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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.01.1937
Umfang: 8
der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland eine au ßenpolitische Sonderausgabe veröffentlicht, in der Artikel der wichtigsten europäischen Staatsmänner zum Abdruck gebracht sind. Darunter: Graf Ciano, Oberst Beck, Staatssekretär Schmidt. Admiral Usborne, Botschafter Japans Muschatojo. Nachstehend ein Artikel des italienischen Außenminister» Gras Galeazzo Ciano: Die politische Zusammenarbeit zwischen dem Nationalsozialistischen Deutschland und dem faschi- «ischen Italien ist heute einer dir Eckpfeiler des Friedens

, und sie drohen noch heute, Europa in zwei »Lager zu teilen und die notwendige Solidarität «wischen den Kulturnationen unwiederbringlich zu «zerstören, indem sie dem Bolschewismus Einlaß 1 gewähren. Italien hat sich als erste europäische Nation mit lallen angespannten Kräften dieser zerstörenden ! Tendenz widersetzt. Es hat als erste Nation eine I Politik des Verständnisses für die Bedürfnisse des I deutschen Volkes erkannt und verfolgt, als es i Deutschland die Hand gereicht, als erste die Not- I lvendigkeit

betont, zu einer aufrichtigen und gründ lichen Aussöhnung zwischen den durch den Welt krieg auseinandergerissenen Nationen zu gelangen. Sofort nach dem Abschluß des Versailler Vertrages begann Italien seine Arbeit an der Revision, in- Idem es zunächst die Notwendigkeit der Streichung là Reparationen betonte, dann auf der Notwen digkeit bestand, Deutschlands Sicherheit auf die selbe Grundlage und dieselben Bedingungen zu stellen wie die französische, und schließlich, indezn es für Deutschland

- I vertrage erreicht werden könnte, indem man also Am deutschen Volke nicht nur die sogenannte js^'chberechtigung zugestand, sondern die wesent- . 5 Funktionen, die Deutschland in der sozialen uno politischen Ordnung des europäischen Frie- vens besitzt und zu erfüllen hat. voll anerkannte. l,l?ì dauernd der Leitsatz in der Außenpo- !-. Mussolinis, der übrigens im Locarnovertrag ^ ,ìt g-wann, wo die deutsche Sicherheit der > ^'Mischen gleichgestellt wurde, ferner im Ver mag von Lausanne von 1932

. wo mit den Repa- Schluß gemacht wurde, und schließlich in l°,Anerkennung, die Italien dem Recht Deutsch- !n',5 auf Aufrüstung und auf defensive Befesti- wtihrte ^^en seines nationalen Gebietes ge- ! ^'esen Grundlagen haben wir unsere poli- Crk'i A^'^e'mrbeit mit Deutschland gestellt. ! haben zwei Ereignisse die fortschreitende rià ^rung unserer beiden Völker bis zur Er- der Achse Roma—Berlin geführ, die als i in lk Taktor des friedlichen Wiederaufbaues n',.„ 'ropa zu werten ist. Ich meine die verständ- l uiu

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.02.1938
Umfang: 8
Sötte 2 .Alpen zeitung' Dienstag, den 22. FelZruar l!M-xv> Heichstags-Äede Hitlers ^ von Seite i. zu betreiben. Dies würde ihm aber durch einen Sieg de? Bolschewismus verleidet werden. Im übrigen hatte Deutschland einst selbst in Ostasien Besitz. Dies ver hinderte aber gemisse Mächte nicht, durch eine Koalition von Völkern weißer und gelber Rasse das Deutsche Reich dort zu vertreiben. „Wir wünschen heute wirklich nicht mehr eine Einladung zu erhalten, etnia nach Ostasien zurückzukehren. Eben

so besitzt Deutschland keinerlei territoria len Interessen, die irgendwie einen Bezug auf den spanischen Bürgerkrieg haben könnten. Die deutsche Regierung würde in einer Bolschewisierung Spaniens nicht nur ein Element der Beunruhigung Europas, sondern auch der Störung des europäischen Gleichgewichtes erblicken.' Deutschland hat mit Japan ein Abkom men zur Bekämpfung der Tätigkeit der Komintern. Es hat aber auch immer freundschaftliche Beziehungen zu China gehabt und hegt den Wunsch, daß zwi scheu

diesen beiden großen asiatischen Völkern die Ruhe und der Friede wieder« kehre und das wäre wohl auch schon lange der Fall gewesen, wenn nicht einige Mächte, wie im Falle Abessinien, zugun sten eines dieser beide» Staaten zu sehr ihre Ratschläge und vielleicht das Ver sprechen moralischer Hilfeleistung in die Wagschale gelegt hätten. Wie immer auch dieser Konflikt im Fernen Osten aus gehen möge, Deutschland betrachte Japan in seinein Kampf gegen den Bolschewis mus stets als ein Element der Sicherheit

. Deshalb handle Deutschland keineswegs in diesem Falle gegen die Interessen der weißen Rasse. 5 Deutschland und Italien „Wir sind daher glücklich — fuhr Hitler fart — daß unsere antibolschewistische Einstellung auch von einem dritten Staat noch geteilt wird. Das deutsch-italienische Verhältnis ba fiert auf dem Vorhandensein gemeinsamer Lebens- und Staalsauffassungen. sowie auf einer gemeinsamen Abwehr der uns bedrohenden internationalen Gefahren Wie sehr diese Empfindung in Deutsch land Gemeingut

der bloße Ge danke an eine solche Möglichkeit wirkt auf einen Mann mit historischem Blick ans geschichtlichem Verantwortungsbe wußtsein grauenhafti Die Sympathie, die Lenito Mussolini in Deutschland genießt, iiehört daher einer Erscheinung von fäku- ' iärem Ausmaß. ' Die Lage, in der sich Italien befindet, ist in mancher Hinsicht ähnlich der deut- scheu. Es war unter solchen Umständen selbstverständlich, daß wir, die wir unter einer gleichen Ueberbevölkerung zu lei- den haben, Verständnis ausbringen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 10.05.1919
Umfang: 8
. Ksmrtag, 11. Hieronymus. Montag, 12. Pankrat. Dienstag, 13. ServaziuS. Donnerstag, 15. Joh. de la S. Freitag, 16. Joh. v. Nep. Mittwoch, 14. Bontsaz. Die Uedergabe der Friedensbedin- gungen an die deutschen Delegierten. Am 7. Mai wurden, wie wir bereits gemeldet haben, im Frühstücksaal des Trianon-Palastes in Versailles den deutschen Delegierten die Friedens- bÄingungeil in feierlicher Weise überreicht. Der Zeremonie wohnten die Vertreter aller jener Staaten bei, die Deutschland den Krieg erklärt

Thronfolgers Franz Ferdi nand. Die russische Mobilisierung hat den Eindruck erweckt, daß man den Augenblick zum Eingreifen wr gekommen halte. Deutschland weist die An - Ichluoigung. es sei für den Krieg verantwortlich, Mriick. Vrockdorff wies sodann auf die Erklärung ves deutschen Reichskanzlers hin, die er zu Be- Mn des Krieges im Reichstag gemacht, worin Anmarsch in Belgien als Unrecht hingestellt mg versichert wurde. Deutschland werde Belgien ^'M'lchtetcn Schäden wieder vergüten, und ' ?te dann, es sei

nicht richtig, daß Deutschland cm allen Kriegsschäden Schuld trage. Rantzau kommt dann aus die Schäden zu sprechen, die Deutschland durch die Verzögerung»! und die Po litik der Entente nach Abschluß des Wassenstill- des zugefügt worden sind und sagte, daß infolge der Handlungsweise der Entente Hunderte und Tausende den Tod fanden. Er protestierte sodann gegen die ungleiche Behandlung, die man Deutsch land im Gegensatz zu seinen früheren Verbünde ten erweise und einen Gewaltfrieden anstrebe, obwohl

werde.' Nach diesen Darlegungen Brockdorffs, die wegen der ständigen Uebersetzungen ins Französi sche und Englische 45 Minuten dauerten, erklärte Clemenceau die Sitzung für geschlossen. Die deut schen Delegierten entfernten sich zuerst und dann in wirrem Durcheinander die Vertreter der Alli ierten. Der oberste Wirtschaftsrat der Alliierten be hielt am 7. Mai eine Sitzung ab. in der über die wirtschaftlichen Maßnahmen beraten wurde für den Fall, daß Deutschland die Unterfertigung des Friedensvertrages verweigert

