320 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/25_08_1921/MEZ_1921_08_25_5_object_631264.png
Seite 5 von 6
Datum: 25.08.1921
Umfang: 6
.... Belgrad Mailand.... .... 4475 - Kopenhagen .... Stockholm .... . . —. London .... Chrlstlania Brüssel .... Nenyork Buenos Aires . . . Budapest . . . Prag Bukarest. . . 1295.— Agram <500.— Qnfia MrtschafllicheAnnäherungzwischenItalien und Deutschland. Bon besonderer Italienischer Seite gehen dem „D. .11. D.' nachstehende Ausführungen zu obigein Thema zu: „In Deutschland hat man sich niemals über die notwendig sten wirtschaftlichen Bedürfnisse Italiens Rechenschaft abgelegt. Man hat sich nicht gefragt

haben, die imstande ist, rennftoffe auf dem Landwege zu liefern. Zwei Länder kommen hier allein In Frage: Deutschland und Frankreich. Frankreich wilj> lein möglichstes tun, um den italienischen Markt mit Kohle zu überschwemmen, nicht nur aus kaufmänni schen, sondern auch aus politischen Motiven, um Jtal en von sich abhängig zu machen. Was Deutschland, betrifft, so kann es Italien unter günstigeren Bedingungen Kohle liefern als Frankreich. Einmal, weil es über zahlreichere und billigere Arbeitskräfte

als Frankreich verfügt, und dann, well es eine ausgezeichnete Organisation besitzt. Infolgedessen kann es reichlicher, regelmäßiger und gleichzeitig weitaus billiger liefern. Im Vergleich mit Frankreich hat Deutschland außerdem den un. schätzbaren Vorteil, in einem Seekrieg Italien mit flüssigen Heiz- und Brennmaterialien, wie Petroleum, Masut und Ben zin, versorgen zu können, indem es diese Stoffe auf dem Tausch wege mit Rußland direkt beziehen könnte, was für Frankreich unmöglich märe. Allerdings

ist ein Kohlentransport auf Fracht schiffen billiger als mit der Eisenbahn. Aber hier sollen kritisch nur die Vorteile geprüft werden, die jene Nation bietet, die im Kriegsfälle an Italien gerade dann am leichtesten Kohlen liefern kann, wenn der Seeweg versperrt ist und Kohlentransporte mir noch auf dein Landwege stattfinden können. Von den beiden oberwähnten Völkern befindet sich ohne Zweifel Deutschland Frankreich gegenüber im Vorteil. Welchen freundschaftlichen Rat vermag man daher den Deutschen zu geben

. Deutschland wird, wenn es einige Jahre Schulter an Schul, ter mit Italien auf einer Front in friedlichem Schäften gestan den, und wenn Tirol seinen Anschluß an Deutschland vollzogen hat, das größte Interesse daran haben, durch eine Eisenbahn- linie so mit Italien verbunden zu sein, daß diese beiden Völker zusammen gehören und nicht leicht von irgendeinem anderen Volk angegriffen werden können. Von der Schweiz abzuhängen, ist nicht sehr vorteilhaft und obendrein teuer. Die Bahnlinie Pontafel—Semmering

1
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/01_09_1922/MEZ_1922_09_01_1_object_661551.png
Seite 1 von 6
Datum: 01.09.1922
Umfang: 6
bei allen Geschäftsstellen sowie bet allen Filialen der llnicme Pubblicitä Italiana. — Bezugspreis: bei Abholung in den Geschäfts» und Verschlclßstcllen monatlich L 4.—, vierteljährig L 12.—; bet Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.50, vierteljährlich L 13.50; monatliche Bezugsgebühr für Deutschösterrcich und 'Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.-, übriges Ausland Lire 8 Unverlangte Manustripte werden nicht zurückgsstellt. Kummer 199 Freiiag, den 1. September 1922 3. Zahrgang Frankreichs

von der Wahn vorstellung, daß Deutschland die Walutakata- strophe absichtlich «herbeigefllhrt habe und durch einen Entschluß! in! entgegengesetzter Richtung wieder ausgleichen könne. Der Rest der deutsch. Schuld <70 Mlliard.)soll gestrichen werden nach Maßgabe der deutschen Zahlungen aus den ersten Abschnitt und der Schuldenstreichungen, die sich die Alliierten ge genseitig gewähren. Diese beiden Streichungs gründe sollten sich aber erst von dem Augenblick an verstärken, in dem Deutschland 'den ersten

Abschnitt vollständig bezahlt hätte. Die gegen seitigen Schulden der europäischen Alliierten, für die England der letzte Gläubiger ist. betra gen 30 Milliarden. Um so viel also könnte durch entsprechende Vereinbarungen der ^zweite Ab schnitt der deutschen Schuld gekürzt werden, wenn die große europäische Schuldenstreichung ausgesprochen würbe, aber „mit Maßgabe, daß Deutschland zuerst 30 Milliarden des ersten Abschnittes feiner Schuld getilgt hatte.' Trotz der interalliierten Schuldentilgung bliebe

also das Damoklesschwert dieser Schuld noch lange, lange Jahre Über Deutschland, seinem Kredit und seiner Valuta hängen, selbst wenn das Unmögliche einträte und das leistungsunfähig gewordene Deutschland regelmäßig die noch im mer allzu großen Zahlungen leisten könnte. Ebenso soll dann späterhin, wenn auch die Der- einigren Staaten In eine Streichung ihrer Gut haben einwilligen» im Umfang dieser Streichung der Restbetrag der deutschen 70 Milliarden ge strichen werden — aber immer nur im Verhält nis der tatsächlich

geleisteten Zahlungen auf den ersten Abschnut — uno im übrigen „sollen die den Bereinigten Staaten angewendeten von Zahlungsbedingungen auf die Guthaben ange wendet werden, die durch die deutsche Restschuld gedeckt sind'. Man sieht, wie auf diese Weise eder finanzielle Druck, den Amerika aus politi- chen Erwägungen auf «Frankreich ausüben würde, ohne viel Lärm auf Deutschland abge leitet würde. Die Verteilung dieser deutschen Zahlungen soll so vor sich gehen, daß England 10 v. H. und die anderen Staaten

2
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/09_01_1922/MEZ_1922_01_09_1_object_643785.png
Seite 1 von 4
Datum: 09.01.1922
Umfang: 4
LS Csrrloftml LMwler MtMÄllW Dsuttttxr» Tagblatt L«1»g»pr«1»: bei Abholung ln den Geschäfts- und Derschletßstellen monatlich L. 4.—. virrtellährlg L. >2.— ; bei Zustellung durch Post oder Austräger monatlich Q. 4.60, vierteljährig L. 13.60; monatliche Bezugsgebllhr für Deutschösterreich d -S. Kr. 700.—» Deutschland Mk. 4».—, Tschechoslowakei tschech. Kr. 2' - , für das übrige Ausland L- 0.—. $tt 0 U(dt ^Bozner Tagb\ait' und «.Merauer Wellung'' -für Gtvöt und Land hauptschrlfkleitung: Meran

. Deutschland darf die Bedingungen entgegennehmen. C a n n e », S. Jänner. Zwischen Lloyd George und Driand fanden gestern die Vorbesprechungen betreffend de» Abschlusses eines Ueberelnkommens zwischen England und Frankreich statt. Durch dieses Uebereinkommen soll der Friede Europas gesichert werden und England verspricht Frankreich die militärische Unterstützung, falls es von Deutschand angegriffen werde. Wei- kers erhielt Driand vom Obersken Rat einen Auftrag, die deutsche Regierung cinzuladen. Delegierte

sich die Ver treter über die Bedingungen, die Deutschland gestellt werden sollen, ln Betreff der Garantien geeinigt Hallen. Die ersten Beschlüsse von Cannes. Cannes» 9. Jänner. Die Großmächte beschlossen, an Deutschland einen Zahlungsaufschub unter den feststehenden De« dlngungen zu gewahren. Fernes beschlossen die Mächte, in den ersten Tagen des März eine Wettwlrtschaftskonferenz nach Genua einzuberufen, die rein wirtschaftlichen Charakter haben soll. Alle Politik wird von derselben ferngehallen

