehen, denn es besitze das absolute Uebergewicht auf dem Gebiet der Rüstungen. Frankreich wolle die europäischen Nationen in „unbewaff nete und bewaffnete" einteilen. Wenn Frankreich das Recht der Bewaffnung zum Schutz seiner ergenen Sicherung in Anspruch nehme, so könne das Deutschland mit gleichem Recht für sich tun. Eine Verständigung zwischen Frankreich

und Deutschland werde durch Frankreichs Wunsch, seine Vorherrschaft auf allen Gebieten zu behaupten, erschwert. Deutschland müsse un bedingt verlangen, von den anderen Nationen in der Frage der Sicherheit und der Rüstung auf gleichem Fuße behan delt zu werden. Deutschland hübe auf das feierliche Ver sprechen hin abgerüstet, daß die anderen Mächte seinem Beispiel folgen würden. Deutschland habe auch auf Grund seiner Eigenschaft als Völkerbundsmitglied das Recht, Gleichstellung aus dem Gebiet der Sicherung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1923
Umfang: 8
fortsetzen. Aber heute, wo Deutschland offenkundig vor dem völligen Zusam menbruche steht, ist jeder Schritt, jeder bescheidenste Versuch, einen Ausgleich anzubahnen, aus das leb hafteste zu begrüßen. Vielleicht führen auch kleine Mahnungen in Paris zu einer Ernüchterung? Denn es scheint dort dieAufsassung, das Glück Frankreichs hänge vom Zusammenbruche Deutschlands ab, sich bei den Machthabern förmlich zu einer Psychose ver dichtet zu haben. Und so sind alle Mahnworte, ' die Frankreich wisien lassen

und das deutsche An gebot in dem Vordergrund gestanden ist, so darf man wohl glauben, daß sich die Uebereinstimmung in den Grundsätzen auch auf das deutsche Angebot an Frankreich bezogen hat. Und wahrlich dieses Angebot war so ziemlich das Bescheidenste, was Deutschland verlangen kann. Wie man jetzt erführt, verlangt Deutschland für die Einstellung des passiven Widerstandes an der Ruhr nur eine schrittweise Räumung des im Jänner des heurigen Jahres neu besetzten Gebietes. Die erste Etappe der Räumung

soll darin bestehen, daß Deutschland die Freiheit des Geldverkehrs mit dem Ruhrgebiete hergestellt, ferner, daß die deutsche Verwaltung wieder aufgerichtet und die Souverä- nität Deutschlands über seine Eisenbahnstrecken im Ruhr- und Rhemgebiete wiedergcgeben werden. Die militärische Okkupation soll erst in eiwem spä teren Zeitpunkte aufgehoben und den vielen Aus gewiesenen auch erst nach einiger Zeit die Rückkehr in das Ruhrgebiet gestattet werden. Dieser Antrag Deutschlands verlangt also nicht mehr

, die von Deutschland ins Ruhrgebiet führen, durchschnitten sind, ist eine Wiederausrichtung des zerrütteten deutschen Wirt schaftslebens ganz und gar undenkbar, und alle Be mühungen, den Zusammenbruch des Reiches zu verhindern, müssen zuschanden werden. Damit wird naturgemäß auch jede Aussicht auf Zahlung von Reparationen zerstört. Frankreich arbeitet mit seiner bisherigen Politik nicht aus Reparations leistung, sondern auf das Ende der deutschen Re publik hin. Der englisch-belgische Schritt in Paris

, daß Deutschland mehr Goldmark an den passiven Widerstand ver schwendet habe, als es Hütte bezahlen müssen, um ! sich seiner Reparationsverpflichtungen zu ent- I ledigen, und daß die französische und belgische Ausbeutung der Ruhrbergwerke täglich erträgnis- reicher werde. Heute sei Pomeare bereit, die Ver handlungen mit dem Deutschen Reiche unter der Voraussetzung wieder aufzunehmen, daß dieses seine Verfügungen betreffend den passiven Wider stand zurückziehe. Poincarö halte diese „Conditio fine qua non

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 22.10.1933
Umfang: 16
Bezugspreise mtf wSlhentttkyen» „Wettgurk", «tnsrhttetzlteh Post,»stell««g, vier» teltährtg für: Oesterreich 8 4.50, Deutschland M 3.70, Tschechoslowakei Kc 24.—, sonstiges Ausland 8 9.—. Bezugspreise ohne „Weltgutf", einschließlich Postznstellung, halbjährig flirr Oesterreich 8 6 .—, Deutschland M 5.—, Tschechoslowakei Kc 30.—, sonstiges Ausland 8 1».—. Entgeltliche Ankündigungen in» redaktionellen Teil sind mit einen» Stern und einer Rümmer versehen. Einzelnummer 30 Groschen. Berwaitung

für Hitler beschließen, das diesem für den Zeitraum von vier Jahren alle nur erdenklichen Vollmachten gewährte. Hitler kann also schalten und walten wie er will. Er braucht sich um den Reichstag nicht zu kümmern. Er braucht sich auch um die Parteien nicht zu küm mern, denn im heutigen Deutschland darf nur eine einzige Partei sich betätigen, das ist die national sozialistische, deren Führer Hitler selber ist. Alle anderen Parteien sind teils verboten worden, teils haben sie sich unter starkem Drucke

, daß Deutschland den Frieden liebt und daß ihm Unrecht geschehen ist. Dann wird die Gegen seite eher ein Einsehen haben. Dieses Vorgehen half. Brüning hatte es bereits so weit gebracht, daß man die Kriegsentschädigungen fallen ließ, Deutsch land eine seiner Stärke angemessene Militärmacht zubilligen und wenigstens einen Teil der Kolonien Zurückgeben wollte. England, Amerika und Italien unterstützten diese Wünsche aufs lebhafteste, so daß den Franzosen nichts anderes übrig blieb, als dazu ebenfalls Ja und Amen

anders werden. Man soll nur ihn hinaufsetzen, dann wird er es den Fran zosen und Polen schon Zeigen. Da gibt es dann kein Verhandeln mehr. Es genügt, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, dann werde alles zittern und Deutschland werde alles erlangen, was es wünsche. Den Leuten, die nicht viel über diese Dinge nachdachten, gefielen diese Redensarten aus gezeichnet. Sie sagten zueinander: „Der Hitler hat recht: es braucht nur Schneid und der Hitler hat Schneid, also soll er unser Herr sein und die Frie densverträge zerreißen wie ein Stück

