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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.01.1937
Umfang: 8
der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland eine au ßenpolitische Sonderausgabe veröffentlicht, in der Artikel der wichtigsten europäischen Staatsmänner zum Abdruck gebracht sind. Darunter: Graf Ciano, Oberst Beck, Staatssekretär Schmidt. Admiral Usborne, Botschafter Japans Muschatojo. Nachstehend ein Artikel des italienischen Außenminister» Gras Galeazzo Ciano: Die politische Zusammenarbeit zwischen dem Nationalsozialistischen Deutschland und dem faschi- «ischen Italien ist heute einer dir Eckpfeiler des Friedens

, und sie drohen noch heute, Europa in zwei »Lager zu teilen und die notwendige Solidarität «wischen den Kulturnationen unwiederbringlich zu «zerstören, indem sie dem Bolschewismus Einlaß 1 gewähren. Italien hat sich als erste europäische Nation mit lallen angespannten Kräften dieser zerstörenden ! Tendenz widersetzt. Es hat als erste Nation eine I Politik des Verständnisses für die Bedürfnisse des I deutschen Volkes erkannt und verfolgt, als es i Deutschland die Hand gereicht, als erste die Not- I lvendigkeit

betont, zu einer aufrichtigen und gründ lichen Aussöhnung zwischen den durch den Welt krieg auseinandergerissenen Nationen zu gelangen. Sofort nach dem Abschluß des Versailler Vertrages begann Italien seine Arbeit an der Revision, in- Idem es zunächst die Notwendigkeit der Streichung là Reparationen betonte, dann auf der Notwen digkeit bestand, Deutschlands Sicherheit auf die selbe Grundlage und dieselben Bedingungen zu stellen wie die französische, und schließlich, indezn es für Deutschland

- I vertrage erreicht werden könnte, indem man also Am deutschen Volke nicht nur die sogenannte js^'chberechtigung zugestand, sondern die wesent- . 5 Funktionen, die Deutschland in der sozialen uno politischen Ordnung des europäischen Frie- vens besitzt und zu erfüllen hat. voll anerkannte. l,l?ì dauernd der Leitsatz in der Außenpo- !-. Mussolinis, der übrigens im Locarnovertrag ^ ,ìt g-wann, wo die deutsche Sicherheit der > ^'Mischen gleichgestellt wurde, ferner im Ver mag von Lausanne von 1932

. wo mit den Repa- Schluß gemacht wurde, und schließlich in l°,Anerkennung, die Italien dem Recht Deutsch- !n',5 auf Aufrüstung und auf defensive Befesti- wtihrte ^^en seines nationalen Gebietes ge- ! ^'esen Grundlagen haben wir unsere poli- Crk'i A^'^e'mrbeit mit Deutschland gestellt. ! haben zwei Ereignisse die fortschreitende rià ^rung unserer beiden Völker bis zur Er- der Achse Roma—Berlin geführ, die als i in lk Taktor des friedlichen Wiederaufbaues n',.„ 'ropa zu werten ist. Ich meine die verständ- l uiu

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 23.05.1925
Umfang: 12
beschwerte sich darüber, daß der Minister nur die Ermächtigung zu Reformen haben wolle» es aber nicht der Mühe wert findet die geplanten Reformen auch bekannt zu geben, was unbedingt verlangt werden müsse. Er könne daher der Regierung nicht die geforderte Ermächtigung ohne weiteres erteilen. Italien unö Oesterreich. Die römischen diplomatischen Kreise widmen gegenwärtig die grüßte Aufmerksamkeit der österrei- schen Frage, die wegen der Anschlußbestrebungen 'an Deutschland und der schwierigen

Italien werde nunmchr die Lösung des Problems in die Hand nehmen. Seine AZtion werde sich nicht darauf beschränken, die Vereinigung Oesterreichs mit Deutschland zu verhindern, sondern Italien weicke den österreichi schen W i r t! ch a f t skörp °er an den italienischen zu fesseln suchen, denn Oesterreich sei ein Nachbar staat, der zum großen Teile nach Italien orientiert sei, wv er auch seine Handelshäfen habe.^ Was» früher infolge des Kleinmutes der früheren italie nischen Diplomatie versäumt würbe

, wolle die fa schistische Regierung nachholen. Die wirtschaftliche Aktion zugunsten Oesterreichs solle mit Nachdruck betrieben werden. Oesterreich müsse selbständig bleiben und seine Neutralität sowohl gegen Deutsch-, land wie gegenüber allen Nachfolgestaaten bewah- ren. . ^ ^' Der verfahrene Karren Europas. < Jetzt stieben die diplomatischen Fragen kreuz und quer durcheinander. Sicherheitspakt, Abrüstung. Räumung der Ruhr, Abmarsch von Köln, Deutschland im Völkerbund, das eine frü her. nein

alles auf einmal usw. Zwei Tatsachen muß man sich zur Erkenntnis deH heutigen Lage ! vor Augen hakten: Im Monat Dezember hat die militärische Kontrollkommission angebliche Versehlungen Deutschlands festge stellt und den alliierten Regierungen Mitteilun gen gemacht, die überall den Eindruck hervor riefen, als Hätte Deutschland auss. schwerste gegen den Friedensvertrag gesündigt. Wir schreiben ^heute den 23. Mai, und bis dato - schlummerte die Note, die Deutschland davon verständigen soll, was die Kontrollkommission

gesagt hat» in den Pulten der Staatskanzleien. Deutschland hat nicht einmal, sondern mehrere Male versichert, es werde alles ausbieten, um etwaige Irrtümer zu beseitigen. .ungünstige Ein drücke richtigzustellen und den ganzen Sachver- ^ halt zu prüsen. Trotzdem, die diplomatische Ma- / schinerie konnte sich nicht rascher in Bewegung setzen, und so mußte sich die Meinung bilden: ' Wenn man so lange wartet und zögert, wenn es so schwer ist, zu einer Schlußfolgerung zu ge langen, wenn mehr

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.06.1923
Umfang: 4
. Dann vergißt er die rote Hahne der Internationale völlig, folgt der Tri kolore und der Regierung, seder Regierung Frankreichs. Wenn man die Schmähungen der französischen Arbeiterschaft gegen die Advoka ten, aegen die Poineares uno Genossen, die in dem Äugenblick, wo der Franzose sich als Inter nationalist fühlt, ausgestoßen werden, nach Deutschland telegraphiert und sie als Auffassung der französischen Arbeiterschaft hinstellt, ergibt sich ein sal>ches Bild. Trotzdem mit dem französischen Arbeiter

, der gegenwärtig In Deutschland gegen alles, was aus Frankreich kommt, emporschießt. Sie hat aber vollständig unrecht, wenn sie erzählt, es bestehe auch nur einen Augenblick Aussicht, daß eine neue große Revolution in Frankreich die jetzige herrschende Gesellschaft abschüttele und eine neue Führer schicht emporkomme, die dann mit Deutschland und der Welt ihren Frieden mache. >Ueber Poincarö kann noch so verächtlich im französi schen Volke gesprochen- -werden, er und Leute seiner politischen Woltauffasfung

Erfolge entstand, nur durch äuße.l Mißerfolge gemindert werden. Erst wenn die Poincarä. Foch und Genossen auf deutschem Voden Ihre Lorbeerkränze, die sie auf eben diesem Boden errungen haben, wieder ver- 'velken sehen, wird der Ruhmrausch in Frank reich verfliegen. Jede in Deutschland erlittene Schlappe schwächt die Stellung der in Frank- - reich Allmächtigen, und jede Schwächung dieser Stellung bringt Deutsche und Franzosen einan der näher. Solange aber die Poincarö und Genossen in Deutschland siegen