. Man will Deutsch land vollständig isolieren u. aushungern, wenn es den Frieden nicht unterschreibt. Der Völkerbundsverlrag. Die Agenzia Stesani bringt nun in einem Auszug die Friedensbedingungen für Deutschland. Der Friedesoertrag umsaßt 44V Artikel auf 208 weiten. Eingangs wird Bezug genommen auf das Ersuchen der Deutschen nach Abschluß des Waffen stillstandes und Friedens, dann hingewiesen auf die Entstehung des Krieges und deren Ursachen, und erklärt, daß mit der Unterfertigung des Ver trages

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.07.1923
Umfang: 4
Bezugsgebühr für das Ausland l. 10^0. Fortlaufende Annahme des Blattes verpflichtet zurZahIung derBezugsgebiUir Nummer 173 Meran. Dienstag, den 31. Zuli 1923 55. )ahrgana Eine Kundgebung der deutschen Reichsregierung. Berlin, 29. Juli. Eine vom Reichspräsidenten und sämtlichen Reichsministern unterzeichnete Kundgebung lautet: Zu der schivcren Bedrückung und Knechtung, denen die Volksgenossen! des desetzten Gebietes mu Rhein und an der Ruhr ausliesest sind, ge sellt sich auch im nichtbesetzten Deutschland

stei gende Wirtschaftsnot. Bis zum heutigen Tage hinderte Frankreich jede Lösung der Neparatlonsfrage, die Doutfch- lnnd mich mir das Leben läßt. Der Einbruch In das Hnihrgebiet Hai die Wirtschafts- und Finanz- kraft Deutschlands aufs schwerste getroffen und erschüttert-, so ist Deutschland zu einer imgeheu- erllcl)on Vermehrung der ZaiMmgsmIttel gegen seinett Willen gezwungen und eine unerhörte Gnt>n>ertung «des Geldes Ist die Wirkung. Dazu kommen jetzt vor Abschluß de? Ernte natürliche

Schwierigkeiten, die die Ernährungs sorgen verschärfen. Diese Nöte sichren zu schweren körperlichen, schweren seelischen Leiden der Bevölkerung. Nach dem Urteil unbefangen urteilender Politi ker -und Sachverständiger des Auslandes, auch der Gläubigerstaaten, kann Deutschland zu einer wirklichen Gesundung nur 'durch eine vernünf tige Lösung der Reparationsfrage kommen. Bis dahin muß und wird das deutsche Volk sich aus eigener Kraft aufrecht erhalten. Die doutsche Negierung wird sortsahren, alle irgend mög

von allen Leistungsfähigen im unbesetzten Deutschland durch Vervielfachung der bereits der Geldentwertung angepaßten Einkommenfteuervorauszahwng groß« Leistun gen fordert. Diese Maßnahmen werden dem Reich rasch sehr erhebliche Geldmittel zuführen. Die Ausgabe einer wertbeständigen Anleihe soll weitesten Volkskreisen die Möglichkeit vielen, das Sparbedürfnis zu 'befriedigen, sich gegen Geldentwertung zu sichern und so auch dem un- golundsn Ansturm auf Warenvorräte und De- vlsc-n entgegenwirken. Die auf dem Gebiete

Kapitulation > Deutschlands verlange. > Regierungskrise in Deutschland? i Verl in. 31. Zuli. hinsichtlich einer Regie rungskrise steht fest, daß sie ecft nach Zusam mentritt des Reichstages akut werden wird. Ge gen Cuno herrschen eigentlich weniger Beden ken. wohl aber wird die Politik des Relchsbank- direktoro und Relchssinanzmlnlstero als ganz verfehlt betrachtet und auf die Entfernung dieser beiden Männer vom Innenministerium hinge arbeitet. In der Frage des Abwehrkampfes an der Ruhr sind alleParleien

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 01.02.1939
Umfang: 8
auf die Heranbildung einer Führerschicht. Die demokratische Welt hoffte, das national sozialistische Regime unter den wirtschaftlichen Schwierigkeiten bald zusammenbrechen zu sehen. Deutschland stand und steht noch vor einer chweren Wirtschaftslage, aber der Rational- özialismus avpelliert an den Willen der Ec- amtnation uno deshalb wird er diesen Kampf gewinnen, ja man könne sagen, es habe ihn schon gewonnen. Run legte Hitler dar. wie seinerzeit der Krieg geführt worden sei. um Deutschland vom Welt handel

wertlos feien. Im weiteren Verlaufe feiner Rede wies der Reichskanzler auf feine in den Jahren 1033/34 gemachten Vorlckläae ui eivor Rüstungsbeschrän kung ein. Alle seine Aufrufe fanden kalte Ab lehnung. Diese Ablehnung habe England mehr als 20 Milliarden Goldmark gekostet. und das fei noch nicht alles. Auch Deutschland müsse Opfer bringen, aber es bringe sse zum Schutz feiner Lebensinteresscn. Leider müsse viel von der Er zeugung für die Rüstungen geopfert werden, aber Leben oder Tod einer Wirtschaft

er, es fei schwer zn verstehen, daß man einerseits vor Mitleid triefe, andererseits — trotz weit größerer Möglichkeiten, als Deutschland sie be sitze — selbst keinen Platz habe für Leute, die man als besonders wertvolle Elemente bezeichne. Bevor das Judcnvroblem nicht vollständig gelöst sei, werde es in Eurova keine Ruhe geben. Er wolle nochmals zum Propheten werden: Wenn es dem internationalen Judentum gelingen sollte, die Völker Europas in einen Krieg zu hetzen, so werde das Ergebnis nicht die Bolsche

laute Bekundung einer Sympathie für Elemente, die in Deutschland mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, eine Erleichterung ihrer Situation mit sich bringen könnte. Vielleicht hat man die Hoffnung, durch gewisse publizistische Methoden auf die deutsche Staatssührung i» diesem Sinne einen terroristischen Einfluß aus- übcn zu können. Die Meinung beruht auf einem kapitalen Irrtum. In der Unterstützung gewisser gegen den Staat gerichteter Unternehmungen durch das Ausland ersehen wir die letzte

Be stätigung ihres hochverräterischen Ehärakters! Denn die bloße Opposition gegen ein Regime hat diesem demokratischen Ausland noch nie Sym pathien abgenötigt: auch nicht die Verfolgung oder Bestrafung eines solchen politischen llebel- taters. Denn wann gab es in Deutschland eine stärkere Opposition als die nationalsozialistische'? Nie wurde eine Opposition mit gemeineren Mit teln unterdrückt, verfolat und gehetzt, als die der nationalsozialistischen Partei. Allein zu unserer Ehre dürfen wir fcststcllen

