werden, frei zu sein wie es einst war. Alois Sch e ringer, Innsbruck. Die Kufsteiner Tagung. Mas ein Amerikaner in Knf stein erlebte. Herr F. W. Elven, der Vertreter der „M. N. N." in Cincinnati, der zurzeit in Deutschland weilt, veröffentlichte über seine Eindrücke von der Kufsteiner Tagung fol gende Ausführungen: Als ich vor drei Jahren mich anschickte, nach den ver einigten Staaten zurückzukehren, hielt der damalige Kanzler Dr. Wirth im Reichstag seine große Rede, die er mit dein Drohruf zum Abschluß
brachte. „Der Feind steht rechts!" j reich anderes als einer der kleinsten Bestandteile Groß- deutTchlands, was die Schweif als zürn Großteil in allem Wesentlichen deutsch? Gewiß, Italien hat das blaue flßeer, die subtropische Vegetation und die klastische Kunst. Das alles hat Deutschland nicht. Hber es hat Dinge, die lehr gut daneben bestehen können und für einen Deutschen vermöge ihres besonders tiefen Gefühlsgehaltes ungleich mehr bedeuten. Ich hatte das Glück, im sonnigen Süden Cage zu verleben
ja doch nicht los von Deutschland! Wohin immer wir in deutschen Landen unsere Schritte lenken, überall stoßen wir auf dieselbe Grundform deutscher Anschauung, als die ich im weitesten Sinne die Vertikale bezeichnen möchte, die dem deutschen Empfinden so sehr kongenial ist, daß es allein die Gotik rein zu verwirklichen vermochte und in ihrer fortfetjung, als welche die Barocke erscheint, noch einmal sich selbst überbot. Während die Gotik in romanischen Ländern in die herrschende antike Entwicklungslinie
nur eine vorübergehende nordische Ver irrung brachte, die mit der Renaistance wieder aufhörte, hat sie in Deutschland wahrhaft leidenschaftlich geherrscht und nicht allein für immer die Bauart der Kirchen, sondern auch der Bürgerhäuser und damit das Antlitz des deutschen Wesens bestimmt. Ja, selbst in der Gestaltung der deutschen Landschaft find die gotischen formen unverkennbar, wenn wir an das Abgeristene der romanischen Berge denken. Im Giebeldach hat das deutsche Haus, der innerste Ausdruck deutschen Lebens
kann ich mir nur in Deutschland vor stellen. Ja, die Romantik hat ihre Heimat in Deutschland! Die italienische Romantik ist doch nur eine verkappte, höchstens Räuberromantik. Ein Eichendorff ist nur in Deutschland denkbar, auch sein Caugenichts fälscht unbe denklich den römischen Charakter. Die deutschen Dichter gingen nach dem Süden, dem Sonnenland aller deutschen Cräume, und fangen dann dort ihre schönsten Lieder, die nur eine ewige Wiederholung der einen Catsache find, daß ste stch nach Hause sehnen. Und in diesem punkte