, wird der Haß stwischsnl den beiden VAkern wachsen, wird Europa nicht zur Ruhe 'kommen. Deutschland hat auch keine Wahl. Es muß gegen Frankreich ebenso geschlossen auftreten, wie die Franzosen gegen Deutschland austreten. Die Hoffnung auf das neue Angebot. Besserung der Mark. Verl in. 6. Juni. Die deutsche Mark hat sich gestern auf allen Plätzen bedeutend gebessert. Ursache dafür ist, dak angenom men wird, daft das neue deutsche Repara tionsprojekt endlich die Einleitung von Ver handlungen und in der Folge

und Deutschlands wunden Leib nur neue Wunden, sordert er von Frankreich Opfer in jeder Form, die ruhmlos dargebracht werden, dann, aber auch nur dann, besteht die Möglichkeit für einen dauernden Friedensschluß. Deutschland hat jetzt eine -schwere Zeit, sie wird desto länger dauern und desto schwerer werden, je leichter sie für die Franzosen wird. Es sieht nur so aus, als ob alle Trümpfe in Frankreichs Hand seien. Es sieht nur so aus, weil die Franzosen versuchen, es den Deutschen einzubilden und weil viele

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 23.09.1939
Umfang: 12
- land des November ISIS eine Regie rung. die von ihnen ausgehalken wurde, und sie verwechselten wohl das heutige Regime mit diesem von ihnen ausgehal tenen und die heutige deutsche Nation mit dem damals verführten, verblende ten deutschen Volk. Deutschland aber stellt man kein Ultima- tum mehr, das kann man sich in London merken. (Die Danziger Volks genossen umjubelten den Führer minu tenlang mit losenden Beifallskundge bungen.) Wir haben in den letzten Jahren von Staaten, wie Polen, Unerhörtes

erfüllen bewunderungs würdig ihre Pflicht und über allen wacht die deutsche Luftwaffe und sichert den deutschen Raum. Jene, die davon träumten, daß sie Deutschland zerschmettern würden, die die deutschen Städte in Schutt und Asche legen wollten, sind so kleinlaut gewor den, weil sie genau wissen, daß für jede Bombe auf eine deutsche Stadt fünf oder zehn zurückfallen. Sie sollen nur nicht so tun. als ob sie sich aus Humanität für diese Art von Kriegführung nicht entscheiden woll ten

und damit jenen Zu stand herbeigeführt, der es vielleicht ermög licht, in Vernunft und Ruhe dereinst mit Vertretern dieses Volkes sprechen zu können. Deutschland und Rußland Unterdessen hat Rußland sich veranlaßt gesehen, auch seinerseits zum Schutze der Interessen weißrussischer und ukrainischer Volksteile in Polen einzumarschieren. Wir erleben nun, daß man in England und in Frankreich in diesem Zusammengehen Deutschlands und Rußlands ein ungeheuer liches Verbrechen sieht, ja ein Engländer schreibt, das sei

eine Persidie! Die Eng länder müssen das ja nun wissen. (Begei stert stimmen die Massen diesen ironischen Worten des Führers zu.) Ich glaube, die Perfidie sieht man in England darin, daß der Versuch des Zusammengehens des Englands mit dem bolschewistischen Rußland mißlang, während umgekehrt der Versuch des nationalsozialistischen Deutschland mit dem bolschewistischen Rußland gelungen ist. Ich möchte hier gleich eine Aufklärung geben: Rußland bleibt das, was es ist, und auch Deutschland wird das bleiben

in der Praxis widerlegen zu können. Sie, die fortgesetzt behaupteten, Deutschland hätte die Absicht, Europa bis zum Ural zu beherrschen, müßten ja jetzt glücklich sein, daß sie endlich die Begrenzung der deutschen politischen Absichten erfahren. Ich glaube, daß wir ihnen wieder einen Kriegsgrund wegneh men, denn sie erklären, daß sie gegen das heutige Regime schon deshalb kämpfen müh ten, weil es unbegrenzte Kriegsziele ver folge. Nun, meine Herren des großbritanni schen Reiches:, die Ziele Deutsch lands

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 09.08.1934
Umfang: 16
Vergangenheit großer deutscher Traditton ragte er in unsere Zukunft hinein. 2n ihm verkörper ten sich noch die Erinnerungen an die leidvollen und blutigen Kämpfe, di« das deutsche Volk um seine staatspolitische Einigung durchfechten mußte. — Tr stand noch als funger Bertteter seines Regiments im Spiegelsaal von Versail les, als das Kaiserreich proklamiert wurde. Er als ob' dieses arbeitsreiche menschliche Dasein in einem gesegneten Lebensabend seinen Ab schluß finden würde, da brach über Deutschland

sich die unvergäng lichen Siege, die die deutschen Armeen an allen Fronten des großen Krieges an ihr Fahnen heften konnten. - Üm November 1918, als über Deutschland Verrat, Thaos und Verzweiflung hereinbrachen, blieb er der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Wiederum vergönnte das Schicksal es ihm nicht, tn Ruhe und wohlverdienter Abgeschieden- heit vom öffenlltchen Leben seine Jahre zu be schließen. Roch einmal erging der Ruf des Vol kes an den fast 89jährigen, und der pflicht gewohnte Soldat des großen

hat er seitdem zum jungen Deutschland gestan den und gegenüber allen Bedrohungen eine schützende und segnende Hand über dem neuen Reich gehalten. Es war vielleicht das höchste Glück seines betagten Lebensabends, nun zu willen, daß das Schicksal der Natton in sicherer Hut lag und das Reich so fett gegründet war, daß es allen Stürmen und Anfeindungen trotzen konnte. In ihm verkörperte sich die tiefe Versöhnung, die am 39. Januar 1933 zwischen dem Deutsch land von gestern und dem von morgen statt gefunden

, was von einem Menschen gesagt werden kann, auf ihn trifft es zu: er hat durch seinen Heimgang die Welt ärmer gemacht. Das deutsche Volk wird das hehre Andenken seines Lebens und Wirkens in dem Schrein seines dankerfüllten Herzens verschließen. Der Ruhm seiner Taten in Krieg und Frieden wird von Enkel zu Enkel bis in die fernsten Geschlech ter weitergetragen werden.' Für Deutschland hat die Regierung eine Nationaltrauer von 14 Tagen angeordnet. Vom Sterbetag bis zum Tage der Beisetzung läuteten jeden Abend in ganz

Deutschland alle Kirchen glocken von 8 bis 9 Uhr abends. Im Reichstag fand am Montag mittags um 12 Uhr die amtliche Trauerseier statt, bei der in Anwesenheit aller Abgeordneten, des gesam ten diplomattschen Korps, vieler Generäle der alten Arme«, des ehemaligen Kronprinzen sowie des Sohnes des verstorbenen Reichspräsidenten Reichskanzler Hitler die Trauerrede hielt, deren Höhepunkt in den Worten lag: „Der Herr Reichs präsident, Eeneralfeldmarschall v. Hindenburg, ist nicht tot. Denn, indem er starb

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 20.01.1922
Umfang: 8
Seite 2 „Bozncr Nachrichten', den Lv. Janncr 1SZZ Nr. -1? Frankreich und Deutschland. Der deutsche Reichskanzler Dr. Wirth hat am 18. Jänner auf dem deutschen Industrie- u. Handelstag seine Ansicht dahin ausgesprochen, daß nach dem schweren Jahre 1921 eine neue Aera für Deutschland zu kommen scheine, eine Zeit der aufdämmernden Gerechtigkeit und Dul dung für Deutschland. Diese Hoffnung wird nun allerdings in Deutschland nicht allgemein geteilt, sondern weite pessimistische Kreise be fürchten