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 23.09.1939
Umfang: 12
- land des November ISIS eine Regie rung. die von ihnen ausgehalken wurde, und sie verwechselten wohl das heutige Regime mit diesem von ihnen ausgehal tenen und die heutige deutsche Nation mit dem damals verführten, verblende ten deutschen Volk. Deutschland aber stellt man kein Ultima- tum mehr, das kann man sich in London merken. (Die Danziger Volks genossen umjubelten den Führer minu tenlang mit losenden Beifallskundge bungen.) Wir haben in den letzten Jahren von Staaten, wie Polen, Unerhörtes

erfüllen bewunderungs würdig ihre Pflicht und über allen wacht die deutsche Luftwaffe und sichert den deutschen Raum. Jene, die davon träumten, daß sie Deutschland zerschmettern würden, die die deutschen Städte in Schutt und Asche legen wollten, sind so kleinlaut gewor den, weil sie genau wissen, daß für jede Bombe auf eine deutsche Stadt fünf oder zehn zurückfallen. Sie sollen nur nicht so tun. als ob sie sich aus Humanität für diese Art von Kriegführung nicht entscheiden woll ten

und damit jenen Zu stand herbeigeführt, der es vielleicht ermög licht, in Vernunft und Ruhe dereinst mit Vertretern dieses Volkes sprechen zu können. Deutschland und Rußland Unterdessen hat Rußland sich veranlaßt gesehen, auch seinerseits zum Schutze der Interessen weißrussischer und ukrainischer Volksteile in Polen einzumarschieren. Wir erleben nun, daß man in England und in Frankreich in diesem Zusammengehen Deutschlands und Rußlands ein ungeheuer liches Verbrechen sieht, ja ein Engländer schreibt, das sei

eine Persidie! Die Eng länder müssen das ja nun wissen. (Begei stert stimmen die Massen diesen ironischen Worten des Führers zu.) Ich glaube, die Perfidie sieht man in England darin, daß der Versuch des Zusammengehens des Englands mit dem bolschewistischen Rußland mißlang, während umgekehrt der Versuch des nationalsozialistischen Deutschland mit dem bolschewistischen Rußland gelungen ist. Ich möchte hier gleich eine Aufklärung geben: Rußland bleibt das, was es ist, und auch Deutschland wird das bleiben

in der Praxis widerlegen zu können. Sie, die fortgesetzt behaupteten, Deutschland hätte die Absicht, Europa bis zum Ural zu beherrschen, müßten ja jetzt glücklich sein, daß sie endlich die Begrenzung der deutschen politischen Absichten erfahren. Ich glaube, daß wir ihnen wieder einen Kriegsgrund wegneh men, denn sie erklären, daß sie gegen das heutige Regime schon deshalb kämpfen müh ten, weil es unbegrenzte Kriegsziele ver folge. Nun, meine Herren des großbritanni schen Reiches:, die Ziele Deutsch lands

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 09.08.1934
Umfang: 16
Vergangenheit großer deutscher Traditton ragte er in unsere Zukunft hinein. 2n ihm verkörper ten sich noch die Erinnerungen an die leidvollen und blutigen Kämpfe, di« das deutsche Volk um seine staatspolitische Einigung durchfechten mußte. — Tr stand noch als funger Bertteter seines Regiments im Spiegelsaal von Versail les, als das Kaiserreich proklamiert wurde. Er als ob' dieses arbeitsreiche menschliche Dasein in einem gesegneten Lebensabend seinen Ab schluß finden würde, da brach über Deutschland

sich die unvergäng lichen Siege, die die deutschen Armeen an allen Fronten des großen Krieges an ihr Fahnen heften konnten. - Üm November 1918, als über Deutschland Verrat, Thaos und Verzweiflung hereinbrachen, blieb er der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Wiederum vergönnte das Schicksal es ihm nicht, tn Ruhe und wohlverdienter Abgeschieden- heit vom öffenlltchen Leben seine Jahre zu be schließen. Roch einmal erging der Ruf des Vol kes an den fast 89jährigen, und der pflicht gewohnte Soldat des großen

hat er seitdem zum jungen Deutschland gestan den und gegenüber allen Bedrohungen eine schützende und segnende Hand über dem neuen Reich gehalten. Es war vielleicht das höchste Glück seines betagten Lebensabends, nun zu willen, daß das Schicksal der Natton in sicherer Hut lag und das Reich so fett gegründet war, daß es allen Stürmen und Anfeindungen trotzen konnte. In ihm verkörperte sich die tiefe Versöhnung, die am 39. Januar 1933 zwischen dem Deutsch land von gestern und dem von morgen statt gefunden

, was von einem Menschen gesagt werden kann, auf ihn trifft es zu: er hat durch seinen Heimgang die Welt ärmer gemacht. Das deutsche Volk wird das hehre Andenken seines Lebens und Wirkens in dem Schrein seines dankerfüllten Herzens verschließen. Der Ruhm seiner Taten in Krieg und Frieden wird von Enkel zu Enkel bis in die fernsten Geschlech ter weitergetragen werden.' Für Deutschland hat die Regierung eine Nationaltrauer von 14 Tagen angeordnet. Vom Sterbetag bis zum Tage der Beisetzung läuteten jeden Abend in ganz

Deutschland alle Kirchen glocken von 8 bis 9 Uhr abends. Im Reichstag fand am Montag mittags um 12 Uhr die amtliche Trauerseier statt, bei der in Anwesenheit aller Abgeordneten, des gesam ten diplomattschen Korps, vieler Generäle der alten Arme«, des ehemaligen Kronprinzen sowie des Sohnes des verstorbenen Reichspräsidenten Reichskanzler Hitler die Trauerrede hielt, deren Höhepunkt in den Worten lag: „Der Herr Reichs präsident, Eeneralfeldmarschall v. Hindenburg, ist nicht tot. Denn, indem er starb

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 26.03.1931
Umfang: 12
Dollar ausmachen werden, obwohl die ehe maligen Kriegsteilnehmer durch den Rundfunk aufgefordert werden, die Vorschüsse nur im Falle dringendster Not in Anspruch zu nehmen. Die Regierung wird gezwungen sein, die für die Aus zahlung der Vorschüsse erforderlichen aus dem Wege kurzfristiger bringen. Anleihen Beträge auszu- kommende Zoll-Anion zwischen Deutschland und Ssterreich Am Sonntag wurde di« Welt durch di« Nach richt überrascht, daß Oesterreich und Deutschland die Angleichung ihrer zoll

- und handelspoliti schen Verhältnisse beabsichtigen und bereits einen diesbezüglichen Vorvertrag abgeschlosien haben. Diese Nachricht schlug überall ein wie einst die deutsch-russische Bombe von Rapallo. Aehnlich wie der Vertrag von Rapallo vom Ostersonntag 1922 erregt auch die am 22. ds. erfolgte An kündigung einer kommenden Zollunion zwischen Deutschland und Oesterreichs in der Welt größtes Aufsehen und bei den Franzosen sowie den Tschechoslowaken lebhaften Unwillen. Ausgleichsverhandlungen zwischen dem Deut

schen Reich und der Oesterreichischen Republik, die anläßlich der Wiener Reise des deutschen Außenministers Dr. Curtius begonnen wurden, haben zu einem endgiltigen Ergebnis geführt. Am Montagabend wurde der obengenannte Vor vertrag zwischen Deutschland und Oesterreich veröffentlicht, welchen wir an anderer Stelle des Blattes abdrucken und welcher die H erstellung einer technischen Zollunion zwischen eutschland und Oesterreich vorsieht. Das Ab kommen, das unter Wahrung der Bestimmungen des Versailler

reichische Zollunion etwa Anfang nächsten Jah res endgiltig in Kraft treten wird. Verwirklicht ist also tatsächlich vorläufig nicht mehr und nicht weniger als eine grundsätzliche Einigung darüber, daß Deutschland und Oester reich nach Ostern Verhandlungen über die Angleichung der zoll- und handelspolitischen Verhältnisse der beiden Länder aufnehmen wer den. Man kann somit nur von einem abgeschlossenen Vorvertrag reden oder von einer prinzipiellen Bereitschaftserklärung. der aleick- S programmatisch