, und zwar in vier gleichen Monatsraten zu 125 Millionen Gold- mart und überdies noch Naturwerte im Betrage von 1750 Milk. Goldmark. Gegen diesen Vorschlag, der das Resultat der in Lon don stattgehabten Beratungen zwischen Lloyd George und Briand ist, sträubt sich nur Belgien; 2. wie sollen die 50 Mill. Goldmark, die Deutschland in Barem zu zahlen hat, unter die Alliierten aufgeteilt werden? 3. was geschieht mit den Sach leistungen, die Deutschland im Jahre 1922 im Werte von 1750 Millionen Goldmark zu leisten

würde. Der englisch-französische Gegensatz. Cannes, 0. Jänner. Die Rede Lloyd Georges in der Freitag-Sitzung des Obersten Rates war scharf gegen die fran zösische Zerstürungspolittk gerichtet. „Es ist eine undankbare Aufgabe für einen Alliierten,' sagte Lloyd George, „Mäßi- gung zu predigen, wenn es sich darum handelt, Deutschland noch härtere Bedingungen zu stellen. Es ist richtig, Deutschland muh den angerichttten Schaden wieder gut machen, aber es ist dafür Sorge zu tragen, daß Deutschland

3
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/10_07_1922/MEZ_1922_07_10_1_object_657810.png
Seite 1 von 4
Datum: 10.07.1922
Umfang: 4
: Obstmarkt 6 lFernspr. 870) Triest 1 1/153. Oesterr. Postsparkassenkonto 111.775. Münchner Postscheckkonto 28.104 allen Geschäftsstellen sowie bei allen Filialen der Unione Pubblicitä Italiana. — . „ r ... ...... ig in den Geschäfts» und Verschleißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 13.—; bei tellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.50, vierteljährlich L 13.50; monatliche Bezugsgebühr für eutschösterreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.— , übriges Ausland Lire

8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Bezugspreis: bei Zus, Nummer 154 Montag, den 10. Juli 1922 3. Jahrgang Politische Wochenschau. Die Vorwoche hat di« verwirrte politische Lage Europas merklich in ungünstigem Sinne beein flußt. Die Ereignisse in Deutschland, der neuer liche Marksturz, die allgemeine Verschärfung der europäischen Valutakrise vermochten es nicht» 'nehmend in Frankreich zu wirken.' Das Debatten in der französischen Kam- sch PoincarL gegebene Ver- Frankreich ist kein Einlen

an der Wurzel zu fassen. Schanzer verhandelt nun in Paris. Nach diesen Verhandlungen soll dann wieder eine Aussprache in London statt finden. Doch die katastrophale Entwicklung der Lage ln Deutschland drängt zu raschem Handeln. Deutschland hat um Stundung der Zahlung der am 16. ds. fälligen Reparationsquote ansuchen müssen, denn die aus der innerpolitischen Krise resultierende Verschärfung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands eilt mit Riesenschritten vor wärts. Deutschland bat eine Woche schwerer innerer

Verwirrungen Hinter sich. Man braucht nur an die Massenkundgebungen des letzten Dienstag zu erinnern mit ihren blutigen Zusammenstößen in Frankfurt a. M., in Hamburg, in Zwickau ufw., und man braucht nur die Raditaldsierungsbe- Hebungen innerhalb der Partei der Mehrheits- ozialisten gu werten, um zu erkennen, wie weit ,»ie Ermordung Rathenaus Deutschland in inner- polttischer Hinsicht wieder zurückgewovfen hat. In den letzten Jahren halten sich die Mchcheits- sozialisten -mehr und mehr -auf den Boden

, daß Deutschland der Entente m laufen den Jahre 720 Millionen Goldmark und 1.25 Milliarden Goldmark in Waren zahlen könnte. Im sich die 720 Millionen Goldmark, zu ver- chaffen. müßte Deutschland nach Ländern mit loher Valuta eine entsprechnede Menge von Jn- dustrieerzeugnissen verkaufen. Es ist unnütz, sich Trotz der sehr niedri schen Exporten zui Anwendung gelangen, kann auf diese Weise nicht Täuschungen gen Preise, en hinzugeben, die bei den deutsi einmal die Hälfte der Schulden gegenüber dem Ausland

4
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1920/16_09_1920/MEZ_1920_09_16_2_object_744971.png
Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1920
Umfang: 8
Politik', die die programmatisck Grundlage für die Großdeutsche Dolkspartei zu bilden habe. Einstimmig wurde beschlossen, die Richtlinien als Partei programm anzunehmen und sie „Salzburger Pro- gramm' zu nennen. Auch das Parteiyrundgesetz wurde dann entsprechend einem Referat des Delegierten. Ingenieur L a ck n e r. einstimmig angenommen. In einer Entschließung« wurdie. hem hnerWüMrlichen Willen Muss druck gegeben, den Anschluß an Deutschland herbeizuführen. Die Abgeordneten aller Parteien

. 6. Niede- österreich. 7. Tirol, 8. Kärnten. Der Partelvorstand wird bis zur nächstjährigen Generalversammlung in der gegenwärti- gen Zusammensetzung belassen. Ein Antrag, die Reinheit der Partei mit allen Mitteln zu bewahren und das Ein schleichen unzuverlässiger Elemente und Mandatsjäger zu verhindern, wurde angenommen. Am Abend fand im Kurhause eine große, massenhaft besuchte-Kundgebung für den Anschluß an Deutschland statt. Der große Kurhaussaal war bis auf das leßte Plätzchen

). Jugoslawien (Temesvar), Rumänien lGroßwar- dein) und Tschechien (Kaschau und Preßburg) erhalten sollte, die Vollmacht erteilen wollen, ln Oesterreich emzumarschie- . ren, wenn sich dort ernste Anzeichen des Bolschewismus zeigen oder wenn Oesterreich ernste Schritte zur Herbei- führung des Anschlusses an Deutschland unternehme. Schließ lich sei der Plan -an dem Widerstande in Frankreich ge scheitert und die Folge sei die Gründung der kleinen Entente gewesen. Dr. Dmghofer betonte, daß wichtigste sei

. der die An- schlußfrag« vom Standpunkte Salzburgs beleuchtete und Nationalrat W l m m e r. Mit einem begeisterten Schlußworte Dr. Straffners und mit der Adsingung des Liedes „Deutschland. Deutschland über alles!' fand die machtvoll« Kundgebung und damit auch der erste Reichsparteitag der Großdeutschen Dolkspartei sein Ende. Politische Übersicht. Kein neuer Krieg! Gegenüber einem Vertreter einer amerikanischen Nach richtenagentur hat Generalfeldmaischall v. Hindenburg in einer Unterredung erklärt

: „Es hat keinen Zweck, ron der Möglichkeit für Deutschland, einen neuen Krieg zu unter nehmen, zu sprechen. Wir haben nicht einmal genug Truppen, um die Ordnung im Lande aufrechtzuerhalten. Es scheint tatsächlich so, als ob die Alliierten nicht wünschen, daß wir die Ordnung aufcechterhalten können. Denken Ste daran, welche Arbeit es Amerika gekostet hat. eine Armee von einer Million Mann auf die Beine zu stellen. Sie hatten überdies Schutz durch den Ozean, während sie ihre Artillerie, ihre Munition

5
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/19_06_1922/MEZ_1922_06_19_1_object_656334.png
Seite 1 von 4
Datum: 19.06.1922
Umfang: 4
in den Geschäfts- und Derschleißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 12.—; bet Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.50, vierteljährlich L 13.50; monatliche Bezugsgebühr für Deutschästerreich d -ö K 70u.—, Deutschland Mk. 40.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.-, übriges Ausland L 8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nummer 137 Montag, den 19. Juni 1922 3. Jahrgang fj 4 politische Wochenschau. Qm Vordergrund des politischen Interesses zu Anfang bet Lovwvche tftoniö Vas

