einzelne Nummern 30 Centrfimi. Conto corrente con io vosro. Bozen, Donnerstag, den 28. Rugust 1924 6. Jahrgang MW iHotn? Wenn wir in den alten Büchern Nachlesen, vi« es in früheren Zeiten gewesen ist, so wer den wir auf di« Tatsache Hingelenit, daß seit 400 Jahren in jedem Jahchundert einmal Deutschland und Frankreich miteinander Krieg führten. Der Anlaß dazu war fast jedesmal die Herrschsucht Frankreichs, das die Grenzen seines Reiches bis zum Rhein und den Einfluß seiner Macht über das ganze
der Friedensverträge dabei war, ge steht ein, Frankreich habe den Fviedens- nertrag mit Deutschland nur dazu benützt unter anderer Form den Stieg weiterzuführen. Das geschah mit Hilfe der unmöglichen Be dingungen, die im Versailler Vertrag ent halten waren. Deutschland konnte nicht alles leisten, was ihm aufsrlegt worden war. Das wußte man voraus. Für diesen Fall aber Ovaren Bestimmungen festgesetzt, daß man von Deutschland Pfänder mit Gewalt holen dürfe. Die Franzosen legten
das so aus, daß sie dann mit ihrer vollen Heeresmacht in Deutschland einmarschieren könnten, so weit sie wollten. So legten sie es aus, weil sie es so wollten. Ms daher im Jänner 1923 die deutsche Regierung mit ihren Leistungen im Rückstand blieb, rükten die Franzosen in Deutschland rechts des Rheins ein und be setzten wie man weiß das Ruhrgebiet. Sie hatten auf diesen Landstrich vor allem des halb ihr Auge geworfen, weil hier der Haupt sitz der deutschen Industrie war. So lbesaßen sie den Schlüssel zum Hauptreichtum Deutsch lands
, ein Bevlangen, das insbesondere die sranzösischen Großindustriellen deshalb in sich trugen, weil sie so auf einmal zu den Herren der Kohlen- und Eisenerzeugung ganz Europas wurden. Wie sich die Franzosen im Ruhrgebiet aufführten ist bekannt Die Ruhrbesehung hatte zunächst die Wirkung, daß sie die euro päische Volkswirtschaft durcheinanderbrachte. Deutschland wurde an den Rand des Abgrundes gebracht. Frankreich ver spürte trotz des Pfandbesitzes keine finanzielle Erleichterung und die hatte ja der Minister
zu, daß Frankreich nicht nur, w'.e es immer vor schütze, Deutschland sein Macht fühlen lasse, sondern, daß seine letzten Ziele, nämlich die Vorherrschaft in Europa, auch gegen England selbst gerichtet sei. Die Folge war, daß man in der ganzen Welt ft#* .Mißtrauen zu betrachten In der politischen Sprache heißt dies „Isolierung' also Vereinsamung. Frankreich hatte mit einem Male seine früheren Freunde verloren. Poincare, der damals am Ruder war» tat zwar so, als ob ihm das nichts machte, aber vielen in Frankreich