, sei Deutschland von Frankreich unter , Briand mit Ruten geschlagen worden, so werde es unter Poincare mit Skorpionen geschlagen ' werden. Der neue Mann müsse doch etwas be deuten, und zwar bedeute er nichts gutes für Deutschland, sonst wäre die ganze Auswechslung und deren Hergang nicht verständlich. Herr Poincare ist zur Liquidierung eines Krieges berufen worden, den er angezettel hatte. Der Augenblick war so gewählt, wie ihn Herren der Welt wählen. Rücksichtslos, gebie terisch, selbstbewußt

. Man rief berühmte Gäste ins Land und schickte sie wieder fort, als man ihrer überdrüssig ward. Die Dinge, schienen in Cannes stärker zu werden als die Menschen Briand hatte vor seiner Abreise das formelle , Versprechen gegeben, daß die Zukunft um kei nen Fußbreit von der Vergangenheit abweichen > würde. Daß Deutschland zahlen müsse, und daß bei der geringsten Verfehlung die Sanktio nen „spielen' -würden, wie der schöne sranzö fische Ausdruck lautet. In Cannes drang die Sturmflut aus Briand ein. Halb

zu schließen, aber unter Bedingungen, die der französischen Politik nicht entsvrachen: Po len, das Schoßkind Frankreichs, der Pfahl im deutschen Fleisch, sollte nicht in den Vertrag eingeschlossen werden! Wegen Polen wollte Eng land sich auf keinen Krieg einlassen. Hoch schlugen die Wogen der Erregung in Paris. Mit einem Schlage sollten die Ergebnisse einer dreijährigen Nachkriegspolitik vernichtet werden. Deutschland sollte der Willkür Frank reichs entzogen werden, es sollte ein wirklicher Friede

tionskommission werden nach und nach wieder ihre frühere Sprache annehmen. Die Intrigen rund um Deutschland herum werden wieder schärfer werden. Deutschland kommt allerdings in eine neue Aera. Aber nach dem Willen Frank reichs soll es die Aera vom Jänner 1919 sein Die Vernunft, die langsam sich wieder hervor wagte, soll wieder in den finsteren Winkel zu- rückkriechen und die Haßpolitik und nicht das Interesse > der wirtschaftlichen Rettung der Na tionen wieder maßgebend fein. So will es Frankreich

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.07.1922
Umfang: 4
: Obstmarkt 6 lFernspr. 870) Triest 1 1/153. Oesterr. Postsparkassenkonto 111.775. Münchner Postscheckkonto 28.104 allen Geschäftsstellen sowie bei allen Filialen der Unione Pubblicitä Italiana. — . „ r ... ...... ig in den Geschäfts» und Verschleißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 13.—; bei tellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.50, vierteljährlich L 13.50; monatliche Bezugsgebühr für eutschösterreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.— , übriges Ausland Lire

8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Bezugspreis: bei Zus, Nummer 154 Montag, den 10. Juli 1922 3. Jahrgang Politische Wochenschau. Die Vorwoche hat di« verwirrte politische Lage Europas merklich in ungünstigem Sinne beein flußt. Die Ereignisse in Deutschland, der neuer liche Marksturz, die allgemeine Verschärfung der europäischen Valutakrise vermochten es nicht» 'nehmend in Frankreich zu wirken.' Das Debatten in der französischen Kam- sch PoincarL gegebene Ver- Frankreich ist kein Einlen

an der Wurzel zu fassen. Schanzer verhandelt nun in Paris. Nach diesen Verhandlungen soll dann wieder eine Aussprache in London statt finden. Doch die katastrophale Entwicklung der Lage ln Deutschland drängt zu raschem Handeln. Deutschland hat um Stundung der Zahlung der am 16. ds. fälligen Reparationsquote ansuchen müssen, denn die aus der innerpolitischen Krise resultierende Verschärfung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands eilt mit Riesenschritten vor wärts. Deutschland bat eine Woche schwerer innerer

Verwirrungen Hinter sich. Man braucht nur an die Massenkundgebungen des letzten Dienstag zu erinnern mit ihren blutigen Zusammenstößen in Frankfurt a. M., in Hamburg, in Zwickau ufw., und man braucht nur die Raditaldsierungsbe- Hebungen innerhalb der Partei der Mehrheits- ozialisten gu werten, um zu erkennen, wie weit ,»ie Ermordung Rathenaus Deutschland in inner- polttischer Hinsicht wieder zurückgewovfen hat. In den letzten Jahren halten sich die Mchcheits- sozialisten -mehr und mehr -auf den Boden

, daß Deutschland der Entente m laufen den Jahre 720 Millionen Goldmark und 1.25 Milliarden Goldmark in Waren zahlen könnte. Im sich die 720 Millionen Goldmark, zu ver- chaffen. müßte Deutschland nach Ländern mit loher Valuta eine entsprechnede Menge von Jn- dustrieerzeugnissen verkaufen. Es ist unnütz, sich Trotz der sehr niedri schen Exporten zui Anwendung gelangen, kann auf diese Weise nicht Täuschungen gen Preise, en hinzugeben, die bei den deutsi einmal die Hälfte der Schulden gegenüber dem Ausland

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1923
Umfang: 8
Bezugsgebühr für das Ausland i. 10.60. Fortlciufendk Annahme des Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebii lir Tlummer 1S3 Aleran, Samstag, den 11. August 192Z 55. Jahrgang Deutscher Reichstag. Berlin, V. August. Die Kanzlerrode zeichnet sich vor allem durch eines aus: frei von allen Illusionen, mit abso luter Offenheit stellt sie die außenpolitische Lage so dar, wte 'sie ist, nicht wie sie Deutschland wünscht, und zieht daraus unerbittlich die Kon sequenzen für die Politik iin Innern. Das Ka binett

kann, wenn es ihn nicht selbst mit dem Aufgebot aller» aber auch aller Kraft mitgewinnen hilft. Nur einige Sähe feien hervorgehoben, die man in Deutschland immer wieder sich vor Augen halten muß: „Wir dürfen nicht an Wim,, der glauben, sondern wir müssen c,n uns selbst Flauten und müssen diesen Glauben nicht dur l' fatalistische Ergevung, sondern im entschlossenen Handeln betätigen.' Worin besteht dieses ent schlossene Handeln, worin allein kann diese Ak- tivität bestehen: nicht in aussichtslosen Berstän- digungsversuchen

, nicht in Verzweiflungsakten, die, darüber kann nach der außenpolitischen Entwicklung der letzten Wochen unter ernsten Menschen Doch kein Zweifel sein, augenblick'ich wieder die Einheitsfront der ganzen Welt gegen Deutschland herstellen würden, sondern darin: „Den gvwaltlosen passiven Widerstand mit aller Kraft fortzusetzen und die Bevölkerung, die ihn ans eigenem Entschluß leistet, im nichtbesetzten Gebiet mit Höchster Aktivität zu stützen. In diesem Sinne haben wir „mit allen Mitteln eiserner Entschlossenheit

Gesinnung nun versagen solltel' Der Ü. August vrachte die große politische Aussprache, aber gleichzeitig tagte — was seh> viel wesentlicher war — der Steuerausschuß, der das wahr machte, was dort im Saal mir in Wor e gekleidet wurde, nämlich den Versuch, Deutschland vor einer wirtschaftlichen Kata strophe zu retten. Den Reigen eröffnete Hermann Müller mit einem scharfen Angriff auf die Reichsbankver waltung, wobei er die Reichsbanknoten als Havenstein-Rubel bezeichnete. Dann forderte er energische

habe nur in den Zeiten des Elends eine Existenzberechtigung und sei nur eine krankhaste Erscheinung. In normalen Zei ten würde sie sehr rasch wieder verschwind»!n, da Kommunismus und Bolschewismus Deutschland nicht liegen. Wenn Deutschland trotzdem in diese Dinge hineinkäme, dann verdanke es dies der Politik der Großmächte. Noch einmal wieder hole er seine schon früher geäußerte Warnung, auf einen Zwiespalt zwischen England und Frankreich zu rechnen. Selbst wenn eine Regie rung den Bruch wollte, werden die Völker

