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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.09.1889
Umfang: 6
, einzusenden. Wer ist der Störenfried? Die Berliner „Post" veröffentlicht eilten interessanten Artikel zur europäischen Lage. Bekanntlich hat der Reichskanzler so oft er in den letzten Jahren im Reichstag zur auswärtigen Lage sprach, die Ansicht vertreten, nur Frankreich sei der europäische Stören fried, von Rußland habe Deutschland wenigstens vor läufig nichts zu befürchten. Später änderte sich allerdings die Lage und die offiziöse deutsche Presse mußte unermüdlich Rußlands gefahrdrohende Haltung erörtern

-reichisch russische. Der große europäische Gegen satz könne beschwichtigt und ein drohender Krieg auf deutsch-französisches Duell beschränkt werden. Hierauf antwortet die „Post" mit folgenden offen- kundig offiziösen, angesichts des abermals aufgescho benen Czarenbesuches doppelt beachtungswerthen Aus führungen : „Die europäische Spannung ist nicht unüber windlich in Folge des deutsch-französischen Gegensatzes. Wäre heute Rußland nicht in der Welt, so hätten die Franzosen sich längst mit Deutschland

ausgesöhnt; die Franzosen wollen den Kampf mit Deutschland nicht allein aufnehmen, nicht weil sie auf alle Fälle an dem Glück verzweifeln, sondern weil sie mit Recht die Gefahr für zu groß halten im Verhältnis zu dem möglichen Gewinn. Wüßten die Franzosen, daß sie mit ihren alleinigen Kräften Deutschland gegen überstehen müssen, so würden sie sich auf der Stelle besinnen, wie groß die Welt ist, wie groß die Gewinne, aus welche Frankreich bereits die Hand gelegt hat, ,wie groß der Nachtheil

ist. wenn Frankreich durch seine Feindseligkeit Deutschland zwingt, allen Gegnern Frankreichs die Hand zu reichen. Weil aber die Franzosen auf den Bund mit Ruß land rechnen, so hoffen sie, Deutschland zu vernichten um dann in der ihnen zugänglichen Welt freie Hand zu haben. Hier liegt der Kern der europä ischen Gefahr. Ganz allein hier. Für- Frankreich giebt es tausend Stellen, wo ihm die Freundschaft Deutschlands von Nutzen fein würde. Rußland will keine Freunde, will Niemandem etwas schulden, es glaubt

seine Mission allein erfüllen zu können, es läßt sich eine Hilfe, wie die französische gefallen, weil sie nach der russischen Ansicht, keine Gegenseitigkeit erfordert. Deutschland und Frankreich könnten versöhnt sein, wenn Frankreich seine natür liche Rolle in der Welt begriffe. Rußland und Deutschland sind lange Verbündete gewesen, so lange nämlich, als Rußland in Deutschland ein bloßes Werkzeug sehen konnte. Einen ebenbürtigen Gehilfen kann Rußland nicht brauchen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1914
Umfang: 8
XXXX'IV. Jahrgang 1914. Nufstein, Mittwoch 11. Sehuar Telephonruf Nr. 33 . Mit Amtsblatt und ^ QJ Unterhaltungsbeilage. Halbwochsnfchrift für S4a64 und Land. Mezttgs-Dreife: UJn Kufstein ganzjährig abgeholt X 8.—, halbjährig K 4.—, viertel- |* jötjrig K 2 .—. SDiit Polt oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen % Abhol stellen ganzjährig K 10.- , halbjähr. 14 5.—, Vierteljahr. 14 2 50 . ' Für Deutschland ganzj. 10 Mk.. halbjähr. 5 Mk, Vierteljahr. 2.5O Mk. Wirksames AnLLrndrgrrAgs - MtatL

besuchten Versammlung in München. Der Verlauf des letzten Jahres, so führte der Vortragende im Wesentlichen aus, mit seinen schwe ren Gefahren, die den Weltkrieg nahe brachten, hat uns gezeigt, was das feste Bündnis zwischen Deutsch land und Oesterreich-Ungarn im Zusammenhalt mit Italien vermag. Wir werden nun nicht bloß versuchen müssen, dieses politische Bündnis aufrecht zu erhalten, sondern auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu gestalten. In wieweit

, während Oesterreich-Ungarn immer tiefer in die Abhängigkeit von Deutschland gerate. Weiter ist die Auffassung laut geworden, daß die letzten Handels verträge von Jahre 1906 auch in erster Linie Deutsch land und weniger Oesterreich-Ungarn zugute gekommen seien. Die Passivität der österreichisch-ungarischen Handels bilanz liegt aber viel weniger an den Handelsbeziehun gen mit Deutschland, als an denen mit anderen Län dern, so mit Rumänien, Rußland, Amerika und Italien. Diese Länder haben in den letzten Jahren

ihre Ausfuhr nach Oesterreich prozentual noch stärker gesteigert als Deutschland. Nach den Stürmen des schwersten Kri senjahres steht Deutschland stärker als jedes andere Land auf dem Geldmarkt da. Darum ist es wohl erklärlich, daß man in Oesterreich, das infolge der schweren Kriegsrüstungen weniger stark aus der Krise hervorgegangkn ist, diese Bestrebungen auf ein engeres wirtschaftliches Verhältnis mit Deutschland mit einiger Skepsis betrachtet. Diesen Verhältnissen möchte der Redner mit allem Nachdruck

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Alpenland
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Seite 1 von 14
Datum: 02.11.1920
Umfang: 14
. K 60.—. im Deutschen Reiche monatlich Mk. 4.50 ganzjährig Mk. 54.—; im Ausland monatlich Fr. 3.—, ganzjährig Fr. 36.— in Schweizerwährung. Mzelverkaufspreis : ffn Innsbruck: Morqenblatt 80 h — Abendblatt 40 h — Auswärts: Morgenblntt 80 K — Abendblatt 40 b — Deutschland: Morqenblatt 40 Pfq. — Abendblatt 20 Pfg. —- Leutschsüdtirol: Morgenblatt 20 esut. — Abendblatt 10 ceur. — Alleinige Anzeigenannahme für alle Länder und Staaten mit Ausnahme Tirols, Vorarlbergs, Deutschlands und der Schweiz durch die Annoncen

land und Oesterreich nirgendswo so „groß--deutsch" denkt ivie in Italien. Kann man in Deutschösterreich bei einer Abstimmung mit 86 bis 90 prozentigen Mehrheit für den Innsbruck, Dienstag, am 2. November 1920. Zeige 410 Anschluß rechnen, so würde heute in Italien eine Volksbe fragung, ob Oesterreich mit Deutschland verbunden werden soll oder nicht zu 98 Prozent mit Ja beantwortet werden. „Die Verhinderung dieser einzig natürlichen Lösung ge fährdet dauernd die eigenen Interessen in hohem Maße

einer französisch gerichteten Donaufoderation eingefügt würde, so entstünde aus einer Umlagerung der italienischen Nord- grenze eine regelrechte Belagerung. Denn es ist iai klar, daß, unter welch äußerer' Form auch immer eine Föderation ins Leben träte, die Gesellschafter desselben Staates das Erbe der Habsburger Erbfeind sch oft gegen Italien folge richtig aufnehmen müssen. Wenn aber durch den Anschluß Oesterreichs Italien zu einer gemeinsamen Grenze mit Deutschland gelangt, dann ist auch Italien die offene