zunächst zwischen Deutschland und Oesterreich geplant ist. der Rechtsanspruch der meistbegünstigten Handelsvertraggpartner auf Eleichbehandlung nicht erlischt. Doch das sind Sorgen, die erst eine weitere Zukunft be schäftigen werden. Immerhin ist zu sagen, das es wohl für Deutschland wie für Oesterreia, kaum zuträglich wäre, die Zollunion mit einem Zollkrieg nach außen zu erkaufen, denn wenn sich beide Länder auch gegenseitig gute Kunden . - . . , nicht nach i sind, so wiegen die Interessen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.04.1923
Umfang: 6
. Es war endlich einmal eine Einheitsfront vorhan den und Mar. in einer Geschlossenheit, wie Deutschland sie leider nicht oft zu verzeich nen hat. Den Auftakt dazu bildete die Rede des Neichsaußenministers Dr. von Rosen berg, der es an Anklagen gegen Frankreich nicht hat fehlen lassen. Es war ider grobe Keil auf den groben französischen Klotzt In England hat das etwas verstimmt. Man wünscht dort, daß Deutschland seinen Fein den noch einen Schritt entgegen tue, damit ^2 Londoner Kabinett seine unsichere

und ängstliche Haltung weiter bewahren darf, ^n diesem Sinn war auch «der Rat gemeint, den Lord d Avernon nach Berlin brachte. Wie wenig Deutschland sich auf andere verlassen darf, steigt eine ganze Reihe von Vorfällen. So die iimnev schlimmer wer dende Unterdrückung des Memelaebietes durch die Litauer und die unverfrorenen Rechtsbeugungen, wie sie sich Polen in owem Zollkrieg gegen Dcmzig erlaubt. Der -Lolkerbund aber rührt sich nicht. Seine GriindunMatte treffen zwar gerade für diesen! Fall sehr weitgehend

Poincare gelegentlich einer ' .i'nsdenkmalenlhiillvni in Doit eine cd i'' der er si h e il I cr h^ltuni Deut chlnu'5 i i d' Reparalions- und Ruhrfm^e l>r- sclMlgle. Er erwähnte zuerst, daß Frank- reich die Absicht gehabt habe im Ru'rgebiet vorkommen lonal vorz>'gehcn. Deutschend hk't sich in Reparasionssaclxm Vcrshuldcn zukommen lassen, infolge deren die Repara tionskommission eine Pfandnahme von fei ten Frankreichs billigte. Statt daß nun Deutschland diese Pfandnahme ruhig über sich hätte ergehen

lassen, hat es die Beamten zum Widerstände aufgestachelt und die Be völkerung verhetzt, so daß sich Frankreich sehr gegen s^nen Willen gezwungen sah. hier und da iu Gewaltmaßnahmen zu grei fen. Deutschland hat dies zum Anlaß ge nommen. um die Welt mit einem Meer von Lügenmeldungen- Uber Frankreich zu über schütten. Er könne behaupten, daß gut neun Zehntel oller dieser deutschen Mel dungen erlogen und fürchterlich übertrieben sind. Aus die Reparationsfrage übergehend, erklärte Poincare

. daß ein 30 Milliarden angebot vollkommen ungenügend sei. Im Jahre 1921 habe Deutschland 132 Mil liarden unterschrieben und es sei merkwür dig. wie e, jetzt dazu komme, plötzlich auf ein Viertel dieser Summe herabzugehen. Eine stufenweise Räumung des Ruhrgebietes sei vollkommen ausge schlossen. bevor nicht sämlliche Zahlun gen geleistet seien. Er erinnere da nur an Bismarck, der seinerzeit den Wunsch Frank reichs nach einer etappenweisen Räumung der besehten Gebiete schroff ablehnte. Frank reich yat keinen Grund

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1923
Umfang: 8
Bezugsgebühr für das Ausland i. 10.60. Fortlciufendk Annahme des Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebii lir Tlummer 1S3 Aleran, Samstag, den 11. August 192Z 55. Jahrgang Deutscher Reichstag. Berlin, V. August. Die Kanzlerrode zeichnet sich vor allem durch eines aus: frei von allen Illusionen, mit abso luter Offenheit stellt sie die außenpolitische Lage so dar, wte 'sie ist, nicht wie sie Deutschland wünscht, und zieht daraus unerbittlich die Kon sequenzen für die Politik iin Innern. Das Ka binett

kann, wenn es ihn nicht selbst mit dem Aufgebot aller» aber auch aller Kraft mitgewinnen hilft. Nur einige Sähe feien hervorgehoben, die man in Deutschland immer wieder sich vor Augen halten muß: „Wir dürfen nicht an Wim,, der glauben, sondern wir müssen c,n uns selbst Flauten und müssen diesen Glauben nicht dur l' fatalistische Ergevung, sondern im entschlossenen Handeln betätigen.' Worin besteht dieses ent schlossene Handeln, worin allein kann diese Ak- tivität bestehen: nicht in aussichtslosen Berstän- digungsversuchen

, nicht in Verzweiflungsakten, die, darüber kann nach der außenpolitischen Entwicklung der letzten Wochen unter ernsten Menschen Doch kein Zweifel sein, augenblick'ich wieder die Einheitsfront der ganzen Welt gegen Deutschland herstellen würden, sondern darin: „Den gvwaltlosen passiven Widerstand mit aller Kraft fortzusetzen und die Bevölkerung, die ihn ans eigenem Entschluß leistet, im nichtbesetzten Gebiet mit Höchster Aktivität zu stützen. In diesem Sinne haben wir „mit allen Mitteln eiserner Entschlossenheit

Gesinnung nun versagen solltel' Der Ü. August vrachte die große politische Aussprache, aber gleichzeitig tagte — was seh> viel wesentlicher war — der Steuerausschuß, der das wahr machte, was dort im Saal mir in Wor e gekleidet wurde, nämlich den Versuch, Deutschland vor einer wirtschaftlichen Kata strophe zu retten. Den Reigen eröffnete Hermann Müller mit einem scharfen Angriff auf die Reichsbankver waltung, wobei er die Reichsbanknoten als Havenstein-Rubel bezeichnete. Dann forderte er energische

habe nur in den Zeiten des Elends eine Existenzberechtigung und sei nur eine krankhaste Erscheinung. In normalen Zei ten würde sie sehr rasch wieder verschwind»!n, da Kommunismus und Bolschewismus Deutschland nicht liegen. Wenn Deutschland trotzdem in diese Dinge hineinkäme, dann verdanke es dies der Politik der Großmächte. Noch einmal wieder hole er seine schon früher geäußerte Warnung, auf einen Zwiespalt zwischen England und Frankreich zu rechnen. Selbst wenn eine Regie rung den Bruch wollte, werden die Völker

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.09.1924
Umfang: 6
, so kann das mir eine Bildunghalben. Und in lder Tat sind die Kommentar« in der Presse des In- und Auslandes einhellig darüber. t>ah Nansen indirekt die Einladung des Bölkerbun- des übermittelt hat. Mich! sonst sind unseres Wissen» die bisherigen Sondierungen so aus gefallen, daß ein Teil der ernsten Bedenken als hinfällig bezeichnet wenden muh. — Am Dienstag tritt da» Relchskabinett zusammen, um auf Grund de? inizwlsrl)en eingeholten Jn- formatlotden Stellung zu nehmen. Es gibt selbstverständlich auch in Deutschland Strömun gen