Papier." Hitler wurde Reichskanzler und die Sache kam wirklich anders als früher, freilich ganz anders, als Hitler es sich gedacht und den Leuten vorge macht hatte. Erstens haute Hitler nicht mit der Faust auf den Tisch, wie er versprochen hatte, son dern er hielt Friedensreden, genau so wie seine Vorgänger. Ein Unterschied war allerdings dabei. Wenn Brüning dem Aus land versicherte, daß Deutschland den Frieden wünsche, so wurde ihm aufs Wort geglaubt. Dem Hitler glaubte kein Mensch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.03.1922
Umfang: 8
in Innsbruck monatlich 600 K. Auswärts durch die'Kolporteure uud durch die Post sür^ Deutsch-Oesterrerchr monatlich 66£ K. Deutschland 1100 K. Nebrig.AuÄand 1400K. Einzelnummer tum Abholen 30 K, durch die Post 40 K. Znnsbrnü, Jonnerrtaz Sen Z8. März 1922 10. Fahrg. Srmsbrmk als Haudelsstadt Bon Sradtrat S. 361. Genosse Foltin hat in seinem Artikel Nr. 69 der »Volks-Zeitung" die lvesentlichsten Voraus setzungen. welche bei der Errichtung eines Wa- remrmschlagplatzes in Innsbruck realisiert wer- den müssen

haltes können wir der Entente nicht zugestehen. Wir teilen die Hoffnung des Reichskanzlers auf Genua, wenn dort nicht der Haß Frankreichs, sondern die Klugheit Englands und der ruhige, kaufmännische Geist Amerikas herrschen wer den» Abg. Stresemann (D. Volksp.) erklärte, die Note der Neparationskommission könne nicht erfüllt werden. Das Steuerkompromiß einschließlich der Zwangsanleihe stelle das Höchstmaß dessen dar, was Deutschland leisten könne. Minister des Aeußern Dr. Rathenau er klärt

aus nacht. Noch gefährlicher sind die Jrrtt'imerauf poli tischem Gebiete, von denen ich zwei nennen will: Deutschland hat nicht gezahlt und will nicht, zahlen,' und Deutschland hat nicht entwasff net uud will nicht entwaffnen. Eine ungefähre Schätzung, wenn sie auch nicht bis auf die letzte Dezimalstelle genau ist, gibt ein unwiderleg liches Bild von der Gesamtheit der bisherigen Leistungen. Zusammen machen diese Leistun gen seit dem Kriegsende 46.7 Milliarden Gold mark aus (lebhafte Hört-Hört-Rufe

), und dazu kommt der Verlust eines Teiles von Preußen und des oberschlesi'chen Gebietes, wodurch sich die Summe auf weit über 166 Milliarden Gold mark erhebt. Von Deutschland sind Zahlungen geleistet worden, die kaum jemals von einem Volke der Erde seit Beginn der Weltgeschichte an andere Völker geleistet worden sind. Auch die A b r ü st n it g ist eine Leistung von ungeheurer Größe. In der waffenstarrenden Welt kann man nicht von einem kriegsbereiten Deutschland sprechen. Wir werden am Wie deraus

b a u R u ß l a n d s Mitarbeiten. Deutschland hat nicht die Absicht, Rußland ge genüber die Rolle des kapitalslüsternen Kolo nisten zu spielen. Deutschland bedarf, um seine Ausgabe des Miederausbaues erfüllen zu kön-

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.02.1926
Umfang: 4
und der österreichische Ge- \nttt Der Rahmen war also gegeben, es war nur die FM, wie er ausgefüllt werden würde. Dr. Lire fern an n begann darum mit einer Dar- fymtez nationalen und der internationalen Sachlage. £Ä dabei seit: Was uns mit den.Volksgenossen in GMt t t oi veMnöet, ist die gemeinsame Kultur m die gemeius a m e S v r a ch e. Das Souveränitäts- V Italiens anzutasteu, ist niemand in Deutschland gefallen,- aber darin erschöpft sich nicht die Gesamtheit dir Beziehungen unter den Völkern

Regierung habe gegenüber der hieraus Worgegangenen Erregung weiter Kreise in Deutschland m streng korrektes Verhalten an den Tag gelegt. Sie hat M mit einer Boykottierung gegen italie- lUsihe Waren zu tun, die von privater Seite aus- Wvgen ist,- sie hat davor gewarnt, ebenso vor mmr- M falschen oder übertriebenen Nachrichten aus oder MMttrol — ebenso übrigens der bayerische Minr- MHdent am letzten Freitag. Dtt Reichsaußenminister hielt nun dem italienischen MüiMrastdLnten vor. daß er auf die lediglich

Europas und dem Grnnd- «airken des Völkerbundes vereinbar wären. .Hier entstand auf der Rechten eine gewisse Unruhe, die hvereinzelt in spöttischen Zurufen über den Völker- kundtaten. Der Retchsaußenminister erwiderte, ^ jetzt gehöre Deutschland in den Völkerbund, weit .b dort eine Mehrheit der Bundesmitglieder vorfin- 2 ^verde, die einer neuen Bedrohung des europär- Friedens entschieden abgeneigt sein werden. Rede schloß mit einer scharfen Abweisung der lWvlinischen Drohungen und Angriffe