Schelitevn der AnleihvverhaiMuingen. Es galt nun neue Wege ausfindig zu machen, durch die es Deutschland ermöglicht werden könnte, wenn auch nur teil weise 'seinen Reparatwnsverpstichtungen nach zukommen. Letztere Frage bsschüftigte Berlin und Papis «im höchsten Maße. Eine Ansrage der französischen Regierung in Washington, ob Man dort die deutschen Guthaben «als Bürgschaft für eiine kleine deutsche Anleihe ansehen 'würde, wurde ablehnend behandelt. Die deutsche Regie rung 'sicht -sich nun «gezwungen

, einige der ge gebenen «Zulagen Meder zurückzuziehen. Hier über «wird mit «den in diesen Dagen «in Berlin eintrefsenden Mitgliedern «der Garantiekommis sion «verhandelt werden. Deutschland -wird sich darauf gefaßt «machen «müssen, daß diese Ga- rcrntiekmnMission Mancherlei «schwere Forderun gen mitbringen mürcfy die «s-e-l-bstvertstäMich wie der Anlaß zu neuen Streitigkeiten geben. Der Woenschluh brachte für Deutschland den trau rigen Abschied «von Oberschlesien. Am Samstag hat -die Räumung begonnen, am 10. Juli

soll sie beendet 'sein. Bon letzterem Tage an wird Deutschland wieder in den ausschließlichen Be sitz des «kümmerlichen, nach dem Diktat der Bot- «schafterkonssrenz Deutschland verbleibenden Restes Obsvschlesiens treten. Die -anhängigen Ge-richtsprozefse «werden -von deutschen Gerichten im besetzten Rheingebiet erlMgt werden. Deutschland «führt Sn diesen Tagen seine Flaggen auf Halbmast. Im Zusammenhang mit dem Scheitern der deutschen Anleihevorhandlungen kam es in Oesterreich zu «einer Bal-utenhauffe

-würde, haben die Anf-chlußfrage neu ausleben lassen. AlleMngs -vorläufig nur -die Frag«e eines wirt schaftlichen Anschlusses -an Deutschland. Der poli tische Anschluß «ist wegen des gegenwärtigen Fortbestehens des Bevfaillor «Vertrages nicht zu erörtern. -Die österreichische Regierung sucht nach Auswegen. Die Gründung einer «neuen Noten bank, der «Abbau des Beamten- und Heeres standes, eine schärfere «Steuerbelastung der be sitzenden «Klassen sind geplant. Man «Mll fort- wursteln. «Cs «ist nur zu hoffen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/25_07_1922/MEZ_1922_07_25_1_object_658921.png
Seite 1 von 6
Datum: 25.07.1922
Umfang: 6
bei allen Filialen der Unione Pubblicilä Italiana. — Bezugspreis: bei Abholung in den Geschäfts» und.Derschlelßstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 12.—; bei Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.50, vierteljährlich L 13.50; monatliche Bezugsgebühr für Deutschösterreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.— , übriges Ausland Lire 8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. - ■ iä Nummer 167 Dienstag, den 25. Juli 1922 3. Jahrgang Orlando verzichtet

gewonnen. Die Ge- S end am Homberg mit dem Tunnel mußte ugoslawien zugesprochen werden. Dagegen gelang es, die Katastralgemeinde Weihenstein lung, es feien derzeit Unterhandlungen wegen ' ~'*ff “ ' ‘ der Selbständigkeitserklärung von Tirol und Vorarlberg als selbständige Länder im Gange. Die Aussichten auf den Anschluß an Deutschland hätten sich angesichts der starren Haltung der Entente verschlechtert. An die Gesundung Oesterreichs glaube niemand mehr. Deshalb wer den gegenwärtig von privater Seite

nun seine Arbeit fort und hat mit der. Fest» egung der österreichischen Grenze gegen Ungarn begonnen. Gin günstiges Gutachten des Garantiekomitees. Das Gutachten des Garantiekomitves ist, so weit die bisher vorliegenden Nachrichten erken nen lasten, für Deutschland -außergewöhnlich gün stig ausgefallen. Der Bericht bestätigt im wesent- zutreten, ehe efirt Aufschub bewilligt werde. Der bescheidene Herr Pomoare fordert nicht weniger und nicht mehr als eine Verpfändung der staat lichen Wälder, Domänen.und

Bergwerke. Da für ist er aber bereit, Deutschland ein Morato. rium von sechs Wochen zu bewilligen. Da das Jahr 82 Wochen hat, bannte Frankreich -auf viefem Weg allmählich das -ganze deutsche Reich annektieren oder, um in der Sprache Potncaräs zu reden-, sich verpfänden lassen. Selbst einem Teil der Pariser Presse wird dabei doch etwas unheimlich zu Mute. Man spürt vor allem den Rieisewa-bstand gegen England, aber auch gegen die nichtfranzöststhen Mitglieder der Repara. tkonÄk-omm-ission

. Dieselben sind der Ansicht, daß man Deutschland den Zahlungsaufschub bedi-n» -gunslos zugesteihen müsse, und von Amerika, das ja den Dingen scheinbar neutral gegenüber« steht, chird das noch mst -aller Deutlichkeit unter, strichen. Lloyd Georgs ist in seinen Gegenvorschlägen dfyr weit gegangen und -wird diese Gegenvor- chläge III -einer persönlichen Unterredung seinem - ranzöstschen Kollegen unterbreiten. Vermutlich >at er -s-chr aulfgeischlagen, um mit sich hcmdeln zu lasten. Das ist ja bei ihm so üblich

7
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/16_12_1922/MEZ_1922_12_16_1_object_668642.png
Seite 1 von 12
Datum: 16.12.1922
Umfang: 12
Geschäftsstellen sowie bet allen Filialen der Union« Pubblicitä Ita- liana. — Bezugspreis: bei Abholung in den Ge chäflS' und Verschleißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 12.—; bei Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4 50, vierteljährig L 13-&0; monatliche Be zugsgebühr für Deutschösterreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechos! owakei tschech. K 20.—, übriges Aus land Lire 8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nummer 286 Samstag-Sonntag, 16. und 17. Dezember 1922

. Eingangsseiines in Lon don .überreichten Memova-ndiums zur Repara. tions. und Schiuldenfvage »nachte Mussolini Lär ms -aufmerksam, daß die heutige chaotische Lage der ganzen. europäiilschen Wirtschnst eine Folge der Nachlviegszeitpolitik sei. Die itbalienisch-e Re gierung versichere, daß es ungerecht «wäre, woWe man Deutschland «auf Kosten des Ruins der Gro ben und Kleinen Entente wieder Herstellen. Die Meinung der itaAenischen Regierung tn der -gan. zen Frage lasse sich sin folgenden Punkten zu- lammenfassen

: Eine nur teilweise oder -aiuMiichende Lösung der Reparations- und Schuldenfroge muß ver mieden weiden. Italien -kann -auf keinen Teil seines Repara- äonsguthobens verzichten, -außer wenn England seine Guthaben herabsetzt. Um die gleiche Summe wird Italien die von -Deutschland zu for- derndtz Summe herabsetzen. -ie Hoffnung -auf -e-in-s derartige Systemisie- rung durch die englische Regierung Mtzt sich auf dis traditionelle Gleichgewichts, und Mäßigkeits- Eon Englands im Leben des europäischen Kontinents

und wirtschaftlichen Zusammenbruche bringen wolle, Usen Folgen auch England- verspüren -würde. Dre -italienische Regierung ist der Üeberzeugung, daß mit «lluer solchen Systemiperung nicht nur die wirtschaftliche Lage der Alliierten, svndem M Deutschlands Verbessert und weitere -gefähr- »iche internationale -Komplikationen ' vermieden werden. Die Vorschläge Jkaliens. Deutschland soll ein Moratorium gewährt und d-essen Zahlungsrückstände geregelt werden. Die dmtschen Reparationen sollen durch Herab setzung

der Obligationen A mit B aus fünfzig Milliarden Goldmark vermind-eri werden. Ebenso soll die Zahlu-ng der Obligation: C neu geregelt wcvtien. Das Deutschland zu gewäh» vend-o Moratorium soll die Dauer von zwei Jahren haben. Die deutsche Rogierung soll sich bem-ühen, bis 15. Jänner 1023 die deutschen Banken und Industriellen diafllr zu gewinnen, daß sie eine Anleihe von einer Milliarde Gold- mar! garantieren Bon dieser MM-arde -soll die deutsche Regierung 500 Millionen zur Stabili sierung der Mark