, die noch immer vom Gintritt Deutschlands in den ÄMkerbund nichts wissen wollen; und wir 7nöchten bei alker Anerkennung lder Lage, die yang zwangsweise Deutschland in den Völ kerbund bringen ivirid, doch betonen, daß die Entscheidung der Genfer Herren in den Fragen des Saargebietes wieder einmal gegeigt hat, wie wenig zuverlässig diese Institution noch ist. Die deutschen Forderungen nach Beseitigung des französischen Mlitärs wurden mit der fadenscheinigen Begründung abgelehnt, daß für Gendarmerie

noch nicht genügend Mittel da seien. So viel Gendarmerie braucht man nicht in diesem Gebiet: mich liegt nicht der mindeste Grund dafür vor, weShM» man nicht etwa deutsche Gendarmerie nehmen sollte. Genau jc> steht es <mch mit allen anderen Fragen der Reichsregierung, deren Erledigung aus eine spätere Tagung >verfchoben wurde. Trotzdem glauben wir, daß Deutschland am 23. Sept. einen entsprechenden Antrag stellen Wird, -und wir geben auch ohne weiteres zu, daß ihm etwas anderes nicht übrig bleibt. In gewisser

und Ausgaben ersehen, soweit es seine finanzielle und wirtschaftlich« Kraft erlaubt. Niemals darf jedoch die territoriale Integrität und die politische Unabhängigkeit eines angrei fenden Staates verletzt werden. Die Kommission schlägt weiter» vor. daß die Abrüstungskonferenz am 1K. Juni 1925 in Genf zufammentrete und bis 2t. Mal 1325 der obige Schiedsgerichtsvertrag. der in die Form eines Protokolle» gefaßt ist, ratifiziert wird. Ein bedeutungsvoller Tag für Deutschland. Verl in, 23. September

. Die Reichsregie rung hat vor einigen Tagen wegen Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund bei der eng lischen Regierung angefragt. Gestern übermit telte der englische Botschafter in Berlin die Antwort seiner Regierung, die für Deutschland vollkommen entsprechend gehalten ist. Auf der Tagesordnung der heutigen Kabinettssihung steht nun auch die Frage de» Eintrittes Deutschland» in den Völkerbund und wei ter» die der Absenkung der Kriegsschuld- note. Es ist «sichtlich, daß der heutige Tag für die Geschicke

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 30.06.1921
Umfang: 8
selbst, unter der zwar Deutschland am stärksten, aber auch die anderen Ländern erheblich leiden. Eine besonders bemerkenswerte Erscheinung ist hierbei, daß die deutsche Mark und der französische Frank nahezu In gleichem Maße gefallen und gestiegen sind. Als die Pariser Forderungen auf die Mark drückten, sank gleichzeitig der Frank, und als nach der Annahme des Ultima tums die Mark sich wieder hob, stieg auch der Frank. So hatte die Mark am 18. Mai in der Union wieder den günstigen Stand von 1,69 und der Frank von 8,60 erreicht

. Don der Kommission sollen die Schuldverschreibungen erst dann ausacgeben werden, wenn und soweit diese überzeugt ist, daß die Zahlungen, die Deutschland In Ausführung dieses Zahlungsplans leisten soll, für den Zin sen- urid Tilgungsdienst diese Schuldverschreibungen ausreichen. Die oben erwähnten Abzüge gemäß Artikel 1 des Zahlungs planes beziehen sich: a) auf den bereits auf Reparationskonto gezahlten Betrag, b) auf diejenige Summe, welche von Zeit zu Zeit Deutschland hinsichtlich

des Staatseigentums in den abge tretenen Gebieten usiv. gutgebracht werden können und c) auf alle Sunnnen, welche von anderen feindlichen oder früher feind lichen Mächten eingehen und hinsichtlich derer die Kommission entscheiden kann, daß die Deutschland gutgebracht werden. Die deutschen Zahlungen in europäischen Devisen verlangt. Die Wiedcrgutmachungskommissino hat beschlossen, daß die Zahlungen Deutschlands für den Monat Juni versuchsweise nicht mehr in Dollar, sondern in europäischer Währung geleistet

werden sollen. Dieser Entscheid ist auf Beeinflussung des ameri kanischen Kurses einerseits und der europäischen Devisen ander seits zurttckzuführen. Verschiedene alliierten Mächte sollen sich damit einverstanden erklärt haben, das Risiko für die Kurs- schivankungen bis zu einem gewissen Grade zu übernehmen. Für die von Deutschland als Wiedergutmachung zu leistenden Kohlen wurde für den Monat Juli das gleiche Quantum wie für Juni festgesetzt, d. h. 2 Millionen 200.000 Tonnen. Die Zerstörung

die Kriegserklärung an Deutschland bestätigt, da in diesem Falle der regulären polnischen Armee das wohldiszipli nierte Häuflein Reichswehr nicht gewachsen sei, Indessen ver sicherte er, nach dem Versprechen B r i a n d s würden die polnischen Insurgenten nicht entwaffnet werden, damit die ge heime militärische Bewegung intakt bleibe und bei Nichterfül lung der polnischen Wünsche, Polen mit der gesamten Armee eine neue Erhebung einleiten könne. Der Schacher mit Oberfchlesien. Ein dem Finanzminister Doumer

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 09.06.1932
Umfang: 12
v •*' S .''•■ --•- , .> TTT T ' !v- - ; ‘ * TO- Seite 2 - 7 - Nr. 23 .Volksboke' Donnerstag, den 9. Juni 1932 Ter neue Mn» in Ieutschland In dem neuen Abschnitt der politischen Ent wicklung, die der Sturz Brünings in Deutschland eingeleitet hat, folgen sich die entscheidenden Er eignisse Schlag auf Schlag. Das neue Reichs» kabinett ist im Vergleich zum Tempo früherer Regierungskrisen mit einer Raschheit gebildet worden, die vermuten lägt, daß die Pläne für die Ersetzung der Brüning-Regierung

können. Das Er staunliche an den Vorgängen in Deutschland nach dem Sturze,Brünings ist, daß dieser Versuch an scheinend gar nicht ernstlich gemacht, und statt dessen eine Lösung gewählt wurde, von der man zum mindesten das eine sagen muß. daß sie eine baldige Rückkehr M den Grundsätzen des Parla mentarismus, dessen Spielregeln in diesem Falle 'zu.Ungunsten der „nationalen Opposition' auf gehoben scheinen, sehr in Frage stellt. Ob Hitler selbst vor der Uebernahme der Macht und damit der Verantwortung

und seines Führers zusammenhängt, erscheint für die Beurteilung der augenblicklichen Lage nicht so wichtig wie die aus den Ereignissen deutlich herauszulesende Absicht der durch das Vertrauen Hindenburgs berufenen Männer, auch den Nationalsozialismus mit allen feinen laut verkündeten Machtansprüchen nicht als Träger, sondern als Gegenstand der mit der Bildung des neuen Kabinetts eingelesteten Politik zu be->. Händeln. Deutschland ist mit der Bildung des Kabinetts v. Papen offensichtlich in eine Politik

des gesetzlichen Ter mins auf den 81. Juli ausgeschrieben und wird sie voraussichtlich unter Wahrung der bürger lichen Freiheitsrechte durchführen. Jenseits der Biegsamkeit der Weimarer Verfasiung steht hin gegen bereits das fetzt in Deutschland zu beobach tende Spielen mit dem Gedanken der Ein berufung einer Nationalversammlung, zu der gewisse Kreise den neu zu wählenden Reichstag umstempeln möchten. Die Verfassung steht keine Nationalversammlung vor; sie bietet keine Mög lichkeit. die Zweidrittelmehrheit

wird. Seine Aufgabe wäre gewesen, durch ein schrittweises Vorgehen bei der Durchführung seines Programms einen Keil in die Schar der bisherigen Regierungs mehrheit zu treiben: statt dessen hat Papen nicht nur die Brüning-Mehrhert erst recht zu« sammengeschweißt. sondern auch beinahe eme „Einheitsfront', der für diesmal auch der Kom munismus anzugehören scheint, auf den Plan gerufen. Es ist eine Kampfansage gegen alles, was seit Weimar in Deutschland verwirklicht worden ist, die „Demokratie

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 15.12.1932
Umfang: 16
, aber im entscheidende» Punkte er taubt st« keine doppelsinnige Auslegung: Die Gleichberechtigung der zwangsweise entwaff- neten Staaten wird als G r u n d s a tz und damit al» Ausgangspunkt, nicht.aber bloß als Ziel der Abrustungsverbandlungen anerkannt, und Deutschland nimmt damit als Partner mit völlig gleichen Rechten wieder an den Arbeiten der Ab« rüstungskonferenzteil. Führt die Konferenz zu einem positiven Ergebnis, jo tritt auch Deutsch land in den vollen Eenutz der vereinbarten Ab- rüstungs

