¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
490 VI. In und nach dem Weltkrieg. 2, Der Weltkrieg rung blieb im ganzen freundlich, wenn es auch für das Fortbestehen einer ententefreundlichen Stimmung bezeichnend war, daß während des Krieges eine luxemburgische Legion von 3000 Mann in den Reihen der westeuropäischen Mächte kämpfte. Als Deutschland im November 1918 das Land den Siegern preis geben mußte, führte die Wucht der Tatsachen zu einer Stärkung der frankreich- und belgienfreundlichen Strömung im Lande, und die Großherzogin Adelheid
. 3 Die wirtschaftlichen Bande, die Luxemburg mit Deutschland verknüpften, sind freilich seit dem November 1918 jäh zerrissen, aber nicht Frankreich selbst ist an die Stelle des Deutschen Reichs getreten, sondern Belgien, dem sich Luxemburg durch die Zollunion vom 23. Juni 1921 wirtschaftlich angegliedert hat. Die romanischen Einflüsse können sich in dem kleinen deutschen Lande so noch stärker geltend machen als früher, und es ist eine Schicksals frage der Zukunft, an deren Lösung auch das deutsche Volk starken Anteil
, daß diese zum Schutz der Neutralität in steter Bereitschaft stand und ihr en Entscheidungen Nachdruck verlieh. Das war um so mehr erforderlich, als die krieg führenden Mächte mit Recht auf die Deckung ihrer Flanken bedacht 1 Jedenfalls stimmte Deutschland durch Art. 40 Abs. 2 des Versailler Diktatfriedeiis der Aufhebung der luxemburgischen Neutralität zu. 2 Albert Wehrer, La Politique de sécurité et d'arbitrage du Grand-Duché de Luxem bourg (Revue de droit international et de législation comparée 1932).