Grenze mit Deutschland von Bedeutung sind. In diesem Zusammenhang ist die ziemlich aufsehen erregende Forderung in einem jüngsten Berichte des _ rö mischen Senates zu stellen, welche dabingeht, daß in einem Kommentare zum Friedensvertrage „ein freier Zugang Ita liens zum Bodensee" als erstrebenswert gefordert wird. Wenngleich Italien durch die Annektion Südtirols, durch das Vorschüben seiner Grenzen zum Reschen-Scheideck-Paß vorgerückt ist, so bleibt diese formulierte Verbindung Ita liens

des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland bezweckt. Wenn dies eintreten würde, so würde die unmittelbare Verkehrs- möglichkeit zwischen Italien zu Groß-Deutschland einer Ader beraubt. Die erste Verkehrslinie ist mit däm Schis» nenstrange Triest—Tauern—Salzburg, die zweite mit dem von Rom über den Brenner nach Kufstein und die dritte von Genua über Reschen-Scheideck nach Bregenz zu bezeich nen. Wenn auch letztere Linie in Teilstücke Mals-Landeck (Vintschgau) sich erst im Zustande des Baues befindet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 02.09.1915
Umfang: 8
zu erzeugen. Er lenkt dabei die Auf merksamkeit auf die Bekanntgabe der britischen Ne gierung vom 11. April, in der das Angebot gemacht wird, zwei Schiffsladungen Farbstoffe durchznlaf- sen, die durch die Baumwoll-Lieferungen an Deutschland bezahlt sind, vorausgesetzt, daß sie über Rotterdam unter neutraler Flagge verfrachtet und an den Staatssekretär des Handelsamtes zur Ver teilung an die Textilindustriellen adressiert werden. In der Erklärung wird darauf hingewiesen, daß das Angebot

, das von Deutschland zurückgewiesen wurde, noch immer gelte. Die Streitigkeiten im englischen Kohlenbergbau beigelegt. London, 31. August. (Reuter.) Die Streitig keiten im Kohlenrevier von Südwales sind beige legt. Den Arbeitern wurden gewisse Zugeständnisse gemacht, die der Präsident des Handelsamtes bis her nicht in den Schiedsspruch ansnehmen wollte. Nie MunMonserjengong für den Bler- verdand. Die australischen Waffenfabriken. London, 31. August. (Reuter.) England lie ferte an Frankreich für Munitionserzeugung

in Wien beträgt nun 8—9 K per Kilo! Wozu wird dieser Wucher führen? Fn Deutschland .. . „Offene Aussprache ist eines starken, freien Volkes allein würdig!" Die Berliner nationalliberäle „Tägliche Rund schau" schreibt in ihrer. Wochenschau: „Die Kriegstagung des Reichstages hat zu heftigen Redekämpfen geführt, aber die Einheit des Reiches und den einmütigen Willen zum Siege und zum Durchhalten aller Welt gezeigt. Daß die Meinungsverschiedenheiten über einzelne Fragen stärker hervortraten, b e- öauern

verpönten Kritik darf man in Deutschland an standslos drucken. . . . ." Verschiedene Nachrichten. Der Polarforscher Julius v. Payer ist vorgestern früh in Veldes in Oberkraiu gestorben. Die Leiche wird nach Wien überführt und in einem von der Gemeinde Wien gewidmeten Ehrengrabe beigesetzt werden. Selbstmord eines kroatischen Abgeordneten. Aus Budapest, 31. August, wird gemeldet: Nach einer hier eingetroffenen Depesche aus Semlin hat sich der ehemalige kroatische Abgeordnete Dr. Wladimir Nikolics

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1921
Umfang: 8
ftyelyrels 20 Lenk. Poftkonko-Aorrenk mit den Untertiteln ..Bozner Tagblatt'. ..TNeraner Zeitung' und Sonntagsblatt für Heimatpflege ..Unsere Heimat' BejUgsprel«: Bel Abholung In den Geschäfts- und Verschleihstellen monatlich Lire -1.—, vierteljährig Lire >2.—. Bei Zustellung durch Austräger wird eine monatliche Zustellgebühr von 4' Leut cinaeboben Püstzustellaebühr monatlich SO Cent. — Monatliche Bezugsgebühr für Dentfchösterreich Kr. 24.50, für Deutschland Mark

der „Sllbtiroler Landeszeitung'.) Deutschland» Beziehungen zu Rußland. B e r l i n, 24. Jänner. In der Reichstagssttzung antwortete Außenminister Simons in einer längeren Rede auf die Inter pellation der Unabhängigen über die Wiederaufnahme der di plomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland. Simons bezeichnete die Verständigung mit Rußland als eine der Kern- und Lebensfragen der deutschen Zukunft und zugleich als eine Aufgabe für ganz Europa, und schilderte ruhig und sachlich die Brüchigkeit

des Sowjetsystems, aus dem als allge meine Hindernisse die wirtschaftliche Austauschunmöglichkett resultiere. Die mangelnde Sicherheit der russischen' Gegenlei stungen, der Zusammenbruch des russischen Transportwesens, verschärft durch den fortdauernden Kriegszustand im Osten und als oefondere Hindernisse für Deutschland oie Barrierenpolitik der Entente, die Deutschland als naturgemäßes Durchfuhrland von Rußland nach dem Westen ausschalte, seien nur einige wenige von den für Deutschland besonders

einschneidenden Hin dernissen. Außerdem lasse der Versailler Friedensvertrag es ungewiß erscheinen, ob nicht spätere Ententeverträge mit den Oststaaten den Inhalt der jetzigen deutschen Verträge nachträg lich illusorisch machen werden. Der Minister nannte weiters als Hemmnis im speziellen Verhältnis Deutschland zu Ruß land, die Propaganda der russischen Vertreter in Deutschland und die mangelnoe Genugtuung für die Ermordung des Gra- en Mirbach. Moskau antwortete auf einen in dieser Frage lhon im Sommer 1920

unternommenen Schritt der deutschen Regierung bis heute noch nicht. Deutschland wünsche in Be ziehung zu Rußland ein gegenseitiges Ausspielen der gesamten Produrtionskräfte mit den möglichsten Vorteilen für beide Sei ten. Es könne einen ähnlichen Versuch, wie ihn alle jene Län der machen, die allmählich ihre Handelsbeziehung mit Rußland wieder aufnehmen möchten nicht unterlassen, doch sei ein wirt- M e» Zusammenarbeiten nur dann möglich, wenn jeder en Teile sich politisch in Grenzen halte. Wie die deutsche

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.07.1923
Umfang: 4
Bezugsgebühr für das Ausland l. 10^0. Fortlaufende Annahme des Blattes verpflichtet zurZahIung derBezugsgebiUir Nummer 173 Meran. Dienstag, den 31. Zuli 1923 55. )ahrgana Eine Kundgebung der deutschen Reichsregierung. Berlin, 29. Juli. Eine vom Reichspräsidenten und sämtlichen Reichsministern unterzeichnete Kundgebung lautet: Zu der schivcren Bedrückung und Knechtung, denen die Volksgenossen! des desetzten Gebietes mu Rhein und an der Ruhr ausliesest sind, ge sellt sich auch im nichtbesetzten Deutschland

stei gende Wirtschaftsnot. Bis zum heutigen Tage hinderte Frankreich jede Lösung der Neparatlonsfrage, die Doutfch- lnnd mich mir das Leben läßt. Der Einbruch In das Hnihrgebiet Hai die Wirtschafts- und Finanz- kraft Deutschlands aufs schwerste getroffen und erschüttert-, so ist Deutschland zu einer imgeheu- erllcl)on Vermehrung der ZaiMmgsmIttel gegen seinett Willen gezwungen und eine unerhörte Gnt>n>ertung «des Geldes Ist die Wirkung. Dazu kommen jetzt vor Abschluß de? Ernte natürliche