8
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/08_06_1922/MEZ_1922_06_08_1_object_655508.png
Seite 1 von 6
Datum: 08.06.1922
Umfang: 6
ein wirt- schastliches Kapitel, französische Nationalisten sind aber keine gewöhnlichen Menschen, deshalb wird bei Bainville auch dieses Kapitel politisch, ausschließlich politisch.. Es beginnt mit der Fest stellung. Frankreich müsse weiterrüsten, well Deutschland seine Niederlage nicht anerkenne. Dann folgt ein kritischer Rückblick auf die Ent wicklung seit 1871 klärung .. Haltung ge-gen Frankreich ein Fall bemerkens werter Unintelligenz' alles deshalb, «weil Deutschland die elsaß-lochringksche Frage

und - die Frage unserer Sicherheit als nicht vorhan den anfah'. Diese Verhältnisse der Vergangen heit wirken weiter durch die Kontinuität der Ge- schichte und durch die Unveränderltchkeit der geographischen Verhältnisse und de« Volt»« charakter». ©U Geschichte hat bewiesen, daß «» zwischen I Deutschland und Frankreich keine notwendige « neuen werde. Salata ersuchte alle, die mit diesen heiklen Fragen etwas zu tun haben und zu tun haben werden, um die größte Objektivität und Ge nauigkeit beim Studium

Delegation immer mehr in ihrer ties- § en Ueberzeugung bestärkt, daß -auch das übrige uropa zu einem Anschluß mit Rußland kom men müsse. Wenn es in Genua nicht möglich war, das Problem der Rückkehr Rußlands nach Europa -zu lösen, so lag das besonders an der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit. Man Feindschaft gibt. Cs hat zwar keine Einwirkung Deutschlands aus Frankreich stattgesunden, aber um so mehr Einwirkung der französischen Zivi lisation auf Deutschland. (I) Aber die Verständi gung

zwischen Deutschen und Franzosen hat bis her nur unter einer Bedingung erreicht werden können: wenn Deutschland in seine natürlichen Elemente aufgelöst war, wenn es nicht einen einheitlichen zentralisierten Staat bildete im Be sitz einer politischen Macht, die niilitärische Macht erzeugt und selbst diese militärische Macht her- berruft. „Ein deutscher Staat aus dem Platz, den Deutschland in der Mitte Europas ein nimmt ohne feste Grenzen, mit um st rittenen Gebie ten in seinem ganzen Umkreis mit deutschen

Fortsetzungen und Volks inseln, die eine erklärte oder la tente Jrredenta schaffen, soweit- eine deutsche Einheit als Mittel- vunktderAnziehungskraftbe steht dieser Staat fordert und verlangt den Militar-tsmus.' Das Deutschland des Deutschritterordens (II) und das Deutschland der Reichswehr sind da völlig ein und dasselbe. Frankreichs. Sicherheit und Europas Ruhe ver trugen sich in alter und neuer Zeit nicht mit einer starken deutschen politischen Oraanisation, ob sie nun in Wien oder in -Brelin sah

9
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/14_02_1921/MEZ_1921_02_14_1_object_615018.png
Seite 1 von 8
Datum: 14.02.1921
Umfang: 8
. Llnzelprel» 20 Sen! Poskkonto-Aorren! mit den Untertiteln „Vozner Tagbtatt', „Meraner Zeitung' und Sonntagsblatt für Heimatpflege „Unsere Heimat' Bezugspreis: Bei Abholung in den Geschäfts- und Derschlelßstcllen monatlich Lire 4.—, vierteljährig Lire >2.—. Bel Zustellung durch Austräger wird eine monatliche Zustellgebühr von 4' Cent cingehoben. Postzustellaebühr monatlich SO Gent. — Monatliche Bezugsgebühr für Deutschösterreich Lire 4.—, für Deutschland Mark 10,—, für di« Tschechoslowakische

gefährliche Politik. Auch die „München-Augsburger Abendzeitung' wen det sich gegen die Opposition der Sozialdemokraten und meint, die Sozialisten wollten jetzt ihren Kämpfen gegen die Selbst- schutzorganlsationen dadurch Rückhalt geben, das) sie einen parlamentarischen Streit durchführen, unbekümmert um neue Erschütterungen. Die erste deutsche Zahlung. P a r is, 18. Februar. Dis „Agence Fournier' meldet, dast die von Deutschland bis zum 1. Mai 1921 abzuliesernden 20 Milliarden Goldmark

auf die von der Entente für die Kohlen- ablieserung geleisteten Vorschüsse, auf die Ausgaben für die Besanungstruppen und für die Bezahlung der Lebensmittel und Rohstoffe, die Deutschland auf das Konto der Alliierten elngesührt habe, eingerechnet werden. Auf den Titel der Wie dergutmachung verbleibt davon nichts. Französische Verurteilung des Diktates. Nauen, 13. Februar. Der französische Abgeordnete Hennesy verurteilt die Ausfubrabgabe auf die deutschen Wa ren als unsinnig, da sie von den Käuferstaaten getragen wer

ein« Beute der großen Unternehmerkonzerne, die durch viele Jahre hindurch Frank reichs Ersparnisse verschlingen würden. Die Hoffnung. Frank reich werde von anderer Seite das notwendige Geld bekom men, um selbst wieder aufzubauen, sei ein Wahnsinn. Ein deutsches Angebot ln London. Bremen, 13. Februar. Reichskanzler Dr. Wirth sprach m der Handelskammer über die Forderungen der Cniente. Die Regierung werde nicht nach London gehen, um ein Diktat entgegenzunehmen. Deutschland werde Vorschläge

der Fall. Zunächst einmal würde durch die sinnlose Bestimmung der 12.5prozentlgen Ausfuhr abgabe der Handel zwischen Amerika und Deutschland gefähr det. Sodann aber könnte Amerika niemals darein willigen, daß die Kreditoperationen Deutschlands von der Kontrolle der Entente abhängig sein sollten. Wenn Amerika sich etwa tm Laufe der nächsten Zeit bereitfinden sollte, Deutschland eine Anleihe zu gewähren, so müßte es dazu in Paris und London erst um Erlaubnis bitten. Die künftige Anlelhepolltik der Mächte

10
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/29_05_1922/MEZ_1922_05_29_1_object_654806.png
Seite 1 von 4
Datum: 29.05.1922
Umfang: 4
der Oninnc Pubblicitä Itaiiana. Bezugspreis: bei Abholung In den Geschäfts- und Verschleißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 12.—; bei Zustellung durch Post oder Austräger monutlich L 4.5», vierteljährlich L 13.5'; monatliche Vezugsgebtthr für Deutschösterreich d.-ö K 7»».—, Deutschland Mk. 4».—, Tschechoslowakei tschech. K 2u. , übriges Ausland L 8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. £ ummer 121 Ruhrgebietes, also von der Schaft fung neuer Garantien -ab. Selbstverständlich

stellen wird. Die erst » :n Meinungsverschiedenheiten, die klar harakter einer Teilkrise im Kabinett auf zeigten, sind mittlerweile ausgeglichen worden lind die Gefahr einer Kabinettskrise in dem jetzt allerdings höchst unerwünschten Moment ausgeschaltet -worden. Die Antwort der deutschen Regierung ist be reits in Paris überreicht worden. Deutschland hat die Bedingungen der Reparationskommission angenommen, allerdings unter dem Vorbehalte, daß Deutschland durch Gewährung einer aus reichenden

zur Weiterfüh- nmg der «BorhandLungen genehmigt. Die Rote, die vom-Reichska-binett gestern beschlossen wurde, ist auch schon gestern durch einen Kur ier nach Paris ab gegangen. Sie stimmt der Einstellung des neuen Noten druckes, der Neueinrichtung von Steuern und der Regelung des Staatshaushaltes unter der Vov- aussetzung zu, daß Deutschland un ter erträglichen Bedingungen eine internationale Anleihe erhält und im «Falle der Unmöglichkeit der Erfüllung neue Notendrückendarf. Polncare verzichtet

der Wieder gutmachungen durch Deutschland insoweit zu unterstützen, als «Ine Bezahlung -Deutschland tat sächlich möglich ist. Auf Poinoarö wurde auch dadurch ein Druck -crusgeübt, daß -erklärt «wurde, daß die Anwen dung von Sanktionen den unmittelbaren Aß. gug «der amerik-anif-chen Truppen aus «dem Rhein lands zur Folge haben «würde. Der kammerberichk. R o m, 29. Mai. In der Vormittagssttzung der Kammer am Samstag, wurde die Diskussion des Gesetzentwurfes über Modifizierungen des fetzes über die Einhebung ortgesetzt