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 28.03.1922
Umfang: 8
, den 28. März 1922 60 lilMeii Mark neue Steilem zu den. bisherigen Lasten fordert die Reparatiouskoiiimis-! fron von Deutschland, so daß cs also ans den Kops 1000' Mark 'lteue Stenern treffen würde. Und über diese 60, Milliarden sollen bis zum 31. Mai schon durch eine. Steuergesetzgebung sichergestcllt sein. s Die delitsche Reichsregierung hat am 24. ds. zu. die- o fer und den anderen ganz lingehenerlichen Forderungen der' - Reparationskoinmission Stellung genommen, der Reich;-. kartier legte

die Richtlinien der von der Regierniqg eirs- tzuschlagenden Politik dar und der Reichspräsident stellte fest, daß die gesamte Regierung mit diesen Richtlinien einl-' verstmrden ist. j Im Reichst Lg fanden Unterredungen unter den Par teien in nichtoffizieller Form statt. In allen Parteien bis hinüber zu den Unabhängigen verhält man sich scharf ab lehnend gegenüber der Forderung von 60 Milliarden neuer Steuern, ebenso ivird die Forderung der Finanzkomtralle über Deutschland als unmöglich bezeichnet

. > Die amtliche Aussprache und Stellungnahme beginnt im Reichstag erst anr Dienstage 23. März, int Anschlüsse an die Regierungserklärung. Die bisherige entschiedene Ablehnung der Fordern^ gen in-Deutschland wird in den Ententeländern nicht tra gisch igenbmiufen. Man rechnet dort so: Roch jedesmal, beim Friedensvertrag — „die Hand soll verdorren!' — >, beim Londoner Ultimatum, beim Mkommen von Spaa, kurz jedesmal, wenn es Deutschland an den Lebensnerv ging, hat man sich dort erst „geziert' und ein „unmöglich

!'! ausgesprochen und dann doch den harten Bissen geschluckt. - Warum soll'» diesmal anders sein? So meldet bereits istr 'Londoner Vertreter des W.-T.-B. von unterrichteter britischer'Seite, daß in London die Ueberzeugung herrsch^ -ratiönskömmissibu' in Deutschland entstandene Sturm der Entrüstung sich legen und bei eingehender Prüfung der Forderungen der Reparatioilskommission einer o p c i in i- stischerzii Auffassung Play machen werde. Wenn die letzte Note der Reparationskoinmission auch in ihrer äu ßeren

Forni ein auf die herrschende politische Konstella tion znrückzuführendes schroffes Aus sehe u habe, seien doch tatsächlich ihre Bestimmungen nach britischer Ansicht nicht so ' unannehmbar, wie dies in Deutschland aus den ersten Blick erscheine. Bor allem gehr nicht aus der Nore hervor, daß sie ein 'Ultimatum darstelle. Falls die deutsche Regierung 'mach eingehender Prüfung der Rote zu der (Ueberzeugung gelangen sollte, das; verschiedene Punkte ter Aufklärung bedürfen

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 20.05.1933
Umfang: 4
er aus, daß die Lebens- Interessengemeinschaft der europäischen Völker gerade zwischen Deutsch land, Frankreich und Polen niemals in Abrede gestellt werden könne und daß man diese Erkennt nis leider in Versailles nicht in die Tat umgesetzt habe. Man wird nicht nur in Paris, sondern auch in Warschau scststellen müssen, daß es eine Luge ist, wenn man immer wieder böswillig das Märchen in die Welt setzt, als ob das nationale Deutschland seinem östllchen Nachbarn die Exi stenzberechtigung absprechen und eine neue

Auf teilung Polens vornehmen wolle. Das bedeutet freilich nicht, daß Deutschland mit den heute be stehenden willkürlichen Grenzziehungen jemals unverstanden sein kann, und wenn der Reichs kanzler dies nicht in so dürren Worten gesagt To geschah dies aus einer bemerkenswerten Rücksicht auf die gegenwärtige Empfindlichkeit der deutsch-polnischen Beziehungen. Gegenüber allen denjenigen, welche behaupten, die Diktatur in Deutschland werde die Eermanisierung aller Minderheiten gewaltsam erzwingen, stellt

aber gleichzeitig keinen Zweifel darüber, daß Deutsch land über dl« Gleichberechtigung nicht mit sich handeln laßt und daß eine nochmalige Unter- zeichnung der Versailler Zwangsbestiminungen für Deutschland niemals ln Frage kommt. Hinsichtlich der Vereinheltlichungder e jysteINe legte der Reichskanzler vor allem Wert mif die Tatsache, daß Deutschland nur in dem Maße eine Heeresumbildung vor nehmen könne, wie die Abrüstung der anderen Machte voranschreite. Die Grundlage aller weiteren

Abrüstungsverhandlungen bilde der wit denseniaen Ergänzungen blnsichtlich der schweren Anariffswaffen und der Berechnung der Effektiven, die von Deutschland als notwendig betrachtet werden. In sehr wir kungsvoller Form verwies der Kanzler auf den umfang, der deutschen Matrrialzerstörungen nach dem Kriege und der riesigen nachbarlichen Waf- fenrüstunaen. aber auch auf die Unvergleichbar- reit zwischen den riesigen ausgebildeten Millio- nenreferoen der Rüftungsländer und den deut schen Sport- und Wehrverbänden, deren

Auf gaben und Ziele im wesentlichen innenpolitischer Natur sind. Hitler hat keinen Zweifel darüber gelassen, daß Deutschland auf der Abrüstungs konferenz und vielleicht auch im Völkerbünde nicht mehr zur weiteren Mitarbeit geneigt wäre, wenn man in diesen grundsätzlichen und lebenswichtigen Punkten Deutschland keine'Ge rechtigkeit widerfabren läßt. Der Redner verfehlte nicht, auf Mussolinis aroßzugigen Biermackite-Ml»» ->,r Kanlniidierung Europas und auf die feierliche Botschaft des amerikanischen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 01.07.1924
Umfang: 6
keine Ruhe und kein Frieden sein. Ein wichtiges Moment um gegen die Schuldlüge an zukämpfen, sei die internationale Arbeiterbe wegung. Die Sprache der deutschen Arbeiter fände ein starkes Echo m der ganzen Welt. Die Forderung der Revision des Aerfailler Ver trages sei jetzt die Forderung aller gesitteten und moralischen Wienischen in aller Welt. Für uns gälte der Ausrus Hoffmanns von Fallers leben: Deutschland über alles. (Lebhafter Bei fall.) Reichstagsabg. Dr. Bern bürg (Dem.) be handelte

die Kolonialschuldfrage. Er verglich die Besprechungen Wilsons mit den Bestimmun gen des Friedensvertrages hinsichtlich der deut schen Kolonien. Wie in zahlreichen anderen Punkten, so sei Deutschland auch durch die Wegnahme seiner Kownialgebiete betröget, worden. Wenn es den interalliierten Staats männern jetzt mit einer Verbesserung der poli tischen Atmosphäre wirklich ernst sei, dann müß ten sie zum mindesten auch das an Deutschland begangene Kolonialunrecht wieder gutmachen. Reichstagsabg. Manteke (Zerit

.) gedachte Oberschlesiens, während Dr. Boysen sich gegen die unberechtigte Vergrößerung Däne marks durch die Wegnahme Nord-Schleswigs wandte und an den 6V. Jahrestaig des Nieder ganges von Wsen erinnerte. .Es wurde einmütig eine Entschließung an genommen, worin es heißt, die verfarmnelten deutschen Männer und Grauen. aller Schichten und Parteien wünschen einen Frieden von Ge rechtigkeit. Die Versprechungen des Wilson- Progrwmmes seien nicht gehalten Worden! und heute sei Deutschland,, Europa «und die gmi