. Die „Daily News" rühmen die Ruhe und Würde, mit der Dr. Stresemann die Rede Mussolinis beantwortet habe. Es sei nur zu hoffen, daß Deutschland den Zwi schenfall weder offiziös noch inoffiziös zu ernst nehme. „Daily Ehronicle" bemerkt, Dr. Stresemann habe auf das römische Feuerwerk erfolgreich die Spritze des g e s u n d e n M e n s ch e n v e r st a n d e s gerichtet. Die „Times" widmen der Rede Dr. Stresemanns ihren Leitartikel, worin es heißt, Stresemanns zu rückhaltende und gemäßigte Art stehe

in scharfem Ge gensatz zum Spiel des Duce mit dem Feuer. Mussolinis Motiv sei klar gewesen: Er habe aller Wen zeigen wollen, daß Italien den Anschluß O e st e r- reichs an Deutschland nicht zulassen wolle. Es fei da her fraglich, ob Dr. Stresemanns Bemerkungen tiber die A n s ch l u ß f r a g e nicht dazu beigetragen haben, dieses Problem schärfer als notwendig zu betonen. Das Blatt wünscht, daß der Anschlutzgedanke nicht in den Bereich einer diplomatischen Diskussion gerückt werde. Nur die „Mornin gpost

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 31.01.1926
Umfang: 14
Seite 2. Nr. 8. gefördert, sie könne niemand Zwingen, nach Ita lien ZU gehen oder welsche Limone ZU kaufen. Ita lien möge in Südtirol anders tun, dann werde die Sache allein aushören. Ein Zeichen von dem Ernst der Sache ist die Tatsache, das; der italienische Bot schafter in Berlin nach Rcm ist, um sich mit Mus solini zu besprechen. Von allerlei Dingen in Deutschland. Neue Regierung. — Die Schwierigkeiten und Notlage. Anfang Dezember hat die deutsche Regierung mit dem Reichskanzler Dr. Luther

an der Spitze den bekannten Vertrag von Locarno unterzeichnet trotz des heftigen Widerstandes der Deutschnationa len. Die Vertreter derselben hatten ihre Minister stellen zum Zeichen, daß sie mit einem Vertrag, in dem Deutschland die ihm ausgezwungenen Grenzen gegen Frankreich und Belgien anerkennt und sicherstellt, nicdergelegt. Es war daher selbst verständlich, daß die Negierung nach Unterzeich nung des Vertrages zurücktrat, schon einmal aus dem Grunde, um die Zahl der Minister, wenn schon es sein muhte

, aus einer anderen Partei zu er gänzen. In Regierungs- und vielen anderen Krei sen war man der Meinung, daß mit der Unter zeichnung des Vertrages von Locarno ein neues Leben für Deutschland beginnen werde. Man glaubte, es beginne jetzt eine Zeit des wahren und wirklichen Friedens, des gegenseitigen Verstehens mit den ehemals feindlichen Ländern und eine Zeit des Vergessend des Vergangenen; alle Welt schrieb und pries ja den neuen Geist des Friedens, den Geist von Locarno, wie er genannt wurde. Man war daher

in Regierungskreisen der Mei nung, es sollen jetzt alle Parteien, denen das Wohl des Staates am Herzen liege, einträchtig zusam- menstehen und gemeinsam am Wohl des Vater landes arbeiten. Alle Parteien sollten in der Re gierung vertreten sein, von den Kommunisten ab gesehen, die selbstverständlich kein Interesse an einer ruhigen Entwicklung des Staates haben. Eine sogenannte große Koalition sollte es werden. Die Enttäuschung war aber groß. Einigkeit ist ein Ding, das man in Deutschland nicht kennt mrd immer

, Diktator oder Herrscher, kommt, oder die Auflösung des Staates erfolgt. Das einzig richtige ist ein gewissenhaftes, tüchtiges Staatsoberhaupt, das auf Grund von Beratungen mit Sachverständi gen regiert. Die Geschichte in Deutschland wäre noch lange hin mrd her gegangen, wenn nicht Staatspräsident Hinderckurg kurzweg erklärt hätte, die Geschichte hat nun lange genug gedauert, jetzt muß eine neue Negierung zustande kommen, gehts in den Gatter oder in den Zaun. Nun gings rasch. Die Ministerliste lautet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 24.11.1923
Umfang: 16
Stresemann das Ver trauen versagt. Bloß 155 Abgeordnete votierten . ihm das Vertrauen, 7 enthielten sich der Abstim mung. Das Ministerium hat seine Demission ge geben, der Reichstag hat vorläufig'seine Sitzungen - eingestellt. In der Debatte kam auch die mittlerweile be- kanntgewordene Maßregel des Militärgewaltigen General Seeckt zur Sprache, die die Auflösung der ‘ kommunistischen und der nationalsozialistischen Partei in ganz Deutschland verfügt. Die Anträge . auf Aufhebung dieser Verbote wurden

der nationalsozialistischen Arbeiterpartei und der deutschvölkischen Freiheitspartei aufgelöst und ver boten. Ausschreitungen in Deutschland. Essen, 23. Nov. (Wolfs.) Bei der Auflösung von aus der Umgebung kommenden kommunisti schen Zügen durch die Polizei kam es besonders in Rothausen und Steele zu Ausschreitungen. In Rothausen griff eine bewaffnete Menge die Polizei an. Ein Polizeibeamter wurde getötet. In Essen mußte die Polizei von,der Schußwaffe Gebrauch machen. Ein Polizeiwachtmeister wurde getötet und einer schwer verwundet

. Nächste Woche wird der ständige Ausschuß zusam mentreten, um sich mit dem Antrag zu befassen. : I Die Verderber Deutschlands. Was wird aus Deutschland? Der Niedergang vollzieht sich mit unaushaltsamer Schnelligkeit. Je den Tag wachsen die Preise weiter ins Ungemessene und es gehört für einen Menschen schon alle Phan tasie dazu, überhaupt die Zahlengröße zu erfassen, in der sich der Preis des einfachsten Gegenstandes 'ausdvückt. Eine Zeitungsnummer von vier Seiten kostet, wie wir uns aus den heute

schwanken, erschweren sie auch jede industrielle Tätigkeit. Tatsächlich schlie ßen täglich zahllose Betriebe ihre Tore, täglich wächst das Heer der Arbeitslosen; täglich wird die unerträgliche Marter von der neuen Übertrossen und das Elend von gestern erscheint den Deutschen am nächsten Tage beinahe als ein verlorenes Glück. Bor einigen Tagen kamen Meldungen, an die , sich die Hoffnung aus eine Wendung der Dinge klammerte. Deutschland wurden Kredite verheißen. Kredite in einer Höhe, daß es der Regierung