- jschen Landesansschusses gedacht wird. T-as Telegramm ist von Senator Cevsich gefertigt. «Ein weiteres Telsgrainin an Exz. Salata ist dom WüvKrmeister von Pareirzo gezeichnet. Der Woiwode Oberschlesiens. W a r f ch a u. 27. Mai. (W. T. B.) Die Blät- ter melden: Der Minlsterrat beriet über -das oberschlesische Abkommen zwischen Deutschland 3. Zahrgang und Polen und ernannte zum schlesischen Woi- woden R y m e r. zu dessen Stellvertreter Z u- r a w s k i. * Wie man zunächst mit Vergnügen seststellt

11
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/22_12_1922/MEZ_1922_12_22_1_object_669078.png
Seite 1 von 4
Datum: 22.12.1922
Umfang: 4
-Annahme bet allen Geschäftsstellen sowie bet allen Filialen der Unionc PubblicÜA Ita- liana. — Bezugspreis: bei Abholung in den Ge chäfts- und Derschleihstellen monatlich L4.—, vierteljährig L 12.—; bei Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4 50, vierteljährig L 13 50 ; monatliche Be zugsgebühr für Deutschösterreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.—, übriges Aus land Lire 8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. ttummec 291 Freitag, den 22. Dezember

. Der a ident Montayna muhte die Sitzung unter en Er berief die beiden Delegierten zu sich nnd verlangte Garantien, daß sich solche Zwi> schenfälle nicht mehr ergeben. Ein zweijähriges Moratorium für Deutschland. Harte Bedingungen. London. 22. Dezember. Me Blätter melden, daß am 2. Jänner -ein Abkommen zwischen den Alliierten und Deutschland auf folgender Grund lage zustande kommen werd>e:. Deutschland werde ein zweijähriges Morato rium gegen die Annahme der Finanzkontrolle durch ibfe' Alliierten erhalten

. Deutschland müsse sich verpflichten, diejenigen Reformen durchzuführen, welche die alliierten Sachverständigen als unentbehrlich bezeichnen. Deutschland müsse eine Zwangsanleihe im Innern in Gold aufnehmen, deren Erträgnis zur Markstabflisierung verwendet werd-en würde. Deutschland müsse der Beschlagnahme der staatlichen Gruben. Domänen und Wälder i-iii besetzten Gebiete und d!er Beschlagnahme der Zolls zusti-mmen. Ms Gegenleistung für dieslS Maßnahmen würde die französische Regierung aus die Be setzung

des Ruhrgebietes unter der Beding'mg verzichten, daß dieser Verzicht außer Kraft treten würde, falls die Bedingungen des Moratoriums nicht erfüllt werden sollten. Keine Ueberprüfung der wirtschaftlichen Lage Deutschland». London, 22.. Dezember. Die Agentur „Reuter' dementiert kategorisch die Meldung von der Bildung einer amerikanischen Kommis sion zur Untersuchung der wirtschaftlichen und finanziellen -Lage Deutschlands. Eine neue Brandrede poincarö». 1 a t i 9 , 22. Dezember. Dm Senate erklärte

der Ministerpräsident, daß Deutschland äugen Monaten seine Pflichten nicht erfülle. Sachvieferungen ' fanden ebenfalls nicht statt. Deutschland entziehe sich osferwundig mit schlech tem Willen feinen Verpflichtungen. Die Vergan genheit gebe keine Garantien für die Zukunft, weshalb das Deutsche Reich nicht ohne lieber- w-achung und Kontrolle gelassen werden könne. M-ema-nd dürfe zuviel Geduld verlangen. Das kommende Dahr werde dis Entscheidung über den Wiederaufbau. der zerstörten Gebiete brin- -gen; Warum

12
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/07_07_1922/MEZ_1922_07_07_1_object_657584.png
Seite 1 von 6
Datum: 07.07.1922
Umfang: 6
bei allen Filialen der Unione Piibhlicitä Italiana. — Bezugspreis: bei Abholung in den Geschäfts- und Verschleißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 12.—; bet : Zustellung ö.irrf) Post oder Austräger monatlich L 4.50, vierteljährlich L 13.60; monatliche Bezugsgebühr für | Deutschösterreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschcch. K 8>>.- . übriges Ausland Lire 8.— , Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Rümmer 152 Freilag, den 7. Juli 1922 3. Jahrgang Lin Brasilianer als Verteidiger

Deutschlands. Zu derselben Zeit, da in Deutschland der bay rische LanAtagsabgeordnete Dr. Pius Dirr in den „Süddeutschen Monatsheften' die Schuld- lüge Kurt Etsners aufdeckte, und damit so man chem deutschen Staatsbürger die Augen öffnete, Ift in Brasilien das zweite Buch Dr. Mario Pinto S e r v a s zur Verteidigung Deutschlands das den Titel „Der nächste Krieg' mit Lev Sc ' ' rantwortlichkeit chuldfrage am Kriege be- erschienen, trügt und und der schäftigt. Schon das erste Buch Seroas: „Das geplün derte

Deutschland', das etwa vor Jahresfrist er schien und heute bereits in zweiter Auflage vor- liegt, hat in Südamerika großes Aufsehen er- regem und starken Widerhall gefunden. Man könnte es das Bekenntnisbuch eines Lateines nennen, der vor den Gewalttaten feiner frühe ren Freunde zurückschreckt und voll Mitleid mit Deutschlands Jammer, aber gleichzeitig voll Hochachtung vor Deutschlands geistiger Größe die ersten Schritte dem ihm bisher unbekannten Balte entgegen tut. In feinem ersten Buche ist der Blick

hineingearbeitet hat. Und oa er weiß, daß der Versailler Vertrag, -diese „größte Monstrosität der Weltgeschichte', in jedem- Falle mit der Schuldfrage steht und fällt, bat er eben diesem Problem den gan zen Fleiß seiner Forschung zugewendet, die ihm natürlich außerordentlich erschwert wurde durch -die Schuldbekenntnisse, die gerade von deutscher Sekte aus hin und wieder in die Welt hinaus gerufen worden sind. Gerade angesichts der für andere Böller ganz unfaßbaren Tatsache, daß sich in Deutschland Menschen

finden oder doch um -mindesten eine ZeitlaNg -gefunden haben, ie scheinbar ernstlich selber an die Kriegsschuld Deutschlands glaubten, kann man den Klarblick des Brasilianer» erkennen-, der, ohne sich irre machen zu lasten, fest und bestimmt sagt: „Deutschland hat kein« Schuld am Kriege. Deutschland hat den Krieg nicht gewollt. Der Kaiser hat alle Mühe angewandt, um den Frie den zu erhalten, aber als er den Krieg unver meidlich wußte, sah er die einzige Rettung Deutschlands in einem Angriff

13
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/23_06_1922/MEZ_1922_06_23_1_object_656643.png
Seite 1 von 6
Datum: 23.06.1922
Umfang: 6
in den Geschäfts- und Verschlcißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 12.—; bei Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.60, vierteljährlich L 13.60; monatliche Bezpgsgebühr für Deutschösterreich d.»ö K 70u.—, Deutschland Mk. 40.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.—, übriges Ausland L 8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Rümmer 141 Fretag, den 23. Zum 1922 3. Zahrgang Italien und die Frage der Ver antwortlichkeit am Kriege. Es ist merkwürdig: in Italien, wo viele ein- ichiig