-ze Welt in.einem Zustand völliger Unordnung. Deutschland habe ehrlich abgerüstet, die andern Länder seien diesem Beispiel nicht gefolgt. Mit der Lüge von der deutschen Schuld am Kriege und der deutschen Schuld im Kriege werde Deutschland noch in der gangen IWelt verleum det. Das deutsche Volk werbe sich nach wie vor mit seiner ganzen Kraft mehren gegen alle Ver suche, das Reich zu zerschlagen» die deutsch« Wirtschaft zu zerstören, und die deutsche Volks krast vernichtend zu treffen

in der Frage der Mlilärkonlrolle frei darlegen, ebenso «vie auch die Briefe Herrlots und Macdonalds an Marx freimütig gehalten waren. vor allem müsse der Vorwurf zurückgewiesen werde», daß Deutschland jederzeit einen bewaff neten europäischen Konflikt provozieren könne. Die deutsche Regierung bleibe aus den schon in den früheren Noten dargelegten juridischen Standpunkt und nehme daher an. daß die jetzige Generalinspeklion den Schluh der Mililärkon- trolle und Neberganz «» de« in Artikel 2tS des Vertrages

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1923
Umfang: 8
6. Oktober 1923 das ihnen die Aussicht eröffnet, die reichen Indu strien an der Ruhr zu kontrollieren. In einem solchen Programm ist kein Raum, für Großmut. Dieser Umstand wird eine wirkliche Ver ständigung mit Deutschland unmöglich machen. Eine deutsche Regierung, die ihre Zustimmung zu einer Okkupation deutschen GebieteS und einer Ausbeu tung deutscher Arbeit gäbe, wie der französische Ehr geiz und die französischen Interessen sie vorhaben, würde schnell von ihren eigenen Landsleuten ver

von englischen Reisenden, die direkt von einem Aufenthalt aus Deutschland zurückkehren, er zählen von wachsender Ordnung slosigkeit. Kleider- und Nahrungsmitteldiebstähle sind an der Tagesordnung. Hungrige Strolche machen die Nacht in vielen deutschen Städten unsicher: Abgesehen von dem Fehlen der Ruhrkohle, wird das Geschäft durch die Markkatastrophe paralysiert. Niemand kann bestellen oder berechnen. Die Hausfrau kann, wenn sie ihre Tageseinkäufe machen will, nicht sagen, ob die mageren Einkäufe

noch retten. Wenn es kommt, und selbst unter der Voraussetzung, daß alles geregelt ist, wird es noch Wochen dauern, bis die Ruhrminen und Fabriken wieder in Gang gebracht sind. Viel mehr Wochen würde es bedürfen, um die erschreckte Mark wieder herauszulocken. Aber immerhin, es wäre eine Verbesserung der Situation, bevor der Winter kommt, wenn man sich jetzt auf Bedingungen einigen würde, die Deutschland nicht in revolutio nären Aufruhr stürzen. Frankreich ist überzeugt, daß die — vollständige

Regierung un trügliche Beweise in Händen habe, daß Deutschland auf dem Punkt stehe zu kapitulieren. Denn Deutsch lands Zustand ist wirklich verzweifelt. Die Wieder aufnahme der Arbeit an der Ruhr ist aber kein Ab schluß. Im besten Falle würde das bedeuten, daß Frankreich, Belgien und Italien vor Weihnachten wieder die monatlichen Kohlenlieferungen aus Deutschland erhalten, die durch die Ruhrinvasion unterbrochen wurden. Aber Frankreich und Belgien gingen an die Ruhr, um die rückständigen Repara

Politik dtes überhaupt gewünscht haben. Die Zukunft wird von der Leitung der Deutschen abhängen. Deutschland wird nicht in eine Ruhrbesetzung Willi- Ken, was immer Herr Stresemann unterschreiben umg Es kann eine Zwischenzeit von Zerfall und lokalen Unordnungen geben, während welcher Deutschland hilflos und gebrochen ist. Aber die Deutschen sind keine Russen. Sie sind ein hochge bildetes Volk von gründlicher Erziehung und einem starken Pflichtgefühl für Gemeinde und Staat, de nen sie angehören

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 06.10.1923
Umfang: 10
das ihnen die Aussicht eröffnet, die reichen Indu strien an der Ruhr zu kontrollieren. In einem solchen Programm ist kein-Raum für Großmut. Dieser Umstand wird eine wirkliche Ver ständigung mit Deutschland unmöglich machen. Eine deutsche Regierung, die ihre Zustininiung zu einer Okkupation deutschen Gebietes und einer Ausbeu tung deutscher Arbeit gäbe, wie der französische Ehr geiz und die französischen Interessen sie Vorhaben, würde schnell von ihren eigenen Landsleuten ver- worfen

, die direkt von cincin Aufenthalt aus Deutschland zurückkehren, er zählen von wachsender Ordnüngslosigkeit. Kleider- und Nahrungsmitteldiebstähle sind an der Tagesordnung. Hungrige Strolche machen die Nacht in vielen deutschen Städten unsicher: Abgesehen von dem -Fehlen der Ruhrkohle, wird das Geschäft durch die Markkatastrophe paralysiert. Niemand kann bestellen oder berechnen. Die Hausfrau kann, wenn sie ihre Tageseinkäufe machen will, nicht sagen, ob die mageren Einkäufe, die sie vorhat, in der Zeit

, und selbst unter der Voraussetzung, daß alles geregelt ist, wird es noch Wochen dauern, bis die Ruhrminen und Fabriken wieder in Gang gebracht sind. Viel mehr Wochen würde es bedürfen, um die erschreckte .Mark wieder herauszulocken. Aber immerhin, es wäre eine Verbesserung der Situation, bevor der Winter kommt, wenn man sich jetzt auf Bedingungen einigen würde, die Deutschland nicht in revolutio nären Ansruhr stürzen. Frankreich ist überzeugt, daß die — vollständige und unzweideutige — Unterwerfung unmittelbar bevorsteht

habe, daß Deutschland auf dem Punkt stehe zu kapitulieren. Denn Deutsch lands Zustand ist wirklich verzweifelt. Die Wieder aufnahme der Arbeit an der Ruhr ist aber kein Ab schluß. Im besten Falle würde das bedeuten, daß Frankreich, Belgien und Italien vor Weihnachten wieder die monatlichen Kohlenlieferungen aus Deutschland erhalten, die durch die Ruhrinvasion unterbrochen wurden. Aber Frankreich und Belgien gingen an die Ruhr, um die rückständigen Repara tionszahlungen zu erzwingen und so lange keine Ver

wird von der Leitung der Deutschen abhängen. Deutschland wird nicht in eine Ruhrbesetzung willi gen, was immer Herr Stresemann unterschreiben mag. Es kann eine Zwischenzeit von Zerfall und lokalen Unordnungen geben, während welcher Deutschland hilflos und gebrochen ist. Aber die Deutschen sind keine Rüsten, Sie sind ein hochge- lildetes Volk von gründlicher Erziehung und einem tarken Pflichtgefühl für Gemeinde und Staat, de nen sie angehören. Sie werden sich aufraffeu und schließlich'wieder zusammenkommen

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 21.09.1923
Umfang: 8
Seite 2 derte den Eroberungsmarsch nach Osten über den Rhein verfolgt hat. Poincare und seine Generale find nicht nur haßgeschwollene Bluthunde, die einen perversen Ge nuß dabei empfinden, Deutschland und die Deutschen zu vernichten, sie. sind beherrscht von dem Gedanken, der viel stärker ist als sie selbst, nämlich von dieser vielhundertjährigen Tradition, die immer im fran zösischen Volke lebte, und die nun nach dem Welt kriege die Herzen aller Franzosen erfüllt. Poincare ist nur der loyale