, um das Deutsche Reich zu zerreißen, solange die Rechtsbolschewiken den Bürgerkrieg vorbereiten und die Welt nicht sicher ist, ob Deutsch land nicht morgen ein Tummelplatz aller gegen alle wird, halten die ausländischen Kapitalisten Deutsch land nicht für kreditfähig; sie wollen die Bürgschaft dafür haben, daß die Summen, die sie Deutschland borgen wollen, nicht morgen in einem Bürgerkrieg in den Boden gestampft werden. Man möchte meinen, daß die unterschiedlichen Rechtsbolschewiki idaraus endlich erkennen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1925
Umfang: 8
Ällfftßin, Samstag, 26 . September. AalbworhsußthvM Im Gtadt mr- Larrd. stmtni n«. 33 . LNtt der» Beilage« «Feie^adrnd" und »Jettgestdeden im WsMsnbild". Sernrn» 33 . gezttgspreise: Einzelnummer: Mittwoch 10 Groschen, Samstag 20 Groschen: vierteljährlich: in Kufstein abgeholt 4.40 Schillinge, mit Post zugestellt 4.60 Uz« 11 Schillinge, Deutschland 3.25 Mark, Ausland 27.— Lire. 37.50 tschechische Kronen, 5.70 M. f fi Schweizer Franken oder 1.30 Dollar. — Die Bezugsgebühr ist int vorhinein

des ! Äuswanderungsamtes im Bundesministerium fiir Male Politik nach Washington geschickt, um mit kt amerikanischen Regierung über die Möglich keit der Unterbringung österreichischer Arbeids- ! loser zu verhandeln. Die Erwartungen, die man an die Unterbringung von österreichischen Arbeits losen in Deutschland nach Aufhebung des Visum zwanges geknüpft hat, erfüllten sich nur in ge ringem Maße. Dagegen ist seit Aufhebung des Bisumzwanges ein nicht unbeträchtlicher Zustrom von deutschen Arbeitern nach Oesterreich zu ver

, den kein Zipperlein zu widerstehen vermag. Stän dig sprudelt hier Genesung, Kraft und Lebens vertrag zum Tarifübereinkommen zwischen Oester reich und Deutschland zu verhandeln. Oester reich besitzt gegenwäritiig! 'mit' fünf Staaten, mit Italien, Frankreich Deutschland, der Tschechoslo wakei und Jugoslawien Tarifübereinkommen. In allen diesen Verträgen ist aber vorgesehen, daß eine Erweiterung der Abkommen erfolgen soll, sobald sich die Notwendigkeit, aber auch die Mög lichkeit hiezu ergibt

. Mit der Tschechoslowakei wur den bereits wiederholt Zusatztarife zu dem am 1. Jänner 1925 in Kraft getretenen Handelsver trag vereinbart, mit Deutschland sollen nunmehr solche Erweiterungen besprochen werden. Deutsch land und die Tschechoslowakei nehmen sowohl in der Einfuhr als auch in der Ausfuhr Oesterreichs pro 1924 den ersten Platz ein, ein Zusatzüberein kommen in den Verträgen mit diesen beiden Staa ten muß daher stark im österreichischen Interesse gelegen sein. Die Verhandlungen mit Ungarn wer den eifrig

, daß nicht Deutschland, sondern der freude der Brodelbrunnen ans Tageslicht. In der heizbaren Wandelhalle mit ihren glänzenden Mar morwänden und dem kostbaren Bilderschmuck be wegen sich kurgemäß die Gäste aller Stände und Länder. Und wenn der Himmel blaut, schlürfen sie in der Hauptallee oder auf dem Brunnenplatz mit den dünnen Glasröhrchen aus vorgehaltenem Trinkbecher das köstliche Stahlwasser, das aus tief verborgenen Quellen hervorsprudelt. Schon der römische Pechvogel Quintilius Barus hat sich hier vergebens

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1926
Umfang: 8
FvaurSstfche Ansichten. Die meisten Blätter besprechen die Rede Mussolinis sowie die Erwiderung der deutschen Presse. Der „Temps" schreibt, man habe in Rom die Gefahr des Anschlusses er kannt. An dem Tage, wo Deutschland in Wien herrschen würde, würde Italien ernstlich bedroht sein. Der „Figaro" führt aus, man müsse nach dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund damit rechnen, daß Deutschland versuchen werde, den Anschluß durchzusetzen, jedoch sei der gemeinsame Wider stand Frankreicks

, wenn sie darauf Hinweisen, daß der Rassenstreit in Südtirol Deutschland nichs angehe, denn das Oberetsch war vor dem Kriege nicht deutscher, sondern österreichischer Boden. Das Mißliche liege aber darin, daß die Zurückweisungen Mussolinis keine Zurückweisungen, sondern denkbar schärfste Beleidigungen sind. Seine Methode zur Lösung der verwirrten europäischen Rassenprobleme be steht im Säbelraffeln. Unter der (Überschrift „Mussolini donnert" schreibt die „Newyork Times": Der streitbare Geist des Faschismus

, daß Mussolini durch seine Rede die Diskussionsbasis vollkommen verschoben habe. Der „Lokalanzeiger" schreibt, kein Mensch in Deutsch land habe bisher an eine Grenzverschiebung gedacht. Das in Deutschland vorhandene starke Interesse für Südtirol ent springe allein kulturellen Gefühlen. Die leitenden Berliner Kreise seien auch jetzt bereit, alles zur Aufklärung dieses Miß verständnisses zu tun und glauben damit dem Frieden Euro pas besser dienen zu können, als Mussolini mit seiner An deutung, die Trikolore