Schwierigkeiten, die die Ernährungs sorgen verschärfen. Diese Nöte sichren zu schweren körperlichen, schweren seelischen Leiden der Bevölkerung. Nach dem Urteil unbefangen urteilender Politi ker -und Sachverständiger des Auslandes, auch der Gläubigerstaaten, kann Deutschland zu einer wirklichen Gesundung nur 'durch eine vernünf tige Lösung der Reparationsfrage kommen. Bis dahin muß und wird das deutsche Volk sich aus eigener Kraft aufrecht erhalten. Die doutsche Negierung wird sortsahren, alle irgend mög

von allen Leistungsfähigen im unbesetzten Deutschland durch Vervielfachung der bereits der Geldentwertung angepaßten Einkommenfteuervorauszahwng groß« Leistun gen fordert. Diese Maßnahmen werden dem Reich rasch sehr erhebliche Geldmittel zuführen. Die Ausgabe einer wertbeständigen Anleihe soll weitesten Volkskreisen die Möglichkeit vielen, das Sparbedürfnis zu 'befriedigen, sich gegen Geldentwertung zu sichern und so auch dem un- golundsn Ansturm auf Warenvorräte und De- vlsc-n entgegenwirken. Die auf dem Gebiete

Kapitulation > Deutschlands verlange. > Regierungskrise in Deutschland? i Verl in. 31. Zuli. hinsichtlich einer Regie rungskrise steht fest, daß sie ecft nach Zusam mentritt des Reichstages akut werden wird. Ge gen Cuno herrschen eigentlich weniger Beden ken. wohl aber wird die Politik des Relchsbank- direktoro und Relchssinanzmlnlstero als ganz verfehlt betrachtet und auf die Entfernung dieser beiden Männer vom Innenministerium hinge arbeitet. In der Frage des Abwehrkampfes an der Ruhr sind alleParleien

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 16.05.1925
Umfang: 8
m. 33. M de« Verlass« «Seisvade«d" und »LettseMeden im rvo«he«bild". Sern-Uk««. 33. Vezugspreise : Einzelnummer: Mittwoch 10 Groschen, Samstag 20 Groschen; Wirksames Ankündigungsblatt zufolge starker Verbreitung. — Alleinige Anzeigen vierteljährlich: in Kufstein abgeholt 3.64 Schillinge, mit Post zugestellt 3.90 Mt» annahme außerhalb Tirol: Werbedienst für österr. Zeitungen und Zeitschriften G m. b. H., kchillinge, Deutschland 2.88 Mark, Ausland 22.50 Lire, 80 tschechische Kronen, 4.50 «Hl* Clü

und die Gesetze des Reiches wahren, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Ge rechtigkeit gegen jedermann über werde, so wahr mir Gott helfe." Gegen den Bisumzwang. Wien, 13. Mai. In der gestrigen Sitzung des Na tionalrates haben die Großdeutschen, Landbündler und Sozialdemokraten Anfragen über die Abschaffung des Sichtvermerkes im Verkehr mit Deutschland einge bracht. Die sozialdemokratischen Abgeordneten for derten den Bundeskanzler ebenfalls auf, dafür zu sor gen, daß im Verkehr mit Deutschland

der Sichtver merk und die Sichtvermerksgebühren abgeschasft wer den. — Im Tiroler Landtag wurde der Dringlich keitsantrag Dr. Sträffners, betr. die sofortige Auf hebung des Sichtvermerkzwanges im Reiseverkehr zwi schen Deutschland und Oesterreich in Beratung gezo gen und nach eingehenden Begründungen einstimmig angenommen. Gerade die ftnanzrelle und verkehrstechnische Erleich terung spielt für den Fremdenverkehr die Hauptrolle. Wenn sich die österr. Regierung auf den Standpunkt stellt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.06.1923
Umfang: 4
. Dann vergißt er die rote Hahne der Internationale völlig, folgt der Tri kolore und der Regierung, seder Regierung Frankreichs. Wenn man die Schmähungen der französischen Arbeiterschaft gegen die Advoka ten, aegen die Poineares uno Genossen, die in dem Äugenblick, wo der Franzose sich als Inter nationalist fühlt, ausgestoßen werden, nach Deutschland telegraphiert und sie als Auffassung der französischen Arbeiterschaft hinstellt, ergibt sich ein sal>ches Bild. Trotzdem mit dem französischen Arbeiter

, der gegenwärtig In Deutschland gegen alles, was aus Frankreich kommt, emporschießt. Sie hat aber vollständig unrecht, wenn sie erzählt, es bestehe auch nur einen Augenblick Aussicht, daß eine neue große Revolution in Frankreich die jetzige herrschende Gesellschaft abschüttele und eine neue Führer schicht emporkomme, die dann mit Deutschland und der Welt ihren Frieden mache. >Ueber Poincarö kann noch so verächtlich im französi schen Volke gesprochen- -werden, er und Leute seiner politischen Woltauffasfung

Erfolge entstand, nur durch äuße.l Mißerfolge gemindert werden. Erst wenn die Poincarä. Foch und Genossen auf deutschem Voden Ihre Lorbeerkränze, die sie auf eben diesem Boden errungen haben, wieder ver- 'velken sehen, wird der Ruhmrausch in Frank reich verfliegen. Jede in Deutschland erlittene Schlappe schwächt die Stellung der in Frank- - reich Allmächtigen, und jede Schwächung dieser Stellung bringt Deutsche und Franzosen einan der näher. Solange aber die Poincarö und Genossen in Deutschland siegen

, wird der Haß stwischsnl den beiden VAkern wachsen, wird Europa nicht zur Ruhe 'kommen. Deutschland hat auch keine Wahl. Es muß gegen Frankreich ebenso geschlossen auftreten, wie die Franzosen gegen Deutschland austreten. Die Hoffnung auf das neue Angebot. Besserung der Mark. Verl in. 6. Juni. Die deutsche Mark hat sich gestern auf allen Plätzen bedeutend gebessert. Ursache dafür ist, dak angenom men wird, daft das neue deutsche Repara tionsprojekt endlich die Einleitung von Ver handlungen und in der Folge

und Deutschlands wunden Leib nur neue Wunden, sordert er von Frankreich Opfer in jeder Form, die ruhmlos dargebracht werden, dann, aber auch nur dann, besteht die Möglichkeit für einen dauernden Friedensschluß. Deutschland hat jetzt eine -schwere Zeit, sie wird desto länger dauern und desto schwerer werden, je leichter sie für die Franzosen wird. Es sieht nur so aus, als ob alle Trümpfe in Frankreichs Hand seien. Es sieht nur so aus, weil die Franzosen versuchen, es den Deutschen einzubilden und weil viele

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.07.1922
Umfang: 4
: Obstmarkt 6 lFernspr. 870) Triest 1 1/153. Oesterr. Postsparkassenkonto 111.775. Münchner Postscheckkonto 28.104 allen Geschäftsstellen sowie bei allen Filialen der Unione Pubblicitä Italiana. — . „ r ... ...... ig in den Geschäfts» und Verschleißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 13.—; bei tellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.50, vierteljährlich L 13.50; monatliche Bezugsgebühr für eutschösterreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.— , übriges Ausland Lire