: Frankreich hat seine Niederlage nicht verschmerzen wollen und deshalb die „Re vanche' zum obersten Ziel seiner Politik erkoren. Während jedoch der eiserne Kanzler es verstan den hatte, Frankreich durch Isolierung zu ver hindern, den Frieden zu stören, wurde nach Bismarcks Ausscheiden Deutschland selber Iso liert, indem Frankreich Bündnisse und Ententen zu schmieden wußte, die der Republik die Mög lichkeit vor Augen' stellten, den Krieg gegen Deutschland mit Erfolg zu führen. Besonders eingehend verweilt

, das Verhältnis - zwischen OcfterreirfjHllrf- garn und Italien ständig getrübt. Die Italien!- lchen Politiker wurden von der französischen Presse in zwei Kategorien eingeteilt: in Freunde und Feinde Frankreichs, je nachdem sie gegen oder für den Dreibund waren. In be sonders großer Gnade standen demnach: Di Rudini, Princtti und Luzzatti, die fortwährend gegen Italiens Bündnis mit Deutschland schrie ben und sprachen. Und es Ist bezeichnend, daß gerade unter dem Ministerium Rudini in den leitenden Kreisen

Deutschlands jenes Vertrauen In die Festigkeit der politischen Direktiven Ita liens zu schwinden begann, §as Crispi in Deutschland zu erwecken verstanden hatte. Der Dreibund ward zur Komödie. Schon 1902 hat ten sich Delcassö und Prinetti zum Abschlüsse eines Geheimvertrages bequemt, in dem sich Frankreich und Italien gegenseitig verpflichteten, strengste Neutralität zu bekunden, falls einer der Vertragschließenden Gegenstand eines direkten oder indirekten Angriffes werden sollte. Wie einseitig Frankreich

den plötzlich durch ihren Haß und ihre Eifersucht gegen Deutschland handelseins. Und doch hatte Jean Carrere, der sich später zum eifrigen Pro pagandisten der „Lauterkeit der englischen Ab sichten' entwickelt hat, noch am 9. Mai 1903 in der „Revue Hebdomadaire' geschrieben: „Wir dürfen es uns nicht verbergen: das französische Aolk haßt das englische und ist seit langem ge wohnt. es zu hassen, tlnd mit derselben Heftig keit hassen die Engländer die Franzosen. Und dieser Haß ist nicht von gestern

14
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/29_12_1921/MEZ_1921_12_29_1_object_641564.png
Seite 1 von 6
Datum: 29.12.1921
Umfang: 6
pojfeftotifottofrtttt Einzelnummer 20 Eenlsflml SMwlerZMeWMW Deuttdb« Ltgblatt Sezvgsprrt,: bet Abholung in den CeschSst»- und Derschkelßstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L. >2.— ; bet Zustellung durch Post oder Äusträgrr monatllch L 4.t9, vierteljährig L- 18.50; monatlich« Bezugsgebühr für DeutschSsterreich d»ü. Är. 700.-*, Deutschland Mk. 40.—, Tschechoslowakei tschech. Kr. 2u.—, für da» übrig« Ausland L. V.—. zuglelÄ» »Bozner Tagblatl' und -Merauer Wellung' Mr Glvöt unS Lanö

&mt>Mj*ihttifl”.) Die Beurteilung der Lage Deutschland». Berlin, 29. Dezember. In Wirtschaftskreisen beurteilt man die Lage nach wie vor sehr skeptisch und ist überzeugt, daß Deutschland wirklich bis 16. Februar o00 Millionen Goldmark zahlen muß, von dieser Summe aber noch wenigstens 250 Mil. fehlen. Die deutschen werke gerettet. P a r t s, 29. Dezember. In der gestrigen Sitzung der Bot- schafterkonferenz wurde beschlossen, von oer Zerstörung der deutschen Werke Abstand zu nehmen. Der tviirlschafkliche

aber mit der Reparationekammisslon in stän diger Fühlung bleiben werde. Die Gosah: für crsic. Prag, 20. Dezember. Der tschechische Ministerpräsident Dr. Venesch hat sich für die Gewährung eine» Zahlungrauffchubr» für Deutschland ausgesprochen mit der Begründung, daß «ln wirtschaft licher Zusammenbruch Deutschland» auch fürchterliche Folgen für alle Nachbarn de» Deutschen Reiches nach sich ziehen würde. Teilstreiks aus deutschen Eisenbahnen. Berlin, 29. Dezember. Die Erregung unter den Eisen bahnern führte in den letzten Tagen

man damit, daß derselbe eine Abschwenkung der tschechischm Politik von der französischen Politik bedeute und nur dazu dienen solle, die Bertragsstaaten von Frankreich immer mehr unabhängig zu machen. In politischen Kreisen hat man die Vermutung, daß nach der Erledigung der Reparationsfraye die Tschechoslowakei auch zu Deutschland in ein Vertragsverhälintg 9 Dt« Konferenz von Canae». Washington, 28. Dezember. Die „Washington Post' kommentiert da« Programm der in der nächsten Woche begin- nenden Konferenz von Cannes und sagt

in Deutschland. — Die Lüge von der geringen Sieuerbelastung. — WeihnachkskSufc. welhnachks- sorgen. — lind wieder die Frage der Reparationen. — 7leu0 Streikgefahren. — Der Tag der 11. S. p. — Schwarz-roi-gold hat gesiegt. — v. llagow verurteilt. Das Jahr 1921 hat dem deutschen Wolke wenig Gutes ge bracht. Haß und Eigensucht der Gegner bürdeten ihm Lasten auf, die es auf die Dauer nicht zu tragen imstande ist. Der ehrlichste Wille zu einer Politik der Erfüllung wird an ihnen zuschanden. Wer hart

15
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/11_03_1921/MEZ_1921_03_11_1_object_617577.png
Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1921
Umfang: 8
-kyelprel» 20 Lenk. Dastwnko-Aorrrnl Deutsches Tagblatk *^ r für Stadt uud Land zugleich „Bozner Tagblatt' und „Aleraner Zeikung' mit der Wochenbeilage „Unsere Heimat' Bezugspreis! Bei Abholung ln den Geschäfts- und Derfchleißstellen monatlich Lire 4.— , vierteljährig Lire 12. — . Bet Zustellung durch Austräger wird ein .uanatliche Zustellgebühr von 40 Cent »Ing.hoben. Postzustellgebühr monatlich 80 Cent. — Monatliche Bczugsgebühr für Deukschästerreich Lire -1-, für Deutschland Mark 10.—, [iir

. Dle Lerlchkekslatlung. Berlin, 10. März. Das Relchskabinett trat heuts vor mittags halb 10 Uhr zusammen, um den. Bericht des Ministers Dr. Simons über die Londoner Verhandlungen entgegenzu nehmen. Der auswärtig« Ausschuß des Reichstages versam melt sich heut« nachmittags 4 Uhr. Deutschland will den Völkerbund anruseu. London, 10. März, vor seiner Abreise erklärt« Dr. Simons einem englischen Pressevertreter gegenüber, daß das deutsche Angebot eines Provi oriums von fünf Jahren von verschiedenen

, daß der deutsche Handel durch die Verwirklichung solcher Maß nahmen den Weg nach Amerika und den neutralen Staaten nehmen wird. In der City in London ist man geradezu er bittert, daß der Handelsverkehr mit Deutschland ins Stocken geraten wird. Die Deutschen ziehen alle Aufträge zurück. Man sagt tn der City, es fei gerade so wie zu Beginn des Krieges. Italien will keine kriegvabentenrr. Rom, 10. März, lieber di« Rtchtbeteiltgung Italiens an den militärischen Sanktionen wird noch gemeldet

weitere Pfänder genommen werden müßten. In verschiedenen Blättern wird erklärt, daß das „Nein' Deutschlands nichts anderes bedeute, als dle Aufhebung des Abkommens von Paris. Das «Journal des Debata' und andere Blätter fordern ausdrücklich die Abkehr vom Pariser Abkommen, das Deutschland in verschiedener Beziehung Er- leichterungen gewährt. Auch dle Neutralen werden betroffen. Bern, 10. März. Die «Baseler Nachrichten' vernehmen aus zuverlässiger Quelle, daß die Schweiz von den französischen rigorosen