Testamentsvoll strecker Ludwigs XIV«, der ersten Republik, Napo leons des Großen und Napoleons des Kleinen. Wie sie, will er, basiert auf den Rhein, den Konti nent militärisch und politisch und zugleich wirtschaft lich und kulturell, den Fuß auf dem zersplitterten Deutschland und gestützt von abhängigen Staaten beherrschen. Der Marsch Napoleons IH. nach Osten hat Deutschland unter der Parole „Sie sollen ihn nicht haben, nein, den freien alten deutschen Rhein' auf gehalten. Die Folge war, daß das geteilte

. Poincare wiederholte den Standpunkt, daß er Besprechungen mit Deutschland nicht zulas se« könne, solange der passive Widerstand fortdauere dächti' ang'schaut. lieber a Weil ham sie s? traut und ham as Probier'n ang'fangt, wia 's geht, und ham dös kloa Stöpsei bald in dös oa, und bald in dös ander Löchl neig'steckt, z'erscht der Bauer, nacha d' Bäu'rin, hernach die Buam und Madln und af d'letzt der Knecht und d' Dirn. A jed's hat a Sprit zers regna, a wengl d' Sunn' scheinaund.a bißl an' Wind geh

; in ganz Graslwachshoring aber is sunst koa oanziz's Hagelkorndl net g'fall'n q'we- sen. Weil man dös Wetter lei für oanselm hat ma chen können. Der Po Walter is mit sein' Schlögl- kapperl in der rot'n West'n vor fein' Wedataferl g'stand'n. „In Graslwacö^boring,' hat er g'sagt, „iL fcho' lang koa richtiger Durscht nimmer vorhan den. I will, baß 's amÄ recht narrisch hoaß werd!' Bozner Nachrichten', den 21. September 1923 und solange Deutschland nicht seinen Zahlungsver pflichtungen nachkomme. Baldwin

entgegnete, prak tisch habe der Passive Widerstand ohnedies aufgehört Baldwin befürwortete die sofortige Einleitung von Verhandlungen mit Deutschland. Poincare machte das Zugeständnis, daß England das Recht Habe, an allen Reparationsverhandlungen teilzu nehmen^ und erklärte sich bereit, eine internationale Konferenz in London oder Paris zuzulassen, wenn eine solche Konferenz von Vorteil sei. In Pariser offiziellen Kreisen wird betont, die Zusammenkunft des Ministerpräsidenten Poni^are mit Baldwin bilde

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 15.05.1923
Umfang: 6
einige der an einem Niederausbciu Europas interessierten Staa ten die Gelegenheit benutzen wollen, um der Aufnahme von Verhandlungen das Wort reden. Mail erwartete in Deutschland mit Spannung die englische und italienische Note, die, wenn auch ablehnend, doch anders lmiteten als die Note Frankreichs, die vom deutschen Volke gar nicht anders als brutal beleidigend empfunden werden konnte. Selbst, wo die englische und italienische Note kein versöhnliches oder ermunterndes Schlußwort enthält, aber einen Appell und eine Mahnung

an- Deutschland, seine Vor schläge näher zu umschreiben und mehr zu bieten, was soll praktisch dabei herauskom men, wenn Frankreich aus seinem bisherigen Standpunkt beharrt und jede Gelegenheit lieniijjt, Deutschland zu demütigen? Es gibt in Deutschland wohl keinen Menschen, der nicht über diese Frage nachdenkt. Bisher sieht man aber nur, wie Frankreich alles duraus anlegt, eine für die Verhandlungen MMmstige Stimmung zu schaffen und wie es die Zwischenzeit benutzt, um Deutschland bis aufs Blut zu reizen

starrenden Frankreich, gegen das sich ohnehin niemand zu rühren traut, ja nicht fehlen. ^n Deutschland, wo man niemals auf hören wird, das Urteil gegen die Krupp- Direktoren und die zrchlreichen anderen Urteile, die gefällt wurden, als Schandurteile AI bezeichnen, fürcUet man die französische Provokation recht ernsthaft. Es ttt bisher gelungen, die Massen in Zaum zu halten, die verantwortlichen deutschen f^ctoren, die Regierung, die Partelen, die Gewerkschaften, die Zeitungen tun auch heute

noch alles, um Zu verhindern, das? aegen die Peiniger und Vemeivalttaer der Volkszorn sich' erhebt. Wenn das aber noch lanne so weiter geht? Wer in Deutschland könnte dann noch dafür bürgen, daß alles ruhig bleibt? Schon aus diesem Grunde wünscht man allgemein, daß es diesmal den vereinten Anstrengungen aller am Frieden Interes sierten gelingen möge, Verhandlungen in die Wege zu leiten, die zu einer Entfpan- Die Ruhrbevölkerung für den passiven Widersland. Vor Pfi igsten keine deutsche Antwort. Berlin. 15. Mal

. weil sie Deutschland zu neuen Vorschlägen ermuntern. Das Blatt schreibt. Deutschland sei jetzt ganz unfähig, ernstlich Garantien zu bieten. „Gaulois' schreibt, dah die beiden Noten eine Rechtfertigung der Ruhrattion bilden und den Standpunkt der anderen alli ierten mit dem Frankreichs und Belgiens be deutend zusammenrücke,». ..Malin' erklärt die englische Note als nur von platonischem Werte, denn sie berührt das Wesen des Re parationsproblems nicht. »Petit Giornalc' meldet aus Berlin, dak die deutsche Regie

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 17.10.1922
Umfang: 6
Fäden hier zusamnrenlaufen, mögen sie nun auf Los- reißung vom Reich, allein oder mit Teilen von Oestorreich, oder auf Wiederherstellung 'der schwarz-weiß-rotcn Monarchie Hinzielen, müssen erkennen, daß Deutschland Abenteuern abhold ist und mit dem zähen Willen zum Leben, den ihm die Entente so sehr verübelt, di« ruhig wägende Vernunft und die Hoffnung auf gleich- sam automatische Lösung der Krise verbindet. Freilich heißt hier automatisch nicht etwa Hände- in-den-Schoß-legen, es bedeutet vielmehr

die Erkenntnis, baß Deutschland nicht sinken kann, weil es der Schlußstein im Gebäude Europa ist, und die Hoffnung, daß 'die Einsicht schließlich auch dem Fcindbund kommen muß. Die An- nähening an die österreichischen Verhältnisse ist alio nur eine scheinbare und beschrankt sich aus die Gewöhnung an die große Zah l, an das Phantastische der Preisbindung. Optimismus bohält die Oberhand, wenn auch im Augenblick des Jammerns kein End« ist und die Teuerung die Lebenshaltung empfindlich proletarisiert

. Selbst di« Arbeiter kommen mit ihren Ein nahmen nicht mehr recht aus. Das iitz im großen und ganzen das Bild, Las Deutschland im Augenblick dem nnbefange- . neu Beobachter bietet, und das insofern« immer hin tröstlich ist, als der Weg nach Wien oder gar Moskau gNcklicherweise nicht gegangen werden muß. Die Staatsautorität fängt an, sich langsam, aber sicher zu festigen. Borgänge wie die in Italien, das kampflose Zurückweichen der Re gierung vor den bewaffneten Organisationen einer politischen Partei, erscheinen

s«D i re k to r s Dr. Thimme, behauptet dagegen, daß besonders Fechenbach, der bekannte Sekretär Kurt Eisners, subjektiv im guter: Glauben, 'Deutschland zu nützen, gewesen sei, obschon er manchmal wider besseres Wissen die Unwahrheit berichtet habe. Lemcke hatte Tataren-Rachrichten an das In formationsbüro des Ausländers Dr. Gargas ^weitergegeben, die' dem Interesse Deutschlands schädlich sein mußten, wenn sie in bestimmte Hände kamen. Die Frage der Preßfreiheit spielt in den Prozeß hinein, dessen Grundlagen

auch von vielen unbefangenen Rechtsstehenden durch. . aus nicht für genügend angesehen werden, um den großen Strafapparat und die Erbitterung schlecht orientierter -Kreise zu rechtfertigen. Die Lage freilich, ln der sich Deutschland be findet, verlangt Reinheit und Klarheit. Aber das ist es ja, was den Wiederaufstieg so unend lich mühsam macht: Rot erzeugt Korruption und Hader, die das Tun der wenigen Gerechten in einem widerlichen Meer von Schmutz versinken lassen. Damit wächst das Mißtrauen der Welt