« und Angleichungsmahnahmen. Schei tert ste an unüberbrückbaren Gegensätzen, so ge winnt auch Deutschland seine Handlungsfreiheit zurück, da der Abschnitt V des Versailler Ver trages zu bestehen aufgehört hat. Die geschicht liche Tragweite der Genfer Einigunggformel vom 11. Dezember 1932 steht damit unverrückbar fest. Mit der Vereinbarung der fünf Mächte findet ein politische» Zwischenspiel sein Ende, da» reich an' unerwarteten Zwischenfällen und wider- g ruchsvollen Handlungen aller Beteiligten war. ie Behandlung

der Eleichberechtigungsforde- rung, welche der deutsche Reichskanzler bereit« unmittelbar nach Beginn der Abrüstungskon ferenz unzweideutig aufstellte, war zunächst zu- rückgestellt worden, um den rüstungsstarken Mächten einmal Gelegenheit zum Beweis S rer Abrüstungswilligkeit zu geben. Erst s im April die Konferenz auf einem toten Punkt angelangt war, und die Möglichkeit eine» ergebnislosen Ausganges der Derhandhingen. naherrückte, verlangte Deutschland Klärung über seine eigene Stellung zu der in Aussicht zu nehmenden

Abrüstungskonvention, in welche die Verfasser des von Deutschland abgelehnten Kon ventionsentwurfes die «inseitigen Entwaffnungs bestimmungen de» Jahre» ISIS automatisch hin übernehmen wollten. Di« Aprilbesprechung der Staatsmänner, in denen die Vertreter Amerikas, England» und Italiens die deutsche Gleichberech» tigungsforderung anerkannten und über ihre praktische Anwendung bereit« detaillierte Zu geständnisse machten, fanden wegen de» Aus» Weidens des französischen Ministerpräsidenten Tardieu «in vorläufiges

und weltwirtschaft lichen Beruhigung nicht gelegen sein konnte. Jene andere Gefahr,dag Deutschland durch übersteigerte Unnachgieblftkeit die Großmächte endgiltig ins französische Lager hinllbertreiben würde, ttt.da durch umgangen worden, daß die deutsche Außen politik noch gerade rechtzeitig den von ihr stet« bekundeten guten Willen. zur internationalen Zusammenarbeit durch Ermöglichung der Genfer Besprechunsen in di« Tat umgesetzf hat. Der Entschluß zur Einleitung und zur Fortführung dieser Unterhaltungen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 10.01.1935
Umfang: 12
dieser Gebiete zu Deutschland blieb iedoch immer noch unbestritten, bis im Jahre 1680 die Reimionskammer (Die Neunionskammer, deren Name auf deutsch ..Wiedervereini- gunas-Kammer' bedeutet, war -ine Behörde, die der französische König Ludwin XIV. errichtet batte und die kür ibn Be'ründi noen für die Lostrennung deutscher Gebiete von dem damals todesmatten Deutschen Reich auskor^chen mußte) in Metz entschied, die Grafschaft Saarbrücken fei Metzer Gehege besitz und unterstehe somit der Hobelt des französischen

Käniag. Frankreich bemämtiate sich auf diele Weile und unter Ausniitzuna der inneren Zerrissenheit Deutschland? des Saargebiets. Ludwia XIV. ließ im Saar tale nach Vaubans Plänen die Stadtf.-st'nq Saarlonis erbauen; auch heute nock das sichtbarste Erinnerungszeichen sran-ä!ll^'er Herrschaft im Saargebi'et. Diele erste Be- satzunaszeit dauerte siebzehn Jahre. Durch den Frieden von Rnsmick (1697), kn dem Frankreich aut die meisten Reunionen ver zichten mußte, kam der größte Teil des Saar gebiets wied

-r an Deutschland. Sa-nlmOs mit einiaen N'chbargemeinden verblieb In französischem Besitz. Mit der Rückgabe der Saaraegend an die einheimischen deutschen Landesherren vollzog sich ein Wandel in der französischen Ostvolitik. An Stelle der Gewaltpolitik des 17. Jahrhun derts versuchte Frankreich im 18. Jahrhundert sich durch diplomatische Derhandlunaen des Saargebietes zu bemächtigen, sedoch ohne namhasten Erfolg. Aus dieser Zeit datieren die ersten Anfänge des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwunges

die obere und mittlere Saar kanalisteren und ans Inner- französische Kanalnetz anschließen, was einen Aufschwung der Saarwirtschaft zur Foloe hatte. Im zweiten Pariser Frieden von 1815 wurde das gesamte Saaroebiet einschließlich Saarlouis wieder an Deutschland, bzw. Preußen und Bauern zurückgealiedert. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Saarwirtschast sehr ralch zu der großen Be deutung, die sie heute hat. Deutschland erblickt in den Bestimmungen des Friedensvertrages von Versailles

. Io daß die Pressekonferenz auf Augenblicke in eine stürmische Diskussion auszuarten drohte. Nachdem das Kom missions-Mitglied de Jongh erklärt hatte, daß iich die Abftimmungskommission den leßten Entscheid über derartia als ungültig erklärte Stimmen Vorbehalte, schloß Präsident Rhode die unprogrommößig und stürmisch ver laufene Pressekonferenz. Sollten sich am Abstimmungstag besonders die aus Deutschland kommenden Abstim- mungs-Bcrechtigten im Wahllokal verlchent- lich doch des „deuilchen Grußes' bedienen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 01.07.1924
Umfang: 6
keine Ruhe und kein Frieden sein. Ein wichtiges Moment um gegen die Schuldlüge an zukämpfen, sei die internationale Arbeiterbe wegung. Die Sprache der deutschen Arbeiter fände ein starkes Echo m der ganzen Welt. Die Forderung der Revision des Aerfailler Ver trages sei jetzt die Forderung aller gesitteten und moralischen Wienischen in aller Welt. Für uns gälte der Ausrus Hoffmanns von Fallers leben: Deutschland über alles. (Lebhafter Bei fall.) Reichstagsabg. Dr. Bern bürg (Dem.) be handelte

die Kolonialschuldfrage. Er verglich die Besprechungen Wilsons mit den Bestimmun gen des Friedensvertrages hinsichtlich der deut schen Kolonien. Wie in zahlreichen anderen Punkten, so sei Deutschland auch durch die Wegnahme seiner Kownialgebiete betröget, worden. Wenn es den interalliierten Staats männern jetzt mit einer Verbesserung der poli tischen Atmosphäre wirklich ernst sei, dann müß ten sie zum mindesten auch das an Deutschland begangene Kolonialunrecht wieder gutmachen. Reichstagsabg. Manteke (Zerit

.) gedachte Oberschlesiens, während Dr. Boysen sich gegen die unberechtigte Vergrößerung Däne marks durch die Wegnahme Nord-Schleswigs wandte und an den 6V. Jahrestaig des Nieder ganges von Wsen erinnerte. .Es wurde einmütig eine Entschließung an genommen, worin es heißt, die verfarmnelten deutschen Männer und Grauen. aller Schichten und Parteien wünschen einen Frieden von Ge rechtigkeit. Die Versprechungen des Wilson- Progrwmmes seien nicht gehalten Worden! und heute sei Deutschland,, Europa «und die gmi