8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Bezugspreis: bei Zus, Nummer 154 Montag, den 10. Juli 1922 3. Jahrgang Politische Wochenschau. Die Vorwoche hat di« verwirrte politische Lage Europas merklich in ungünstigem Sinne beein flußt. Die Ereignisse in Deutschland, der neuer liche Marksturz, die allgemeine Verschärfung der europäischen Valutakrise vermochten es nicht» 'nehmend in Frankreich zu wirken.' Das Debatten in der französischen Kam- sch PoincarL gegebene Ver- Frankreich ist kein Einlen

an der Wurzel zu fassen. Schanzer verhandelt nun in Paris. Nach diesen Verhandlungen soll dann wieder eine Aussprache in London statt finden. Doch die katastrophale Entwicklung der Lage ln Deutschland drängt zu raschem Handeln. Deutschland hat um Stundung der Zahlung der am 16. ds. fälligen Reparationsquote ansuchen müssen, denn die aus der innerpolitischen Krise resultierende Verschärfung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands eilt mit Riesenschritten vor wärts. Deutschland bat eine Woche schwerer innerer

Verwirrungen Hinter sich. Man braucht nur an die Massenkundgebungen des letzten Dienstag zu erinnern mit ihren blutigen Zusammenstößen in Frankfurt a. M., in Hamburg, in Zwickau ufw., und man braucht nur die Raditaldsierungsbe- Hebungen innerhalb der Partei der Mehrheits- ozialisten gu werten, um zu erkennen, wie weit ,»ie Ermordung Rathenaus Deutschland in inner- polttischer Hinsicht wieder zurückgewovfen hat. In den letzten Jahren halten sich die Mchcheits- sozialisten -mehr und mehr -auf den Boden

, daß Deutschland der Entente m laufen den Jahre 720 Millionen Goldmark und 1.25 Milliarden Goldmark in Waren zahlen könnte. Im sich die 720 Millionen Goldmark, zu ver- chaffen. müßte Deutschland nach Ländern mit loher Valuta eine entsprechnede Menge von Jn- dustrieerzeugnissen verkaufen. Es ist unnütz, sich Trotz der sehr niedri schen Exporten zui Anwendung gelangen, kann auf diese Weise nicht Täuschungen gen Preise, en hinzugeben, die bei den deutsi einmal die Hälfte der Schulden gegenüber dem Ausland

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.04.1923
Umfang: 6
. Es war endlich einmal eine Einheitsfront vorhan den und Mar. in einer Geschlossenheit, wie Deutschland sie leider nicht oft zu verzeich nen hat. Den Auftakt dazu bildete die Rede des Neichsaußenministers Dr. von Rosen berg, der es an Anklagen gegen Frankreich nicht hat fehlen lassen. Es war ider grobe Keil auf den groben französischen Klotzt In England hat das etwas verstimmt. Man wünscht dort, daß Deutschland seinen Fein den noch einen Schritt entgegen tue, damit ^2 Londoner Kabinett seine unsichere

und ängstliche Haltung weiter bewahren darf, ^n diesem Sinn war auch «der Rat gemeint, den Lord d Avernon nach Berlin brachte. Wie wenig Deutschland sich auf andere verlassen darf, steigt eine ganze Reihe von Vorfällen. So die iimnev schlimmer wer dende Unterdrückung des Memelaebietes durch die Litauer und die unverfrorenen Rechtsbeugungen, wie sie sich Polen in owem Zollkrieg gegen Dcmzig erlaubt. Der -Lolkerbund aber rührt sich nicht. Seine GriindunMatte treffen zwar gerade für diesen! Fall sehr weitgehend

Poincare gelegentlich einer ' .i'nsdenkmalenlhiillvni in Doit eine cd i'' der er si h e il I cr h^ltuni Deut chlnu'5 i i d' Reparalions- und Ruhrfm^e l>r- sclMlgle. Er erwähnte zuerst, daß Frank- reich die Absicht gehabt habe im Ru'rgebiet vorkommen lonal vorz>'gehcn. Deutschend hk't sich in Reparasionssaclxm Vcrshuldcn zukommen lassen, infolge deren die Repara tionskommission eine Pfandnahme von fei ten Frankreichs billigte. Statt daß nun Deutschland diese Pfandnahme ruhig über sich hätte ergehen

lassen, hat es die Beamten zum Widerstände aufgestachelt und die Be völkerung verhetzt, so daß sich Frankreich sehr gegen s^nen Willen gezwungen sah. hier und da iu Gewaltmaßnahmen zu grei fen. Deutschland hat dies zum Anlaß ge nommen. um die Welt mit einem Meer von Lügenmeldungen- Uber Frankreich zu über schütten. Er könne behaupten, daß gut neun Zehntel oller dieser deutschen Mel dungen erlogen und fürchterlich übertrieben sind. Aus die Reparationsfrage übergehend, erklärte Poincare

. daß ein 30 Milliarden angebot vollkommen ungenügend sei. Im Jahre 1921 habe Deutschland 132 Mil liarden unterschrieben und es sei merkwür dig. wie e, jetzt dazu komme, plötzlich auf ein Viertel dieser Summe herabzugehen. Eine stufenweise Räumung des Ruhrgebietes sei vollkommen ausge schlossen. bevor nicht sämlliche Zahlun gen geleistet seien. Er erinnere da nur an Bismarck, der seinerzeit den Wunsch Frank reichs nach einer etappenweisen Räumung der besehten Gebiete schroff ablehnte. Frank reich yat keinen Grund

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 28.03.1922
Umfang: 8
, den 28. März 1922 60 lilMeii Mark neue Steilem zu den. bisherigen Lasten fordert die Reparatiouskoiiimis-! fron von Deutschland, so daß cs also ans den Kops 1000' Mark 'lteue Stenern treffen würde. Und über diese 60, Milliarden sollen bis zum 31. Mai schon durch eine. Steuergesetzgebung sichergestcllt sein. s Die delitsche Reichsregierung hat am 24. ds. zu. die- o fer und den anderen ganz lingehenerlichen Forderungen der' - Reparationskoinmission Stellung genommen, der Reich;-. kartier legte

die Richtlinien der von der Regierniqg eirs- tzuschlagenden Politik dar und der Reichspräsident stellte fest, daß die gesamte Regierung mit diesen Richtlinien einl-' verstmrden ist. j Im Reichst Lg fanden Unterredungen unter den Par teien in nichtoffizieller Form statt. In allen Parteien bis hinüber zu den Unabhängigen verhält man sich scharf ab lehnend gegenüber der Forderung von 60 Milliarden neuer Steuern, ebenso ivird die Forderung der Finanzkomtralle über Deutschland als unmöglich bezeichnet

. > Die amtliche Aussprache und Stellungnahme beginnt im Reichstag erst anr Dienstage 23. März, int Anschlüsse an die Regierungserklärung. Die bisherige entschiedene Ablehnung der Fordern^ gen in-Deutschland wird in den Ententeländern nicht tra gisch igenbmiufen. Man rechnet dort so: Roch jedesmal, beim Friedensvertrag — „die Hand soll verdorren!' — >, beim Londoner Ultimatum, beim Mkommen von Spaa, kurz jedesmal, wenn es Deutschland an den Lebensnerv ging, hat man sich dort erst „geziert' und ein „unmöglich