Anwendungen der Maßnahmen gegen Deutschland schwer betroffen werden wird. Dies ergibt Ach ohne weiteres aus der Tatsache, daß nicht nur der direkte Export deutscher Erzeugnisse nach anderen Ländern von der Entente unteroun- den werden solle, sondern auch der indirekte Warenaustausch. Sollte diese Absicht verwirklicht werden, würden sich für die Schweiz erheblich« Konsequenzen ergeben. Stillegung von Hochöfen in England. London, 10. März. Bon 72 Hochofenanlagen an der Nordostküste von England

16
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/30_11_1921/MEZ_1921_11_30_1_object_639207.png
Seite 1 von 8
Datum: 30.11.1921
Umfang: 8
zugleich „Bozner Tagblakk' und „Aleraner Zeitung' mit der Wochenbeilage „Unsere Heimat' Bezugspreis; Bel Abholung ln den Geschäfts- und Verschlelßstellen monatlich Lire 4.—, vierteljährig Llre 12.—. Bet Zustellung durch dle Post oder durch Austräger monatlich Lire 4.60, vierteljährig Lire 13.50 Monatliche Bezugrgebühr bei Bestellung aus Deutschösierreich d.-ö. Kronen 120.—, au» Deutschland Mark 13.—, aus der Tschechoslowakischen Republik tschech. Kr. 12.—, aus dem ädrigen Auslände 6 Lire

Hauptschriftleitung: Meran, Postgasse 4, (Fernsprecher 384 und Hauptgeschäftsstelle Fernsprecher 276). Schristleitung und Geschäftsstelle Bozen. Obstmarkt 6 (Fernsprecher 370) — Drahtanschrift: Landeszeitung Meran Italienische» Poslsparkasscn-Koiito Triest 11/163. Oesterreichisches Poftsparkaffen-Koiito 111.77b. Münchner Postscheck-Konto 28.104 Nummer 271 Mittwoch, den 30. November 1921 2. Jahrgang Drahtnachrichten. (Eigenbericht« der „Südtiroler Landeszeitung'.) Deutschland verlangt Entschädigung sür

Oberschlesien. Berlin, 30. November. Die deutsche Regierung beabsich tigt, an die Botschafterkonferenz eine Note zu richten, in der Deutschland für die an Polen gefallenen Industrleneblele Ober- schlesiens eine Entschädigung fordern wird. Dle militärischen Sanktionen. Paris, 30. November. Aus französischer Quelle wird b richtet, daß England in einer Note dle Aushebung der militä rischen Sanktionen am Rhein empfehlen wird. Auch das i der Ueberwachung der Entwaffnung Deutschlands soll abgebaul

werden. Ein Moratorium sür Deutschland? London. 30. November. Englische Blätter berichten zur Reise Dr. Rathenaus, daß Deutschland ein Moratorium gewährt werden soll, unter der Bedingung, daß dle Herstellung van Pavlerbanknoten eingeschränkt werde. Englische Zeitungen melden, daß Deutschland, falls Frankreich ein Moratorium ab lehnen sollte, von England zur Erklärung seiner Zahlungsun fähigkeit ermuntert werden würde. Reine Einladung Deutschlands. Nauen, 30. November. Amerikanische Blätter in. Paris, zumal^„New

über die mögliche Einheit Deutschlands zu «Eckermann: „Mir ist nicht bange, daß Deutschland nicht eins werde; unsere guten Chausseen und künftigen Eisenbahnen weiden schon das Ihrige tun. Bor allem aber sei es eins in Liebe untereinander, und immer fei es eins, daß der deutsche Taler und Groschen im ganzen Reiche gleichen Wert habe, eins, daß mein Reisokoffer durch alle 36 Staaten ungeöffnet passieren könne. Es sei eins, daß der städtische Reisepaß eines weimarischen Bürgers von dem Grenzbeamten eines großen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1920/19_09_1920/MEZ_1920_09_19_2_object_745041.png
Seite 2 von 16
Datum: 19.09.1920
Umfang: 16
, die zu einem bolschewistischen Experiment Anlaß geben könnten. . . . Politische Übersicht. Deutschland und Italien. Die italienische Regierung hat auf Grund de» Artikel» 28S des Friedensvertcages Deutschland eine Reihe von Ver trägen und Abkommen mitgeteilt, deren Wiederinkraft setzung sie wünscht: 1. Das Konsularabkommen vom 21. De zember 1868, das durch das Abkommen vom 7.Februar 1872 auf das ganze Reich ausgedeht worden ist, einschließlich des Zusatzvertrages vom 4. Mai 1891 über die Befugnis der bei derseitigen Konsuln

Abkommen vom 23. April 1913 über den Fern sprechverkehr mit dem Vorbehhalt der Aenderung der Be« stimmungen über die örtlichen Zonen des Tarifes. 6. Das Ab« kommen zwischen Deutschland und Italien über Arbeiter versicherung vom 81. Juli 1912. Zu diesem Abkommen ist' die italienische Regierung der Ansicht, daß infolge der Ent wicklung, die die innere italienische Gesetzgebung genommen hat. die Voraussetzungen für die Gleichstellung der beidersei« tigen Staatsangehörigen gegeben sind, soweit

die Unfallver sicherung in der Landwirtschaft, die Invaliden«. Alters- und Hinterbliebenenversicherungsn in Betracht kommen. Italien setzt diese Verträge und Abkommen zwischen Deutschland und Italien wieder in K-.ast mit der Befugnis, sie auf die Gebiete auszudehnen, dir infolge des Krieges unter die ita- lienische Staatshoheit gelangen werden. Immer wieder die Angst vor de« Deutschen. In einem Artikel mit der Ueberschrist „Die deutsche Gefahr in Ungarn', sieht sich der „Eclair' veranlaßt

« preffesllmmea über den workbruch an Deutschland. „Daily Cbronicle' erklärt bei der Besprechung der Ergeb- niste der Zusammenkunft von Alx les Bains, daß Italien offenkundig Frankreich nachgegeben habe. Es sei für England J ehr zu bedauern, feststcllen zu müssen, daß dies die Opferung >«r Zusammenkunft mit den Deutschen ln Genf bedeute und den Zusammenbruch in Fragen, in denen England und Itallen in Dersolg der Entschließungen von Spa zugestimmt hatten und die Frankreich rückgängig zu wachen wünsche

. Wenn es auch nicht leicht sei, den genauen Sinn der Watte über die Durchführung der Verträge des letzter: Jahres zu deuten» so sei doch klar» daß Italien sich in wichtigen Fragen den französischen Forderungen gefügt habe. „Daily News' mein! zu den Erklärungen Millerands, daß aus ihnen jedenfalls hervorgehs, daß die Genfer Wieder- gutmachungskommisston weder jetzt, noch später zustandekommen werde. Frankreich und Belgien seien ihr abgeneigt, Groß- btttannien und Italien — so viel bekannt — wünschen sie, und Deutschland

18
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/27_06_1922/MEZ_1922_06_27_2_object_656942.png
Seite 2 von 8
Datum: 27.06.1922
Umfang: 8
Dienstag» tat 27. Surrt 1922. >; r M lif.f :v.:\ liv Generalstreik in Deutschland. Der Protest gegen die Ermordung Dr. Rathenaus. B « r I i rt, 27. Juni. Der ermordete Außen, minister Dr. Rathenau wurde Hestern ins Reichs tag sg-ebäude überführt imb dort nufgebvhrt. Die Regierung -hat beschlossen, ihn auf Staatskosten zu beerdigen. Er wird heute in der Ratheirau schen Familiengruft in Oberschöneweide bei Der. lin beigelsetzt werden. Am Leichenbegängnisse beteiligt sich die Regierung samt

dem ganzen Reichstag. Reichspräsident Ebert wird die Grab» vede halten. Di« Veranstaltungen .für 28. Juni gegen den Friedensvertrag von Versailles und gegen die Schuldlüge wurden teils abgesagt, teils von der Regierung verboten, .weil Gefahr bestand, daß es dabei au argen Zwischenfällen zwischen Ratio- nalisten einerseits und Kommunisten und Sozia, listen andererseits Hütte kommen können. Die Derkehrsangestellten streiken heut« in ganz Deutschland als Protest gegen die Ermordung Rathenaug