-ze Welt in.einem Zustand völliger Unordnung. Deutschland habe ehrlich abgerüstet, die andern Länder seien diesem Beispiel nicht gefolgt. Mit der Lüge von der deutschen Schuld am Kriege und der deutschen Schuld im Kriege werde Deutschland noch in der gangen IWelt verleum det. Das deutsche Volk werbe sich nach wie vor mit seiner ganzen Kraft mehren gegen alle Ver suche, das Reich zu zerschlagen» die deutsch« Wirtschaft zu zerstören, und die deutsche Volks krast vernichtend zu treffen

in der Frage der Mlilärkonlrolle frei darlegen, ebenso «vie auch die Briefe Herrlots und Macdonalds an Marx freimütig gehalten waren. vor allem müsse der Vorwurf zurückgewiesen werde», daß Deutschland jederzeit einen bewaff neten europäischen Konflikt provozieren könne. Die deutsche Regierung bleibe aus den schon in den früheren Noten dargelegten juridischen Standpunkt und nehme daher an. daß die jetzige Generalinspeklion den Schluh der Mililärkon- trolle und Neberganz «» de« in Artikel 2tS des Vertrages

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1923
Umfang: 8
6. Oktober 1923 das ihnen die Aussicht eröffnet, die reichen Indu strien an der Ruhr zu kontrollieren. In einem solchen Programm ist kein Raum, für Großmut. Dieser Umstand wird eine wirkliche Ver ständigung mit Deutschland unmöglich machen. Eine deutsche Regierung, die ihre Zustimmung zu einer Okkupation deutschen GebieteS und einer Ausbeu tung deutscher Arbeit gäbe, wie der französische Ehr geiz und die französischen Interessen sie vorhaben, würde schnell von ihren eigenen Landsleuten ver

von englischen Reisenden, die direkt von einem Aufenthalt aus Deutschland zurückkehren, er zählen von wachsender Ordnung slosigkeit. Kleider- und Nahrungsmitteldiebstähle sind an der Tagesordnung. Hungrige Strolche machen die Nacht in vielen deutschen Städten unsicher: Abgesehen von dem Fehlen der Ruhrkohle, wird das Geschäft durch die Markkatastrophe paralysiert. Niemand kann bestellen oder berechnen. Die Hausfrau kann, wenn sie ihre Tageseinkäufe machen will, nicht sagen, ob die mageren Einkäufe

noch retten. Wenn es kommt, und selbst unter der Voraussetzung, daß alles geregelt ist, wird es noch Wochen dauern, bis die Ruhrminen und Fabriken wieder in Gang gebracht sind. Viel mehr Wochen würde es bedürfen, um die erschreckte Mark wieder herauszulocken. Aber immerhin, es wäre eine Verbesserung der Situation, bevor der Winter kommt, wenn man sich jetzt auf Bedingungen einigen würde, die Deutschland nicht in revolutio nären Aufruhr stürzen. Frankreich ist überzeugt, daß die — vollständige

Regierung un trügliche Beweise in Händen habe, daß Deutschland auf dem Punkt stehe zu kapitulieren. Denn Deutsch lands Zustand ist wirklich verzweifelt. Die Wieder aufnahme der Arbeit an der Ruhr ist aber kein Ab schluß. Im besten Falle würde das bedeuten, daß Frankreich, Belgien und Italien vor Weihnachten wieder die monatlichen Kohlenlieferungen aus Deutschland erhalten, die durch die Ruhrinvasion unterbrochen wurden. Aber Frankreich und Belgien gingen an die Ruhr, um die rückständigen Repara

Politik dtes überhaupt gewünscht haben. Die Zukunft wird von der Leitung der Deutschen abhängen. Deutschland wird nicht in eine Ruhrbesetzung Willi- Ken, was immer Herr Stresemann unterschreiben umg Es kann eine Zwischenzeit von Zerfall und lokalen Unordnungen geben, während welcher Deutschland hilflos und gebrochen ist. Aber die Deutschen sind keine Russen. Sie sind ein hochge bildetes Volk von gründlicher Erziehung und einem starken Pflichtgefühl für Gemeinde und Staat, de nen sie angehören

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1926
Umfang: 8
über die Tätigkeit der deutschen Dele- . gation in Genf ab. Das Bestreben sei dahin gegan gen, Deutschland seine volle Gleichberechtigung in der Mitwirkung im Rahmen des Völkerbundes zu sichern. Die deutsche Außenpolitik sei darauf gerich tet, die Bedrückungen Deutschlands zu vermindern und auf ein erträgliches Verhältnis zu den Sieger mächten zu gelangen. In dieser Hinsicht sei in Lo carno ein großer Fortschritt erreicht worden. Eine andere Politik sei heute gar nicht gut möglich. Die Art, wie man in Gens

mit Deutschland gesprochen, bedeutet eine moralische Genugtuung für Deutsch land. Obwohl die Genfer Tagung im Punkte Beitritt .zum Völkerbund für Deutschland einen erfolglosen Ausgang hatte, so brachte sie Deutschland einen mo ralischen Erfolg. Denn die erste Völkerbundskommis sion hat bei Prüfung des. Ausnahmegesuches festge stellt, daß Deutschland seine internationalen Verpflichtungen erfüllt habe. Gerade um diese Feststellung habe Deutschland jahrelang gerungen und sie ist für das Reich ein Sieg von großer

oder Amerikas werden! Entweder wird' der Völkerbund jetzt zerfallen oder er wird sich zu etwas ganz anderem entwickeln, als er war.' So seufzte kürzlich in Genf ein nichtdeutscher Völ kerbunddiplomat. Es scheint, daß die bequemen Zeiten aber nicht erst mit, sondern bereits schon vor dem Eintritt Deutschlands vorbei sind. Der Prager Senator Medinger . schreibt über die Genfer Tagung u. a.: Ich hörte in Genf wenig Vorwürfe gegen Deutschland. Seine moralische Position ist eben unanfechtbar. Es be stand einfach

, die sich in einer fast lächerlichen Kanapeefrage äußerte.. Es rächt sich, daß man die Be siegten bei der Gründung des Völkerbundes nicht entspre chen lieh, sagt Meoinger und fährt fort: Ich war seit 1022 bei den meisten Välkerbundver- sammlungen und kann daher den Unterschied oer Atmo sphäre seststellen. Die Gehässigkeit gegen Deutschland war so gut wie verschwunden; die deutsche Delegation war Ge genstand achtungsvollen Interesses. Man hörte viel Deutsch reden, delltsche Zeitungen lagen überall

sein w'id? Fugst interca, sugit irreparabile tempus! Auch die Schwierigkeiten in der Ratszusammensetzung wären bei einem .früheren Eintritt Deutschland kaum so groß gewesen. In den Minderheitenstagcn merke man heute schon Deutschland „ante Portas'. Es Uxree bei Deutschlands Eintritt gar nicht nötig, daß Deutschland in Genf Haupt- und Staatsaktionen unternimmt, es Wird durch seine bloße Anwesenheit wirken. Es kann durch gelegentliche Anfragen, durch sein Ausmerksammachen von Konserenz- kollegen usiv

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 06.10.1923
Umfang: 10
das ihnen die Aussicht eröffnet, die reichen Indu strien an der Ruhr zu kontrollieren. In einem solchen Programm ist kein-Raum für Großmut. Dieser Umstand wird eine wirkliche Ver ständigung mit Deutschland unmöglich machen. Eine deutsche Regierung, die ihre Zustininiung zu einer Okkupation deutschen Gebietes und einer Ausbeu tung deutscher Arbeit gäbe, wie der französische Ehr geiz und die französischen Interessen sie Vorhaben, würde schnell von ihren eigenen Landsleuten ver- worfen

, die direkt von cincin Aufenthalt aus Deutschland zurückkehren, er zählen von wachsender Ordnüngslosigkeit. Kleider- und Nahrungsmitteldiebstähle sind an der Tagesordnung. Hungrige Strolche machen die Nacht in vielen deutschen Städten unsicher: Abgesehen von dem -Fehlen der Ruhrkohle, wird das Geschäft durch die Markkatastrophe paralysiert. Niemand kann bestellen oder berechnen. Die Hausfrau kann, wenn sie ihre Tageseinkäufe machen will, nicht sagen, ob die mageren Einkäufe, die sie vorhat, in der Zeit