!'! ausgesprochen und dann doch den harten Bissen geschluckt. - Warum soll'» diesmal anders sein? So meldet bereits istr 'Londoner Vertreter des W.-T.-B. von unterrichteter britischer'Seite, daß in London die Ueberzeugung herrsch^ -ratiönskömmissibu' in Deutschland entstandene Sturm der Entrüstung sich legen und bei eingehender Prüfung der Forderungen der Reparatioilskommission einer o p c i in i- stischerzii Auffassung Play machen werde. Wenn die letzte Note der Reparationskoinmission auch in ihrer äu ßeren

Forni ein auf die herrschende politische Konstella tion znrückzuführendes schroffes Aus sehe u habe, seien doch tatsächlich ihre Bestimmungen nach britischer Ansicht nicht so ' unannehmbar, wie dies in Deutschland aus den ersten Blick erscheine. Bor allem gehr nicht aus der Nore hervor, daß sie ein 'Ultimatum darstelle. Falls die deutsche Regierung 'mach eingehender Prüfung der Rote zu der (Ueberzeugung gelangen sollte, das; verschiedene Punkte ter Aufklärung bedürfen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.09.1924
Umfang: 6
, so kann das mir eine Bildunghalben. Und in lder Tat sind die Kommentar« in der Presse des In- und Auslandes einhellig darüber. t>ah Nansen indirekt die Einladung des Bölkerbun- des übermittelt hat. Mich! sonst sind unseres Wissen» die bisherigen Sondierungen so aus gefallen, daß ein Teil der ernsten Bedenken als hinfällig bezeichnet wenden muh. — Am Dienstag tritt da» Relchskabinett zusammen, um auf Grund de? inizwlsrl)en eingeholten Jn- formatlotden Stellung zu nehmen. Es gibt selbstverständlich auch in Deutschland Strömun gen

, die noch immer vom Gintritt Deutschlands in den ÄMkerbund nichts wissen wollen; und wir 7nöchten bei alker Anerkennung lder Lage, die yang zwangsweise Deutschland in den Völ kerbund bringen ivirid, doch betonen, daß die Entscheidung der Genfer Herren in den Fragen des Saargebietes wieder einmal gegeigt hat, wie wenig zuverlässig diese Institution noch ist. Die deutschen Forderungen nach Beseitigung des französischen Mlitärs wurden mit der fadenscheinigen Begründung abgelehnt, daß für Gendarmerie

noch nicht genügend Mittel da seien. So viel Gendarmerie braucht man nicht in diesem Gebiet: mich liegt nicht der mindeste Grund dafür vor, weShM» man nicht etwa deutsche Gendarmerie nehmen sollte. Genau jc> steht es <mch mit allen anderen Fragen der Reichsregierung, deren Erledigung aus eine spätere Tagung >verfchoben wurde. Trotzdem glauben wir, daß Deutschland am 23. Sept. einen entsprechenden Antrag stellen Wird, -und wir geben auch ohne weiteres zu, daß ihm etwas anderes nicht übrig bleibt. In gewisser

und Ausgaben ersehen, soweit es seine finanzielle und wirtschaftlich« Kraft erlaubt. Niemals darf jedoch die territoriale Integrität und die politische Unabhängigkeit eines angrei fenden Staates verletzt werden. Die Kommission schlägt weiter» vor. daß die Abrüstungskonferenz am 1K. Juni 1925 in Genf zufammentrete und bis 2t. Mal 1325 der obige Schiedsgerichtsvertrag. der in die Form eines Protokolle» gefaßt ist, ratifiziert wird. Ein bedeutungsvoller Tag für Deutschland. Verl in, 23. September

. Die Reichsregie rung hat vor einigen Tagen wegen Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund bei der eng lischen Regierung angefragt. Gestern übermit telte der englische Botschafter in Berlin die Antwort seiner Regierung, die für Deutschland vollkommen entsprechend gehalten ist. Auf der Tagesordnung der heutigen Kabinettssihung steht nun auch die Frage de» Eintrittes Deutschland» in den Völkerbund und wei ter» die der Absenkung der Kriegsschuld- note. Es ist «sichtlich, daß der heutige Tag für die Geschicke

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 04.10.1923
Umfang: 6
«ad Feiertagen. I FSr die Schrtftleitmlg vera»twortlich: Peter Fachsbrugger, Bozen. — Rotationsdruck: Buchdrucker«! Zqrolia Bozen > oftichtet ,ur Zahlung der Bezugsgebtihr. Nr. 22k. — 24. Zahrg. Bozeu-Meran, Donnerstag, 4 Sttober 1SZZ Poft-Konto-Korreut Wlerbund uud Deutschland. Dr. Ewald Ammende schick: unserm Blaue folgenden Oriqinolbericht Wir nehmen keine Stellung zur ffraae. ob der Umritt Deutschlands in den Völkerbund ünsriq sei. oder nichl Gens, Ende September, hinter begeistertem Applaus der ganzen

noch -kürzlich die Vertreter verschiedener nvrdamerikani- scher Indianer-Stämme in Genf ein. um mit dem Völkerbund in Verbindung zu tre ten. Deutschland jedoch mit seinen 60 Millio nen Einwohnern steht immer noch außerhalb der BölkerbundorganTfatilm. und das ist zweifellos eine Tatsache, die der gegenwär tigen Genfer-Tagung ihre Charakteristik gibt. Bekanntlich war von verschiedenen Deutschland befreundeten Seiten der Reichs« regierung bereits vor einem Jahre, d. h- noch vor Beginn der dritten Völkerbunds

- rersammlung der Rat erteilt worden, dem Awüe trotz aller Bedenken beizutreten. Diese Ansicht haben u. a. die Vertreter der neutralen Staaten, vor allem Branting, der Delegierte Schwedens, vertreten. Sie führ ten aus, daß weit besser als ein einseitiger Spruch der Reparationskommission für Deutschland doch noch die Behandlung der Reparaiionsfrage durch den Völkerhund wäre, denn in ihm hätten, außer den Enten- 'testaaten. auch noch die Neutralen ihren Sitz. Doch die deutsche Regierung wollte vom Völkerbund

dl .letzte Rede Poincares — ..erst völlige Kapitulation nur dann Unterhand lung Wer die Möglichkeit eines Ausglei ches' — beweist, daß die auf direkte Unter handlungen mit Paris und London gesetzten Hoffnungen in Deutschland zu Unrecht standen. Wirtschaftlich zertrümmert mutz Deutschland heute v »r seinen Gegnern kapi tulieren, wei?r!o> muß es sich ihrer Gnade »der lli'.onade L..r>assen. somit ist durch Ereignis!? bewiesen, daß jener Weg zur völligen ?sc>Iieruna. den Deutschland von Tenua. richiic

nicht um den Preis eines Verrates der deutschen Sache an Frankreich. Eine Rheinbundpolitik nach dem Borbild der napoleonischen Zeit wird von dem katholisch gesinnten Teil des bayerischen Volkes abgelehnt. Auf diese Krise in Deutschland und auf ihre weiteren Auswirkungen bat Frankreich ge wartet. Es ist einsichtslos wie seit jeher. Paris zeigt auch nicht das kleinste Entgegen kommen. Ist es da unbegreiflich, wenn man in Deutschland immer wieder sagt. Poincare will gar kein Geld, will gar keine Reparation