über die Bedrückung der deutschen Bevölkerung Südtirols und die Interpellation der Regierungsparteien wegen der jüngsten Rede des italie nischen Ministerpräsidenten Mussolini. Reichsaußenminister Dr. Stresemann ergriff sogleich das Wort zu nachstehenden Erklärungen: Die Ausführungen des italienischen Ministerpräsidenten in der Samstagsitzung der italienischen Kammer greifen tief in das Verhältnis Italiens zu Deutschland. Sie rollen darüber hinaus die gesamte Lage auf, die mit dem Abschluß der Verträge von Locarno

gemacht, bei den Verhandlungen über den Locarnovertrag auch eine Sicherheit für die Brennergrenze durch international! Abmachungen zu erreichen. Auch an uns ist im Laufe bet Verhandlungen die Frage gekommen, wie sich Deutschland zu einer etwaigen Einbeziehung der Brennergrenze stellen toötbt. Die Antwort, die wir darauf gegeben hatten, ist, glaube ich, selbstverständlich. Zunächst ist einmal diese Anfrage an bit falsche Adresse gerichtet. Ueber die Brennergrenze hat Oesterreich zu entscheiden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 17.06.1929
Umfang: 8
, daß die Stoßkraft des deutschen Heeres weit größer sei. als dies seiner zahlenmäßigen Stärke entspreche. Diese Behauptung wird allein schon da durch widerlegt, daß Deutschland alle wirksamen modernen Großkampfmittel fehlen. Man spreche auch davon, daß Deutschland ein Führerheer habe, dabei aber werde ver schwiegen. daß ein Führerheer ohne große Reserven und ohne gute Waffen nichts machen könne. Die Militärfliegerei fehlt uns ganz. Deutschland sei gegen Luftangriffe schutzlos. Die Siegerstaaten verfügten neben

den militärisch auS- gebildeten Reserven über eine stets auf den Krieg vorberei tete Rüstungsindustrie, während in Deutschland eine Um stellung der Industrie und Menschen auf den Krieg viele Monate in Anspruch nehmen würde. Deutschland stützt sich auf sein vertragliches Recht auf allgemeine Abrüstung. Der Minister fragt dann: Warum unterhalten wir überhaupt dieses kleine, im Kampfe gegen die großen Militärmächte doch nicht brauchbare Heer? Weil es wenigstens verhin- dert, daß feindliche Nachbarn in unseren

Minderheits angehöriger der Gefahr der Liquidation ausgesetzt seien, da Polen den deutschen Besitzern den Erwerb der polnischen Staatsangehörigkeit verweigere. Dr. Stresemann ver langte. daß in dieser Frage durch den Völkerbund im Min derheitenverfahren endlich Klarheit geschaffen werde. Der polnische Außenminister Zaleski bestritt jeden Zusammen hang dieser Frage mit dem Minderheitenverfahren. Er griff dabei Deutschland wegen der Zwischenfälle in Oppeln an und hob die vorbildliche Haltung Polens

in diesem Falle hervor. Der Vorsitzende Adatchi sprach den Wunsch aus. daß beide Teile im Laufe des heutigen Abends noch einmal versuchen sollten, zu einer Einigung zu gelangen. Direkte Verhandlungen zwischen Deutschland und Polen. Madrid. 15. Juni. Um halb 2 Uhr nachmittags trat der Rat zu seiner Schlußsitzung zusammen, in der Adatchi den auf Grund der heutigen Bemühungen, um eine Einigung entstandenen Bericht verlas. Es wird festgestellt, daß die beiden Regierungen sich dahin geeinigt haben, in kürzester

, Sir Graham, hat dem Reichsaußenminister Dr. Strese mann heute mitgeteilt, daß die englische Regierung den Young-Plan im Prinzip annehme, Briand hat eine gleiche Erklärung für Frankreich abgegeben. Belgien, Italien und Japan haben sich zwar noch nicht geäußert, doch ist dies eine reine Formalität, da an der zustimmenden Antwort nicht zu zweifeln ist. Da nun Deutschland den Antrag auf Revision des Dawes-Planes und Räumung des Rheinlan- des gestellt hat, fällt Dr. Stresemann als dem deutschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.04.1931
Umfang: 16
Zollschranken ihre Erzeugnisse an bieten kann. Wenn Schwierigkeiten bestehen, so sind sie ja sowieso nur auf diesem industriellen Gebiet. Die österreichische Landwirtschaft kann überhaupt im großen und ganzen nur profitieren. Oesterreich exportiert jährlich um zirka 220 Millionen Schilling Holz, nach Deutschland geht hievon infolge der heutigen nahezu un- übersteigbaren Zollschranken bisher nur Holz im Betrage von 45 Millionen Schilling. Polnisches und russisches Holz konkurrieren heute auf dem deutschen

Holzmarkt das österreichische nieder. Hier eröffnen sich weite Perspektiven für die Zukunft. Die österreichische Landwirtschaft bietet der reichsdeutschen direkt eine Ergänzung auf dem Gebiete der Almwirtschaft (Jung,- und Zuchtvieh), der Milchwirtschaft und könnte andererseits Futtermittel und Schlachtvieh auf nehmen. Für Getreide ist Oesterreich wie Deutschland passiv. In den letzten Jahren hat sich die österreichische Landwirt schaft in beträchtlichem Maße intensiviert. Die landwirt schaftlichen

Organisationen arbeiten seit längerem in enger Gemeinschaft. Das summierte landwirtschaftliche Deftzit würde die handelspolitische Stellung beider Staaten zusam men wesentlich stärken. Deutschland und Oesterreich zu sammen nehmen mehr als 40 Prozent der Ausfuhr von Un garn, Polen und der Tschechoslowakei und mehr als 30 Prozent der Ausfuhr von Rumänien und Südslawien auf. Oesterreich hat «in Kohlenpassivum von zirka 250 Mil lionen Schilling im Jahr, das hauptsächlich aus der Tschechoslowakei und aus Polen

gedeckt wird. Eine verstärkte Belieferung mit deutscher Kohle ist eine Frage der Tarife, in fernerer Zukunft des Ausbaues des Rhein—Main— Donaukanals. Die Vereinheitlichung des Tarifwesens würde weitere große Vorteile im Transit und eventuell in der Beeinflussung tschechischer Zwischentarise bieten. Die Durchrechnung würde wahrscheinlich auch dem Hafen Ham burg zugute kommen. Die Durchfuhr durch Oesterreich be trug 1929 30.8 Millionen Meterzentner, davon 5.6 Mil lionen aus Deutschland und 7.7