, und selbst unter der Voraussetzung, daß alles geregelt ist, wird es noch Wochen dauern, bis die Ruhrminen und Fabriken wieder in Gang gebracht sind. Viel mehr Wochen würde es bedürfen, um die erschreckte .Mark wieder herauszulocken. Aber immerhin, es wäre eine Verbesserung der Situation, bevor der Winter kommt, wenn man sich jetzt auf Bedingungen einigen würde, die Deutschland nicht in revolutio nären Ansruhr stürzen. Frankreich ist überzeugt, daß die — vollständige und unzweideutige — Unterwerfung unmittelbar bevorsteht

habe, daß Deutschland auf dem Punkt stehe zu kapitulieren. Denn Deutsch lands Zustand ist wirklich verzweifelt. Die Wieder aufnahme der Arbeit an der Ruhr ist aber kein Ab schluß. Im besten Falle würde das bedeuten, daß Frankreich, Belgien und Italien vor Weihnachten wieder die monatlichen Kohlenlieferungen aus Deutschland erhalten, die durch die Ruhrinvasion unterbrochen wurden. Aber Frankreich und Belgien gingen an die Ruhr, um die rückständigen Repara tionszahlungen zu erzwingen und so lange keine Ver

wird von der Leitung der Deutschen abhängen. Deutschland wird nicht in eine Ruhrbesetzung willi gen, was immer Herr Stresemann unterschreiben mag. Es kann eine Zwischenzeit von Zerfall und lokalen Unordnungen geben, während welcher Deutschland hilflos und gebrochen ist. Aber die Deutschen sind keine Rüsten, Sie sind ein hochge- lildetes Volk von gründlicher Erziehung und einem tarken Pflichtgefühl für Gemeinde und Staat, de nen sie angehören. Sie werden sich aufraffeu und schließlich'wieder zusammenkommen

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Dolomiten
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Seite 2 von 12
Datum: 25.06.1927
Umfang: 12
waren. Im deutschen Reichstag hielt am Donners tag, 23. Juni, der Reichsaußenminister Dr. Stresemann die angekündigte Rede, welche in der Hauptfach« die deutsche Erwiderung auf die Herausforderung seitens des fran zösischen Ministerpräsidenten Poincare in seiner letzten Sonnraasrede bildete. Herr Poincare hat Deutschland als die wahre Gefahr des europäischen Fricdens hingestellt, weil es nieder militärisch und organisatorisch im Sinne des Friedens diktates. noch weniger moralisch abgerüstet habe und beständig

aus Wiedererlangung seiner alten Machtstellung sinne. Darin liege aber die Friedensgefahr. Die Antwortrede des deutschen Leiters der Reichsaußenpolitik wurde allenthalben mit Spannung erwartet. In der Diplomotenloge wohnten die hcniptfächlichsten Vertreter des Auslandes der Sitzung bei. Die Rede war durch Anfragen der Regierungsparteien und der Sozialdemokraten über die außenpoli- tifdje Lage veranlaßt. Eingangs versicherte Stresemann, daß Deutschland nicht unter die Gegirer Rußlands gegangen sei. Das Aus land

.' Die Reduktion der Rheinlandstruppen bilde einen Teil derjenigen Sicherungen, von denen die Unterzeichnung des Locarno-Ver- trages abhängig war. Gewiß seien die Zu sicherungen anderer Art ehrlich erfüllt wor den, aber Deutschland hätte auch die Erfül lung der Zusage der Truppenreduktion zu erwarten und die Erledigung dieser Frage bedeute zugleich und sei der Prüfstein, ob die Locarnopolitik überhaupt noch gilt oder nicht. Durch die Nichterfüllung der feierlich ge gebenen Zusage würde die Gefahr vorhan

den sein, daß die Lage auch auf anderen Gebieten erschüttert wird. Der Außenmini ster betonte, die Frage sei zu einer Frage des Vertrauens geworden. Es liege nicht an Deutschland, sondern an der unglaublichen Hinauszögerung der Entscheidung, daß die deutsä)« Oeffentlichkeit die Geduld verloren Hab« Antwort an Poincare. In Deutschland habe cs peinlich berührt, wie der französische Ministerpräsident Poin care in seiner Rede geglaubt habe, das Nach alter Sitte soll es ei» Doppclkloster gewesen sein. Auch Staffier

Schlußfolgerungen auf die deutsche Geistes verfassung aus der Tatsache ziehe, daß ein deutsches Kriegsschiff eine Reise angetreten hat. das den Namen „Elsaß' trägt. Das Linienschiff „Elsaß' sei aber schon im Jahre 1903 erbaut worden, habe also vor 23 Jah ren seinen Namen erhalten. (Heiterkeit.) Im Versailler Vertrag sei dieses Schiff ausdrück lich Deutschland belassen worden. Dann wolle Herr Pomcare allen Ernstes die Behauptung vertreien, er, der Redner, fei kein aufrich- t’-.-r Anhänger der Lacarnopolitik

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Volksbote
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Seite 1 von 8
Datum: 26.06.1941
Umfang: 8
- und Freundschaftsabkom- mens vom 28. September des gleichen Jahres geführt haben, gleichzeitig aber auch die schwe ren Bedenken, die' auf deutscher Seite bei die sen Schritten-bestanden. Ein-zweiter,Abschnitt erhebt die Anklage, daß Rußland, wie ins geheim befürchtet' worden war, die' P r o p a- gandatätigte i t der Kommunistischen Internationale' nicht eingestellt, sondern - in Deutschland und in den von ihm besetzten Ge bieten Europas nach und nach verstärkt habe. Auch habe Rußland in Aussicht gestellt

, daß es mit Deutschland zur Abkürzung des Krieges zusammenarbeiten würde, was sich später als eine bewußte Irreführung erwiesen habe. Der dritte, vierte und fünfte befaßt der Rote itik der indem 'sie darauf abzielte, die militärische Macht Moskaus zwischen Eismeer und Schwar zem Meer nach Westen vorzuschieben, um di« Bolschewisterung weiter nach (sin tragen. In den Moskauer S Deutschland der russischen Regierung flußgebiet überlasten» in der Meinung es weder besetzt noch angoglie» Deutschland

habe dann, als allen Vereinbarungen rn ettland. Litauen und vorging, dem Frieden zuliebe allerdings, daß dert werden dürfe. Rußland entg Estland, 'sinnt. f} Ict land eine Einwendungen erhoben. 2m finnischen Krieg habe es' sich völlig zurückgehalten, in Litauen sogar die Einverleibung eines Gebiets- streifens, der dem deutschen Einflußgebiet vor« behalten geblieben war. geduldet, ön Rumä nien vollends, als Rußland in ultimativer Form die Abtretung von Bestarabien und der Bukowina forderte, habe Deutschland di« rumä nische

für den Beitritt habe Molotow in Berlin und in anschließenden Verhandlungen in Moskau folgendes verlangt: Deutsche Zu stimmung zu einer russischen Garantie für Bulgarien und Errichtung militärischer Stützpunkte in dessen Gebiet; Unterstützung der russischen Forderung nach Flotten- und sonstigen Stützpunkten am Bosporus und an den Dardanellen; völlig« Preisgabe Finn lands. Deutschland habe diesen russischen Forderungen nicht zustimmen können, worauf sich eine immer engere Zusammenarbeit Ruß lands mit England

abkommens mit Deutschland; die Ab schiebung des norwegischen.- belgischen, grie chischen und jugoslawischen Gesandten aus Mos kau, die von Moskau veranlaßte Zurückhaltung der englischen Presse in der Verbreitung von Nachrichten über die deutsch-russischen Beziehun gen sowie die jüngste Erklärung der Agentur Taß, nach der zwischen Deutschland und Ruß land einwandfreie Beziehungen beständen, wur den heute von der deutschen Note als „Tar nungsmanöver' entlarvt. Im Schlußteil der Note

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