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.08.1923
Umfang: 4
Dezugsgebühr für das Ausland I. Fc>rtln»so»d>> Annahme des Blattes verpflichtet zurZlililimg derBezugsac^iUir Aummer 179 Meran, Dienstag, den 7. August 1923 I 55. Jahrgang Berliner politischer Brief. von unserem Berliner Korrespondenten. ^ie Blick« des deutscl>en! Volkes sind noch Lon« don gerichtet, wv man sich nach allein Voraus gegangenen eigentlich darüber entscheiden müßte, ob man M französische Verzögerunas- taktik in -der Reparation«. und Ruhrfrage billigt oder verwirft. Für Deutschland imd Europa

«die We>lt mrfmfen -imd mahnend alrf >d!v Ver- heenmgen hinweisen, die der ewige Kri^cg in gang Europa anrichtet. Biel zu hoffen^ wagt Deutschland «bor nicht. Kostbare Wochen» sind vergangen, seit die englische Regierung 'den Notenaustausch begann. Mittlerweile hat >der enMcho Premierminister, ebenso wie früher Lloyd George, manche Fähnlein zurückgesteckt. Es scheint, daß Me französische Unnachgiebig keit siegen wird. In! Deutschland yat man« oas Emp- finden, daß England aus seinen BedenklichLeiten nicht eher

herauskommen wird, bitz Deutschland in Flammen .steht, die Katastrophe eingetreten ist. Hn Paris rechnet man mit dieser Katastrophe und sehnt sie wohl sogar herbei. Man mag dort wünschen, daß i>n Deutschland Unnchen mrsbre- chen, weil man hofft, daß diese Unruhen den Widerstand an der Ruhr beenden und darüber hinaus Frankreich Gelegenheit zu politischer Ernte geben. Die Lage in! Deutschland ist tatsächlich uner träglich. Der Dollar ist seit einer Woche mehr als eine Million Mark wert. Der deutsche Lohn

denn auch die Kaufhäuser leer. Nicht lange wird es dauern und die Inhaber der La dengeschäfte werden beginne»«, das Personal zu entlassen. Dann kommt zu aller Not noch die Arbeitslosigkeit. Man hat in Deutschland allent halben! das 'Gefühl, daß! man vor allerschwersten Ereignissen steht. Niemals zuvor hat man mehr an das russische Elettd gedacht als aegenwärtig, da man es schon -am eigenen Leibe spürt. Zwar ist der gefürchtete Antifaschistenjsonntag, zu dem die Kommunisten aufgerufen! hatten, ruhig verlaufen

und Post sollen! wertbe ständige Tarife erhalten. Mit anderen Worten: die Regierung, bricht mit der alten Schulden«- wirtschaft, diis Deutschland an den Rand des Ab grundes gebracht hat. Sie belastet in ausgedehn tem Maße den Besitz und die Wirtschast, sie tut das alles, weil un gegenwärtigen Augenblick nichts anderes mehr übrig bleibt. Die Maßnah men sind letzte Rettungsversuche. Ob sie helfen werden, weiß heute noch kein Mensch. Aber das Ausland kann sehen, daß man nicht mehr davor zurückschreckt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.08.1925
Umfang: 6
Anzeigenpreise: Di« 7Z m« bntte Mllllmet»rz»<l« Lira 1, Im Text Lir» > — Klein»» >nz»ig»r: Ied»» Won > ct«., Mindestbetraa(l0 wort») 0«r» »70, ohne «dress» Lire SSV. tevengesuch» j»d»» Wort l» et» ' ' Z»r« »70, od - U/.»,, «, nz»igenst»u»r eigen». Deutsches Tagvlutt Bezug»preise: Einzelvni» SO et» Lam»tag- numm»r <0 et». — Inland m> Post L. 8 —, Au»land L-13'—, Deutschland DostL. lv—, zum Abholen L.7 KV moNatl Fortlauf Annahm« des Blatt»» bedingt Zahlung der Bezugogebllhr I«5aktloa

und die fiatlvort an Deutschland. I Conto eorr. eon la Posta , sckwn cm» Fittiche »Kabbliiettsrat vs kaum in um ist, luituo »n iZustlimmung Deutschland, M, ergeben soll? Gegen diese« Bechahren muh m der Fall gewos«n wäre, wenn e» sich Belonglosigikeiten gehandelt hätte, «buch SMmnuna der «nglischen und französischen esse lädt mit einig« Sicherheit darauf schlti«- t Wh man zum mindesten den Weg gefun- sil hat, den man gehen will, Mich lwenn man »r da» AM Im einyelnen noch vevschtevener lÄimiiig ist. SoavM

sich bisher ein Uebeoblick tlvi»>n«n läßt, in man ungefähr «Agende» «ei«: Man lvird zunächst »ine kurz« Note «ab- lise». dl« im die belgissch«, italienische, ychechi- > umd poküsche Regtemnig gerichtet ist, und l>ch deren vrden ^uAKnd schärfsten Widerspruch «rheb«n. Es schon an !»nd für sich «im politische Unmög- hteid, daß man «ttf de? Gegenseite dl» Wer- Ölungen immer unter, stch albschließt, um ' dann Deutschland gegenüber mchr oder we- !zer M göbunden zu erklären. Nicht nachher, »dorn vorher müssen

sie mit Deutschland oer- iiit>ecn. Das gilt diesmal «any besonder», da Aiiregung zum SicherhMspakt «m Deutsch- >d ausgegangen ist. Sie hat auf deutscher fik ungeheuere Omer vorausgesetzt. Der Ber- ht auf -Elsaß-Lvtyvingen allem genügt, mn undere i^andckmg der Wache -fordern zu I'MM sMan rechnet in «London und Mari, damit, i Deutschland beslagt» Note am 20. ds. zugeht. - stellt diu ANtwort-auif di« deutsche Note vom Äuli dar. Fwntvelich mtÄ> davei deren In- t -nicht im «inzslnBN besprechen, sondern nur ige

Vovbchalte vorbrwaen. Der Sicherhett»- m soll — und da« ist olsenbar da» eigentliche ^ndone? Ergebnis — mündlich erörtert wer» ' „Westmvnster Gazette- nimmt «il, sicher an, Dr. Stwsemann «imaeladen wird, sich an» ^md und ChcmGerlain und' Äae^wslde di« Mhsiten gu beisprechen. Dann könnte Ende fptmibev eins große Konferenz «foilgen. zu der itffchland offisiell zugezogen wird. Man übt drüben, daß der ««Mick Deutschland« in Böltevbuind schon Gegenstand der Septem« sberatmm sM Wtirv, dag aber die Aufnahme

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 06.06.1925
Umfang: 10
Post-Äontotorreni Einzelne Hummern w c»«> MmmrIMW ükdnkilon: Wasserlauben l. l. Stock, tnterurb.-Telephon Verwaltung: Wasserlauben l, Telephon 374».— Anzelqen- preise filr Italien: Die 7? rnn> breit« mm-Zeile 1 Lire, Text selte Z Lir«. Kleiner Anzeiger: t Wort IS Tentesimi Deutsches Tagblatt onatsbezugsprelsi'^ iuin Ndki'le» L, 7 5s>, Din ch Puji , biirch Auslriissi'r L ^,2». ')li>>'lnnd L ! '!. , P»si- nbcmnement i» Deutschland und Schweis Lire 9.—. Fiirt wut>'n!>>' Annadmc des Blatte» l'erpfl