Millionen nach Deutschland. Oesterreichs größter Lieferant und Abnehmer ist Deutsch land, während die Ausfuhr nach den Nachfolgestaaten im mer mehr zurückgeht. Im Jahre 1930 führte Deutschland nach Oesterreich Waren im Werte von 578 Millionen Schilling ein und emp- fing Waren im Werte von 330 Millionen Schilling. Ein erheblicher Teil des PasstvumS in der deutsch-österreichischen Handelsbilanz wird wettgemacht durch den Zustrom deut scher Reisenden, durch die Ausfuhr österreichischer Elektri zität

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 04.05.1926
Umfang: 10
stark sind, Freidenkergruppen gegründet. Die neueste Gründung ist W ö r g l. ..Der Gegner". In Steinach fcnck die erste soge nannte „Kleinbauernversammlung" der Sozialdemo kraten statt, bei der Dr. Gruener, setzt scheinbar Kleinbauer, referierte. Da vermutlich keine Klein bauern anwesend waren, mußte ein Genosse den „Gegner" markieren und gegen den Referenten pole misieren. Es soll über diesen guten Witz viel gelacht werden. Deutschland und Ausland. Gegen den deutsch-russischen Vertrag wird seitens

einiger Völkerbundmächte lustig weitergehetzt. Trotz aller gegenteiligen Versicherungen Stresemanns wird in London. Paris, Prag und Warschau behauptet, daß der deutsch-russische Vertrag „geeignet sei, das Werk von Locarno zu erschüttern". Wenn schon die bloße Tatsache, daß der Vertrag das politische und wirt schaftliche Rückgrat Deutschlands erheblich stärkt, die Völkerbündler in Harnisch bringt, wird man das sonst so eifrige Bemühen, Deutschland für diesen selben Völkerbund zu gewinnen, richtig einzuschätzen ver

der „Bank- und Börsenfürsten" und der seit 1. August 1914 zugezogenen Ostjuden und Fremd st ämmigen, ferner der durch Kriegs-, Re. volutions-, Jnflations- oder Teflationsgewinne er. wordene Vermögenszuwachs gefordert wird. Da» wäre an sich ganz recht und gut. aber leider ist der Antrag auch von demselben Ludendorff unter zeichnet, der in einem eigenen Aufruf sich seinerzeit m Polen an die „lieben Juden" gewandt habe und der Polen Deutschland einverleiben und Deutschland damit um eine ganze Anzahl

in Deutschland betrug am 15. April 1,884.000. Deutschland hat seiner Industrie für Lieferungen cn Rußland 100 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Der deutsche Reichstag hat das Duell (Zweikampf) in Deutschland verboten. Der allgemeine Bergarbeitersireik in England ist nun doch zur Tatsache geworden. Die Verhandlungen Baldwins mit den Gewerksbesitzern und den Arbei ten: find an der Unnachgiebigkeit der elfteren ge scheitert. Daß die Arbeiter fest geblieben sind, kann ihnen kein rechtlich denkender Mensch

. Die Maifeiern in Polen erforderten vier Tote und 20 Verwundete. In Genf ist der Ausschuß des Völkerbundes für dir Vorbereitung einer internationalen Wirtschaftskon- ferenz Zusammengetreten. 20 Staaten mit 85^ Dele gierten waren vertreten. Die Konferenz selbst soll m i Sommer 1927 stattfinden. Belgien und Persien fordern, falls Deutschland einen Ratssitz im Völkerbmw erhalten sollten, eben falls einen. Mussolini hielt in der Kammer wieder eine größt Rede worin er erklärte, der Faschismus stehe uner

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 27.05.1921
Umfang: 8
, wo» nach Stresemann günstige Versicherungen bezüglich Obsstchlesien erhalten habe. Briaud erwiderte, daß Stresemann keinerlei Ver sicherungen erhalten habe und daß nach der Rückkehr von London die Entschließungen der Verbündeten über die Entwaff nung, die Wiedergutmachungen und die Aburteilung der Kriegsbeschuldigten Deutschland einfach witget-eiLt worden seren, daß mit Ja oder Nem antworten mufcte. Nachdem er gestern gesagt habe, Dr. Wirth habe erklärt, e§ sei für das besiegte Deutschland eine Notwendigkeit

, seine Verpflichtungen anzuerkennen und sich um deren Erfüllung z» bemühen, müste er auch sagen, daß die Antworten, die auf sämtliche Mahnungen Frankreichs erteilt worden seien, be friedigend gewesen seien. Es fei Zeit, aus den Formeln heran s- zukvMmen und das Gebiet der Tatsachen zu betreten. Wir haben ein sehr klares Programm: Es ist nichts mehr darüber M beraten. Unsere Beschlüsse find gefaßt und Deutschland mitgeteilt. Die Sanktionen find bereit. Der Reichstag hat ein Ministerium genehmigt, das erklärt

wird. Es ist bewunderungswürdig, daß die ses Land voll Glauben und Vertrauen ist. Ich habe nicht das Recht, im vorhinein zu sagen, daß die deutsche Regierung aus Leuten besteht, die versuchen werden, chren Verpflichtungen auszuweichen. Ich habe ebensowenig das Recht, ihre Aufgabe zu erschweren, denn auch sie hat ihre Schwierigkeiten seitens der militärischen Reaktion. Das deutsche Volk beginnt die Auge« zu öffnen. Die Mehrheit des Reichstages hat dem Kanzler, der erklärt hat, daß Deutschland abrüsten und zah le» müste

anerkennt, daß dies die richtige Politik ist und daß wir an ihr festhalten müssend (Wiederholter Beifall auf fast allen Bänken.) Auf eine Anfrage, ob das Londoner Abkommen betreffend die Durchführung von Strasmaßnahmen, falls Deuffchland seine Verpflichtungen nicht erfülle, für die Zu kunft nicht gelte, erklärt B r i a n d: Wenn Deutschland eine Verpflichtung nicht erfülle, die in den Londoner Deklarationen nicht vorgesehen sei, werde es not wendig sein, den obersten Rat einzuberusett