. Aus dm gleichen Grunde verlassen auch alle -anderen Arbeiter für einen halben Tag ihre Arbeit, so 'daß Deutschland heute einen Streik erlebt, wie er noch nie in solchem Umfang in der Weltgeschichte zu verzeichnen war. Don den Mördern Rathenaus hat man noch keine Kunde. Es wurden im Laufe.der zwei letzten Tage zwar mehrere verdächtige Personen verhaftet, doch, mußten sie wieder entlassen wer- -den, -weil sie ihr Alibi eimvandfrei nachweifen komrten. Gestern abends wurde auch der Bruder des Mörders Erzbergers

ge fallen sei. Die Vertreter aller Parteien schlossen sich den Ausführungen Factas an und es wurde beschlos sen, der -deutschen Regierung und dem deutschen Parlamente das Beileid des italienischen Parla mentes auszudrücken. Mitschuld der Entente. R o m, 27. Juni. Der deutsche Botschafter be tätigt in einem Interview die Meldungen von >«r bedrohlichen Lage in Deutschland. Die chwierige Lage sei arck di« Erbitterung der Be völkerung gegen den Vertrag von Versailles zu- riickzufübren. London, 27. Juni

. Bei einer Aussprach« über die Ermordung Rathenaus stellte Lloyd George fest, daß die Tat durch den Willen Ra- thenaus, die Beziehungen zwischen Deutschland und der Entente zu bessern, verursacht worden sei. Bezüglich der Zulassung Deutschlands zum, Völkerbund erklärte er, -daß England für dieselbe' stimmen werde, wenn diese Frage vom Wölker- bundsrat gestellt wird. Auch Rußland soll sobald es halbwegs von ruhigem Geist« erWt ist, zu gelassen werden, - -Wien, 27. Juni. Die Wiener Press« stellt

19
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/16_11_1922/SLZ_1922_11_16_1_object_2616756.png
Seite 1 von 8
Datum: 16.11.1922
Umfang: 8
bei allen Filialen der Unione Pubblicitä Ifa* liana. — Bezugspreis? bei Abholung In den Ge chäsls» und Verschleißstcllen monatlich L4.--, vierteljährig L 72.—; bei Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4 50, vlcnelj«„rig L 13'kll»; monatliche Vc- zugsgebühr für Deutschösterretch und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.—, übriges Aus land Lire 8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurü gestellt. Kummer 261 Donnerstag, den 16. November 1922 e parteie<und Stände im Reiche

deutschen Welt bis den heutigen Tag noch niemals haben völlig gehen lassen Ein Hindernis, das sich politisch »ur auswirken konnte, well es seelisch bestand '»d einen Reiz und Zauber enthält, Der unauf- >°sba-r ble-ibt, weil er bisher tief, innerlich be findet war. Oesterreich und- Wien als fein Mittelpunkt und- geistiger -Lebensausdruck Mben eine andere Geschichte als Deutschland, 1>nd gründlicher untlfrschieden als die sonst »tick deutlich differenzierten deutschen Stämme M Geschicke untereinander

ein: -der Kaufmann, der Gelehrte, der Arbeiter in Eng land und Frankreich sind im Innersten doch recht national gesinnt. Nur in Deutschland hat . -die Arbeiterschaft noch nicht -erkannt, daß inter national von „i-nter nationes' kommt, daß die Boraussetzung für -die Internationale die ein zelnen Nationen sind. ■ Solange die deutschen Sozialisten international mit antin-ationa-l ver wechseln, wird jede Internationale, -der sie an- gehdren, in Wirklichkeit eine antideutsche eng lische oder französische

, die sich etwas über die Parteiinteressen hinausheben, und versuchten, eine Einigung der Mitte zu er zielen, find wohl jetzt für die vereinigte Sozial demokratie erledigt. Ich fürchte, ein solcher Starrsinn wird auch vor Dem Reichspräsidenten nicht Halt machen. Der 'Umstand, -daß er tat sächlich bestrebt gewesen ist, -während -seiner Amtszeit unpariteiisch zu -sein, besonders aber, daß -er den Kampf um das RationallieD „Deutschland über a-l-l-es' beendet hat, indem er diesem -Liede 'wieder die Rolle zu-mies, die es im Auslande

Ferne auch ein Verstehen der Kreise, Die heute noch fremd auf den Auslanddeutschen und seinen Kulturkampf blicken. Im Reiche ist das -aber glcichbtsteutend mit -einem Umsturz, nicht der Staatsfonn — -denn die ist allein un schuldig — aber der Anschauungen und Gesin nungen. - Auch die Republik wird -Deutschland hochbringen, wenn sie nur deutsch ist und die Deutschen Interessen an erster Stelle pflegt und vertritt. Walter Fischer. -der Gesittung aus eine besondere, eben deutsche Art, frei

20
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/22_03_1922/MEZ_1922_03_22_3_object_649194.png
Seite 3 von 8
Datum: 22.03.1922
Umfang: 8
desbalb ilt es aber auf der anderen Seite auch nicht ritfv Hc*. wenn Frankreich erklärt, aus eigeunn nichts Um und Deutschland nichts nachgeben -zu können. Die-Tatsachen reden anders. Bei anderer Behandlung der Reparatkousfrage würde diele Takfachengnindlage noch deutlicher zum -Vorschein kommen. In dieser Einsicht ist eine Aeußerung von Robert de Ionvenel im „Oeuvre' vom letzten Sonntag als Niederschlag-der Stimmung auf der französischen Linken bemerkenswert: „Seit dem 11. November 1918 bat

Deutschland aus die Rechmmg der Reparn- twnskommission nahezu 9,5 Milliarden Goldmark bezahlt, das sind 28 Milliarden Papierfranken oder, nach dem Tageskurs, nahezu «ine Dritteltrillion Papiermaik. Aber niemand bat etwas von diesen Summen bekommen, die vollständig 'durch die VelatzungSkolten aufgezehrt wurden. Gleichzeitig bat Frank reich mebr als zwanzig Milliarden ausgegeben. mm eine Armee von 800.000 Mann zu unterhalten zu dem wesentlichen Zweck, von Deutschland die Zahlung der genannten Stimmen

, über doch unerwartet schnell, Herr Max üiedl, im Mer von 07 Jahren. Er War in Sterzing als Das künftige Deutschland IX. Es ist einleuchtend, daß eine verbesserte Wirtschastsordnung, die die sozialen Gegensätze überbrückt oder doch wesentlich mil dert, fiir die Produktionssähigkeft Deutschlands von ungeheurer Bedeutung wäre. Der Emwand ist zwar naheliegend, daß es doch nicht die Früchte dieser Mehrerzeugimg genießen, sondern desto mehr an die Entente obliefern müßte, je mehr es er zeugt; das würde die Arbeitsfreude

immer wieder lähmen, so lange das deutsche Volk unter dem Drucke der Reparations- schra-ii.be steht. Der Einwand ist indes nicht stichhältig; denn die Möglichkeit der Reparationsleistungen hängt nicht davon ab, ob Deutschland fiir ein paar Milliarden mehr oder weniger er zeugt, sondern davon, was von diesen Gütern in das Ausland verkauft und -in ablieferüare Valuta verrvaudelt werden kann. Das ist es eben, was die Franzosen nicht begreifen können oder wollen; dcs-lialb machen sie Deutschland

als Prophet einer neuen Wirtschaftsordnung in Betracht kommt — der Historiker Spahn machte den Aus spruch. es führe eine Linie von Bismarck zu Stinnes —, be zeichnend ist aber das ewig rege Mißtrauen, mit dem ihn die füdische Presse verfolgt, vielleicht -nur aus dem Gefühl heraus, daß ein Nicht-Jrde mit so großem wirtschaftlichen Einfluß iininerhin eine Gefahr bedeute. Die Gefahr für das Großkapital besteht aber nicht -m erster Linie darin, daß sich das heute aus- gepowerte Deutschland seiner Herrschaft

21