>chtl>t ^ur Zahlung derDeM^^biUir, Nummer 127 i Meran, Sanwtag, den 6. Zuni 192S 57. Jahrgang Die Entwaffnungsnote. verlln. S. Zuni. (Teleph. Eigenbericht.) 5>e Votl<l,afterkonserem hat den Fluch der e.ichcrlichkeit nicht gcschcnt, als fie dle soften. I eillwaffnungonotc an Deutschland absandle. Sie i'lt'sl hat dasär offenbar auch ein gewisse» Oe j ltttil gehabt. Im l4. Absah helht es» »Diese latsaiken sind 00. »veicho die Bedeutung jeder > der sestgestclltcn Verslühe in da» richtige Licht

'-st.) Zn der Entwafsnnngvnote ivird eingangs darauf liingewiesen. da« der Stand der Auvftihrung des Friedensvertrages durch Deutschland dent iNIIerten Regierungen nicht gestaltet. Deutsch »ud den Vorteil der vorzeitigen teilweisen Nitumuug zugute kommen zu lassen. Die alliierten Regierungen, so Helm es an anderer Stelle, hatten es für wesentlich. die allgemeine üeinerkung in den Vordergrund zu stellen, dah die Gesamtheit der Verstöbe Deutschlands, fall» nicht schnell Abhilfe geschossen wird, die der deutschen Regierung

Vellcwen angefügt, deren erste den Umfang der von Deutschland erfüllten »mittirlschen Bestimmungen de» vertrage» von Versailles enthält. Dle „Verfehlungen-. Berlin. S. Zuni. Dk BrH Zm Anhange der Note sind eine Reihe der einzelnen deutschen Verfehlungen zitiert und entsprechende Forde- rangen gestellt. Der Polizei ist regionaler und munizipaler Charakter zu geben! alle Alann- schaflen. die da» heereskonlingent von t»0.0»v überschreiten, sind zu entlasse«: ein« militärische Ausbildung der Polizei dürfe

. Es wird zwar erklärt, dah die Durchführung Schwierigkeiten machen werde, doch enivfiehlt man Deutschland Gehor sam, damit die guten Beziehungen zwisckjen ihm nnd Grohbritannien nicht gestört werden. Deutschland würde damit «inen Beweis feines guten Willens erbringen. Aus Paris wlrd berichtet, dah Frankreichs Antwort auf dle deutschen Sicheryeitsvorschläge erst überreicht werden wlrd, wenn sich dle Ber liner Regierung über die Entwaffn«vg»frage geöuhert habe. Der deutsche Äabweltsrat zur Entwaffnungsnote. Berlin

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 15.05.1923
Umfang: 6
einige der an einem Niederausbciu Europas interessierten Staa ten die Gelegenheit benutzen wollen, um der Aufnahme von Verhandlungen das Wort reden. Mail erwartete in Deutschland mit Spannung die englische und italienische Note, die, wenn auch ablehnend, doch anders lmiteten als die Note Frankreichs, die vom deutschen Volke gar nicht anders als brutal beleidigend empfunden werden konnte. Selbst, wo die englische und italienische Note kein versöhnliches oder ermunterndes Schlußwort enthält, aber einen Appell und eine Mahnung

an- Deutschland, seine Vor schläge näher zu umschreiben und mehr zu bieten, was soll praktisch dabei herauskom men, wenn Frankreich aus seinem bisherigen Standpunkt beharrt und jede Gelegenheit lieniijjt, Deutschland zu demütigen? Es gibt in Deutschland wohl keinen Menschen, der nicht über diese Frage nachdenkt. Bisher sieht man aber nur, wie Frankreich alles duraus anlegt, eine für die Verhandlungen MMmstige Stimmung zu schaffen und wie es die Zwischenzeit benutzt, um Deutschland bis aufs Blut zu reizen

starrenden Frankreich, gegen das sich ohnehin niemand zu rühren traut, ja nicht fehlen. ^n Deutschland, wo man niemals auf hören wird, das Urteil gegen die Krupp- Direktoren und die zrchlreichen anderen Urteile, die gefällt wurden, als Schandurteile AI bezeichnen, fürcUet man die französische Provokation recht ernsthaft. Es ttt bisher gelungen, die Massen in Zaum zu halten, die verantwortlichen deutschen f^ctoren, die Regierung, die Partelen, die Gewerkschaften, die Zeitungen tun auch heute

noch alles, um Zu verhindern, das? aegen die Peiniger und Vemeivalttaer der Volkszorn sich' erhebt. Wenn das aber noch lanne so weiter geht? Wer in Deutschland könnte dann noch dafür bürgen, daß alles ruhig bleibt? Schon aus diesem Grunde wünscht man allgemein, daß es diesmal den vereinten Anstrengungen aller am Frieden Interes sierten gelingen möge, Verhandlungen in die Wege zu leiten, die zu einer Entfpan- Die Ruhrbevölkerung für den passiven Widersland. Vor Pfi igsten keine deutsche Antwort. Berlin. 15. Mal

. weil sie Deutschland zu neuen Vorschlägen ermuntern. Das Blatt schreibt. Deutschland sei jetzt ganz unfähig, ernstlich Garantien zu bieten. „Gaulois' schreibt, dah die beiden Noten eine Rechtfertigung der Ruhrattion bilden und den Standpunkt der anderen alli ierten mit dem Frankreichs und Belgiens be deutend zusammenrücke,». ..Malin' erklärt die englische Note als nur von platonischem Werte, denn sie berührt das Wesen des Re parationsproblems nicht. »Petit Giornalc' meldet aus Berlin, dak die deutsche Regie

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.01.1925
Umfang: 8
Post-Kontokorrent Owzew« Nmnmerv BS ew. in «mmerZMW Nedaklton: woss«»ta«d»n 1. l. Stock. tnt«nieb.-L»l«phon >7« Verwaltung: Wasstrlaukin 1. Telephon Ü74». — Ä»z«Ig«n- Prell» Illr Italien: Di» 7? mm breit« MM -Zeil» 1 Lire, Text- seit» > Llr». Kliine» Anzeiger! 1 Wort IS Eentesimi Nummer 2 An der Schwelle eines neuen Jahres. iilouhenmgm de« österreichischen Bund«- Kanzler« Dr. Nam«k. Wien, S1. Dez. 1V24. Dcch am L. JSnner 1VLS die neuen Handel«- oertvchz« mit Deutschland, «Frankreich

ist man eben zur Ueb«rzeugung aekoni- men. dich da« bisherig» System der vieMtigen Einschränkungen und der bloß halben Gewäh rungen dt« gesunde Entwicklung der Volkswirt- fchag beeinträchtigt. Ts versteht sich von selbst, daß wir über die zweckentsprechendere Regelung umeres Handelsverkehrs mit Deutschland leb hafte Gemigtuung empfinden. Di« Verhandlun gen über den Abschluß eine» Handelsoertrage» mit Jugoslawien-sind schon weit gediehen, «in Vertrag mit Ungarin, wird hoffentlich in abseh barer Zeit zustand

, daß nunmehr b«t all«n Deutsches Zagblatt Meran, Samstag, den 3. Zänner 1925 Monatebezua« preis«! zum tldholen L. 7 SV, Durch Vost > g. ö.—, durch LustrSger L S.20, Ausland L >S.—, Post- abonnement In Deutschland und Schweiz Lire Fottlaufende ,, >nnahm»d«»Dlatte»verpfllchtetzurZahlungderDezug»geb0hr. ! Gewaltmaßnahmen gegen die Raditschpartei Belgrads S. Zäm»«r. Za der Rocht «f gestern hat di« Zitierung dl« Maßnahm«« gegen dl« Rciditsch-Partei heraasgegeven. Sie ««halt«, folgend« Punkte: 1. Sofortige