. (Ag. Havas.) Gemäß dm des KgWmandanten der Rheinarmee hat die rung beschlosten, die Verheirateten und Familienerhalter des Jahrganges 1919 unverzüglich in chre Heimat zu entlasten. Ministerpräsident B r i a n d erklärte Journalisten gegen über, daß er tatsächlich den guten Willen der neuen deutschen Reichsregierung einsehe und anerkenne. Er könne dem neuen Kabinett nur raten, die übernommenen Verpflichtungen genau zu erfüllen, denn nur dadurch wäre es für Deutschland mög lich, mit der französischen

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 02.06.1921
Umfang: 12
be wahrt -hat, bringen wir größte Bewunderung entgegen. Wir verlangen, daß dieses alte deutsche Land unlöslich dem ver bleibt, der durch die Geschichte,. Leistung und Recht vollen ^An spruch darauf hat. Der Hexenkessel in Oberschlesieu muß in Ordnung gebrackft werden unter gerechter Würdigung und Wahrung des Plebiszites. Deutschlands Wille zu Friede und Arbeit. Mer wie denkt denn Briand die Lösung der von ihm angeregten Fragen? Der .demokratische Geist muß sich in Deutschland entwickeln! Sollen etwa

die Sanktionen der letzten Zeit, die Rheinzollgrenze, die Besetzung deutscher Städte das Fraternisieren französischer Truppen in Oberschlesien den demokratischen Geist in Deutschland stärken können? (Beifall). Sieht man nicht ein. daß dies das Gegenteil von demokra tischem Geiste ist? Legt doch endlich die Flinte weg! Wir haben ja kaum so viel, um dem Verbrechen entgegrntreten zu können. Briand sprach mit etwas leisem Spott von der augen blicklichen Regierung in Deutschland. Es ist das Ziel aller wahren

Debatte über die gestrwe Erklärung des Reichskanzlers Dr. Wirth. Rach Schluß der Aussprache wird sich der Reichstag darüber zu erklären haben, ob er das Programm der neuen Regie rung billigt oder nicht. Es ist sicher, daß sich eine Mehrcheü für das Regierungsprogramm ergeben wird. Fp Innsbruck, 2. Juni. Am Montag hat Briand in der französischen Kammer aber mals eine Rede gehalten, welche die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zum Gegenstände hatte. In die ser betonte er, daß das deutsche

die Aufgabe der Deutschen Volkspartei, den Parteigeist zu überwinden. In diesem Zu sammenhänge ist es zweifellos zu wünschen, daß sich die Ko alition der deutschen Regierung erweitert, um ihrem Pro gramme den größeren Rückhalt zu sichern. Dieser ist um so mehr notwendig, als gerade die Erfüllung des wirtschaftlichen Teiles des Ultimatums keine Opposition verträgt, sondern nur eine Kooperation. Deutschland hat, falls die Ausfuhr als gleichbleibend angenommen wird, im lausenden Jahre dreiein- viertel

deutsche VolC muß jetzt eine Einheitsfront der Leistenden bilden," sagte Ministerpräsident von Kahr. Diese Zusammenfassung von Arbeits- und Opfevwillen ist die stärkste Gewähr der deutschen Reichseinheit, für welche die letzten politischen Ereignisse in Deutschland erneut einen er hebenden Beweis erbracht haben. Die Worte mögen an den Grenzen Deutschlands nicht Halt machen. Sie sind wohl ge eignet, auch in Oesterreich gehört zu werden. Die Arbeits leistung wird durch innerpolitische Spannungen

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 6
Datum: 01.12.1925
Umfang: 6
, die Italien früher gemacht habe, ihrer Sprache beraube. Er protestierte namens seiner Partei dagegen, daß hier ein Vertrag abge schlossen werde mit einer Regierung, deren vornehmste Sorge die Unterdrückung der Freiheit des Volkes sei. Auch der demokratische Abgeordnete Mayr ging auf die Unterdrückung der deutschen Minderheiten in Südtirol ein und gab der Meinung Ausdruck, daß, ehe dies System nicht geändert werde, eine Annäherung zwischen Deutschland und Italien nicht möglich sei. Der völkische

. Italienisches Echo. Zur Rede des Abgeordneten Hilferding im Deutschen Reichstage schreibt „Jdea Nazionale": „Wir werden uns mit Herrn Hilferding in keine Diskussion einlassen, denn der Faschismus hat das Recht, seine Gegner selbst auszuwählen und vorher ihre Bedeutung und Größe, besonders in intellek tueller Hinsicht zu messen. Bezüglich Südtirols erinnern wir nur daran, daß Deutschland den Krieg verloren hat und sich daher bescheiden muß, die Folgen der Niederlage zu tragen. Das bedeutet aber durchaus

habe die Leiter der Zeitungen auf fordern müssen, sich an die strenge Beobachtung der Vor schriften zu halten, die die öffentliche Presse regeln, und trotzdem ließ die Redaktion des „Landsmann" am 26. April 1925 über den Ausgang der Wahlen in Deutschland ein Flugblatt drucken und verteilen, ein Blatt, das beschlagnahmt worden ist. Ebenso ließ der „Landsmann" aus Anlaß der Wiedergabe der Kundmachung, daß die Behörde den Zeitun gen verbot, Eisenbahnfahrpläne mit den deutschen Stations bezeichnungen

1916 teilte es auch Deutschland mit, daß es mit ihm Krieg führen wollte. Die deutschen Soldaten haben den Verrätern gezeigt, was gebrochene Verträge bedeuten. Im Verein mit den Österreichern haben sie Englands teuersten Liebling win delweich gedroschen. So weich, daß selbst das italienische Gemüt etwas davon abkriegte und verschiedene Ministerien der Wut der enttäuschten und verdroschenen Nachfahren der alten Römer weichen mußten. Als der Krieg zu Ende war, als das verratene und ausgehungerte

Deutschland in einer Stunde finsterer Dummheit die Waffen aus der Hand legte, und die weiten Strecken feindlichen Landes frei machte von dem Schutz wall feldgrauer Männer, da war der italienische Bambino der allerfrechste und der allerlauteste. Ganz Europa erfüllte er mit seinem Geplärr, was er alles haben wolle und haben müsse für seine große Tapferkeit und seine große Treue. Und als die Entente, die Italien zu den Geschäfts freunden rechnet, von denen man nicht gerne auf der Straße gegrüßt wird, huldlos