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 27.01.1922
Umfang: 6
der Nachfolgestaaten emge- leitet. Es sei klar, daß die Lage an der mittleren Donau dieses Zusammenwirken in der einen oder anderen Form erheischt. Das Abkommen mit Ungarn sei daher ein weiterer Schritt Oesterreichs auf dem schwierigen Wege des Wiederaufbaues. Die große Rede Dr. Wirths. Berlin, 27. Jänner. Jnr Reichstag hielt gestern der j Reichskanzler Dr. Wirch die angekündigte große Rede und ! erklärte zunächst, daß Deutschland sich bemühen müsse, I. chirch Praktische Leistungen bis zur Grenze seiner Leistungs

- , fähigkeit in der Erfüllung der Reparationen zu kommen« I In Tannes sei Deutschland eine provisorische Stundung! be willig worden mid ifpeitte wird Deutschland den verlangten Zahlungsplan in Form einer kurzen Denkschrift überreif chen. Zum ersten Male sei es Deutschland in Tannes ge lungen, die wirkliche Lage des Reiches barzulegen, und nach Genua gehe Deutschland mit der ehrlichen Absicht, den wirt schaftlichen Wiederaufbau Europas zu fördern und gsemein!- sam mit den anderen Nationen die internationale

und des deutschen Geisteslebens bereits mehrfach in der Oeffentlichkeit Zeugnis von ihrer Gesinnung abgelegt und darum ist es für Deutschland recht erfreulich, daß gerade von dort die Einladung zu einer internationalen Veranstaltung kommt, die in ganz besonderer Weise geeignet ist, der Welt zu zeigen, dich Deutschland nach seinem Zusammenbruch auf allen Ge» bieten tüchtig gearbeitet hat und vorwärts gekommen ist. Denn alle Fortschritte der Wissenschaft und Technik finden in irgendeiner Form ihren Niederschlag

einen die Zusicherung strengster Unparteilichkeit und voll- ster Gleichberechtigung aller Aussteller gegeben Da somit die Gewähr geboten ist, daß Deutschland gegenüber anderen Ländern nicht benachteiligt wird, haben die in Frage kommenden Fachorganisationen die Beteiligung an der Ausstellung beschlossen und bereits.einen Arbeits ausschuß gebildet. Für den deutschen Buckchandel werden die Arbeiten für die Florenzer Ausstellung von der Deut- chen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel geleistet

, und für die an der Herstellung von Büchern beteiligten Industrien von dem Deutschen Buchgewerbeverein. Auf der Ausstel- llmg sollen neben Büchern in jeder Form, Zeitschriften, Mappenwerken usw. auch alle Maschinen und Hilfsmittel gezeigt werden, die der Buchherstellung irgendwie dienen. Hierzu gebären auch alle Jllustrationsverfahren, für die Deutschland nach wie vor tonangebend ist. Auch auf allen sonstigen Gebieten der Buchhersiellung ist Deutschland wieder auf dem Dorkriegsstandpunkt an gelangt uni) wird sicher

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 22.12.1927
Umfang: 12
ei«gegriffen und die Kammer-Erklärung Briands veranlaßt, di« dann die Fühlung nahme eingeleitet habe. Poineare sei der An- ff* gewesen, daß die heftigen Angriff« der französischen Prüfte gegen den Fascismus außenpolitisch für Frankreich äußerst töricht gewesen seien. Ein« solche Politik hätte nach Poincares Ansicht aus die Dauer Italien und Deuffchland zusammengetrieben imb so für Frankreich ein schwere Gefahr heibeigesühct. In Deutschland wird di« Ansicht auf eine enge Verständigung der beiden großen

la.einischen Mächte Europas mit Befriedi gung beurteilt. Die von mancher Seit, aus gesprochene Befürchtung, daß das rücken- gedeckte Frankreich mit erhöhter Gewalt nach dem Rhein drängen und auf Deutschland drücken würde, »nacht in Deutschland keinen Andruck. Was Italien betrifft, so anerkennt man in Deutschland, daß die Außenpolitik Italiens schicksalhaft durch seinen Bevölke- runqsüberschltß bestimmt ist. Der jährliche Zuwachs ist mit einer halben Million zu ver anschlagen. wahrend durch das Ventil

, fo wird er die Räumung des linken Rhein ufer' und den Anschluß Oesterreichs fordern. Und das bedeutet neuen feindlichen Einfall und neuen Kri>cg.' Boffchaftsrat Dr. Riech von der deuffchen Pariser Doffchast hat das franzMche Außen- minffterium auf den schlechten Eindruck auf- rnerksam gemacht, den das Plakat sowohl wegen der Verzerrung des Bildes Hinden- burgs mache als auch dadurch, daß es dem Deutschen Reiche ffiudl-liae Absichten unter- schiöbe und *** BerstäMgunasoollM zu- midertmiSfe. Was ist Deutschland

schuldig? Der im Namen. der Hochfinanz bestellte Aufseher über die deutschen Reparations zahlungen Parker Gilbert hat im dritten. Jahresbericht eine besondere Anregung ge macht, nämlich, man solle Deutschland endlich die Smnme bekanntgeben, die man von ihm unter dem Titel Reparationen verlangt. Bis her war der Dawesplan, nach dem die Repa rationszahlungen seit drei Jahren geleistet, wurden, eine Schraube ohne Ende. Man hat Deuffchland nie gesagt, wie hoch die von ihm geforderte Summe sei

. Deutschland darf nicht zu einer Dermögensübertragung ge zwungen werden, die seine Valuta erschüttert. In Frankreich gibt es Sttmmen gegen diese Schuldfixierung, andere wieder möchten die deutschen Tribute erst in Verbindung mit. den französischen Schulden an England und Ame rika ins Reine bringen. Jedenfalls fei eine Schuldfestsetzung nicht möglich, ohne zugleich die Jahresleistungen zu bestimmen. Wenn Deutschland die Zahlung auf allzulange Jahre hknausdehnen könnte, wäre die Schuld überhaupt

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 24.02.1925
Umfang: 8
wird von ihrem Londoner Korrespondenten ge meldet, . daß Deutschland Zur internationalen Konferenz über die Abrüstung Deutschlands und Räumung Kölns nicht als gleichberechtigte Macht zugelassen werden wird. Ein solcher Ge danke sei bereits vor längerer Zeit schon aufge geben worden. Wenn die Deutschen zur Konfe renz zugelassen werden, so nur. nachdem bereits hie Grundlinien s der Abrüstungsbestimmungen festgelegt sind und es sich nur mehr um die Durchführungsmodalitäten handelt. Die Konfe renz wird wahrscheinlich

in Brüssel zusammen treten. ^5 Die visumfrage. , / Vor der Aushebung des Visums zwischen ? ^ - Deutschland und Oesterreich. - : : Der österreichische Gesandte in Berlin, Rich. Riedl, äußerte sich über die Aufhebung des Paß visums u. a.: Die Erklärung über die bevor stehende Auflösung der Patzbeschränkungen im Verkehr zwischen Deutschland und Oesterreich, die der Reichsminister des Aeußeren Dr. Strefe- mann im Reichstag abgegeben hat, kam nicht unerwartet. Das Beispiel, das Deutschland und Oesterreich

jetzt geben, dürste bald von den übri gen Staaten befolgt werden und nunmehr ein . gänzlicher Abbau der Visavorschriften folgen, die uns der Krieg als lästiges Ueberbleibsel noch hin terlassen hat: ^ Zu Beginn der kommenden Reisezeit soll der Visumzwang Zwischen Deutschland und Oester reich beseitigt sein.: ' < 5 - I v' Deutschland' -war in der Paßfrage bisher durch den Vertrag von Versailles behindert, der Um 7 Uhr früh fuhren wir in den Hauptbahn hof von Leipzig ein. Im Waggon der Trambahn, hie