.) Nach der »Havas' wünscht dte britische Regierung noch Abänderungen am Texte de? Deutschland zu Übersendenden Note, so daß deren llebergabe vorausflchlllch erst ln einig«, lagen erfolgt. Deutschlands Regierungsbildung. Berlin, z. Zänner. <Rodio-ivt«nst.) Der Reichskanzler hatte gestern vormittags eine länger« Unterredung mlt Präsidenten Eberl über dle Arage der KabinettsslyvnK dle noch zu keiner Klärung führte. Berlin. Z. Zänner. Mg. Dr.) Zn der gestrigen kabiaettssitzmvg wurde ln Gegenwart

an dl« Reichsregie- nmg beschlossen hat, in der Deutschland di« NichtvZumung mitgeteilt werden soll. Die fran- Mische Auffafftmg scheint fich durchgesetzt zu haben, da man Deutschland ein ganzes Sünden- register tn der Abrüftiungsfrage vorhalten wird Wahrscheinlich wird diese Not« am 5. oder S. Jänner in Berlin eintreffen. Sie ist nämlich noch nichts ganz endgültiges, obwohl es im Kommunique fo aussieht, weil die alliierten Regierungen sich die Korrektur vorbehalten haben. Man behauptet sogar, man wolle sie erst

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 17.10.1922
Umfang: 6
Fäden hier zusamnrenlaufen, mögen sie nun auf Los- reißung vom Reich, allein oder mit Teilen von Oestorreich, oder auf Wiederherstellung 'der schwarz-weiß-rotcn Monarchie Hinzielen, müssen erkennen, daß Deutschland Abenteuern abhold ist und mit dem zähen Willen zum Leben, den ihm die Entente so sehr verübelt, di« ruhig wägende Vernunft und die Hoffnung auf gleich- sam automatische Lösung der Krise verbindet. Freilich heißt hier automatisch nicht etwa Hände- in-den-Schoß-legen, es bedeutet vielmehr

die Erkenntnis, baß Deutschland nicht sinken kann, weil es der Schlußstein im Gebäude Europa ist, und die Hoffnung, daß 'die Einsicht schließlich auch dem Fcindbund kommen muß. Die An- nähening an die österreichischen Verhältnisse ist alio nur eine scheinbare und beschrankt sich aus die Gewöhnung an die große Zah l, an das Phantastische der Preisbindung. Optimismus bohält die Oberhand, wenn auch im Augenblick des Jammerns kein End« ist und die Teuerung die Lebenshaltung empfindlich proletarisiert

. Selbst di« Arbeiter kommen mit ihren Ein nahmen nicht mehr recht aus. Das iitz im großen und ganzen das Bild, Las Deutschland im Augenblick dem nnbefange- . neu Beobachter bietet, und das insofern« immer hin tröstlich ist, als der Weg nach Wien oder gar Moskau gNcklicherweise nicht gegangen werden muß. Die Staatsautorität fängt an, sich langsam, aber sicher zu festigen. Borgänge wie die in Italien, das kampflose Zurückweichen der Re gierung vor den bewaffneten Organisationen einer politischen Partei, erscheinen

s«D i re k to r s Dr. Thimme, behauptet dagegen, daß besonders Fechenbach, der bekannte Sekretär Kurt Eisners, subjektiv im guter: Glauben, 'Deutschland zu nützen, gewesen sei, obschon er manchmal wider besseres Wissen die Unwahrheit berichtet habe. Lemcke hatte Tataren-Rachrichten an das In formationsbüro des Ausländers Dr. Gargas ^weitergegeben, die' dem Interesse Deutschlands schädlich sein mußten, wenn sie in bestimmte Hände kamen. Die Frage der Preßfreiheit spielt in den Prozeß hinein, dessen Grundlagen

auch von vielen unbefangenen Rechtsstehenden durch. . aus nicht für genügend angesehen werden, um den großen Strafapparat und die Erbitterung schlecht orientierter -Kreise zu rechtfertigen. Die Lage freilich, ln der sich Deutschland be findet, verlangt Reinheit und Klarheit. Aber das ist es ja, was den Wiederaufstieg so unend lich mühsam macht: Rot erzeugt Korruption und Hader, die das Tun der wenigen Gerechten in einem widerlichen Meer von Schmutz versinken lassen. Damit wächst das Mißtrauen der Welt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 27.01.1922
Umfang: 6
der Nachfolgestaaten emge- leitet. Es sei klar, daß die Lage an der mittleren Donau dieses Zusammenwirken in der einen oder anderen Form erheischt. Das Abkommen mit Ungarn sei daher ein weiterer Schritt Oesterreichs auf dem schwierigen Wege des Wiederaufbaues. Die große Rede Dr. Wirths. Berlin, 27. Jänner. Jnr Reichstag hielt gestern der j Reichskanzler Dr. Wirch die angekündigte große Rede und ! erklärte zunächst, daß Deutschland sich bemühen müsse, I. chirch Praktische Leistungen bis zur Grenze seiner Leistungs

- , fähigkeit in der Erfüllung der Reparationen zu kommen« I In Tannes sei Deutschland eine provisorische Stundung! be willig worden mid ifpeitte wird Deutschland den verlangten Zahlungsplan in Form einer kurzen Denkschrift überreif chen. Zum ersten Male sei es Deutschland in Tannes ge lungen, die wirkliche Lage des Reiches barzulegen, und nach Genua gehe Deutschland mit der ehrlichen Absicht, den wirt schaftlichen Wiederaufbau Europas zu fördern und gsemein!- sam mit den anderen Nationen die internationale

und des deutschen Geisteslebens bereits mehrfach in der Oeffentlichkeit Zeugnis von ihrer Gesinnung abgelegt und darum ist es für Deutschland recht erfreulich, daß gerade von dort die Einladung zu einer internationalen Veranstaltung kommt, die in ganz besonderer Weise geeignet ist, der Welt zu zeigen, dich Deutschland nach seinem Zusammenbruch auf allen Ge» bieten tüchtig gearbeitet hat und vorwärts gekommen ist. Denn alle Fortschritte der Wissenschaft und Technik finden in irgendeiner Form ihren Niederschlag

einen die Zusicherung strengster Unparteilichkeit und voll- ster Gleichberechtigung aller Aussteller gegeben Da somit die Gewähr geboten ist, daß Deutschland gegenüber anderen Ländern nicht benachteiligt wird, haben die in Frage kommenden Fachorganisationen die Beteiligung an der Ausstellung beschlossen und bereits.einen Arbeits ausschuß gebildet. Für den deutschen Buckchandel werden die Arbeiten für die Florenzer Ausstellung von der Deut- chen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel geleistet

, und für die an der Herstellung von Büchern beteiligten Industrien von dem Deutschen Buchgewerbeverein. Auf der Ausstel- llmg sollen neben Büchern in jeder Form, Zeitschriften, Mappenwerken usw. auch alle Maschinen und Hilfsmittel gezeigt werden, die der Buchherstellung irgendwie dienen. Hierzu gebären auch alle Jllustrationsverfahren, für die Deutschland nach wie vor tonangebend ist. Auch auf allen sonstigen Gebieten der Buchhersiellung ist Deutschland wieder auf dem Dorkriegsstandpunkt an gelangt uni) wird sicher

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