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.05.1921
Umfang: 4
bleiben, als die Einberufung und Zusawmenziehung der militärischen Streitkräfte notwendig mache. Brians lehnte es entschieden ab, der Absen- dung eines neuen Ultimatums in irgend einer Form und der Wiederaufnahme einer Bespre- chung mit Deutschland über seine Verpflichtungen zuzu- stimmen. Die Verbandssachverständigen sollen folgenden E n t- wurf für die Zahlungsbedingungen fertig ge stellt haben: Deutschland mutz drei Gattungen von Bous über geben: 1. Bous im Werte «au 12 Milliarden, die so fort

au die Reparatiouskommisftou auszuliefern und i« g bis 12 Monaten zahlbar sind; 2. Bous im Werte mn 50 Milliarden, die am 11. Novcmber 1921 aus- zngeben und der N ep a rat ton s k om mi ff rou zur Verteilung auszuhäudigeu sind; 3. Eine letzte Ausgabe von 80 Milliarde» wird erst dann ganz gefordert mcz* den, wenn die Reparatiouskomwissiorr die Gewißheit ha ben wird, datz der Weltmarkt sie aufnehmen kann und Deutschland imstande ist, sie zu bezahlen. Diese Bons wLflen durch das Generalpfandrecht nach Artikel 248 des Friedensvertrages

S ch w e n k u n g seiner Partei in der auswärtigen Frage zur Kenntnis des Hauses brachte. Die deutsche Volks- partei, die die P a r t e i der Großindustrie ist, hatte bisher gegenüber Frankreich eine intransigente HaltnBtz eingenommen. Dr. Stresemann teilte nun Mit, seine Partei sei für eine d e u t s ch - f r a u 3 o \ t f cf) c Berständigung. Er führte ans: Es hat gar keinen Zweck, sich länger bei der Kritik begangener Fehler auf- zuhalteii, sondern man mutz sehen, wie man aus der Krise, durch die nicht nur Deutschland

tu n g s t i s ch setzen und sie würden sich s e h r leicht v e r st ü n d i g e n. Deutschland hat den Krieg verloren und muß die Folgen daraus tragen. In Frankreich so wohl wie in Deutschland muß man zu der Einsicht kom men, daß die Schicksale beider Länder mit einander ver knüpft sind und daß es nur zwei Möglichkeiten gibt: ent weder, daß beide zusammen wirtschaftlich wieder hoch kommen, oder daß sie m i t e i n a n d e r u n t e r g e h e n. Ae Soge in MM Aentzeruugen Goodes. KB. Wie«, 2. Mai. Irl den Ausführungen

Volkspartei angesichts der Vorschläge der Vertreter des Völkerbundes in dem österreichischen Problem nicht ein Finanz-, sondern ein Wirtschafts problem. Die dauernde Herstellung des G l e i ch g e- wichtes in der- österreichischen Volkswirtschaft sei nur durch.die Eingliederung in ein großes Wirt schaftsgebiet wie Deutschland möglich. Immerhin könne ein gewisser Erfolg durch die im Memorandum der Finanzöelegation erwähnten Maßregeln erreicht werden. Die Großdeutsche Volkspartei erklärt sich bereit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.02.1924
Umfang: 8
eine Rede ge halten, deren Inhalt innen-, aber noch mehr außenpolitisch zu den größten Bedenken stimmt. Innenpolitisch, weil er aNdeutet, daß sich in gewis sen bürgerlichen Kreisen angesichts der reaktionä ren Entwicklung nach Rechts der alte Polizeigeist, der nur auf Gewaltmittel seine Regierungskunst aufbaut, geltend macht, und außenpolitisch, weil trotz oder gerade wegen des Umschwunges der in ternationalen Stimmung gegenüber Deutschland, der von der englischen Arbeitervegierung in der letzten Zeit

, daß es seine früheren Ko lonien wiedererhalte. Mg. Helsferich habe den Mg. Stresemann an seinen Ausspruch, erinnert, den er seinerzeit getan hat, daß die Welt tvieder gutmachen müsse an Deutschland, was es ihm an getan habe. Er könne nur versichern, daß der da malige Standpunkt des Wg. Stresemann auch der des Außenministers Dr. Stresemann sei. Es sei be reits eine moralische Isolierung Frankreichs einKe- treten und man könne vielleicht sehr bald mit einer völligen Umgestaltung der Weltpolitik hinsichtlich

heimliche nicht, daß man svanzöftschevseits Schwie rigkeiten erwarte. In dem Augenblicke, in dem der Mechanismus der Zahlungen durch eine interalliierte Verständi gung in Erscheinung trete, bestehe keine Ursache, so erkläre man, diese Besetzung zu verlängern. Die englische Regierung werde im kommenden Monat, wenn die Berichte der Sachverständigen erstattet seien, von dom Gedanken geleitet sein, Deutschland dermaßen wiederherzustellen, daß es die stärksten wirtschaftlichen Erfolge erzielen könne

die innere, wenn gleich zwischen ihnen kein unüberbrückbarer Gra ben bestehe. Er stellte fest, daß die Spannung in den Wechselkursen plötzlich zum Stillstand gekom men sei, da die französische Negierung bereit sei, auf der Grundlage der Arbeiten der Sachverständi gen zu verhandeln. Das Vertrauen werde wieder kehren, sobald die Besprechungen wieder ausgenom men werden. Man müsse eine Atmosphäre der Si cherheit schaffen. Deutschland müsse fühlen. daß die wieder assoziierten europäischen Länder

.) Nach dem vorlie genden stenographischen Wortlaut sagte Briand, noch könne Deutschland die ungeheure Summe, die es auf Grund des Versailler Vertrages schulde, nicht bezahlen. Es wäre gut gewesen, ihm den notwendigen Zahlungsaufschub zu gewähren, da mit es sein finanzielles Gleichgewicht hätte wieder finden können. Er gehöre jedenfalls nicht zu je nen, die behaupteten, Deutschland müsse schika niert werden. Deutschland habe sein Gutes und sein Schlechtes. Am Schlüsse seiner Rede gab Briand noch nachstehende

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