. Weniger gefiel mir das Innere, in dem manches erst klar wird, wenn der Aufseher die sehr notwendigen Er läuterungen gibt. Der Ausblick auf die Schlacht felder von 1813 mit dem Friedhofe zu Füßen und dem gewaltigen Denkmal hinter sich ist voll Stim mung. In der Nähe lag die graphische Ausstel lung, umfassend und lehrreich. Daß man sich in Deutschland befindet, zeigt schon die Eintrittskarte, die den Vermerk trägt „Inhaber ist der Platz- und Berkehrsordnung unterworfen'. Die Ausstellung, die den besten

hinter dem Theater entlang lvan- derte.ich dann zum Bahnhofe zurück. Noch war der ungeheure Bau nicht fertig, schon jetzt aber über- „Bozner Nachrichten', den 24. Februar 1925 Deutschland nötigte, Paßerleichterungen, die einem Staate zugestanden würden, auch jedem Staat der Entente einzuräumen. Diese Meistbe günstigungsvorschristen waren für fünf Jahre ? festgesetzt, und diese Frist ist im Jänner dieses - Jahres abgelaufen. Jetzt hat Deutschland die Hände frei und könnte daran gehen, mit den einzelnen Staaten

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.07.1940
Umfang: 4
Elementes, dis das Reich zur Verteidi gung zwang. England und Frankreich erklärten Deutschland den Krieg. Sie wiesen den von Mussolini am 2. September nochmals versuchten, vom Führer gebilligten Friedensvorschlag zu rück. Kalt und gewissenlos stürzten engli sche und französische Politiker die kleinen Völker, die für sie nur Mittel zum Zweck waren, in Kriegsnot und Elend. Die am 19. Juni in La Charite aufgefundenen Geheimdokumente des französischen Ge neralstabes sind der unwiderlegliche Be weis dafür

, dem er in dieser Reichstagssitzung dcn Grad eines Reichsmarschalls verlieh. Der Führer würdigte sodann den entscheidenden Beitrag Italiens unter seinem Duce Musso lini. Er sagte: «Als im vorigen Jahre gegen meinen Wunsch und Willen Deutschland dieser Krieg aufgezwungen wurde, fand zwi schen Mussolini und mir eine Ver einbarung über das vorgehen der beiden Staaten statt. Der vorteil, der sich au» Italiens Haltung für das Reich ergab, hat uns nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch begünstigt. Italien hat von Anfang

Vergeblichkeil eines weiteren Widerstandes zu beschleunigen.' Deutschland stärker denn je Im folgenden würdigte der Führer die kriegerischen Leistungen Ita liens und stellte fest, daß die Zusammen arbeit zwischen den beiden Achsenmächten auf politischem wie auf militärischem Gebiete eine vollkommene ist. Er ent warf sodann ein übersichtliches Bild der gegenwärtige nLage. Das Reich, dessen Front sich nunmehr vom Nordkap bis zur spanischen Grenze er streckt, ist heute militärisch stärker

allem Zwei fel; das deutsche Volk hat seine moralische Stärke vor allem durch seine Söhne be wiesen, die auf den Schlachtfeldern kämp fen und in wenigen Wochen einen Feind besiegt haben, der eine der stärksten Mi litärmächte nach Deutschland bildete. Kindische Hofsnungen Umsonst setzen die Engländer ihre Hoff nung auf eine Entzweiung zwischen Deutschland und Rußland. Die rus sisch-deutschen Beziehungen sind ein- für allemal festgelegt. Der Grund für diese Vereinbarungen lag darin, dab England

und Frankreich Deutschland unausgesetzt der Absicht gebietlicher Eroberungen au ßerhalb seiner Interessensphäre — in der Ukraine, in Finnland, Rümänien und so gar in der Türkei — beschuldigten. Dar aus ergab sich die Notwendigkeit einer ob jektiven Vereinbarung mit Rußland über die gegenseitigen Interessen. Aus Grund dieser klaren Abgrenzung erfolgte die neue Regelung der russisch-deutschen Be ziehungen. Jede Hoffnung auf das Ein treten einer neuen Spannung zwischen den beiden Staaten ist kindisch. Die briti

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.07.1922
Umfang: 4
er: Gemeindeangelegenheiten, Außendienst, tzauptschriftleitung: Meran, 884). Drahtanschrift: Landeszeitung Meran. Zchriflleilung Bozen: Obstmarkt 8 (Fernsprecher 370). Postgasse 4 (Fernsprecher yauplgeschästistelle: Meran, e 4, (Fernsprecher 376). Geschäftsstelle Bozen: Obstmarkt 6 (Fernspr. 870) a] Bezugspreis, v ___ Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.60, vierteljährlich L 13.5»; monatliche Bezugsgebühr für - Deutschösterretch und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 3i>.—, übriges Ausland Lire

. Wie weit deren Trag weite geht, liegt zur Stunde noch nicht vor. Im großen und ganzen hat also sowohl der Reichs tag als auch die Konferenz der Ministerpräsi denten bewiesen, daß schließlich überall das richtige Gefühl für Innerpolitische Notwendig keiten vorhanden ist. So hat man diese Woche in Deutschland wenigstens einigermaßen im Sinne des Ermordeten geschlossen, in dessen Willen es gewiß nicht gelegen hätte, daß fein Tod neue innerpolitische Zerklüftung in das deutsche Volk trage

, daß E noch manche unangenehmen Ueberraschungen r das deutsche Volk bringen werden, denn der o-vd an Rathenau hat Nicht — wie Dr. Wirth hoffte — dem Ausland gezeigt, «daß die Schika nen, «mit denen man Deutschland bis jetzt ge quält hat, ein Ende Nehmen müssen. Im Gegen- teil. «Aus dem Inhalt der am Samstag von .uns gebrachten Rede des franzdstschen Minister- Präsidenten PolncarL und «aus den Blättern km kann man deutlich entnehmen, daß eher eine Verschärfung der Maßnahmen gegen Deutschland einsetzen «wird. Optimistische

Alls fassungen «sind da wenig am Platze. In der Vorwoche ist das ganze, Deutschland zugesprochene Stück Obeischlesten» von -den M- ltiertentruppen geräumt worden. Der Abtrans port der italienischen Truppen, die sich «durch ihre korrekte Haltung in Obevschlesten «viele Sympa thien erworben haben, hat sich vollkommen glatt vollzogen. Anders war d«er Abschied von den Franzosen. Es kam zu verschiedenen, schw«oren Zusammenstößen zwischen Deutschen und Fran zosen, die durch die bis zum Schlüsse maßlos

gewalttätige Haltung der französischen Truppen hsroorgerufen «wurden. Es gcü> Tote und viele Verwundete a aus beiden Seiten. Fast -gleichzeitig mit dem schweren irmerpoliti- schen Sturm in Deutschland te in Oesterreich «dev von den «SoztcMsten vom Zaune «gebrochene Verkehrsstreik ein. Den Massen wurde weisge- macht, daß es sich hierbei keineswegs um einen politischen, sondern um einen rein -wirtschaMchen Kampf bandle. Dt« Aufklärung kam aber sehr bald und die Einsicht, daß — wie leider so oft schon

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